Kate auf der Suche nach Dr. Smith, dann bei Samuel und Adrian (mit Familie)
Kate eilte wie angekündigt sofort hinter der Theke hervor und weiter in den Speiseraum hinein. Nur am Rande hatte sie noch mitbekommen, dass der junge Alcott sich artig auf die Suche nach dem gewiesenen Wasser gemacht hatte. Im Grunde hätte sie ein Glas aus dem Speiseraum mitbringen können, aber so wusste sie den Jungen erst einmal aus dem Weg und das er beschäftigt war. Besser als wenn er den Erwachsenen nur im Weg herumstand und mit seinen Fragen sicherlich allen auf die Nerven fiel.
Im Speiseraum war es inzwischen ruhiger geworden und überschaubarer. Die meisten Gäste des Reverends waren längst nach Hause aufgebrochen und tranken sicherlich schon in den eigenen vier Wänden ihren Tee. Die noch Anwesenden standen in kleinen Gruppen beisammen und unterhielten sich gesittet. Nur wo war Doktor Smith? Sie hatte bei seiner Vorstellung fast neben ihm gestanden, allerdings nur seinen Rücken sehen können. Sie hatte allerdings die Frau und die beiden kleinen Kinder sehen können, die mit einem anständigen Abstand zum Familienoberhaupt im Hintergrund gestanden hatten. Wenn sie doch nur einen von ihnen erspähen könnte... Langsam schob sie sich durch die Anwesenden hindurch und sah in alle Richtungen. Sie sah Holly beim Abräumen, Jimmy beim Einsammeln von leeren Gläsern und erntete das eine oder andere Lob der Gäste für die ganze Arbeit und ein Dank für den gelungenen Mittag. Mit einem freundlichen Nicken bedankte sie sich höflich jedes Mal und ging weiter. Zeit für small talk gab es keine. Nicht im Moment.
Gerade als sie Dr. Smith Familie erspähte und dabei erkannte, dass sich der Arzt in einer Unterhaltung mit Major Shepard befand, schepperte und klirrte es, als schlüge direkt im Speiseraum eine Bombe ein. Zwei recht hohe spitze Schreie mischten sich in das gesamte Spektakel hinein und ließ Kate besorgt Richtung Büffet schauen. Obwohl das Klirren und Zerspringen von Glas und Porzellan bei ihr eine gewisse Vorahnung ausgelöst hatten, war es ein schockierender Anblick die gesamte linke Seite des Büffets am Boden vorzufinden. Die Tischdecke hing zur Hälfte herunter und überall hatte sich Essen mit zersprungenem Glas, Keramik und Porzellan vermischt. Was für eine Bescherung. Und vor allem wie hatte das nur passieren können? War jemand ungeschickt am Tischtuch hängen geblieben? Oder spielte hier jemand einen bösen Streich? Sie sah sich rasch um, konnte aber im Zimmer niemanden mehr entdecken, der für solchen Unfug verantwortlich sein könnte. Da Holly und Jimmy bereits zum Büffet eilten, um nach dem Rechten zu sehen, drängte sich Kate nun doch erst einmal weiter zu Major Shepard und Dr. Smith durch. Mrs. Alcott hatte Vorrang. Der Schaden lief ihr schließlich nicht weg und wer auch immer dafür verantwortlich war würde sich sicherlich an Holly oder Jimmy wenden.
"DOKTOR SMITH?," mit dem Rufen seines Namens versuchte Kate im allgemeinen Durcheinander der aufgeregten Leute auf sich aufmerksam zu machen. Es war ihr leider nicht möglich zu erkennen, ob sich die beiden Männer noch immer unterhielten oder dem Spektakel Aufmerksamkeit zollten. Doch im Fall ihres kleinen Notfalls in der Rezeption musste die Höflichkeit hinten anstehen. "Doktor Smith? Major Shepard? Verzeihen sie mir bitte die Unterbrechung, aber ich habe eine offensichtlich verletzte Frau in der Rezeption sitzen, die dringend ärztliche Hilfe nötig hätte. Irgendetwas am Kopf," mehr wusste Kate leider nicht. "Könnten sie sich das bitte, vielleicht, einmal ansehen?"
