An der Westwand befindet sich das Bett, das ein wenig zu kurz für ihn ist, so dass er die Füße heraushängen lassen muss. An der Ostwand steht ein Schrank mit zwei Schiebetüren und einer Tür, die nach Süden hin geöffnet wird. Dieses Möbelstück ist eher ungewöhnlich und war eigentlich als Provisorium gedacht. Hinter der nördlichen Schiebetür hat er einen kleinen Voodooschrein eingerichtet. Außerdem finden sich in dem Zimmer ein kleiner Tisch mit Waschschüssel und ein Stuhl. Der Raum ist gerade für Jerichos Körpergröße verhältnismäßig winzig, doch da er noch nie soviel Raum für sich besaß, geschweige denn Möbel, wird er auf kein einziges Stück verzichten.
In ihrem Zimmer angekommen, schloss Ava leise die Tür. Während sie sich langsam wieder die wärmenden Strümpfe, eine weitere, lange Unterhose, und die festen Schuhe überzog, versuchte das Dienstmädchen nicht allzu sehr über das bevorstehende Zusammentreffen mit ihrem Vater zu denken. Es gelang ihr kaum und Avas Nervosität stieg zunehmend. Besonders, als sie nach dem Lohngeld griff, welches Lady Craven ihr am Tag zuvor ausgehändigt hatte, stieg die Panik in ihr hoch. Sicher würde er wieder unzufrieden sein und sicher würde er ihr wieder vorwerfen sie verrichte ihre Arbeit nicht gut genug! Sicher würde er wieder mehr verlangen und hoffentlich bestand er nicht darauf, das am selben Tage noch zu klären. Ava versuchte den Kloß im Hals hinunter zu schlucken. Vielleicht ängstigte sie sich völlig umsonst und ihr Vater war heute ausnahmsweise mal gut aufgelegt!? Mit dennoch klopfendem Herzen steckte Ava das Geld in ihre Rockschürze, warf sich den wärmenden Wollumhang über und verließ letztendlich das Haus, nachdem sie zuvor noch mal nach Mrs. Justine gesehen hatte, die aber immer noch schlief.