Alice und Nevada, Dean betritt den Schankraum, Nevada geht in die Küche
Die morgentliche Begrüssung des Besitzers, an seine Angestellte, war freundlich und direkt wie Alice feststellte. Er kam auf sie und Nevada zu und tätschelte der Mexikanerin die Wange, was Alice mit einem seicht kritischen Blick bedachte. Sie mochte solche Gesten nicht. Das tätscheln der Wange war abfällig und zeugte von wenig Respekt, wirkte wie bei einem Vater der seinem Kind ein 'Braves Kind' mitgibt. Nicht speziel der Tätschler den Foster Nevada gab, sondern ganz allgemein, wirkten solche Gesten auf Alice negativ. Der Klaps auf den Po liess sie allerdings wieder kurz lächeln. Freundschaftlich war dieser und Nevada machte zumindest nicht den Eindruck als würde sie dieser Klaps stören.
Dann wandte Foster sich ihr zu. Sein Blick war prüfend aber sie sah auch wohlwollen in den Augen, die sie nicht aus dem Blick liess, ohne ihn anzustarren. Ihm Gefiel was er sah, das merkte sie an der Art wie er sie betrachtete und es gab ihr eine weitere, gute Basis für das Gespräch das er angedeutet hatte und das wohl in Bälde beginnen würde. Mit einem freundlichen Nicken hakte er die Daumen in die Taschen seiner Weste und sah an ihr auf und ab. Sie kannte den Blick nur zu gut. Er taxierte, versuchte Abzuschätzen was oder wen er hier vor sich hatte, basierend auf dem was er sah. Ein recht sinnloses Unterfangen wie Alice fand, aber das würde er schon selbst herausfinden können. Ihre Kleidung war das beste Beispiel. Alice besass genau drei Kleider für den Tagesgebrauch und alle drei waren eher schlicht zu nennen, nichts aussergewöhnliches, einfach weil sie keinen grossen Anspruch an Freizeitkleidung stellte, die sie ohnehin äussert selten benötigte. Wenn er als taxierte und versuchte aus ihrer Kleidung Rückschlüsse zu ziehen, würde er wohl in eine vollkommen falsche Richtung galopieren, aber das konnte ihr nur Rechts ein.
Mit abschätzenden, aber nicht unfreundlichen Blicken begann er um sie herum zu wandern und sie von allen Seiten zu betrachten. Alice blieb stehen, liessen ihn den Rundgang tätigen, atmete nur ein wenig ein, spannte die Bauchmuskeln an, was automatisch für eine grade Haltung sorgte und verlagerte das Gewicht auf ihr linkes Bein, as ihr Gesäss anspannte. Eine Hand legte sie in die Hüfte, mit der anderen strich sie elegant die Haare nach hinten und klemmte sie hinter ihr Ohr.
"Du möchtest also für mich arbeiten, Schätzchen? Hast du denn schon Erfahrung?" Eine zu erwartende Frage. Natürlich wollte er wissen ob er einen Frischling vor sich hatte, ein Mädchen das er erst einweisen musste. Einreiten hiess es unter den Pimps und Bordellbesitzern. Sie wartete bis er halb um sie herum war, drehte sich leicht und wandte den Kopf in seine Richtung, den Blick leicht gesenkt und ihn von unten herauf anschauend, während ihre Körperhaltung weiter gerade blieb. Ein wenig Stolz signalisieren, mit dem Blick aber gleichzeitig seine Stellung anerkennend lächelte sie ihm zu. Alice befeuchtete kurz ihre Lippen, spitzte diese nur eine Nuance um sie besser zur Geltung zu bringen, bevor sie antwortete. "Beides Sir, Mister Foster." Sagte sie gerade heraus, ohne grossartiges zögern oder Schwäche in der Stimme. Sie war selbstbewusst, das konnte er ruhig merken, ebenso das sie sich ihrer Tätigkeit nicht schämte. "Zuletzt in...Dallas, zwei Jahre." Fügte sie hinzu, die kleine Pause beim nennen des Ortes war kaum hörbar und würde ihr zeigen wieviel Aufmerksamkeit er in das legte, was sie sagte. "Andere Orte davor." Fügte sie wissend lächelnd hinzu und nahm nun wieder vollen Blickkontakt zu Foster auf.
"In St Johns hab ich den Aushang gesehen das hier Mädchen gesucht werden." Erklärte sie ihr hiersein und wartete geduldig auf Fosters weitere Fragen. Zuviel von sich erzählen, ohne gefragt zu werden war nicht ihre Art und gehörte auch nicht in ein solches Etablisement. Foster sollte nicht den Eindruck gewinnen das sie etwaigen Kunden mit Gelaber auf die Nerven fiel, dafür wäre sie schliesslich nicht da.
Mit einem zufriedenen Nicken nahm Dean zur Kenntnis, wie Nevada sich in Richtung der Küche wandte, um den versprochenen Kaffee zu bereiten. Es war gut, wenn die Mädchen so spurten. Denn auch die Kundschaft erwartete von ihnen aufmerksam bedient zu werden – und er als einer der Besitzer des Saloons hatte schließlich um so mehr ein Anrecht darauf. Indem er seine Wanderung um die Bewerberin herum fortsetzte, wandte er ihr wieder seine volle Aufmerksamkeit zu. In der Tat mußte sie schon über erste Erfahrungen verfügen, denn sie warf sich durchaus gekonnt in Positur, was er mit einem kurzen Schmunzeln quittierte. Die Kleine hatte bereits gelernt, wie sie ihre weiblichen Attribute gut zur Geltung kommen ließ, und er wäre der Letzte gewesen, der das nicht zu schätzen gewußt hätte. Der Bostoner war zeit seines Lebens ein ausgesprochener Genießer gewesen, auch und vornehmlich was Mädchen anging. Dennoch besaß er genug Geschäftssinn, sich durch die Reize des Mädchens nicht ernstlich von seinen Überlegungen ablenken zu lassen.
Mit einem innerlichen Kopfnicken sah er ihr zu, wie sie kokett ihr Haar zurückstrich. Das war nicht schlecht. Ihm schwebte ein Bordell der gehobenen Klasse vor. Seine Mädchen sollten den Männern nicht einfach auf ordinäre Weise den bloßen Busen präsentieren, um die Dollars aus deren Taschen zu locken. Nein, sie sollten es verstehen, entlang der schmalen Grenze zwischen vornehmer Koketterie und direkter Vorführung ihrer weiblichen Reize zu wandern: Ein wenig gehobene Etikette, gemischt mit dem rechten Maß an drallen Argumenten. Ohne es zu wissen, traf die Kleine seine Vorstellungen schon recht gut, was das anbetraf. Es würde interessant sein zu erfahren, wie groß ihre Künste im Bett waren. Denn falls sie eingestellt werden sollte, würde Dean selbstverständlich höchstpersönlich die Qualität der Dienstleistungen prüfen, die er seinen Kunden zu verkaufen gedachte. Und er war ein Mann mit einem großen Erfahrungsschatz...
Dann antwortete ihm das Mädchen, respektvoll, wie es sich gehörte, doch auch mit einem Hauch, einer Andeutung von Selbstbewußtsein. Er grinste. Solange sie es damit nicht übertrieb, war das recht reizvoll. Es war auch hier eine Frage des richtigen Maßes. Einerseits mußte natürlich klar sein, daß sie wie Nevada auch zu gehorchen hatte. Andererseits konnte er aber auch kein Mädchen gebrauchen, das den Mund nicht aufbekam. Ein gutes Freudenmädchen mußte in der Lage sein, seinen Kunden auf Wunsch auch mit einer flüssigen und einigermaßen geistreichen Unterhaltung aufzuwarten. Man beschwerte sich zwar immer über den Hang der Frauen zu unnötigem Geplapper, und es war auch sehr klug von ihr, hier und jetzt nicht ungefragt weiter zu schnattern. Aber im Grunde genommen erwartete man es auch in gewissem Umfang – was war das schließlich für ein Mädchen, dem kein unnötiges Wort über die Lippen kam? Zum Schweigen bringen konnte man sie leicht genug. Er jedenfalls brauchte immer ein umfangreiches Vorspiel mit genug Gelegenheiten zum Flirten und zu anzüglichen, aber nicht vulgären Scherzen, um sich einzustimmen. Und da er nun einmal der Prototyp des wahren Gentleman und Lebemannes war, würden das gewiß auch alle Kunden so sehen, die in einem Etablissement mit Klasse richtig waren.
