Dean mußte zugeben, daß sich die Kleine wirklich Mühe gab, was das Zwischenmenschliche anging. Sie legte wohl allen Charme in ihre Stimme, zauberte ein Lächeln auf ihr Gesicht und zeigte sich sehr kontaktfreudig. Und normalerweise hätte ihm das auch sehr zugesagt. Es änderte in diesem Fall aber nichts an dem, was sie sagte, ganz gleich, wie charmant sie es vorbrachte. Zunächst glaubte er seinen Ohren nicht zu trauen, doch nachdem er ein paar Momente hatte verstreichen lassen, machte die Realität noch immer keine Anstalten, sich als Traum oder Halluzination zu entpuppen. Sie hatte allen ernstes noch einmal versucht zu handeln! Ein wenig ärgerlich wurde der Bostoner nun schon. Verdammt noch eins, das Mädchen schien doch nun wirklich nicht völlig unbeleckt zu sein – wie konnte sie da auf die kuriose Idee kommen, sie könne hier weitaus bessere Bedingungen aushandeln als anderswo? Ganz zu schweigen davon, daß die Mädchen in solche Fällen für gewöhnlich überhaupt nicht handeln konnten, weil sie schlichtweg nicht in der Position dafür waren.
Er hatte doch nun wirklich ein Angebot gemacht, das über der Norm lag – und sogar spürbar darüber für einen Neuling. Und statt sich damit zufrieden zu geben, sprach sie weiter davon, wo man sich "einigen" könne..! Ja glaubte sie denn etwa, sie könnte mit dem Besitzer eines solchen Etablissements auf Augenhöhe reden?! Die meisten Mädchen mußten froh sein, ein Dach über dem Kopf zu haben und nicht hungern zu müssen, beugten sich aus der Not einem strengen Reglement und teilweise sehr harten Strafen für Ungehorsam... er konnte es noch immer nicht ganz fassen, daß sie ganz so tat, als sei man in einer Verhandlung zwischen zwei gleichberechtigten Partnern. Er musterte die Kleine scharf und fragte sich, woher sie die Chuzpe nahm, ihm gegenüber so aufzutreten. Pure Naivität fiel weg. Sie mußte schon Saloonluft geschnuppert oder gar in einem richtigen Bordell gewesen sein, dafür sprach vieles. Dann mußte sie aber doch auch wissen, daß man mit einem Mann wie ihm nicht so reden konnte, wollte man seinen Hintern ins Warme bringen.
Oder glaubte sie am Ende, er sei derart unerfahren, daß sie ihn über den Tisch ziehen konnte? Denn nichts anderes war es, wenn ein Mädchen genug verdiente, um sich größere Barschaft anzusparen. So lief dieses Geschäft nicht, sonst wären alle Mädchen über kurz oder lang ausgestiegen. Sie wurden stets in Abhängigkeit gehalten, so führte jedermann ein Bordell. Jedenfalls jeder, der etwas von der Sache verstand und nicht nach kurzer Zeit pleite ging. Er grübelte nach, während seine Miene zunehmend verschlossener wurde. Dachte sie etwa, er sei ein kompletter Neuling, weil Camden so klein und abgelegen war und es sich hier um eine Neueröffnung handelte? Nun, wenn dem so war, dann war jetzt der Zeitpunkt gekommen, sie auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. So sie nicht ohnehin wußte, wie weit von der Norm entfernt sie sich bewegte, und einfach hatte pokern wollen. Für einen kurzen Moment hielt er noch inne, als sie sich vor ihn stellte und nochmals mit ihren körperlichen Reizen bearbeitete.
Im Gegensatz zu vorher sprachen jedoch sowohl seine Stimme als auch sein Gesichtsausdruck eine deutlich weniger charmante Sprache, als er sich leicht zurücklehnte, um zu ihr hochzusehen. "Ich glaube, du hast mich da nicht ganz richtig verstanden, Schätzchen. Ich habe ein Angebot gemacht – ein gutes, wohlgemerkt – das ist richtig. Aber nicht eines, über das wir verhandeln." Er sprach das letzte Wort dabei so aus, daß man ihm anmerkte, wie unpassend, ja, abstrus es ihm in der momentanen Situation erschien. "Du kannst es annehmen oder nicht, das sind deine Möglichkeiten. Wenn ich mit dir zufrieden bin, überlege ich mir möglicherweise das eine oder andere Extra. Aber ich werde keinesfalls diesen Laden ruinieren, indem ich dir Zugeständnisse mache, die kein anderes Mädchen bekommt." Er schüttelte den Kopf, als könne er selbst nicht glauben, worüber sie gerade sprachen. "Ich meine, wie stellst du dir das vor, Mädchen? Dir ist doch wohl klar, daß all unsere Mädchen kämen und genau dasselbe fordern würden – und nicht viel später kämen die Besitzer anderer Läden und würden meinen Partner und mich fragen, was wir uns dabei denken, die Preise zu ruinieren." Er zuckte die Schultern. "Du kannst natürlich auch drüben im Saloon nachfragen. Ich glaube zwar nicht, daß die sich leisten können, überhaupt was zu zahlen, aber..." Er ließ den Satz im Raum schweben. Die Kleine mußte schon selbst wissen, was sie wollte – jedenfalls solange sie noch nicht zu ihm gehörte. Sollte es allerdings dazu kommen, wäre wohl noch einiges an Erziehungsarbeit bei ihr zu leisten.
Foster Miene war nicht gerade vielversprechend während Alice einen zweiten Versuch unternahm. Ihr neuerlicher Versuch, einen besseren Deal herauzuschlagen könnte sich als Fehler erweisen. Sie musste umdenken. Drei Möglichkeiten standen ihr nun offen, Poker und hoffen, das Queen of Hearts verlassen und es im Saloon zu versuchen und damiit die Chance auf einen Job hier gekonnt versiegeln, oder den Deal annehmen wie er war. Während Dean mit deutlich weniger charmanter Stimme und Gesichtsausdruck zu ihr sprach, machte sie sich über genau diese Entscheidungen ihre Gedanken. Foster war der Meinung, das sein Angebot ein Gutes war. Aus seiner Sicht war es das sicherlich auch, er musste ja schliesslich die Kerle nicht beglücken. Zehn Cent vom Dollar und 90 cent für ihn war für Alice alles andere als ein guter Deal, schaffte Konkurenz mit Nevada wenn der Laden nicht laufen sollte und die Chance bestand schliesslich immer, bei einem neu eröffneten. Mit dem Anteil würde sie keine grossen Sprünge machen können und sie brauchte einige Kunden um einen einzelnen Dollar zusammen zu kratzen. Um sich was auf die Hohe Kante zu legen brauchte sie eine Unmenge an Kunden und für ihr Endziel würde sie so Jahrzehnte brauchen um es gerade mal so zu erreichen. Ob der andere Saloon bessere Konditionen haben würde wusste sie nicht. Foster sprach von gelegentlichen Zugeständnissen. Erfahrungsgemäss hier und da was neues zum anziehen, mit ganz viel Glück auch mal etwas Schmuck. Den wiederrum konnte man später wenigstens zu Geld machen also nicht ganz so schlecht. Sie blickte Foster nachdenklich an. Er sah nicht so als als würde er einlenken oder weich werden. Er hielt sein Angebot für grosszügig und gehörte ganz offensichtlich zu der Sorte Burschen, die ihre Mädchen in Abhängigkeeit hielten. Nunja. Alice beschloss für sich, das ihr das Risiko zu hoch war, den anderen Saloon zu testen und den Job ablehnen kam nicht in Frage.
