BESCHREIBUNG: Der Werkzeugschuppen der McKays befindet sich mit dem Tierstall zusammen in einem langgezogenen Gebäude, dass sich zwischen Toilettenhäuschen und der Brennerei befindet. Der Schuppen liegt links vom Tierstall und wird über eine eigene Tür betreten. Um ihn zu erreichen muss man über die Hintertür ein Stück über den kleinen Hof und sich rechts haltend in den Garten gehen. Im Sommer führt ein Sandweg zu den Schuppen und in den Garten. Francis verbringt hier viel Zeit, zum einen repariert er hier Haushaltsgeräte, zum anderen findet im Werkzeugschuppen regelmäßig väterliche Disziplinierung der Söhne statt.
Durch die Tür gelangt man in einen rechteckigen Raum. Gleich links beim Eintreten erstreckt sich die Werkbank, über der Regale angebracht sind. Holzreste, Holzplanken, Werkzeug, Farbeimer und Leim befinden sich hier. An der gegenüberliegenden Wand beim Eintreten hängen größere Werkzeuge und ein Schrank an der Wand zur Linken beinhaltet ebenfalls Material. Ein kleines Fenster gibt den Blick über der Werkzeugbank in den Garten frei.
"Zieh den Mantel aus, Ben," forderte Francis ohne einer weiteren Erklärung Benjamin auf und knöpfte sich selbst die Knopfreihe seines Mantels auf, schlüpfte aus ihm heraus und hängte ihn an einen Nagel, den er vor langer Zeit als einfache Gaderobe zweckentfremdet hatte. Es folgte das Jackett und letztendlich das gewohnte Aufrollen der Hemdsärmel. Es war zwar viel zu kalt im Schuppen, um sich gewohnt vorzubereiten, aber er brauchte Bewegungsfreiheit. Zudem würde es Ben und ihm in den nächsten Minuten zu genüge warm und heiß werden. Mit wenigen Schritten war er an die Werkbank getreten und nahm die Rute auf. Zur Probe ihrer Geschmeidigkeit ließ er sie ein paar Mal scharf durch die leere Luft sirren, wohl auch um Ben ein wenig Respekt und Angst davor einzuflössen. Es war sicher nicht verkehrt, wenn der Junge jetzt schon ahnte was ihn erwartete. Vielleicht würde ihm diese Angst helfen in Zukunft, wenn er daran dachte, nicht mehr so leichtfertig seine Anweisungen zu ignorieren.
"Ich habe lange darüber nachgedacht, wie ich dich bestrafen soll," brach er die Stille mit einem schweren Seufzen und sah zu Ben hinüber, dem die pure Angst vor der Züchtigung wie gewöhnlich deutlich anzusehen war. Doch das lenkte Francis nicht von seiner Belehrung ab. Nicht im mindesten. Er nahm die Rute hinter den Rücken, wo er die Hände aufeinanderlegte und ein wenig auf und ab ging. "Während dem ganzen Gottesdienst wollte mir nicht aus dem Sinn gehen, dass dich eigentlich keine Schuld triff. Es war doch Jeremiahs Idee den Schneemann zu bauen und auch die kaputte Scheibe war schließlich sein Werk gewesen," er hielt im Schritt inne und sah Ben musternd und fragend zu gleich an, wartete auf ein zustimmendes Nicken und sah zufrieden aus, als Ben tatsächlich in die Falle tappte. "Falsch mein Sohn," völlig die Ruhe in Person machte Francis der möglichen Hoffnung einen Strich durch die Rechnung. Er war dieses Mal direkt vor Ben stehen geblieben und nahm die Rute in die rechte Hand, um die Spitze des Stockes auf Ben zu richten. "Ganz falsch," leicht tippte er Ben dabei mit der Spitze gegen die Brust. "DU bist der Ältere von euch beiden. DU weißt besser als ein zehnjähriger Junge darüber Bescheid, was richtig und was falsch ist. DU hättest Jeremiah den Schneemann ausreden müssen, um sofort, wie angewiesen, mit ihm zu uns zu kommen. Dann wäre die Scheibe nicht zerbrochen und sicher hätte es all den Ärger danach nicht gegeben," nach jedem Satz tippte er Ben immer wieder mit der Spitze gegen die Brust, am Ende doch ein wenig heftiger als zu Beginn. "DU hast gegen meine Anordnung gehandelt Ben, obwohl du genau weißt, wie wir in diesem Haus mit Ungehorsam verfahren. Und du hast nicht die Verantwortung eines älteren Jungen an den Tag gelegt. Darum werde ich dich bestrafen müssen, Ben, um dir deine Fehler aufzuzeigen und um dich zu lehren in Zukunft besser über deine Pflichten nachzudenken. Wie stehe ich den jetzt vor dem Reverend da? Wütend war ich über das kaputte Fenster, dabei war es die Schuld meines nachlässigen Sohnes, der mit ein paar Worten Jeremiah von der Falschheit seines Vorhabens hätte überzeugen können. So wie man es von einem älteren Jungen auch erwarten kann. Eines sage ich dir," Francis ließ die Rute wieder sinken und fasste Ben an der Schulter, um ihn hinüber auf die Werkbank zu zuschieben. "Wenn wir später dem Reverend im Gästehaus begegnen wirst du dich dafür bei ihm anständig entschuldigen, damit er weiß, wer der eigentliche schuldig ist," und er würde sich wohl entsprechend der Entschuldigung anschließen müssen. Peinlich war ihm das natürlich schon, aber er wusste was sich gehörte. Immerhin hatte er Jeremiah geschlagen und das hatte sich nach gründlichem Nachdenken als Falsch erwiesen. Wenn er fehler machte, wusste sich Francis durchaus zu entschuldigen. Nicht immer, aber es kam gelegentlich vor. "So," damit beendete Francis schnörkellos seine Belehrung und ließ Bens Schulter wieder frei. "Wir haben wenig Zeit, Junge, der Empfang beginnt. Darum erspare ich dir zwei Dutzend Hiebe, die du sehr wohl für beide Vergehen verdient hättest. Doch so leicht kommst du mir nicht davon. Kalt hin oder her, die Hose kommt herunter," damit würden die Hiebe schmerzhaft werden und sie kamen mit einem Dutzend aus. Ungeduldig mit der Zeit im Nacken, beobachtete er Ben bei seinen fahrigen Bewegungen, um Hosenträger und Hose über die Knie nach unten zu bekommen. Er verstand ja die Nervosität und Angst des Jungen, aber darüber hätte er wohl heute Morgen gründlicher nachdenken sollen, anstatt sorglos mit Jerry Unfug anzustellen. So kam es, dass Francis nicht mehr viel Zeit vertrödelte, kaum das Ben sich wieder aufgerichtet hatte. Er packte den Jungen schlicht erneut am Nacken und zwang ihn mit diesem Griff über die Werkbank. Wohlwissend dass die ungewohnten Schläge mit der Rute Ben sehr viel abverlangten, ließ er die Hand auf dem Nacken liegen. So würde Ben kaum aufspringen können um in einem wilden Tanz im Schuppen herumzuhüpfen. Mit der Rutenspitze schob Francis das Hemd ein gutes Stück weiter den Rücken nach oben und trat dann ein wenig zur Seite, um den ersten von 12 Hieben auf Bens gebogenen Hinterteil zu platzieren. Ein leichter, nicht ganz so kraftvoller Schlag, damit Ben sich an den Schmerz gewöhnen konnte. Die gewohnte Pause folgte, damit Ben zu Luft kam und sich wieder beruhigen konnte. Der nächste Hiebe war schon ein wenig stärker ausgeführt, aber noch kontrolliert und wohlgezielt. Francis war sehr wohl darin geübt und er wusste, wie er die Rute zu führen hatte, um seinen Worten von zuvor Nachdruck zu verleihen.
