Fragt die das jetzt ernsthaft? "Tja, also so mir geht es gut, ja. Danke der Nachfrage." Natürlich ging es ihm gut. Wie sollte es auch nicht? Er hatte ein Dach über dem Kopf, Kleidung und Dank der Spendenbereitschaft der großzügigen Gemeinde genügend Bargeld, um für die nächsten zwei bis drei Wochen bei bescheidenen Ansprüche bleiben zu können. Da jeden Sonntag ein Gottesdienst stattfand, konnte er sogar mit dem Gedanken liebäugeln seinen Aufenthalt in diesem Kaff über die Schneeschmelze hinaus bis in den April oder gar Mai hinein auszuweiten. "Ah,ja- Mr. Waltham hat allerdings hier ein Zimmer - oben." Randall deutete mit einer Hand die Treppe hinauf, bevor er sich lächelnd an Miss Cunnigham wandte. "Ihr Wunsch ist mir Befehl. Kuchen also. Gerne." Mit diesen Worten wandte er sich von den beiden Damen ab und unterdrückte ein belustigtes Kichern, als der blonde Engel ängstlich und misstrauisch auf Oanez reagierte. "Feuer - dort drüben." Randall deutete auf den Ofen, in dem ein Feuer lustig vor sich hin brannte, bevor er sich ein Kichern unterdrückend abwandte. An dieser seltsamen Frau, die sich aufführte, als sei sie ein Indiander als ob diese Bärte hätten und doch für einen solchen zu hellhäutig zu sein schien, war nun wirklch nichts Furcht erregendes. "Ich bin gleich zurück, Miss Cunnigham." Randall ging mit dieser Oanez so um, wie mit allen Indianern, nämlich gar nicht. Dieser ignorierend verließ er nun die Rezeption und ging in den Speiseraum.
Diese Indianerin und Mr. Bowman unterhielten sich weiterhin, während Cath die Unterhaltung noch immer auf Stuhl sitzend ängstlich mitverfolgte. Die Indianerin namens Oaness oder so ähnlich war wohl ein Gast von einen gewissen Mr. Waltham und offensichtlich kannte Mr. Bowman ihn, immerhin hatte dieser Mann hier ein Zimmer. Als die Indianerin die Kapuze vom Gesicht zog, bot Cath ein Bild von einer jungen Indianerin an. Ihre Haut war zwar Braun, aber man sah die Freundlichkeit dahinter, diese Indianerin meinte zudem Cath musste keine Angst haben, was der jungen Geschäftsfrau ein wenig zu denken ließ, bisher hatte sie immer geglaubt, Indianer waren Wilde und mordeten wahllos und hielten seltsame Rituale ab, aber wenn dieser Mr. Waltham die Indianerin so vertraute, war wohl diese Wilde gar nicht so wild, was auch zwischen dieser Unterhaltung zwischen ihr und Mr. Bowman zeigte. Ihre Stimme war nicht aggressiv oder bedrohlich sondern eher ruhig und gelassen. ''I...I...Ich versuchst.'' Stotterte Cath hervor.
Mr. Bowman erklärte der jungen Indianerin, wo das Feuer war und versprach Cath dem gewünschten Stück Kuchen. ''Danke, Ran... ich meine Mister Bowman.'' Fast hatte Cath Mr. Bowman beim Vornamen genannt und wusste selbst nicht warum. Der Kerl machte ihre Gedanken verrückt. Wieso war das so? Warum nur.... ''Ich warte hier solange.'' Nachdem Mr. Bowman die Rezeption verließ, wandte sich Cath wenn auch sehr vorsichtig die Indianerin zu, dabei stand sie von dem Stuhl auf. ''D...D...Du tust mir wirklich nichts? I...I...Ich meine, ich habe nie Indianer... so nah gestanden.'' Cath war ängstlich und aufgeregt zugleich. Denn sie wusste nicht, wie sie mit dieser Indianerin umging. ''Di...Dieser... Festus ist das dein Freund?''