Ihr Gesichtsausdruck wechselte wieder zu dem gewinnenden Lächeln und auch ihre Hände setzten die Streichelein seiner Brust nun fort. Sie legte leicht den Kopf schief und grinste. "Versuchen muss man es ja. Sie haben den Test bestanden." Zwinkerte sie ihm zu. Eine hübsche Ausweichtaktik, ihm die Handelei als Test unterzujubeln, ob auch er den nötigen Geschäftssinn hatte einen Laden wie diesen zu führen. Leider hatte er den augescheinlich. "Freie Kost und Logis, zehn Prozent von den Einnahmen meiner Dienste. Klingt in Ordnung." Sie musterte seine Brust und dann wieder sein Gesicht, spielte ein wenig mit dem Revert seine Jacke bevor sie weitersprach. "Eine Anmerkung hab ich noch. Ich bin eine Hundsmieserable Köchin." Alice schmunzelte verlegen und atmete einmal tief durch. "Ich hoffe das macht nichts." Dann löste sie sich von Foster, nahm nochmal den Kaffeebecher vom Tisch und leerte das belebende Getränk. Der Deal war nicht ideal, aber sie würde schon 'über die Runden kommen. Wenn nicht konnte sie immer noch die Koffer packen und weiter ziehen, aber sie war gewillt dem Laden eine Chance zu geben. Ihm und Foster und dem anderen, noch unbekannten Chef. Nachdem sie den Becher wieder abgestellt hatte lächelte sie Dean nun wieder mit einem verspielten Funkeln in den Augen zu. "SO, wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, Wünsche und ihre Erfüllung und dem zweiten Schritt unseres Gesprächs. "
Eingehend musterte Dean die Kleine, wie sie so vor ihm stand, ihn anstrahlte und ihn mit Streicheleinheiten zu besänftigen versuchte. So ganz nahm er ihr die Sache mit der Gegenprobe nicht ab. Er hatte eher das Gefühl, sie versuchte auf diese Weise ohne einen allzu großen Gesichtsverlust einzulenken. Das hieß, daß sie einen gewissen Stolz hatte. Nicht gut für ein Mädchen, das dazu da war, zu bedienen und Freude zu bereiten, und zwar auch Männern, die sie nicht mochte. Dieser Charakterzug würde für sie in diesem Geschäft noch manche Träne bedeuten. Und er würde bedeuten, daß er ein scharfes Auge auf sie haben mußte, falls er sie auf Dauer einstellte. Mädchen mit Stolz tanzten leicht aus der Reihe. Sie brauchten eine strenge Hand, um gut zu funktionieren. Allerdings traute er sich zu, die Kleine entsprechend zu erziehen. Und immerhin schien sie eingesehen zu haben, wie ihre Situation war. Ganz dumm war sie also nicht, was sie nämlich unbrauchbar gemacht hätte. Stolze Mädchen waren problematisch. Dumme stolze Mädchen bedeuteten nur Scherereien. Diese hier war aber immerhin in der Lage, ihm auch nun noch schöne Augen zu machen, obwohl er sie zurechtgestutzt hatte. Das war eine gute Eigenschaft, denn er wollte nicht, daß seine Mädchen Widerworte gaben, weder ihm gegenüber noch den Kunden. Wenn die letzteren Probleme machten, sollten seine Schützlinge zu ihm kommen, damit er die Sache regelte. Und er würde sich für die ganz hartnäckigen Fälle an seinen Partner wenden, der sich wohl ohnehin lieber die Finger mit so etwas schmutzig machen würde als Dean.
Das Einlenken des Mädchens ließ seinen Unwillen tatsächlich wieder ein wenig abflauen, doch tat er einen Teufel, sie das sofort sehen zu lassen. Sie mußte erkennen, daß sie zu keck gewesen war und sich nun bemühen mußte, ihren Fehler wieder gutzumachen. Er nickte daher langsam, aber noch immer mit ernster Miene, als sie nun plötzlich behauptete, wie gut sein Angebot in ihren Ohren klinge. Vielleicht lernte sie ja schnell, ordentlich zu parieren. "Na gut, Kleine. Wir werden es mit dir versuchen. Eine Woche erstmal, um zu sehen, wie du dich machst. Und dann sehen wir weiter. Kannst deine Sachen gleich hierher bringen, wenn du noch mehr hast." Dann senkte er seinen Blick so weit, daß er geradeaus sah und damit ihre geschwungene Hüftlinie im Sichtfeld hatte. Ja, durchaus kein schlechtes Bild, was sie bot... sie war den Versuch wert. Der Ernst verschwand wieder von seiner Miene und machte einem Schmunzeln Platz, als sie sich erkundigte, ob ihre mangelnden Küchenkenntnisse ein Hindernis seien. "Keine Sorge, Mädchen. Für den Anfang sprecht ihr euch mit dem Kochen und Saubermachen ab, Nevada und du, dann wirst du schon das nötigste lernen. Sobald wir mehr Mädchen haben, wird sich das besser verteilen, und wenn der Laden erst mal gut läuft, stellen wir vielleicht eine richtige Köchin ein. Dann müßt ihr nur noch servieren, wenn ein Gast etwas bestellt."
Daß sie offenbar wußte, was natürlicherweise in den weiblichen Pflichtbereich fiel, stimmte ihn versöhnlicher. Er gestattete sich als äußeres Zeichen dafür ein Grinsen, als sie wieder auf den Teil ihrer Unterhaltung vor ihrem kecken Vorstoß zu sprechen kam. "Ja richtig... ich möchte natürlich sehen, ob du nicht nur mit dem Mundwerk arbeitest." Seine Augen funkelten nun ebenfalls wieder, als er sie von oben bis unten musterte. Fast machte er den Eindruck, als erinnerte er sich erst jetzt wieder daran, daß sie eine Frau war. "Wenn du mich überzeugen kannst, bist du vorerst eingestellt. Allerdings kann ich mir vorstellen, daß sich deine Fähigkeiten in einem privateren Ambiente besser entfalten könnten..." Seine Augen winkten in Richtung des Aufgangs, der zu den Zimmern im oberen Stock führte.
