VOR DEM CAFÉ: Die Straße endet mit dem Café, auf die sie direkt zuführt. Die schmale Veranda vor dem Café ist komplett überdacht und davor befinden sich Anbindmöglichkeiten für die Pferde samt Wassertrog. Links neben dem Gebäude führt ein Gartentürchen auf das Grundstück dahinter.
Der Krieger hatte Gabriel zugenickt, als dieser sich verabschiedet hatte und wieder zurück zur Hauptstraße gegangen war. Er hatte dem Weißen dankbar nachgeschaut.
Der Mann ist wirklich nett. ICh muss bei Gelegenheit mehr über ihn erfahren. Vielleicht erzählt er mir ja mal ein wenig. Ich werde ihn auf jeden Fall ins Reservat einladen.
Gedankenverloren Kuchelte sich der Krieger ein wenig an Steppenwind, der leise schnaubte.
"Ja, mein Brauner, ich führe Dich gleich in den Stall. Dort bist Du wenigstens vor dem Wind geschützt. Hoffentlich findet Gabriiiel Casiiil schnell." murmelte er leise.
Und wieder zog sich sein Magen zusammen, als er an die Ereignisse im Fort dachte. Was war bloß geschehen? Warumk behaupteten diese Weißen seine Frauen hätten sie überfallen und getötet? Das war doch sicherlich ein ziemliches Mißverständnis! Wahrscheinlich wollten die sich nur an irgendwelchen herumstreunenden Banden rächen. Ob wohl die Gruppe von Kleiner Wolf dahinter steckte?
Es dauerte nicht lange, da trafen der Anwalt und der Musiker auch auf den Krieger, welcher mit seinem Pferd vor dem Cafe stand. Wollte er sich nicht im Stall verstecken? Nun, das ging Gabriel nichts an. Er merkte nur noch, dass er trotz des warmen Fellmantels total durchgefroren war und sich nur noch auf einen aufgeheizten Raum und einen heissen Tee freute. Aber das sagte er nicht und zeigte es auch nicht. Nur niesen musste er schon wieder.
Der Krieger schien sehr erleichtert, als er seinen Freund Cassiel sah, der da mit Gabriel angestapft kam. Gabriel selber sagte aber nichts, er wollte die beiden Freunde sich begrüssen lassen. Fast fühlte er sich eh etwas fremd, auch mit dieser Geschichte um Tadewis Frauen, obwohl er Sanuye ja kannte.
Und so warteteGabriel erst einmal ab, nickte dem Krieger aber grüßend zu.
Zügig hatten die Männer das Gästehaus verlassen und waren Richtung Café gegangen. Schon von Weitem war ein Mann vor dem Café auszumachen, der vor der Veranda mit seinem Pferd stand. Cassiel erkannte die Kleidung von Tadewi sofort und beschleunigte ein wenig seine SChritte. Mister Marlowe hielt problemlos mit. Der Krieger hob den Kopf, als er die Männer bemerkte und lächelte. Doch Cassiel erkannte, wie gequält das Lächeln war.
"Tadewi, mein Freund." begrüßte er ihn schlicht und reichte ihm die Hand, legte die andere auf dessen Schulter. "Mister Marlowe hat gesagt es sei dringend. Bring Dein Pferd in den Stall hinten und komm dann herein. Ich werde das Feuer anmachen, dann wird uns schnell warm." sagte er kurz angebunden, aber nicht unhöflich. Dann sah er kurz einladend zu Mister Marlowe um sich zu versichern, das sihm dieser folgen würde.
Irgendwann blickte der Krieger auf und sah zwei Gestalten die Straße herunterkommen. Selbst auf die Entfernung erkannte er Gabriel und seinen Freund Cassiel. Also wartete er geduldig, bis ihn die Beiden erreicht hatten. Gabriel nickte er dankbar zu. Cassiel begrüßte ihn freundschaftlich, aber kurz. Tadewi nickte. "Ja, ich bringe Steppenwind hinten. Dann ich komme zu Dir." sagte er, nickte noch einmal zu Gabriel und führte Steppenwind dann in den Stall, der eigentlich mehr ein guter Verschlag war. Aber es gab etwas zu essen und Wasser und das Tier war vor dem Wind geschützt. Der Krieger ließ das Tier gesattelt und band es nur lose an. Dann ging er zurück zur Eingangstür, sah sich aber vorsichtig um, ob man ihn beobachtete. Doch auf der Straße war Niemand. Das ganze Dorf schien auf dem Fest für diesen heiligen mann zu sein.