Das kleine Holzhaus liegt am Waldrand von Camden Village. Es hat an der Vorderfront eine Veranda und hinter dem Haus einen verwilderten, etwas dunkleren Garten wegen der vielen Bäume. Irgendwann will Jesse ein paar Bäume fllen und für Zorro einen Stall bauen.
Es war immer noch so früh am Tag, daß sie Sonne erst ganz hinter den Bäumen aufzugehen schien und sie so noch kaum Licht spendete. Aber als Megan den Garten betrat, der ja eigentlich nur aus einem Stück Rasen und Erde und vielen Bäumen bestand, konnte sie etwas sehen, was sie so wohl niemals erwartet hatte. Im Schnee und auch auf vielen Ästen der Bäume stecken Kerzen, die diesem Ort fast ein wenig Magie zu verleihen schien. Die Kerzen in den Ästen waren teilweise kürzer als eine normale Kerze, so als wären sie beschnitten, nur um die darüber liegenden Äste nicht anzukokeln. Aber die Kerzen im hohen Schnee beschienen dessen leicht glänzende Oberfläche, deren Kristalle und tauchten diesen sonst profanen Garten in seiner winterlichen Pracht in ein Meer aus Lichtern und Eiskristallen, welche man nicht sehen, nur erahnen konnte. Der Garten, mit den dichten schneebedeckten Bäumen und den Kerzen an den untersten Ästen, mit den Lichtern im tiefen weissen Schnee, den sie in der Dunkelheit fast magisch zum Leuchten brachten, war einfach ein vollkommen ungewohnter und vielleicht für Megan magischer Augenblick. Alles sah irgendwie verträumt aus. Es waren so viele Kerzen. Und ihr Licht refktierte sich schön im Schnee. Verzaubert wirkte dieser Ort, ein bisschen wie ein Platz in der Anderswelt der fDeen ... es waren einfach die fielen, leicht flackernden Lichter. Hinzu kam dann noch der Schneefall, seicht und friedlich, der das ganze Geschenen noch mehr mit Magie füllte.
Jesse wartete nicht lange. Er zeigte Megan, wo sie sich hinstellen sollte und setzte Acuma neben ihm ab. Der Schnee um sie war schon ordentlich runtergetreten oder sogar zum Teil weggeschippt. Seltsam. Dennoch wirkte dieser Ort nicht wie künstlich inszeniert.
Und dann stand Megan da, was auch immer sie dachte. Sie stand auf einem kleinen freien Platz mit nur ganz wenig Neuschnee. Die Lichter um sie herum tanzten im seichten Wind. Ein kleiner kühler Hauch Wind umstrich ihr Gesicht. Aber Jesse hatte sie ja vorher angewiesen, ihren Mantel und die Handschuhe und wenn vorhanden, auch den Schal umzulegen.
Und da stand sie nun. In dieses magische Licht der Morgendämmerung, fast Dunkelheit gehüllt, beleuchtet von ... mehreren Dutzend Kerzen, die diesen Ort einfach magisch zu erleuchten schienen. Eine Kerze brach von einem Arst, aber wahrscheinlich bemerkte sie es nicht, denn auf einmal kniete Jesse vor ihr, ebenfalls angeleuchtet von den vielen Kerzen um sie herum. Doch er streckte nicht seine Hand ihr entgegen. Nein, er begann an zu singen, während er zu ihr aufblickte. Ein Lied ohne Instrumentaler Begleitung. Nur seine Stimme erfüllt nun den Ort: (...Lied...)
Und als Jesse dann endete, streckte er seine Hand Megan entgegen, schaute sie aus seiner knieenden Haltung an, von unten heraus und sagte und fragte:
»Ich liebe dich, meine Megan, mehr als mein Leben. ...« Pause ... »Und Acuma soll unser Zeuge sein ...« »Willst du, Megan Foster, meine Frau werden?«
Jesse vermochte doch immer wieder zu überraschen, auf seine ganz eigene Weise. Wandelte sich sein Verhalten doch von hier auf jetzt zu seltsam. Sie verstand nicht worauf er hinaus wollte mit seinen doch recht seltsam anmutenden Handlungen und Bitten, aber sie gehorchte, vertraute ihm. Das bestägtigte sie bei seiner Frage auch mit einem entschiedenen Nicken. Die Zeit in Tristans Zimmer war kühl und die kleine Lampe spendete auch nicht gerade viel Licht, aber sie hatte ihren Kaffee und nutzte die Zeit ihr Frühstück zu beenden und sich weiter Gedanken zu machen, wie sie wohl das Gespräch wieder auf ihre Fragen lenken konnte, um dann irgendwann den Bogen zu finden zur Beichte ihres neuen, kleinen Geheimnisses. Aber noch immer wollte ihr dazu nicht so recht eine Lösung einfallen. Wie machte man als Freudenmädchen auch seinem Geliebten klar, das man ein Kind erwartete und sicher war, das er der Vater war? Himmel, wenn sie nur an die ganzen Kerle dachte, da würden für Jesse ja einige in Frage kommen.