Mit leichtem Interesse sah er, daß sie seinem Blick nicht auswich, also wohl auch nicht übermäßig schüchtern war. "So, so, also schon einige Erfahrungen gesammelt, was..?" Er musterte sie abschätzend. "Beweg dich mal ein bißchen, Mädchen. Präsentier dich. Zeig, was du kannst – stell dir vor, ich wäre ein Mann mit Taschen voller Geld und einer mürrischen, prüden Schreckschraube zuhause." Er lehnte sich mit den Ellbogen rückwärts gegen den Tresen und grinste sie auffordernd an. Abwartend betrachtete er sie und war gespannt, ob sie unbefangen auf seine Anweisungen reagieren und wie sie sich verhalten würde. Bevor sie jedoch Gelegenheit gehabt hatte, ganz auf ihn zuzugehen, schoß er noch seine nächste Frage ab. Seine Stimme hatte dabei einen so beiläufigen Klang, als sei die Antwort für ihn nicht weiter von Bedeutung. "Wo war denn das genau, damals in Dallas? Und warum bist du von dort weg?" Tatsächlich achtete er sorgsam auf ihre Reaktion. Er war sich nicht sicher, ob sie absichtlich oder unwillkürlich eine Pause gemacht hatte, als sie von dieser Stellung sprach – aber er war entschlossen, den Grund für ihren Tausch einer richtigen Stadt gegen ein Nest wie Camden herauszufinden. Wenn er eines nämlich nicht gebrauchen konnte, war das ein Mädchen, das Schwierigkeiten machte. Und da sie sich gerade darauf konzentrieren mußte, bei ihm einen guten Eindruck zu hinterlassen, konnte sie sich vielleicht keine gute Ausflucht zurechtlegen, wenn sie denn eine brauchte.
"Beweg dich mal ein bißchen, Mädchen. Präsentier dich. Zeig, was du kannst – stell dir vor, ich wäre ein Mann mit Taschen voller Geld und einer mürrischen, prüden Schreckschraube zuhause." Die Aufforderung war klar und unmissverständlich und sie brachte Alice durchaus zum Grinsen. Das der selbstsicherer Kerl sich eine prüde Schreckschraube ins Haus holte war sehr unwahrscheinlich, aber der Gedanke war belustigend. Sie wollte sich gerade in Bewegung setzen, als er schon die zweite Frage nachschob. Mit einer ähnlichen hatte sie gerechnet, wenn auch nicht so früh im Gespräch. Wieder stockte sie, wieder nur einen Lidschlag lang, bevor sie antwortete. Sie machte einige Schritte durch den Raum, auf einen der Tische zu, um dort einen Aschenbecher oder irgendwas ähnliches zu holen. Mit wiegendem Gang, einer Raubkatze gleich, dezentem, aber wirkungsvollem Hüftschwung, überbrückte sie die Distanz zwischen sich und dem Tisch.
"Der Club hiess The Nights Rose, im Aussenbezirk. Jefferson, der Besitzer wurde von einem Konkurenten umgepustet. Da zog ich es vor die Stadt zu verlassen bevor die anderen anfangen sich um die Vögelchen zu streiten." Erklärte sie mit angenehm warmer und leicht schnurrender Stimme. Bis auf die Stadt stimmte alles. Ob Dallas einen Club dieses Namens hatte wusste sie nicht und es scherte sie auch nicht wirklich. Statt sich weiter darüber Gedanken zu machen,beugte sich vor und hob den Aschenbecher vom Tisch. Sie verweilte einen Augenblick in der Haltung, so das Foster genug Zeit hatte ihre Kehrseite zu begutachten und kam dann zurück, auf ihn zu. Ein flüchtiger, warmer Blick aus ihren hellbraunen Augen traf Dean, bevor sie knapp vor ihm an ihm vorbeisteuerte und sich halb an ihm Vorbei über den Tresen beugte um den Aschenbecher abzustellen. Erneuter Augenkontakt, dicht genug das er ihr Parfüm riechen könnte, wenn sie jetzt welches tragen würde. So roch er nur die Seife mit dem Rosenwasser darin, was gut genug sein dürfte. Den Blick nicht von ihm wendend, löste sie sich vom Tresen, ging dicht vor Dean entlang, durchquerte den Raum erneut, ihm einen interessierten Blick über die Schulter zuwerfend mit einem dezenten, interessierten Lächeln auf den Lippen. Vor einem der Tische machte sie halt und kam wieder in seine Richtung. Wie sie ihren Körper präsentieren musste wusste sie nur zu genau.
Mit etwas Glück war er zu sehr damit beschäftigt sie zu betrachten, statt über Dallas nachzudenken. Was sie betraf, sie hatte mit der Stadt abgeschlossen. Das sie jemand aus Dallas suchte oder gar hier oben finden würde war recht unwahrscheinlich, also kein Grund drauf rumzudenken. Texas hatte genug eigene Sorgen in den letzten Jahren, um irgendwelchen Dirnen durch den halben Kontinent nachzureisen. Wieder bei Dean angekommen schaute sie ihn mit einem Blick an, der charme ausstrahlte aber auch unverholenes Interesse und jenes Funkeln das man in Augen sah, wenn man etwas beeindruckendes erblickte. "Kann ich ihnen etwas bringen mein Herr?"
Mit den Aussagen des Mädchens konnte Dean nur begrenzt viel anfangen. Sie mochten der Wahrheit entsprechen, möglicherweise aber auch nicht. Plausibel war die Geschichte durchaus – die Kleine hatte eine Chance gesehen, sich ihren Arbeitsplatz selbst auszusuchen, nachdem ihr vorheriger Chef tot gewesen war. Das konnte stimmen. Der Bostoner grinste leicht. Nun, er würde ein, zwei kleine Überprüfungen diesbezüglich vornehmen. Immerhin war es gut, wenn man wußte, was für ein Pferdchen möglicherweise man da in den Stall aufnahm. Für den Moment folgte er jedoch mit aufmerksamem Blick den Bewegungen der jungen Frau. Diese wiesen in der Tat auf eine gewisse Erfahrung im Gewerbe hin. Ein unerfahrenes Mädchen würde es kaum fertiggebracht haben, sich ohne das geringste Erröten so zu bewegen. Die einschmeichelnde Stimme und der Blick aus ihren Augen hatten ebenfalls nicht gehemmtes oder verlegenes an sich. Auf den ersten Blick machte sich die Kleine ganz gut. Er hütete sich jedoch, das zu zeigen. Vielmehr lehnte er lässig am Tresen und verzog kaum eine Miene.
Dabei verstand er es, den aufreizenden Anblick zu genießen und sich zugleich weitere Gedanken über diese Kandidatin zu machen. Er genoß alles weibliche, doch gerade weil er Verlockungen wie die vor ihm so gewohnt war, konnte er sich durchaus beherrschen, wenn es notwendig war. In seinem Hinterkopf beschloß er, das Mädchen tatsächlich noch einigen unauffälligen Proben zu unterziehen, was ihre Herkunft und Vergangenheit anging. Für den Moment stand allerdings erst einmal der Test ihrer Verführungskünste an, und daß er diesen ganz besonders gründlich durchführen würde, stand eigentlich schon fest. Und nicht nur diese Künste wollte er von ihr sehen, sondern auch was ein Freudenmädchen sonst noch können mußte. Kaum war sie bei ihm angekommen und fragte ihn nach seinem Begehr, als er auch schon mit einer blitzartigen Bewegung die Hand um ihre Hüfte schlang und sie beinahe schon grob an sich zog, so daß sie gegen ihn prallte. Bewußt drückte er sie so eng an sich, daß sich ihre weiblichen Rundungen an seine Brust preßten. "Ja, Süße... ’ne Portion frisches Fleisch!" Seine Stimme war leise, hatte aber einen fast aggressiven Unterton, während er sie festhielt und in ihren Ausschnitt starrte.
Für einen kurzen Moment nur flog ein herausforderndes Grinsen über sein Gesicht, als er sich zu ihr hinunterbeugte und ihr ein paar Worte ins Ohr flüsterte. "Ich bin ein Kunde, der grob und ungeduldig ist. Und überhaupt nicht höflich. Aber ich bin ein zahlender Kunde..." Gleich darauf drückte er sie wieder mit beachtlicher Kraft an sich und drehte sich um, so daß sie mit dem Rücken zum Tresen zwischen ihm und dem Holz zu stehen kam. Er war gespannt, wie sie mit seinem Verhalten umging. Kunden dieser Art waren nicht selten. Zwar bemühten sich die meisten Männer um ein gewisses Maß an Galanterie gegenüber einer Frau, auch wenn sie käuflich war. Doch erstens verfügte nicht jeder Cowboy oder Farmer über wirklich gute Manieren, und zweitens waren viele leicht angetrunken, wenn sie zu einem Mädchen gingen. Das gab ihnen den nötigen Mut, nahm aber auch leider viele Hemmungen. Dean selbst sah auf Kerle hinab, die ein Mädchen nicht richtig anzufassen wußten, aber ihm war klar, daß er zahlender Kundschaft manches nachsehen mußte, des Geschäfts wegen. Es war die Frage, ob das auch dem Mädchen klar war. Ein Rührmichnichtan konnte er nicht gebrauchen. Und wenn er das schon überprüfte, war doch der direkte Weg der effizienteste. Und der angenehmste... er drängte die Kleine gegen den Tresen und hielt sie fest.
