Rebeccah war wie gewohnt zeitig aufgestanden. Auch dies war eine alte Gewohnheit, die sie sich wohl nicht mehr abgewöhnen konnte und auch gar nicht wollte. Ihr war Müßiggang ein Fremdwort und dafür war ihr Morgenstund hat Gold im Mund ein treuer Begleiter. Sie hatte schon früher die Zeit für sich alleine im Haus genossen, wenn die ständige Kontrolle des Vaters noch nicht greifen konnte, der oftmals gut zwei Stunden länger geschlafen hatte, als die Tocher, die er schon in jungen Jahren dazu erzogen hatte, frühzeitig aufzustehen, um sich um Frühstück und Hausarbeit zu kümmern. Sie hatte bei weitem mehr Arbeit damals zu leisten gehabt, als hier im eigenen Haus unter Nicholas Anleitung. Er holte ihr das Feuerholz und füllte die Eimer mit Frischwasser. Er ließ sie weder im Sommer schleppen und schon gar nicht im Winter. Auch hatten sie noch keine Hühner, deren Eier eingesammelt werden mussten, oder eine Kuh, für frische Milch. Sie hatte nur morgens das Frühstück zu richten und die Öfen zu feuern. Aber auch das wollte Zeit brauchen und natürlich erledigte Rebeccah auch diese routinierten Handgriffe gerne konzentriert und ordentlich. Darum stand sie auch heute noch oft ein, manchmal zwei, Stunden vor Nicholas auf.
Inzwischen war es im unteren Stockwerk gemütlich warm. Die Küche und der Eßbereich waren erfüllt vom süsslichen Duft frischer Pancakes, warmen Obstkompott und Tee. Die Eiskistralle an den Fensterscheiben hatten sich längst in Wassertropfen aufgelöst und Rebeccah hatte Tücher auf den Fenstersimsen ausgelegt, die die Feuchtigkeit aufsaugen sollten. Der Tisch war wie in der letzten Woche auch für drei gedeckt und Rebeccah hatte längst was nicht kalt werden konnte hinüber an den Eßtisch getragen. Die Pancakes wurden von ihr in der Pfanne auf dem Herd warmgehalten, wie auch der Tee. Die Küche dagegen wirkte, als hätte niemand darin gewerkelt, so blitzblank sauber hatte sie bereits alles geschrubbt. Da heute Kirche war und anschließend der neue Pfarrer ein Einstandsfest im Gästehaus feierte, wollte Rebeccah alles in Schuss wissen. Es gab nichts frustrierenderes als nach einem schönen Tag nach Hause zu kommen, wo auf einen nur liegen gebliebene Arbeit wartete. Entsprechend hatte Rebeccah vorgesorgt. Denn sie hatte die feste Absicht zu diesem Fest zu gehen. Sie hoffte dort Matthew zu treffen und wenn sie allen Mut zusammen bekam wollte sie ihn auch ansprechen. Sie wusste sogar schon wie, denn das Erlebte vom Montag verband irgendwie. Sie musste sich nur nach Martha erkundigen und nach seinem Kopf und schon wären sie im Gespräch... doch alleine bei diesem Gedanken raste ihr Herz und ihre Wangen glühten noch stärker, als die Ofenwärme schon verursachte. Ach wieso bekam sie nur immer wieder dieses seltsame Kribbeln im Bauch wenn sie an Matthew dachte? Wieso errötete sie bei dem Gedanken, ob er sie wahrnahm oder nicht? Sie wurde doch nicht etwa krank? Aber nein, eigentlich nicht. Sie fühlte sich schon seit einer Woche so und weder kam ein Schnupfen dazu noch Fieber oder Husten. Rebeccah war Liebe völlig fremd, noch hatte sie jemals diese von einem Menschen erklärt bekommen. Sie wusste mit ihren Gefühlen nichts anzufangen, noch hatte sie jemand, mit dem sie darüber hätte reden können. Das Bedürfnis dazu fehlte ihr schlicht, womöglich auch ein Mangel an einer Freundin, die sie genauso wenig in ihrem Leben je besessen hatte. Aber es war schön an Matthew zu denken, auch wenn sie sich dabei jedes Mal ganz elendig fühlte. Es war eine angenehme Übelkeit, oder Schwindel... so recht definieren konnte sie das Gefühl ohne hin nicht.
Noch war Rebeccah nicht für die Kirche angezogen und doch zupfte sie automatisch beim Gedanken an Matthew ihre Schürze zurecht und überzeugte sich vom guten Sitz ihres goldenen Kreuzes, das sie über der Bluse trug und lächelte. Sie würde sich später hübsch machen, für Matthew.... ach du meine Güte, was waren das für Gedanken! Sie und sich hübsch machen... nein das war unmöglich. Eine gute Christin musste sich nicht herausputzen wie die Huren im Saloon. Und doch bewunderte Rebeccah sie seit ein paar Tagen wegen ihrer Schönheit und dem Mut sich mit all den FArben in ihrem Gesicht für die Männer begehrenswert zu machen. Sie kicherte ungewohnt, als sie daran dachte ob Matt sie so wohl auch betrachten würde, wenn sie mit Lippenstift und Kajal umherlief. Aber eigentlich wohl eher nicht, sie war eine Närrin. Ein Junge aus solch gutem Hause würde genau das suchen was sie doch war... oder nicht? Enie gute Christin, die bereit war ihrem Ehemann zu dienen, ihm Kinder zu schenken und sich für die FAmilie aufopfern würde. Darauf hatte sie ihr Vater doch ein Lebenlang vorbereitet... Apropos gute Hausfrau... hastig zog Rebeccah die Pfanne mit Rührei vom Ofen. Fast wären ihr diese doch angebrannt...Sie sollte sich besser auf ihre Arbeit konzentrieren, bevor Nicholas am Ende noch böse wurde. Seit dem Streit in der Küche vom Montag, hatte Rebccah alles daran gesetzt ihren Fehler wieder gutzumachen. Sie hatte geputzt, geschrubbt und gewienert, hatte Nicholas und seinen Gast treu umsorgt, ihnen fast jeden Wunsch von den Lippen abgelesen und sich am Ende sogar dazu durchgerungen sich erneut Nicholas anzubieten die KÜche im Saloon zu führen. Seit Mittwoch half sie nun aus, hatte die Karte neu gestaltet und bot gute, aber nicht allzu aufwendige Kost an. Es kostete sie natürlich Überwindung den Saloon zu betreten und sie hielt sich weiterhin auch ausschließlich nur in der Küche auf, aber für Nicholas war ihr das durchaus Wert. Sie hatten nicht mehr gestritten, auch nicht mehr über den Vorfall geredet, aber es reichte Rebeccah, dass sie täglich mehrmals auf die Kerben und den Stock in der Küche blicken musste, um sich daran erinnert zu fühlen, wie wütend sie Nicholas gemacht hatte. Nie wollte sie diese Wut tatsächlich auf ihrem Gesäß ausgeübt wissen. Entsprechend verhielt sie sich auch zurückhaltender als sie es ohne hin schon war.