Eli und Erin auf der Suche nach Clara, dann bei Eric
Eli hatte nur flüchtig den fremden Jungen wahr genommen, der an seiner Mutter und ihm vorbei Richtung Flur gegangen war. Dieser hatte ihn ganz schön neugierig angesehen, zumindest nach Elis Empfinden. Gekannt hatte er ihn nicht. Zumindest schien er ein paar Jahre jünger zu sein. Doch für mehr zum Feststellen war keine Zeit geblieben, denn seine Ma schubste ihn mit Nachdruck Richtung Speisesaal. Er konnte nicht einmal nach allen sehen, die sich in der Rezeption befunden hatten. Wohl aber schien der Reverend zurück zu bleiben, denn er konnte ihn noch reden hören, als sie längst vom etwas gelichteten Getümmel des Speiseraumes verschluckt wurden. Im Restaurant war es in der Tat leiser geworden und weniger Menschen befanden sich darin. Nur noch kleinere Grüppchen waren zu sehen, die sich unterhielten. Leider machte dies rasch offensichtlich, dass von Clara keine Spur zu sehen war. Verdammt... sie hatte doch bei Sarah und ihrem Onkel bleiben sollen. Panisch huschten Elis Augen umher und er spürte wie sich sowohl aus Sorge um Clara, als auch um sein eigenes Wohlergehen, sollte Ma explodieren, sein Puls beschleunigte. Und der vertraute, schwere Klumpen lag ihm augenblicklich im Magen. Es war ja klar, dass er für Claras Ungehorsam den Ärger abbekam. Nur weil er auf sie hatte aufpassen sollen oder besser gesagt sie hätte holen gehen sollen. War es denn seine Schuld, wenn seine Schwester nicht ein einziges Mal auf ihn hören konnte?
Eli befeuchtete sich die trockenen Lippen, auf der Suche nach Worten, mit denen er sich aus der Situation herausreden konnte, als im selben Augenblick ein lautes Scheppern und Klirren ertönte und Eli erst einmal erschrocken zusammen zuckte. Auch seine Ma fuhr an seiner Seite zusammen und automatisch wurde ihr Griff um seine Schulter fester. Die hellen, spitzen Schreie, die sich in den Lärm mischten, ließen auf zwei Mädchen schließen und eines davon war definitiv Clara. Eli erkannte sie sofort. Wohl auch seine Ma, denn sie zog ihn auf einmal und nicht unbedingt sanft mit sich weiter, wobei sie sich einen Weg durch die Schaulustigen bahnen musste. "Gott steh dir bei, Eli. Wenn Clara etwas zugestoßen ist, lernst du mich von einer anderen Seite kennen. Verlass dich darauf," mit diesen aufmunternden Worten brach seine Ma mit ihm durch die vorderste Reihe und sahen sich einer wahren Verwüstung des Büffets gegenüber. Teller, Gläser, Schüsseln und Platten lagen teilweise zerbrochen inmitten von Kuchenresten, Soßen und Kartoffelbrei. Wasser, Saft, Milch und Kaffee mengte sich dazwischen und verwandelte den Platz vor dem halben Büffet in einen recht unansehnlichen Ort. Doch von Clara fehlte weiterhin jede Spur. Auch Sarah konnte er nirgends entdecken. War das nun ein gutes Zeichen? Er hatte nämlich nicht die geringste Lust seine Ma von ihrer anderen Seite kennenzulernen. Er hatte nämlich eine düstere Vorahnung in was das für ihn enden konnte. "Mr. Malone?," Eli sah auf, als er seine Ma nach Sarahs Onkel rufen hörte, der nicht unweit von ihnen stand. Hoffentlich wusste dieser mehr und beruhigte seine Ma, bevor sie tatsächlich durchdrehte, nur weil Clara sich einmal in ihren Leben verselbständigt hatte. "Mr. Malone... Gott sei Dank sind sie hier. Haben sie meine Clara gesehen? Das blonde Mädchen, so groß ungefähr? Ich hatte sie gebeten sich ein wenig um ihre Nichte zu kümmern? Und was um alles in der Welt ist hier passiert?"
ooc: Sorry fürs Warten. Eine Infektion hatte mich seit Donnerstag hingerafft und ganz fit bin ich noch nicht. Hoffe, der Text ist ok, sonst gerne eine PN an mich.
