Martin, Billy und Meredith am Tresen, dann Billy und Meredith auf dem Weg nach oben, Luka kommt aus der Küche dazu
Luka verstand dann natürlich sofort. Der junge Bengel war in den Fängen der Edelhure gefangen und so nickte Luka einfach nur, dass er das Essen warm halten solle. Aber das Meredith nicht einmal den Anstand besaß, ihn zu beachten, da hörte es mit Luka's Verständnis doch irgendwie auch. Es schien zu stimmen, was er über die Frau gehört hatte. Er wollte sich aber immer gerne selber ein Bild machen über die Menschen und dies Gelegenheit bot sich ihm nun. Kunde hin oder her. Es ging ihr nur um sich selber. Sie sah nur die Dollarzeichen auf ihrem Augapfel. Nein, dass sie Luka nicht mal kurz etwas erwiderte, zeigte nun auch dem Kroaten, dass diese Frau jenseits aller sozialen Kontakte war. Vielleicht liebte sie ihren Job ja auch so sehr. Vielleicht war sie ja sogar eine Nymphomanin? Luka wusste es nicht. Aber enttäuscht über das Verhalten der ach so edlen Frau, wie sie sich gerne gab, war er nun schon ein wenig. Aber er war ja auch nur ein schlecht englisch sprechender Immigrant und dann wohl doch einfach unter ihrer Würde.
Luka wollte das aber erst doch nicht glauben, denn er war nicht so empfindlich. Und er merkte eines, auch wenn er sich zwar nicht mit dem Verhalten von Freudenmädchen auskannte, aber so wie sich Meredith verhielt, war Luka auf einmal klar, dass mit dieser Frau etwas nicht stimmte. Was soziale Kontakte anging, war sie einfach zu bedauern. Alles, woran ihr lag, war einen Kunden zu bekommen. Gegen Geld. Oder wie gesagt gegen Sex. Ja, Luka war tatsächlich kurz irritiert. Ein kleines: Gutemn Morgen Luka und ein Lächeln hätten ihn besser gestimmt. Aber gut, so war dem nicht und er sagte nichts mehr.
Stattdessen pochte nun der leicht grinsende Mr. Tanner und fragte Luka über seine Heimat aus. Und erzählte ihm davon, dass er gerne jagen würde, aber Elterntiere möglichst verschonte. Was war denn das nun wieder??? Luka fühlte sich gerade gar nicht wohl. Und war fast ein wenig schockiert. Also ging er auf die ersten Fragen gar nicht ein. Was hatte Luka denn da gerade vor sich? Einen Möchte-Gern-Darvin, der nicht mal wusste, dass Rom kein Land, sondern eine Stadt war?
»Aha, Sie also gerrrne jagen?« fragte er etwas perplex. »Und sie studierrren Tierrre, versuchen aber zu töten nicht Elterntierrrre? Woher Sie denn wissen, wer sein Elterntierrre?« Luka hatte das erste Mal leicht schlechte Laune, das war wirklich selten. Und so vergass er sogar, von seiner Heimat zu erzählen.
Martin und Luka an Tresen Meredith und Billy gehen nach oben
Luka schien ein wenig schreckhaft zu wirken, fast war es so das Luka es nicht hören wollte das Martin Tiere jagte. Vielleicht hätte Martin ihn besser nichts sagen sollen und stattdessen doch was über Kroatien hören wollen. Also entschloss sich Martin sein Buch weg zupacken und lieber einen anderen Thema zu widmen. ''Entschuldigen Sie bitte, das war mir nicht bewusst das sie ein Schock davon bekommen. Ich wollte sie keine Angst einjagen, mir ist das nie passiert das ich jemanden damit Schocke, es tut mir leid Luka.'' Martin hatte wirklich nicht damit gerechnet das Jemand geschockt war, als er sagte er ginge gern auf die Jagd. ''Was die Elterntiere angeht, ich erzähle es ihn später oder wenn sie mich besser kennen.'' sagte er nochmal freundlich nach und schenkte sich wieder ein Glas Whiskey ein. ''Wo waren wir... ach ja, Kroatien also ähm... wie lebt es sich da? falls ich aufdringlich bin sagen sie es ruhig.'' Martin wollte nicht das Luka noch denkt er sei ein Drängler, in der tat war es Martin ja auch nicht.