Zumindest hatte sie ein wunderbares Frühstück geschaffen und musste nun nur noch auf die Herren warten...
NIcholas ert im Obergeschoss, dann unten in der Küche bei Rebeccah
Nicholas hatte gut geschlafen, wenn auch ein wenig kurz. es war SOnntag, Kirchentag. Obendrein stellte sich der neue Pfarrer vor. rebeccah schien deswegen ein wenig aufgeregt zu sein. Wer konnte es ihr verübeln? Und obwohl NIcholas auch sonst nicht besonders lange schlief, war seine Tochter wieder vor ihm wach. Er war gerade dabei sich gemütlich anzuziehen, als er das leise Knarren der Stufen hörte. Rebeccah schlich gewohnt sanft nach unten. Nicholas machte sich frisch, zog sich seinen Sonntagsanzug an, den er mit Rebeccah ausgesucht hatte - also vielmehr sie für ihn - und kämmte sich die Haare. Sie fielen ihm mittlerweile fast bis auf die Schultern und er beschloss Rebeccah bald zu bitten sie ihm wieder ein wenig zu stuzen. Ihr verstohlener Blick auf die langen haare war ihm nicht entgangen. Sie sagte nie etwas dazu, aber für sie schien es ein Ding der Unmöglichkeit zu sein. Nicholas hingegen empfand daran nichts schlimmes. Arabische Männer trugen oft noch längere Haare.
Ein Blick in den Spiegel sagte ihm, dass er sich nachher noch etwas rasieren musste, wenn er beim Reverend zum Umtrunk auftauchen wollte. Ob er ihr zuliebe den Bart mal ganz abnahm? Der Gedanke entlockte ihm ein spitzbübisches Grinsen. Schließlich nahm er sein Jackett und ging nach unten. Es duftete bereits nach Frühstück. Und als er um die Ecke bog sah er ein gewohntes Bild. Eine blitzblanke Küche und ein reichlich gedeckter Tisch für Drei. Für einen Augenblick blieb er in der Tür stehen und betrachtete das Bild. Rebeccah hatte ihm halb den Rückenzugekehrt und ihn noch nicht bemerkt. Die ganze Woche über hatte sie ganz offensichtlich versucht irgendetwas wieder gut zu machen. Wahrscheinlich war es der Streit. Ich werde die Rute wieder abhängen. Die Kerben sind schlimm genug. beschloss er und räusperte sich dann sanft. "Guten Morgen, liebe Rebeccah." sagte er leise, um die junge Dame nicht zu sehr zu erschrecken. "Es riecht wie immer verführerisch." Er wartete, dass sie sich zu ihm umdrehte. "Ich danke Dir, dass Du Dich so wundervoll um mich und Luka kümmerst." lächelte er dankbar und meinte es auch so.
Dann blickte er sich um. Der Kroate war noch nicht da, aber sicherlich schon wach. Also legte Nicholas sein Jackett über seine Stuhllehne und ging zum Gästezimmer. Sanft klopfte er an die Tür. "Luka? Sind Sie schon wach? Frühstück ist fertig." grinste er gedämpft und horchte auf eine ANtwort.
Kaum hatte Luka seine Arbeit beendet, seine Kleidung auszubürsten, klopfte es und er hörte die Stimme seines neuen Vermieters und dem Chef des Saloons. Oh, er, Luka würde hier frühstücken dürfen, was ihn sehr freute.
»Ja, ich danken, ich kommen gleich. Nur noch einen Moment ... « Schnell schaute sich Luka noch seine recht einfache aber nun recht saubere Kleidung an und zog diese dann über.
Es dauerte dann gar nicht lange und schliesslich kam er in der Küche der Familie Firth an. Alles war ordentlich und glänzte und ein angenehmer Geruch stieg Luka in die Nase. Er hatte nicht damit gerechnet, mit Rebeccah und Nicholas hier auch zu frühstücken, aber es freute ihn sehr.
Lukas Haare waren noch nicht ganz trocken, aber er hoffte, dass das nicht störte, schliesslich wollte er diese lieben Menschen nicht mit ihrem, Frühstück warten lassen, zu dem er wie selbstverständlich eingeladen worden war. Und ja, er genoss diese häussliche und familiäre Atmosphäre, fast erinnerte ihn dies an seine eigene Familie.
»Guten Morrrgen, Nicholas, guten Morrrgen Miss Rebeccah ... « begrüsste er dann seine Vermieter höflich und strich sich schnell eine Strähne, welche sich etwas wild über seine Stirn gelegt hatte, nach hinten. Wie immer sprach er das R weich und doch seltsam aus, aber das kannte man ja schon von ihm.
