Stevie, Martin und Selina Vom Gästehaus in Richtung Postkutschenstation
Miss Tucker verursachte mit ihren Worten in Stevie aufkommende Unruhe. Es schien als würde Stevies Plan nicht wirklich aufgehen wollen. Einfach in der Postkutschenstation Bescheid zu geben war wohl nicht wie sie Miss Tucker verstand. Hier galt wohl jeder hilft jedem und am besten sich selbst. Stevie warf einen kurzen Blick zurück zum Gästehaus, doch noch konnte sie Mrs. Alcott und Familie dort nicht mit ungeduldiger Miene vor dem Haus warten sehen. Umso besser, wenn die Alcotts das Durchgehen des Pferdes nicht bemerkt hatten. Als hätte die Schmiedin ihre Gedanken gelesen, sprach diese plötzlich den Namen ihrer neuen Chefin aus. Verblüfft sah Stevie die Frau an. Die Rothaarige war noch nicht lange genug in der Stadt um die Geschichten und Gerüchte um Mrs. Alcott gehört zu haben. Noch war sich Stevie nicht im Klaren darüber, dass sie bei einer in dieser Gegend sehr bekannten und erfolgreichen Viehbaronin angeheuert hatte. „Ja, Mrs. Aclott genau.“ stimmte sie zu. „Sie kennen Sie?“ fragte sie beiläufig. Vielleicht stammte Mrs. Alcott auch von hier oder war nicht das erste Mal in Camden Village überlegte Stevie. Und als Miss Tucker weiter sprach stellte sich Freude in Stevie ein, denn demnach war nicht die Postkutsche von Camden Village verunglückt, sondern die von St. Johns. Dann wäre doch ein einfaches ‚Bescheid geben’ auf der Postkutschenstation möglich. „Oh, das wäre wunderbar. Hoffentlich haben Sie Recht.“ gab Stevie freudig zu und nahm auch das Angebot der Schmiedin gerne an. „Den Mietstall kenne ich bereits, aber oftmals treffe ich niemanden dort an. Oder der dortige Stallbursche verweist mich immer auf einen Warren Simones.“ Stevie tat so als hätte sie mit diesem Menschen noch keinen näheren Kontakt gehabt und würde ihn nicht kennen. „Möglicherweise gibt es wieder Probleme wenn ich nach frischen Pferden frage. Ich möchte dazu nicht Mr. Simones aufsuchen müssen.“ schon allein beim aussprechen des Namens bekam Stevies wieder Gänsehaut. Diesem Mann wollte sie nicht mehr begegnen müssen. Unbewusst hatte sie stattdessen bei Mr. Simones härtester Konkurrentin einen Job bekommen.
Stevie bemerkte das Treiben auf der Straße nur am Rande. Es kamen offensichtlich neue Leute in die Stadt, Fuhrwerke setzten sich in Bewegung, Reiter passierten sie.
Stevie bemerkte Mr. Tanners Blick in den Himmel und folgte diesem mit ungutem Gefühl. Es sah nach weiterem Schnee aus und als ob Stevies Gedanken der Auslöser dafür waren, zog plötzlich eine eiskalte Windböe durch die Mainstreet, so dass Stevie den Kragen ihrer Jacke hochschlug. Sie war nun schon seit bald 3 Stunden hier draußen und hatte noch nicht die Zeit gehabt sich irgendwo aufzuwärmen. Allmählich war sie richtig durchgefroren, doch die Zeit drängte und Stevie war kein Jammerlappen, der sich beschwerte. Zäh wie Leder hatte ihr Dad immer gesagt. Was getan werden musste, wurde erledigt. Zeit zum ausruhen war auch noch danach. Als Mr. Tanner das Wort ergriff stellte dieser eine berechtigte Frage, die Stevie abermals dazu brachte genauer nachzudenken. Im Geiste zählte sie nach. Es war alles so schnell gegangen. Sie hatte Pferde organisiert, mit dem Kutscher und seinem Gehilfen gesprochen und es waren noch weitere Fahrgäste neben den Damen anwesend, die in der Kutsche gesessen hatten. „Ich denke es sind noch 4 Personen dort draußen.“ sagte sie und war sich dabei einigermaßen sicher. „Ja, das müsste stimmen.“ nickte sie, als müsse sie sich selbst nochmals zustimmen. „Also wenn die Postkutsche von Camden Village noch da wäre und zur Abfahrt bereit wäre, dann wäre das perfekt. Und würde mir ehrlich gesagt eine große Last von den Schultern nehmen. Es wäre mir unangenehm, wenn sie beide bei diesem schneeverhangenem Himmel noch dorthin reiten. Meiner Meinung nach keine gute Idee.“ wobei es dann auch fraglich war, ob die zweite Postkutsche gut durchkommen würde und vor allen Dingen auch wieder zurück, ehe die Schneemassen die Räder und Pferde bremsten. Stevie schnaufte laut aus. Irgendwie wollte heute nichts nach Plan laufen. „Stehen die Postkutschenpferde auch im Mietstall unter oder haben die ihre eigenen Ställe bei der Station?“ mit einem Mal war Stevie froh um ihre Begleiter, denn hier und da fehlten ihr einfach noch bestimmte Kenntnisse zu dieser Stadt.
cf: [Mainstreet / Saloon] - Vor und hinter dem Saloon
Catherine auf dem Weg Richtung Gasthaus, einige Menschen auf der Mainstreet unterwegs
Nachdem Cath enttäuscht feststellte das der Saloon geschlossen hatte, ging sie wieder die Mainstreet entlang um Auskunft über das Gästehaus zu bekommen. Dar dieser Dave sagte, das es einen Empfang für dem neuen Reverend gab, war es durchaus möglich, das da einige Gäste diesem beiwohnten. Noch war es Nachmittag und die Stadt war für eine Weile ruhig gestellt. Einige Leute waren unterwegs und das noch bei diesem kalten Wetter. Während sie sich umsah glitt ihr Blick nach oben zum Himmel. Die Wolken waren grau und eine Windböe wehte durch die Straße. Es war ein Anzeichen, das hier bald ein Schneesturm die Stadt erfasste. Cath umklammerte sich mit einen Arm, damit ihr wenigsten etwas warm war. Im Gedanken war Cath schon bei einer heißen Tasse Tee, die sie gerne trank und einer warmen Unterkunft. Hoffentlich ist im Gästehaus noch ein Zimmer frei.
Die Suche nach ihrer Schwester Megan musste sie wohl erstmal verschieben, denn bei so einen Wetter wollte sie ungerne draußen sein. Ihre Haut litt jetzt schon darunter. Für die junge Geschäftsfrau war ihr Aussehen wichtig wie auch ihre Kleidung, daher passte sie genau auf. Früher zeigte sie damit ihrem verstorbenen Ehemann wie schön sie war. Aber letzten Endes betrog Michael sie und das war erstmal ein Schock für sie, doch sie hatte ihn verziehen und wollte sogar Kinder mit ihm aber dann kam der Tod von Michael. Noch immer war Cath im Trauer um ihn.
Sie nährte sich noch die drei Personen (Selina, Stevie und Martin), die sie vorhin sah, verhielte sich ruhig und überstürzte nicht sofort. Also blieb sie höflich und fragte nach: ''Entschuldigen sie kurz, das ich sie unterbreche bei ihrer Unterhaltung aber wissen sie, wo das Gästehaus liegt? Man sagte mir, ich soll nur die Straße entlang gehen. Aber nicht genau, wo das Gästehaus war.'' Cath guckte abwechselnd zu dem zwei Frauen, wobei eine offensichtlich Männerkleidung an hatte und zu dem Mann. Die Pferde nahm Cath auch wahr, aber kümmerte sich nicht weiter um sie.