Foster lehnte lässig am Tresen und verzog kaum eine Miene bei ihrer Präsentation, spielte den coolen den das alles nicht berührte. So wie sie bisher Bordellbesitzer kennengelernt hatte, waren sie doch alle irgendwie Fans der Weiblichkeit und sehr zugänglich für die Reize die diese lieferten aber eben auch Zurückhalten wenn es darum ging sich an der eigenen Ware zu bedienen. Ganz so wie ein Spirituosenhändler der brav die Finger vom angebotenen Whiskey lässt. Überrascht riess sie kurz die Augen auf, als sie nach seinem Begehr fragte. Die blitzartige Bewegung, mit der er seine Hand um ihre Hüfte schlang und sie beinahe schon grob an sich zog, hatte Alice nicht erwartet. Sie prallte ein wenig unsanft gegen ihn und spührte wie er sie eng an sich zog, ihre Brüste gegen seine Brust gedrückt.
"Ja, Süße... ’ne Portion frisches Fleisch!" ein fast aggressiver Unterton in der Stimme, während er sie festhielt und in ihren Ausschnitt starrte. Sowas war nichts ungewöhnliches. Aufdringliche Kunden waren an der Tagesordnung gewesen in Denver und sie war erfahren genug diese von sich zu halten, bis diese bezahlt hatten. Foster beugte sich mit einem herausfordernden Grinsen zu ihr und flüsterte ihr ins Ohr. Wenigstens roch er, im gegensatz zu den normalen Kunden ihrer letzten Arbeitsstätte, sauber. Der ganze Laden machte eher einen gehobenen Eindruck und vermutlich würden sich die Besitzer die Dienste der Mädchen entsprechend entlohnen lassen. Das liess zumindest hoffen das der billige Abschaum draussen bleiben würde, was aber nicht viel bedeuten musste. Ruppige Tiere gab es in allen Schichten.
Er miemte den Kunden, grob, unhöflich und ungeduldig. Also ein ganz normaler Kunde. Mit ihr zusammen drehte er sich um und setzte sie zwischen Tresen und sich selbst fest, nahm ihr so die Chance sich zu entziehen. Mit festem, aber nicht aufdringlichem oder gar arrogantem Blick schaute sie ihm in die Augen. Zahlender Kunde, damit hatte er in gewissen Grenzen Narrenfreiheit. Foster drängte sie gegen den Tresen und hielt sie fest. "Das ist aber sehr schade Sir." säuselte sie ihm zu, legte ihm eine Hand an die Schulter. Normalerweise hätte sie ihm diese auf die Brust gelegt, aber dazu standen sie zu dicht voreinander. Den ersten Test hatte sie bestanden, sonst hätte Foster diese Show hier nicht abgezogen. Alice lächelte ihm mit einem Blick zu, der einen Mönch zur Fleischeslust bekehrt hätte. "Bei dem was wir anstellen können ist Geduld soviel angenehmer und reizvoller als Hast und Ungeduld. " schnurrte sie ihm ins Ohr. "Ich kann sie so hart kommen lassen das selbst ihre Enkel noch von dem Gefühl geniessen können." Ihre Lippen bewegten sich dicht an Fosters Ohr, so als wolle sie daran knabbern, berührte ihn aber nicht. "Ich mag Männer die wissen was sie wollen, da werd ich ganz kribbelig, aber Zuschauer finde ich nicht so angenehm. " fügte sie hinzu bevor sie den Kopf wieder zurück nahm und Foster aus ihren braunen Augen mit dem dezenten Grünstich darin verführerisch ansah.
Zufrieden registrierte Dean, daß er die Kleine offenbar doch überrascht hatte. Nichtsdestotrotz fügte sie sich rasch in die neue Situation und bot einiges auf, um ihm zu gefallen. Ihre Stimme klang wie das Schnurren einer Katze – er fragte sich, ob sie vielleicht auch singen konnte. Ihm schwebten bereits verschiedene Attraktionen vor, die er der Kundschaft über die gewöhnlichen Dienste der Mädchen hinaus bieten könnte. Eine Tanz- und Gesangsdarbietung, wenn sie entsprechend niveauvoll war... etwas Derartiges mußte doch in einem kulturell wenig verwöhnten Kaff wie diesem einschlagen wie eine Bombe! Ein engelsgleiches Lächeln begleitete die leisen Worte des Mädchens, wie er es kaum anders erwartet hatte. Sie verstand mit ihren Reizen umzugehen, das konnte der erfahrene Lebemann bereits festhalten. Einzig mit ihrer eingeschränkten Bewegungsfreiheit schien sie leichte Probleme zu haben. Er bemerkte durchaus, wie sie ihren Arm nicht in der Weise freibekam, wie sie es wohl beabsichtigt hatte. Aber auch mit dieser Schwierigkeit kam sie ganz gut zurecht, wie es schien.
Ein wenig amüsiert hob er die Brauen, als die Kleine ihrerseits anfing, deutlicher zu werden – auf den Mund gefallen war sie jedenfalls nicht. Sein Lächeln wurde zu einem Grinsen, als sie ihn mit den Lippen fast am Ohr berührte. Dann besann er sich wieder auf seine Absicht, sie zu prüfen. Ohne ihrem Oberkörper und ihren Armen mehr Luft zu lassen, schob er ein Bein nach vorne, genau zwischen ihre Beine. Dabei bewegte er es schnell und weit nach vorne, dann ein Stück weit nach oben, so daß das Mädchen mit seinen kürzeren Beinen fast rittlings auf seinem Knie zu sitzen kam, wenn sie sich nicht auf die Zehenspitzen stellen wollte. "Und ich weiß ganz genau, was ich will, Süße! Ich will dich! Jetzt!" Seine Stimme kehrte bei diesen Worten wieder zu dem leisen, aber heftigen Tonfall zurück, den ein Mann hatte, wenn er voller Begierde war. Denn ganz so einfach wollte er ihr die Prüfung ja auch wieder nicht machen. Schwer lehnte er sich gegen sie. Doch das mußte sie aushalten. Ein wirklich angetrunkener Kunde würde, wären sie nicht direkt im Schankraum gewesen, mittlerweile wohl schon handgreiflicher geworden sein.
Allerdings würde diese Bewerberin genausowenig wie jede andere um eine Kostprobe all ihrer Künste herumkommen, wenn sie denn für das Queen of Hearts in Frage kam. Und dann würde er natürlich ebenfalls eine privatere Atmosphäre bevorzugen. Jetzt aber störte er sich erst einmal nicht daran, daß Nevada noch in der Küche hantierte. Und durch die Tür würde heute, am heiligen Sonntag und noch dazu vor dem Kirchgang, wohl kaum noch jemand treten, der ihn als Zeuge gestört hätte.
Foster schien amüsiert als sie ihrerseits anfing deutlicher zu werden. Sein Lächeln wurde zu einem sehr breiten Grinsen. Beruhigend für Alice, signalisierte es doch, das sie auf dem richtigen Weg war, bei den kleinen Tests die er hier veranstaltete. Allerdings gab er ihrem Oberkörper und ihren Armen weiterhin keinen Spielraum. Im Gegenteil. Er schob ein Bein nach vorne, zwischen ihre. Fast schon ein Tritt mit dem Knie was nun folgte und Alice fühlte sein Bein zwischen den ihren und wie er sei ein ganzes Stück anhob. Damit war sie noch bedeutend wehrloser als eben noch. Was sollte das werden? Was er gerade tat war wirklich immens Aufdringlich und so wie er spielte war auch gar nicht mehr so offensichtlich ob das wirklich noch ein Spiel war. Eine sehr unangenehme Situation für Alice. Ihr musste etwas einfallen und das schnell. Ohne zu wissen was der Besitzer denn nun eigentlich erwartete. Wollte er die folgsame, die sich den Kunden ergab, oder wollte er die Angestellte die auch auf sich selber aufpassen konnte? Letzte in dieser Position darzustellen würde nicht so wirklich einfach werden.
