Der Dachboden wurde beim Umbau 1870 ausgebaut, so dass auch ein Kinderzimmer Platz gefunden hat. Über einen schmalen Treppenaufgang erreicht man das Zimmer über den Flur. Oben befindet man sich auf einem kleinen Vorplatz von dem eine Tür in das dahinterliegende Zimmer führt. Ein Bett an der linken Wand, ein Schreibtisch unter der Fensterfront und ein schmaler Kleiderschrank rechts, wie ein Wandregal bieten Platz für die Sachen seines Bewohners. Ein einfacher Läufer soll im Winter vor der Kälte schützen. Ein Ofen in der Ecke sorgt für Wärme.
Jeremiah hat eine Sammlung Fleißbilder in der Schublade des Schreibtisches, eine vom Großvater geschenkte Bibel im Nachttischchen. Ein Familienbild steht auf diesem. Auf dem Regal über dem Bett stehen ein paar Bücher, eine Holzlok, Zinnsoldaten aus dem Bürgerkrieg, eine Kiste mit Dominosteinen, ein Sack Murmeln und ein Schulheft mit getrockneten Blättern, Blüten und Gräsern.
OOC: *g* Also auf den Bauch ist Jerry nicht gefallen, er hatte doch einen Spagat hingelegt... Körpermitte meinte ich sein bestes Stück
Ben und Jerry
Noch immer von Schmerzen geplagt brachte Jerry nur ein Grunzen zustanden, das mehr oder weniger Bens Frage nach Jerrys Wohlbefinden beantwortete. In Ordnung sein fühlte sich definitiv anders an. Und die Tatsache, dass Ben der Meinung war, dass er normalerweise für ein Unglück kommt selten alleine verantwortlich war, machte die Situation für Jerry nicht besser. Denn für einen kurzen Moment wünschte er sich von Herzen, es wäre wirklich alles Bens Schuld und der Freund würde dafür später Ärger bekommen, nicht er. Dieser Gedanke beschämte Jerry jedoch im selben Augenblick wie er ihm gekommen war. Schließlich wusste er seit heute Vormittag wie die McKays bestraften und das wollte er Ben natürlich nicht wünschen. Zu den körperlichen Schmerzen stellte sich so auch noch das schlechte Gewissen ein, das quälte, wenn auch zum Glück nur kurz. Denn Ben folgte schnell ins Zimmer und fand rasch Jerrys Seite. Dieser blickte missmutig zum Freund auf und schüttelte den Kopf. Er würde ja gerne etwas sagen, aber im Moment hatte es ihm vor lauter Schmerz die Stimme verschlagen. Beim ersten Versuch entrang sich seiner Kehle auch nur ein etwas zu hoch geratener Fiepslaut, der selbst Jerry erschreckte. "Ouch", folgte erneut und Tränen standen Jerry in den Augen. Diese kämpfte er jedoch erfolgreich hinunter und nickte schließlich, damit Ben wusste, dass er den Freund verstanden hatte. Aufräumen ja... nur was? Den Riegel verstecken und das Heft? Die nassen Spuren wegwischen? Irgendwas würden sie so oder so übersehen und dann kam alles heraus und er hatte nur mehr Ärger am Hals, als wenn er gleich seinem Pa das kaputte Schloss und das Heft vorlegte. Die ganze vergangene Woche war so schlecht verlaufen, dass Jeremiah im Grunde fürs erste erst einmal die Nase voll hatte von Ärger, Strafen, Streit und Züchtigungen. Doch so rasch wie ihn der Mut angesprungen hatte, alles seinem Pa sofort zu gestehen, verließ ihn dieser auch wieder. Denn seine Ehrlichkeit würde so oder so zu einer verhassten und gefürchteten Bestrafung führen und sobald sein Pa nach dem Grund dafür fragte, würde er auch wieder lügen müssen. Er konnte ja kaum Ben verraten, auch wenn er sicherlich eine gute Tat mit dem Verstecken des Freundes beging, würde sein Pa das völlig anders sehen. Schon gar nicht würde er begreifen, wieso es so wichtig gewesen war ihn über das Dach ins Zimmer zu schmuggeln, wo doch sonst niemand zu Hause war. Dieses Mal stöhnte Jerry aus Verzweiflung und konnte sich nur langsam wieder entspannen. Ein paar Mal atmete er tief durch und lag ruhig auf dem Rücken. Schon besser. Auch wenn es noch immer verdammt weh tat, war doch der schlimmste Schmerz vergangen. Die Sorgen blieben.
Mühsam wälzte sich Jerry auf die Seite, wobei er erneut einen Blick auf das ruinierte Heft werfen musste, dabei das Gesicht verzog und sich schließlich in die Höhe stemmte. "Uff... war das scheußlich," murmelte er etwas verlegen über sein ungeschicktes Verhalten und starrte finster seinen Schreibtisch an. "Normalerweise bin ich nicht so ein Schussel," verteidigte er sich mit matter stimme und zog ein wenig am Schritt seiner Hose. Am liebsten hätte er nachgesehen, ob er sich etwas schlimmeres getan hatte, aber mit Ben im Zimmer war das unmöglich. Konnte man sich sein bestes Stück brechen, wie einen Arm oder ein Bein? Der Gedanke beruhigte Jerry nicht gerade und er wandte sich rasch ein kleines Stück zur Seite, um unbemerkt von Bens Augen einen etwas festeren und prüfenderen Griff auszuführen. Fühlte sich alles normal an.... trotzdem wollte sich Jerry davon nicht so einfach beruhigen lassen. Denn schmerzhaft Ziehen und Pochen tat es noch immer.
"Das Heft wird er aber sehen wollen," jammerte Jerry, nachdem er sich wieder Ben zugedreht hatte und dem ollen Fensterriegel einen Fußtritt verpasste, so dass dieser ein Stück über den Boden schlitterte. "Und manchmal schaut er abends nach ob alle Fenster verschlossen sind. Aufräumen wird gar nichts nutzen. Oder lässt sich dein Pa von so was täuschen?" Bei seinen Worten hatte sich Jerry bereits gebückt und das Heft auf den Schreibtisch zurückgelegt. Auch den Riegel hatte er bereits aufgehoben und hielt ihn in der unverletzten Hand, starrte ihn unschlüssig und hilflos an und zuckte leicht mit den Schultern. "Ich sag's ihm lieber gleich, wenn er nach Hause kommt. Sonst fängt er an unangenehme Fragen zu stellen und ich muss auch noch lügen," noch einmal tief seufzend sah Jerry Ben hilflos an, deutete dann aber zum Fenster. "Du kannst es aber ruhig mal zumachen, vielleicht fällt uns ja was Besseres ein, als zu lügen," die Hoffnung hatte Jerry zwar nicht, aber er wollte die gute Stimmung von eben, die sie durch die Schneeballschlacht erzeugt hatten, nicht mit seinen düsteren Gedanken, seiner Angst und Befürchtungen ruinieren. Denn vielleicht, wenn er seinem Pa erzählte, wieso er Ben ins Haus geschmuggelt hatte, und Ben seinem Pa die zerschlagenen Hände und das misshandelte Hinterteil zeigen würde... nein, nein so was würde Ben wohl nie machen, aber sein Pa würde dann bestimmt einsehen, dass Jerry gar nicht anders hatte handeln können. Dann würde er bestimmt nicht schimpfen und vielleicht sogar darüber hinaus sein ausgesprochenes Verbot mit dem Baum und dem Dach vergessen. Möglicherweise bekam er auch Geld für ein neues Heft, ohne dafür auch noch gerade stehen zu müssen... nein, den Gedanken konnte er wohl vergessen. Geld saß knapp bei ihnen und nach der Farbe, die sein Pa für den neuen Schulanstrich hatte bezahlen müssen und nun auch noch das Fenster bei den McKays, gab's dafür bestimmt, wenn auch mit viel Glück, nur eine verhasste Standpauke. Allerdings würde das eine Änderung seines Planes bedeuten und ob Ben damit einverstanden war?