Eric, Erin und Eli beim Büffet
Eric hatte immer noch unter seinen unangenehm starken und pochenden Kopfschmerzen zu leiden, was ihn ein wenig unaufmerksamer werden liess, als man es von dem ehemaligen Sheriff gewohnt war. Zwar versuchte er seine Umwelt noch bewusst wahrzunehmen, aber war so, als träte alles in einen milchigen Hintergrund, überlagert von Schmerzen, die ihm seine sonst übliche Konzentration raubten. Es fühlte sich an, als würde jemand permanent mit einem Hammer auf seine Schädeldecke einschlagen, was ihn dermaßen ablenkte, dass er eben auch kaum ein Auge auf Sarah und Clara warf. Aber er kannte ja seine Nichte. Sie würde sich nicht einfach aus dem Raum entfernen oder Schabernack treiben. Zwar kannte Eric sonst noch einige Menschen im Speiseraum, so wie den Bürgermeister oder die Hotelbesitzerin, oder eben auch den Major, der allerdings mit einer Familie zugegen war, die Eric unbekannt war, besonders der Mann, der sich mit dem Major unterhielt. Eric griff nach seiner Pillendose, öffnete diese und nahm davon gleich zwei der Tabletten,nach dem Motto: Doppelt hält besser.
Dann wurde er aus seiner Lethargie gerissen, als aus Richtung des Buffets - in dessen Nähe er sich befand, wenn auch am Rand - ein heftiges Poltern und Klirren ertönte, vermischt mit dem schrillen Aufschrei zweier wohl weiblichen Personen. Noch bevor Eric mit seinem schmerzenden Kopf registrieren konnte, was vielleicht geschahen war, oder er sich in Bewegung setzte, vernahm er den Klang seines Nachnamens. Er stammte von einer Frau, welche dann auch prompt vor ihm stand, neben ihr der kleine Junge. Eli hiess er, der Bruder von Clara. Und es handelte sich um die Mutter der beiden, welche ihn nun leicht aufgeregt angesprochen hatte. Währenddessen schoben sich einige der Anwesenden in Richtung Buffet, um zu schauen, was dort geschehen war. Und da auch Eric nicht weit davon entfernt stand, blickte er erst die Frau an, dann kurz in Richtung Buffet, wo er einmal kurz einen Blick durch die Leute hatte erspähen können: Das Büffet mit all seinen Köstlichkeiten hatte sich auf dem Boden zu einer unschönen Masse aus Essen, Flüssigkeiten und Scherben zusammengefunden. Doch Eric war noch zu verwirrt, als das er gleich erkennen konnte, was geschehen war, oder wer das zu verantworten hatte.
»Miss ... Spencer?« fragte er leicht irritiert. Sie hiess doch so? »Em ... ja, Clara ist mit Sarah ... zum Buffet ...« stiess er als Antwort hervor, noch seine Pillendose in der Hand haltend, welche er schnell in die kleine Tasche seiner Weste verstaute. Und was geschehen war? Das war eine sehr gute Frage. Eric versuchte sich zu konzentrieren, die Kopfschmerzen möglichst ignorierend. Nur sanft fasste er der Dame am Oberarm, um ihr anzudeuten, ihm zum Ort des Geschehens zu folgen. »Kommen Sie. Ich weiss auch noch nicht, was geschehen ist ...« Gemeinsam bahnten sie sich einen kurzen Weg durch die Schaulustigen um sich ein Bild von dem Desaster zu machen. Aber von den Mädchen war zuerst einmal weit und breit keine Spur zusehen. Eli hatte Eric nur ein kurzes Lächeln geschenkt und ihm war entgangen, dass der Junge sich irgendwie nicht wohl fühlte. Zu viele Eindrücke prallten gerade auf Eric ein und es fiel ihm schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. Doch er versuchte sich ein Bild zu machen und dann analytisch vorzugehen: Eindeutig war kein Tisch umgefallen, sondern die Tischdecke lag halb auf dem Tisch, halb am Boden mit all den nun unschön aussehenden Köstlichkeiten, vermischt mit Scherben. Eric musste seinen Fuss verlagern, um einer bräunlichen Flüssigkeit auszuweichen, die sich einen Weg in seine Richtung bahnte.