Sie harrte mit aller Geduld die sie aufbringen konnte, was wahrlich nicht viel war, in Tristans Zimmer dessen, was Jesse wohl vorhatte. Zweimal stand sie schon mit ausgestreckter Hand an der Tür, um doch zu lugen, zog diese aber wieder zurück. Die Neugierde brachte sie fast um, aber sie hatte bestätigt ihm zu vertrauen, also hiess es warten. Wenn er irgendeine Überraschung geplant hatte, würde sie sich diese nur selber verderben. Unruhig ging sie im kühlen Zimmer auf und ab bis Jesse diese endlich öffnete. Sie zog artig Schuhe und Mantel an, auch ihren Schal schlang sie um und folgte ihrem Grossen dann in den Garten, in den er den Wolf trug. Als dieser Jesse das Gesicht leckte, musste sie schmunzeln. Das schmunzeln ging in einen ungläubigen Blick über, als sie sah was Jesse im Garten hergerichtet hatte. In nur knapp 20 Minuten hatte er den tristen Garten in ein romantisches Lichtermeer verwandelt. Überall standen Kerzenherum, gaben ein warmes Licht das sich in den Eiskristallen der Schneepracht brach und den Garten in ein warmes, willkommenes Licht tauchte. Die Lichtreflexe wirkten wie kleine Feen die über die Fläche tanzten.
Dann kniete er sich vor sie und began zu singen. Gut, er war nicht der eleganteste Sänger, aber das war in der Situation nicht wichtig. Das er sang, für sie, und das was er sang, das war von Bedeutung. Megan fühlte eine unglaubliche Wärme die in ihr aufstieg, als sie ihren Liebsten vor ihr kniend beobachtete, wie er im Gesang seine Gefühle ausdrückte. Sie lächelte und das Lächeln trug die Wärme die sie fühlte zu Jesse, erfüllte ihr Gesicht. Ihr war anzusehen wie glücklich sie in diesem Moment war und welche Freude ihr Jesse mit dieser einfachen, aber süss verrückten Idee bereitete. Sowas hatte noch nie jemand für sie getan. Auch sein erster Satz, nachdem er mit dem Gesang fertig war, erfüllten sie mit einer Glut, bei der sie ihn am liebsten angesprungen und hier im Schnee niedergeknutscht hätte, aber sie hielt sich, für ihre Verhältnisse, gut im Zaum, schenkte ihm nur ihr so strahlendes Miss Sunshine Lächeln. Acuma sollte Zeuge sein? Für was? Da waren die Worte auch schon über Jesses Lippen und Megan schämte sich für ihren ersten Gedanken. Soviel zu der Woche, Sorry Boss
Mit einem leuchten in den Augen und einem breiten, liebevollen Lächeln auf den Lippen sank sie vor Jesse ebenfalls auf die Knie, nahm seine Hände. Freudentränen standen ihr in den Augen und sie nickte heftig. "Es gibt nichts was ich lieber täte." Weinend vor Freude viel sie Jesse in die Arme, drückte ihn an sich und nickte immer noch, fast schon hysterisch. "Ja, ich will." fügte sie nochmal hinzu, sicherlich unnötig, aber sie musste die Worte einfach von sich geben um nicht zu platzen. Fest kuschelte sie sich an ihn. "So schön...." brachte sie nur mit belegter und vor Rührung zittriger Stimme hervor und meinte damit nicht nur den dekorierten Garten, löste sich von Jesse und gab ihm einen sehr innigen und liebevollen Kuss, bevor sie ihn ansah und sich die Freudentränen wegwischte. Egal, jetzt oder nie... dachte sie bei sich und musterte das so lieb gewonnene Gesicht vor sich.
"Ich hab auch etwas, das ich dir sagen will, sagen muss." sie machte eine kurze Pause, betrachtete das Gesicht in dem leichte Verwirrung zu sehen war. "Du....du wirst Papa..." brachte sie vorsichtig hervor. Irgendwie fühlte sie sich leichter, als hätte man ihr einen Mühlstein von den Schultern genommen, aber ein kleiner Rest Angst hielt sich wacker und machte sich in ihr breit, wenn auch lange nicht mehr so mächtig wie noch vor einer viertel Stunde. Nervös schaute sie Jesse an, kaute dabei auf ihrer Unterlippe. Innerlich betend das er die Neuigkeit ebenso freudig aufnahm wie sie seinen so liebreizenden Antrag.