"Darf gehen Feuer, ja?!" Fragte sie Bowman noch, doch der hatte sich von dannen gemacht, ohne auf sie zu achten. Eigentlich hatte er sie nicht wirklich beachtet, der Blick von ihm war genug und Oanez hatte verstanden was er von ihr hielt: Nichts. Der Gedanke an das Feuer hielt sie gefangen in ihren Gedanken. Mechanisch streifte sie den Mantel ab. Die Bewegungen waren ‚eckig‘ und unbeholfen gewesen. Vorsichtig, darauf achtend, dass der Mantel nicht schmutzig wurde legte sie ihn auf einem Tisch ab. Was darunter zum Vorschein kam, war schon eines Blickes Wert. Hatte die Indianerin im Mantel noch so gewirkt, als sei sie stabil gebaut, war nun deutlichst zu sehen, wie zierlich von Gestalt sie war. Ihre Hüften konnte ein Mann mit zwei Händen umfassen. Das indianische Kleid aus Hirschleder hatte einige Borten mir aufgestickten Verzierungen. Nichts besonderes, denn es war kein Festgewand, sondern Alltagskleidung. Weil es Winter war trug sie darunter eine Hose und weiche Stiefel. So stand sie einen Moment schweigend da, Erst dann drangen die Worte der Frau mit dem Engelshaar an ihr Ohr.
Sie blickte auf und schaute der Frau in die Augen. "Festus kein Freund. Er mich gebracht. Pferd ihn getreten an Kopf Waltham Mister ihn bringt zu Doktor, damit wird gesund." Sie veränderte die Haltung ein wenig, ihre Gesichtszüge entspannten sich, dafür hing die rechte Schulter etwas herunter. Mit der linken Hand vollführte sie eine Bewegung die eine natürliche Eleganz hatte und unterstrich was sie sagte. "Oanez hier für Frieden, nicht für Krieg. Oanez auch nicht Krieger. Sie nicht kämpfen. Ich schwöre," Mit dem letzten Wort legte sie die linke Hand auf ihr Herz. Der Stoff des Ärmels bedeckte nicht mehr ganz ihr Handgelenk. Deutlich war der Schorff, der sich am aufgescheuerten Handegelenk gebildet hatte zu sehen. Während sie den Arm bewegt hatte war auch die Tätowierung auf der Unterseite des linken Handgelenkes für einen Moment sichtbar geworden, eine Art Kreuz auf dessen Spitzen auf den Kopf gestellte Pfeilspitzen waren (>+< und ebenfalls nach oben und unten). Sie atmete tief durch, versuchte klar zu denken. Das ein Messer in ihrem Gürtelsteckte hatte sie vollkommen vergessen. "Ich bitte, das bleiben darf hier, ja, bis Mister Waltham kommen hier. Keine Furcht haben vor Oanez. Dein Mann, wenn wäre in Sorge, bestimmt hätte getötet mich."
Vorsichtig und umständlich löste sie den kleinen Beutel von ihrem Gürtel, wo einige Beeren und Nüsse drin waren, bot ihn der Frau mit dem Engelshaar, deren Namen sie noch nicht kannte, da.
Cath beobachtete diese junge Indianerin, wie sie ihr Mantel auszog und sie wirkte dabei fast schon wie Cath selbst. Die Indianerin war eine zierliche Gestallt, unter dem Mantel wirkte sie stärker und stabiler, aber sowas hatte Cath nicht erwartet. Die Indianerin war schon einen Blick wert, aber wieso war sie hier und mit diesem Festus unterwegs? Welchen Grund gab es? Indianer lebten doch in Reservaten oder kam die junge Indianerfrau überhaupt nicht von hier? Das waren die einzigen Fragen, die Cath sich stellte. ''D...Da...Das ist wirklich schlimm für ihn.'' Cath wusste nicht, was ein Pferdetritt am Kopf alles ausrichten konnte, aber bestimmt war es schwer schmerzhaft für diesem Fustus oder einem anderen Reiter. Die Indianerin wirkte nicht auf Cath aggressiv oder als wollte sie hier was überfallen. Diese machte dies auf eine elegante Drehung klar und zeigte dabei mit der linken Hand auf ihr Herz.Vielleicht bildest du dir das nur ein, die ist niemals eine wilde Mörderin. ''Ich glaube dir das langsam.'' Sie nährte sich der Frau und ihr Blick fiel auch auf das Handgelenk der Indianerin, diese war aufgescheuert und hatte eine Tätowierung. Zwei Pfeile und in der Mitte ein Kreuz. ''Was bedeuten diese Pfeile und das Kreuz?'' Fragte Cath mit ihrer sich nun beruhigte Stimme. Ein Messer zeigte sich vor, aber Cath versuchte nicht panisch zu reagieren. Mit der Erklärung, das Messer sollte solange hier bleiben, bis dieser Mr. Waltham wieder da war, verwechselte die Indianerin wohl Mr. Bowman als Caths Ehemann, das war ein wenig zuviel für Cath, sie war zwar wegen Mr. Bowman durcheinander aber sie hatte nicht vergessen, das sie eine Witwe war und dazu noch eine sehr junge. ''Ich hatte einen Mann aber der ist gestorben vor drei Monaten. Ich bin nun alleine.'' Eine Träne lief ihr nun aus einem Auge. Als konnte die Indianerin Gedanken lesen, bot sie Cath Beeren und Nüssen an. Cath nahm eine Beere und lächelte die Indianerin dankbar an.
