Luka fühlte sich in seinem kleinen Reich, dem Gästezimmer bei Mr. Firth wirklich sehr wohl. Es war zwar nur ein sehr einfaches Zimmer, aber was ihm wichtig war: Es war kein Zimmer im Saloon. Irgendwie war ihm das wichtig. Zwar sah er es noch lanfge nicht als sein Zu Hause an, aber es war schon mal ein Anfang. Ein Zimmer im Saloon hatte irgendwie etwas anderes. Dort war es manchmal laut bis nach Mitternacht und auch wenn er manchmal so lange arbeitete, so war dieses Zimmer doch einfach etwas besonderes, denn es grenzte ihn halbwegs von seiner Arbeit ab, auch wenn er nun im Haus seines Chefs lebte. Aber dieser hatte sich als wirklich freundlich dargestellt. Ebenso seine Ziehtochter, mit der er glaubte, auch gut auszukennen, auch wenn die junge Dame teilweise sehr zurückhaltend war.
Aber sie schien Luka zumindest nicht abzulehnen, hatte die doch keine Einwände, dass Luka das Gästezimmer bezog. Luka aber war ja auch ein Mensch mit Manieren, sonst hätte Nicholas ihn hier sicher nicht wohnen lassen.
Nun aber wachte Luka irgendwann morgens auf, weil er es einfach gewohnt war. Er verbrachte noch einige Minuten im Bett, genoss es einfach. Draussen war es noch stock dunkel und so musste er sich zum Nachttisch beugen, nach den Streichhölzern tasten. Als er diese dann schliesslich in seinen Fingern hielt, nahm er eines aus der Schachtel und entzündete dieses, um damit dann die Kerze auf seinem Nachtschränkchen zu entzünden. Ein kleines, aber warmes Licht gab ihm nun Orientierung. Nach einer Weile erhob er sich dann und schälte sich aus seinem Nachtgewand, um sich an der Schüssel Wasser frisch zu machen. Er füllte diese Schüssel mit dem Wasser aus der Karaffe und wusch sich ausgiebig und rasierte sich. Dann wusch er sein Haar. Es würde nun also etwas dauern, das es trocknete.
Aber schliesslich wollte er sauber und ordentlich die Kirche heute besuchen, denn es war Sonntag. Und wie er gehört hatte, würde sich ein neuer Reverend vorstellen. Luka war schon gespannt. Und dann verspürte der Kroate seinen Hunger. Aber er wollte nicht die Familie des Hauses stören, denn irgendwie war er ja doch ein Fremder. Also würde er sich bald auf in den Saloon aufmachen um dort zu frühstücken und auch nach dem Rechten zu sehen. Dieser Pianospieler war die ganze Woche nicht da gewesen, aber Megan und die hatte erklärt, dass er sich noch erholen hatte müssen. Megan hatte Luka dann auch ein wenig aufgeklärt, was passiert war, auch wenn sie sich mit Details zurückgehalten hatte, was Luka verstand.
Da Lukas Haare noch nicht getrocknet waren, widmete er sich seiner Kleidung und begann diese, ein wenig auszubürsten.