Megan und Jesse im Garten, bei Kerzenschein überall
Ja, Jesse war schon immer irgendwie wankelmütig, manchmal im Positiven, oft auch im Negativen. Aber er war auch spontan. Er mochte manchmal ein Grübler sein, aber manchmal wusste er dann doch, was vielleicht besser war, als tagelang über etwas nachzudenken. Und so war es heute Morgen. Eigentlich noch total müde und unausgeschlafen, hatte Megan ihn wegen ihrer Zukunft befragt und erst war er echt überfordert gewesen. Einfach weil es ihm zu fiel gewesen war, da er sich kaum Gedanken gemacht hatte. Sie sich auch fast nicht hatte machen können. Aber er wusste eines: Er liebte Megan. Und sie war die ganze Woche für ihn da gewesen und er hatte mal mehr oder minder klar mit ihr gesprochen. Über ihre Liebe, über Gott. Jesse erinnerte sich nicht mehr so an die ersten Tage wo er im Bett lag. Zu sehr war er unfreiwillig zu sehr mit seinem Leiden beschäftigt. Und dabei hasste er das so, wenn es um ihn ging.
Doch heute ging es ihm weit aus besser. Und daher hatte er dies getan: Megan auf diese improvisierte Weise einen Antrag gemacht. Ohne Ring. Aber das war ja nur ein Symbol. Nein, er wollte ihr zeigen, wie sehr er sie liebte, egal, wenn das Umfeld gerade nicht passte, Ring, sonst was. Megan kannte ihre Jesse. Sie kannte seine Staärken und Schwächen und so erging es auch Jesse. Lange genug kannten sie sich. Erst Kollegen, dann beste Freunde.
Und so freute sich Jesse, als Megan die Tränen kamen, als er ihr diesen etwas seltsamen Antrag in der Frühe machte. Aber der Zeitpunkt war doch egal. Ja, es kam auf die Situation an und den Ort und der Garten wirkte wirklich seltsam magisch, auch wenn hier und da dann doch eine Kerze umfiel, weil Jesse sie nicht mit genug Wachs angeklebt hatte. Aber er hatte Megan eben auch nicht so lange warten lassen wollen.
Megan weinte, vor Freude. Und sie sagte mehr als ja und Jesse war glücklich. Mehr wollte er nicht. Er wolle Megan glücklich sehen, vergass sich selber aber dabei auch nicht. Denn auch Jesse war glücklich. Überglücklich. Denn Megan hatte sich zu ihm gekniet und verkündet, dass sie auch ihn wollte. Und sie weinte vor Freude. Und nun kamen fast auch Jesse die Tränen, denn es freute ihn , dass er sie so überraschen konnte. Aber seine Tränen waren nichts gegen die von Megan. Dennoch sah er sie verliebt an.
Dann lagen sie sich in den Armen und er spürte ihre wohlige Wärme. Er selber hatte nämlich vergessen, sich selber sehr warm anzuziehen, aber das war ihm gerade egal. Acuma, der Wolf mit der Beinschiene hockte da und als er die beiden Zweibeiner so innig sah, hielt er sich zurück. Gerne hätte er sich aber unter sie gemischt. Aber ;egan sprach dann etwas aus. Etwas so wichtiges ... Und sie kündigte es an.
Und Jesse schaute Megan dann tatsächlich leicht verwirrt an. Was kam da nun? Und dann sprach es Megan aus: Das Jesse Vater werden würde.
...
Jesse brauchte einen kleinen Moment. Nicht aus Angst. Aber er war ja selber noch bei seinem Heiratsantrag. Und nun eröffnete ihm Megan, dass er Vater werden würde? Megan war schwanger? Jesse würde Vater werden. Jesse starrte Megan für einen Moment einfach ungläubig an. Doch dann schien er zu begreifen. »Echt? Ich?« fragte er mit einem unglaublich frohen und glücklichen Strahlen. Und deutete mit einer Hand auf seine Brust. Er konnte das erst nicht fassen. Er war fassungslos. Er würde Vater werden?? Er strahlte überglücklich, denn er konnte es fast nicht glauben. Er kannte das Gefühl von damals, aber heute war es zwar ähnlich, aber eben anders, viel nahbarer ... ja, Jesses Herz machte einen großen Sprung. Und er drückte Megan an sich, begrub ihr Gesicht mit vielen kleinen Küssen, zeigte, wie glücklich er war. Ja, er war wirklich glücklich ...