"Und ich weiß ganz genau, was ich will, Süße! Ich will dich! Jetzt!" Sie hörte seine Stimme, nun wieder mit dem heftigen Tonfall und schwer lehnte er sich gegen sie. Sie musste ihn abwiegeln, so wie sie nun einen aufdringlichen Kunden abwiegeln würde. Höfflich aber bestimmt. "Ein ganz Forscher wie ich sehe." säuselte sie ihm zu, fand ihren verführerischen Blick wieder, den sie nun wieder auf Foster warf. "So voller Kraft." sie spielte mit ihren Händen an seinen Schultern, an mehr kam sie ja nicht ran. "Aber wenn wir gleich hier loslegen, das hat der Chef gar nicht gerne und wir wollen das hier doch geniessen." warf sie mit Bedacht in der Stimme ein. Vor den Mädchen hatten die wenigsten Angst. Die einzige Furcht die da eventuell herrschte war, das sie nicht genug bekamen für ihr Geld. Bei den Betreibern sah das meist schon anders aus. Gerade in den grossen Städten waren die Bordellbesitzer nicht zimperlich, rücksichtslos und waren wenig erfreut wenn ihre Mädchen bedrängt wurden bevor der Kunde bezahlt hatte. Auch gehörten solche Spielerreien in die Zimmer und sonst nirgendwo hin. Carter war so eine gewesen. Alice strecke die Füsse, so das sie nun ein wenig wackelig auf den Zehenspitzen stand und bewegte ihre Hüften leicht vor und zurück.
"In Privatssphäre steht ihren Wünschen nichts im Wege Sir." säuselte sie anschmiegsam und gefügig, verheissungsvoll mit einem entsprechenden Blick in Fosters Augen. Wieder steckte sie den Kopf vor, ihre Lippen dicht an Fosters Ohr. Mit leiser, betörender Stimme flüsterte sie ihm ins Ohr. "Alle Wünsche, sie müssen mich nur frei geben. Ich kann sehr dankbar sein...." ihre Lippen berührten Fosters Ohrläppchen und sogen leicht daran, fast so als würde sie an ganz anderer Stelle seines Körpers ihre Lippen auf diese Weise zum Einsatz bringen. "... sei lieb, lass mich los." fügte sie mit schnurrendem Unterton hinzu und streichelte, soweit ihre Bewegungsfreiheit es zuliess, seine Schultern. Wenn das immer noch nicht reichte, dann würde der Mann wohl leider Schmerzen erleiden. Bißspuren im Ohrläppchen waren äusserst unangenehm. Sie war Profi genug dem Mann gewisse Freiheiten zu geben, aber der Herr úber ihren Körper war sie, zumindest bis sie die Herrschaft abgab.
Dean mit Alice im Schankraum Nevada kommt aus der Küche zurück
Wenn sie ihn auch keineswegs vermisst hatte war es doch gut, dass Foster bereits im Haus war. So konnte sie ruhigen Gewissens in die Kirche gehen und musste den Laden nicht schließen.
Wehe der Gringo lässt mich nicht gehen. Er hat zugestimmt und ich werde mich nicht verarschen lassen. Egal was er jetzt sagt ich gehe einfach sobald es Zeit ist. Mit dem Kaffee würde sie ihn sicher in die richtige Stimmung bringen und außerdem war da ja die Neue, mit der er sich die Zeit vertreiben konnte. Nevada war überzeugt, dass der Boss sich an Alice bedienen würde und das ganz gleich, ob er vorhatte sie einzustellen oder auch nicht. Zumindest wirkte er zufrieden und der Tonfall mit dem er sie als Schätzchen bezeichnete war durchaus freundlich. Er unterstrich diesen Eindruck noch durch den Klaps den er Nevada gab und die Mexikanerin dankte es ihm mit einem Grinsen, dass sie Dean schenkte, als sie nochmal über ihre Schulter zurück blickte. Er schien sich zu erinnern, dass er ihr den Kirchgang erlaubt hatte, denn ansonsten wäre er wohl wenig begeistert von ihrer züchtigen Aufmachung gewesen. Die Mexikanerin hatte den Mantel bereits zugeknöpft und nichts an ihrem Aufzug verriet welchem Gewerbe sie nachging. Das Geld das sie Serenity gestohlen hatte war von der jungen Frau längst unters Volk gebracht worden und Nevada hatte sich davon das Kleid gekauft, welches sie nun zum Kirchgang trug. Der weiche und schwere Wollstoff hatte eine Farbe wie ein nebelverhangener Wintermorgen. Es war zu hell für den Alltag, denn bei der Arbeit würden allzu schnell Spuren zurück bleiben, doch Nevada hatte auch nicht vor, allzu hart und viel zu arbeiten und das schon gar nicht an einem Sonntag.
Sie betrat die Küche und stellte das noch heiße Wasser erneut auf den Ofen. Die wohlige Wärme hatte etwas sehr entspannendes und die Mexikanerin lächelte während sie ein Tablett herrichtete. Der Kaffee war rasch aufgebrüht, aber sie hatte keine Eile. Nach allem was sie gehört hatte wurden die Lebensmittel knapp, doch hier im Bordell war davon noch nichts zu merken und weder Foster noch Hayway hatten etwas derartiges angesprochen, oder sie zur Sparsamkeit gemahnt. So nahm sie einen langen Löffel und tauchte ihn in das Honigglas, das sie aus dem Vorrat holte. Die süße Masse lief golden glitzernd wieder hinunter und die Mexikanerin drehte den Löffel bedächtig. Eine Weile spielte Nevada mit dem Anblick, dann öffnete sie die Lippen und schloss genüsslich die Augen, als sie die kühle sirupartige Masse schmeckte. Während sie reglos dastand schien es, als würde der Honig langsam schmelzen und mit der Wärme ihres Körpers so dünnflüssig werden, dass er in sie einsickerte, ohne, das sie auch nur ein Mal schlucken musste. Ohne an etwas Bestimmtes zu denken leckte sie den Löffel nochmal ab und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Der aromatische Duft des Kaffees war köstlich und gut gelaunt nahm sie das Tablett, auf dem zwei gefüllte Tassen und ein Kännchen Sahne sowie Zucker und Löffel waren und ging zurück in den Schankraum. Der Boss und die Neue waren sich offensichtlich rasch einig geworden und standen in eindeutiger Pose am Tresen. Der Salooner hatte das Bein zwischen die Knie der Frau geschoben und Alice raunte ihm etwas ins Ohr. Die Szenerie wirkte keineswegs Bedrohlich auf Nevada im Gegenteil. Sie war ja nicht diejenige, die herhalten musste und solange er das Mädchen dabei nicht grün und blau prügelte schien alles zum Besten bestellt. Im Saloon hier war es anders gewesen aber in dem Bordell in Santa Fé hatte man zuweilen den Gästen beim Liebesspiel zusehen können und es war nicht ungewöhnlich gewesen, dass die Freier schon ein bisschen naschten, bevor sie sich auf eines der Zimmer zurück zogen. Achtsam und ohne unnötig Lärm zu machen stellte die junge Frau das Tablett unweit von Dean und Alice auf den Tresen. Ein zufriedenes Grinsen huschte über ihre Züge. Es war keineswegs so, dass der Anblick für sie reizvoll wäre, aber Nevada fand doch, das Schicksal meinte es heute überraschend gut mit ihr. Wenn Dean einen Narren an dem Flittchen fraß war es umso besser. Sie selbst jedenfalls brauchte neben den Freiern nicht noch einen Boss, der sich auf ihr austobte. Männer mit allzu viel Erfahrung waren ohnehin gefährlich und dass er ihr Arbeitgeber war und nicht dafür zahlte machte es nicht besser. „Bestimmt könnt ihr Euch ein Weilchen ohne mich amüsieren.“ Heiter blickte sie das aneinandergedrängte Paar an und zupfte ihren Schal zurecht. „Ich werde dann gehen oder brauchen sie mich jetzt noch Mr. Foster?“ Die Stimme der Mexikanerin war leise und ruhig, denn sie wollte die Beiden auf keinen Fall stören und Foster auf die Nerven fallen, aber abmelden musste sie sich ja doch.
Dean mit Alice im Schankraum Nevada kommt aus der Küche zurück
Er glaubte bei dem Mädchen eine leichte Unsicherheit zu spüren. Immerhin ging er recht forsch drauflos, und sie wußte offenbar nicht recht, wie ernst er es meinte. Dean war das nur recht. Erstens einmal wollte er sehen, wie sie mit solch einer Situation zurechtkam, ob sie überhaupt dazu in der Lage war, und zweitens machte ihm die Sache durchaus Spaß. Vielleicht war zu einem gewissen Anteil tatsächlich Ernst dabei, denn die Kleine weckte natürlich seinen Jagdinstinkt, zumal er sie auch noch in eine solch verführerisch ausweglose Lage manövriert hatte, bevor sie zum Reagieren gekommen war. Schnell merkte er, daß sie es auf die sanfte Tour versuchen wollte. Anschmiegsam, mit verheißungsvollem Blick und der gebührenden Bewunderung für seine überlegene Kraft. Nicht dumm, denn wäre er wirklich ein angetrunkener, lüsterner Kunde gewesen, sie hätte sich mit einer direkten, selbstbewußten Zurückweisung kaum retten können, ja wohl eher lächerlich gemacht, und wahrscheinlich erst recht die Wut des Betreffenden herausgefordert. Zudem machte es ganz und gar keinen guten Eindruck, wenn die Mädchen Gegenstand von Unruhe und Streit, am Ende gar Handgreiflichkeiten wurden. Ganz gleich ob sie daran schuld waren oder nicht: Es störte die entspannte Atmosphäre, welche die Kundschaft genießen sollte, und für eine gute Atmosphäre waren die Mädchen verantwortlich.