Heftiges Treiben war dann vor ihnen auszumachen, die Angestellten begannen schon mit dem Aufräumen. »Sarah?? Clara?« rief er dann, ohne inzwischen dahinter gekommen zu sein, was passiert war. Aber die Kinder mussten doch irgendwo sein. Spätestens nach diesem Geschepper hätte er erwartet, die Mädchen unter den Schauustigen zu erblicken. Und so vernahm er eher ignorierend, wie jemand nach einem Dr. Smith rief. Denn es sah nicht aus, als wäre jemand verletzt.
Erin nickte etwas abwesend, als Mr. Malone ihren Namen eher wie eine Frage aussprach, so als müsste er sich erst erinnern, ob das richtig wäre. Sie war viel zu sehr mit der Frage abgelenkt, wo Clara steckte. Und als Mr. Malone auch noch erwähnte diese sei mit Sarah zum Büffet gegangen, war sie weder beruhigt, noch in der Lage an den nächsten Schritt zu denken. Sie schloss dabei vollkommen aus, dass unter Umständen Clara mit Sarah zusammen an diesem Unfall mit der Tischdecke schuld sein könnten. Die eine hatte in ihrem ganzen Leben noch nichts angestellt und die andere hatte sich in der ersten Schulwoche von einer solch schüchternen ruhigen Seite gezeigt, dass sie ihr nicht einmal zutraute einer Fliege etwas zu leide zu tun. Aber sie schloss nicht aus, dass den beiden Mädchen dabei vielleicht etwas passiert sein könnte. "Am Büffet," stieß Erin deswegen auch erst einmal erschrocken hervor und ließ sich dann von Mr. Malone widerstandslos sanft am Arm mitführen, bis sie erneut in der ersten Reihe stand und das Ausmaß noch einmal selbst erfassen konnte. Dieses Mal jedoch etwas ruhiger und mit dem konzentrierten Blick darauf, ob irgendwo eine verschreckte Clara zwischen den Erwachsenen stand oder am Rand des Geschehens. Weder ihre Tochter noch Sarah tauchte jedoch auf.
Mr. Malone fing an nach den beiden Mädchen zu rufen und sie sah sich etwas aufgeregt nach allen Seiten um. Aber auch auf das Rufen hin tauchten die beiden Mädchen nicht auf. Das gab es doch nicht? Clara war doch nicht etwa mit Sarah einfach hinausgelaufen? So etwas sehe ihr ja gar nicht ähnlich. "Clara?", rief nun auch Erin und lief an den Schaulustigen entlang, um zwischen den Leuten hindurch nach ihrer Tochter zu spähen.
Clara selbst saß zitternd und völlig schockiert in der dunklen Ecke unter dem Tisch und starrte auf das Tischtuch, das nun halb vom Tisch herab zu Boden gerutscht war. Welches Chaos sie angerichtet hatten, ließ sich nicht sehen, aber dafür umso mehr erahnen und gehört hatten sie es auch. Gemessen an den aufgeregten Stimmen und dem Raunen in ihrer Nähe, hatte sich wahrscheinlich der halbe Raum am Büffet versammelt und suchte nun nach der Ursache für das Durcheinander. Wie hatte ihnen DAS nur passieren können? Sie hatten doch nur ein paar Kekse mopsen wollen... oh je oh je oh je... das gab Ärger. Und der war garantiert. Clara sah mit bleichem Gesicht zu Sarah, die ihr nicht unähnlich spitz aufgeschrien hatte und nun wie ein verängstigtes Kaninchen neben ihr kauerte. Doch hier konnten sie nicht bleiben. Sobald irgendjemand auf die Idee kam nachzusehen, wer das Chaos angerichtet hatte und dabei unter den Tisch blickte... furchtbar. Unvorstellbar. Sie tippte daher leicht und sanft Sarah an und nickte in die andere Richtung der Tafel. "Lass uns da rüber schleichen," raunte sie dem ältere Mädchen ins Ohr. Sie nahm an, dass alle der noch im Raum anwesenden Erwachsenen dort hin sahen, wo das Schlamassel angerichtet worden war. Mit viel Glück konnten sie so am anderen Ende der Tafel hervorschlüpfen ohne dass es jemand der anderen mitbekam.