Samuel auf der Mainstreet, vor dem Gästehaus. Stevie, Martin, Selina und Catherine vor dem Saloon. Gefangenentransport vor der Station Maureen mit Kutsche vor dem Saloon. Sam tritt an den Wagen
Draussen sog der Major einmal tief die Luft ein und stiess den Dampf, den sein Atem in der kalten Luft erzeugte, langsam wieder aus. Was für ein Tag. Soviel Stress, soviele Termine und Dinge die es zu erledigen galt und so wenig verbliebene Zeit. Es ging ja schon auf die Dunkelheit zu. Das würde wieder ein sehr spätes Abendessen bedeuten und ob er das im Fort, Zuhause, oder hier im Ort einnehmen würde, würde sich zeigen müssen. Je nachdem wie der weitere Tag verlaufen würde. Er blickte die Main Street entlang, sah die kleine Gruppe aus drei Frauen und dem Kerl aus dem Gästehaus davor. Eine der Damen sah aus wie die Schmiedin, wenn er das von hier richtig sah. Auch die Kutsche die vor dem Saloon stand, sah der Major und darauf seine Haushälterin mit einem fremden Mann. Einerseits freute es ihn, das Maureen so hilfsbereit war, aber ein kleiner Teil schüttelte resigniert den Kopf. Hatte die Hilfe vor einigen Tagen, die ihn ein Pferd gekostet hatte, nicht gereicht um sie vorsichtiger werden zu lassen?
Vor der Sheriffsstation hielt der Gefangenentransport, wie er feststellte, was schonmal beruhigend war. Zumindest legte das die übernächste Etappe fest. Kurz schauen ob es Maureen gut ging, mit den Kindern alles in Ordnung war und zumindest mal vorsichtig fragen warum sie überhaupt noch hier war, statt auf der Ranch. Nicht das er der Irin die wenigen Kontakte zu den Dorfbewohnern nicht gönnte. Von da zur Station, wo hoffentlich auch Cassiel zu finden sein würde, damit man die weiteren Schritte für Sanuye, Anovaoo'o und die beiden Cheyennen besprechen konnte. Möglicherweise auch schonmal grob die Möglichkeiten einer legalen Scheidung für Maureen. Sie konnte ein abschliessen des Kapitels Nate Callahan sicher gut gebrauchen und nicht nur sie. Samuel schritt an der kleinen Gruppe vorbei, der er einen kurzen Gruss schenkte, die fremde Frau mit dem leicht rötlichen Haar kurz genauer betrachtete ohne unhöflich zu werden und trat dann an den Wagen, auf dem seine irische Haushälterin sass. Ein Anblick der ihn seltsam erwärmte. Schon faszinierend was diese an sich mitgenomme und einfache Frau für eine Wirkung auf ihn hatte. Aber es war genau diese Einfachheit ihres Wesens, ihre gerade, aufrichtige Art, die ihn so vereinnahmte.
"Mrs Callahan." Begrüsste er sie freundlich und distanziert höflich, immerhin waren sie hier in der Öffentlichkeit und er ihr Arbeitgeber. "Ian, Coleen." Wandte er sich mit freundlichem Lächeln auch an die liebgewonnenen Kleinen. "Wie war die Andacht? Ist der neue Reverent nach ihrem Geschmack? " mit einem lächeln sah er zu Maureen hoch und warf kurze Seitenblicke auf den Reiter bei ihr. "Mister.."
Er war mehr als begeistert von der Aussicht auf einen Kuchen. Bens gewaltiger Körper hatte einen immensen Nahrungsbedarf, der Hüne konnte zu jeder beliebigen Tages- und Nachtzeit unglaubliche Mengen vertilgen. Auch jetzt glaubte er wieder eine gewisse Leere in seinem Magen zu spüren, und da er nun gar in den Genuss von Abbys Backkünsten kommen sollte, lief ihm das Wasser nur so im Mund zusammen. Es dauerte daher nicht lange, bis er alle Fensterläden überprüft und die Lichter im Haus gelöscht hatte. Es waren kaum drei Minuten nach dem Angebot seiner kleinen Angebeteten vergangen, da hatte er sich bereits seinen Bowler wieder auf den Kopf gesetzt und hektische, wenn auch ziemlich überflüssige Anstrengungen gemacht, ihr beim Anlegen von Mantel und Haube behilflich zu sein. Dank – oder vielleicht auch trotz – seiner Bemühungen war auch sie schnell wieder ausgehbereit, und er riss die Eingangstür auf, um sie nach draußen zu geleiten. Der riesige Mann strahlte voller Vorfreude auf das, was ihn erwarten würde, und auch vor Stolz. Etwas selbstsicherer geworden bot er Abby seinen Arm an, ohne lange zu fackeln. Es erfüllte ihn mit Freude, als sie sich ganz selbstverständlich bei ihm unterhakte. Vielleicht war das alles doch nicht so schwer mit diesem Verhalten eines Gentleman...
Er dachte diesmal sogar daran, seine Schritte so langsam zu tun, dass die kleine Töpferin Schritt halten konnte, ohne zu einem hektischen Trippeln übergehen zu müssen. Zwar hätte er nicht genau zu sagen vermocht, warum er es so empfand, aber irgendein angeborenes Gefühl für Takt gab ihm zu verstehen, dass sie, dank des immensen Größenunterschieds zwischen ihr und ihm, ansonsten ein Gutteil ihrer fraulichen Würde verloren und eher wie ein kleines Mädchen gewirkt hätte. Und das wäre das letzte gewesen, das er beabsichtigte. Ben hatte in seiner Kindheit oft genug Spott und Hohn ertragen müssen, nicht etwa wegen seiner Statur, die ihm eher Respekt eintrug, aber weil er in seinem Kopf nicht so erwachsen war wie andere Menschen. Es tat weh, wenn andere einen geringschätzten, das wusste er nur zu gut. Und wo er durch seine Dummheit gelitten hatte, sollte sein Mädchen nicht dasselbe durchmachen, nur weil sie zufällig eben kleiner war als andere. Er achtete also darauf, seine Geschwindigkeit der ihren anzupassen und ihr auch den Arm bequem zu bieten, um ihre Winzigkeit nicht noch zu unterstreichen. Er wollte sie glücklich sehen, glücklich und geachtet von allen.
Die Menschen auf und an der Mainstreet nahm auch er wahr, doch schenkte er ihnen nicht so viel Aufmerksamkeit wie seine Begleiterin. Bens Blicke blieben vielmehr eine ganze Weile auf den Kutschen haften, schätzten Alter und Zustand ein und musterten vor allem die Räder lange und intensiv. Schließlich grinste er einfältig. Gleich zwei Kutschen auf einmal, zu dieser Zeit und bei solch einem Wetter – wenn das kein Zeichen war, dass Abbys Angst ganz unbegründet war und er viel Kundschaft haben würde? Oh ja, er würde seinem Mädchen ein gutes Leben bieten können, ihr und ihren Kindern..! Abby machte eine Bemerkung über die vielen Menschen, und er wechselte einen Blick mit ihr. "V... vielleicht woll’n se alle noch was zum beißen kriegen bei dem Empfang da." Er lächelte sie breit an. Seine Gedanken kreisten nun ums Essen und mochten beeinflussen, was er sagte. Er sah aber auch gar keinen Grund, nicht offen davon zu sprechen. Wenn man Hunger hatte, war das nun einmal so. Und wenn sie erst verheiratet wären, würde es ohnehin Abbys Aufgabe sein, für ihr beider leibliches Wohl zu sorgen. Ben hatte noch nie einsehen können, dass es Formen höflicher Verleugnung oder Mäßigung gab. Für ihn waren alle Lügen böse. Zufrieden mit sich selbst und der Welt führte er sie weiter die Straße entlang, bis sie in die Lake Street einbogen und Abbys Haus vor ihnen lag.
Stevie, Martin und Selina vom Gästehaus Richtung Postkutschenstation, etwas vor dem Saloon, Catherine kommt dazu. Major Shepard geht vorbei. (Catherine und Selina werden mitgeführt.)