Luka trat dann an den Frühstückstisch und staunte über das Angebot. »Das sehen aber lecker sehr aus, Miss Rebeccah ...« lobte er dann die Frau des Hauses, auch wenn er wusste, dass sie nicht Nicholas Frau war. Doch noch setzte sich Luka nicht. Er wartete auf den Hausherren und auf die junge Dame.
Luka sah fast wie aus dem Ei gepellt aus. Auch wenn er nur recht einfache, aber saubere Kleidung trug. Er war rasiert und seine Haare waren noch nass, was von einer Wäsche herrührten.
]Haus Firth - Küche & Essen[/url]
Rebeccah, Nicholas und Luka
Kaum hatte Luka seine Arbeit beendet, seine Kleidung auszubürsten, klopfte es und er hörte die Stimme seines neuen Vermieters und dem Chef des Saloons. Oh, er, Luka würde hier frühstücken dürfen, was ihn sehr freute.
»Ja, ich danken, ich kommen gleich. Nur noch einen Moment ... « Schnell schaute sich Luka noch seine recht einfache aber nun recht saubere Kleidung an und zog diese dann über.
Es dauerte dann gar nicht lange und schliesslich kam er in der Küche der Familie Firth an. Alles war ordentlich und glänzte und ein angenehmer Geruch stieg Luka in die Nase. Er hatte nicht damit gerechnet, mit Rebeccah und Nicholas hier auch zu frühstücken, aber es freute ihn sehr.
Lukas Haare waren noch nicht ganz trocken, aber er hoffte, dass das nicht störte, schliesslich wollte er diese lieben Menschen nicht mit ihrem, Frühstück warten lassen, zu dem er wie selbstverständlich eingeladen worden war. Und ja, er genoss diese häussliche und familiäre Atmosphäre, fast erinnerte ihn dies an seine eigene Familie.
»Guten Morrrgen, Nicholas, guten Morrrgen Miss Rebeccah ... « begrüsste er dann seine Vermieter höflich und strich sich schnell eine Strähne, welche sich etwas wild über seine Stirn gelegt hatte, nach hinten. Wie immer sprach er das R weich und doch seltsam aus, aber das kannte man ja schon von ihm.
Luka trat dann an den Frühstückstisch und staunte über das Angebot. »Das sehen aber lecker sehr aus, Miss Rebeccah ...« lobte er dann die Frau des Hauses, auch wenn er wusste, dass sie nicht Nicholas Frau war. Doch noch setzte sich Luka nicht. Er wartete auf den Hausherren und auf die junge Dame.
Luka sah fast wie aus dem Ei gepellt aus. Auch wenn er nur recht einfache, aber saubere Kleidung trug. Er war rasiert und seine Haare waren noch nass, was von einer Wäsche herrührten.
Rebeccah mit Nicholas in der Küche, Luka kommt dazu
Rebeccah wirbelte inzwischen an Herd und Anrichte gleichzeitig umher. Sie wollte den Tee aufbrühen, aber das warm gestellte Brot nicht zu früh aus dem Ofen holen und dennoch sollte alles beides gleich gewärmt auf den Tisch kommen. Wenn die beiden Männer doch nur endlich kämen... Es erschien ihr fast ein wenig wie Zauberei, als im selben Moment Nicholas Stimme ertönte und Rebeccah ein klein wenig erschrocken herumfuhr. Nein, nicht Zauberei, dachte sie mit einem kleinen Schmunzeln. Sondern Gott mochte sie erhört haben...
"Guten Morgen, Nicholas," erwiderte sie seinen Gruß fröhlich und verbarg nicht, dass sie den Anzug an Nicholas oder besser gesagt Nicholas im Anzug für bezaubernd hielt. Sie hatte wirklich gut ausgewählt, stellte sie mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck fest. Vielleicht ein wenig zu fein für ein kleines Städtchen wie Camden Village, aber es entsprach Nicholas Stil. Sie lächelte verlegen, als er sie für ihr Werk lobt und winkte ab. Zum einen hatte er es ihr nach dem Streit befohlen und sie hätte sich sehr gehütet diesen Befehl zu missachten und zum anderen war es für sie natürlich selbstverständlich für ihn da zu sein und auch für seinen Gast. "Dafür musst du dich doch nicht bedanken," sagte sie und schüttelte belustigt über diesen Dank ein wenig den Kopf, als Nicholas die Küche wieder verließ. Wo er hinging? Kurz darauf vernahm sie ein dumpfes Klopfen auf dem Flur und erkannte, dass Nicholas seinen Untermieter zum Frühstück rief.
Gut, dann würden sie doch noch warm essen können. Mit diesem Gedanken überbrühte sie den Tee und holte das Brot aus der Ofenluke des Herdes. Sie trug es auch gleich hinüber zum Tisch und deckte es mit einem Tuch ab, damit die Wärme noch ein bisschen darin blieb. Sie hörte die dumpfen Stimmen der Männer und zuckte ein wenig zusammen als der Fremde kurz darauf mit einem Morgengruß in die Stube kam. Sie sah ihn mit einem kleinen Lächeln an und nickte zu einem erwiderten "Guten MOrgen, Mister Towätsch," und registrierte sein noch feuchtes Haar. Er hatte sich offensichtlich ein wenig herausgeputzt, wirkte aufgeräumt und wie ein Mann der bereit war zur Kirche zu gehen.
"Das Sonntagsfrühstück," erklärte Rebeccah knapp, lächelte aber weiter, froh, dass der gedeckte Tisch Beifall erheischte. "Setzen sie sich doch Mister Towätsch, Nicholas? Ich hole noch rasch die Eier vom Herd, dann können wir es noch bis zur Kirche rechtzeitig schaffen?"