Mit klopfendem Herzen setzte sich Clara auch gleich an die Spitze und watschelte wie zuvor nur dieses Mal in die andere Richtung. Das Stimmengewirr wurde dadurch nicht leiser, aber man sah deutlich wenig Beine unter dem noch intakten Tuch. Das ließ hoffen. Clara führte sie bis in die andere Ecke, wo gut ein bis zwei Meter Abstand von der Wand bestand und sie ganz leicht hindurchpassten. Vorsichtig späte Clara nach oben, erhob sich dafür etwas aus der Hocke und winkte unter dem Tisch Sarah zu. Die Luft war rein. Zumindest konnte sie flüchtig niemanden in ihre Richtung blicken sehen. Gerade als sie sich nach unten zurück bücken wollte um Sarah etwas zu zuraunen, hörte sie deren Namen und auch ihren Namen laut gerufen. Erschrocken verharrte sie an Ort und Stelle, anstatt in die Sicherheit unter den Tisch zu flüchten. Als auch noch ihre Mutter nach ihr rief, fühlte sie sich völlig außer Stande sich zu bewegen und schluckte schwer, während ihr Herz fast aus der Brust zu springen versuchte. Wie sollte sie das alles hier nur erklären?
Kate bei Samuel und Adrian (mit Familie), Sam zieht sich zurück
Samuels letzter Kommentar schien den guten Doktor etwas aus der Bahn geworfen zu haben, zumindest kam keine der erwarteten Antworten auf den kleinen, versteckten und doch offensichtlich Vorwurf des Majors. Ob es aber nun an einer plötzlichen Abstinenz in Sachen Schlagfertigkeit lag oder ob Samuel tatsächlich das Wunder vollbracht hatte den Doktor zum Nachdenken anzuregen, blieb für den Major offen. Denn selbst wenn der Doktor eine Anwort vorbereitete, so musste er diese erstmal schuldig bleiben. Ein scheppern und krachen vom Büffet zog die Aufmerksamkeit auf sich und nicht nur von Sam, sondern von so ziemlich jedem im Raum. Die gesammte linke Seite des Büffets verteilte sich in einem Mosaik aus Essen und Scherben auf dem Fussboden. Zwei kurze Gedanken kreuzten den Verstand des Majors. Schade ums Essen und da wird sich ein Töpfer freuen. Einen Grund, warum das Büffet sich zerlegt hatte konnte er allerdings nicht ausmachen und der verhexte Morgen gönnte ihm auch keine Zeit das näher in Augenschein zu nehmen denn nur Augenblicke nach dem Zusammenbruch des Büffets ertönte ein neuerliches Geräusch. Dieses Mal in Form einer Stimme die durch den Raum schallte und nach seinem Gesprächspartner rief. Mrs Farley trat an ihn und den Doktor heran. Mit einer wohlwollenden Miene liess er die Frau wissen das es nicht störte das sie unterbrach, hatte sie ja nicht wirklich etwas unterbrochen. Innerlich freute sich Sam diebisch das der Arzt sich wohl über kurz oder lang abgewöhnen musste den Sonntag als arbeitsfreien Tag zu sehen. So sehr es ihm Leid tat das dafür ein Mensch leiden musste, eigentlich auch das nicht wirklich, aber es gab einen guten Einstieg in die Realität für Mr Suma cum laude. Willkommen in der Wirklichkeit Dr. Smith/
"Keine Ursache Mrs Farley. Das ist zweifelsfrei wichtiger." Lächelte er ihr zu und schaute zu Adrian. "Ich halte sie dann nicht auf, sie haben zu tun. Wir bekommen gewiss noch die Gelegenheit die kleine Unterhaltung fortzuführen." Eine etwas andere Verabschiedung wäre gewiss angemessen gewesen, irgendwas im Rahmen von, 'war nett sie kennengelernt zu haben' aber Samuel war halt eine ehrliche Haut und er brachte es einfach nicht fertig den Arzt anzulügen. Ausserdem hatte er so noch die kleine Genugtuung das der Versuchsgeck sich nicht aus der Affäre ziehen konnte und sich die verletzte Frau nun wirklich ansehen musste. So wie die sonst so beherrschte Mrs Farley reagierte musste es wirklich etwas ernsteres sein. Am Rande fiel ihm auf das sie keinen Namen genannt hatte, wer die Patientin denn war. Naja, so oder so würde Miss Garner, wenn sie noch an der Rezeption sass, so auch gleich den Doktor kennenlernen. Er würde ein genaues Auge auf die korrekte Versorgung der Hotelgehilfin haben. Wenn da Klagen kommen sollten, konnte der Doktor sich schonmal warm anziehen. "Ich empfehle mich dann." Nickte er dem Doktor zum entgültigen Abschied zu, nickte auch der Gemahlin des selbigen zum Abschied und lüpfte den Hut für Mrs Farley, bevor er sich zurückzog.