"Hast du eigentlich Hunger," eigentlich wäre Jerry gerne gleich mit seinem Plan herausgeplatzt, aber er wusste, dass man an manche Dinge ein wenig diplomatischer herangehen musste. Das war klüger als gleich mit der Tür ins Haus zu fallen. "Wir könnten unten Tee kochen und wir haben bestimmt noch irgendetwas im Haus," Reste vom Frühstück... die waren bestimmt noch in der Pfanne, die seit heute Morgen auf dem Herd stand.
[OOC: Ich dachte dabei eher an den Unterleib.*gg*, nehmen wir an, Ben hat es nicht so genau gesehen, nicht? Passte zu ihm.
cf: Lake Street '1 - Garten
Ben und Jerry
Ein wenig besorgt musterte Ben den am Boden gekrümmt liegenden Freund, der vor Schmerzen zunächst nur noch quietschen zu können schien. Scheußlich..ja, bestimmt. Ben seufzte, denn der Freund schien wirklich arge Schmerzen zu haben. Sollte er sich verletzt haben und Hilfe seines Pas oder eines Arztes benötigen, würde ihr Plan, ihn hier zu verstecken wohl bald auffliegen. Die Konsequenzen daraus wollte Ben sich nicht einmal vorstellen, so dass er im ersten Augenblick wirklich unverhohlen ärgerlich auf Jerry hinuntersah. "Habe ich auch nicht gesagt, oder? " Ben war vielleicht schusselig, unbeholfen und oft langsam oder gar schwer von Begriff, aber er war weder schadenfroh, noch nachtragend. "Na, los. Ich helfe Dir." Beherzt streckte Ben die Hand aus, um Jerry auf die Füße zu helfen. Dieser schaffte es offensichtlich auch ohne seine Hilfe, sich aufzurichten und bevor Ben ihn davon abhalten konnte, hatte der Freund bereits den kaputten Riegel mit dem Fuß über den Boden schliddern lassen. Für besonders schlau hielt, Ben das nicht, denn so sah der Reverend sofort, dass der Riegel nicht einfach so zerbrochen und auf den Boden gefallen war. Seine jetzige Lage wies bereits darauf hin, dass Jemand nachgeholfen hatte. "Hör schon auf zu jammern, Jerry. Pas sind eben so. Glaub' bloß nicht, meiner sieht die Hausaufgaben nicht nach." Ben schloss das Fenster und schob den Riegel wieder an die Stelle, an der er zu vor gelegen hatte. So wäre die Erklärung, der Riegel sei von alleine zerbrochen, wohl noch im am Glaubwürdigsten. "Nee, das wohl kaum." Ben schüttelte den Kopf, denn sein Vater war schließlich noch vor ein bis zwei Jahren Sheriff gewesen und schon von Berufs wegen nicht leicht zu täuschen. "Dafür kriegte ich auch wieder den Stock zu spüren, glaub' mir." Ben sprach aus Erfahrung, denn seine Hefte schienen immer voller Flecken oder Wasserränder zu sein. Während er sprach hatte Jerry das nass gewordene Heft wieder auf den Schreibtisch gelegt. "Besser ist - ein Lüge zieht wohl die nächste nach sind." Ben erklärte seine Worte nicht, sondern musterte Jerry kurz. Er konnte sich daran erinnern, dass Jerry schon ein- oder zweimal gelogen hatte, ohne das diesen Schwindeleien eine weitere gefolgt wäre. Zumindest konnte er sich nicht entsprechend erinnern. Gerade wollte er den Freund noch darauf hinweisen, dass er diese Erfahrung noch nie gemacht hatte, das er nicht Lügen aufzutischen Pflegte, als Jerry ihn nach Hunger fragte. Hunger hatte er tatsächlich, aber so sie nun gemeinsam in der Küche aßen, würden sie ihren Plan ihn zu verstecken kaum umsetzen können, oder? "Doch. Sogar ganz dollen Hunger."
Jerry hatte nur kurz zu Ben gesehen, als dieser ihm versicherte, dass alle Väter der Welt gleich waren. Nun ja, vielleicht beim Kontrollieren der Hausaufgaben. Da hatte Ben schon recht. Nur hätte Jerry sofort sein bisschen Bargeld das er besaß darauf verwettet, dass er für den nassen Fleck höchsten die üblichen fünf Hiebe zu erwarten hatte, die auch das Fensterklettern, den Baum und den Riegel beinhalten würden, während Ben für jedes einzelne Vergehen im Schuppen Höllenqualen zu leiden hatte. Aber den Gedanken sprach er nicht laut aus. Besser war's er behielt so etwas in Zukunft für sich. Er hatte ja im Hotelgarten erleben müssen wie böse Ben werden konnte, wenn man ein falsches Wort über dessen Pa verlor. Nicht anders als bei Jerry, nur fand der Junge, hatte er mehr Grund seinen Pa zu verteidigen als Ben. "Ich jammere ja gar nicht deswegen," meinte er nur, denn die Kontrollen gehörten dazu, das wusste er. "Es ist nur.. ach vergiss es," seufzte er leise, denn eine Diskussion erschien ihm nun doch sehr mühselig und so lief er zur Tür, als Ben versicherte, dass er Hunger hatte.
"Na siehst du. Jetzt hast du mich verstanden," meinte er mit Griff nach dem Knauf, nachdem Ben sehr wohl zugab, dass ihn ein schmutziges Heft Hiebe kosten würde. "Und darauf bin ich ganz sicher nicht scharf," denn unter dem Strich betrachtet hatte er die ganze Woche über sicher mehr eingesteckt, als Ben. Auf jeden Fall schien Ben es daher auch für ratsamer zu halten mit der Wahrheit herauszurücken. Und er hatte auch recht, was das mit den Lügen betraf. Nur meist hatte Jerry ganz geschickte Lügen parat, so dass er sich selten in einem Lügengespinst verlor und oft genug auf diese Art und Weise den Kopf aus der Schlinge wieder zog. Aber besser man reizte sein Glück nicht aus. Und da Ben offensichtlich ganz seiner Meinung war, würde sein Plan vielleicht nicht auf taube Ohren stoßen. Immerhin hatte der viel damit zu tun Lügen zu vermeiden.