Martin, verdammt was hast du dir den dabei gedacht!
Martin und Luka an Tresen Meredith und Billy gehen nach oben
Luka verstand nun gar nicht, wie Mr.Tanner reagierte und wofür er sich entschuldigte und warum er sein Büchlein wegpackte. Luka war nicht geschockt, wieso erwähnte das der Mann? Wirkte Luka so seltsam auf Menschen? Diese Frage würde er sich später stellen. Aber geschockt war Luka sicherlich nicht, da musste man schon andere Geschütze auffahren. »Wofür Sie sich tun entschuldigen?« fragte Luka dann sachte. »Und nein, ich sein nicht ... wie man sagen? Geschockt?« Wie kam der Mann nur darauf, nur weil Luka etwas klarer nachgefragt hatte? Aber Luka hatte in seinen Augen nicht geschockt, sondern nur verwundert reagiert. Oder hatte der Mann doch ein wenig gespürt, dass Luka doch ein wenig geschockt gewesen war, aber doch nur, weil er das nicht verstand. Wie konnte man einerseits Tiere beobachten und sie dann aber schiessen und dann wissen, ob ... Eltern ... egal Der Mann hatte sich entschuldigt und wollte nun ein anderes Thema snschlagen und wünschte, das Luka über seine Heimat sprach. Aber gerade war Luka nicht danach und meinte nur:
»Es sein schon ...ok. Sie mich nicht haben geschockt. Ich mich müssen entschuldigen. Es wohl kamen falsch rüber. Luka war sich einfach unsicher, wie er den Mann einschätzen sollte. Und irgendwie war ihm nun auch nicht mehr danach, ihm von seinem Heimatland zu erzählen, Luka wusste nicht warum. Aber irgendwie merkte Luka auch gerade, dass er sich irgendwie fehl am Platz fühlte. Normalerweise war Luka offen und sprach gerne von seiner Heimat. Aber nun kam ihm das irgendwie seltsam vor. Besonders, weil er an seine Familie denken musste. Auch wenn sie aus Kroatien stammte, aber in Wien zu Tode kam. Wie sollte er nun reagieren? Und dann begann er einfach ehe mechanisch dennoch: »Wir sein Teil einer Weltmacht, dem Habsburgischen Reich. Kroatien haben viele Wälder, Seen, sein sehr traditionell. «Was sollte er noch sagen? Doch dann kam sehr versonnen und schwärmerisch: »Die Menschen sein sehr gastfreundlich, das Essen sehr gut. Alles bescheiden, aber voller ... wie man sagen? Leidenschaft und ...« Luka zögerte irgendwie.
Sicherlich war das nicht, was der Mann hören wollte, aber Luka wusste im Moment nicht, was er sonst sagen sollte.