Kate bei Samuel und Adrian (mit Familie), Sam zieht sich zurück
Adrian dachte noch über die Worte vom Major nach, als es plötzlich vom Buffet her schepperte. Der Doktor fuhr erschrocken herum und runzelte dann die Stirn. Was waren denn das hier für Sitten? Doch er kam gar nicht dazu weiter darüber nachzudenken. Eine Frau rief quer durch den Raum nach einem Doktor und kam dann auch zu ihnen herüber.
"Major." nickte Adrian dem Mann zu, der es offenbar eilig hatte sich zu entfernen. Dann drehte er sich zu der Frau um.
"Selbstverständlich. Bitte, zeigen Sie mir die Dame." bat er höflich lächelnd und wies mit einer freundlichen Geste darauf hin, dass er der Frau folgen würde, damit sie ihn zu der Verletzten bringen konnte. Während sie den Speiseraum durchquerten, wies er seine Frau an: "Nimm die Kleine und geh nach Hause. Bereite alles vor, falls ich in die Klinik muss." Dann wandte er sich an seinen Sohn. "Hol mir meine Arzttasche. Und zwar ein bisschen flott."
Seine Familie nickte und machte sich eilig auf den Weg, während Adrian der Frau in die Rezeption folgte.
Das Gepolter und das Geklirre waren noch nicht ganz verklungen, als es Sarah auch schon durch den Kopf schoss, wie sie das Unheil hatte kommen sehen. Ihr war, als hätte sie schon im Vorhinein sagen können, was geschehen würde. Aber im Grunde genommen blieb es gleichgültig, ob ihre Empfindung sie trog oder nicht – sie war Clara gefolgt, und die Konsequenzen ihres "Abenteuers" waren nicht mehr rückgängig zu machen. Die Erkenntnis sickerte wie zähe Melasse in ihr Bewusstsein und lähmte sie. Denn trotzdem sie in ihren Träumen liebend gern die abenteuerlichsten Geschichten ersann, war sie doch, was das reale Leben betraf, mehr als zurückhaltend. Nein, Wagemut gehörte sicherlich nicht zu ihren hervorstechenden Eigenschaften... und gerade darum hatte sie auch noch nie in einer Situation wie dieser gesteckt. Sicher, sie hatte schon manches Mal erlebt, wie andere Kinder ganz furchtbar dumme Dinge angestellt hatten, und sie war jedes Mal froh gewesen, nicht an ihrer Stelle zu sein. Jetzt aber saß sie selbst in der Patsche – und hatte nicht die geringste Ahnung, was nun wohl zu tun war. Was sollte sie bloß tun..? Der Gedanke kehrte immer und immer wieder, und sie wusste ein ums andere Mal keine Antwort, keinen Ausweg. Sie kauerte einfach nur auf dem Boden und hielt sich die Ohren zu, die Augen fest zusammengekniffen. Vielleicht stellte sich alles als böser Traum heraus, und sie erwachte gleich mit klopfendem Herzen in ihrem Bett. Doch ein einzelnes Geschirrstück, ein Teller vielleicht, schien aus unerfindlichen Gründen lange nach dem Verklingen des übrigen Lärms noch immer in Bewegung zu sein, um ihre Hoffnung zu zerschlagen. Sie hörte das helle Geräusch durch ihre kleinen Hände hindurch, und es schien sie anzuklagen. Ja, fast war ihr, als hüpfe der Teller draußen vor den Augen der Erwachsenen auf und ab und zeige in diesem Moment anklagend mit einem Finger aus Porzellan auf den Tisch, wo sie im Dunkel unter dem Tischtuch hockte, die Komplizin beim Mord an all seinen Mittellern..!