Dies dauerte einen Moment an ...
Doch dann kam alles anders. Gedanken hatten sich in Jesses Kopf breitgemacht, die offensichtlich waren, gerade für einen Mann: Ja, er liebte Megan, auch wenn sie ein Freudenmädchen war. Aber ... sie hatte ständig Kontakte zu fremden Männern ...
Also kam selbstverständlich eine wichtige Frage auf, die nun auch schnell Besitz in Jesses Gedanken einnahm: War das denn auch sein Kind? Aber er wollte diesen so magischen Augenblick auch nicht zerstören. Was nur sollte er tun, wie reagieren? Er sah Megans so glückliches Gesicht, aus dem sie eben noch ihre Freudentränen weggewischt hatte.
Und an was dachte er: Ist denn das auch mein Kind? Er wagte es nicht einmal zu fragen, denn er traute doch Megan. Er liebte sie. Aber er hatte keine Ahnung von Frauen und Schwangerschaft. Er war nun mal nur ein Mann. Was also, wenn ... seine Gedanken in seinem Kopf überschlugen sich.
Und so konnte Megan auf einmal seine Angst sehen, seine Zweifel, die er aber erst noch nicht wirklich zeigen wollte. Aber da war nun doch sehr viel Verwirrung in seinen Augen und vor allem Angst. Immerhin fragte er nicht so gleich ... dachte er, aber er wurde den Gedanken einfach dann doch nicht los, dass das Kind in Megans Bauch nicht das seine war ...
Megan und Jesse im Garten, bei Kerzenschein überall
Den Plumpser, als ihr der Stein vom Herzen viel, konnte sie förmlich hören. Fast schon laut genug in ihr, das sie befürchtete Jesse könnte ihn ebenfalls pumpsen hören. Jesse nahm die Neuigkeit sehr freudig auf. Ihre Befürchtungen waren also im Grunde unbegründet gewesen und sie war einfach nur erleichtert das aus dem Weg zu haben. Er drückte Megan an sich, begrub ihr Gesicht mit vielen kleinen Küssen was sie wieder strahlen und leicht kichern liess. Einen für sie langen Moment, war Jesse in dieser Hochstimmung und Megan genoss es. Die Veränderung war subtil und sie brauchte einige Liedschläge bis diese in seinem Gesicht sah. Die Zweifel vor denen sie sich so gefürchtet hatte. Es schmerzte irgendwie, aber sie konnte es auch irgendwie verstehen das er irgendwo Zweifel hatte das das Kind von ihm war. Sie streichelte seine Wange. "Der Garten ist wunderschön, aber du Strolch hast dich nicht warm angezogen, lass uns reingehen, nicht das das Fieber zurückkommt." Sie erhob sich und zog Jesse auf die Füsse, öffnete die Tür und liess Acuma hineinhumpeln, folgte dem Wolf und zog Jesse mit sich.
"Ich hab der Ärtzin meine Symptome beschrieben und sie hat ein paar Untersuchungen gemacht, kein Zweifel." meinte sie, noch nahe der Tür stehend, nachdem diese wieder geschlossen war, schaute an sich herunter und strich sich sanft über den unteren Teil ihres Bauchs. "Seid Wochen hab ich ein seltsames Spannen in meinen Brüsten. Dr Leigh meinte, das das oftmals direkt am Tag nach der Empfängnis passiert und wenn ich das zurückrechne, kann ich ruhigen Gewissens sagen, das nur Du in Frage kommst. Demnach wäre es die Nacht des 20 November gewesen. " erklärte sie Jesse die Tatsachen, welche sie von Doktor Leigh bekommen hatte. Die Untersuchungen hatten auch ergeben, das sie geschätzt am Ende des zweiten Monats der Schwangerschaft war, was auch mit dem Datum hinkam. Sie erinnerte sich noch, das Jesse sich aus ihr herausgezogen hatte, wohl um genau sowas zu vermeiden. Soviel dazu.
Sie blickte ihn aus grossen, braunen Augen an, wie ein glückliches Rehlein, strahlte ihm entgegen. "Und ich fühle das es deins ist." Sie tippte sich auf die Brust, in Höhe des Herzens. "Hier." Megan trat wieder an Jesse und schmiegte sich an ihn, legte den Kopf auf seine Brust. Sie brauchte einfach das Gefühl seiner Nähe und den Eindruck das er ihr glaubte, ihr vertraute das sie wusste das er der Vater war. "Nach der Kirche sag ich Nicholas Bescheid, das ich nichtmehr in meinem alten Job bei ihm arbeiten kann. Ab heute gibt es nur noch Dich für mich mein Grosser. Ich bin so froh das es dich gibt und das wir uns gefunden haben. Ich könnte platzen vor Freude." Megan drehte den Kopf, legte ihr Kinn auf Jesses Brust und schaute ihn von unten herauf an. Der Ausdruck von Glück und Freude so tief in ihre Augen gebrannt, das sie fast schon zu funkeln schienen.