Martin hörte die Worte zwischen Miss Tucker und Miss Hall abwechselnd ab. Das man Mrs. Alcott hier auch schon kannte, wunderte Martin sich nicht. Die Gerüchte über die Frau verbreiteten sich schnell. Während des Gesprächs wurde Martin nach hinein klar, das die verunglückte Kutsche möglicherweise nicht von Camden Village sondern aus St. Johns stammte. Also konnte man doch Bescheid geben. In Miss Hall entzündete sich wohl darin ein Funke, so wie die Frau das freudig annahm. Auch Martin war etwas erleichtert, vielleicht konnte man mit der Kutsche aus Camden Village, falls dieser noch vor Ort war, die Fahrgäste aus St. Johns retten. ''Wir könnten doch dann mit der einen Kutsche, die Fahrgäste der anderen Kutsche so retten.'' Immerhin schien das logischer zu sein. Martin machte sich nur dann wegen dem Fahrer und seinem Gehilfen sorgen, denn zusammen waren es dann zwei Leute mehr.
Gerade als Miss Hall die Anzahl der Fahrgäste sagte, kam eine Frau hinzu, die sich nach dem Gästehaus erkundigte. Sie war für Martins Geschmack ein wenig zu hübsch. Auch Major Shepard schien die Frau beim vorbei gehen zu beäugen aber grüsste wohl alle. Er hatte wohl wichtigeres zutun, steuerte eine Kutsche an, indem eine Frau saß und dieser mies gelaunte Kerl von Vormittag auf seinem Pferd neben der Kutsche. ''Das macht nichts. Das Gästehaus ist nicht weit...'' Lächelte Martin und zeigte mit einer Hand die Richtung. ''...es ist das etwas rötliche Gebäude.''
Cath bemerkte dem Soldaten ebenfalls, er beäugte sie. Sie blickte dem Mann in Uniform auch hinterher aber sah dann wieder zu dem drei Personen. Wobei der Mann das Wort ergriff und mit einer Hand die Richtung zeigte. Es war also ein etwas rötliches Gebäude. ''Danke Mister.'' lächelte Cath zurück und zu dem zwei anderen Frauen. ''Ich wünsche ihnen drei einen guten Tag und entschuldigen sie nochmals.'' Cath machte sich dann auf dem Weg.
''Wie gesagt, macht nix und ihnen auch einen guten Tag.'' entgegnete Martin. Nachdem die Frau weg war, wandte sich Martin wieder Miss Hall und Miss Tucker zu. ''Also ich habe früher schon schlimmeres erlebt, als nur einen Schneesturm.'' Grinste er leicht.
Jason zu Pferd mit Maureen, Ian u. Coleen auf der Kutsche, Stevie, Martin und Selina vom Gästehaus Richtung Postkutschenstation unterwegs fast in gleicher Höhe, Catherine spricht die Drei an, Major Shepard geht an den Dreien vorbei auf Maureen u. die Kinder zu.
" So, ist es mir berichtet worden, Ma'me." Um einen neutralen Tonfall bemüht sah nun auch Jason über die Schulter zurück. Rothäute - in der Tat! Na, die sind dann ja mal da wo sie hingehören! Jason sah gerade lange genug zu dem Gefangenentransport, um sicher sein zu können, dass dieser tatsächlich sein Ziel mit dem Office des Sheriffs erreicht hatte und nicht nur eine Pause einlegte. Er stand den Rothäuten mehr als ablehnend gegenüber und war sich bewusst, dass der Sheriff vermutlich Vorbehalte gegen ihn entwickeln würde, sobald dieser Gewahr wurde, dass er Kopfgeldjäger war. Dennoch würde er bei nächster Gelegenheit, die sich ihm bot, diesen ansprechen. Es wäre für ihn interessant zu erfahren, warum diese rote Bande in Gewahrsam genommen wurde - oft wurden die Schuldigen an Überfällen oder gar Entführungen Weißer durch Indianer noch nach Jahrzehnten ermittelt. Vielleicht weiß er gar von Anni.. Dieser Gedanke hielt sich nur ganz kurz in seinem Bewusstsein auf, denn gerade sah er drei Fußgänger, die die Mainstreet hinunter stapften. Es handelte sich dabei um zwei Frauen und einen Mann, die sich mehr oder minder angeregt zu unterhalten schienen. Die hübsche Rothaarige trat an die drei heran und gerade überlegte Jason, dass es schon erstaunlich war, wie viel Rothaarige in Camden Village unterwegs waren. Das war schon ungewöhnlich und kurz fragte er sich gar, ob die wohl alle von Natur aus rothaarig waren - oder ob die Eine oder Andere nicht doch mit Henna nachgeholfen hatte? Ein merkwürdiger Ort ist Camden Village geworden. So viele Frauen, die sich als Männer aufspielen.. eher selten. Innerlich seufzte Jason, denn ob er sich in einem Ort wohl fühlen würde, in dem die Frauen jenseits ihrer üblichen und normalen Rolle gesellschaftlich anerkannt wurden, war eher fraglich. Für ihn gehörten Frauen nun einmal in die Küche und damit basta. Die einzige Ausnahme, die sein konservatives Weltbild zuließ, war die klassische Hure. Die ihm als hübsch Aufgefallenen sprach kurz mit den Dreien, bevor sie weiter in Richtung Gästehaus ging und kurz blinzelte Jason gegen die Schneeflocken. Den Mann, der die beiden Damen begleitete, kannte er doch von irgendwoher. Ah, ja - der Typ mit dem Pferd.. Jason wusste nicht mehr, ob dieser Mann sich ihm im Saloon mit Namen vorgestellt hatte - und es war ihm auch egal. Er erinnerte sich nur deswegen an ihn, weil er gegenüber dem Wirt geäußert habe, sein Pferd mache hoffentlich keinen Ärger. Wahrscheinlich war der Gaul schlecht erzogen. Schließlich musste es einen Grund haben, warum dessen Reiter nun zu Fuß durch den Schnee stapfte. Allem Anschein nach kommt das bei den Damen an - hat er gleich zwei an der Hand. Nicht schlecht, Herr Specht! Jason nickte den Dreien nur kurz zu, als sie der Kutsche näher kamen und war gerade im Begriff, Mrs. Callahan aufzufordern, nun die Pferde anzutreiben. Es wurde immer kälter und den Kindern pfiff vermutlich ein sehr kalter Wind um die Ohren. "Ich kann mich nur an die Jahre nach diesem Überfall erinnern - und an ein kleines Mädchen, dass meinen Namen rief..." Jason stockte und biss sich auf die Unterlippe. Er wusste gar nicht, warum er ausgerechnet einer Fremden gegenüber davon sprach, wo er doch im Allgemeinen darüber nicht sprechen wollte! "Irgendwie bin ich wohl mit dem Schlag auf den Kopf davon gekommen. Soll wohl eine Schwester haben, die als vermisst oder tot gilt." Jason ergänzte seine knappen Worte, denn so viel Antwort war er Mrs. Callahan wohl doch schuldig - zumindest empfand er das so. Immerhin waren sie im Begriff, gemeinsam den weiten Weg zu dieser Ranch anzutreten und sie hatte von sich bereits Preis gegeben - da war es nur fair, so sie sich ein besseres Bild von ihm machen konnte. Jason nahm die Zügel wieder auf, als zu seiner Überraschung ein ihm Fremder auf die Kutsche zu trat und Mrs. Callahan ansprach. Er sprach sie nicht übermäßig vertraut an, aber doch so, dass Jason annahm, man kannte einander. Die Art, in der der Mann ihn kurz musterte, lag etwas Zielgerichtetes und das machte Jason den Mann sofort sympathisch. Der Mann schien nicht nur zu wissen, wer er war und was er wollte, sondern blieb in einem Verhalten ihm gegenüber offensichtlich konsequent auf der Sachebene - eine Eigenart die Jason durchaus gefiel. Wohl deshalb erwiderte er dessen Blick offe und ohne offensichtliches Misstrauen. "Burnett, Jason Burnett. Mit wem habe ich das Vergnügen?" Mit einem leichten Schenkeldruck ließ Jason seinen Wallach dem rechten Schenkel weichen und tippte grüßend an die Krempe seines Hutes, bevor er den Arm ausstreckte, um dem Mann die Hand geben zu können.