Nicholas musste nicht lange warten. Luka ließ sich nicht zwei mal bitten und er schein angezogen, rasiert und sogar mit gewaschenen - wenn auch noch nassen - Haaren. Sie gingen zurück in die Küche, wo Luka Rebeccah für das Frühstück lobte. Dann setzten sie sich. Rebeccah hatte frisches Brot gebacken und NIcholas schnüffelte erfreut. Rebeccah servierte den Tee und holte dann die Eier vom Herd.
"Ja, Rebeccah, wir schaffen es rechtzeitig in die Kirche." lächelte er amüsiert. "Habe ich Dich je zu spät abgesetzt?" grinste er vergnügt. Er wusste, Rebeccah meinte es nicht böse, sie wollte nur eben wirklich wirklich pünktlich sein. Und selbst bei diesem Wetter war es zu Fuß nur ein Katzensprung. Und auch, wenn Rebeccah noch ihr SOnntagskleid würde anziehen müssen, sie würden rechtzeitig da sein. Als Rebeccah auch saß, sprach Nicholas das Tischgebet. Dabei versuchte er es allgemein zu halten und nicht auf einen Gott bezogen. Er schuldete es Rebeccah sie nicht mit seiner Weise zu beten zu belästigen. Dann schnupperte er erneut. "Pancakes, welch schöne IDee." freute er sich und reichte Rebeccah seinen teller, damit sie ihm welche auftat. Währenddessen griff er nach dem Brot und begann ein paar Scheiben abzuschneiden. Warum habe ich eigentlich nicht darauf bestanden, dass Luka jeden Morgen mit uns frühstückt? Das sollte ich wirklich tun. Es kann nicht sein, dass er mit den Huren essen muss.
"Wenn ich Dich nachher wieder abhole, Rebeccah, dann bringe ich den Kuchen mit, damit wir zusammen zum Reverend gehen können, ja?" stellte er eine rethorische Frage. Dann wandte er sich an Luka. "ICh werde nachher auf dem Empfang des neuen Reverends sein. Kommen Sie auch, Luka? ICh werde gleich noch im Saloon nach dem rechten sehen und komme dann nach dem Gottesdienst vorbei." begann er eine leichte UNterhaltung.
Luka trat schliesslich mit Nicholas in die Küche und hatte Miss Rebeccah mit einem Guten Morgen begrüsst, welches sie mit einem kleinen, aber ehrlichen Lächeln erwiderte. Er lebte nun schon fast eine Woche hier in seinem kleinen, aber feinen Gästezimmer und fühlte sich sehr wohl. Ja, es gefiel ihm sehr viel besser, als im Saloon zu wohnen, auch wenn er nicht jeden Tag mit ihnen frühstückte, aber er wollte sich einfach nicht aufdrängen. Oft hatte er dann einfach im Saloon gefrühstückt, mit Edith oder Megan ...
Und so nahm er Platz, als Rebeccah es ihm anbot. Luka mochte schüchtern wirken, und doch auf seine Weise selbstbewusst. Er hätte sicherlich auch ohne Rebeccahs Bitte Platz genommen, aber er war eben auch kein ungehobelter Mann, der sich einfach seinen Platz nahm und so lächelte er und bedankte sich.
Erneut gab es einen Wortwechsel zwischen seinen Gastgebern, Luka kannte das schon, analysierte aber nichts, er kannte es schon, hielt sich aber zurück. Er lebte hier im Gästezimmer, schliesslich gehörte er nicht zu Familie.
Schliesslich saßen alle am Tisch und Nicholas sprach das Tischgebet. Auch wenn er Araber war, und so vielleicht ein Moslem, hielt er es sehr allgemein. Was Luka nur recht war, aber er hätte auch etwas anderes akzeptiert. Der Glaube war frei, war seine Ansicht. Jeder oder auch nicht jeder glaubte an einen Gott, an seinen Gott. Luka hatte seine Hände zum Gebet vor sich verschränkt, den Kopf geneigt, die Augen geschlossen und sprach im leisen in seinem Kopf neben dem von Nicholas etwas in kroatisch. So wie er es aus seiner Heimat kannte. Aber er lauschte auch den Worten von Nicholas, welcher dann etwas lobte, was Luka nicht kannte: Pancake. Aber noch etwas war ihm dann aufgefallen: Nicholas schien also doch einen anderen, muslimischen Glauben zu haben, denn er sprach davon, Rebeccah in der Kirche "abzusetzen". Also würde er nicht mitkommen. verständlich, denn es war eben nicht das Gotteshaus, was Nicholas kannte. Wie er wohl damit zurecht kam?
Luka wollte sich nicht aufdrängen, aber irgendwie wollte auch er diesen lieben Menschen etwas geben, die ihn hier so herzlich aufgenommen hatten. »Ich gerrne helfen, wenn Sie wünschen Miss Rebeccah ... also ... ich meinen ... als Begleitung, aber nicht falsch verstehen ...« Hatte er jetzt etwas falsch gemacht? Zu wenig wusste er etwas über die Traditionen hier. Er wollte sich nur freundlich anbieten, wollte aber Rebeccah auch nicht in Misskredit bringen. Nicht wissend, ob er gerade etwas falsch gemacht hatte, schaute er einfach abwechselnd zu beiden ...
Doch schnell antwortete Luka dann: Ich kommen gerrrne zu Empfang, wenn ich denn dürrrrfen ... also ... weil ... ich sein nicht eingeladen ... « Luka war sich nicht ganz sicher, was Nicholas meinte. Ein Empfang war doch meist niur für eingeladene Gäste, so zumindest kannte es Luka aus dem feinen Wien.