Alice und Dean im Schankraum, dann auf dem Weg nach oben
Ihr Einlenken liess ihn nicht besänftigt schauen. Foster zeigte keine Anzeichen, die Alice hätte deuten können, das sie ihn wieder auf die andere Seite der launelinie geschifft hatte. Erst als er sprach atmete sie nochmals tief durch und die kleine Sorge fiel von ihr ab. " Woche erstmal, um zu sehen, wie du dich machst. Und dann sehen wir weiter. Kannst deine Sachen gleich hierher bringen, wenn du noch mehr hast." Alice blickte den Mann an. Eine Woche erstmal. Was das bedeutete war klar. Artig, folgsam und willig sein. Eine ganze Woche lang über ihr normales Mass hinaus. Bevor sie sich diesem Gedanken allerdings eingehender widmen konnte kam er auf ihre Kochkünste zu sprechen. Absprechen mit dem kochen und sauber machen? Was glaubte Foster was er hier bekam? Ein Koch oder Hilfsarbeiter bekam rund 50 Dollar im Monat, etwas über einen Dollar pro Tag und der musste dafür nicht noch obendrein putzen und noch die Beine breit machen. Langsam wurde es wirklich interessant für wieviel Foster seine Mädchen an die Kunden verkaufte denn nur dann würde sich wirklich zeigen ob sich das hier überhaupt in irgendeiner Form lohnte. Er machte nämlich nicht den Eindruck das er diese Zusatzdienste auch zusätzlich vergüten würde. Wenn sie also über den Daumen peilte, annahm das sie vielleicht einen Kunden pro Abend hatte und Dean ihre Dienste für angenommene 5 Dollar anbot, dann wären das gerade mal 50 cent. Die Hälte vom Koch pro Tag. Keine schöne Vorstellung.
Nunja, für den Anfang war es ja nur eine Woche, danach könnte sie sich immer noch entscheichen, je nachdem wie Foster sich benahm und wie die Kundschaft lief. "Kochen, putzen, servieren. Das klingt ja nicht so kompliziert." Schmunzelte sie. "Wenn die Gäste nicht mit verkorkstem Magen hier raus sollen, dann ist es aber wirklich besser mich von den Töpfen fern zu halten. Ich lass sogar Wasser anbrennen." Scherzte sie.
Das Gespräch landete, nicht zuletzt dadurch das Alice es wieder zur Sprache gebracht hatte, wieder bei dem erfúllen der Wúnsche. Dean bestätigte und Alice schenkte ihm wieder einen Blick, mit dem gewissen, wilden Funkeln in den Augen als meinte : "Ja richtig... ich möchte natürlich sehen, ob du nicht nur mit dem Mundwerk arbeitest." Seine Augen funkelten nun ebenfalls wieder, und er musterte sie von oben bis unten. "Gerade mit dem Mundwerk bin sehr gut." Scherzte sie, ebenso zweideutig wie Dean. Mit den Augen dirrigierte Dean sie die Treppe hoch und Alice folgte seinem Blick, lächelte ihn an und schritt mit dem gleichen gang, den sie vorhin schon vorgeführt hatte, zur Treppe herüber und diese hinauf. Foster würde schon folgen...
Dean war schon im Gehen begriffen, als das Mädchen noch etwas von farbigen Billets erwähnte. Er blieb in der Tür kurz stehen, runzelte die Stirn und sah noch einmal zu ihr zurück. "Hm. Ich werde mal drüber nachdenken. Vielleicht keine so schlechte Idee." Tatsächlich schien der Gedanke auf den ersten Blick brauchbar. Sofort konnte er allerdings nicht zustimmen. Erstens mußte er sich wirklich noch einmal alles durch den Kopf gehen lassen – vielleicht gab es ja bei dieser Variante irgendwelche Schlupflöcher für zahlungsunwillige Kunden oder dergleichen. Und zweitens durfte nicht der Anschein entstehen, er würde bedenkenlos umsetzen, was eines seiner Mädchen sagte. Erwies sich der Vorschlag als sinnvoll, war es immer noch an der Zeit, sie mit irgendeiner kleinen Streicheleinheit fürs Mitdenken zu belohnen, damit sie sein Prinzip verinnerlichte: Wer gut für ihn arbeitete, hatte sein verläßliches Auskommen. Lobenswerterweise hatte die Kleine aber anscheinend sowieso schon erkannt, wie der Hase lief. Er nickte kurz auf ihre Klarstellung, daß sie nur einen Vorschlag gemacht hatte. Klare Verhältnisse – so lief ein Laden rund.
Er sah ihr noch einen Augenblick mit routinemäßigem Genießerblick zu, wie sie ihre Strümpfe über die Beine streifte. Ihren Blick dagegen nahm er nicht zur Kenntnis. Erst auf ihren Einwand wegen der Kleider grinste er und sah sie wieder direkt an. "Ich hab ja nicht gesagt, daß du in dem Fummel hierher laufen sollst, Mädchen. Du hast ja nun hier ein Zimmer zum Umziehen." Sein Grinsen vertiefte sich. "Wäre zwar sicher ein reizvoller Anblick, aber ich habe kein Interesse daran, daß dir der Wind durch die Beine pfeift und ich ein krankes Pferdchen habe, das ich nicht ins Rennen schicken kann." Er wurde wieder ernst. "Mal ganz abgesehen davon, daß wir alles geschäftliche hier drinnen halten. Die anständigen Herrschaften sind da sehr eigen – solange wir uns auf unser Etablissement beschränken, sind wir ein widerwillig geduldeter, aber notwendiger Teil der Gesellschaft. Tragen wir’s auf die Straße, werden wir zum Ärgernis und können unser Geschäft begraben. Und das werde ich nicht riskieren." Damit wandte er sich zur Tür und setzte seinen Weg in den Schankraum fort. Hinter sich hörte er, wie sie die Tür schloß.
Der kleine Abstecher ins Gasthaus war schnell abgewickelt gewesen und auch das austragen aus dem Zimmer ging angenehm schnell. Der freundliche Herr an der Rezeption, wohl ein neuer Gast, hatte sie kurz vorgelassen, was ihm wohl auch Alice Zimmer im Gasthaus gesichert hatte. Nun gab es kein zurück mehr für die junge Hure. Jetzt war das Queen of Hearts erstmal ihre einzige mögliche Bleibe aber nach dem erfolgreichen Einstellungsgespräch sah Alice keine wirklichen Schwierigkeiten auf sich zukommen. Ein Junggeselle der mit seinem Partner ein kleines Freudenhaus aufzog war ein guter Anfang. Würde der Laden laufen und sie sich entsprechend anstellen und benehmen war vielleicht sogar eine gehobene Postion unter den Mädchen möglich. Gut, im Moment waren das genau sie und Nevada, aber das konnte sich ja auch noch ändern, eventuel schneller als man annehmen konnte. Dean selber erschien ihr ein wenig herrschsüchtig, mehr als andere Männer. Dominant und auf seine Stellung als Mann achtend, so als fehlte ihm irgendwie das nötige Selbstbewusstsein und es gäbe die Notwendigkeit sich stetig neu beweisen zu müssen, aber den Eindruck hatte er eigentlich nicht gemacht. Der typische Weiberheld mit genau der Art von Badboy Charme, auf den Frauen so gerne hereinfielen und sich davon um den Finger wickeln liessen. Alice kannte die Sorte Männer, aber das half ihr nicht dabei sich gegen diese Art von Charme zur Wehr zu setzen. Ihr gefielen Männer die wussten was sie wollten und wie sie es bekommen konnten. Kräftige Männer mit guter Ausdauer und die hatte er mehr als bewiesen. Ein wenig wackelig war sie noch immer auf den Beinen aber das Spiel war eine neue Erfahrung gewesen, die ihr äusserst gut gefallen hatte. Dabei hätte sie sich nichtmal als unterwürfig bezeichnet, im Gegenteil, aber die wehrlosigkeit hatte sie immens scharf gemacht, wie sie sich eingestehen musste.