''Ich heiße Catherine, du kannst mich auch Cath oder Cathy nennen.'' Dabei zeigte sie auch mit der rechten Hand auf ihr Herz, so wie es Oanez machte. Es war schon komisch, das sie eine Indianerin plötzlich traf und nach und nach sich mit ihr verstand. Vielleicht war ihre Haltung zu Indianern falsch und nicht alle davon waren wilde Mörder. Oanez war wohl diese eine. ''Warum musste Festus dich begleiten?''
Den Schmerz in den Augen der Frau mit dem Engelshaar sehend. Trat sie an diese heran und berührte sanft mir ihrer linken Hand den Handrücken ihrer Hand. ''Oanez hoffen er gestorben in Frieden. Katheriné ruhig weinen, macht leichter tragen Schmerz im Herz. Einige Sommer vergangen, dann Erinnerung tun nicht mehr weh. Bitte viele Verzeihung das Oanez falsch gedacht.'' Ihr war es ernst mit dem was sie sagte, denn sie verstand besser als jemand es hier hätte annehmen können. Langsam hatte sie ihre Hand gedreht, schaute auf die Tätowierung, das Kreuz mit den auf den Spitzen stehenden Pfeilspitzen. ''Zeichen stehen für Freundschaft niemals brechen.'' Ihre Danken waren zurückgereist, zu einer Zeit als sie im Schosse ihres Volkes gelebt hatte. Das Gesicht Mosas war vor ihrem inneren Auge, sie hörte ihr Lachen. ''Wo immer auch sein Oanez, Mosa wird an Oanez denken und Oanez an Mosa. Band ist stark.'' Ein melancholisch, trauriges Lächeln war über ihr Gesicht gehuscht. ''Festus nicht haben Schmerzen oder nicht spüren, er sein in Welt von Traum. Er mich bringen sollte hier Camden Village, damit Oanez in Arme ihrer Familie. Wollen holen Oanez von hier mit Eisenpferd. Reise war lang, mehrere Monde von Feuern des Volkes bis hier.''
Das Katheriné etwas von ihrem Essen nahm machte ihr Herz froh. ''Wenn wollen mehr, nur nehmen, Oanez findet mehr, Oanez gute Sammlerin.'' Langsam aber sicher hatte die Wärme dieses Hauses auch ihren Körper erreicht und durchflutet. Ihre dunklen Haare umrahmten ihr Gesicht, ihr braunen Augen strahlten Ruhe aus. ''Du, Katheriné, sagen mir glauben, fast, ja? Dass sein gutes Zeichen. Was Mohave muss tun, damit Katheriné, glauben ganz?'' Ihr war es wichtig, dass man ihr glaubte. Vom Gefühl her glaubte sie daran, das Waltham ihr glauben würde. Vertrauen war etwas anderes. Vertrauen wurde nicht gegeben, das müsste sie sich verdienen.
Cath fand wohl in Oanez eine Art Freundin, die sogar ihr Trost spendete. Es war ein wenig ungewöhlich mit einer Indianerin über Gefühle zu reden. Aber es tat gut, jemanden zu haben, der für einen da war. Ob Indianer oder nicht, in dem Moment wurde Cath klar, das sie Oanez mochte und sie sehr nett fand. Sie hatte immer geglaubt, Indianer waren mordlustige und gefühlslose Monster, vielleicht traf das nicht auf alle Indianer zu, denn bei Oanez war das ganz anders. Die Frau berührte sogar sanft Caths Hand und die aufmunternde Worte von ihr, schienen Cath wirklich Trost zu spenden. Sie nahm ihre andere Hand und berührte auch Oanezs Hand. ''Du brauchst dich nicht zu entschuldigen sondern ich danke dir, ich werde immer an diese Worte denken.''