Mit einem Ruck öffnete Jerry die Tür und winkte Ben. "Komm schon. Ist ja niemand da, der dich sehen könnte. Wir holen uns alles nach oben, dann merkt keiner, dass unten wer war. Und wenn Pa fragt, wo die Reste hingekommen sind, sag ich ihm einfach, dass ich Hunger hatte. Auf dem Empfang war ja gar keine Zeit um in Ruhe etwas zu essen. Da wird er schon nicht schimpfen. Mit etwas im Bauch lässt sich viel besser nachdenken. Ich hab nämlich einen Plan," wie schon die ganze Woche über wenn er einen Plan hatte, senkte Jerry auch jetzt die Stimme und betonte die letzten Worte auf geheimnisvolle Art und Weise. Er hatte ständig Pläne. Genug für zwei Leben. Da machte es nichts, dass hin und wieder ein Plan mal schief lauf wie erst am Donnerstag. Nein, er war da sehr praktisch veranlagt. Er sah einfach nicht zurück und probierte etwas neues aus, wobei er sich jedes Mal beim Gelingen wie irre freute. Und bei dem Plan konnte nichts schief gehen. "Einen guten Plan, wie wir dich vielleicht gar nicht verstecken müssen. Denn weißt du, wenn ich Pa das mit dem Heft zeigen muss, wird er wissen wollen wie das passiert ist und entweder ich lüge, aber das findet Pa meist heraus, oder ich sag ihm die Wahrheit. Dann willer aber wissen, wieso ich den Baum und das Fenster benutzt habe und ich muss von dir erzählen... dann kommt ja alles raus. Damit er dich aber nicht gleich nach Hause schickt," und ihm, Jerry, die Hölle heißt machte..., "Hab ich mir was ausgedacht. Nur weiß ich nicht ob dir das gefallen wird... "
"Bin ich auch nicht." Ben stimmte Jerry sofort zu, denn wer war schon scharf auf eine ordentliche Tracht Prügel? So oft, wie er wegen seines Schriftbildes schon Hiebe bezogen hatte, konnte man zwar fast meinen, er wolle gar bestraft werden, aber dem war natürlich nicht so. Er war nun einmal schusselig und machte in jedem Satz einen Rechtschreibfehler, obwohl er es besser wusste - und jedes Mal bekam er dafür Hiebe. "Es wäre ungerecht- schließlich war es nicht Absicht." Es war wohl das erste Mal, dass Ben durchblicken ließ, dass er diese Züchtigungen nicht einfach als gegebern, sondern die Ungerechtigkeit darin wahrnahm und sogar im Stillen missbilligte. "Stimmt - da sieht uns Keiner - und Hunger ist immer ein guter Grund, um in die Küche zu gehen." Ben nickte, obwohl er es sich daheim nicht wagen würde, zwischen den Mahlzeiten einfach so in die Küche zu gehen und sich etwas zu essen zu suchen. "Dafür schimpft Dein Pa bestimmt nicht." Da war sich Ben ziemlich sicher. Er erinnerte sich gut daran, dass Reverend Stevenson seinem Sohn und ihm ein Stück vom Geburtstagskuchen mit gegeben hatte. Jemand, der seinem Sohn mit so Etwas eine Freude machen wollte, würde bestimmt nicht schimpfen, nur weil dieser seinen Hunger in der Küche stillte. "Stimmt .. aber... Was heißt denn das? Du hast einen Plan.." Ben wurde hellhörig, denn oft waren Jerrys Pläne zwar nicht von vorneherein zum Scheitern verurteilt, bedingten aber oft einen Folgeplan - ähnlich wie eine Lüge eine weitere Lüge nach sich zog. "Es wäre gut, so wir nicht lügen müssten. Ich weiß nicht warum, aber mir kommt jede Lüge sofort raus. Ich kann auch nicht lügen, weißt Du?" Zu hoffen, dass Jerry ohne weitere Erklärung verstand, wagte Ben nicht. Er verstand es ja selber nicht. Es war ein Phänomen, dass andere Jungs lügen konnten, bis sich die Balken bogen, während ihm der Schwindel auf der Stirn geschrieben zu stehen schien. " Wa..was denn..ich meine...." Verlegen seine Schuhe betrachtend stammelte Ben, ohne seine Frage richtig zu stellen.
Weil es keine Absicht gewesen war... Bens Worte lösten plötzlich wundervolle Hoffnung in ihm aus. Pa hatte ihn noch nie für etwas geschlagen was keine Absicht gewesen war. Bestraft ja, wenn die Umstände dafür sprachen, aber nicht gezüchtigt. Doch dann fiel auch dieses Kartenhaus der Hoffnung in sich zusammen, als er an die Umstände dachte, die alle zusammengenommen Absicht gewesen waren. Ach das war eine verzwickte Situation - wie meist. Aber ihm würde bestimmt noch etwas einfallen.
Er schob den Gedanken zur Seite und schenkte Ben ein verständnisvollen Blick. Sie waren sich immerhin einig, was das Ungerechte an der väterlichen Bestrafung war. Vertiefen wollte Jerry das jedoch nicht. Das war irgendwie noch immer zwischen Ben und ihm etwas... irritierend. Deswegen war er umso erleichterter, dass Ben zugab Hunger zu haben. So kamen sie seinem Plan doch schon ein Stückchen näher. "Weswegen sollte Pa schimpfen?", wieder leicht irritiert blieb Jerry auf der Treppe stehen und sah zu Ben zurück. "Wegen der Küche? Wieso sollte er? Darfst du denn dir nicht einfach etwas holen, wenn du Hunger hast?", die Frage war sicher völlig dumm und überflüssig, aber Jerry fragte in Zukunft lieber nach, ehe es wieder einen Streit gab. Aber natürlich würden die McKays doch nicht.. wobei, es waren die McKays... Wie auch immer, es hielt Jerry nicht davon ab wieder den Weg nach unten aufzunehmen und Ben in die Küche zu führen. Dessen Zögern in der Stimme den Plan betreffend entging Jerry nicht. Böse war er deswegen aber nicht. Es brachte ihn stattdessen zum breiten Grinsen. Ben hatte eben schon die eine oder andere Erfahrung mit ihm gemacht. Das war völlig okay. "Eben, lügen wollen wir nicht," und wenn Ben tatsächlich ein schlechter Lügner war, dann war es wohl besser, wenn sie so gut es ging bei der Wahrheit blieben. Mehr Gedanken machte er sich über Bens Geständnis nicht. Er wusste ja, wie schwer es manchmal war zu schwindeln. Es kam jedoch immer darauf an, wen er zu belügen gedachte. Miss Spencer hatte sich ja doch am Donnerstag fast belügen lassen, sein Pa leider.. da ging es ständig daneben. "Also schwer ist der Plan nicht," begann Jerry seine Erklärung und schob einen Hocker zum Küchenschrank, den er öffnete, dann auf den Hocker stieg und zwei Teller herausholte. Diese reichte er Ben und nickte Richtung Herd, wo das Essen stand. "Wir müssen nur meinen Pa davon überzeugen, dass du hier zu sein hast. Weil.. na ja, weil es... weil es eben um Leben und Tod geht. Dein Pa, der will dich doch ganz sicher schon wieder verprügeln oder? Wegen ... wegen dem Streit im Garten?" Bevor Jerry ausholte, wollte er ganz sicher gehen. "So wie heute Vormittag?", die Frage kam etwas zögernd und er errötete etwas, als er mit Scham daran dachte, was er in der Scheune beobachtet hatte. "So was mag mein Pa gar nicht. Der war schon ganz schön böse auf deinen, weil der mich am Ohr ins Gästehaus geschleift hat. Und wegen dem hier," er streckte anklagend Ben die rechte Hand entgegen, wo die zwei Striemen inzwischen hässlich angeschwollen waren und eine sehr ungesunde Farbe angenommen hatten. Ein dritter Hieb von diesem Kaliber hätte bestimmt die Haut aufplatzen lassen. Wie Jerrys Hände aussehen mussten? "War er fuchsteufelswild. Wenn wir ihm zeigen könnten, was dein Pa mit dir angestellt hat und wieder tun will, dann wird er verstehen, wieso ich dich verstecken muss. Du wirst sehen, dass funktioniert todsicher."