Martin hörte Luka zu, dieser sagte es war alles in Ordnung und er nicht geschockt war. Doch Martin merkte das Luka irgendwas zu verheimlichen hatte aber fragte sich was. Luka begann dann doch etwas von Kroatien zu erzählen, das es zur einer Weltmacht gehörte, Habsburgischen Reich hieße es und es dort viele Seen, Wälder und es traditionell war. Dann begann Luka etwas verschwärmt zu wirken und erzählte das die Menschen dort gastfreundlich waren, das Essen gut war und alles beschneiden war. Doch bei einen Satz zögerte er. ''Alles bescheiden, aber voller ... wie man sagen? Leidenschaft und ...'' Martin hatte also vielleicht doch recht, vielleicht hatte er etwas. ''Leben.'' antwortete Martin. Er wollte nicht Luka mehr schaden und versuchte ihn zu beruhigen. ''Luka, hört sich wirklich gut an. Sie können wirklich stolz darauf sein. Ich selber kenne zwar das Gefühl nicht, aus einen fremden Land zu kommen aber ich glaube ich hätte auch meine Heimat vermisst.'' Martin dachte kurz über Andrews in Texas nach aber der Gedanke verflog schnell. Martin schenkte sich den letzten Tropfen Whiskey ein aber trank nix davon. ''Nun Luka, sie möchten sicher wissen wem sie vor sich haben, richtig? Und wieso ich hier bin?'' Martin nahm an, das Luka genau das Wissen wollte. ''Wo sollte ich nur anfangen mit meiner Lebensgeschichte?'' fragte er ihn noch und ließ ihn Zeit zum antworten.
Ja, wenn Luka von seiner Heimat sprach, war ihm einfach schnell anzumerken, dass er ins Schwärmen kam, denn er machte keinen Hehl daraus. Natürlich aber liess er all die negativen Aspekte weg, nämlich die Tatsache, dass er seine geliebte Frau und seine zwei kleinen Kinder hatte zu Grabe müssen. Aber Luka war kein Mensch, der Beileidsbekundungen brauchte, oder sich sonst wie interessant machen wollte. er war, was dies anging, sehr bescheiden. Wenn man ihn direkt darauf ansprach, mochte es anders sein. Aber dem war gerade nicht und so nickte er Martin erst einmal dankend zu, als der Mann ihm ein wenig mit den Worten, nach denen er suchte, unter die Arme griff. Und dann auch auf sich zu sprechen kam, auch wenn er meinte, dass Luka stolz sein könne. Nun, Luka liebte sein Land und dennoch hatte er es verlassen. Und stolz war er auf das, was passiert war sicherlich nicht. Aber egal. Bei Martins weiteren Worten nickte Luka dankend und verständissvoll und ja, ihn interessierte das, was Mr. Tanner zu sagen hatte, der nun den letzten Schluck Whisky aus der Flasche nahm, aber nicht davon trank. Wow, der hatte ja aber einen guten Schluck drauf. Bald würde das Zeug bestimmt wirken.
Luka, der sonst immer irgendwie am Tresen beschäftigt war, und sei es nur, Gläser abzutrocknen, legte nun seine Hände auf die Theke und blickte sein Gegenüber an. Denn im Moment gab es nicht wirklich etwas zu tun. Gut, er hätte das Essen wieder in die Küche stellen können. Aber dazu war ja noch Zeit.
»Ja, bitte, ich gerrrne zuhörrren, Mrrr. Tanner.rr« Neugierig blickte er sein Gegenüber an. Der Mann schien recht selbst bewusst. Noch nie hatte er erlebt, dass jemand soewtas wie Mr. Tanner sagte, der sich seltsam sicher war, dass Luka dessen Geschichte hören wollte. Aber klar, warum nicht. »Ich mirrr nur schnell holen einen Kaffee ...« sagte er freundlich, nahm den Teller von Billy, verschwand dann nur kurz in der Küche und kam mit einem Becher schwaarzen Kaffees zurück. Er rückte den einzigen Barhocker hinter dem Tresen heran und machte es sich darauf bequem. »Erzählen Sie ruhig ...« forderte er dann sein Gegenüber auf.