Maureen, Ian und Coleen auf der Kutsche, Jason zu Pferd, Shepard kommt dazu (Stevie, Martin und Selina vom Gästehaus Richtung Postkutschenstation unterwegs fast in gleicher Höhe, Cassiel & John mit den Indianern vor der Station)
Hm, also waren Indianer beteiligt gewesen. Das überraschte Maureen nicht sonderlich. Es hatte durchaus eine Zeit gegeben, als man hier im Westen nicht mit Sicherheit sagen konnte, ob man den nächsten Morgen schaffte, oder gar eine ganze Woche, ganz zu schweigen von einem Jahr. Mitleid hatte sie deswegen trotzdem mit Mr. Burnett. Sollte er dabei die ganze Familie verloren haben und sein Gedächtnis? Verständlich wäre es wohl nach solch einem Schicksalsschlag. Maureen verbarg jedoch ihr Mitgefühl, da sie oft genug die leidige Erfahrung gemacht hatte, dass Männer in Bezug auf ihre Gefühle weder gerne redeten noch gerne deswegen im Mittelpunkt standen. Entsprechend nickte sie auch nur zustimmend, ohne ein Wort zu verlieren. Wie leicht konnte ihr so etwas als Wertung ausgelegt werden.
Wie sooft, wenn sie einfach schwieg, gelang es ihr ihrem Gesprächspartner mehr Informationen abzugewinnen, als dieser womöglich bereit gewesen wäre herauszurücken. Scheinbar waren Menschen doch eher dazu bereit zu erzählen, wenn man sie nicht bedrängte. So auch im Fall von Mr. Burnett, der bereitwillig verriet, dass er eine Schwester hatte, von der er nicht wusste, ob sie noch lebte oder tot war. Maureen konnte ihm ansehen, dass ihm diese Sache nicht bewusst über die Lippen gekommen war. "Keine Sorge Mr. Burnett. Bei mir sind ihre Informationen sicher," sagte sie aus Instinkt heraus und warf ihm ein beruhigendes Lächeln zu. "Haben sie schon mal hier in der Gegend nachgeforscht? Indianer sind doch bekannt dafür, dass sie gerne Gefangene machen. Sklaven, die sie später angeblich adoptieren. Falls solche Wilden," sie nickte hinüber zur Station, wo die in Ketten gelegten Indianer auf die offene Tür der Sheriff Station zu stolperten. "Überhaupt wissen, was eine Familie iss und was sie einem bedeutet." Maureen nahm ihren Blick wieder von der Station und dachte kurz darüber nach die Pferde etwas anziehen zu lassen, als sie die Stimme von Major Shepard aus diesem Gedanken riss. Oh mein Gott.... er würde ihr geschwollenes Kinn sehen. Er würde nachfragen... zeitgleich fing ihr Herz ein bisschen heftiger zu schlagen an und ein seltsames Kribbeln im Bauch schien ihr weiß machen zu wollen, dass sie sich überaus freute, den Major heute doch noch einmal zu treffen.... ganz automatisch zog sie die Zügel, obwohl sie nicht schnell über die Mainstreet gerollt waren und sah etwas scheu nach dem Major. Sie versuchte irrerweise ihren Kopf so zu neigen, dass der Major ihre Verletzung nicht sofort sah, und wünschte sich einen hohen Mantelkragen, oder einen Wollschal. Doch da sie beides nicht hatte und ihre eher merkwürdige Kopfhaltung für wohl mehr Aufmerksamkeit sorgen könnte, ließ sie es sein. Mit einem charmanten, verlegenen Lächeln versuchte sie einfach darüber hinwegzugehen. "Oh, Major Shepard. Das ist ja ein... ich glaubte sie im Fort," fast hätte sie etwas von Freude geredet, aber in Anwesenheit von Mr. Burnett, wollte sie nicht zu offensichtlich ihre Gefühle dem Hausherrn der Ranch gegenüber, auf die sie Burnett bringen wollte, zeigen.
Die Kinder waren da völlig anders, strahlten, winkten und hielten sich aber Gott sei Dank an Maureens Drohungen und schwiegen. Lautes Geplapper hätte sie jetzt weniger geduldet und schon gar nicht gebrauchen können. "Der Gottesdienst war sehr... interessant. Ein wenig zu neumodisch, das gewiss, aber ich denke daran kann man sich durchaus gewöhnen," froh, dass der Major ein etwas neutrales Thema gesucht hatte, atmete Maureen durch. Noch hatte er nicht auf ihre Verletzung reagiert. Vielleicht fühlte sich das Kinn auch nur schlechter an, als es aussah. Da der Major natürlich Interesse an ihrem Begleiter hatte, war Maureen von Anfang an dieser Begegnung bewusst gewesen und so überließ sie es kurz den Männern sich bekannt zu machen. Es war nicht ihres die beiden sich vorzustellen, noch hätte sie es sich je gewagt in diese Unterhaltung einzumischen, auch wenn es ganz sicher einfacher gewesen wäre Burnett Absichten dem Major zu unterbreiten...
Richtung Gästehaus kommend, Ecke Lake Street Cassidy und Sophie
Es machte Cassidy sichtlich nervös, dass Sophie sich in absolutes Schweigen hüllte und ihr eine Antwort schuldig blieb. Was war nur so wichtig? Erneutes Nachfragen zeigte überhaupt keine Wirkung und Cassidy kam nicht umhin erneut leicht verstimmt der Freundin hinter her zu humpeln. Sie holte gerade etwas auf, als Sophie endlich doch noch einen Hinweis gab. Ein Geschenk! Das überraschte Cassidy nun doch sehr. Sie grinste zwar breit, als Sophie geheimnisvoll tat und von einem Verlobungsgeschenkt sprach, musste sich aber zeitgleich fragen, woher Sophie gewusst hatte, dass Cassidy eines Tages einen mutigen Schritt weitergehen würde, um etwas zu unternehmen, das Sophie und ihr ein Zusammenleben ermöglichen könnte. Oder hatte Sophie einfach darauf gewartet und auf den richtigen Moment gehofft?
"Du hast ein Geschenk," fragte sie verwundert? "Woher wusstest du, dass ich... na ja, dass wir überhaupt jemals wieder an so etwas denken können wie... Verlobung," flüsterte sie zurück. Während ihrer kleinen Unterhaltung humpelten sie die verschneite Mainstreet Richtung Lake Street hinunter und Cassidy nahm schwer an, dass Sophie sie zum Dachzimmer mitnehmen wollte. Das sollte ihr recht sein, denn es war eiskalt hier draußen, eigentlich nicht viel anders als heute Morgen, nur der Schneefall war stärker und die Sonne drohte wieder unterzugehen. Es war schlicht ungemütlich. Was wohl die halbe Stadt ähnlich zu sehen schien, denn wirklich viel los war auf der Straße nicht. Sah man einmal von ein paar Passanten ab, wie dem Kastenwagen vor der Station ihres Vaters. Sie verzog ein wenig das Gesicht, als ihr klar wurde, dass dies ihrem Vater wohl verhasste Sonntagsarbeit eingebracht hatte. Sie sah noch immer Richtung Station, obwohl sie längst in die Lake Street eingebogen waren und Sophie auf einmal ihre Nähe suchte. Das wiederum lenkte sie von dem Geschehen ab und ließ sie zurück auf Sophie blicken, die die Gelegenheit auszunutzen schien, dass sie alleine waren. Niemand würde Kritik üben, zumal... an was Kritik üben? Sie taten nichts verbotenes. Sie waren zwei beste Freundinnen, die sich gegen die Kälte zu schützen versuchten. Sie hätte nur zu gerne einen Arm um Sophie gelegt, aber sie brauchte den einen für ihre Krücke und den anderen um einigermaßen das Gleichgewicht zu halten. Eigentlich hätte sie auch gerne nachgefragt, was genau Sophie als Geschenkt für sie hatte. Aber sie wusste ganz genau, dass Sophie ihr darüber keine Antwort erteilen würde. Nachfragen und Bohren war demnach völlig unnötig....