"Wir essen immer gemeinsam - und meine Ma hat's nicht so gern, wenn jeder einfach nach Lust und Laune isst." Achselzuckend folgte Ben seinem Freund die Treppe hinunter. Natürlich schmerzten seine Pobacken noch immer bei jedem Schritt und mit seinen wunden Händen, konnte er sich kaum richtig am Geländer festhalten. Er war also darauf angewiesen, möglichst langsam hinunter zu gehen. Für ihn war es so normal, dass man eben regelmäßig und pünktlich gemeinsam aß, dass er sich nichts weiter dabei dachte. Er empfand auch keinen Neid, nur weil Ben sich offenbar auch zwischendurch noch Etwas zu essen holen konnte. Wer wusste schon, ob das nicht nur eine Folge eines Haushaltes ohne eine Hausfrau war? Bei regelmäßigen Mahlzeiten hatte er eben nicht zwischendurch noch Hunger, es sei denn er war zu spät bei Tisch erschienen und hatte zusehen müssen. Dann jedoch den Hunger zwischen den Mahlzeiten zu stillen, war erst recht verboten. "Nein, lügen wollen wir wirklich nicht - zumindest ich nicht unbedingt." Ben schüttelte mit Nachdruck den Kopf. Würde Reverend Stevenson ihn heim schicken, hätte er mit diversen. Züchtigungen ohnehin schon zu rechnen. Da mussten nicht noch Hiebe wegen eines Schwindels zugerechnet werden.
In der Küche sah Ben kurz aus dem Fenster auf die Lakestreet hinaus, aber noch konnte er den Reverend nicht kommen sehen. Moment.. ist das nicht Martha? Ach, nein.. wohl eher nicht.." Für einen Augenblick war er sich fast sicher, Martha in der Lakestreet gesehen zu haben, aber dann schob sich ein anderes Mädchen in sein Blickfeld. " Ach, was.. Martha ist bestimmt längst mit Ma und Pa daheim. Ben maß dem keine weitere Bedeutung zu, sondern sah zu, wie Jerry auf einen Hocker stieg, um an den hohen Küchenschrank zu gelangen. Dass er ihn nicht um Hilfe fragte, stieß Ben nicht sauer auf. Er war ohnehin zu schusselig und hätte die Teller nur falllenlassen oder wäre mitsamt Hocker auf den Boden gefallen. "Ein einfacher Plan - mal wieder idiotensicher, ja?" Grinsend nahm Ben die Teller an, die Jerry ihm aus dem Küchenschrank reichte. Er meinte seine Worte nicht böse. Er hatte nur schon die eine oder andere für den Freund unrühmliche Erfahrungen mit dessen todsicheren Plänen gemacht. "Musst Du mich daran erinnern?.. Na, hast schon Recht - bestimmt sogar." Ben seufzte, denn sein Leben hätte so schön ein können, so nicht ständig das Damoklesschwert der Rute, des Rohrstockes oder des gefürchteten Paddles über ihm hinge. Neugierig trat er an den Herd heran, auf dem noch der Rest eines Frühstückes stand. "Hmm.. meinst Du wirklich, ich darf..." Durch sein Elternhaus geprägt, war Ben noch immer unsicher und nahm sich nur ein ganz wenig zu essen auf den Teller, bevor er damit an den Küchentisch trat. Im Schuppen.. Gefühlt drehte sich Ben der Magen um, so dass er den Teller von sich weg über die Tischplatte schob. Es war ihm vor dem Freund unangenehm, geradezu peinlich, über seinen Aufenthalt im Schuppen zu sprechen. Das ging nur seinen Pa und ihn Etwas an und so er darüber sprach und seine Elter bekamen Wind davon... Das ging gar nicht! Ben hatte sich langsam gesetzt und stocherte nun verlege in seinem Essen herum, obwohl sein Magen wieder vernehmlich knurrte. "Wenn Dein Pa darüber schon fuchsteufelswild wird....[/i] Ein bisschen zweifelte Ben nun schon an diesen Worten Jerrys. Konnte dessen Vater denn fuchsteufelswild werden? Er hatte ihn noch nicht einmal ärgerlich gesehen. Allerdings hatte er ihn auch nicht gerade oft erlebt. "Ja- das glaube ich auch." Ben antwortete spontan ohne darauf zu achten, ob er noch etwas im Mund hatte, oder nicht. Beinahe verschluckte er sich und konnte das gerade noch durch einen tiefen Atemzug verhindern. "Was?! Das also...das geht nicht.. Ich meine.. also..[/i] Ben war über die Vorstellung, sich vor dem Reverend die Hose herunterzulassen so entsetzt, dass er keine Worte fand. Davon abgesehen würde er doch seinen Vater vor dem Reverenz in ein ganz schlechtes Licht rücken. "Ich.. also meinst Du, er glaubt es auch so?"
"Wir doch auch," erwiderte Jerry gleich wieder etwas angriffslustig, weil er, unbegründet, Kritik aus Bens Worte vernahm. Aber es sollte ja keiner auf die Idee kommen, nur weil ihm und seinem Pa die Frau im Haus fehlte, würden sie keine allgemeingültigen Regeln befolgen. Sie aßen genauso zusammen wie all die anderen Familien auch. Vielleicht nicht immer ganz so regelmäßig... Das Ben bereits im nächsten Satz seine Aussage wieder relativierte und seine Mutter als diejenige vorschob, die bei den McKays dafür sorgte, dass niemand dazwischen nach Lust und Laune aß überhörte er dabei zwar nicht, aber ignorierte es. Bei Ben beinhaltete so gut wie jeder zweiter Satz eine Regel, eine Anordnung oder ein Verbot seiner Eltern, so dass Jerry schon gar nicht mehr richtig zuhörte. "Und mein Pa im übrigen auch," setzte er eines noch obenauf, um mithalten zu können, war sich dabei aber überhaupt nicht so sicher. Hatte sein Pa etwas dagegen, wenn er dazwischen aß? Streng genommen hatte er das bislang weder herauszufinden versucht, noch weiter darauf geachtet. Seine Ma hatte es ihm auf jeden Fall genauso verboten wie es Mrs. McKay zu halten schien. Schon gar nicht Kekse oder Süßes. Was aber nie geheißen hatte, dass er sich auch immer daran gehalten hätte. Aber so ein klein wenig flunkern war sicher erlaubt, nicht das Ben noch dachte hier im Haus wäre alles erlaubt. Während Jerry vom Hocker sprang und Ben seinen Plan kritisch als idiotensicher erfragte, kam er nicht umhin selbst breit zu grinsen. Seine Pläne waren immer einfach. Es waren die Erwachsenen, die sie kompliziert machten. Das war ein unterschied. Er selbst war in seinen Augen nie schuld daran, dass einer davon schief ging.