Luka hörte Martins Worten zu und sagte das er sich Kaffee holen wollte, er nahm sich Billys Essen und verschwand dann zur Küche. Martin trank noch schnell den Whiskey leer und so langsam nahm der Alkohol formen an. Luka kam mit einen Becher Kaffee zurück. Dann zog er einen Barhocker hinter den Tresen hervor und saß sich gegenüber von Martin hin. Martin fing dann an kurz lächeln. ''Also Luka, geboren wurde ich Mitte Mai 1843 in Los Angeles als Sohn eines Farmers und einer ehemaligen Barfrau. Als Zuhause hatten wir eine Farm, das Geld war knapp und wir mussten uns mit verkaufen von Lebensmittel übers Wasser halten. Eines Tages entschied sich mein Vater zu jagen, damit wir noch viel Geld dazu bekommen. Es klappte auch und wir konnten uns gut übers Wasser halten. 1847 zogen wir nach Texas, genauer gesagt zum Ort Andrews. Da war ich 4 Jahre alt. Die Reise dorthin blieb ohne Gefahr.'' Martin holte sein Amulett mit dem Foto seiner Eltern und ihn als Kind raus, blickte darauf und lächelte kurz auf.
''Mein Vater fand dann dort Arbeit und ein schönes Haus für uns. Die Neue Arbeit war nicht so ungefährlich, er wurde dort Deputy und meine Mutter musste immer mit der Angst leben das er nie wieder zurück kommt.'' Martin stoppte kurz und zeigte Luka das Amulett mit dem Foto. ''Das waren meine Eltern, den Stern auf der Brust bei meinen Vater übersah man nicht. Meine Mutter, war eine hübsche Frau wie sie sehen können Luka.'' Martin guckte kurz auf das Bild, um zu schauen ob er es richtig zeigte. Luka guckte auch mit. ''Sie war eine Christin, weshalb ich auch katholisch bin. Sie erkennen es weil sie eine Kreuzkette trug.'' Auf dem Foto war es leicht zu erkennen sodass Luka es nicht übersah. ''Glauben sie auch an was, Luka?'' fragte Martin ihn.
Luka hörte Martin aufmerksam zu. Nun gut, Martin erzählte ein paar Dinge, die Luka nun nicht ganz so interessant fand, denn wann der Mann geboren wurde, gehörte dazu. Aber Luka war geduldig und lauschte weiter. Und er kam aus einer Stadt. Los Angeles, davn hatte Luka mal gehört. Und sie waren Farmer. Und später, nach dem Umzug war sein Vater Deputy, ja, kein ungefährlicher Job. Und dann schaute sich Luka das Bild von Martins Eltern an. Es war sehr klein, aber ja, Luka erkannte das Kreuz. Und den Stern bei seinem Vater und Luka nickte. Denn ja, seine Mutter war eine wirklich schön anzusehende Frau. Aber war? Luka stutze. Auch Martin hatte ein Schicksal, sprach aber noch nicht davon. Aber Luka hatte Geduld.
Dann kam Martins Frage und Luka, der sich erst etwas nach vorne gebeugt hatte, um sich die kleinen Bilder anzusehen, nickte. »Ja, ich glauben an Gott und ich sein auch ein Katholik.« Er machte eine Pause. »Hier aber ein die meisten Menschen wohl Prrrotestanten, aber das sein ... wie man sagen? Ok? Ich warrren heute in der Kirrrche. Und ja, ich glauben sehrrr ...« Wenn auch etwas mit Zweifel, aber das sprach er nicht aus. »Und ich aberrr auch glauben an innerrre Kraft von Menschen ...« Dabei legte Luka seine Hand auf sein Herz, um seine Aussage zu verdeutlichen.
Wieder machte Luka eine Pause. Dann aber fragte er: »Was sein Geschehen? Sie davon sprachen von ihrrer Mutter in Vergangenheit. Sie ... nicht mehrrr leben?« Luka schaute den Mann offen an. Aber auch ein klein wenig betroffen. Er wusste selber nur zu gut um Verluste an lieben Menschen.