Ben war viel zu verängstigt, um darauf zu achten, dass er möglichst aufrecht oder gerade in den Schuppen ging. Es war noch hell draußen und der Junge fühlte sich beruhigt, als sein Vater trotz des fahlen Lichtes eine Öllampe entzündete und an einen Haken in der Decke hängte. Das mochte wohl heißen, dass er nicht ungezielt die Hiebe setzen würde, und das war doch sicher gut, oder? Ben war noch viel zu naiv, um anzunehmen, das Licht könne auch dazu dienen, möglichst empfindliche Stellen gezielt zu treffen. "J..ja, Sir." Kaum bekam Ben den Mund auf, so sehr zitterte er vor Angst und jetzt, wo er den Mantel ausgezogen hatte auch vor Kälte, die vor dem Schuppen nicht halt machte. Mit gesenktem Kopf blieb er stehen und zuckte vor Schreck zusammen, als die Spitze der Rute die Belehrungen des Vaters unerstützend, ihm unangenehm zwischen den Rippen in den Brustkorb piekte. Obwohl er nicht seines Vaters Meinung war, regte sich keinerlei Widerspruch in ihm. Sicher lag er völlig daneben, denn sein Vater war nun einmal älter und hatte sicher Recht. Dass Jeremiah wohl kaum auf ihn gehört hätte und dass das Bauen eines Schneemanns bestimmt kein Unrecht war, oder doch?, spielte wohl nur eine untergeordnete Rolle. Es ging bestimmt nur darum, dass er nicht gehorcht hatte- und das reichte wohl für reichlich Hiebe. Ben nickte nur stumm zu diesen Belehrungen und schob sich gehorsam die Hosenträger über die Schultern zur Seite. Die Hosenknöpfe jedoch bekam er kaum auf, denn die Schnittwunde in seinem Daumen schmerzte, sobald diese auch nur leicht die Hose oder einen Knopf berührte. Erneut begann das Blut schmerzhaft in seinem Daumen zu pochen und schon wollten Ben darüber bereits die Tränen kommen. Das war doch einfach nicht fair, dass er sich geschnitten hatte, seine Hände von den Hieben am Morgen steif und geschwollen waren und er nun auch noch die Rute zu spüren bekommen sollte! Das war so gemein, wohin gegen Jeremy bestimmt nicht nur nicht bestraft werden würde, sondern vielleicht sogar noch bedauert wurde. [i]..aber bestimt.. liebt mein Pa mich - bestimmt mehr, als Jerry von seinem Pa . " Für den Bruchteil einer Sekunde hellte sich Bens Gesicht auf, als er sich die Hose über seinen Knieen hängend wieder aufrichtete. Nur allzuschnell kam jedoch die Angst wieder und sein Magen schien sich zu einem Knoten zu verdichten, als sein Vater ihm die Hand in den Nacken legte und ihn quer über die Werkbank zwang. Er hatte diese noch vom Montag in übler Erinnerung, aber dadurch, dass sein Vater ihn so unvorbereitet auf der Werkbank niederhielt, drückten sich deren Kanten noch stärker in seinen Bauch. Hilflos ausgliefert hing er darüber wie ein nasser Sack und biss die Zähne zusammen, um nicht jetzt schon zu weinen. Der Daumen schmerzte, weil er die Arme nach vorne hängen lassen musste und nur der ihn davon ablenkende Schmerz der scharfen Kante in seinem Unterleib, verhinderte, dass er dem Druck in seiner Blase nachgab. Er zitterte vor Angst, als er die Rute fühlte, die jedoch zunächst nur sein Hemd nach oben schob. "Bi...bitte das nicht...nicht.. " Ben war sich kaum bewusst, dass er seine Gedanken aussprach. Würde der Vater ihn denn nun den Rücken so zerschlagen, wie im August Matt? Nicht, dass das wichtig für ihn wäre, aber an Matts oberem Rücken sah man immer noch feine Vernarbungen, die sicherlich darauf zurückzuführen waren. Natürlich sprach darüber kaum Jemand, so überhaupt Jemand davon wusste, aber er hatte diese neulich gesehen, als Matt aus der Wanne gestiegen war. Der erste Hieb war so schmerzhaft und ungewohnt, dass Ben zwar noch nicht schrie, aber deutlich zusammenzuckte. Das war viel schmerzhafter als das Rasierleder, oder zumindest empfand er den scharfen Schmerz so. Ähnlich wie am Montag ließ sein Vater für einen Moment von ihm ab und Ben atmete tief gegen die Shcmerzen an, die langsam wieder abebbten. Ben fragte sich, ob das Methode hatte, denn ohne diese Pause würde er zwar noch die nächsten zwei, drei Hiebe deutlich spüren, aber danach würden sie wohl dazu führen, dass eine Art Taubheit eintrat, so dass der scharfe Schmerz der weiteren Hiebe ausbleiben würde - und nur noch ein dumpfes Gefühl eines Dauerschmerzes hinterließen. Der zweite Schlag war jedoch viel schmerzhafter, so dass Ben vor Schreck, Angst und Schmerz zu weinen begann. Obwohl er wusste, dass sein Vater Wehgeschrei nicht hören wollte und die Selbstbeherrschung als lohnenswertes Erziehungsziel ansah, konnte Ben nicht dagegen an, seine Schmerzen hinaus zu weinen. Er heulte, weinte und hatte nicht nur Angst, sondern schämte sich gleichzeitig zutiefst. Er wollte doch gar nicht so ein Baby sein, wie alle sagten! Wieder ließ sein Vater eine Pause zu und Bens Schluchzen klang unnatürlich laut. Wahrscheinlich hatte sein Pa kein Einsehen und so blieb dem Jungen wohl nichts anderes übrig, als zu hoffen, dass er das hier irgendwie überstehen würde - obwohl ihm eher nach sterben zu mute war. Sich dagegen stemmen konnte er nicht und mit den Beinen zappeln, war zwar sinnlos, aber dennoch hatte unbewusst genau das getan in dem Versuch, seinen Po der Rute zu entziehen.