"Ja aber sicher," nickte er und schob den Hocker zurück an seinen Platz, um dann Ben kritisch dabei zu zusehen, wie er sich recht wenig Essen auf den Teller nahm. "Ich dachte du hättest Hunger?" Selbst schaufelte er sich eine große Portion auf den Teller und gerade als er sich noch etwas mehr nehmen wollte, kam ihm wieder in den Sinn, dass Pa auch nichts gegessen hatte und bestimmt sauer sein würde, wenn die Pfanne leer war. Zudem hätte es sicher Aufmerksamkeit erregt, wenn mehr als eine Portion gefehlt hätte. Vorsichthalber gab er deswegen lieber zwei Löffel zurück. Ben indessen beschwerte sich darüber, dass Jerry ihn an die zu erwartende Prügel erinnerte, bestätigte aber diese. Eine Information, die Jerry doch ein bisschen auf den Magen schlug. Denn auch wenn ihn sein Pa nie so fürchterlich verhaute wie Mr. McKay Ben, wusste er sehr gut, wie es war, wenn auf einen bereits wunden Hintern erneute Schläge einprasselten. Und wenn er diese Erfahrung gerade die letzte Woche über drei Mal gemacht hatte, wie musste es da erst für Ben sein? Die Hölle, wahrscheinlich. Er ging deswegen auch gar nicht weiter darauf ein, zumal es ihm sowieso unangenehm war und Ben auch etwas befangen wirkte.
Ehe er nun seinen Plan hatte ausbreiten können, hatte Ben am Küchentisch platz genommen. Betont langsam, so dass Jerry gleich erneut vor Augen geführt wurde, vor was er gerade bereit war den Freund zu retten. Ben bei sich im Zimmer zu verstecken erschien ihm doch langsam eine Notwendigkeit, anstatt seinem Pa von dessen Hier sein zu berichten. Doch da Ben seinen Plan gar nicht so schlecht fand, wollte er erst einmal daran festhalten. Nur die Ausführung des Planes schien ihm nicht so zu schmecken, den beinahe hätte Ben sich sogar verschluckt, so überrascht war er von der Idee. Jerry wurde gleich ein wenig unsicher in seinem Vorhaben, grinste verlegen und nickte dann. "Na ja... ich denke schon... wenn du ihm die Hände zeigst. Das reicht vielleicht auch schon...," mit dem Teller und Besteck in der Hand, wobei er gar nicht wusste, wo Ben welches gefunden hatte, trat er zwischen Küchentisch und Tür. "Komm schon... wir essen lieber oben, bevor uns hier unten noch jemand erwischt. Pa wollte gar nicht mehr so lange auf dem Fest bleiben. Wir können uns ja oben weiter überlegen, wie wir ihn überzeugen können. Vielleich ist die Idee auch wirklich blöd. Und wir verstecken dich lieber wie zuerst geplant. Mein Zimmer ist warm, und der Schrank zur Not groß genug, damit du dich darin verstecken kannst."
"Hab ich auch - nur keinen richtigen Appetit." Das schien für Jerry auch zu zu treffen, denn Ben konnte sehen, wie sein Freund zunächst eine ordentliche Portion auf seinen Teller gab, dann jedoch wieder einen Teil davon zurück in die Pfanne gab. So etwas gab es bei ihnen daheim sicher nicht. Da wurde gegessen, was auf den Tisch kam, obwohl Mr. Hund bestimmt gerne heimlich die Reste gegessen hätte, so er im Hause geduldet wäre. Der Gedanke an den Hofhund, den er als sein eigen betrachtete, stimmte Ben nun traurig. Den würde er wohl nie wieder sehen, so er sein Vorhaben umsetzte und sich für immer hier versteckte, oder fort liefe. Der Gedanke schlug ihm auf den Magen, so dass er nun ein wenig lustlos im Essen herum stocherte. "Du.. meinst...also, dann würde er mich nicht ausliefern? Genösse tatsächlich dieses Immunit....Immu....na, dieses Dingsbumms halt?" Ben sah Jerry weniger erstaunt oder überrascht, denn ungläubig an. Auf diese Idee hätte er auch kommen können! Das passte nämlich gut, zu dem Bild, dass er sich aufgrund der Predigt von dem Reverend gemacht hatte. "Keine dumme Idee." Ben schob sich eine volle Gabel in den Mund. So langsam kam sein Appetit zurück. "Ich habe gar nicht die ganze Predigt verstanden, aber... also wenn auch nur die Hälfte von dem stimmt, wie Dein Pa gesagt hat, dass Jesus ist, dann.. also.. dann klappt Dein Plan." Ben kaute mit vollen Backen, obwohl ihm das Rührei nicht wie gewohnt schmecken wollte. Irgendetwas war daran anders, als seine Ma es gemacht hätte. "Ich .. weißt Du - ich kann mich ja nicht lange verstecken, muss ja in die Schule und so... außerdem passt Mr. Hund doch nicht in den Schrank und ohne den laufe ich gar nicht weg." Mit Nachdruck nickte Ben zu seinen eigenen Worten, denn ohne Mr. Hund weg zu gehen, ging für ihn gar nicht. Zur Not würde er dem Vater Jerrys eben außer seinen Händen auch die zerschlagenen Pobacken zeigen müssen, damit dieser ein Einsehen hätte.
Bens Antwort ließ Jeremiah verständnisvoll nicken. Das kannte er gut. Das mit dem Hunger haben, obwohl der richtige Appetit fehlte. Meist wurde er dann gerne krank, wenn es ihm so ähnlich erging. Bei Ben mochte das aber gut an seinen heutigen Erfahrungen liegen. Auch Jerry verspürte oftmals gar keine Bedürfnisse mehr nach einer väterlichen Züchtigung, außer dass man ihn in Ruhe ließe und er sich in sein Bett verkriechen wollte. Da Ben nicht vom Tisch aufstehen wollte, obwohl Jerry nach oben drängte, musste Jerry an der Tür stehen bleiben und entnervt mit den Augen rollen. Scheinbar war Ben viel zu sehr mit seinen Gedanken beschäftigt, als die drohende Gefahr zu erkennen, die Jerry zuvor angemahnt hatte. Mit einem raschen Blick in den Flur und mit einem Ohr zur Haustür versicherte sich der Junge, dass sie noch immer ungestört waren.