"Nein, natürlich hast du das nicht," sagte Rebeccah viel ernster, als Nicholas amüsierter Ton hätte erwarten lassen. Aber wie üblich nahm Rebeccah mit Schrecken an, sie habe Nicholas vor seinem Untermieter angegriffen oder gar kritisiert. Zwar half ihr Nicholas Ton sich gleich wieder ein wenig zu entspannen, aber ein Rest Zweifel blieb natürlich. Sie nahm Platz kaum das die Männer saßen, faltete die Hände und lächelte auf ihre Hände hinab, als sie Nicholas Worte vernahm. Er hatte es über die Jahre gelernt sein Tischgebet neutral zu halten. Ihr zu liebe. Heute wohl auch eher aus Rücksicht auf Mister Towätsch. SIe selbst tat sich dabei schwer und oftmals waren ihre Tischgebete auf den einen, wahren Gott in ihren Augen ausgegrichtet.
Nach dem Gebet griff Rebeccah nach dem Besteck und ließ sich von Nicholas den Teller reichen. Sie lud ihm eine in ihren Augen für einen Mann angemessene Portion drauf und lächelte zurück. "Ich dachte es wäre einmal eine Abwechslung," mit diesen Worten gab sie ihm den TEller zurück und schob Butter und Sirup auf ihn zu. Nicholas machte dabei weitere Pläne für den Morgen, denen Rebeccah nur zu gerne mit einem Nicken zustimmte. Denn mit Nicholas zum Gästehaus zu gehen erschien ihr sicherer und sie würde sich einfach wohler fühlen. "Ist in Ordnung Nicholas, ich werde auf dich warten."
Während sie auch Mister Towätsch bediente, war sie auf dessen Antwort nach der Frage, ob er auch mitkommen würde gespannt. Ein Mann der im Saloon arbeitete konnte kaum etwas mit der Kirche am Hut haben, dachte sie kritisch und wenn sie noch dazu das Schicksal des Mannes betrachtete, lag es eher auf der Hand, dass er im Saloon seine Zuflucht gefunden hatte, anstatt im Gotteshaus. Doch sie tätuschte sich. Mister Towätsch bot nicht nur seinen Begleitschutz an, sondern sprach davon mit auf den Empfang kommen zu wollen. "Oh, danke Mister Towätsch," sagte sie wie die letzten Tage über schon in Lukas Gegenwart langsam und deutlich betont, damit er ihren Worten auch gut folgen konnte. "Aber ich ... nun...," sie sah hilfesuchend zu Nicholas. Sie wusste nicht wie sie dem Gast erklären sollte, dass sie sich ausschließlich in Nicholas Nähe wohlfühlte und die Gegenwart anderer Männer eher als bedrohlich empfand. Mister Towätsch würde sich sicherlich davon beleidigt fühlen. "Ich denke sie werden schon im Saloon gebraucht. Und machen sie sich keine Gedanken, wegen dem 'Empfang'", sie lachte leise. "Es ist ein kleines Fest für den Reverend, weil er doch neu in der Stadt ist. Alle dürfen kommen. Die ganze Stadt, wenn sie möchte. Also auch sie, Mister Towätsch."
Nicholas lächelte freundlich. Luka wollte sich als Begleitung für Rebeccah anbieten. Irgendwie war das wirklich nett. Doch er kannte die junge Frau mittlerweile recht gut. Es hatte lange gedauert, bis sie sich in seiner Gegenwart ein wenig entspannt hatte. Und er bemerkte ihre Unsicherheit. "Machen Sie sich keine Gedanken, Luka. Ich setze sie Beide gleich direkt vor der Kirche ab. Drinnen sind genügend Menschen, dass Rebeccah nicht verloren geht. Und wenn der Gottesdienst wieder vorbei ist werde ich da sein. So schnell geht mir Rebbecah nicht verloren." grinste er vergnügt. "Aber vielen Dank, dass Sie auf sie hätten aufpassen wollen."
Hoffentlich versteht er das nicht ale Beleidigung. Ich werde ihm das mal in Ruhe erklären.
"Und wie Rebeccah sagte, der Empfang ist für alle Bewohner des Dorfes. ICh würde mich wirklich freuen, wenn Sie mitkommen." Na ja, freuen ... er erwartete es fast von Luka. Nicht nur, weil er ihn für einen guten Christen hielt, sondern auch, weil er hoffte nicht ganz alleine dort sein zu müssen. Sicher, die meisten im Dorf behandelten ihn neutral. Doch er war nicht nur ein Ausländer, sondern hatte auch noch einen Saloon. Hinter vorgehaltener Hand tuschelte man sogar schon, er würde Rebeccah gefangen halten und sie im Saloon heimlich anbieten. Nicholas hasste das und hatte Mühe damit umzugehen. Oft, wenn er daran erinnert wurde, begann er leise zu beten.
Herzhaft biss er in die Pancakes und ließ es sich schmecken. Ja, Hühner waren wirklich eine gute Idee. Eine hervorragende sogar. Wenn sie Küken hatten, konnte man die verkaufen, man hatte immer genügend Eier im Haus und die Viecher brauchten wenig Pflege. Nur ein winterfester Stall, das reichte. Nicholas hing seinen Gedanken nach. Vielleicht machen wir den Stall an die Rückwand der Küche. Dann werde ich die Bretter der Rückwand hinterm Ofen durch Steine ersetzen und die können dann die Wärme an den Stall abgeben. Aber was fressen Hühner eigentlich? Und ein hoher Zaun muss drum rum, damit Niemand auf die Idee kommt sie sich zu holen. Vielleicht holen wir uns auch eine Kuh. Die könnte Milch geben. Hm, na ja, die braucht aber viel mehr Futter. Das lasse ich mal lieber. ABer Hühner ist schon eine super Idee.
