Stevie, Martin und Selina unterwegs vom Gästehaus Richtung Postkutschenstation Caleb O'Neill tritt hinzu Gefangenentransport sowie Burnett, Maureen und Shepard im Hintergrund
„Nun, da haben Sie Glück. Die Alcotts habe ich wohlbehalten ins Gästehaus gebracht. In einer Stunde treffe ich mich wieder mit Ihnen und begleite sie auf die Ranch.“ Deswegen drängte auch die Zeit hätte Stevie gerne noch angefügt. Der Mann konnte nichts dafür, aber Stevie brannte es allmählich unter den Nägeln und hatte sie auch sonst immer ein sonniges Gemüt, war es doch allmählich etwas angeschlagen. Es lief nicht so wie sie das gerne hätte und damit kam Stevie bekanntlich nicht sonderlich gut zurecht. Wahrscheinlich tat sie dem Mann mit dem Stetson auch Unrecht, als er ihr auf irgendeine Weise unsympathisch erschien. Hatte er vorhin nicht auch etwas davon gesagt, dass die Postkutsche, die hier ankam, auch wieder die Gleiche war die später zurück fuhr? Was bedeuten würde Miss Tucker hätte sich geirrt und demnach gab es keine „Ersatzpostkutsche“, die sauber und betriebsbereit in der Station stand und nur auf Stevies Startzeichen wartete. Das hiess wohl für die noch im Wald wartenden Fahrgäste eine weitere Verzögerung bis eine neue Lösung gefunden war. Ja, Stevies Laune war allmählich wirklich mies. Doch zumindest schien einer hier im Gespräch Glück zu haben. So konnte dem Stetson-Mann wenigstens geholfen werden in dem seine gesuchten Fahrgäste bereits in Camden Village waren. Schön für ihn. Stevie pustete sich eine Strähne aus dem Gesicht. In ihrem Kopf ratterte und arbeitete es. Es waren so viele Dinge gleichzeitig zu erledigen. Als wäre dieser Gedanke das Stichwort hörte sie Kettenrasseln im Hintergrund. Die Indianer. Stevie riskierte nochmals einen irritierten Blick zurück über die Schulter. Hatte man sie etwa in Ketten gelegt? Was war da denn nur los? Sobald alles für die Alcotts geregelt war, würde sie versuchen Cassiel zu benachrichtigen. Was für ein Tag. Seit sie auf der Ranch bei diesem Simones abgeblitzt war, hatte das Pech eine kurze Atempause eingelegt, um dann nach dem Jobangebot und der Rückkehr nach Camden Village mit den Alcotts erneut zuzuschlagen. Seitdem schien sich der Sonntag gegen Stevie verschworen zu haben und alles wollte schief gehen, ganz so als sollte sie gleich beim ersten Auftrag ihrer Chefin unbedingt scheitern. „Entschuldigen Sie uns Mr. …“ Stevie fiel auf, dass sie seinen Namen nicht wusste und man sich gegenseitig nicht vorgestellt hatte, weswegen sie das Wort ‚Mr.’ in die Länge zog und die Lücke dadurch versuchte zu überspielen, „aber wir haben leider nicht viel Zeit. Wie gesagt, in einer Stunde treffe ich mich wieder mit der Familie Alcott. Ich kann gerne auch eine Nachricht überbringen von Ihnen, wenn Ihnen das hilft?“ dabei lächelte sie angespannt und konnte nicht ganz verhindern allmählich doch etwas unfreundlich zu wirken. Hätte sie gewusst, dass vor ihr der Vorarbeiter der Ranch stand und somit auch ihr künftiger Vorgesetzter, wäre dieses Gespräch womöglich anders verlaufen. Vielleicht hätte sie auch versucht weniger genervt und gehetzt auszusehen, aber die Dinge waren nun mal wie sie waren. Und Stevie hatte eine Vorliebe für Fettnäpfchen „Und die Pferde müssen allmählich auch aus der Kälte, wenn sie verstehen.“ sie lächelte weiterhin unecht, dennoch sollte ihr Gegenüber wissen, dass sie nicht länger willig war stehen zu bleiben. Sie musste unbedingt weiter. Sie kannte ihre neue Chefin erst wenige Stunden, doch die Rothaarige war sich sicher, dass mit ihr nicht gut Kirchen essen war, wenn man scheiterte. Und dafür hatte Stevie sogar Verständnis. Als Ranchbesitzerin musste man sich auf seine Mitarbeiter verlassen können und Stevie war Feuer und Flamme sich zu bewähren.