"Ja, genau das meine ich," auch wenn er noch immer nicht wusste, von welchem "Dingsbums" die Rede war. Aber da er seine Unwissenheit niemals vor Ben zugegeben hätte, überging er diesen Teil von Ben Frage nur zu gerne. "Und siehst du... ab und an hab ich auch mal wirklich richtig gute Ideen," Jerry stieß mit der Fußspitze die Tür der Küche ganz auf, so dass er die Hände, die den Teller und das Besteck hielten, nicht benutzen musste und grinste schief, als er Ben ein Geständnis machte: "Mach dir nichts draus. Ich versteh Pas Predigten auch nie. Sie sind immer viel zu lang und das ganze Stillsitzen ist nicht unbedingt dazu gemacht zuhören zu können. "
Ein bisschen rot wurde Jerry dabei trotzdem, denn er flunkerte gerade etwas, um Ben nicht so dumm dastehen zulassen. Er verstand bei weitem sehr gut, was sein Pa jeden Sonntag predigte. Nicht alles, aber da er oft genug in den Genuss ähnlicher Predigten kam, nur in vereinfachter Form, das nicht einmal stets als Strafpredigten getarnt, konnte er in der Kirche besser folgen, als ihm lieb war. Er wusste demnach gut, auf was Ben anspielte und nickte. "Darauf kannst du Gift nehmen," den Teil, bei dem Jerry so seine Bedenken hatte, ob sein Pa ihm, Jerry, die ganze Aktion auch entsprechend danken würde, behielt er lieber für sich. Pa würde ganz bestimmt helfen. Der konnte doch gar nicht anders. Für sich selber sah er jedoch jede Menge Schwierigkeiten auf sich zukommen. Doch davon sollte Ben nichts wissen. Der Freund hatte genug andere Sorgen. Sorgen, die Jerry erneut mit den Augen rollen ließ. Der hatte echt nerven. Sorgte sich um de Schule und seinen Hund, und das wo sein Freund gerade dabei war sich zu einem Mitwisser und Fluchthelfer zu machen. "Also wirklich Ben...," Jerry schüttelte den Kopf. "Wenn man wegläuft, dann geht man natürlich auch nicht zur Schule. Dort finden sie dich dann doch gleich wieder. Die Schule musst du erst einmal vergessen. Und Mr. Hund.. also der ist doch nebenan. Du läufst ja nicht weit weg, du versteckst dich nur so lange in meinem Zimmer, bis wir herausgefunden haben, wie wir meinen Pa einweihen können, ohne dass er mir gleich den Kopf abreißt," das schiefe Grinsen fiel dieses Mal nicht ganz so breit aus, und wirkte eher etwas verkniffen.
"Ich kann Mr. Hund nicht auch noch im Zimmer verstecken. Der bellt doch. Und wenn du jetzt nicht endlich kommst, dann erwischt uns Pa noch, bevor wir überhaupt einen Plan haben," dieses Mal wartete Jerry nicht, sondern kehrte in den Flur zurück und ging zur Treppe. Erst dort angekommen fiel ihm auf, dass sie beide ihre Stiefel anbehalten hatten. Das gab schöne Flecken. Überall... verdammt. Wer das am Ende wieder aufwischen musste, konnte sich Jerry an einer Hand abzählen. Jetzt war es aber zu spät um noch etwas daran zu ändern. Er hätte natürlich die Stiefel jetzt noch ausziehen können, aber um etwas abstreiten zu können , war es definitiv zu spät. Egal. Er hatte sowieso einiges zu erklären, da kam es auf die vergessenen Stiefel nicht an... nicht mehr.
Mit sichtlich zufriedenerer Miene aß Ben nun doch mehr, als er vorhin noch gedacht hatte, essen zu können. Da Jerry ihm bestätigt hatte, dass er sich tatsächlich auf dieses Imunit-dingsbums verlassen konnte, brauchte er sich wohl nicht mehr fortlaufen und wenn er ehrlich war, wollte er das gar nicht mehr. Er würde zwar nicht wieder heim können, aber er die Vorstellung weder Jerry noch Matt, Martha, seine Ma oder eben Mr. Hund wieder zu sehen, gefiel ihm auch nicht. Lieber würde er sich eine Weile hier verstecken und vielleicht könnte er ja bei Miss Tucker mit arbeiten? Jerrys Bemerkung, sein Vater könne ja gar nicht anders, als Verständnis zeigen und Schutz bieten, ließ Ben an eine Eigenschaft denken, die Matt Integrität genannt hatte. Verstanden hatte Ben Matts Erläuterungen dazu nicht vollständig, aber es schien darum zu gehen, so zu handeln, wie es zu Einem passt und nach Jerrys Worten hatte der Reverend offenbar diese Eigenschaft sich zu eigen gemacht. Verstehen konnte Jerry die Predigten offenbar auch nicht, aber er kannte doch seinen Pa, oder? "Ich dachte, das mit den Handflächen.. und so - war Dein Plan?" Fragend sah Ben von seinem Teller auf, denn er war davon ausgegangen, dass es der Plan war, dem Reverend vor Augen zu führen, was ihn daheim erwartete. Dafür musste er sich doch nicht im Schrank verstecken? "Das glaub' ich nicht. Nein, das macht er nicht." Mit Nachdruck schüttelte Ben den Kopf, denn die Vorstellung, dass der Reverend seinem Sohn den Kopf abreißen würde, war abwegig - und stellte vielleicht nur eine scherzhafte Übertreibung der Befürchtungen Jerrys dar. Inzwischen hatte auch er seinen Teller leer und stellte ihn mitsamt Besteck an die Spüle. "Gut - gehen wir auf Dein Zimmer." Ben folgte Jerry nun doch in den Flur. Verstecken musste er sich vielleicht wirklich nicht vor Jerrys Pa, aber es wäre vielleicht ganz gut, abzuwarten, in welcher Stimmung dieser gerade wäre, so er heim kam. Bei guter Laune des Reverends hätte er kaum Bedenken, aber wäre dieser aus irgendwelchen Gründen ärgerlich oder gar zornig, würde er wohl doch von einer Umsetzung ihres Plans absehen wollen, zumindest vorläufig. Erst als Jerry am Fuße der Treppe zögerte, bemerkte auch Ben, dass sie vergessen hatten, sich Gedanken, um die nassen Stiefel zu machen. Hätten sie diese ausgezogen und ordnungsgemäß abgestellt, wären zwar die Flecken nicht entstanden, aber der Reverend hätte sofort gesehen, dass er irgendwo im Haus sein musste. Nun war der Schaden angerichtet und vertuschen ließ sich seine Anwesenheit nicht einmal mehr mit einem Versteckspiel in Jerrys Kleiderschrank. Ben seufzte, denn über diese Flecken wäre der Reverend wohl ärgerlich und in dem Fall, würde er ihn vielleicht doch heimschicken, noch bevor er ihm von seiner Not berichten konnte. Nein, da musste Etwas geschehen! Kurz musterte Ben mit vorgeschobener Unterlippe die Nässeflecken auf dem Holzboden, bevor er dann Ben ansah. "Also - so fällt es sofort auf, dass ich da bin. Nicht, dass Dein Pa glaubt, wir halten ihn.. für dumm oder so.. also dass er das nicht sieht oder ... mich nicht entdecken könnte..." Ben wusste nicht genau, wie er sich ausdrücken konnte, aber er wollte doch nicht, dass Mr. Stevenson sich für dumm verkauft fühlte. Außerdem war er an den Flecken genauso schuld, wie Jerry und es wäre gar nicht fair, so dieser nachher alleine würde wischen müssen. Viel Lust dazu hatte Ben nicht, zumal er fürchtete, dass seine Hände dabei brennen würden und sein Po ihm die gebeugte Haltung übel nehmen konnte, aber er musste doch jetzt Jerry helfen und für den Freund mit gerade stehen, oder? "Hmm.. weißt Du was? Wir holen uns einfach Schrubber und Aufnehmer ... ich helfe Dir, dass zu wischen. Dann wird Dein Pa bestimmt nicht allzu ärgerlich sein.. und vielleicht trocknet es, bevor er kommt?"