Mit ihrer Taktik der Besänftigung und des vordergründigen Nachgebens lag sie damit ziemlich richtig, was seine Vorstellungen anging. Er hatte vor, diesen Laden zu einem zu machen, in dem es kein grölendes, unflätiges Geschrei gab, keine Prügeleien und dergleichen, sondern stilvolles Ambiente. Dafür benötigte er Mädchen, die in der Lage waren, ihren Stolz hinunterzuschlucken, wenn es die Lage erforderte. Einem möglichen Randalierer mit subtilen, typisch weiblichen Mitteln den Wind aus den Segeln zu nehmen, damit sein Kollege Hayway erst gar nicht genötigt wäre, einzugreifen. Das schien das Mädchen vor ihm ganz gut zu beherrschen. Sie übertrieb es sogar ein klein wenig, begann sich auf Zehenspitzen balancierend auf seinem Knie vor und zurück zu bewegen. Das konnte bei manchem Kunden gefährlich werden... sogar Dean, der sie momentan hauptsächlich mit den Augen eines Geschäftsmannes ansah, fühlte eine gewisse Versuchung in sich aufkommen. Hätte die Kleine nicht ein straßentaugliches, also fast bodenlanges Kleid getragen, zu dessen Saum er im Stehen nicht hinabgreifen konnte, er hätte ernsthaft mit dem Gedanken gespielt, ihr die Röcke hochzuschieben und ihr nacktes Hinterteil zu packen.
Mit einer gewissen Anerkennung nahm er jedoch zur Kenntnis, daß sie es verstand, zugleich mit ihrem leicht unterwürfigen Verhalten eine versteckte Drohung unterzubringen, was die Chefs des Ladens – also Hayway und er – mit einem Kunden anstellen konnten, der sich verfrüht an ihr vergreifen würde. Wiederum nicht dumm, zumal sie gleichzeitig keinerlei direkten Widerspruch übte und sich nach wie vor willig und anschmiegsam zeigte. Das übliche Vorspiel schien sie also recht souverän zu beherrschen. Er hakte diesen Punkt auf seiner Liste geistig ab. Allerdings blieb da noch die Frage, wie sie sich anstellen würde, wenn es ernst wurde. Denn auch Nevada hatte sich bis zu diesem Punkt willig und sehr talentiert gezeigt. Das Bett allerdings hatte die Mexikanerin mit diversen Tricks zu umgehen versucht, was Dean seiner Kundschaft natürlich nicht zumuten konnte. Ein Freudenmädchen, das nur flirten und schmusen wollte, aber die Beine nicht auseinander bekam, war völlig undiskutabel. Die Männer, die in seinen Laden kamen, wären sich ja veralbert vorgekommen. Nun, Nevada hatte schließlich pariert, auch wenn es ihn eine Ohrfeige und die Ankündigung gekostet hatte, daß er jeden mit Recht unzufriedenen Kunden mit dem bereitliegenden Lederriemen auf ihrem nackten Gesäß verewigen würde.
Er konnte nur hoffen, daß sie sich eingewöhnte und besserte, sonst wären in der Tat weitere Erziehungsmaßnahmen notwendig, die er gerne vermeiden würde. Die Kleine hier – Alice war ihr Namen gewesen? – machte den Eindruck, als sei sie nicht schüchtern, was das anging. Aber bevor er sich am Ende auch in ihr täuschte, würde er das sehr eingehend prüfen. "So, so, also alle Wünsche erfüllst du, wenn du dankbar bist..." Er grinste gerade, als sie sich mit löblichem Einsatz an ihn schmiegte und an seinem Ohrläppchen zu saugen begann, als die Mexikanerin eintrat, als sei sie von seinen Gedanken gerufen worden. Aus dem Augenwinkel sah er, wie sie ein Tablett auf den Tresen stellte, und nickte ihr zu, ohne sich großartig stören zu lassen. Anständig bedienen und sich dezent verhalten konnte sie also auch – wenn sie nicht so zögerlich, ja beinahe ängstlich im Bett gewesen wäre... aber sobald sie das gelernt hatte, würde sie ein gutes Pferdchen in seinem Stall sein.
Es wirkte in dieser Umgebung ein wenig seltsam, wie sie sich kirchenfein gemacht hatte. Aber Dean kommentiert dies nicht und nickte ihr nochmals zu. "Nein, du kannst gehen, Schätzchen. Aber wenn du Probleme bekommst, sieh zu, daß du so schnell wie möglich wieder hierher zurück kommst." Seine Stimme klang nicht übermäßig besorgt, aber er wollte ihr signalisieren, daß sie unter seinem Schutz stand, solange sie sich an seine Regeln hielt. Das brauchten die Mädchen, denn für die einen Menschen konnten sie rasch zum Freiwild werden, für die anderen waren sie Gegenstand frommer Empörung und Verachtung, ja, möglicher Anfeindung. Zudem hatte er sich des Prinzips von erfolgreichen Bordellbesitzern erinnert, deren Etablissements er lange Jahre besucht hatte: Die Mädchen brauchten eine Orientierung, und die gab man ihnen mit Zuckerbrot und Peitsche. Waren sie gehorsam, wurden sie gut behandelt und bekamen ab und zu ein paar Streicheleinheiten extra, ein neues Kleid oder dergleichen geschenkt. Waren sie dagegen aufsässig, wurden sie übers Knie gelegt, eingesperrt oder anderweitig bestraft. So sorgte man dafür, daß der Laden lief und alle zufrieden waren. Die Kunden hatten die Mädchen, die Mädchen Schutz, ein Dach über dem Kopf und ihr bescheidenes Auskommen, und die Besitzer... einen ansehnlichen Gewinn, wenn sie klug agierten.
Indem er Alice wieder von seinem Knie rutschen ließ und sich leicht aufrichtete, sie aber noch immer nicht freigab, wandte er sich vollends an Nevada. "Also schwirr schon ab, Mädchen! Aber noch mal: Auch falls dich jemand anpöbelt, gib keine Widerworte, hörst du? Komm hierher zu mir und erzähl mir alles." Er hoffte, daß sie klug genug war, sich an seine Weisung zu halten. Probleme mit aufgebrachten Bürgern konnte er ganz und gar nicht gebrauchen, aber das Mädchen schien so viel Wert auf den Kirchgang zu legen, daß er ihr die kleine Freude zu gönnen bereit war, wenn es sie beruhigte. Sein ernstes Gesicht ging wieder in ein Grinsen über, als er sich zurück zu der Kleinen am Tresen wandte. Mit dem Kinn nickte er in Richtung des Tabletts. "Ich denke, ich kann jetzt einen Kaffee gebrauchen. Und du siehst auch aus, als bräuchtest du etwas zum Aufwärmen, Kleine. Bevor wir uns dann über die Erfüllung von Wünschen unterhalten..." Damit gab er sie frei, indem er sich leicht vom Tresen abstieß. Er machte jedoch keine Anstalten, sich in Richtung der Getränke zu bewegen, sondern musterte sie abwartend.
Dean mit Alice im Schankraum Nevada kommt aus der Küche zurück
Ihre Taktik, den gespielt aufdringlichen Kunden in seine Schranken zu weisen, schien den geschmack von Foster zu treffen, was Alice innerlich beruhigte. Ob es nun die Taktik an sich war oder das was sie tat und sagte, spielte dabei für das Halbblut keine grosse Rolle. Was zählte war das Ergebnis und das schien genau dem zu entsprechen was Foster erwartet hatte. Zumindest stoppte er das Spiel. "So, so, also alle Wünsche erfüllst du, wenn du dankbar bist..." Er grinste gerade, als sie sich mit löblichem Einsatz an ihn schmiegte und an seinem Ohrläppchen zu saugen begann, als die Mexikanerin was Alice jedoch nicht bemerkte. Erst als Nevada sprach registrierte Alice die Anwesenheit der möglichen Kollegin und wurde sehr zu ihrem eigenen missfallen einen Moment lang rot um die Nasenspitze. Wenn Foster Nevada nicht einer ähnlichen Einstellungsprüfung unterzogen hatte, dann musste die Situation hier ein ganz falsches Bild abgeben. Zumindest ersparte ihr die Anwesenheit der Mexikanerin, jetzt schon auf Fosters letzte Worte eingehen zu müssen. So wie der wirkte, würde er die Aussage auf ihren Wahrheitsgehalt prüfen wollen. Ob nun in einem Gespräch oder mit einer Kostprobe, würde sich noch zeigen.