"Ich denke ab März kann man dann langsam sehen was mit mir los ist und das wir das schönste Geschenk bekommen, das man haben kann." Sie schob sich ein wenig weg von Jesse, in eine etwas angenehmere Position ihn anzusehen. "Du hast mein Leben ganz schön auf den Kopf gestellt. Hätte mir letztes Jahr jemand gesagt das ich Hausfrau und Mutter werde, ich hätte ihn ausgelacht." kicherte sie vergnügt, ausgelassen. In diesem Moment, an diesem Morgen, hätte sie einfach die ganze Welt umarmen können, naja fast. Ein bis zwei Ausnahmen gab es immer noch, aber doch die meisten. Wenn jetzt noch der Kirchgang klappte und nicht wieder in so einem Desaster wie beim letzten Mal endete, dann würde sie diesen Tag als schönsten ihres Lebens im Kalender markieren.
Megan und Jesse im Garten, bei Kerzenschein überall Dann auf dem Weg ins Haus
Jesse war sicherlich nicht unsensibel, auch konnte er manchmal Menschen einigermaßen einschätzen, aber wenn er selber aufgeregt war, wie nämlich jetzt, dann war es vorbei damit, die kleinen und feinen Merkmale im Gesicht von Megan zu lesen, ihre Erleichterung. Und selbst als ihm dann gewisse und ja auch berechtigte Zweifel kamen
Megan lobte ihn dann wegen dem Garten, aber auch wenn es Jesse freute, er war viel zu aufgeregt innerlich. Erst sein Antrag und nun das Kind ... er war viel zu gespannt auf Megans Worte. Und so winkte er erst ab, als sie meinte, dass sie reingehen sollten, weil Jesse nicht warm genug angezogen war. Also gingen sie zwar zu Tür, Megan öffnete und Acuma humpelte rein, doch während sie dann noch vor der Tür standen erklärte Megan Jesse, warum sie sich so sicher war, dass das Kind von ihm war. Und er glaubte ihr. Je mehr sie erzählte, je mehr begann sein Gesicht zu strahlen, so, wie es Megan selten an ihm gesehen hatte und doch wirkte er fast wieder ganz der alte. Zumindest in diesem so wunderschönen Moment waren all die schrecklichen Erinnerungen an Horatio wie weggefegt. Megan hatte ihm das größte Geschenk seines Lebens bereitet. Aber er musste sich noch sammeln, obwohl er sein Glück wie Megan am liebsten rausschreien wollte ... Megan strahlte ihn dann mit ihrem wo wunderschönen Augen an und er tat es ihr gleich. Wie ein glückliches Honigkuchenpferd schaute er drein. Eigentlich hatte er erst noch die Kerzen auspusten wollen, kostet ja alles Geld, auch wenn Jesse nicht geizig war. Aber vergessen waren irgendwelche Pflichten. Immer noch hielt er Megan in seinen Armen, auch wenn sie nun etwas ihre Position änderte, um ihn besser anschauen zu können und er schaute zu ihr hinunter, vollkommen losgelöst. Vor ihr stand wohl der glücklichste Mann der Welt, zumindest kam er sich so vor. Als sie ihm weitere Worte sagte und dann kicherte, lachte auch der Mann aus Montana.
Acuma, der ja schon im Haus war, hörte die beiden und schien die glückliche, ja ausgelassene Stimmung zu spüren. Es war das erste mal seit Monaten, dass Jesse nicht so bedrückt war, oder eben fertig wie die letzte Woche. Und nun fühlte er sich irgendwie ausgesperrt. Und bellte hinter der Tür. Es war kein Bellen, um jemanden gegenüber zu drohen, sondern fast schon einbeleidigtes.
Jesse wollte Megan so viel sagen. Soooo viel. Alles was er dann tat, war ihr einfach einen sehr leidenschaftlichen Kuss zu geben, welchen sie erwiderte. Dann öffnete er schnell mit einer Hand die Tür und im nächsten Moment fand sich Megan auf seinen Armen und wie er sie ins Haus trug, oder eben über die Schwelle von diesen ...
»Oh Megan ...« begann er freudig auf dem Weg ins Innere, aber da würde noch mehr kommen, dass konnte sie fühlen.«