Jerry war hin und her gerissen zwischen einem ärgerlichen Gefühl, weil Ben seine Aufforderung ins Zimmer zu gehen so rigoros ignoriert hatte, so dass Jerry nun alleine im Zimmer essen musste und der Sorge um die vielen Fußspuren auf den Holzdielen. Ben hatte seinen Teller vorsorglich aufgeräumt, was leider hieß, dass Jerry nun den Teller, den er noch in den Händen hielt irgendwo in seinem Zimmer würde verstecken müssen. Pa würde wohl auffallen wenn zwei benutzte Teller in der Küche herumstanden. Oder ihn schlicht für seine Bequemlichkeit ausschimpfen. Unverdient. Darauf hatte Jerry wenig Lust.
Er war auch noch mit Bens Fragen beschäftigt, die durchaus begründet waren. Sein Plan war einfach noch nicht ausgereift. Allerdings hatte er doch ein wenig grinsen müssen, als Ben so heftig auf seine unbedachte Bemerkung über Pa reagiert hatte. In Anbetracht was Mr. McKay so unter väterlichen Pflichten verstand, war es wohl in der Tat eher zu erwarten, dass dieser Ben den Kopf abriss, aber nicht Pa ihm. Noch in Gedanken versunken stand Jerry unschlüssig am Treppenaufgang und sah Ben entgegen, der gefolgt war und wohl dieselben Gedanken in Bezug auf die nassen Spuren hatte. Er überdachte kurz Bens Vorschlag und schüttelte dann den Kopf. "Danke, Ben. Aber ich glaube ... nein lieber nicht. Ich weiß nicht...," ach es war keine leichte Entscheidung. Natürlich wäre es schlauer und ratsamer rasch mit Ben für Ordnung zu sorgen. Aber was, wenn sein Pa inzwischen nach Hause kam und von Mr. McKay erfahren hatte, dass Ben einfach so ausgerissen war? Würde er nicht darauf pochen Ben nach Hause zu begleiten, um mit Mr. McKay vernünftig zu reden? So hilfsbereit wie er seinen Pa dargestellt hatte, konnte das nämlich durchaus passieren. Aber damit wäre Ben nicht geholfen. Was aber, wenn sein Pa noch immer einen leichten Groll au den Sohn verspürte, immerhin war vieles heute geschehen, auf das Jerry nicht wirklich stolz war? Dann würde Pa vielleicht wirklich ungehalten werden und Ben einfach wegschicken und ihm, Jerry, einen Vortrag über gedankenloses Verhalten halten. Die Möglichkeit, dass sein Pa gleich begriff was Jerry und Ben vorhatten, wieso der Junge hier im Haus war und Jerry nicht hatte anders helfen können, war groß, aber eben auch all die anderen Bedenken hatten ihre Berechtigungen. Nur wie brachte er das Ben bei? "Also hör mal Ben, klar war das mit den Handflächen vorhin meine Idee. Und das machen wir auch so. Aber mein Pa... also ich sollte ihn schon irgendwie darauf vorbereiten, dass wir seine Hilfe brauchen," kurz kam Jerry in den Sinn, dass Ben womöglich in Bezug auf seinen eigenen Vater so etwas gar nicht kannte. Den Vater ins Vertrauen ziehen, ihn als helfende Stütze zu betrachten und deswegen womöglich auch mit so viel Zurückhaltung auf Jerrys Plan reagierte. "Ich war heute nicht sonderlich nett zu ihm. Den ganzen Tag nicht. Ich will sicher gehen, dass alles wieder in Ordnung ist. Also zwischen ihm und mir und so lange ist es besser, wenn er nicht weiß, dass ich vorhabe dich hier zu verstecken. Es ist wirklich besser, wenn wir hochgehen, und uns ruhig verhalten. Wenn Pa kommt, soll er ruhig wegen den getrockneten Flecken auf dem Boden mit mir schimpfen. Das ist nicht so schlimm und wenn ich ihm dann alles erzähle, dann wird er uns schon helfen. Du kannst doch mit den Händen überhaupt nichts tun. Ich hab ja schon Schmerzen und hab nur zwei bekommen," er zeigte die von Miss Spencer sorgfältig mit frischen Stoffstreifen aus der Küche des Gästehauses versorgte Hand vor und tippte sich dann leicht gegen die Stirn. "So blöd sind wir auch nicht. Das wird doch nur schlimmer. Pa wird schimpfen, klar," Jerry zuckte mit den Schultern, als wäre dies alltäglich. "Aber er wird verstehen, dass wir damit nichts tun konnten," nein sein Pa würde nicht von ihnen verlangen zu putzen oder Arbeit zu verrichten, die die Wunden noch am Ende entzünden konnten. Da war sich Jerry ganz sicher. "Also vergiss die Flecken. Gehen wir hoch und ... ich zeig dir mein Spielzeug?," das hielt Jerry für eine sehr gute Idee, um sich abzulenken. Auch wenn er gar nicht so viel dabei hatte. Die Kisten aus City of Kansas fehlten einfach an allen Ecken und Kanten...
"Aber.. wird Dein Pa sich nicht wundern.. er weiß doch, dass Du mich gesucht hast, oder nicht?" Fragend und verwirrt sah Ben den Freund an. Hatte dieser nicht erwähnt, dass sein Pa mit seiner Suche einverstanden war? "Ich..also, dann wird er doch mit mir rechnen.." Ben wurde irgendwie immer verwirrter. Vielleicht wäre es doch einfacher für ihn, nach Hause zu gehen und eine weitere Züchtigung zu ertragen. Weiterhin Jerry zuhörend begriff Ben, dass es diesem nicht darum ging, seine Anwesenheit hier zu vertuschen, sondern das Vorhaben, ihn vor seinem Vater zu verstecken und damit konnten sie wohl kaum mit der Tür ins Haus fallen. "Ach, so..ist das.also." Ben verstand zwar nicht, was Jerry damit meinte, seinen Pa um Hilfe zu bitten - oder genauer gesagt, meine er, dass das gar nichts brächte. Er käme niemals auf die Idee seinen Vater um Hilfe zu bitten, schon gar nicht wenn es darum ging, einen Freund vor väterlicher Züchtigung zu bewahren. Falls sein Vater ihn überhaupt anhören würde, würde er ihn wahrscheinlich deswegen züchtigen, statt zu helfen. "Stimmt, mit den Händen - geht das wohl wirklich nicht." Seufzend betrachtete Ben sich die Striemen in den Innenflächen seiner Hände. Damit noch zu wischen, würde erneut starke Schmerzen auslösen und darauf konnte er wirklich verzichten. Dem Grunde nach war er erleichtert, als Ben gute Gründe dafür sprach, den Boden eben nicht aufzuwischen und der Reverend würde sicher nicht schimpfen - wusste er doch um die zerschlagenen Hände Jerrys. "Auja - das muss ich sehen." Ben war sofort Feuer und Flamme. Spielzeug gab es bei ihm daheim nicht und so nahm er den Vorschlag Jerrys begeistert auf. Er hatte nie gefragt, warum es daheim kein Spielzeug gab. Damit war er aufgewachsen und er kannte es auch gar nicht anders. Lediglich in dem Bestellkatalog im Laden blätternd hatte er Spielzeug entdeckt. Da gab es Zinnsoldaten, ganze Armeen, und außerdem Häuser, Pferde, Rinder und vieles mehr. Es musste toll sein, so Etwas sein eigen nenen zu können! Natürlich hatte Ben sich diese abgebildeten Figuren aus einem alten Katalog schon einmal ausgeschnitten - und auf feste Pappe geklebt. Damit hatte er eine Zeit lang, kleinere Schlachten spielen können - natürlich das Ganze gut getarnt, als Hausaufgabe. Er war Matt sehr dankbar dafür gewesen, dass dieser dem Vater gegenüber verschwiegen hatte, dass es diese angebliche Hausaufgabe für den Kunstunterricht gar nicht gegeben hatte. Die Aussicht darauf, jetzt ein, zwei Stunden lang mit Jerry zu spielen und sich ganz und gar eine andere Welt versetzen zu können, ließ ein freudiges Kribbeln in seinem Bauch entstehen und lenkte ihn sehr schnell, von seinen Bedenken ab. Er konnte es fast nicht mehr erwarten, in Jerrys Zimmer hinauf zu gehen.