"Du hast nette Vermieter," stellte Cassidy auf Sophies Auskunft fest, und dies sicher nicht zum ersten Mal. "Denn Wärme können wir wirklich gebrauchen, bis wir zurück sind. Aber das mit dem Essen und dem Trinken," mahnte Cassidy etwas überzogen an und erinnerte damit an die ausgelassene Chance aus der Küche von Ruth wirkliche Leckerbissen abzuzweigen. "Müssen wir noch einmal ernster bereden. Und auch die anderen Dinge," ließ Cassidy Sophie wissen, dass sie ihre Fragen nicht vergessen hatte, nur weil Sophie sie gekonnt ignorierte. Allerdings hatten sie in dem Moment Lake Street Nummer 4 erreicht und Cassidy wollte doch warten, bis sie oben waren und erst einmal Ruhe eingekehrt war.
Maureen, Ian und Coleen auf der Kutsche, Jason zu Pferd, Shepard kommt dazu (Stevie, Martin und Selina vom Gästehaus Richtung Postkutschenstation unterwegs fast in gleicher Höhe, Cassiel & John mit den Indianern vor der Station)
Der Mann in Maureens Gesellschaft erwiderte den zielgerichteten Blick des Majors und stellte sich vor. Der Name war Sam nicht geläufig, ebenso wie das Gesicht und da auch der Mann fragte mit wem er das vergnügen hätte, musste er wohl neu sein in der Stadt. Soviele Majoren der Army gab es in der Gegend ja nicht und da er auch Stadtratsmitglied war, kannten ihn die ansässigen Bürger eigentlich alle. "Shepard, Samuel Shepard." erwiderte er entsprechend, wandte den Kopf aber wieder zum Kutschbock hoch. Die Kinder freuten sich sichtlich ihn zu sehen, was auch den alten Griesgram innerlich erwärmte. Er lächelte den Kleinen zu und zwinkerte beiden mit einem Auge zu, bevor er Maureen ansah. Diese berichtete von dem Gottesdienst, den sie als neumodisch und gewöhnungsbedürftig titulierte. Ein kurzer Blick Sams in das liebgewonnene Gesicht und auf die kleine Stelle an ihrem Kinn. Ein wenig dunkler, aber in einem Gesicht das man liebt fällt einem nunmal jede Veränderung auf. Lächelnd nickte er zu der Beschreibung des Gottesdienstes. "Ja, das Fort. Wie die Tage so laufen." Samuel deutete auf den Wagen, der vor der Sheriffsstation halt gemacht hatte. "Wo wir dabei sind, es wird wohl ein sehr langer Sonntag werden. Warten sie nicht auf mich, es wird sicherlich spät werden." erklärte er mit sichtlichem Bedauern im Blick. "Da freut man sich auf einen beschaulichen Sonntag und dann sowas. Naja. Sie haben nicht zufällig Mr. Brown hier herumlaufen sehen?"
Den Anwalt würde er eigentlich eher im Café oder der Kanzlei erwarten, aber in Anbetracht das die Kutsche mit den Gefangenen da war, gab zumindest Möglichkeit und Hoffnung ihn in der Sheriffstation zu trefen. Die Injungeschichte und die Freiheit einer gewissen blonden Frau waren beides noch Dinge, über die er mit Cassiel zu reden hatte. Aber schön eines nach dem anderen. Ein weiterer Blick zu Mr Burnett, ein kurzes Mustern folgte. "Und Sie? Was treibt sie in die Stadt Mr. Burnett?" fragte Samuel so freundlich wie es eben ging, also für seine Verhältnisse. Er kam nicht umhin ein wenig Eifersucht zu fühlen, wenn er den Mann hier mit Maureen sah aber auch Sorge. Die Irin war grossherzig und Sam würde gerne einen Vorfall wie den letzten vermeiden. Der Verlus eines Pferdes tat jetzt nicht so schrecklich weh, aber auf dauer würde es sehr lästig werden sich regelmässig neue Pferde zulegen zu müssen. Von eventuellen Gefahren für seine Haushälterin und ihre Kinder einmal ganz abgesehen. Die Frage war durchaus so gestellt, das sie auch Maureen mit einbezog. Wenn Burnett wirklich neu war, dann waren sie sich vermutlich an der Kirche begegnet, ins Gespräch gekommen. Soviele Gelegenheiten hatte Maureen ja nicht, insofern würde er sich nicht sperren wenn Maureen mal mit jemandem reden wollte, aber aufpassen würde er weiterhin.
Mainstreet, Bahnhof Caleb mit Collin kommend Stadtmitte, Stevie, Martin und Selina etwas vor dem (Catherine und die Meute um die Sheriff Station wird bemerkt)
Calebs Laune war auf dem Tief. Nachdem er sich am Morgen mit der Tatsache konfrontiert gesehen hatte, dass seine Söhne Diebe und Einbrecher waren, hatte er sich, kaum nach Hause gekommen, gründlich seinen Vaterpflichten gewidmet. Etwas, das er wohl wie die Söhne überaus hasste und tunlichst vermied, außer es war nicht anders möglich. Zumindest wussten sie seit heute Mittag, dass die O'Neills vieles waren, nur keine Diebe und Einbrecher. Die beiden Jüngeren mussten sich von ihren Blessuren noch erholen, bei Collin hatte er keine Gnade walten lassen und den Jungen bei diesem Wetter mit vor die Tür genommen. Immerhin war es ihre Schuld, dass er seinen Boss nicht pünktlich vom Bahnhof hatte abholen können. Den Ärger wollte er sich nicht alleine abholen gehen. Zumal er es ein wenig merkwürdig fand, dass die Alcott nicht höchstpersönlich und verärgert auf seiner Türschwelle erschienen war. Der Weg war weit und Collins Gejammer und Gestöhne ignorierte Caleb gekonnt und hielt dafür dem Jungen langatmige Vorträge darüber, was sein alter Herr mit ihm angestellt hätte, wenn er sich bei einer Verbrecherkarriere hätte erwischen lassen. Das trug nicht unbedingt dazu bei, dass Collin verstummte, noch hellte es die trübe Stimmung auf.
Da sich Caleb nicht sicher war, ob die Alcotts angekommen waren oder nicht, hatte er die Kutsche dieses Mal zu Hause gelassen. Die Arbeit mit dem Anschirren hatte er sich nicht noch einmal umsonst machen wollen. Deswegen hatte er ja Collin dabei, damit er ihn zurück schicken konnte, um die Kutsche zu holen, wenn nötig.