Diese Tätowierung an ihrer Hand erklärte Oanez, das es ein Symbol war, der für Freundschaft stand. Sie wollte diesem Bann nie brechen. ''Es ist gut zu wissen, das man jemanden hat.'' Bei diesem Worten musste Cath an Megan denken. Ob sie mich überhaupt wieder erkennt? Es waren acht Jahre vergangen, als Cath Megan zu letzten Mal sah und dazu kamen die Briefe, die Cath nie beantwortet hatte. Es wurde wohl kaum ein gutes Wiedersehen. Cath wollte die letzte Spur von Megan verfolgen und landete hier in Camden Village und ob sie danach weiter musste, ließ sich noch zeigen. Ihr war es wichtig, Megan einfach wiederzusehen.
Auch Oanez hatte wohl hier in Camden Village jemanden aus der Familie... Moment Camden Village? War Oanez eine Indianerin oder nicht? Stammte sie womöglich nicht aus einer der Reservaten? Oanez hatte eine lange Reise und das glaubte Cath, den man sah es der jungen Frau an, aber Familie in einer Stadt? Es klang komisch und Cath wusste nicht ob Oanez nun Indianerin war oder nicht. ''Oanez, ich verstehe nicht, du hast eine Familie in Camden Village aber du bist doch Indianerin? Oder?'' Für einen Moment war Cath durcheinander, handelte es doch um Oanez um eine Indianerin oder eine Weiße?
''Was sind das für Beeren?'' Fragte Cath als Oanez anbot, sie sollte ruhig mehr Beeren nehmen. Das auch ein Funkeln in Augen von Oanez lag, übersah Cath nicht, sie lächelte Oanez an. Die Frage ob Cath Oanez vertraute, war schon leicht zu beantworten. ''Ich vertraue dir, Oanez. Du bist eine gute Person und dir kann man vertrauen. Ich hatte vorhin einfach nur Angst gehabt.'' Die Tür des Speiseraums öffnete sich und ein Mann mit dunklen Anzug kam raus, lächelte Cath und Oanez zu, nahm sein Mantel und Hut und verschwand nach draußen ohne ein einziges Wort. Der hat es eilig. ''Oanez, kannst du kurz dich kurz umdrehen? Ich möchte dir was geben.'' Mit dem rechten Zeigefinger machte Cath eine kreisende Bewegung. Nachdem sich Oanez umgedreht hatte, kramte Cath bei einem ihrer Koffer. Dort wo sie ihre Kleidung hatte, war eine Kette mit einem blauen Juwel drin, die sie raus holte. Sie hatte diese Kette bei einem Händler gekauft als Sie damals noch frisch mit Michael verheiratet war. ''Du kannst dich wieder umdrehen.'' Sie trug diese Kette nicht oft und Ketten hatte sie schon genug, also konnte Cath einen ruhig verschenken. Sie trat näher an Oanez heran und hängte die Kette um ihren Hals. ''Es ist ein Geschenk von mir an dir.''
''Entschuldigen, weil fremd, nicht wissen sein richtig. Möchte nicht machen falsch was.'' Sie lächelte verlegen, das war alles so fremd hier für sie. Den Blick von Cath zu ihrem Handgelenk bemerkte sie gleich. Ihr war klar, dass sie auch und gerade durch die Tätowierungen eine Ausgestoßene war. Dann sprach sie weiter, leise, gefühlvoll, emotional. ''Mosa ist immer im Herzen von Oanez, dass Oanez wissen.'' Ihre Augen wurden feucht. ''Mosa wie große Schwester, ob war da oder weit weg, nicht schlimm, den Oanez, wusste das denken immer an kleine Schwester.'' Sie schluckte hart. Die Entfernung zu ihren Lieben, ihrer Familie tat ihr fast physisch weh. Dann kam die nächste Frage. ''Nein, Familie nicht in Camden Village. Oanez soll gewohnt werden ab von Mann von Mutterschwester.'' Die Mohave wusste nicht wie sie es ausdrücken sollte, versuchte es abgehackt, holprig. ''Oanez Mohave, nicht Weiße… was war nicht mehr sein. Schwestermann wollte holen sie ab hier.'' Ihr fehlten die Worte um zu umschreiben was in ihre vorging, um zu umschreiben wie sie sich fühlte. Sie schloss für einen Moment die Augen, atmete tief durch. Da tat es gut, dass die Beeren Katheriné schmeckten. ''Elderberries, werden genannt. Man nicht denken wenn sehen das sein viel lecker. Geschmack bleiben auch wenn, sein getrocknet. Oanez schauen ob finden kann hier welche.'' Da war wieder das freundliche, ja scheue Lächeln. Sie hatte wieder ein wenig Fuß gefasst. Nur ein wenig.