Maureen, Ian und Coleen auf der Kutsche, Jason zu Pferd, Shepard kommt dazu (Stevie, Martin und Selina mit Caleb kurz vor der Postkutschenstaion, Cassiel & John mit den Indianern vorm Sheriff's Office)
Die Eröffnung, das es für Samuel ein langer Sonntag werden würde, entlockende den Kindern ein leises murren, das Sam innerlich schmunzeln liess. Es tat gut auf diese Weise zu sehen, hören und spühren das die Kleinen sich auf ihn freuten, warum auch immer. Es war irgendwie als würde er zu seiner eigenen Familie zurückkehren, wenn er heim kam, auch wenn keiner der Callahans das war. Dankbar nickte er Maureen zu als diese ihm versprach etwas von dem Abendessen aufzuheben und fügte auch direkt hinzu, das der Anwalt wohl bei der Sheriffsstation war. Auch die Anwesenheit dieses Burnett erklärte Maureen. Eine Erklärung die ihn innerlich aufseufzen liess. Gut, einerseits war er froh das die Irin so hilfbereit war, zeugte es doch von einem im Grunde grossen Herzen, aber gerade so kurz nach dem Vorfall, der ihn das Pferd gekostet hatte, etwas schwer zu schlucken. Allerdings würde er ihr hier, vor dem Fremden, gewiss keinen Vortrag halten. Bei dem Verletzten hätte er ganz genauso reagiert wie sie, da war kein Vorwurf rein zu interpretieren und das sie bei dem Schurkengesindel in der Gegend ungern alleine zur Farm zurückfahren wollte war nachvollziehbar. Besonders wenn die Bremse wieder einfrieren würde. Die Beweggründe waren für Sam nachvollziehbar.
Das Jake anderweitig zu tun hatte liess Sam kurz die Augenbrauen zusammenziehen, aber auch hier sagte er nichts weiter dazu. Es war Maureens Sohn, nicht seiner, auch wenn er in letzter Zeit doch recht viel Einfluss auf den Jungen nahm, guten Einfluss wie er hoffte. Dem Gesicht des Majors war anzusehen das er von der ganzen Situation nicht gerade begeistert war, aber er nickte Maureen dennoch verständig zu. Dann zog Burnett die Aufmerksamkeit wieder auf sich und Sam sah zu dem Mann. Dieser erklärte das er auf der Suche nach einem Gelegenheitsjob war, was Samuel erstmal erneut mit einem verständigen Nicken bedachte und den Mann weiter reden liess. Ein Kopfgeldjäger, das konnte nütlich werden. Samuel schmunzelte zu dem Mann hoch. "Das trifft sich ja gut Mr. Burnett. An der Sheriffstation ist ein Gesuch angenagelt, darum können sie sich kümmern wenn sie möchten. Die Suche nach zwei Pferdedieben, die mir das Tier gestohlen haben. Die beiden gehören vermutlich zur Walton Bande, also keine 08/15 Strauchdiebe. Die Belohnung ist angemessen und wenn sie Spuren finden die zu Walton finden, brauchen sie sich um ihre Finanzen erstmal keine Sorgen mehr machen. Da wissen ich und sicher auch der Sheriff ohnehin liber einen Profi dran. Wenn sie eher was ruhiges brauchen, es gibt ein paar Reparaturen an meiner Ranch wo ich ein paar zusätzliche Hände gut gebrauchen kann. Wenn sie mit Pferden umgehen können, also richtig umgehen können und länger bleiben wollen, sagen sie Bescheid. Das wäre allerdings erst nach er Schneeschmelze im Frühjahr. " erklärte er dem Mann und überging erstmal die Anmerkung das Burnett seine Wurzeln suchte. "Ich vertraue darauf das sie Gastfreundschaft zu würdigen wissen. Zumindest reagiere ich empfindlich auf Bruch der selbigen." Ein eindringlicher Blick traf den Kopfgeldjäger. Wenn der Erfahrung hatte, würde er zwischen den Zeilen lesen können und verstehen was Samuel damit eigentlich sagen wollte. Weitere Vorfälle die Maureen oder die Kinder beinhalteten, würde Samuel jedenfalls nicht mehr so einfach hinten anstellen.