OOC: Ich hab jetzt ein bisschen mitgeführt, so wie immer bei den Strafaktionen. Da ich jetzt aber absolut nicht mehr wusste, ob Jerry überhaupt auf Ben treffen soll, in dem Moment, hab ich das Ende noch offen gelassen.
cf: Jerry - vor dem Laden
Ben und Francis im Schuppen, Jerry am fenster
Francis hatte sich von dem kurzen, aber deutlich ängstlich klingenden Flehen seines Sohnes nicht erweichen lassen, auch nicht von dem nervösen Zucken in der Gesäßmuskulatur des Jungen, die er wohl kaum noch kontrollieren konnte. Natürlich hatte der Junge Angst und wie er aus den seltenen eigenen gemachten Erfahrungen wusste, war der Moment vor dem ersten Hieb mitunter der schlimmste, der ganzen Züchtigung. Nicht zu wissen, wie schlimm es wurde, gefangen in den eigenen Vorstellungen darüber, was passieren konnte, während man schutzlos ausgeliefert war, war schrecklich. Aber das war nun einmal Teil der Strafe und da musste Ben genauso durch wie er selbst. Im Gegensatz zu ihm, hatten seine Kinder schließlich eine Wahl. Er gab ihnen einfache Richtlinien an die Hand, nach denen man sich gut orientieren konnte. Niemand war gezwungen diese Regeln zu brechen oder wie heute mit den Füssen zu treten. Geschah dies, blieb ihm nicht die geringste Wahl. Er hatte zu handeln und das wie gewohnt mit aller gebotener Strenge, um jeden weiteren Versuch die häuslichen Gebote zu umgehen zu unterbinden. Es war seine Pflicht, eine von Gott auferlegte. Niemand fragte ihn dabei, wie er sich fühlte und das spielte auch nicht die geringste Rolle, wenn er mit dem Wohl seiner Kinder im Bewußtsein zur Rute griff, um ihnen die Sünden und Verfehlungen auszutreiben und sie auf den rechten Pfad zurückzuführen. So sehr er auch Bens Angst verstand, so sehr hielt er sein Flehen für unangebracht und ein bisschen vermessen. Schließlich hatte er es in der Hand gehabt diesen Moment hier zu vermeiden. Ein schlichtes Nein zu Jeremiah und das Befolgen seiner Worte hätten ausgereicht. Entsprechend waren die nächsten Hiebe, die auf Bens Hinterteil niedergingen, schärfer und stärker. Er würde ihm schon den Ungehorsam gründlich austreiben.
Es war verständlich, dass Ben unter den Schlägen zunehmend seine Haltung verlor und Schlag auf Schlag das Zappeln anfing und auch sein Wehgeschrei lauter wurde, als Francis gewöhnlich zuließ. Darüber verstimmt hielt er für einen Moment inne, obwohl er nicht eine einzige Pause zwischen den Hieben vergessen hatte. Diese waren wichtig, damit der arme Junge zwischen den Schlägen auch atmen und den Schmerz besser verarbeiten konnte. Schnelle rasche Hiebe ließen den Schmerz nur rasant explodieren und fügten intensive Schmerzen zu. Doch unnötig quälen wollte Francis seinen Sohn nicht. Es sollte weh tun, ja, aber nicht Ben fast umbringen. Doch jetzt war es genug. Er bemühte sich trotz der ernsten Sache seinem Sohn durch die Züchtigung zu helfen und er dankte es ihm mit Geschrei, Geheul und dem Versuch den Hieben zu entgehen. Er hatte selbst Mühe mit nur einer Hand im Nacken des Jungen diesen noch länger an seinen Platz zu halten.
"Ben, halt still," herrschte er Benjamin ungehalten an, nachdem er das Gefühl hatte, der Junge wäre wieder in der Lage ihm zu zuhören. "Was soll das werden, wenn es fertig ist? Du kennst die Regeln. Also halt still! Wenn du nicht willst, dass wir den ganzen Tag hier verbringen! Ich warne dich. Noch einmal ein Wehgeschrei wie bei deiner Schwester, noch ein Versuch dich aus meinem Griff zu winden, und ich fange von vorne an," und das er seine Drohung ernst meinte unterstrich er mit einem kräftigen, siebten Hieb, der sich sofort unschön auf Bens Hinterteil abzeichnete. Während den restlichen Hieben, die Francis nun doch etwas ärgerlicher als er wollte platzierte, vernahm er über Bens Geheul das wilde Kläffen ihres Hofhundes nicht, der draußen längst wegen Jeremiah angeschlagen hatte. Doch Francis wollte endlich mit dieser Züchtigung ein Ende finden. Er wusste ja, dass Ben zu leiden hatte und er mit der ungewohnten Rute und der hohen Anzahl von Schlägen seinen Sohn tüchtig leiden ließ. Doch Mitleid war in seinen Augen in Erziehungsfragen völlig fehl am Platz. Verdient war verdient und da war es völlig unangebracht angesichts der dunklen Striemen auf dem Gesäß seines Sohnes auch nur auf einen Hieb zu verzichten, oder auch nur ein klein wenig von der Norm abzuweichen. Ben erhielt trotz all dem Theater das er machte, seine zwölf Hiebe, und keinen mehr, und selbst als kurz vor dem Letzten, vor dem Schuppen, ein Scheppern zu hören war, ging erst der letzte Streich hart und scharf auf Ben nieder, bevor Francis selbst aufgewühlt und sichtlich außer Atem, zum Fenster sah, um nach der Störung Ausschau zu halten. Mr. Hund drang mit seinem Gekläffe langsam zu ihm durch und er fragte sich was jetzt zum Teufel schon wieder los war....