Er liess Alice wieder von seinem Knie rutschen, schenkte seine Aufmerksamkeit für den Moment ganz der Mexikanerin und entliess sie mit einigen Anweisungen zu ihrem ersehnten Kirchgang. Zumindest machte Foster den Führsorglichen Eindruck, schien auf seine Mädchen zu achten, was seine Anweisung, bei Problemen wieder heirher zu kommen zumindest sugerierte. Ob die Worte nur heisse Luft waren oder wirklich was dahinter steckte, konnte nur die Zeit zeigen. Schliesslich liess Foster sein ernstes Gesicht wieder zu Alice wandern, liess seinen Gesichtsausdruck wieder in ein Grinsen übergehen. "Ich denke, ich kann jetzt einen Kaffee gebrauchen. Und du siehst auch aus, als bräuchtest du etwas zum Aufwärmen, Kleine. Bevor wir uns dann über die Erfüllung von Wünschen unterhalten..." mit diesen Worten gab er sie frei und Alice strich unbewusst den Rock wieder glatt, sah Nevada hinterher die sich nun freudig auf den Weg in die Kirche machte.
"Eine schöne Zeit.." schickte Alice ihr als Wunsch hinterher. Sie hoffte das der Besuch für Nevada angenehm verlaufen würde, ohne Probleme. Die Mexikanerin schien nett und die Kirche ihr immens wichtig, da verdiente sie einen angenehmen Gottesdienst ohne hetzerische Moralapostel der Gemeinde. Dann lenkte Alice ihre Aufmerksamkeit wieder auf Foster, der keinerlei Anstalten machte sich in Richtung Kaffee zu bewegen was Alice als stumme Aufforderung sah ihn zu bedienen. Entsprechend ging sie zu dem Tablett, nahm dieses auf und trug es zu einem der Tische. Sie freute sich auf den Kaffee, schon seid Nevada diesen angeboten hatte und stellte das Tablett auf dem Tisch ab, nahm einen der Becher und stellte ihn auf den Tisch. Dann nahm sie den zweiten und setzte sich in einen der Stühle, schlug die Beine übereinander und genoss den Duft des Kaffees bevor sie zu Foster blickte.
"Ich hoffe sie sind bisher zufrieden Mister Foster? Sie haben fragen wegen der Erfúllung von Wünschen wenn ich sie eben richtig verstanden habe?" fragte sie mit einem unschuldigen Blick aus den Augen, die Foster fixierten während sie einen Schluck des Kaffees zu sich nahm und dann die Tasse abstellte. Das lief doch bisher alles sehr zufriedenstellend und sie war gespannt welche Form von Tests und fragen Foster noch haben mochte.
Dean mit Alice im Schankraum Nevada verläßt das Bordell
Die Hände verschränkend ließ Dean seinen Blick auf seiner jüngsten Bewerberin ruhen. In einer beinahe belustigend bürgerlich anmutenden Geste strich sie sich die verrutschten Röcke glatt und rief der gehenden Nevada noch einen frommen Wunsch hinterher. Es amüsierte den Bostoner, wie sich das Mädchen trotz seiner offensichtlichen Erfahrung als Freudenmädchen noch gewisse kleine, wahrscheinlich ganz unbewußte Rituale und Floskeln bewahrt hatte, wie sie auch die ehrbaren Ladies pflegten. Das konnte aber in manchen Fällen vielleicht sogar noch besser fürs Geschäft sein als ihre bewußt eingesetzten Verführungskünste. Die waren zwar, soweit er das bis jetzt beurteilen konnte, recht zufriedenstellend, doch es gab Männer, die sich von einem naiven, unschuldig wirkenden Charme noch mehr anziehen ließen. Natürlich mußte jeder wissen, daß die Mädchen in einem Bordell alles andere als unschuldig waren, doch gerade wenn sie für kurze Momente in die Verhaltensweisen gewöhnlicher Bürgersfrauen zurück verfielen, erzeugte das eine Wirkung, die sie mit bewußten Anstrengungen kaum in gleicher Weise hätten erzielen können.
Die Kleine hatte etwas an sich, was sie jünger und damit interessanter erscheinen ließ. Allerdings spürte er einen recht gut entwickelten Stolz hinter ihrem Gebaren, der nicht zu einem Problem werden mochte, wenn sie ihn zu bezwingen wußte, es aber konnte. In diesem Fall wäre noch einige Erziehungsarbeit von seiner Seite zu leisten, aber er erwartete keine unüberwindlichen Probleme diesbezüglich. Bislang hatte er schließlich noch jedes Frauenzimmer zur Räson gebracht, und zwar meist, ohne auch nur körperliche Gewalt gebrauchen zu müssen. Darauf war er nicht wenig stolz. Und dann schien ihm das Mädchen überraschend gut mit Nevada auszukommen. Zumindest hatte er nichts von der Spannung bemerkt, die oftmals zwischen den ja um Kunden konkurrierenden Mädchen herrschte. Ihm sollte es recht sein, wenn sie sich gut miteinander vertrugen. Zum einen brauchte jedes Mädchen manchmal eine Freundin, um sich auszuheulen – die typisch weibliche Art, Frust und Sorgen abzureagieren. Und zum anderen konnte er sich mehr ums geschäftliche kümmern, wenn er nicht andauernd dazwischengehen mußte wie bei ein paar Katzen, die sich anfauchten. Streitende Weiber waren eine echte Strapaze für die Nerven.
Mit einem innerlichen Nicken sah er Alice zu dem Tablett gehen und es zu einem der Tische bringen, um dort den einen der Becher für ihn abzustellen. Gut, wenn ein Mädchen es verstand, auf solche leisen Winke und stummen Aufforderungen richtig zu reagieren. Das ersparte ihnen beiden eine umständliche Einarbeitung in die Regeln, die er für sein Etablissement aufgestellt hatte. Natürlich schlug sie die Beine aufreizend übereinander, als sie sich setzte. Anders hatte er es kaum erwartet. Ein wenig schmunzeln mußte er allerdings schon, als sie ganz offensichtlich den Duft des Kaffees aus ihrem eigenen Becher voller Genuß einsog. Langsam schlenderte er zu dem Tisch hinüber, griff sich den freien Becher und setzte sich – auf die Tischplatte direkt vor Alice, so daß er auf die Kleine hinabsah. Indem er seinen Becher hob, als proste er ihr zu, grinste er kurz. "Nur zu, Kleine, trink erst mal einen Schluck. Man soll mir nicht nachsagen, daß ich einem durchgefrorenen Mädchen nicht ein wenig heißen Kaffee gönne." Damit setzte er seinen eigenen Kaffee an und trank einen Schluck. Er war wirklich verdammt heiß, gerade eben gekocht offenbar. Brave Nevada.
Mit einem Blick, der zwischen Wohlwollen und Nachdenklichkeit schwankte, sah er an Alice auf und ab. Nach dem ersten Test sah er keinen Grund mehr, ihr seinen bisherigen, recht positiven Eindruck noch immer gänzlich vorzuenthalten. Sie sollte durchaus merken, daß ihm ihr bisheriger Auftritt zugesagt hatte. Darum war er auch etwas leutseliger und nickte ihr auffordernd zu. Sie sollte merken, daß er sich um seine Mädchen kümmerte, dafür sorgte, daß es ihnen gutging, solange sie brav und einsichtig waren. Dies war ein beiderseitiges Geschäft: Dean forderte Einsatz, Benehmen und Gehorsam und bot dafür Schutz, Unterkunft und ein bescheidenes Auskommen. Und eine charmante Behandlung, denn er wußte, daß auch oder vielleicht sogar besonders ein Freudenmädchen es genoß, wie eine Lady behandelt zu werden. Selbst wenn sie wußte, daß das nicht ganz ehrlich gemeint war – es war ja genauso wie mit den Kunden, die den Mädchen bereitwillig die unschuldigen Blicke abnahmen, obwohl sie wußten, daß das Gegenteil stimmte. Jeder Mensch brauchte eine gewisse Anerkennung, und er setzte diese in Form galanter Gesten ein, um auch ein Zuckerbrot zur Peitsche zu haben. Und zudem genoß er das galante Flirten durchaus selbst. Wenn er der Neuen frühzeitig demonstrierte, wie es ihr gehen würde, wenn sie sich verständig und folgsam zeigte, würde sie es verstehen und sich danach richten, so sie nicht extrem dumm war. Hatten sie beide Glück, dann waren der Lederriemen und ähnliche Maßnahmen bei ihr vielleicht überhaupt nicht nötig.