Luka bejahte seine Frage und auch er war ein Katholik wie Martin selbst. Er erwähnte auch das hier in Ort viele Menschen Protestanten waren, aber das es ok war. Er sagte auch zudem das er auch heute in der Kirche war. Also lag Martin mit seiner Vermutung doch richtig, das die meisten Einwohner in der Kirche und jetzt deswegen beim Gästehaus waren, wo Mister Firth unterwegs war zu jenen Ort. Alles schien komisch zu sein, wurde vielleicht was gefeiert? Aber Martin war wegen seiner Erkältung kaum in der Lage nach zusehen. Luka sprach davon das er auch an die innere Kraft von Menschen glaubte. Er deutete dabei auf sein Herz. ''Das ist schön, Luka'' sagte Martin.
Luka fragte dann Martin nach einer kleinen Pause was passierte wieso er von seine Mutter in der Vergangenheit sprach und ob sie nicht mehr lebte. Mutter? Es waren beide Eltern, die Martin verlor!!! Martin nahm dann das Foto und tat es an der Brust, dabei schaute er nach unten. Ihn fiel es schwer über den Tod seiner Eltern zu sprechen. ''Nun...Luka.'' begann er zögerlich zu reden. ''Ich...Ich verlor...beide'' zögerte er sich raus. ''Sie wurden...'' nun begann der schwierigste Teil für Martin und einige Tränen formten sich aus seinen Augen. ''Sie...wurden...er...'' mühsam versuchte er das Wort auszusprechen. ''Er...er...erscho...erschossen.'' schlunzte er aus sich raus und brach nun in Tränen aus. Er hätte damals dabei sein müssen, hätte beide retten können aber er war woanders. ''Ein Unbekannter war in Haus eingebrochen und hatte die beiden überrascht. Er hat die einfach er...erschossen. Ich hätte da sein können, verdammt!'' Martin machte sich nach wie vor Vorwürfe, aber er konnte die Vergangenheit nicht ändern. Nun saß er weinend gegenüber Luka mit den Foto auf der Brust.
Als Martin dann meinte, dass es schön war, dass Luka auch an die innere Kraft eines Menschen glaubte, nickte der Kroate einfach nur. Er wusste darauf nichts zu sagen, fragte sich aber, ob sein Gegenüber wusste, was er eigentlich meinte. Aber Luka war nicht aufdringlich, fragte somit nicht nach.
Was dann aber kam, irritierte den Hünen dann aber doch. Er hatte kein Problkem mit den Emotionen anderer. Aber als Martin dann stockend von dem Tod seiner Eltern berichtete und dabei in Tränen ausbrach, da war Luka einfach verwirrt. Das ihm ein gestandener Mann, der nicht viel älter als der Kroate sein musste, einem Fremden so sehr seine Gefühle zeigte, war ihm fremd. Nun gut, früher hatten ihm einige Patienten das Herz ausgeschüttet, aber man kannte sich. Hier aber war das etwas anderes. Niemals würde Luka einem Fremden gegenüber weinen. Das sah er einfach als eine zu große Schwäche an. Aber nun passierte es hier und auch wenn Luka irritiert war, tat ihm der Mann dennoch irgendwie leid. denn es war ja nicht zu übersehen, dass der Mann selbst unter dem Verlust seiner Eltern litt. Es konnte also noch nicht so lange her sein, anders konnte es sich Luka nicht erklären. Dennoch war er einfach irgendwie überrumpelt, dass der Mann ihm gegen über dermaßen offen war. Für Lukas Gefühl viel zu sehr offen und er wusste nicht, ob damit Martins Achtung etwas sank. Aber Luka war ein geduldiger und toleranter Mensch. Trotzdem schaute er sich unauffllig um, ob noch jemand anderes diesen momentanen Gefühlsausbruch mitbekommen hatte, aber es war niemand da. Zum Glück für Martin.