Jerry zuckte auf den Treppen leicht mit den Schultern, als Ben keine all zu unberechtigten Zweifel äußerte, die er allerdings kurz darauf wieder revidierte, kaum dass er Jerrys Plan durchschaut hatte. "Ich weiß nicht... ich glaube nicht. Wieso sollte Pa davon ausgehen, dass ich dich mit nach Hause bringe? Oder woher sollte er überhaupt wissen, dass ich dich gefunden habe? Er weiß eine Menge," deutete er vielsagend an. "Aber hellsehen kann er noch nicht," er grinste schief, denn in diesem Punkt war er sich eigentlich nicht zu 100% sicher. Sein Pa, wie auch seine Ma früher, besaß eine interessante Trefferquote im Vorhersagen von irgendwelchen Unsinn, den Jerry plante, geplant hatte oder zu planen gedachte. Das war manchmal schon unheimlich. Aber das musste Jerry Ben nicht gerade auf die Nase binden. "Er weiß nur, dass ich nach dir suchen wollte, um mich zu entschuldigen. Dafür muss ich dich ja nicht extra mit nach Hause bringen, oder?"
Zumindest sah Ben ein, dass sie mit den zerschlagenen Händen kaum den Boden wischen konnten und ersparte Jerry damit weitere Diskussionen. Er war sich zwar nicht wirklich soooo sicher, dass Pa die Ruhe bewahren würde, aber sie hatten wirklich gute Argumente auf ihrer Seite, die Jerry beruhigten. Oben angekommen stieß er die Tür auf und grinste Ben breit an. "Na ja so viel hab ich nicht wirklich. Das meiste ist noch in irgendwelchen Kisten, die meine Großeltern nachschicken wollten. Die sind nur noch nicht angekommen. Wegen dem ganzen Schnee hier oben." Jerry ging zu seinem Schreibtisch und schob den Teller mit dem Essen auf die Tischplatte und warf dem ruinierten Schreibheft einen bösen Blick zu. Am liebsten hätte er den ganzen Versuch sich gerissen zu geben ungeschehen gemacht. Dann wären sie durch die Haustür gegangen und gut wäre gewesen. Leise seufzend zeigte er zu dem Brett über seinem Bett auf dem die Bücher standen. "Bücher," gab er fast etwas angewidert von sich. "Pa liest sie mir vor." Dann sah er sich ein wenig unschlüssig um, und wusste nicht so recht, was genau er Ben zeigen konnte. Jemand wie Ben, dessen Vater sicher eine Menge Geld mit dem eigenen Laden verdiente, war neuwertiges Spielzeug gewohnt. Der würde bestimmt nur müde über seine Schätze lachen. Dann fielen ihm aber die gesammelten Gräser und die getrockneten Blätter in seinen Heften ein. Ein Hobby, auf das ihn seine Ma gebracht hatte. Er besaß einige Schulhefte, die er damit gefüllt hatte. Etwas, das sein Pa oftmals zum Verzweifeln gebracht hatte, denn die Namen der Pflanzen hatte er stets ordentlich und fehlerfrei eingetragen, während alles andere gerne falsch und unwillig betrieben wurden. "Na ja, den Rest siehst du ja.. die alte Holzlok, ein paar Zinnsoldaten aus dem Bürgerkrieg und daneben in dem Kasten habe ich einen Satz Dominosteine und irgendwo gibt es noch einen Sack Murmeln. Wollen wir damit spielen?", fragte er vorsichtig und stieg kurz auf das Bett, um das Schulheft hervorzuziehen, dass zwischen den Büchern steckte. "Wenn du magst, kann ich dir auch mal zeigen, was meine Ma ein sinnvolles Hobby genannt hatte," sein Grinsen fiel verlegen aus und er legte das Heft auf sein Bett ab, um sich auf den Stuhl am Tisch zu setzen, um endlich zu essen. Sein Hinterteil schmerzte längst nicht mehr so sehr wie über den Mittag und eigentlich war die Züchtigung schon längst wieder vergessen. So lange er nicht das Schulheft ansehen musste oder das kaputte Fensterschloss.
"Habt ihr eigentlich in der Sonntagsschule auch Fleißbildchen bekommen? Ich hab' nen ganzen Stapel, falls du die mal sehen willst?"
"Nee - hell sehen bestimmt nicht." Ben grinste, denn hellsehende Väter - das fehlte ihnen Beiden wohl gerade noch! "Das ist gut, dass er das nicht kann - meiner auch nicht." Ben ging darauf nicht weiter ein, während er Jerrys Zimmer genauer in Augenschein nahm. Jerry hatte ja Recht, denn so dessen Vater sich erinnerte, dass Jerry sich auf die Suche gemacht hatte und sich entschuldigen wollte, wäre er vielleicht nicht gerade überrascht, wenn er ihn mit im Pfarrhaus anträfe, auch wenn er nicht dass hätte wissen können. Das jedoch zu erklären erschien ihm als so kompliziert, dass er lieber darüber schwieg. "Das ist doch nicht schlimm. Immerhin hast Du Spielzeug." Ben fand, dass Jerry froh sein konnte, wenigstens ein Teil seiner Spielsachen zu haben. Er selber hatte nicht einmal ein paar Murmeln oder gar eine Zinnfigur daheim. "Dein Pa liest Dir vor? Ist doch toll." Ein bisschen neidisch schaute Ben die Bücher an, denn sein Pa nahm sich nur selten die Zeit, ihm vorzulesen. "Warum, also.. liest Du denn nicht selber... ich meine nur.. wenn Du doch nicht vorgelesen bekommen magst.." Ben verstand nicht, was den Freund daran störte, dass sein Pa ihm Bücher vorlas. Das war doch wirklich viel einfacher zuzuhören, als selber lesen zu müssen.."Murmeln... genau, lass uns damit spielen, ja?" Ben hatte ja keine Ahnung,wie und was man spielen konnte, so dass er fürchtete, sich vor Jerry blamieren zu können. Spiele mit Murmeln kannte er aber vom Schulhof. In den Pausen hatte er schon mit anderen Jungs damit gespielt, aber dies natürlich niemals daheim auch nur erwähnt. "Echt? Mein Pa ... also er hält spielen für Zeitverschwendung. Bei uns gibt es kein Spielzeug."