Jeremiah konnte, nein wollte, seinen Augen nicht trauen, als er direkt unter dem Fenster das entblößte Hinterteil seines Freundes erblickte, das mit unschönen, tief roten Striemen übersät von einer Rute bearbeitet, sich unter, für Jeremiah ungewohnt, heftigen Hieben hin und er wandte. Das Wehgeschrei seines Freundes drang ihm durch Mark und Bein und er zuckte bei jedem weiteren Hieb heftig zusammen. Er fühlte jeden Hieb förmlich mit. Obwohl er es nicht wollte, musste er zusehen, dabei kniff er nach jedem Hieb die Augen ein wenig zusammen und musste sie doch wieder öffnen. Es verängstigte Jeremiah sehr was er dort im Schuppen sah. Mehr, als ihm gerade selbst bewusst war. Denn dass es längst keine Neugier mehr war, die ihn dort am Fenster hielt, sondern er starr vor Angst, gebannt seinen Blick ins Innere warf, entzog sich seinem Wissen. Dabei war Jeremiah der Anblick dort drinnen doch nicht fremd! Aber es war natürlich etwas anderes, ob man einer Ohrfeige für den besten Freund beiwohnte, weil dieser zu spät nach Hause kam, während man grinsend am Gartentor schon ahnte, dass man zu Hause dasselbe zu erwarten hatte, oder wenn man im Klassenzimmer dabei zusehen musste, wie einem Mitschüler mit geringen Hieben die Flausen ausgetrieben wurden. Nichts war im Vergleich zu diesem Schauspiel wirklich tragisch zu nennen. Jeremiah wusste natürlich von seinen Freunden, dass er sich mit seinem Pa glücklich schätzen konnte, der zu Hause zwar regelmäßig selbst zum Stock griff, aber im Gegensatz zu den Vätern seiner Freunde, nie in Wut und Ärger schlug. Nein, Jeremiah wusste stets für seine Vergehen um die fünf Hiebe, die er zu erwarten hatte, wenn es auch stark variieren konnte wie hefte sie ausgeteilt wurden oder auch auf welche Art und Weise. Heute war es sehr unangenehm gewesen, wenn auch nicht sonderlich kräftig. Doch die empfindlichen Stellen unterhalb seines Pos hatten jeden Hieb nicht sonderlich dankbar aufgenommen. Doch hatte Jerry bislang angenommen, dass es keine Rolle spielte ob man drei, fünf oder zehn Hiebe mit dem Rohrstock erhielt, es tat immer gleich weh, so belehrte ihn Mr. McKay eines Besseren. Das was er tat, sah sehr schmerzhaft aus und schien kein Ende zunehmen, obwohl Ben so laut schrie, als ginge es um sein Leben. Bens Pa hatte inzwischen angefangen schneller und mit kürzeren Pausen Bens Hinterteil zu traktieren und Jerry liefen ungeachtet ein paar mitfühlende Tränen über die Wangen. Ben wurde nicht gezüchtigt, nein er wurde regelrecht verprügelt. Dass hatte wirklich nichts damit zu tun, dass sein Vater ihn angeblich mehr liebte, als seiner ihn. Wie gut, dass er mit Pa vorhin in der Kirche doch noch geredet hatte. Denn jetzt begriff er erst wirklich, was sein Pa mit seinen Worten zu erklären versucht hatte. Und er war froh darüber, dass Ben sich so sehr in dieser Sache geirrt hatte. Oh und wie froh Jerry war... Ihm kamen seine eigenen "Kriegswunden" ziemlich klein und nichtig vor, sein empfundener Weltschmerz über väterliche Ungerechtigkeit beschämte ihn sogar und er war kurz davor in den Schuppen zu laufen und Mr. McKay daran zu hindern weiter zu zuschlagen. Gerade als er den Entschluss fasste, als ihn nichts mehr länger am Fenster halten konnte, geschahen ein paar Dinge gleichzeitig, die Jerry so sehr erschreckten, dass er nach hinten taumelte und in einen Eimer trat, der scheppernd umfiel und gegen die Schuppenwand schlug: zuerst hörte er die Hundekette von Mr. Hund leise klirren und nahm wahr, wie der Hofhund schläfrig sich aus der Hütte streckte und reckte. Nicht sonderlich in Sorge sah er zurück, wollte sich vergewissern, dass seine Rettung noch rechtzeitig kam und sah, gerade, als Mr. Hund ein ohrenbetäubendes Gekläffe anstellte, wie unter den letzten Hieben kleine, blutige Striemen zurückblieben. Dieser Anblick war es, der Jerry den Rest gab. Benommen sah er den Eimer an, der von der Wand abprallte und im Schnee versank.... War er das gewesen... "Du bleibst wo du bist, Benjamin, während ich nachsehen gehe, was da draußen los ist," wies Francis Ben streng an und trat näher ans Fenster. "Wir sind noch nicht fertig. Du weißt, dass ich keine leere Drohungen mache. Das Theater von eben, werde ich dir gehörig austreiben und wenn wir deswegen zu spät zum Empfang kommen, treffen wir uns heute Abend eben noch einmal im Schuppen...."