(ooc: Sorry für die längere Abwesenheit, nun ich sein wieder da *zwinker*)
Rebeccah, Luka und Nicholas
Die junge Frau hatte ihrem Ziehvater dann viel ernster geantwortet, als dessen Frage eigentlich klang, nämlich ob er sie jemals zu spät bei der Kirche angesetzt hätte und natürlich verneinte sie. Luka glaubte zu spüren, dass es immer wieder leichte Unsicherheiten zwischen den beiden zu geben schien, aber vielleicht war das normal. Ein Kind von klein auf aufzu ziehen war sicherlich etwas anderes, als erst im späteren Alter. Und auch wenn Rebeccah sicherlich kein kleines Kind mehr war, erwachsener schien als sie vielleicht alt war, so war sie sicherlich noch nicht voll mündig. Aber Luka nahm alles einfach nur zur Kenntnis. Er wollte auch nicht zu neugierig scheinen. Dennoch wirkte Rebeccah erst irgendwie erschrocken, über was auch immer. Doch zu sehr wollte er die beiden Menschen nicht analysieren, kannte er sie doch kaum. Schliesslich sprach der Arbaber ein recht neutrales Tischgespräch und auch Luka hatte seine Hände verschränkt, leicht den Kopf gesenkt und seine Augen gesprochen. Er war in Gedanken bei Gott und dabei, wie alles wohl weiter gehen würde. Aber all zu viele Gedanken wollte er sich auch nicht machen. Er danke Gott noch im Stillen für die momentan so freundliche Fügung, denn er hatte nun ein kostenfreies Zimmer in diesem schönen Haus und bei den freundlichen Menschen.
Schliesslich, nach dem auch Rebeccah seinen Teller gefüllt und Luka sich bedankt hatte, begannen sie zu essen. Luka erst ein wenig langsam, da er das Esen nicht kannte, aber auf keinen Fall so zögerlich, als das es aussah, das es ihm nicht schmecken würde. Im Gegenteil.
Sein Angebot, Rebeccah zur Kirche zu geleiten, stiess wohl erst einmal auf Unsicherheit. Er hoffte nur, dass niemand das falsch verstanden hatte, aber auch wenn Rebeccah sich bedankte und dann etwas hilfesuchend zu Nicholas blickte, schien es ihm niemand übel zunehmen. Er hatte dann einfach nur freundlich genickt, auch wenn er selbst zu erst nicht wusste, was er nun wegen dem Saloon antworten solle. Und so nickte er irgendwie auch dankend, als er vernahm, dass er sich keine Gedanken machen solle. Dies betonte der Araber dann auch noch einmal und Luka verstand und zwar auf eine Weise, die durchblicken liess, durch sein leichtes Lächeln, dass er keineswegs beleidigt war. So schnell konnte man den Kroaten nicht beleidigen. Er mochte manchmal fremd wirken, aber wer ihn mal wirklich kennen lernen sollte, wusste, dass er eigentlich recht unkompliziert war.
Ob er denn nun mit zu dem Empfang kommen solle oder nicht, oder lieber in den Saloon gehen sollte, wusste Luka irgendwie noch nicht. Stattdessen begann er weiter zu essen und fand großen Gefallen an diesem Essen, wie hiess das gleich noch? Pancake. Eigentlich war das nichts anderes als ein Eierkuchen. Nur das mit dem Sirup kannte er nicht, aber es schmeckte gut. Doch dann meinte Nicholas, dass er sich freuen würde, wenn auch Luka mit auf diesem Empfang gehen würde. Und Luka fühlte sich irgendwie geehrt. Vielleicht war es wie eine Art gemeinsame Sache: Beide waren hier sehr fremd, sahen fremd aus. Gemeinsam aber würde man sich vielleicht besser fühlen. So jedenfalls erging es Luka gerade. Alleine wäre er sicherlich nicht dort hingegangen und so schien er auf einmal fast ein wenig zu strahlen, zeigte mehr als sonst und doch nicht übertrieben seine momentane Stimmung. »Ich kommen gerne mit. Wirrrklich.« Doch dann senkte er leicht seine Stimme, schaute Nicholas etwas fragend an, ohne unterwürfig zu sein oder besonders unsicher. »Aberr ich doch müssen auf Arbeit ... also Saloon ... damit sein Mädchen nicht allein. Oder sein wieder da dieser Pianospielerrr?«
Für Luka war der Saloon einfach ein Job und er war froh über einen Job. Das dies nun ein Saloon war, störte ihn nicht wirklich. Rebeccah würde er dann später fragen, woraus denn dieser süssliche Sirup war.
Rebeccah atmete leise durch, als Nicholas zu ihrer Rettung eilte und Mister Towätsch mit freundlichen Worten davon ablenkte, dass Rebeccah seine Begleitung abgelehnt hatte. Sie meinte es ja nicht böse und wollte dem freundlichen Untermieter nicht vor den Kopf stossen. Es gab einfach noch immer viel zu viel in ihrem Leben, das sie zu überwinden hatte, ehe sie ein 'freies' Leben würde führen können. Sie nickte Nicholas kurz dankbar zu. Mit seinen Worten schloss er für alle einen guten Kompromiss, ohne dass es ihr oder Mister Towätsch peinlich oder gar unangenehm werden musste. Auch in Bezug auf das kleine Willkommensfest für den neuen Reverend sprang Nicholas hilfreich ein, in dem er ihre Worte noch einmal unterstrich. Es war ja letztendlich wirklich ein Fest der Bürger für einen neuen unter ihnen. VIelleicht mochte es Mister Towätsch sogar ein klein wenig unangenehm sein, denn immerhin war er ebenfalls neu hier, aber anders als den Reverend beäugte man ihn misstrauisch wegen seiner Herkunft und niemand warf ihm zu Ehren ein Fest. Im Grunde nicht anders, als sich wohl Nicholas vielleicht fühlen mochte. Vielleicht ein Grund, wieso sich die beiden Männer so gut verstanden. MIt diesem Gedanken führte sich Rebeccah die Reste ihres Frühstücks in den Mund und schmunzelte leicht. Es war sicher nicht verkehrt, wenn Nicholas hier Freunde fand. Immerhin wollte er ihr zu liebe in Camden Village sesshaft werden und um sich heimisch zu fühlen, gehörten Freunde dazu. Sie selbst hatte zwar noch keine gute Freundin gefunden, noch kam sie wirklich mit ihren Mitschülerinnen zurecht, aber das lag eher an ihr und an ihrer Erziehung, als an den anderen Mädchen.