Sie war unsicher als Katheriné sie bat sich umzudrehen. 'Hatte das etwas mit dem Mann zu tun der flink wie ein Reh durch die Tür verschwunden war?' Zu oft schon hatte sie Schlimmes er- und auch durchlebt. Ihre Angst kam nicht von ungefähr. Trotzdem tat sie wie Cath es ihr aufgetragen hatte, tief in ihrem Innern, hatte sie Zuversicht, dass die Frau mit dem Engelshaar ihr nichts Böses antun würde. Was Cath tat war ihr nicht bewusst, sie spürte die Kette nicht, bis zu dem Moment, wo sie sich zu ihre umdrehte. Die Worte ihres Gegenübers ließen ihre Wangen sich erglühen. ''Viele Danke, Oanez nicht können annehmen so eine Geschenk. Nicht wollen beleidigen, bitte glauben. Aber sein zu viel … '' Die Indianerin wusste nicht, wie sie damit umgehen sollte, etwas in dieser Art hatte sie noch nie erlebt. Ihr Volk lebte einfacher. Schmuck wurde selbst gemacht aus einfachen Materialien. Mehr noch verwirrte es sie, da Weiße ja Gold liebten, es als wertvoll erachteten. Sie verstand nicht wie es sein konnte, sie war eine Wilde, wie konnte man ihr das schenken? Die Strapazen der Reise, all das was geschehen war, ließen den Damm brechen. Oanez weinte.
''Du machst nichts falsch.'' lächelte Cath Oanez an, vielleicht hatte die Indianerin was falsch verstanden als Cath meinte sie brauchte sich nicht zu entschuldigen. die weiteren Worte von Oanez ließen Cath nachdenken. Auch sie hatte zwei Schwestern, eine lebte nun in Europa und die andere führte ein Leben, die nicht für eine wahre Foster angebracht war, aber genau diese war die einzige im Amerika lebende Verwandte, die sie noch hatte. Cath wusste noch nicht das sie Megan näher war, als es ihr lieb war. ''Ich weiß, wie es ist wenn man eine Schwester hat. Ich habe zwei Schwestern, aber habe sie schon eine lange Zeit nicht gesehen. Ich vermisse die beiden auch sehr.'' Das Cath im Wahrheit Megan im Camden Village aufsuchte verschwieg sie Oanez wie bei Mr. Bowman. Sie bemerkte auch die feuchten Augen bei Oanez.
''Also bist du nur hier, um kurz Pause zumachen'' Das Oanez von ihren Schwager abgeholt wurde, verstand Cath schon. ''Mohawe? Habe ich nie gehört, was ist das für ein Volk?'' Zurecht kannte sich Cath wenig mit Indianer aus, denn sie vermied diese bisher. Aber wegen Oanez fand sie es interessant etwas über das Leben der Wilden näher kennen zulernen. Sie war aber auch sehr über sich selbst überrascht. Sie hatte nie gedacht, das sie eine Indianerin mochte. Oanez war für Cath eine Freundin geworden. Nach dem Tod von Michael wurde wohl aus ihr eine andere Person. ''Hier sind bestimmt Elderberries, aber ich weiß nicht viel über Natur weil ich komme aus einer großen Stadt mit vielen Menschen. Boston heißt die Stadt und viel größer als Camden Village.''
Als Cath ihre Kette an Oanez gab, konnte wohl diese ihr Glück kaum fassen, als sie weinte und meinte das war zu viel für ihr. ''Das ist jetzt deine Kette und du denkst dann immer an mich, du bist für mich eine Freundin geworden.'' Mit einer freundschaftlichen Umarmung erwähnte Cath diese Worte und gab Oanez dann ein Taschentuch damit sie die Tränen abwischte. ''Damit du die Tränen wegmachen kannst.'' Lächelte sie der Indianerin zu.