Trotz der Pausen zwischen den Hieben brauchte es seine Zeit, bis Ben allmählich begriff, wie diese Schmerzen zu ertragen waren. Er wusste ja, dass sein Vater Wehleidigkeit hasste und gegebenenfalls abstrafen würde. Er war also nicht überrascht, als dieser ihn nach ungefähr der Hälfte der Schläge dementsprechend hart ermahnte, still zu halten. Ben hatte schon gar nicht mehr mitgezählt, denn er wollte nur noch, dass es bald vorüber wäre. Unkontrolliert zitterte sein ganzer Körper über den Schock der Schmerzen und er hatte das Gefühl, sich jeden Augenblick übergeben zu müssen. Trotzdem nahm er sich nun zusammen und hörte auf, sich zu wehren oder mit den Beinen wie wild zu zappeln. Außer das diese Muskelkontraktionen der Oberschenkel noch mehr schmerzten, brachte das nichts - und würde im Gegenteil nur dazu führen, dass sein Vater noch mehr Hiebe für nötig hielt. Seinen Tränen jedoch ließ er freien Lauf, so dass er den Boden unter sich nur noch verschwommen wahr nahm. Sein Schluchzen verebbte, wurde erheblich leiser und so erschrak er, als er das Geräusch eines schepperndes Eimer von draußen hörte. Gerade noch hörte er seinen Vater sagen, er solle es nicht wagen, sich zu rühren, als er das Blut in seinen Ohren rauschen hörte. Puterrot lief er an, bei der Vorstellung, dass er so gesehen werden könnte - vor Allem von Fremden, denn um seinen solchen musste es sich in Anbetracht des lauten Gebells ja wohl handeln. Die Ankündigung seines Vaters, sie seien noch nicht fertig, veranlasste ihn nur dazu ergeben die Augen zu schließen. Wie viele Schläge er noch zu erwarten hatte, wusste er nicht, aber die Aussicht am Abend wieder in den Schuppen zu müssen, machte ihm so viel Angst, dass er nur mit Mühe kneifend verhindern konnte, dass seine Blase sich unkontrollierte entleerte und auch in seinem Darm rumorte es verdächtig. Sein Vater ließ nun von ihm ab und Ben hörte mehr, als er sah, dass dieser tatsächlich nach sah, was draußen los war. Sicherlich waren dort weder seine Ma, die ja auch noch mit Martha beschäftig war, noch Martha oder Matt, denn in all diesen Fällen, würde Mr. Hund nicht so ein Theater machen. Bei aller Neugier traute Ben sich jedoch nicht den Kopf zu heben, zu groß war seine Angst vor weiteren Schlägen. Er wollte gar nicht wissen, wie sein Po jetzt bereits aussah und noch mehr Tränen flossen, bei dem Gedanken, dass kaum Zeit bliebe, um entstandene Wunden zu versorgen, oder Schwellungen zu kühlen. Er blinzelte gegen die Tränen an und betrachtete den Boden des Schuppens, der immer noch ein paar dunkle Flecken aufwies, die verdächtig nach Blut aussahen. Ach. Matt.. Ben seufzte unmerklich, als ihm dämmerte, dass Matt vermutlich jedes Mal mit dem Rohrstock geschlagen worden war, so er sich entweder über väterliche Regeln hinwegsetzte oder aber, und das war wohl häufiger vorgekommen, wenn er die Strafe für ihn, den kleinen Bruder, hatte auf sich genommen. Wahrscheinlich war er jedesmal mit fünfzehn Hieben oder mehr abgestraft worden, so er Bens Fehler auf sich genommen hatte. Eben noch wütend und über die Ungerechtigkeit und Härte des Vaters fast verbittert, empfand er nun Traurigkeit und großes Mitgefühl für seinen Bruder. Aber er war auch unendlich dankbar und von Stolz erfüllt, denn ein Jeder stünde wohl nicht so für ihn. Oh - er hatte ja nicht gewusst, dass Matt jedes Mal so grausame Schmerzen zu erleiden hatte, wie er nun gerade - und das für ihn! Sobald er hier fertig war, wollte er wohl Matt suchen und ihm sagen, wie dankbar er war und wie froh, dass er ihn hatte - jedenfalls würde er das tun, so er das hier irgendwie überstand..
Jerry stand etwas ratlos vor dem Eimer und bückte sich mit zusammengebissenen Zähnen nach ihm, während seine Beinmuskulatur erneut gegen die Bewegung protestierte, um ihn wieder ordentlich an seinen Platz zu stellen. Das Gekläffe von Bens Hund machte ihn doch zusehendst nervöser und er befürchtete zurecht, dass Mr. McKay nach dem Rechten sehen kommen könnte. Und dann, oh weh, er wollte gar nicht wissen, was er mit ihm dann erst anstellen würde. Als der Eimer wieder unter dem Fenster stand und Jerry gerade noch einen prüfenden Blick ins Innere werfen wollte, bevor er vielleicht dann doch lieber reißaus nahm, vernahm er knirschenden Schnee hinter sich und fuhr erschrocken herum. Beim Anblick eines wirklich verärgten Mr. McKays, der so unverhofft hier draußen aufgetaucht war, stolperte Jerry gleich noch einmal über den Eimer und landete dieses Mal unsanft auf dem Hosenboden. Der helle, brennende Schmerz, als er mit den unteren Pobacken aufschlug, ließ Jerry mit einem überraschten und schmerzhaften Aufschrei wieder auf die Füsse kommen. So plötzlich, dass es nun Francis war, er vor Überraschung den Jungen ansah. Er hatte mit jedem hier draußen gerechnet, aber sich nicht mit dem Bengel des Reverends. Entsprechend war er auch erbost auf ihn zugegangen, um ihn zur Rede zu stellen. Jetzt wusste er kurz nicht was er als nächstes tun sollte und beschloss erst einmal Mr. Hund zur Ruhe zu bringen. Dazu reichte in einziger scharfer Rutenhieb und der Hund verkroch sich winselnd in seiner Hundehütte. Im Moment stand Francis weniger der Sinn danach den Hund für seine Wachsamkeit zu loben. Nein, im Augenblick ging er ihm schlicht auf die Nerven und angesichts der etwas aufreibenden Lage im Schuppen, ließ er ungerechterweise am schwächsten Glied seinen Zorn aus. Aber es war nur ein Hund über ihn machte sich Francis wenigere Gedanken und Sorgen als über Ben und sein sich ständig wiederholender Ungehorsam, oder als über Jeremiah, der da gerade ein wenig verdächtig auf und ab sprang und sich seinen Hosenboden rieb. Na bitte, also doch. Wusste der Reverend Gott sei Dank mit der von Gott ihm auferlegte Pflicht als Vater umzugehen. Es wäre schon eine himmelschreiende Ungerechtigkeit gewesen, wäre dieser Bengel mit seinem obstinaten Verhalten in der Kirche einfach so durchgekommen. Molly würde bestimmt genauso erleichtert darüber sein, sobald er ihr davon berichten konnte. Doch jetzt galt es erst einmal für Ruhe zu sorgen. "Was tust du das, Jeremiah," nicht wirklich unfreundlich, aber doch verärgert trat Francis wieder an den Schuppen und betrachtete den Jungen streng. Jerry, der glaubte, dass er gleich sterben würde, so hell und grell bohrte sich der unerwartete Schmerz durch seinen Körper, konnte nicht stillstehen und sah Mr. McKay etwas verständnislos an. Nach was sah es wohl aus, was er gerade tat? Oh, es war so gemein von Pa gewesen, ihn so tief zu schlagen... doch als Jerry durch die einkehrende Ruhe auf dem Hof Bens Schluchzen und Weinen aus dem Schuppen wieder vernehmen konnte und die bedrohliche Rute in Mr. McKays Hand liegen sah, war sein eigner Schmerz rasch wieder vergessen und sein Groll auf seinen Vater dazu.