Mister Towätsch zeigte sich zu Rebeccahs Erleichterung nicht enttäuscht, noch schien er beleidigt zu sein. Sein Lächeln wirkte echt und als er zustimmte mit zu kommen, legte Rebeccah erfreut ihr Besteck auf den Teller und griff nach den leeren Tellern der Männer. Keine Sekunde zu früh, denn dumpf war aus der Ferne die Kirchenglocke zu hören. Es wurde Zeit um sich fertig zu machen und aufzubrechen. Sie überließ die Männer ihren Geschäften und räumte in der Zwischenzeit den Tisch ab. Aufspülen würde heute zur Abwechslung wohl bis zum Nachmittag warten müssen. Der Gedanke gefiel Rebeccah überhaupt nicht, denn sie war es gewohnt Arbeit sofort zu erledigen und nicht aufzuschieben. Aber das Läuten mahnte sie zur Eile und ließ sie einsichtig das benutzte Geschirr neben der Spüle stehen.
Sie hatten kaum zu Ende gegessen, da ertönten schon die Kirchenglocken. Es wurde höchste Zeit sich fertig zu machen und los zu gehen. Während Rebeccah abräumte, beantwortete Nicholas freundlich Lukas Frage. "Ich habe Edith gesagt, dass sie den Saloon erst öffnen soll, wenn wir vom Fest wieder da sind. Eben genau weil wir nicht dort sind." lächelte er. "Und nein, Mister Harding ist zu meinem Bedauern noch nicht wieder da. Megan kümmert sich weiterhin um ihn. Und ich fürchte es wird auch noch eine Weile dauern, bis Mister Harding wieder da ist." seufzte er. "Er muss wohl ersteinmal von diesem fürchterlichen Alkohol weg sein, bevor er wieder zurück kommt." Nicholas hatte kurz den Mund beim Wort Alkohol verzogen. "Und das wird nicht so einfach sein. Und ob es dann so eine kluge Entscheidung ist ausgerechnet dort wieder arbeiten zu lassen, wo er recht einfach an das Zeug kommt, weiß ich auch nicht. Ich würde ihn ja schon gerne weiter beschäftigen." Nicholas zuckte mit den Schultern. Er war diesbezüglich noch zu keiner entscheidung gekommen. Schließlich stand er auf. "Danke für das leckere Frühstück, Rebeccah." lächelte er. "Wir sollten uns fertig machen und dann gemeinsam zur Kirche gehen." schlug er freundlich vor und nahm seinen langen Gehrock von der Stuhllehne.
Luka war auf seine Weise schon genug selbstbewusst und ein Mann, dass er sich nicht leicht verunsichern liess. Er wusste, dass es Menschen gab, die ihn einfach wegen seiner Abstammung, wegen seinem Dialekt, wegen seiner Andersartigkeit ablehnten, auch wenn er gar nicht so anders war. Hier war es wirklich anders, dennoch war er ein wenig unsicher. Nicht in dem Sinne, dass er sich schlecht fühlte. Aber er hatte gelernt, seit er den Boden dieses ach so freien Landes betreten hatte, dass es alles andere als frei und tolerant macht. Und dies machte ihn einfach vorsichtig, manchmal traurig und eben auch ab und zu unsicher. Er wusste nicht, ob er Rebeccah nun falsch einschätzte, als er glaubte, dass sie ein wenig erleichtert einatmete. War Luka zu aufdringlich gewesen? Er hatte wirklich einfach nur freundlich sein wollen. Aber wer wusste schon, was diese junge Frau so erlitten hatte, schliesslich hatte sie nun einen Ziehvater, das hatte sicherlich seinen Grund. Und so lächelte der Hüne, dem es manchmal richtig gehend unangenehm war, dass er so groß war, fast schüchtern, aß zu ende und schaute einfach, was kommen würde. Von nun an wurde er ein wenig stiller, aber er wirkte nicht wirklich in sich zurückgezogen. Fast wirkte es wie eine Höflichkeit. Es gab Menschen, die plapperten einfach drauf los, wenn sie eine gewisse Stille nicht ertrugen. Luka konnte es ertragen, wenn man nicht ständig miteinander redete. Und auch wenn er die junge Dame wirklich in allem, was er von ihr kannte, äusserst angenehm, höflich und zuvorkommend empfand, so hatte er das Gefühl, dass es etwas bei ihr gab, das sie belastete oder zumindest, was sie prägte. Vielleicht etwas, über das sie noch nicht ganz hinweggekommen war. Sie war jung und das war vollkommen in Ordnung. Luka hatte auch lange gebraucht, über den Tod seiner Familie hinwegzukommen, und so wollte er diese hervorragenden Gastgeber, mit denen er nun unter einem Dach wohnte, nicht zu sehr in Anspruch nehmen und sprach einfach nur noch erst einmal das nötigste.
Und dann läuteten die Kirchenglocken, Zeit für den Aufbruch. »Ich danken Ihnen fürrr wirrrklich grossarrtiges .... Frühmahl! Es haben sehrrr geschmeckt gut ...« lobte Luka dann noch die junge Frau, ohne dabei betont einschmeichelnd zu sein. Nein, so etwas meinte Luka stets ehrlich. Und wer ihn kannte, selbst ein wenig, wusste, dass Luka ein aufrechter Charakter war.