Im Moment erwies es sich nur erneut als Glücksfall, das die Gastsube neben dem Bordell stand, so brauchte sie ihre Koffer nicht so weit schleppen. Hutschachtel und eine Tasche hatte sie sich umgehängt, zwei Koffer in jeder Hand, kämpfte sie sich über die verschneiten Bretter der Veranden, durch die eisige Kälte auf ihr neues Zuhause zu. Ihr Atem hinterliess heftige Wolken vor ihrem Gesicht und sie musste von weitem aussehen wie eine Dampflock, zumindest hatte sie selber den Eindruck. Sie stellte einen der Koffer vor der Tür ab, öffnete diese, stoppte sie mit der Stiefelspitze und hob den Koffer wieder an. Ein wenig mühseelig drängelte sie sich durch die Tür hindurch und liess diese hinter sich wieder ins Schloss fallen, schleppte die Koffer zu zwei Tischen und schaute zu ihrem Chef, der gemütlich auf einem Stuhl sass und an einer Tasse nippte. Die Umhängetasche und die Hutschschachtel fanden ebenfalls ihren Weg von Alice Schulter und sie Schaute zu Dean. "So, das wäre alles an Sachen." merkte sie kurz an und bügte sich um den einen Koffer zu öffnen. Der Deckel klappte auf und sie nahm ihr lila Kleid , ihr grünes Kleid aus dem Koffer, ebenso wie das rosane mit der Schleppe und danach noch das Blaue Kleid. Zu guter letzt noch das mit den Streifen und Alice legte sie alle über die zwei beieinander stehende Tische. Sollte Dean sich aussuchen, was er als erstes sehen wollte. Eine kleine Show, wie sie aussah wenn sie nicht diese Alltagsklamotten trug hatten sie ja mehr oder weniger vereinbart. Alice hätte auch keinerlei Schwierigkeiten das hier unten im Schankraum zu machen, es waren im Moment wohl eh keine Gäste zu erwarten, waren doch die meisten in der Kirche und der Rest augenscheinlich im Gasthaus. "Womit soll ich anfangen?" fragte sie entsprechend, mit einem verschmitzen Grinsen und musterte ihren Chef.
Nachdem sich das neue Mädchen verabschiedet hatte, um seine Habseligkeiten aus dem Gästehaus zu holen, war es eine Weile lang recht still gewesen. Der große Raum im Erdgeschoß des Bordells lag verlassen vor Dean, aber das konnte seine Laune nicht trüben. Es war Sonntag, der Gottesdienst war wohl schon in vollem Gange – wer von den braven Camdener Bürgern würde sich zu dieser Zeit trauen, dem Laster zu frönen? Im Laufe der Zeit würde schon Leben in diese Bude kommen, und es würde sich herumsprechen, welche Genüsse hier geboten wurden! Vor allem würde es schnell die Runde machen, daß man hier für die gehobenen Ansprüche eingerichtet war. Nun ja, so einiges fehlte dazu natürlich noch... die Einrichtung war zwar von gediegener Qualität, aber noch nicht ganz vollständig. Auch waren dringend jemand für die Musik und natürlich auch Tanzdarbietungen notwendig, ein oder zwei Spieltische für die Entspannung zwischendurch, größere Vorräte teurer Spirituosen und was der Dinge noch mehr waren in einem Haus der ersten Kategorie, wie es sich der Bostoner vorstellte. Es würde alles werden, mit seinem Grips und Hayways etwas grober, aber durchaus brauchbarer Art – man würde schließlich auch ab und zu etwas direkter mit einigen Gästen umgehen müssen. Dazu hatten sie nun schon zwei junge Pferdchen im Stall, die auch nicht lange so einsam bleiben würden. Oh ja, die Zukunft würde ganz anders aussehen als dieser erste Tag!
Die Kleine kam zurück, als Dean gerade in seinen Zukunftsvisionen schwelgte, die Hacken seiner Stiefel lässig auf der Tischkante liegend, leicht zurückgelehnt auf seinem Stuhl und die Tasse mit dem dampfenden Kaffee noch in der Hand. Sein Kopf fuhr herum, als er das Geräusch an der Tür hörte. Ein Grinsen breitete sich auf seinen Zügen aus, als er das Mädchen sah: Hochbepackt mit Koffern, einer Umhängetasche und einer Hutschachtel – natürlich, Kleider! Die Weiber glichen sich da doch irgendwo alle. Anstalten, ihr beim Durchschreiten der Tür zu helfen, machte er allerdings nicht. Solch ritterliche Gesten sparte er sich für Ladies auf, die er noch nicht gut kannte und womöglich sehr viel näher kennenlernen wollte. Alice dagegen gehörte nun zu seinem Geschäft. Er wäre nicht Dean gewesen, hätte nicht jedes weibliche Wesen von ihm eine charmante Behandlung erfahren. Doch für sie wie auch für jedes andere seiner Mädchen würde er den besonderen Charme reservieren, der niemals einen Zweifel daran ließ, wer der Chef war. Die Mädchen waren dazu da, um zu bedienen, nicht um bedient zu werden. Klare Verhältnisse, die aber dem natürlichen Verhältnis zwischen Mann und Frau entsprachen und daher nicht schwer für sie zu akzeptieren sein sollten. Alice hatte sich im Gegensatz zu Nevada ja auch bei der Probe aufs Exempel als sehr folgsam erwiesen, und solange das so blieb, sollte es sich für beide Seiten als ein angenehmes Arrangement erweisen. Er war überdies guter Hoffnung, daß die Mexikanerin von dem erfahreneren Mädchen bald gelernt haben würde, auch dann gut zu spuren, wenn es sie Überwindung kostete.
Mit steigendem Interesse stellte er seine Tasse beiseite und sah zu, wie die Kleine all ihre besten Kleider vor ihm ausbreitete. Hübsche Sachen, verspielt und reizvoll alle miteinander. Sein Blick ging zwischen den Kleidern und deren Besitzerin hin und her. Dean war ein Lebemann, der schon unzählige Frauenzimmer in allen möglichen Abstufungen der Nacktheit gesehen hatte, und so fiel es ihm nicht schwer, das Mädchen in Gedanken in die vor ihm liegenden Sachen zu stecken und mit seinem geistigen Auge zu begutachten. Wirklich, die Sachen konnten alle recht gut an ihr wirken... er beschloß kurzerhand, sich hier und jetzt alles vorführen zu lassen, klopfte mit dem Knöchel auf das lilafarbene Kleid und lehnte sich wieder etwas zurück. "Mit dem hier. Zeig mir, was du hast, Kleine!" Damit verschränkte er die Arme hinter dem Kopf und grinste sie erwartungsvoll an. Er war gespannt, ob sie ohne zu zögern gehorchen und welchen Enthusiasmus sie dabei zeigen würde. Die Chance, daß sie von irgend jemandem außer ihm beim Umziehen gesehen würde, war verschwindend gering, wie er kalkulierte. Wer sollte um diese Zeit bei dem Wetter draußen herumstreunen und auch noch durch die Fenster hier hineinsehen? Dennoch, so winzig das Risiko war, es blieb – und die Kleine schien Spiele mit einem gewissen Risiko als prickelnd zu empfinden, ganz so wie er. Warum also nicht noch weiter die Arbeit mit dem Angenehmen verbinden? Er mußte so oder so herausfinden, ob sie ihm aufs Wort folgte oder noch Erziehung brauchte, und wie sie in ihren Sachen in natura aussah.