Nun aber musste Luka ja irgendwie reagieren. Ein wenig schaute er verlegen, sagte dann aber leiser und mitfühlend: »Es tun mir wirrrklich sehrrr leid, also Ihrrr Verlus.« Schweigen. Luka sah, wie der Mann die Bildnisse seiner Eltern an seine Brust drückte und auch wenn der Mann schön älter war, wirkte er nun wie ein kleiner Junge. Aber warum nur offenbarte er sich dermaßen einem Fremden? Sicherlich hatte Luka auch geweint, als seine Familie dem Tod geweiht war. Aber das tat er dann nur für sich und im Stillen.
Wieder Schweigen, dass sich wie eine Ewigkeit anhörte. Luka ging davon aus, dass diese Tat noch nicht so lange her sein konnte und fragte vorsichtig: »Wurrrden denn die Täter oder der, eh ... gefasst?« Luka hatte seinen Kopf leicht gesenkt und schaute den Mann nun ein wenig von unten herauf an.
Martin kam sich vor wie ein kleines Kind, auch wenn er 35 war. Seine Eltern hatten ihn viel bedeutet. Er hörte auf zu weinen nachdem Luka sagte es täte ihn leid und danach fragte er ob man die oder den Täter fasste. ''Nein, leider nicht. Der Sheriff sagte es gab keine Zeugen, die jemanden ins Haus gehen sah. Es war auch Nachts. Ich selber verspürte bis heute keine Rachegefühle. Ein guter Freund von mir, der mir die Jagd beibrachte als ich noch ein Grünschnabel war munterte mich auf. Er starb nur paar Monate später an Altersschwäche. Er war schon 75 Jahre alt und sein Körper machte nicht mehr mit. Aber trotzdem hatte er es geschafft, mir noch alles nötige für die Jagd bei zubringen.''
Martin beruhigte sich und sah zu Luka. Er hatte ihn nur einen kleinen Teil seines Lebens erzählt. Der nun schwerste kam noch. ''Ein Jahr später bin ich der Army beigetreten, ich hätte natürlich auch Deputy werden sollen, der Sheriff persönlich bot es an. Aber es war schon zuspät und musste dankend ablehnen. Sie haben doch jetzt hoffentlich keine Angst Luka?'' fragte er Luka nach.
War das irgendwie normal, dass wildfremde Menschen einem ... ja, was war Luka gerade? Barkeeper? ... einfach so alles aus ihrem Leben erzählten? Ja, irgendwie hatte Luka mal so etwas gehört. Aber ob er nun der Richtige war? Wahrscheinlich. Andere hätten vielleicht anders reagiert.
Luka lauschte dennoch weiter. Wenn der Mann es gerade brauchte, sich alles frisch von der Leber zu erzählen, oder wie das hiess? Luka als ehemaliger Arzt kannte das ja und hatte immer ein offenes Ohr.
»Wirrrklich, es sein nicht gut, was passiert sei. Auch mit Frrreund.« Luka nahm einen Schluck seines Kaffees, der warm seine Kehle herunter rann.
Dann aber stutzte Luka wirklkich und zeigte dies auch offen. Er zog sehr fragend und skeptisch eine Augenbraue hoch. »Warrrum ich sollten Angst haben? Und wovorrr?« Das fragte Luka ehrlich, denn er verstand die Frage nicht. Auch fragte er sich, warum es für einen Sheriff-Job zu spät war und stellte diese Frage dann auch hörbar.
Luka entgegnete Martins Frage mit einer Frage, wovor dieser Angst hätte. Martin lächelte leicht. ''Nun wie gesagt, mein Freund starb an Altersschwäche.'' antwortete Martin auf die andere Frage. Martin hustete noch und tat seine Hand vor den Hund. ''Verzeihen sie, es ist wegen dem Wetter. Es hatte mich überrascht.''
Auch wenn sich Martin davor drückte, aber das er in der Army war verschwieg er nicht. Das was er dort erlebte schon. ''Das ich damals.... Soldat war.'' zögerte er raus aber er wollte ihn nicht alles erzählen. Damals hatte Martin miterlebt, wie eine ganze Familie erschossen wurde oder Frauen vergewaltigt wurden und dies wollte Martin nicht erzählen. Er will nicht als einer der solchen Soldaten gelten, die die Army übel nachredeten. ''Acht ganze Jahre war ich in einer Uniform.'' sprach er raus ohne etwas anmerken zulassen.