Nicholas ging dann noch auf den Saloon ein und auf diesen Pianospieler. Luka wunderte sich ein wenig über die offenen Worte seinen Chefs. Das diesem Jesse etwas zugestossen war, war inzwischen klar. Aber von einem Alkoholproblem wusste Luka nichts und eigentlich ging ihn das auch nichts an. Oder hatte er davon doch etwas mitbekommen? Er war ja im Haus von Harding gewesen und ja, man sprach in der Stadt davon, dass er ein Trinker sein sollte. Aber Luka schätze Megan und diese schien diesen Pianospieler zu mögen und so wollte sich Luka dann doch kein vorschnelles Urteil bilden, sondern lieber sein eigenes.
»Sie einfach reden mit Mann. Das sein Beste. Sie verstehen? Und es sein doch gut, wenn Sie Mann nicht verlieren ... wollen. Dann er ja machen gute Arbeit?« Luka war sich nicht sicher, ob er da überhaupt mitreden konnte, er kannte den Mann nicht, wusste aber von Megan, dass sie ihn schätzte. Und Nicholas schien den mann auch irgendwie zu mögen. Oder war er nur eine Arbeitskraft, die fehlte? Nein, so schätzte Luka Nicholas nicht ein. Das hatte Nicholas bei Luka bewiesen. Dennoch meinte Luka dann doch, ohne angeben zu wollen, aber es kam ihm gerade in den Sinn: »Nun, es da geben einen Arzt aus Schweden ... aus Eurropa, der meinen, das es es eine Krrrankankheit sei, wenn man zu viel trinken. Ich haben das lernen in Wien. Sein Name ist Magnus Huss. Er meinen, dass dies sein eine akute Vergiftung des Körpers, wenn man zu sehr leidet. Und er sprach auch von seelischen Leiden. Aberrr verzeihen Sie, ich wollten nicht belehrrrrend sein.« Luka war eben doch eben Arzt durch und durch, auch wenn er es versuchte zu vermeiden. Aber dann waren sie auch wirklich schon im Aufbruch und Luka zog sich auch seine wärmende Lederjacke an. Allerdings wirkte die sehr dünn, aber Luka hatte nichts anders. »Ja, wir dann sollte gehen ...« meinte der Kroate dann, lächelte Rebeccah und Nicholas zu. Er wollte so sehr die Sprache besser beherrschen, aber er bemühte sich, so gut es ging. Und bevor sie dann aufbrachen, bat er dann beide noch: »Bitte sagen Sie mich, wenn ich sagen etwas ... wie sagen? Falsch ich sagen? Ich möchte wirrklich gerrrne lernen ...« Luka meinte es ernst. Er wollte diese sprache einfach besser sprechen können.
Und dann aber lenklte er auch einen Blick auf Rebeccah, die sich nicht ausgeschlossen fühlen sollte. Gerne hätte er mit ihr die Kirche betreten, aber vielleicht war das auch egoistisch von Luka, nur weil er hier niemanden kannte. Und sofort schämte er sich innerlich für seine Gedanken.
Rebeccah, gerade fertig mit dem Stapeln des Geschirrs und dem Kratzen von Essensresten in einen Eimer, vernahm erfreut den Aufbruch. Die Männer hatten sich noch kurz über den Saloon unterhalten, ehe sie ihr für das Frühstück dankten. Etwas, das sie seit sie bei Nicholas lebte zu schätzen gelernt hatte. Früher war es ihre 'verdammte' Pflicht gewesen, für die es kein Lob gegeben hatte. So war ihr Vater eben gewesen. Am Anfang hatte sie es verlegen gemacht, dass sich Nicholas für alles, was sie im Haushalt für ihn getan hatte bedanken musste, aber inzwischen war es Alltag für sie geworden. Nicht so, dass sie seinen Dank einfach so hingenommen hätte, sondern das sie sich daran gewöhnt hatte und nicht mehr einfach so errötete oder zu stammeln anfing. Sie nickte den beiden Männern dankbar zu und trocknete sich die Hände ab, um auf Nicholas Hinweis hin in den Flur zu gehen. Die beiden Männer redeten gerade über den Pianospieler und darüber, dass er zu viel trank bzw. davon loskommen wollte. Das bezweifelt Rebeccah nun doch. Ihr Vater hatte ihr oft genug vor Augen geführt, wie schädlich und sündhaft der Alkohol war, denn einmal davon verführt war schwer davon jemals wieder loszukommen. Aber sie mischte sich nicht in das ernste Gespräch ein, denn es hätte ihr überhaupt nicht als Frau zugestanden. So wollte sie sich lieber darauf konzentrieren sich für die Kirche zu richten. Dazu legte sie im Flur ihre Küchenschürze ab, schlüpfte in den Mantel, wickelte sich den Schal um, stülpte die Haube über und schlüpfte in die Handschuhe. Gegen ihre sonstige Gewohnheit warf sie einen kurzen Blick in den Spiegel, um ihr Aussehen zu betrachten. Es geschah völlig natürlich und begleitet mit dem Gedanken an Matthew. Das verwirrte Rebeccah doch sehr und sie zog ihre Stirn kraus, schüttelte innerlich den Kopf über sich und verbat sich einen zweiten Blick. Erstens wäre das sündhafte Eitelkeit gewesen und zweitens sollte sie sich hüten für einen Mann hübsch zu machen. Das führte nur zur Unzucht über die sie ihr Vater sehr eindringlich schon in jungen Jahren gewarnt hatte. Nein, das sie überhaupt an Matthew dachte....
Fertig angezogen wartete sie an der Tür auf Nicholas und Mister Towätsch...
OOC: Wegen mir und weil die Zeit drängt können wir drei gerne nach eurem Post zur Kirche "springen"?