Dean war und blieb ein schwer zu begeisternder Mensch oder zumindest wusste er, wie er seine Begeisterung gut verbergen konnte. Das einzige Zeichen war, das er die Tasse abstellte und ihr dabei zusah wie sie die Kleider ausbreitete, nicht mehr. Mit ein wenig Übung mochte sie wohl irgendwann in der Lage sein seine Mimik zu deuten aber im Moment war sein Gesicht so lebhaft und leicht zu lesen wie das einer Krähe. Ein wenig frustrierend, aber Alice liess sich nichts anmerken, versuchte es zumindest. Deans Blicke wanderten zwischen ihr und den Kleidern hin und her, so als versuche er sich vorzustellen wie diese an ihr aussahen, um eine Vorauswahl zu treffen. Das er ihr bei den Koffern nicht zur Hand gegangen war, hatte Alice nicht überrascht. Hier draussen traf man eher selten wirkliche Galanten, die wussten was sich gehörte. Für den Mann aus Boston war sie ja nun auch ohnehin nur eine Bedienstete und die hatten sich nunmal selber zu helfen. Ihr Blick Blick folgte seiner Hand, deren Knöchel auf das Kleid tippten, das seine erste Wahl war. Das es nicht bei dem Kleid bleiben würde, da war sie sich fast sicher aber die Schuhe auf dem Stoff? Musste das nun sein? "Mit dem hier. Zeig mir, was du hast, Kleine!" hörte sie ihn sagen und blinzelte ihn an. Ein sanftes Lächeln legte sich auf Alice Lippen und sie schaute zu Dean. "Eine gute Wahl" kommentierte sie galant.
Ihr einfaches Tageskleid war etwas, das sich leicht öffnen liess und wie zuvor im Zimmer oben, öffnete sie die Verschlüsse, liess es von den Schultern und zu Boden gleiten. Auch die Hose, welche sie darunter trug wegen der Kälte und über die Dean vorhin schon ein wenig abfällig gesprochen hatte, streifte Alice von ihrem Körper. Nackt, nur in Schuhen und den über knielangen Damenstrümpfen stand sie hier mitten im Schankraum. Wenn jetzt doch jemand hereinschauen sollte und sei es nur durchs Fenster, es wäre wohl ohne Zweifel ein interessanter Anblick wie sie innerlich feststellte und Alice konnte sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen. Sie nahm das lilane Kleid vom Tisch auf und stieg hinein, langsam und auch die Körperbewegungen, welche es ihr erleichterten den Stoff an ihr hochzuziehen, führte sie langsam und ansehnlich aus. Dean sollte ruhig seine kleine Show haben, statt stupides anziehen. Alice schloss das Kleid an den entsprechenden Stellen , streifte die langen Handschuhe über die Arme und breitete diese dann aus, stellte sich vor Dean in Pose und drehte sich einmal um sich selbst, so das sie ihm den Rücken zuwand. Über die Schulter sah sie zu dem immer noch bequem dasitzenden Mann und drehte sich dann erneut zu ihm um, lächelte ihm zu. "Nun, wie ist das? Besser als das graue oder?"
Mit einem zufriedenen Grinsen sah er dem Mädchen beim Umziehen zu. So mochte es der Sohn von Dean Fosters Vater: Die Kleine spurte brav und zeigte keine übermäßige Scheu. Und sie bemühte sich sogar darum, ihm etwas zu bieten. Durchaus gekonnt stieg sie aus ihren wenig reizvollen Alltagskleidern und griff das von ihm ausgesuchte Kleid. Langsam, mit lasziven Bewegungen, zog sie es nach oben, verstand es, ihre Rundungen dabei gut zur Geltung kommen zu lassen. Er begann bereits darüber nachzudenken, ob er mit ihr eine Bühnenshow aufziehen konnte. Wenn die Kleine selbst keine gute Sängerin war, konnte man ja noch eine dazu anstellen. Zu entsprechender Musik – munter und von einer Frau mit dem rechten Maß an Koketterie gesungen, mit ein paar subtilen, nicht zu plumpen Schlüpfrigkeiten – konnte sie so sicherlich vor Publikum eine ganz nette Vorstellung darbieten. Gegen eine pauschale Bezahlung? Oder sollte sie danach um "Spenden" der Zuschauer werben? Oder vielleicht gönnte man ihnen die kleine Show sogar kostenlos, als Aufmerksamkeit des Hauses, um Appetit auf mehr zu machen? Hmmm... wenn man es ihr sagte, war das Mädchen sicherlich auch in der Lage, viel zu zeigen, ohne alles zu zeigen. Und die Gäste wollten irgendwann immer alles sehen. Und anfassen. Wofür sie wiederum würden zahlen müssen. Wirklich keine schlechte Idee... Und wenn er die Taschen erst einmal voller Geld hatte, würde er auch Kate endgültig überzeugen können. Sie würde zugeben müssen, daß er ihr nicht nur seinen umwerfenden Charme und seine sonstigen persönlichen Vorzüge, sondern auch ein sicheres Auskommen, kurz, ein gutes Leben zu bieten hatte.
Ein amüsiertes Grinsen huschte über seine Züge. Verdammt, er war bei der Planung, sein ungebundenes Leben an den Nagel zu hängen und ein seßhafter Bürger zu werden, wer hätte das jemals gedacht? Aber andererseits... er hatte das untrügliche Gefühl, daß er so eine Frau nicht noch einmal finden würde. Sie war es wert. Während er so verschiedene Ideen schmiedete, manche verwarf, sich andere vormerkte, hatte Alice Kleid und zugehörige Handschuhe angelegt und begann sich ihm zu präsentieren. Schon mal nicht schlecht...Er schmunzelte auf ihre rhetorische Frage nach dem grauen Straßenkleid. "Hübsch, Kleine, wirklich hübsch! Das steht dir eindeutig besser. Du bist ein richtiges kleines Rasseweib!" Seinem Ton war anzuhören, daß dies durchaus als ein Lob gemeint war. Er hob den Arm und winkte ihr dirigierend zu. "Lauf mal ein wenig hin und her. Ganz langsam, und zeig mir, wie du den Kunden Lust auf mehr machst. Wackel mit dem Hintern, tu was du kannst – du weißt doch wohl, was sie sehen wollen, oder?" Er klang aufgeräumt und guter Laune, warf ihr bei seinen Worten sogar ein schelmisch wirkendes Zwinkern zu, auch wenn seine kommandierenden Gesten dazu wenig Zweifel daran ließen, daß es sich hier nicht um eine Bitte handelte. Denn er hatte vor, seinen Mädchen gleich vom ersten Tag an zu zeigen, wie es in diesem Haus ablaufen würde. Wie war doch der Ausdruck gleich..? Eine eiserne Faust in einem Handschuh von Samt. Genau was die Mädchen brauchten – strenge Führung, aber auch Aufmerksamkeit. Und diese Mischung war es auch, die ein erfolgreiches, profitables Unternehmen brauchte: Härte und Diplomatie. In seinen geschäftlichen Plänen schwelgend bemerkte er die Beobachterin am Fenster nicht.