"Hast du keine Ohren Junge? Was du hier verloren hast, habe ich dich gefragt?", wiederholte Francis seine Frage nun doch etwas strenger und blieb stehen, als er bei einem Schritt auf den Jungen zu, spürte, dass dieser sichtlich in Angst ein wenig vor ihm zurückwich.
"Ich... a-also... i-ich... wollte nur mit.. also, also mit Ben sprechen," stammelte Jerry, noch immer sich mit beiden Händen die Pobacken reibend und sah hinter sich. Da war nur Gestrüpp und ein Zaun. Also kein guter Fluchtweg... "So wolltest du das? Du wolltest nicht nur einfach am Fenster stehen und spionieren?"
"Nein, nein, Sir," versicherte Jerry panisch und verhaspelte sich wieder während er tief rot anlief. In Scham über das, was er gesehen hatte. "Nur reden, Sir."
"Nun, dann wirst du wohl inzwischen wissen, dass Ben im Moment nicht mit dir reden kann und es auch nicht tun wird, wenn wir fertig sind. Nach einer Züchtigung stehen meinen Kindern keine Privilegien zu," er war sich nicht sicher, ob Jerry seine Worte verstehen konnte, aber im Moment war er viel zu verärgert über den Reverend, der seinen Sohn einfach so wieder herumspazieren ließ, um sich für ein Kind verständlich auszudrücken. Hatte der Junge nicht an der Seite seines Vaters auf dem Empfang zu sein? Also Ben würde gewiss heute Nachmittag nicht von seiner Seite weichen, dafür würde er schon sorgen. Na ja, am Verhalten von Stevenson gemessen war es ja kein Wunder, dass dieser Bengel seine Autorität nicht so ernst nahm. Da waren wohl auch Hiebe unnötig, wenn er daraus nichts lernte. Francis schüttelte sichtlich missbilligend den Kopf und machte eine scheuchende Handbewegung Richtung Hof. "Na los, auf was wartest du noch? Verschwinde... du hast hier im Moment nichts verloren!"
Jerry musste nicht ein zweites Mal darum gebeten werden. Die Angst vor Mr. McKay saß doch tief, und obwohl es furchtbar schmerzte, rannte Jerry durch den Schnee vom Grundstück der McKays. Erst auf der Straße angekommen mässigte er seinen Gang und passte ihn den Umständen an. Aufgewühlt und durcheinander wusste er nicht recht, was er als nächstes tun sollte. Am klügsten wäre es gewesen nach Hause zu gehen, aber als Jerry auf einmal auch noch vom Haus der McKays erneut unterdrückte Schmerzensschreie vernahm, dieses Mal viel höhere als die von Ben, und gleich darauf auch wieder vom Schuppen, wollte er nur noch so weit wie möglich weg von diesem Haus kommen. Jerry lief am eigenen Haus vorbei und nahm es nicht einmal war. In Trauer um seinen Freund liefen ihn wieder ein paar Tränen über die Wangen und einen Sinn in seine Gedanken bekam Jerry einfach nicht hinein. Er wollte dieses garstige Bild aus dem Schuppen vergessen, aber immer wenn er genau dies versuchte, sah er wieder Ben vor sich, der unter furchtbaren Schmerzen gelitten hatte... und fragte sich nach dem Warum.
Tbc ~ Zeitsprung Gästehaus
Francis wartete einen Moment, bis er sich sicher war, dass Jerry vom Hof war und ging dann eilig zurück in den Schuppen. Die kurze Zeit im Freien hatte ihn doch furchtbar frieren lassen. So verschwitzt wie er war befürchtete er sich womöglich einen Zug geholt zu haben. Daraus konnte eine unschöne Erkältung entstehen. Etwas noch immer verärgert schlug er die Schuppentür hinter sich heftiger als beabsichtig ins Schloss und betrachtete seinen stumm vor sich hin weinenden Jungen, der mit einem verstriemten Hinterteil folgsam an Ort und Stelle geblieben war. Er hatte schon ordentlich zugeschlagen, das musste er zugeben. Aber verdient war verdient und er würde sich jetzt nicht von diesem Anblick erweichen lassen. Der Junge hatte ein Theater veranstaltet, dass einem Mädchen oder einem kleinen Jungen zustand. Und Francis hatte schlicht die Nase von seinen aufsessigen Kindern satt. Was am Montag begonnen hatte, war schlicht nicht mehr abgerissen. Es wurde Zeit, dass er seinem Standpunkt Nachdruck verlieh.
Mit entsprechendem Nachdruck legte er Ben wieder eien Hand in den Nacken und ohne den Jungen über den Lärm auf den Hof aufzuklären, fuhr er fort, als wäre nie etwas passiert.
"Du weißt hoffentlich Ben, dass ich das nicht gerne tue, aber du kennst die SPielregeln. Das Theater zuvor kann ich dir nicht durchgehen lassen. Aber ich rechne dir an, dass du dich nach der Verwarnung bemüht hast. Darum belasse ich es bei mahnenden drei Hiebe, danach darfst du dich wieder anziehen," ohne noch länger zu warten oder zu zögern, zog Francis unnachgibig wie angekündigt dreimal die Rute durch und ließ Ben sein Missfallen und die Enttäuschung deutlich spüren. Dann trat er zurück, warf die Rute auf die Werkbank und rollte ohne ein Wort zu verlieren die Hemdsärmel wieder nach unten, griff nach seinem Jackett und zog es sich über....