Das Katheriné sie umarmte war für Oanez etwas Außergewöhnliche gewesen, denn in dieser Art kannten Indianer so etwas nicht. Lange starrte die Mohave auf das Stückstoff, das Katheriné ihr gereicht hatte. Irgendwo in den Kammern in ihrem Gehirn war Wissen das verloren gegangen schien. Sie wusste dass dieses Stückstoff etwas war um sich die Augen zu tupfen oder sich darin zu schnäuzen. Oanez legte ihren Kopf leicht schräg, erst nach links, dann nach rechts. ''Mohave sein Volk, leben am großen Fluss viele Monde von hier. Oanez Herz wird schwer wenn denken an Mosa.'' Das Taschentuch nahm sie wie schon vorhin umständlich von der einen in die andere Hand, wischte damit vorsichtig, man hätte es fast elegant nennen können, über die Augen und tupfte die Tränen fort. Ihr war immer noch zum Heulen zu Mute aber sie versuchte stark zu sein. Wie schon viele Male zuvor an diesem Tag atmete sie tief durch. ''Wenn Du brauchen Hilfe, ich versuchen werde, Dir zu helfen. Du warst sehr gut zu Mohave. Oanez das nie vergessen werden.''
''Oanez nicht wissen wo andere Familie lebt. Mutterschwestermann haben Oanez holen lassen, deshalb Oanez sein hier. Er haben Papier schreiben lassen das andere sollen helfen. Oanez versteht nichts von solchen Dingen und auch nix wissen, wie lange bleibt hier. Rast würde Oanez freuen, war viele Monate unterwegs. Zeit und Wetter schlecht um zu machen große Reise.'' Sie war müde und erschöpft nach diesem anstrengenden Tag und einer Nacht ohne richtigen Schlaf. ''Boston… Stadt sein groß, warum Du dann hier, wenn Du mögen Stadt? Dich auch Mutterschwestermann oder andere Verwandte hier hin geholt?'' Als sie es sprach lag etwas sie Mitleid in ihrem Blick. Sie empfand es als furchtbar, wenn man auch Katheriné aus ihrem Umfeld gerissen hätte, so wie man es mit ihr gemacht hatte. Ihre Rehaugen schauten Katheriné freundlich, fragend an. ''Darf Oanez sich setzen ans Feuer?'' Durch die Wärme wurde ihr leicht schwindelig, so dass sie langsam in die Knie ging und sich nach Indianerart sich auf den Boden gesetzt hat. Es tat gut zu sitzen. Oanez hoffte, dass der Schmerz in der Schulter sich beruhigen würde, den Arm legte sie in ihren Schoss damit die Schulter größstmöglich entlastet wurde. Sie blickte zu Katheriné auf. ''Verzeihung das Oanez nicht haben gewartet auf Dein Ja. Wenn hier es gibt Elderbeeren, Oanez wird finden und sammeln für Dich. Kette viel schön... Oanez werden tragen mit stolz um zu Ehren Katheriné.''
Oanezs Volk lebte an einem großen Fluss und es viele Monde entfernt war. Das Monde für Monate stand, wusste Cath nicht. Aber für die Indianerfrau war dies sicher eine sehr lange Reise. Die Indianer hatten es schwer, es gab Verachtung für sie und konnten keine Züge oder Postkutschen benutzen. Jemehr Cath Oanez zuhörte umso mehr tat es ihr leid, das die Indianerfrau sowas durchlebte. ''Ich bin mir sicher Mosa denkt auch an dich.'' Cath packte sich ein anderes Taschentuch raus und trocknete ihre Augen, denn sie musste auch fast selber weinen. ''Wenn ich deine Hilfe brauche, werde ich zu dir kommen. Danke Oanez.''