Dean wirkte erneut sehr zufrieden mit dem was er sah und hörte, was Alice natürlich freute. Ein zufriedener Chef konnte gönnerisch sein, aber auf jeden Fall war er nicht strafend. Solange er bei Laune war brauchte sie nichts befürchten. Er würde auf sie aufpassen und, was noch viel wichtiger war, er würde nicht selber handgreiflich werden. Solche Männer gab es ja immer wieder. Vor und hinter dem Tresen, sozusagen. Der Gesichtsausdruck des Bostoners zeigte aber das genau Gegenteil, Freude, Zufriedenheit. Ihm gefiel was er sah und er dirigierte sie im Raum umher. Alice began sich langsam umherzubewegen, mit dem gewissen Schwung in der Hüfte, der die Blicke der Männer anlockte ohne zu anrüchig zu wirken. Lasziv schritt sie herüber zum Tresen, langte dort über die Abstellfläche, wobei sie sich weit vor beugte, dem zuschauenden Dean so ihre Kehrseite präsentierte. Die langen Beine kaum bedeckt und mit dem kleinen Stück freier Haut, bevor sie unter dem Stoff des Kleids verschwanden hielt Alice gestreckt. Das linke hob sie dann an, immernoch mit streifem Knie und tat so als fingere sie nach irgendetwas hinter dem Tresen. Der Einblick unter ihren Rock gewann genau soviel, das der Einblick interessanter und anziehender wurde, aber nichts preisgab von dem was dort verborgen war. Ein stummes Versprechen des Glücks des Wohlgefühls, was Männer wie Frauen schätzten. Besonders der Lebemann hinter ihr. Langsam richtete sich die Brünette wieder auf, mit einer Flasche Whiskey in der Hand und schritt weiterhin mit dem Gang einer Katze auf Beutezug auf den Bostoner zu.
Den Kaffe hatte er ja vorhin abgestellt, als sie sich umgezogen hatte und so trat sie neben seinen Stuhl, so das sie sich über Dean beugen musste um ihm den Whiskey einzuschenken. Sie schwang eines ihrer Beine über Dean, setzte sich aber nicht hin, da er die Beine ja immer noch hochgelegt hatte. So bekam er einen fast EInblick unter den Stoff und sie stand, breitbeinig über ihm, beugte sich vor. "Etwas Whiskey zum Kaffee der Herr?" Da die Darbietung nicht dazu da war ihn zu bedienen, brauchte Alice darauf keine wirkliche Antwort. Sie beugte sich vor und stellte die Flasche neben den Kaffebecher, wobei sie ihr Dekoltée dicht an Deans Gesicht brachte, ihm einen Moment den Duft ihres Parfüms riechen liess, bevor sie sich wieder aufrichtete und in die andere Richtung von Dean runter stieg, wieder so, das er einen fasteinblick bekam. Sie stand nun wieder neben ihm und beugte sich abermals vor, die Beine gestreckt und so das er einen halbwegs guten Blick in ihr Dekoltée bekommen konnte. "Mag der Herr vielleicht etwas Tanz?" schmunzelte sie ihm frech zu, neckte den Mann der vor ihr im Stuhl sass so ein wenig und ihre Augen fanden die seinen. Das dritte Augenpaar, das dieser Szene beiwohnte, bemerkte Alice ebensowenig wie Dean.
Die Kleine lieferte keine schlechte Vorstellung, was er auch eigentlich schon erwartet hatte. Mit ein wenig Erfahrung beherrschten die meisten Mädchen die notwendigen Tricks und Kniffe, um Männern eindeutig-zweideutige Signale zu senden. Alles in allem sehr brauchbar, seine Neuerwerbung... er gab ihr mit einem kaum merklichen Nicken zu verstehen, daß ihm ihre Bemühungen bis zu diesem Punkt zusagten. Bewußt leger blieb er sitzen, genoß die Show eher wie ein Bühnenkritiker, mit einem Pokerface. Als sie allerdings nach einem Tanz fragte, zuckte ein kurzes Grinsen über sein Gesicht. Ob die Kleine wohl erwartete, er würde abwinken oder so tun, als sei das alles ja sowieso nur an einen imaginären Kunden gerichtet? Es war nicht so abwegig – den meisten wäre ihre Frage wohl unangenehm gewesen, denn wenige Männer konnten richtig tanzen. Oh nein, Sir, nicht dieses Hillbilly-Getrampel in großem Kreis, das rauschebärtige Farmer mit ihren dickärschigen Weibern aufführten, wenn irgendein drittklassiger Geigekratzer in einem freigeräumten Kuhstall eine Musik fiedelte! Das war kein Tanzen, wie es ein Mann und eine Frau zu richtiger Musik taten... Dean allerdings verfügte über einige Stücke an Kultur, auf die er nicht wenig stolz war – und die nebenbei so manches Frauenherz dahinschmelzen ließen wie Wachs in der Sonne. Er wußte, welche Musik man in den Tanzsälen der großen Städte spielte, und er hatte mehr als einmal in solchen Lokalitäten Frauen beeindruckt und Männer verärgert. In der Tat, die Damenwelt hatte sich zum Teil gerissen um einen Tanz mit dem eleganten, gutaussehenden jungen Mann, der sich Dean Foster nannte! Zumindest solange er jeweils genug Geld gehabt hatte, um einen teuren Anzug, Geschenke für die Damen und diverse andere Ausgaben davon zu bestreiten.
Jetzt sah es in seiner Kasse ja leider wieder etwas mau aus, vor allem nach dem Kauf dieses Schuppens, der erst einmal wieder Geld abwerfen mußte. Und dann war das auch schon ein paar Jahre her. Himmel, das Mädchen konnte fast seine Tochter sein... andererseits: Konnte das einen Mann wie ihn stören? War er nicht immer noch gepflegter und jugendlicher als mancher jüngere Mann? Hatte er nicht auch noch jungen Frauen etwas zu bieten? Aber natürlich hatte er das, verdammt viel sogar! Er musterte Alice kurz, fuhr sich mit einer Hand über das Kinn und vertiefte sein Grinsen. "Tanzen..? Warum nicht, Mädchen? Wollen doch mal sehen, was du so zu bieten hast..." Mit einer flüssigen Bewegung zog er seine hochgelegten Beine unter ihren weit gespreizten hindurch – nicht ohne ihr mit dem Knie einen kurzen Ritt zu gönnen – stand auf und drängte sie dabei gegen den Tisch. Mit einem Arm um ihre Hüfte fassend, ergriff er mit der anderen Hand die ihre und zog sie weg von den Tischen, weiter in den Raum hinein. Fast von allein begannen sich seine Füße zu bewegen, während er leise eine Melodie zu summen begann, den Takt dabei betonend. Leicht und locker... ja, sein Körper erinnerte sich noch ganz genau daran! Teufel, wie lange war es eigentlich her, daß er zum letzten Mal mit einer Frau in einem wirklich gediegenen Ambiente getanzt hatte? "Na komm schon, Kleine..! Nicht so zaghaft!" Immer noch Melodie und Takt vorgebend – den Takt mit gutem Rhythmusgefühl, die Melodie mit einer eher unbegabten Singstimme und daher nur leise – begann er sie zu führen. Er war direkt gespannt darauf, ob sie tanzen gelernt hatte – abgesehen natürlich von Cancan und ähnlichen Varietetänzen. Ah, sobald der Laden hier lief, würde er ein wenig Großstadtkultur in diesem Bauernkaff verbreiten... das würde genau das richtige für einen Mann mit seinem Format sein!