Es dauerte etwas, aber dann rückte Mr. Tanner mit der Antwort raus und wieder war Luka sehr erstaunt. Warum sollte er Angst vor einem Solfaten haben? Nein, wenn Luka ehrlich zu sich war, wurde er einfach nicht wirklich schlau aus dem Mann. Und auch die Aussage, dass sein Freund an Altersschwäche starb und Lukas Gegenüber dies noch einmal wiederholte, verwunderte Luka. »Nun ja, so das nun mal leider sein. Man irrrgendwann tun sterrrben. Aberrr besser doch man sterrrben an Altersschwäche, als anderrrs ...« Luka lächelte nur ganz leicht. Natürlich war es immer unschön, ja manchmal mehr als traurig, wenn Menschen starben, die einem lieb waren. Luka selber wusste es nur zu genau. Aber an Altersschwäche sterben war doch noch die beste Art, zu sterben
Dann erklärte sich Mr. Tanner. Nur wie kam er auf die Idee, dass Luka vor einem Soldaten Angst haben sollte? »Nun, ich wissen von Krrrieg hierr in Land vorrr vielen Jahren. Viele Männerrr haben gedient. Ich aberrr keine Angst haben davorrr, dass Sie Soldat waren. In Europa es auch gaben schon Kriege.« Luka machte eine kurze Pause und strich sich kurz eine Haarsträhne aus seiner Stirn, die ihn irgendwie unangenehm kitzelte. »Acht Jahre aber sein sehr lang. Ich dachten, derrr Krieg haben gedauert von 61 bis 65?« Langsam wusste Luka nicht mehr so recht, wie er mit dem Mann umgehen sollte. Für einen Mann, der lange im Krieg war und da sicherlich allerlei Scheusslichkeiten erfahren hatte, war er recht nah am Wasser gebaut. Aber vielleicht genau deswegen. Vielleicht stimmte mit dem Mann ja auch etwas nicht. Luka wusste von Menschen, die unter Traumen litten, er war schliesslich ein ehemaliger Arzt.
Hoffentlich war er dem Mann nun nicht zu nahe getreten. Vielleicht stellte sich ja sogar noch raus, dass er verrückt war und vielleicht ohne Grund sauer wurde und einen angriff. Aber nein, Luka glaubte, ein wenig Menschenkenntnis zu besitzen. Der Mann war einfach nur vom Leben gezeichnet. Dennoch, dass mit den 8 Jahren Soldat, kam ihm seltsam vor. Es sei denn, er war so etwas wie ein Berufssoldat ...
Der Krieg war auch bis in Jahre 1865 zu Gange, da hatte Luka nicht unrecht. Martin trat der Army bei wo der Krieg noch statt fand. Also blieb Martin auch nichts anderes zu sagen als ein bisschen von seiner damaligen Zeit zu erzählen. ''Ja Luka das stimmt, ich bin auch erst 1863 beigetreten, wurde aber zu einen Fort in Texas nähe der Grenze zu Mexiko versetz. Der Ort in der nähe war El Paso.'' Martin war sich nicht klar ob Luka den Ort kannte aber den Rio Grande musste Luka kennen. Martin wollte nach wie vor nicht das Erlebte erwähnen, damit er sich selbst nicht belastete. ''1871 bin ich ausgetreten und seitdem reise ich durchs Land. Ich plane aber einen Neuanfang und will hier, sobald ich mir die Stadt angesehen hatte, wohnen.'' Martin wollte auch hier ein neues Leben beginnen und nun endgültig mit der Vergangenheit abschließen, dazu wollte er einige Sachen erledigen.