Dann erklärte die Indianerin, das sie nicht wusste wo ihre andere Familie lebte und sie von ihrem Onkel hergeholt wurde und sie sehr lange unterwegs war. So zumindest vernahm es Cath. Oanez hatte sogar ein Schreiben dabei, das man ihr helfen sollte. Vielleicht half da die Regierung oder die Armee mehr, denn von solchen Sachen verstand Cath ebenso wenig wie die Indianerin vor ihr. ''Ich wünsche dir viel Glück auf der Suche nach deiner Familie.'' Ihr entging nicht das Oanez sehr müde klang, aber als die Indianerin Boston ansprach und nachfragte ob Cath das selbe Schicksal hatte oder andere Verwandte sie hergeholt hatten, überlegte sich Cath ob sie lieber die Wahrheit wegen Megan sagte oder sie dem selben Vorwand erzählte, wie die anderen Leuten zuvor. Aber wenn sie das mit Megan erzählte, dann konnte womöglich jemand zuhören, also entschied sich Cath für die andere Möglichkeit. ''Nein nicht wirklich. Ich bin auf eine Geschäftsreise und musst hier auch ein Platz zum übernachten finden.'' Cath bekam gegenüber der Indianerin ein schlechtes Gewissen, es war so als wenn sie eine gute Freundin angelogen hatte. Ja, zu ersten Mal musste Cath lügen und ihr tat es leid. Es war eine Sünde für Cath, das sie sowas tat. Sie schämte sich und gab sich schon im Gedanken eine Ohrfeige. Gott bestraft Sünden sofort. Cath, du sollst dich wirklich schämen.
Etwas irritiert und schon fast erschrocken sah Cath zu Oanez, die nachfragte ob sie sich am Feuer setzen konnte. Doch ehe Cath antworten konnte, setzte sich ihre indianische Freundin auf dem Boden, wahrscheinlich war das wohl wieder ein Ritual bei den Indianern. Die Freundin blickte zu Cath auf und entschuldigte sich, das sie nicht auf eine Antwort gewartet hatte, die Elderbeeren gerne für Cath sammelte und die Kette schön fand und sie an Cath immer denken wollte. ''Das ist sehr lieb von dir, Oanez. Ich werde auch dann immer an dich denken.'' Wo bleibt Mister Bowman? Hat er sich im Speiseraum verlaufen?
Die Indianerin blickte noch immer zu Katheriné auf, während ihre Hand auf der Kette lag, als ein Zeichen das sie das Geschenk ehrte. "Katheriné, Du machen Reisen für Handel? Du sein Frau." Für Oanez war es nicht vorstellbar. Frauen richteten Zelte auf, schabten das Fleisch vom Fell eines Büffels, kümmerten sich um die Kinder und bestellten die Felder. nur wenige durften Medizin zubereiten. Waren die Weißen so verschieden? "Verzeih, nicht wollen sagen das Du nicht können. Du bestimmt gute Handelmann." Sie atmete tief durch. Für einen Moment halten die Worte von Katheriné in ihrem Kopf wieder, das Mosa an sie denken würde Dessen war sie sich sicher, als sie auf die Tätowierung am Handgelenk starrte, nur die Frage war wie sie an sie denken würde. "Darf fragen Oanez was, ja?" Ihre braunen, sanften Augen blicke in die Katherinés. "Wenn Du hätten Verwandte, Du nicht kennen, Du würden versuchen, Verwandten zu Dir zu holen? Wenn Verwandte ist so wie Oanez? Oanez nicht verstehen warum." Erwartungsvoll schaute sie Katherie an, hoffte auf eine Antwort die ihr Herz beruhigen würde.
Als sie so aufschaute, reichte sie Katheriné das Taschentuch.Durch den Kopf schoss ihr ein weiterer Gedanke, hatte das Taschentuch ihrer neuen Freundin keinen Wert mehr nur weil sie, eine Indianerin, benutzt hatte? Es lag ihr mehr als fern ihre neue Freundin zu schädigen. Die Mohave ist überfoerdert, viel zu viele neue Dinge prasselten auf sie ein. Erst Moante des Schweigens und nun so viele Weiße, die alle mit ihr sprachen. Wenigtens wurde es ihr warm. Sie schaute nochmals auf, fragte sich, warum Katheriné sich nciht zu ihr setzte. Es lag sicher an ihrem Erschöpfungsgrad, dass sie nicht bemerkte, dass Weiße sich nicht auf den Boden setzten.
Oanez genoss den Moment der Ruhe der sich einstellte. Sie kicherte. Es roch komisch bei den Weißen, ihre Häuser waren entgegen jeglicher Natürlichkeit eckig. Sie waren so gegensätzlich und trotzdem waren zwei, nein drei an diesem Ort, die sie, die Indianerin verstehen konnte. Sie seufzte, hoffte, dass es in der Welt die nicht mehr die ihre war dennoch einen Platz geben würde.