Er musterte Alice kurz, fuhr sich mit einer Hand über das Kinn und vertiefte sein Grinsen. "Tanzen..? Warum nicht, Mädchen? Wollen doch mal sehen, was du so zu bieten hast..." Das war für Alice ebenso überraschend, wie sein plötzliches wegziehen seiner Beine und das er sie kurz auf den Knien reiten liess, bevor er sich erhob. Sie hatte eigentlich gemeint ob sie für und vor ihm tanzen sollte. Die Verwunderung auf ihrem Gesicht wich dann allerdings sehr schnell einem begeisterten Lächeln und einem verschmitzten Funkeln in den Augen. Sie tanzte zwar nicht umwerfend gut, aber ihr südländisches Blut schien ihr dafür ein gewisses Feuer und Talent zu geben. Dean drängte sie gegen den Tisch und Alice fühlte seinen Arm um ihre Hüfte. Sie schaute zu ihm hoch und ihm in die Augen, versuchte darin zu lesen, aber sie konnte nur die Körpersprache nutzen, um zu erahnen was er vorhatte. Wenn diese Haltung ein Tanz werden sollte, dann gewiss einer dieser feinen Tänze, die sie nie gesehen oder selber getanzt hatte. Er zog sie weg von den Tischen, nachdem er ihre Hand ergriffen hatte und ja, das sah schon deutlich nach einer Tanzstellung aus, wenn auch viel dichter als sie es gewohnt war. Angenehm wie sie fand. "Na komm schon, Kleine..! Nicht so zaghaft!"
"Ein wenig Geduld..." bat Alice und schaute nach unten auf Deans Füsse, versuchte sich in den Takt einzustimmen, was ihr Anfangs noch nicht so recht gelange und sie Dean wohl einiges an Schwierigkeiten bereitete. Der stellte sich aber als guter Tänzer und auch guter Führer heraus und Alice überliess sich einfach dieser Führung, was ihr das ganze deutlich erleichterte. Sie stimmte in sein Summen mit ein, nachdem sie die Melodie halbwegs verinnerlicht hatte und das war dann auch der Punkt, wo ihr dieser Tanz began zu gefallen. Alice gab sich hin, also dem Rhytmus den Dean vorsummte, seiner Führung bei den Tanzschritten und setzte ein breites Lächeln auf, während sie sich von Dean durch den Raum schwingen liess. Ein leichtes Gefühl, als würde sie auf Wolken herumhüpfen, überkam die junge Hure. Momente des Tanzes, die einen engeren Körperkontakt zuliessen, nutzte sie geschickt aus um mit Dean auf Tuchfühlung zu gehen, leicht reizend aber doch ihre Distanz un Unnahbarkeit bewahrend, indem sie sich, wenn der Tanz es zuliess, auch direkt wieder von ihm löste und den sittsamen Abstand einhielt.
"Ein schöner Tanz." Merkte sie an und wiegte den Kopf ein wenig, liess ihr Haar ein wenig wirbeln. "Nicht was ich erwartet hatte." Alice schmunzelte kurz, bevor sie weitersprach. "Ich hatte eine Tanzdarbietung gedacht, aber das hier ist sehr schön." Das Mädchen aus Santa Fee wurde sicherer und sicherer in dem Tanz, den Dean hier mit ihr vranstaltete und die Bewegungen der beiden wurden syncroner, flüssiger und eleganter. Er war wirklich ein hervorragender Tanzpartner musste sie für sich feststellen. Eher zufällig viel ihr Blick bei dem herumgedrehe, auf das Fenster, wo sie einen Schatten zu sehen glaubte. Eine Drehung weiter hatte sie dann die Bestätigung, da stand jemand. Eine Frau wenn sie es richtig gesehen hatte, aber sie wollte den Tanz nicht stören und schaute einfach wieder zu Dean, kam wieder ein gutes Stück näher an Dean heran und lächelte ihm fröhlich zu.
Es dauerte eine Weile, bis das Mädchen sich ganz seiner Führung anvertraute und ihm folgte. Ihre ersten Schritte waren noch recht unsicher, und wie alle Anfänger mußte sie auf seine Füße schauen, um nicht zu straucheln. Dean war nicht sonderlich überrascht – im Gegenteil, er wäre ziemlich beeindruckt gewesen, wenn die Kleine sich auf Gesellschaftstänze verstanden hätte. Andererseits nahm er ihr diese Wissenslücke auch nicht übel. Sie war eben keine vornehme Lady aus wohlhabendem Haus, die in einer großen Stadt lebte, Theater und Tanzsalons besuchen konnte oder gar von ihrem Gemahl einen Tanzlehrer bezahlt bekam. Alice war ein Freudenmädchen, und das war ein Beruf, den keine Frau einschlagen würde, die im Geld schwamm. Geld andererseits war die Voraussetzung für kulturelle Genüsse und höhere Bildung aller Art, man konnte es drehen und wenden, wie man wollte. Er selbst war ja stets nur Teil dieser gehobenen Elite gewesen, solange er Geld zum Verprassen gehabt hatte. Genau genommen war es dem Bostoner Lebemann auch ganz recht, eine Anfängerin vor sich zu haben. Er wußte aus Erfahrung, daß die meisten Frauen sehr rasch Geschmack am Tanzen fanden, und am leichtesten waren jene zu beeindrucken, denen diese Vergnügung noch völlig neu war. Möglicherweise, dachte er mit einem innerlichen Grinsen, würde die Kleine sogar die Gelegenheit nutzen, sich in seinen Armen für eine Weile wie eine echte, reiche Lady zu fühlen. Zumindest ließ das weiche, entspannte Lächeln auf ihren Zügen darauf schließen, daß sie gerade auf Wolken schwebte.
Sehr wahrscheinlich hatte sie noch nie in ihrem Leben eine derartige Behandlung erfahren. Für die meisten Männer war eine Hure eher ein Gebrauchsgegenstand, ohne Mitspracherechte, ohne eigene Gefühle und meist auch ohne jede Bedeutung über die Befriedigung gewisser Bedürfnisse hinaus. Natürlich war e auch für Dean ganz klar, daß seine Mädchen nichts zu melden hatten. Dafür waren sie Frauen. Aber auch wenn es deren natürliche Rolle war, sich dem Mann unterzuordnen, hieß das ja nicht, daß man ihren Seelen nicht auch ab und an ein paar Streicheleinheiten gönnen konnte. Mit dem Recht, über sie zu bestimmen, kam schließlich auch eine gewisse Verantwortung für ihr Wohlergehen. So jedenfalls war seine Vorstellung eines anständigen Verhaltens. Das Mädchen vor ihm hatte ihn zufriedengestellt, sich als folgsam und begabt erwiesen. Warum ihr also nicht eine kleine unerwartete Freude bereiten und ganz nebenbei demonstrieren, daß sie sich nicht in die Hand eines ungehobelten Klotzes begeben hatte, sondern einen Mann von Bildung vor sich hatte? Er selbst begann den Tanz ja ebenfalls zu genießen, denn lang war es her, daß er eine Frau so gehalten und über eine Tanzfläche geführt hatte. Ob Kate wohl tanzen konnte..? Alice drängte sich bei den passenden Gelegenheiten näher an ihn, und wann immer sie zu ihm aufsah, erwiderte er ihren Blick und erhielt dabei, von oben herabschauend, ganz automatisch reizvolle Einblicke in ihren Ausschnitt. Ihre Gesichtszüge begannen leicht zu verschwimmen, als sie sich in seinem Kopf in die Wirtin verwandelte, und er legte seinerseits seine Hand sicherer um ihre Hüfte, übte sanften Druck aus, um sie näher an sich zu drücken.