Mit einem flüchtigen Lächeln stellte er daher seinen Becher wieder ab und nickte einmal. "Ja, bis jetzt bin ich recht zufrieden mit dem, was ich gesehen habe, Schätzchen. Was die Erfüllung von Wünschen angeht, ist meine Neugier allerdings noch nicht befriedigt, das stimmt. Ich möchte genau wissen, welche Wünsche du erfüllen kannst, und wie gut." Dann grinste er wieder, und in seine Augen trat ein Funkeln, das von Humor künden mochte, oder aber von Unternehmungslust. "Und da wir unseren Mädchen hier einiges bieten, muß ich auf einer Demonstration bestehen." Damit beugte er sich ein wenig zu ihr hinab. "Ich nehme doch an, daß du einiges zu demonstrieren hast, nicht wahr..?" Deans Blick bekam wieder etwas von dem einer Katze, die etwas zum Spielen entdeckt hatte.
[OOC: Ich bin mal davon ausgegangen. daß Nevada nichts erwähnenswertes mehr sagt. Falls ich Dich übergangen habe, ändere ich den Post natürlich.]
Dean mit Alice im Schankraum Nevada verläßt das Bordell
Langsam schlenderte Foster zu dem Tisch hinüber, griff sich den freien Becher und setzte sich auf die Tischplatte direkt vor Alice. Er schaute auf sie hinab, schenkte ihr eine gönnerhafte Phrase. Er war der typische Vertreter des sehr von sich eingenommenen, möchtegern Gentleman. Eine aufgesetzte, höfliche Fassade, Kleidung die ihm Stil verlieh, den er sonst wohl nicht wirklich gehabt hätte, ihn von der normalen Bevölkerung abhob und zumindest einen halben Schritt in Richtung der Reichen brachte, zu denen er gehören wollte. Ein Lebemann, der die schönen Seiten des Lebens geniessen wollte, mit möglichst wenig eigenem Einsatz and Schweiss und Arbeit. Mit einem Blick, der zwischen Wohlwollen und Nachdenklichkeit schwankte, sah er an Alice auf und ab, taxierte sie weiterhin, so wie schon die ganze Zeit. Ihre Frage hätte sie sich eigentlich sparen können, denn wenn er nicht zufrieden gewesen wäre, wäre sie wohl schon nichtmehr hier, aber es hielt das Gespräch am laufen.
Mit einem flüchtigen Lächeln stellte er seinen Becher wieder ab und nickte einmal auf ihre Frage, bestätigte, das er in der Tat recht zufrieden war und lenkte die Unterhaltung auch direkt auf ihre Erfüllung von Wünschen. Ganz wie sie erwartet hatte. Hier konnte das Vorstellungsgespräch in verschiedenste Richtungen gehen. Eine einfache Unterhaltung, in der er ihr Situationen erläuterte, Wünsche nannte die Kunden haben könnten und ihre Reaktion abschätzen würde, wenn sie auf die Einging. Das Grinsen der er wieder aufsetzte und das Funkeln das in seine Augen trat, deuteten jedoch eine ganz andere Richtung an, in die dieses Vorstellungsgespräch gehen würde.
"Da wir unseren Mädchen hier einiges bieten, muß ich auf einer Demonstration bestehen." Damit beugte er sich ein wenig zu ihr hinab. "Ich nehme doch an, daß du einiges zu demonstrieren hast, nicht wahr..?" Deans Blick bekam wieder etwas von dem einer Katze, die etwas zum Spielen entdeckt hatte.Alice hielt dem Blick stand, nahm einen weiteren Schluck von dem Kaffee und sah Dean über den Rand der Tasse an. Ja, sie hatte eine Menge zu demonstrieren, in der Tat. Er bestand auf eine Demonstration, oder simpel ausgedrückt er wollte sie antesten. Vermutlich ausprobieren zu was er sie im Bett animieren konnte um einschätzen zu können inwieweit sie seinen Vorstellungen entsprach, der Kundschaft eine schöne Zeit zu bereiten. Ihre Scham und zurückhaltung zwischen den Laken hatte sie mittlerweile deutlich hinter sich gelassen und für den richtigen Preis oder in diesem Falle Anteil an dem Betrag, war sie zu beinahe allem bereit, da würde sie den Mann keineswegs enttäuschen. Wenn der allerdings glaubte das er hier und jetzt ran durfte lag er leider falsch. Erstmal gab es noch ein paar Dinge zu klären.
"Alles zu seiner Zeit Mister Foster. " lächelte sie honigsüss zu ihm hoch, stellte die Tasse auf den Tisch zurück und strich mit ihrer linken Hand über Fosters Oberschenkel. "Sie haben einen ersten Einblick bekommen was ich zu bieten habe, da ist es doch langsam an der Zeit mir das selbe zu geben. Wie sind die Anteile für meine Dienste? Ich mach das ja schliesslich nicht aus der puren Güte meines Herzens heraus." Sie lachte leise und lehnte sich zurück. "Freie Kost und Logis sind ein guter Anfang und sagen wir...."sie machte ein nachdenliches Gesicht " ...ein drittel von jedem Kunden den ich aufs Zimmer mitnehme, also dem Preis für mich versteht sich. Klingt das annehmbar für sie Mister Foster?" Interessiert und abwartend schaute sie zu dem Mann hoch. Sie war darauf vorbereitet das er handeln würde und ein wenig höher als das was sie haben wollte, hatte sie ohnehin angesetzt. Zwanzig Cent aus jedem Dollar wären bei den hier zu erwartenden Preisen vermutlich immer noch ein gutes Geschäft. "Alternativ können wir uns auch über einen angemessenen Festpreis einigen, ich bin da offen. Wenn wir eine Einigung haben, dann können sie gerne die erwünschte Demonstration haben. " fügte sie schlussendlich hinzu und betrachtete Dean nun abwartend, gespannt wie er reagieren würde.
Für einen Moment war der Bostoner fast verblüfft über die Direktheit, mit der das Mädchen auf das Geld kam. Er brauchte aber nicht lange, um auf das neue Gesprächsthema umzuschalten. Er war jedoch noch nicht zu einer Antwort gekommen, als sie schon weitersprach und gleich eine Forderung in den Raum warf, über die er ihr fast ins Gesicht gelacht hätte. Entweder war sie doch nicht so erfahren, wie er geglaubt hatte, oder aber reichlich unverschämt. Ein Drittel wollte sie?! Also quasi einen genauso hohen Anteil wie Hayway und er? Ja, sogar einen höheren, denn Kost und Logis sollten sie ihr von ihrem gemeinsamen Anteil auch noch bezahlen – und das, wo gerade Unterkunft und Essen den Löwenanteil eines Monatsverdienstes für jeden normalen Arbeiter ausmachten! "Ach, freie Kost und Logis sind also ein Anfang..?" Er wußte nicht genau, ob er amüsiert oder verärgert sein sollte, während er sie musterte. "Und daß du das alles nicht aus Herzensgüte tust, ist mir schon klar, Mädchen. Du tust es, um nicht zu verhungern." Als hätte er nicht gewußt, in welcher Not eine alleinstehende Frau automatisch war, beschränkten sich doch die Verdienstmöglichkeiten für sie extrem. Er beschloß, das ganze als eine Art Test oder Versuch von ihrer Seite aufzufassen. Vielleicht wollte sie ja auch nur sehen, wie er reagierte, ob er leicht übers Ohr zu hauen war oder wußte, wie der Hase lief.
Gemütlich lehnte er sich daher zurück, nachdem er seinen Mantel abgelegt und über die Lehne des nebenstehenden Stuhls gehängt hatte. "Also, ich will es dir mal erklären, Schätzchen..." Sein Ton war geduldig. Mit einer Geste wies er rund um sich. "Das ganze hier kostet Geld, sehr viel Geld sogar. Mein Partner und ich, wir müssen dieses große Haus unterhalten, wir müssen alle kleiden und ernähren, die darin arbeiten, wir kaufen teuren Whiskey und gute Zigarren für unsere Kunden, bezahlen Möbel, mieten Musiker und Tänzerinnen und tausend Kleinigkeiten mehr. Ich weiß nicht, ob du dir vorstellen kannst, was all das kostet." Er beugte sich ein wenig vor und schaute sie direkt an, dabei ihre Hand auf seinem Oberschenkel für den Moment ignorierend. "Wenn wir uns also über eine Gewinnbeteiligung unterhalten, dann selbstverständlich nach Abzug all dieser Unkosten. Und auch dann ist ein Drittel mehr als hoch gegriffen." Er runzelte leicht die Stirn. "Falls dein letzter Arbeitgeber so viel an alle seine Mädchen gezahlt haben sollte, muß er jedenfalls kurz vor der Pleite gestanden haben." Das war leicht übertrieben, aber nicht viel. Zumal niemand so wahnsinnig gewesen wäre, derart viel Geld in Frauenhände zu legen. Jedermann wußte, daß Frauenzimmer ohnehin nicht damit umgehen konnten.