Auf der Straße war trotz den tiefen Temperaturen und dem starken Schneefall der eine oder andere unterwegs und regte Calebs Interesse. es war immer gut zu wissen wer in dieser Stadt lebte, auch wenn man sich persönlich nichts weiter zu sagen hatte. Der größte Menschenauflauf befand sich vor der Sheriff Station, die etwas weiter vor ihnen lag. Ein Gefangenentransport schien angekommen zu sein. Eine Menge Soldaten und viel weniger Indianer befanden sich außerhalb des Wagens. Den Sheriff konnte Caleb leicht erkennen, der Mann, der bei ihm war, war ihm jedoch fremd. Von einer Postkutsche gab es keine Spur. Dafür befanden sich vor ihnen ein paar Bürger, die Caleb zum Teil vom Sehen kannte. Die Schmiedin und so ein rothaariges Weib, das in Hosen umherstolzierte und ihm schon öfters aufgefallen war. Der Mann war ihm jedoch ein Fremder und die blonde Dame, die sich gerade löste und auf ihn zukam, war ihm ebenso unbekannt. Er lüftete dennoch höflich den Hut und nickte ihr zu. Collin bekam einen derben Knuff, damit er es ihm gleich tat, dann setzten sie ihren Weg fort. Er war hellhörig geworden, als die Menschen vor ihnen über die Postkutsche geredet hatten. Sie war scheinbar tatsächlich zu spät, wegen eines Unfalles. Das erschreckte Caleb nun doch. Hoffentlich war der Alcott nichts passiert. Sie war immerhin sein Garant für ein geregeltes Einkommen, um die Kinder über den Winter zu bekommen.
Als die Leute vor ihnen fälschlicherweise annahmen es gebe hier so eine Art Pendelverkehr, musste er sich dann doch einmischen.
"Entschuldigen sie, wenn ich mich so einmische," sagte Caleb mit erhobener Stimme und gesellte sich zu der Gruppe. "Ich habe eben zufällig ihr Gespräch gehört und da ich selbst auf jemanden warte, der in der Kutsche saß, würde es mich doch sehr interessieren, wie schlimm dieser Unfall war? Vielleicht können mein Sohn und ich auch irgendwie behilflich sein?", er zog Collin zu sich, damit der Bengel nicht auch noch auf die Idee kam, stiften zu gehen. "Denn auf der Suche nach einer Kutsche könnten sie unangenehm Schiffbruch erleiden. Die, die hier ankommt, fährt auch gegen später wieder zurück.
Maureen, Ian und Coleen auf der Kutsche, Jason zu Pferd, Shepard kommt dazu(Stevie, Martin und Selina vom Gästehaus Richtung Postkutschenstation unterwegs fast in gleicher Höhe, Caleb tritt dazu, Cassiel & John mit den Indianern vor der Station)
Ein kurzes Lächlen glitt über Jasons Gesicht, als er beobachtete, wie erfreut sowohl Mrs. Callahan, als auch ihre Kinder auf das Zusammentreffen mit diesem Major, der sich als Samuel Sheppard vorgestellt hatte, reagierten. Dies Kinder machten aus ihrer Freude kein Geheimnis, hielten sich aber mit Fragen zurück. "Bisher habe ich mich noch nicht viel darum bemüht. Ehrlich gesagt,vermeide ich den Umgang mit Wilden, wo ich nur kann." Jason warf einen längeren Blick auf die nun vom Wagen gekletterten Gestalten und schüttelte sich Innerlich. Es waren Wilde, die vermutlich nicht einmal in der Lage waren, sich verständlich mitzuteilen, falls sie überhaupt in der Lage waren zu denken. Diese nach einem möglichen Aufenthalt einer Weißen bei ihnen, wäre ihm niemals in den Sinn gekommen. Intzwischen entstand eine Unterhaltung über den Gottesdienst zwischen diesem von Jason als offen, sachorientiert und zielstrebigen Shepard. Jason, der sich nicht für Gottesdienste interessierte, hörte nicht länger hin, sondern kniff die Augen zusammen. Interessanter war für ihn der Fremde aus dem Saloon mit seinen beiden Mädchen. Aah.. jetzt wird es interessant. Ist wohl teilen angesagt. Ein bisschen boshaft war sein dünnes Grinsen schon, als er einen Mann beobachtet, der nun an die Drei herantrat. Worüber diese miteinander sprachen, konnte er selbstverständlich nicht verstehen und dem Grunde nach, konnte es ihm auch egal sein. Die hübsche Rothaarige hatte vielleicht nur nach dem Weg gefragt, denn er sah sie zielstrebig die Hauptstraße entlang gehen. Falls Mrs. Callahan sich nun endlich loseisen konnte, würde man wohl nah genug an diesen Vieren vorbei fahren, um sich ein genaueres Bild von ihnen machen zu können. Wahrscheinlich war es für in nicht weiter von Interesse, aber es war erstaunlich, wie viele Menschen in Camden Village offenbar kein Zuhause hatten, sondern sich lieber auf offener Straße anflirteten. Diese Eigenart der Menschen war ihm in seiner Zeit bei den Marones gar nicht aufgefallen, aber er hatte sich auch nicht oft in die Stadt gewagt. DIe Marones hatten ihm das Leben gerettet, ihm ein Zuhause gegeben, aber das ständige Mitleid oder sorgenvolle Nachfragen, ob er sich denn nun nicht bald erinnerte und ob es ihm damit nicht furchtbar schlecht ginge, hatte ihn stets verunsichert, genervt und von Camden Village weggehalten. Obwohl die Ranch der Marones sicherlich in den Stadtbezirk gehörte und Jason Marone in der Stadt bekannt war, wusste er noch nicht einmal zu sagen, wer der Bürgermeister gewesen war und wer den Stadtrat gebildet hatte. Bei seiner Rückkehr heute, wusste er das immer noch nicht. Den Worten Mr. Shepards entnahm er jedoch, dass dieser nicht irgendein Soldat oder Major war, sondern ein Verantwortungsträger innerhalb des bei Camden Village betehenden Forts. Jason war zwar immer der Ansicht gewesen, dass, Demjenigen, der seine Absichten und Ziele für sich behielt, die Gefahr niemals voraus eilen konnte, aber dieser Major war ihm sympathisch und konnte sich für ihn als wahre Fundgrube von Information erweisen. Falld Jemand überhaupt von Entführungen eines weißen Mädchens durch Wilde gehört hatte oder von einer Weißen, die bei diesen lebte, wusste, dann wäre es vermutlich zunächst der Major! Mit diesem Gedanken im Hinterkopf rückte Jason von seinem Standpunkt ab und liess es sich gefallen, dass Shepard ihn seinerseits genau musterte und sich ein Bild von ihm machte. Die Frage nach seinem Aufenthalt in Camden Village klang aufrichtig interessiert, so dass auch Jason beschloss, die Wahrheit zu sagen - auch, wenn er sich damit durchaus in die Nesseln setzen konnte. "Tja- Ehrlich gesagt, treibt mich die Suche nach einem Gelegenheitsjob und Dach über dem Kopf nach Camden Village." Jason schob seinen Hut ein wenig nach hinten und musterte den Major noch einmal abschätzend, bevor er beschloss, diesem eine Art Vertrauensvorschuss zu gewähren. "Ich bin ein Kopfgeldjäger auf der Suche nach seinen Wurzeln - und habe angeboten, Mrs. Callahan und ihre Kinder sicher heim zu begleiten." Verlegen spielte er mit den Zügeln, was Blackjase auf der Trense kauen ließ. Hoffentlich hatte er nun nicht einen Fehler damit gemacht, zu erwähnen, dass er mit Kopfgeldern seinen Lebensunterhalt bestritten hatte -und noch bestritt, so er Gelegeneheit bekam. Kopfgeldjäger besaßen nun einmal einen eher zweifelhaften Ruf in der Gesellschaft, galten als einsam, gefährlich und im schlimmsten Falle gar als skrupellose Mörder.