Dieser Wechsel im Gebaren, das Dean an den Tag legte, war irgendwie verwirrend, aber für Alice auch irgendwie anziehend. Ein hochsympatischer Mistkerl, so liess sich Dean wohl am ehesten Beschreiben wie sie fand. Einerseitz ruppig, herrisch und von oben herab, Frauen als Besitz betrachtend, so schätzte sie ihn ein. Andererseits hatte er diese charmanten, ja fast schon romantischen Züge an sich. Er wusste genau welche Saiten er bei den Frauen zu zupfen hatte, um sie schmelzen zu lassen und Alice hätte lügen müssen, wenn sie dbehauptet hätte, diese Momente hier nicht vollstens zu geniessen. Als Hure kam man selten in den Genuss wie eine normale Frau, oder gar eine Lady behandelt zu werden. Die meisten kamen, bezahlten, nahmen sich wofür sie bezahlt hatten und ging wieder. Kaum einer nahm sich ein wenig Zeit sich mit der Frau zu beschäftigen, die er da vögelte und von der er sich die seltsamsten Wünsche erfüllen liess. Dean gehörte zumindest zum Teil einer ganz anderen Klasse von Mann an. Es war spührbar das er beide Seiten der Münze kannte, die raue Welt des Westens, wo nur der Starke oder der gerissene Überlebte und nur jene die beides waren zu Erfolg kamen, ebenso wie die feinere Gesellschaft, die Bälle, dieses langweilige Gedudel das die oberen Musik nannten und deren Benimmregeln.
Alice drängte sich bei den passenden Gelegenheiten näher an ihn, und er legte seinerseits seine Hand sicherer um ihre Hüfte, übte sanften Druck aus, um sie näher an sich zu drücken, was Alice nur zu gern geschehen liess. Die Einblicke die er von oben bekam waren auch durchaus gewollt und beabsichtigt. Er sah ja ohnehin nichts, was er heute nicht schon gesehen hatte und vermutlich noch öfters sehen würde. Vielleicht sogar gelegentlich nutzen würde. Etwas womit Alice gewiss keine Probleme haben würde. Er war gut aussehend, gut gebaut, wenn auch alt genug ihr Vater zu sein, aber wen kümmerte das schon, solange es nicht zum Grossvater reichte. Als sie sich im Tanz sicher fühlte, ging sie noch etwas mehr auf Tuchfühlung, soweit der Tanz es eben zuliess. Mochte die heimliche Beobachterin doch denken was sie wollte. "Bekommt Eure bezaubernde Tanzpartnerin einen Kuss?" schmunzelte sie zu Dean hoch, und schenkte ihm wieder ihren verheissungsvollen Blick. Ihre hellbraunen Augen blickten ihn verführerisch durch die Wimpern an und auf ihrem Gesicht lag etwas neckendes.
Für eine Weile verschwammen Realität und Wunschdenken in Deans Wahrnehmung, und er hielt eine andere Frau in den Armen. Fast von allein bewegte sich sein Körper, während er mit seinen Sinnen all das genoß, auf das er so viele Male verzichtet hatte – das er sich nicht genommen hatte, aus unerfindlichen Gründen, obwohl einige Male nur ein etwas beherzteres und gröberes Zupacken notwendig gewesen wäre. Während er mit dem Mädchen tanzte, sah er Kates Gesicht vor sich, so nahe, wie er es in jener Nacht gesehen hatte, als sie weit draußen vor der Stadt zusammen gelegen hatten, als sie fast zerbrochen war, körperlich zerbrochen, an dem Kampf, den sie gegeneinander geführt hatten. Und als trotzdem plötzlich alles wie weggewischt gewesen war – ihre Entführung, die bösen Worte, die Beleidigungen und gegenseitigen verbalen Tiefschläge. Da war etwas passiert, das die unsichtbare Grenze zwischen ihm und ihr einfach beseitigt hatte, da war er sich ganz sicher. Er konnte sich nicht irren – er hatte es in ihren Augen gesehen! Und – ja, das war es, worüber er sich seit ihrer Rückkehr nach Camden den Kopf zermarterte. Was war in jener Nacht gewesen, was war das Geheimnis, das er seitdem nicht mehr gefunden hatte? Was hatte es ihm erlaubt, sie zu haben, ohne daß es gegen ihren Willen war? Mit gespielter Gegenwehr zwar, aber einer ohne echte Überzeugung. Unvermittelt erklang die Stimme der Kleinen und riß ihn unsanft aus der Illusion. Recht abrupt blieb er mit ihr stehen, fühlte ihre Röcke, die sich halb um sein Bein wickelten, noch vom Schwung des Tanzens weitergetragen.
Und dann sah er auf sie hinab, wie sie so erwartungsvoll lächelte. Jung, vital, hübsch und in diesem Moment sicherlich alles, was sich der frühere Dean gewünscht – und genommen – hätte. Der frühere Dean... verflucht, es war ihre Schuld, ihre ganz allein! Er hätte etwas darum gegeben, hätte er jetzt in diesem Augenblick einfach dieses junge, willige Ding nehmen und über Kate lachen können! Aber er wußte aus irgendeinem Grund: Sein Körper mochte darin Befriedigung finden, und sein Ego Bestätigung, aber wann immer er sich irgendeine nehmen würde, ganz gleich wie schön, wie jung und wie unterhaltsam, es wäre ein Gedanke in seinem Hinterkopf: - Aber es ist nicht sie... es ist eine andere. - Die Sekunden schienen sich zu dehnen, während er dem Mädchen ins Gesicht schaute. Dann beugte er sich zu ihr hinunter und gab ihr einen Kuß. Doch es war nicht der Kuß des leidenschaftlichen Lebemanns. Sein Grinsen danach war diesmal mehr ein Überspielen des dummen Gefühls, daß ganz plötzlich der Schwung aus der Sache heraus war. Er räusperte sich. "Ok, Mädchen... genug getanzt für heute, sonst meinst du noch, du wärst hier die große Dame, und wirst vorlaut. Führ mir jetzt die anderen Kleider vor." Selbst der Scherz klang lahm in seinen Ohren. Es war irgendwie nicht sein normaler, charmant-herablassender Umgang mit Frauen, den sie gerade erlebte. Er war abgelenkt, nicht bei der Sache. Er unterdrückte seinen Ärger – mehr auf sich selbst als auf die Kleine – und gab ihr einen sanften Schubs in Richtung ihrer ausliegenden Kleider. Teufel, noch nicht einmal einer herzhafter Klatscher auf ihr Hinterteil konnte ihn jetzt noch verlocken! Damn, was war nur los mit ihm?!