Indem er sich wieder zurücklehnte, kniff er die Augen leicht zusammen und versuchte das Mädchen nochmals einzuschätzen. Sie konnte doch nicht ernsthaft glauben, daß er sich auf einen solchen Deal einließ, noch zudem, da er noch nicht wußte, wie gut sie war?! Schließlich war sie nur ein dahergelaufenes Frauenzimmer, das aus wer weiß welchen Gründen hier sein mochte. Abgesehen davon, daß er keine Frau kannte, die diesen Job nicht aus der Not heraus machte – auch die Kleine hier stand offensichtlich auf der Straße und konnte sich vielleicht nicht einmal die Weiterreise leisten, wenn sie abgelehnt wurde. Ihr blieb dann also nur die Hoffnung, daß sie irgendwo als Dienstmädchen unterkam – was unwahrscheinlich war und auch nur bedeutet hätte, daß sie exakt das bekam, was sie so großspurig als "guten Anfang" bezeichnet hatte, nicht mehr. Sie war also in einer schlechten Verhandlungsposition, schlechter als er jedenfalls. Vielleicht hatte aber auch der Besitzer des Bordells, aus dem sie kam, einen Narren an ihr gefressen und ihr deshalb viel mehr gegeben als üblich. Und ihr damit solche Flausen in den Kopf gesetzt.
Für gewöhnlich besaßen die Mädchen nämlich nicht wesentlich mehr als beim Antritt ihrer Arbeit, wenn sie ein Haus irgendwann wieder verließen, das wußte er. Sie waren da nicht besser gestellt als ein Großteil der anderen Menschen auch – man arbeitete, um essen und sich kleiden zu können, ein Dach über dem Kopf und vielleicht gelegentlich einen winzigen Luxus zu haben, ein Duftwasser, ein paar Ohrringe oder was ein Frauenherz auch immer begehren mochte. Immerhin, sie hatte ein recht hübsches Gesicht und schien anstellig, wenn auch ein wenig zu hochnäsig. Das würde man jedoch sicherlich noch korrigieren können, weswegen er durchaus willens war, es mit ihr zu versuchen. Daher gab er sich den Anschein, daß er sich zu einem Entschluß durchgerungen hatte, und sah sie wieder offen an. "Gut, paß auf, ich mache dir ein Angebot: Du kannst erst mal hier bleiben, und wir schauen, wie du dich machst. Zehn Prozent vom Gewinn für dich, und du mußt dich um nichts sonst kümmern – wir übernehmen alle Unkosten. Solltest du gut arbeiten, unterhalten wir uns noch einmal." Damit hatte er, verglichen mit den üblichen Bedingungen, ein mehr als faires Angebot gemacht. Gelassen nahm er noch einen Schluck Kaffee und wartete auf ihre Antwort.
Mit ihrer Forderung hatte sie Dean ganz offensichtlich kalt erwischt und das nicht im positiven Sinne. Seine erste Erwiderung war deutlich kühler als sein bischeriges Gebaren und Alice fürchtete schon das sie eine unsichtbare Grenze überschritten hatte als der Bostoner began ihr das Geschäft zu erklären. Mit einem aufmerksamen Gesichtsausdruck folgte sie seinen Erläuterungen die er nun zum besten gab. Getränkekosten, Essenskosten, Zigarren, Sängerinnen und Tänzerinnern und was ihm sonst noch so vorschwebte. Das er sich Getränke und Essen zusätzlich würde bezahlen lassen, vermutlich hoch genug um die Zigarren auch gleich mit vergütet zu haben, liess er natürlich aussen vor. Sicherlich, gerade zu Begin würde er erstmal ordentlich investieren müssen aber das würde sich schnell in Profit verwandeln wenn der Laden erstmal lief.
"Wenn wir uns also über eine Gewinnbeteiligung unterhalten, dann selbstverständlich nach Abzug all dieser Unkosten. Und auch dann ist ein Drittel mehr als hoch gegriffen." hörte sie ihn sagen und lehnte sich wieder ein wenig nach vorne, nahm einen weiteren Schluck des heissen Kaffees zu sich und wärmte sich die Finger an der Tasse. So, von ihren Verdiensten wollte er all die Unkosten tragen. Das war ja hoch interessant. Gewinne einfahren durch den Ausschank und sich nebenher die Verdienste ihrer Arbeit einstreichen. So also lief der Hase. Das sie einen gewissen Teil an ihn ablieferte war normal, dafür gabs ja Kost und Logis und eben auch seinen Schutz. Er trug das Risiko von einem Gast vermöbelt zu werden, oder schlimmeres, um sie zu schützen, da war ein gewisses Entgelt schon gerechtfertigt. Wenn er aber glaubte sich an ihr Gesundstossen zu können lag er ziemlich falsch. Sicher, sie brauchte den Job aber dankenswerter Weise war das Queen of Hearts nicht der einzige Laden wo sie hier Arbeit finden konnte. Das gab ihr eine gewisse Macht in die Hand die sie auch gedachte auszunutzen. Dean machte den Anschein, daß er sich zu einem Entschluß durchgerungen hatte.
Sie lauschte seinem Angebot, das schon ein kleines Zugeständnis in ihre Richtung war, aber noch deutlich unter dem was sie sich vorgestellt hatte. "Solltest du gut arbeiten, unterhalten wir uns noch einmal." schloss er sein Angebot ab und Alice tat es ihm gleich, nahm gelassen einen Schluck des Kaffee, stellte den Becher in ller gemütsruhe wieder auf den Tisch, bevor sie ihn wieder anssah, bereit ihm eine Antwort zu geben. Die Unkosten des Ladens waren sein Problem, nicht das ihre, aber das würde sie ihm gewiss nicht ins Gesicht sagen. Sie kannte diese Lokale, wusste wie es da ablief und entsprechend konnte er ihr da wenig vor machen. Sie war jung, keine Frage, aber das hiess nicht das sie nicht schon einiges an Erfahrung gesammelt hätte.
"Mister Foster, ich erwarte nicht das sie Katze im Sack kaufen und mir hier Zusagen machen." began sie mit freundlich warmer Stimme, heftete ihre Augen an die seinen und lächelte ihm zu. "Das Angebot klingt gut und wenn wir uns auf zwanzig Prozent einigen sind wir uns im Grunde einig. Das hängt natürlich auch ein wenig davon ab wieviel sie den Kunden aus der Tasche ziehen und für was. Besteht meine normale Arbeit aus ein wenig Flötenspiel und daraus das mir die Kunden den Biber bürsten, das ist kein Problem. Manche Männer und das gerade in Etablisements wie diesem hier, entwickeln allerdings einen besonderen Geschmack. Den lassen sie sich entsprechend vergüten, da bin ich sicher. Wenn wir uns in der Mitte treffen bin ich zufrieden und wir können mit dem Einstellungsritual fortfahren. " säuselte sie ihm zu. "Wenn sie am Ende zufrieden sind, alles wunderbar, dann hole ich meine Sachen und fange sofort an. Wenn nicht würde ich ein kleines Entgeld für den Test erbitten und wir trennen uns freundschaftlich. " erklärte Alice und erhob sich, stellte sich zwischen Deans Beine und legte ihm die Hände auf die Brust, strich sanft darüber und musterte sein markantes Gesicht.
"Aber ich bin sicher sie werden hoch zufrieden sein." sie liess den Blick schweifen, mit einem fröhlichen Gesichtsausdruck. "Wo möchten sie das Gespräch fortsetzen?"
Nevada bei Alice und Dean, dann verlässt sie den Schankraum
Ein Anflug von Dankbarkeit lag in dem Lächeln, dass sie Dean schenkte. Er schien sich an ihre Absprache zu erinnern und nicht nur das er sie gehen ließ, Nein, er sicherte ihr nochmal seinen Schutz zu und gemahnte sie daran bei Schwierigkeiten hierher zurück zu kommen, damit er sich darum kümmern konnte. „Danke!“ Die Stimme der jungen Frau war kein einschmeichelndes Schnurren, sondern vielmehr sprach heitere Freude daraus. Die Mexikanerin hatte ausnehmend gute Laune und auch als ihr Boss sich nun in etwas barscherem Tonfall wiederholte und sie aufforderte abzuschwirren änderte das nichts daran. „Alles was sie sagen Mr. Foster.“ Ein Hauch von Spott lag in ihren Worten aber die junge Frau grinste nicht, sondern wirkte vielmehr auf jugendliche Weise unbeschwert. Sogleich machte sie sich auf den Weg zur Tür, denn auch wenn sie keine Eile hatte wollte sie doch keineswegs das Schauspiel zwischen ihrer neuen Kollegin und Foster beobachten. Diese wünschte ihr eine schöne Zeit und Nevada blickte sich im gehen zu Alice um. „Ja, Dir auch.“ Obwohl sie lächelte waren die Augen der Mexikanerin ernst, denn sowohl in ihrer Eigenen als auch in der Lage von Alice hießen diese Worte wohl wenig anderes als „ich hoffe für Dich es wird nicht allzu schlimm.“ Zielstrebig trat sie hinaus und zog leise die Eingangstür hinter sich zu.