Stevie, Martin und Selina unterwegs vom Gästehaus Richtung Postkutschenstation Caleb O'Neill tritt hinzu Gefangenentransport sowie Burnett, Maureen und Shepard im Hintergrund
Martin nickte ebenfalls diesem Mann mit dessen Sohn zu. Es hatte den Anschein, das der Junge wohl die Erwachsenden reden ließ oder einfach nur gehorsam war. Dieser rückte nämlich kein Wort heraus. Die Unterhaltung verfolgte Martin weiterhin, er brauchte nicht zu bejahen um welche Personen es handelte. Miss Hall tat schon dies und er musste nicht wirklich noch etwas sagen. Es wunderte Martin nicht wirklich, das diese Alcotts hier waren, er hat schon vieles über diese Helen Alcott gehört. Aber es war wohl unpassend, etwas zu erwähnen, noch überhaupt dazu wollte er keine weiteren Gerüchte um diese Frau in die Welt setzen. Es ging ihn auch nicht an, ob sich diese Frau samt Mutter und Sohn hier niederließ.
Obwohl Martin die Ruhe in Person war, machte er sich um die restlichen Insassen Sorgen. Er kannte sich in der Wildnis aus und wusste welche Gefahren auf die Personen lauerten und zu aller Pech hatte Martin sein Gewehr in seinem Zimmer beim Gästehaus. Der Colt war die einzige Waffe die er hier draußen hatte und das Gewahr holte er bestimmt nicht raus weil die Zeit knapp war. Da sich alle etwas vor dem Saloon befanden verabschiedete sich Martin kurz. ''Die Damen und der Herr, sie entschuldigen mich kurz.'' Mit einem Nicken deutete er Miss Hall und Miss Tucker an, was er vorhatte, nämlich das er seinem Pferd abholte und nickte Caleb auch zu dann löste er sich von der Gruppe. Die Bergung hatte schließlich Vorrang.
Maureen, Ian und Coleen auf der Kutsche, Jason zu Pferd, Shepard kommt dazu (Stevie, Martin und Selina mit Caleb kurz vor der Postkutschenstaion, Cassiel & John mit den Indianern vorm Sheriff's Office)
Kurz zog Jason irritiert eine Augenbraue in die Höhe, als der Major von zwei Pferdedieben sprach. Diese waren demnach Mitglieder der Walton-Bande. Jason konnte sich nicht erinneren, deren Konterfeis auf Fahndungsplakaten am Office des Sheriffs gesehen zu haben. Dass ihm das hatte durchgehen können, war vermutlich seiner Erkältung geschuldet, die ihn in der Tat zu einer Ruhepause verdonnerte. "Treiben die also jetzt in Camden Village ihr Unwesen? Nun, so ich ihre Fährte entdecken kann, werde ich sie sicher aufnehmen und versuchen, die Herren früher oder später dingfest zu machen. " Jason sprach darüber ohne Gefühlsregung, denn das war nun einmal sein Job. "In der Tat kann ich etwas Ruhe brauchen, und kümmerte mich gerne um notwendige Reperaturen." Freundlich nickte er Miss Callahan zu, denn da diese scheinbar oft alleine mit ihren Kindern auf der Ranch war, war es ihr wohl kaum möglich, über die tägliche Hausarbeit hinaus, noch Zeit für Reparaturen rund um die Ranch aufzubringen. Abgesehen davon, waren größere Reparaturen doch wohl eher Männersache. "Sie sind der Erste, der davon erfährt, so ich bleiben will, Mr. Shepard. Mit Pferden kenne ich mich gut aus und so wäre ein Bleiben eine Option, die ich mir zumindest durch den Kopf gehen lassen werde." Jason nickte zu seinen Worten, denn diese waren nicht einfach nur so daher gesagt. Er war zwar noch lange nicht zu alt, um seinen Beruf an den Nagel zu hängen, aber er war sich auch darüber im Klaren, dass er nicht mehr allzuviele Jahre lang ein Vagabundenleben führen konnte oder wollte. Ergäbe sich hier eine Chance sesshaft zu werden, wäre es sicherlich nicht unklug, sich diese näher anzusehen. Eine Bemerkung des Majors jedoch ließ ihn den Soldaten genauer mustern. Vermutlich hatte der Major schon schlechte Erfahrungen mit Gästen gehabt oder fürchtete eine Ausnutzung von Gastfreundschaft, so dass dieser ihm nichts unterstellte. Dennoch fühlte Jason sich gewarnt und nickte zu dessen Worten. "Schätze, wir verstehen einander, Sir. Ich werde sicher keinen Anlass zur Klage geben." Jason gab durchaus vor sich selber zu, dass er vermutlich auch mit Mrs. Callahan gut auskommen würde und auch deren Kinder waren ihm nicht unsympathisch. Trotzdem dachte er nicht einmal darüber nach, mit Mrs. Callahan mehr als angemessenen Umgang zu pflegen.