Langsam wich der schrille, scharfe Schmerz einem eher dunklen pochendem Dauerschmerz, so dass Ben seine Umwelt wie durch eine Art roten Nebel wahrnehmen konnte. Nur zu gerne hätte er sich aufgerichtet, um zu sehen, was da draußen los war, meinte er doch Mr. Hund bellen und anschließend winseln zu hören. Seine eigenen Schmerzen gemischt mit einem eben durch diese ausgelösten Schock, ließen seine Knie unkontrolliert zittern, so dass er schon deshalb in der mehr als ungemütlichen Position über der Werkbank hängen blieb. Von draußen drangen gedämpft die tiefe und ärgerliche Stimme seines Vaters, gefolgt von einer helleren Kinderstimme, die Ben seltsam vertraut vorkam. Das konnte unmöglich Jerry sein, denn der war doch gewiss bei seinem Pa, oder war er aus Angst vor Schlägen diesem doch noch weggelaufen? Dann war der Reverend wohl doch weit strenger, als Jerry ihn hatte glauben lassen. Ben hatte jegliches Zeitgefühl verloren, so dass es ihm gar nicht in den Sinn kam, dass Jerry wahrscheinlich seine Hiebe schon hinter sich gebracht haben könnte. Die kalte Winterluft strich kühlend über seine wunden Pobacken hinweg, so dass er das fast hätte als angenehm empfinden können, wenn sich nicht die Kanten der Werkbank so schmerzhaft in seinen Unterleib und Brustkorb drückten und er nicht ganz doll kneifen müssen, um eine ungwollte Entleerung seiner Blase zu verhindern. Seine Erleichterung darüber, dass sein Vater ihm seinen Versuch, tapfer zu sein, anrechnete und mit "nur" drei Hieben seine Zappelei abstrafen wollte, hielt sich in Grenzen, denn drei weitere Hiebe wäre wohl genau so schmerzhaft, wie fünf oder sechs. Es waren ohnehin gefühlte Ewigkeiten, die er auf seinen Vater gewartet hatte, und nun ließ er ergebend die Augen schließend, Kopf und Arme erneut einfach fallen. Dieses Mal konnte er die Anzahl der Hiebe überblicken und wusste, was er zu erwarten hatte, so dass es ihm gelang, die Zähne zusammenbeißen und seine Schmerzen mit keinem Zucken seines Körpers zu verraten. Still weinte er vor sich hin und als sein Vater endlich fertig war, richtete er sich nur langsam auf. Sein Hintern schmerzte höllisch und Ben wollte gar nicht erst wissen, ob die Haut aufgeplatzt war und blutete. Ein bisschen Stolz war er schon auf sich, denn jetzt war er wirklich gefühlt sehr tapfer gewesen. Kurz wischte er sich mit dem Ärmel seines Hemdes über das verweinte Gesicht, bevor er nickte und vorsichtig die Hose wieder hochzug..Das schmerzte, wie verrückt, vor Allem. als er mit dem Stoff der Hose gegen die Striemen gerät. Mßmutig beobachtete er, wie sein Vater seine Hemdsärmel wieder entrollte. Jetzt hatte er noch eine Sache zu erledigen, die ihm zum ersten Mal richtig schwer fallen würde. Langsam schob er sich die Hosenträger über die Schultern und griff nach seiner Jacke. Gefühlt dauerte es Stunden, bis er endlich die Jacke geschlossen und sich Mütze und Handschuhe gegriffen hatte. Länger konnte er jedoch nicht zögern, denn diese Worte mussen ausgesprochen werden, wenn er wieder normal mit seinem Vater umgehen wollte. Dass er Süßigkeiten zum Trost bekommen würde, wie am Montag oder sonst schon mal, bezweifelte er, aber wenigstens war die Angelegenheit damit erledigt und er musste nicht fürchten, dass sein Pa ihn noch mit Ablehnung bestrafte. Nein, er war sich sicher, dass dieser ihn liebt, sonst hätte er sich nicht so viel Mühe gegeben, ihm in kurzer Zeit möglichst schmerzhaft zu bestrafen, um ihn zu lehren und zu erziehen. "Vielen Dank für die notwendige Züchtigung, Sir." Er sprach mit leiser Stmme und erst als die Worte verklangen, hob er langsam den Kopf und sah seinen Vater wieder an. Sicher würde er ihm nun die Hand reichen und man würde ins Gästehaus gehen, so als sei nichts vorgefallen.
Francis verhielt sich wie üblich desinteressiert an der Pein seines Sohnes nach der Züchtigung und konzentrierte sich ganz darauf, sich wieder salonfähig herzurichten. Das tat er keineswegs, weil er kaltherzig und grausam veranlagt war, sondern aus reinem Schutzmechanismus. Er musste nicht nur vor und während einer Züchtigung seine Gefühle den Kindern gegenüber verleugnen, sondern auch danach. Es war nun einmal eine unbequeme Angelegenheit, die er hier im Schuppen zu verüben hatte und eine schmerzhafte für den Zögling obendrein. Doch die unabdingbare Reinigung durch Züchtigung war so notwendig wie das Atmen zum Leben und ein Weg führte daran nicht vorbei. Sie hatten Regeln an die sich alle halten mussten, auch er als Vater. Dazu gehörte es nun einmal die Söhne zu erziehen. Es galt ihnen eine Lehre zu erteilen oder oftmals auch sie zur Härte zu erziehen. Da war Mitleid und Mitgefühl ganz gewiss nciht der richtige Weg. Natürlich berührten ihn Bens Wehgeschrei und seine Schmerzen, natürlich machte ihm das verheulte Gesicht seines Sohnes ein schlechtes Gewissen und wenn er nur flüchtig einen Blick auf die Spuren warf, die die Rute hinterlassen hatte, musst er sich fragen, ob der Rohrstock nicht auch gereicht hätte. Aber das war der falsche Ansatz. Strafe musste weh tun, um etwas zu erreichen und das hatte er wohl heute zu genüge bewiesen. Das die heutige Strafe etwas fester ausgefallen war, als gewöhnlich, lag alleine daran, dass die ganze Woche über eine fürchterliche Unruhe in der Familie umherging, die sich Francis nicht erklären konnte. Es erschien ihm, als würden die Kinder im Geheimen zu einer geschlossenen Rebellion anstimmen und diese gehörte einfach im Keim erstickt. Er wollte nur hoffen, dass Molly dies in Bezug auf Martha im Gedächtnis hatte und ihr Werk ebenso an der Tochter verrichtete, wie er seines an Ben.