Stevie, Martin und Selina vom Gästehaus Richtung Postkutschenstation Catherine kommt dazu und entfernt sich wieder Major Shepard geht vorüber Caleb O'Neill tritt hinzu Gefangenentransport vor der Sheriff Station wird bemerkt
Stevie hatte das Gefühl nicht schnell genug voran zu kommen. Ihr rann die Zeit wie Sand durch die Finger und sie hatte den Eindruck, dass sie es nicht rechtzeitig zurück zum Gästehaus schaffen würde. Sie war zwar froh, um ihre beiden Helfer an ihrer Seite, aber diese waren Feuer und Flamme die Sache mit der verunglückten Postkutsche selbst in die Hand zu nehmen. Mr. Tanners Worte bestätigten Stevies Vermutung. Es klang beinah so, als wollte er selbst mit der Schmiedin auf die Postkutsche steigen und zu den Fahrgästen fahren. Stevie wollte nicht länger Zeit verlieren mit Diskussionen und Überlegungen. Es würde dann eben laufen wie es laufen sollte. Im besten Fall war wirklich die Postkutsche von Camden Village noch da und möglicherweise auch der Kutscher selbst. Dann waren alle entlastet, was Stevie sehr Recht wäre.
Als plötzlich eine Frau auf sie zutrat, war Stevie klar, dass abermals eine Verzögerung eintreten würde. Trotz allem wollte Stevie nicht unhöflich sein und die Fremde stehen lassen. Die Frau hatte ein Engelsgesicht, das von rotblondem Haar umrahmt wurde und ihre Stimme klang ebenso wie eines der geflügelten Wesen an die Stevie als Kind fest geglaubt hatte. Stevie war einen Moment so verblüfft, dass sie gar nicht antworten konnte. Die Frage der Dame deutete daraufhin, dass auch sie noch nicht ortskundig genug war um sich auszukennen. Ein weiterer Neuankömmling in Camden Village. Die Stadt schien auch zu diesen Wetterbedingungen stetig zu wachsen. Mr. Tanner reagierte vorbildlich und eindeutig besser wie Stevie, als er der hübschen Lady den Weg wies. Stevie nickte nur noch zustimmend und meinte als sie ihre Stimme wieder gefunden hatte: „Können Sie wirklich nicht verfehlen.“ Trotz des zeitlichen Engpasses, konnte man natürlich eine kurze Auskunft geben. Man verabschiedete sich wieder und ging getrennte Wege.
Stevie schnalzte mit der Zunge, als eines der Pferde sich nicht sofort wieder in Bewegung setzen wollte. Mr. Tanner schien Stevies Stimmungswandel wahrgenommen zu haben und versuchte sie mit einem Scherz aufzumuntern. Stevie lächelte ihn dankbar an. Es gab mit Sicherheit schlimmeres und bisher war ja noch alles gut gegangen. Trotz allem wollte Stevie das Wetter nicht unterschätzen.
Die Rothaarige sah einen Mann in Uniform passieren, der der hübschen, jungen Frau nachschaute. Sie konnte es ihm nicht verdenken. Er grüßte knapp und wieder einmal wusste Stevie nicht welche wichtige Persönlichkeit von Camden Village hier ihren Weg gekreuzt hatte. Sie nickte nur knapp. Der Soldat trat zu einer Frau, die auf einem Kutschbock saß und einem Reiter, der sich dort aufhielt. Ebenfalls Menschen, die sie nicht kannte.
Dafür zogen Bewegungen und Stimmengewirr auf Höhe der Sheriff Station Stevies Aufmerksamkeit auf sich. Sie schaute auf und sah mehre Menschen. Die Rothaarige runzelte die Stirn. Was war denn da an einem Sonntag so geschäftiges zu tun? Es sah nach einem Gefangenentransport aus, was Stevie noch mehr verwunderte. Stevie konnte auf die Entfernung weitere Uniformen ausmachen und zwischen all dem Gewimmel meinte sie langes offenes, Haar zu sehen und fremde Kleidung. Indianer etwa? Erschrocken verengte sie die Augen, um beim leichten Schneefall mehr erkennen zu können. War Wind in seinem Haar etwa in Schwierigkeiten? Stevie stöhnte innerlich. Sie konnte doch heute nicht an mehreren Orten gleichzeitig sein. Doch ihre Aufmerksamkeit wurde schlagartig unterbrochen, als sie eine kräftige, durchdröhnende Stimme ansprach.
Mit fragendem Blick, ein Stöhnen über eine weitere Verzögerung unterdrückend, wendete sich Stevie um und sah einen Mann in Begleitung eines Jugendlichen, der etwas mitgenommen wirkte. Der Mann mit dem Stetson auf dem Kopf schien ihr Gespräch über die Postkutsche im vorüber gehen aufgeschnappt zu haben und sprach Stevie und ihre Begleiter nun darauf an. Dieses Mal fand Stevie die Worte gleich. „Ja, da haben sie richtig gehört. Die Postkutsche ist leider liegen geblieben.“ Der Mann kam näher und stellte den Halbstarken an seiner Seite als seinen Sohn vor. Abermals wurde bereitwillig Hilfe angeboten. Stevie war beeindruckt. Hier schien es tatsächlich eine Bürgerpflicht zu sein mitanzupacken. Im Normalfall war dies die Regel, besonders in so abgelegenen Gebieten wie Camden Village. Doch nicht überall funktionierte auch das Miteinander. Die Pferde am Zügel haltend, sah Stevie den Mann fragend an: „Auf wen genau warten sie denn? Einen Teil der Fahrgäste habe ich nämlich bereits ins Gästehaus gebracht. Der Rest wartet noch an der Unfallstelle auf Hilfe. Wir sind gerade dabei diese zu organisieren und die Postkutschenpferde zurück zu bringen.“ Stevie warf einen Moment einen prüfenden Blick über die Schulter zurück, als weiterer Lärm von der Sheriff Station herüber getragen wurde. Wenn es dort Probleme mit Indianern gab, musste Cassiel davon erfahren. Soweit Stevie verstanden hatte, hatte er dort auch gute Freunde. Doch wie bereits festgestellt, konnte sie nicht überall sein. Um nicht unhöflich zu wirken wandte sie sich wieder dem Fremden zu, der mittlerweile näher zu ihnen getreten war. Whisky, ihr goldfarbener Hengst, stupste sie mit dem Maul im Rücken an, als wollte er selbst sagen, dass sie nicht mehr viel Zeit hatten. Doch noch hatte Stevie alles im Griff. Oder zumindest war sie der Meinung. Wie immer. Wenn sie die Zügel in der Hand hielt, lief es ganz gut. Ein leichtes Lächeln glitt über ihr Gesicht, als ihr der Sinn ihrer Worte und die Tatsache, dass sie momentan tatsächlich die Zügel mehrere Pferde in der Hand hielt, auffiel. Doch dann war sie wieder mit voller Aufmerksamkeit beim Gespräch.
Stevie, Martin und Selina vom Gästehaus Richtung Postkutschenstation (Selina wird nach Absprache übersprungen), Caleb O'Neill tritt hinzu Jason, Maureen und Major Shepard fast gleicher Höhe vor dem Saloon, Gefangenentransport vor der Sheriff Station wird bemerkt
Martin lächelte Miss Hall zurück, als diese auf seinem Scherz ebenso dankbar lächelte. ''Nur keine Angst, Miss Hall. Wir alle schaffen das schon.'' Auch Martin musste einiges erledigen, die Sache von vorhin im Saloon musste er mit Mr. Firth klären, dann wollte er noch Mr. Brown erwischen. Es wurde wohl heute ein langer Tag. Die Pferde schienen ebenso ungeduldig. Der Schneefall nahm langsam seine Form an und Martin hatte auch bedenken ob er rechtzeitig alles schaffte. Er behielt aber stattdessen noch einen ruhigen Kopf. Der Major unterhielt sich mit weiterhin mit dem Insassen auf der Kutsche, die Frau und dem Mann, sein Name war doch Burnett? Zumindest konnte sich Martin nur bruchartig daran erinnern. Ob sich diese Personen sich kannten, wusste Martin natürlich nicht. Er kam auch nicht aus Camden Village und kannte auch die Umstände noch zu wenig. Aber dies ändert sich ja womöglich bald, wenn er hierhin zog. Während er alles noch weiter beobachtete fiel sein Blick plötzlich auf einige andere Soldaten und einen Gefangenentransporter. Er traute erst seine Augen nicht aber jedoch war es da und die Gefangenen waren auch Indianer, so wie es aussah. Und es waren wohl diese, die angeblich diese Morde begannen hätten. Auch wenn Martin solche Transporte aus der Kriegszeit kannte, aber die Indianer so auf dem Präsentierteller zu servieren, ging wohl zu weit. Ein wenig schüttelte Martin dem Kopf. Und ich soll also nichts sagen, gehst denn dem Major noch gut.