Bis Francis auch wieder seinen Mantel übergezogen hatte und nach Schal und Hut griff, hatte es auch Ben trotz den sicherlich nicht unerheblichen Schmerzen geschafft sich anzuziehen. Worte waren in der ganzen Zeit nicht gefallen und Francis setzte voraus, dass Ben nun wusste, was er von ihm erwartete. In dieser Hinsicht war Ben durchaus folgsamer als Matt und hin und wieder glaubte Francis sogar Erleichterung udn Auffrichtigkeit in Bens Blick bei seinem Dank zu erkennen. Anders als Matt, dem Trotz, Zorn und oft genug Widerwille anzumerken war. Zwar vergaß Ben ihn bei seinen Worten anzusehen, hob erst danach den KOpf, aber darüber wollte er heute einmal hinwegsehen. Francis gab die strenge, fast versteinerte Maske auf und schenkte Ben ein kleines, aufmunterndes Lächeln, während er ihm die Hand kurz reichte und dann ein wenig durch sein Haar strubbelte. "Ich hoffe du hast deine Lektion gelernt, mein Sohn," merkte er eher liebenswürdig an, als streng und öffnete die Tür hinaus in den Garten. Der kalte Wind ließ ihn rasch den Schal umlegen und den Hut aufstülpen. "Noch einmal möchte ich ungern aus demselben Grund mit dir hier im Schuppen sein." Er schloss hinter Ben wieder die Tür und schob den Jungen an seiner Seite Richtung Hof. "Ungehorsam ist eine schlimme Sache, Ben. Vertrauen baut sich nämlich auf Gehorsam auf. Und du willst doch bestimmt nicht, dass es dir so ergeht wie deiner Schwester, die sich jegliches Vertauen verspielt hat?" Passend zu seinen Worten ertönte, kaum dass sie die Vorderseite des Hauses erreicht hatten, Marthas Wehgeschrei. Dumpf und abgeschwächt durch die Hauswände, aber doch deutlich vernehmbar. Nach der hohen Tonlage zu urteilen, schien Martha Gott sei Dank kein Einsehen mit ihrer Tochter zu haben, so dass Francis sich sicher sein konnte, dass auch Martha ihre Lektion gründlich lernte. Dennoch ein wenig befangen, wie üblich bei Marthas Theater, trieb er Ben zur Eile an, denn Zeuge der scheinbar großen Not seiner Tochter wollte er nicht werden. Es weckte all die bis eben noch im Zaum gehaltene Gefühle und erinnerte Francis mit Gewalt daran, dass er vorhin vor der Kirche ein großes Unrecht begangen hatte. Er hatte noch keine Zeit gefunden mit Molly darüber zu reden, und hielt es wohl für besser, es auch für sich zu behalten, um einen Streit zu vermeiden, aber dennoch zwang sich ihm das schlechte Gewisse darüber auf. Es war gut so wie es war und Molly musste nicht wissen, dass er es stets gewesen war, der einen großten Teil von Marthas Süssigkeitsvorrat verschuldet hatte. Sie würde ihm das kaum verzeihen.
"Wir halten uns an Mutters Worte und gehen vor, na lauf schon," mit dieser Aufforderung nahm er Ben an die Hand und zog ihn ungeachtet, dass jeder Schritt eine Qual sein musste, den Jungen mit sich die Straße hinab.
Ben nickte eifrig, denn die Lektion hatte er wohl gelernt. Nie wieder würde er versuchen, einen Schneemann zu bauen oder eine Schneeballschlacht zu schlagen. Die Schmerzen, die er gerade litt waren grausam und den schönsten Schneemann nicht wert sein. Wahrscheinlich hatte sein Pa ihm noch eine andere Lektion lehren wollen - irgendetwas mit Verantwortung, aber das hatte Ben nicht so genau verstanden. Nachzufragen traute er sich aber genauso wenig, wie mit allzuviel Sehnsucht den Schnee anzuschauen. Wie gerne würde er einen Schneemann bauen oder schlittenfahren, wie andere Kinder auch! Wahrscheinlich hatte Matt doch recht, so er sagte, der Vater mißgönne ihm Alles, was Spaß zu machen versprach. Dass sein Vater nicht mehr derselben Sache wegen mit ihm in den Schuppen wollte, vermochte Ben nicht zu beruhigen. Nein, Pa war darin sehr erfinderisch und würde früher oder später einen neuen Grund finden, um ihn in dem Schuppen zu belehren. Erneut rannen ein paar Tränen über seine Wangen, denn er konnte nur unter Schmerzen die Füße voreinander setzen. Ohne Rücksicht auf seine Schmerzen schob sein Pa ihn aus dem Schuppen und ersparte ihm nicht eine weitere Belehrung. "Nein, Pa - bestimmt nicht." Ben schüttelte den Kopf. Er wusste zwar nicht genau, was sein Vater gemeint hatte, aber wenn es dazu führte, dass er so zu leiden hatte, wie Martha, die gerade schrie und weinte, als ob ihr Leben davon abhinge, wollte er das auf keinen Fall. Jeder Schritt war eine Qual und immer wieder unterdrückte er sein neuerliches Weinen und wischte sich mit dem Ärmel die Tränen aus dem Gesicht. Sein Pa schien seiner Ma gehorchen zu wollen und zog ihn mehr, als dass er mitkam, auf die Straße hinaus. Ben unterdrückte einen Aufschrei, als er stolperte und seine gestriemten Pobacken gegen die Zerrung der Haut protestierten. Er konnte sich abfangen und versuchte nun schneller zu folgen. Zu spät im Gästehaus anzukommen, bedeutete für ihn, einen weiteren Aufenthalt im Schuppen und das machte ihm große Angst.