Als eine kräftige Stimme erklang, ließ Martin kurz dem Blick zurück senken. Ein Mann, vermutlich älter wie Martin und ein Jugendlicher gesellten sich dazu. Sie stellten sich als Vater und Sohn heraus, und der Mann mit dem Stetson gab an, auf jemanden zu warten, der mit der Postkutsche unterwegs war. Anscheinend hatte der Mann die Unterhaltung mitverfolgt. Da Miss Hall das Wort ergriff, blieb Martin sehr ruhig und beobachtete weiterhin das Treiben auf der Straße. Einige Passanten gingen an den Transport vorbei und schauten dieses Schauspiel an. Einige andere führten schon darüber Unterhaltungen und so wie die Blicke waren, schienen manche Indianer lieber Tod sehen. Fast überall gab es Leute, die in Indianer irgendwelche mordlustige Wilde ansahen. Ein Seufzen kam aus Martins Mund. Die letzten Worte des Mannes und Miss Hall vernahm Martin als er sich wieder der Unterhaltung zu wandte. ''Die nette Lady hat recht, ich sah sie vorhin reiten mit diesem Personen.'' Was nicht gelogen war. Martin erinnerte sich, das er, bevor er zum Garten des Gästehauses ging, einige Reiter aus der Ferne sah und diese waren wohl Miss Hall und einige Fahrgäste gewesen.
OOC: Sorry, hatte mal kurz den Überblich über meine Charas verloren
Maureen, Ian und Coleen auf der Kutsche, Jason zu Pferd, Shepard kommt dazu (Stevie, Martin und Selina mit Caleb kurz vor der Postkutschenstaion, Cassiel & John mit den Indianern vorm Sheriff's Office)
Maureen hörte den beiden Männern geduldig dabei zu, wie sie sich gegenseitig vorstellten. Als sie sah wie Shepard mit Ian und Coleen umging, ungezwungen, freundlich, ganz so als freute er sich wirklich die beiden zu sehen, die ihrerseits nicht verbargen, dass sie über das Auftauchen des neun Hausherrn freudig aufgeregt waren, schenkte sie dem Major ein warmes Lächeln. Und als er sie wiederum ansah, versuchte Maureen die eigene Aufregung zu verbergen und fühlte doch eine zarte Röte auf ihren Wangen erblühen. Sie schlug dennoch nicht ihren Blick nieder, sondern genoss sein Lächeln, das ihr alleine galt und versuchte sich darüber hinaus einzureden, dass der eben etwas längere Blick des Majors unterhalb ihrer Augen nicht zwangsläufig der Schwellung gelten musste.
Seine Worte jedoch sorgten sofort wieder für eine Ernüchterung. Denn so wie es aussah, würde er selbst an einem Sonntag arbeiten müssen und das dazu noch viel länger als sie angenommen hatte. Sie würden also alleine zu Abend essen und die Kinder, die zu dem gleichen Schluss gekommen waren, fingen leise zu murren an. Maureen stieß völlig ungerührt Ian den Ellbogen in die Seite, so dass er gleich wieder verstummte und Coleen sich nur ein leises Seufzen erlaubte. Maureen lächelte tapfer weiter, obwohl sie das Bedauern in Shepards Blick gesehen hatte - etwas, das nicht unbedingt überraschend kam, aber dennoch das Gefühl vermittelte, dass die Callahans nicht die einzigen waren, die es schade fanden - und nickte verständnisvoll. "Wir wissen doch, dass sie eine verantwortungsvolle Arbeit haben. Ich hebe ihnen einfach etwas vom Abendessen auf. Aber diesen Mr. Brown... nun ich glaube wir sind eben an ihm vorbeigefahren. Er schien auf die Sheriff Station zu zuhalten." Damit beantwortete sie auch noch seine Frage und überließ es dann wieder den Männern die Einzelheiten über Mr. Burnetts Anwesenheit zu klären. Sie glaubte nicht, dass es ihr zustand Mr. Burnett vorzugreifen um Shepard zu erklären, dass Mr. Burnett ihr half den Weg nach Hause zu finden und darüber hinaus auch noch gerne mit ihm gesprochen hätte. Sich nicht in Männerangelegenheiten einzumischen hatte ihr Nate in manch äußerst schmerzhafter Lektion frühzeitig beigebracht.
Mr. Burnett war auch so freundlich Shepard aufrichtig zu antworten und genau diesen Umstand näher zu erklären. Maureen wusste nicht, ob sie in der momentanen Situation entspannt bleiben konnte oder damit fürchten musste, dass der Major sie hier an Ort und Stelle oder gar erst später maßregeln würde. Immerhin hatte ihr letzter Versuch hilfsbereit zu sein Shepard ein Pferd gekostet. So beäugte sie die beiden Männer vorsichtig und wappnete sich innerlich, falls sie sich für ihre Entscheidung verteidigen musste.
"Nun, dass ist richtig," sie hielt es nicht länger aus zu schweigen und schätzte das Risiko für sich gering ein, wenn sie die Sache nun ein wenig weiter ausführte. Shepard hatte ihr nun wirklich oft genug bewiesen, dass er kein Mann war, den sie fürchten musste. Er war in so vielen Dingen ganz anders als Nate... "Die Bremse der Kutsche war eingefroren und Jake... nun... Jake hat anderweitig zu tun," wich sie dem unliebsamen Thema aus. "Aber Mr. Burnett war so freundlich sie mir zu lösen und hatte angeboten uns zu begleiten, falls der Schnee noch einmal für ein Blockieren sorgen sollte. Ich hatte ihm auch angeboten mit ihnen Major, reden zu können, weil sie sicher mehr Leute kennen als ich."
OOC: Nochmal - es gibt keine "Postkutsche von Camden Village" - das ist eine ganz normale Anbindung von Wells & Fargo. Eine Kusche kommt aus St. Johns - Endstation CV, dann fährt sie gegen später wieder ihre Route zurück.
Stevie, Martin und Selina Höhe Postkutschenstation, Caleb O'Neill tritt hinzu(Shepard mit Burnett und Maureen, Gefangenentransport vor der Sheriff Station)
Caleb fluchte ungeniert, als ihm bestätigt wurde, dass es einen Unfall gegeben hatte. Das brachte wohl einige Pläne des heutigen Tages gehörig durcheinander. Was stellte er jetzt nur mit all den Vorräten an, die er gestern noch besorgt hatte damit die Alcotts die ersten Tage über auf der Ranch keine Not zu leiden hatten? Und er selbst musste bis morgen aus dem Haus ausgezogen sein. Er hatte es nur gemietet und bereits gekündigt. Für ihn hatte festgestanden, dass morgen sein erster Arbeitstag sein würde. Sein erster richtiger in Camden Village unter der Aufsicht der Chefin. Da die Rothaarige ihn jedoch nach denjenigen fragte, auf die er gewartet hatte, konnte er sich kurz von den trüben Gedanken ablenken und nickte dem etwas jüngeren Mann zu, der die Worte der Frau bestätigte. Vielleicht befanden sich ja die Alcotts unter den besagte Fahrgästen im Gästehaus. Das wäre in der Tat eine angenehme Entwicklung.
"Nun, die Familie heißt Alcott?," stellte er den Namen in den Raum und blickte die Leute vor sich fragend an. "Eine jüngere und ältere Dame in Begleitung eines Jungen. Ungefähr sechs oder sieben Jahre alt?"