Da plötzlich berührte sie ein Finger an der Schulter. Das Mädchen zuckte zusammen und hätte beinahe noch einmal angefangen zu schreien, doch als sie die Augen entsetzt aufriss, war da nur Clara. Wie benommen starrte sie das andere Mädchen an und ließ sich dann ohne groß nachzudenken auf alle Viere nieder, um hinter ihm her zu krabbeln. Sie war noch wie betäubt. Vielleicht, so regte sich in ihr eine vage Hoffnung, wusste ihre neue Freundin ja, wie man aus dem Schlamassel hinauskam..? Die kleine Gestalt vor ihr watschelte etwas unbeholfen voran und erhob sich schließlich am anderen Ende des Tisches langsam und vorsichtig. Sarah hielt an und wartete ab, während ihr das Herz bis zum Hals schlug. Dann sah sie ein aufforderndes Winken. Völlig verstört und ratlos, wie sie war, krabbelte sie automatisch auf die stehende Clara zu und begann sich auch langsam aufzurichten. Mit kaum hörbarer Stimme flüsterte sie zu ihr hinauf, noch bevor sie ganz stand. "Gla... glaubst du, wir kriegen jetzt Ärger..?" Ihr war mulmig zumute wie selten in ihrem Leben. Dann stutzte sie, denn Clara stand plötzlich ganz stocksteif da. Was war da nur los..? Hatte sie irgendetwas Schlimmes gesehen..? Sarah schluckte. "Was siehst du? Stimmt was nicht..? Sag doch was..." Die Worte kamen reichlich zittrig über ihre Lippen, doch sie erschienen ihr mit einem Mal furchtbar laut und verräterisch. Sie hätte zu gern gewusst, was es da oben zu sehen oder zu hören gab, denn sie selbst sah hier unten gar nichts und hörte nur ein durch Tischplatte und Tuch gedämpftes Gewirr von Geräuschen und Stimmen. Doch trotzdem, nachdem die Worte ihren Mund verlassen hatten, glaubte sie, alle Blicke müssten nun auf den Tisch gerichtet sein. Alle rundum musste sie gehört haben – aber sie traute sich einfach nicht, selbst nachzuschauen.
Kate bei Samuel und Adrian (mit Familie), Sam zieht sich zurück
Mit einem dankenden Nicken an Major Shepard signalisierte Kate, dass sie es zu schätzen wusste, dass man ihre Unterbrechung nicht als störend empfand. Darum verzieh sie es ihm auch, dass er sie nicht Miss nannte, noch verlor sie darüber ein Wort. Sie wartete jedoch geduldig, bis die beiden Männer noch ein paar abschließende Worte miteinander gewechselt hatte, wobei sie immer wieder nervös zu dem ruinierten Büffet blickte und sich verzweifelt fragte, was nur geschehen war. Darum würde sie sich gleich kümmern können. Mrs. Alcott ging vor. Sie nickte zum Abschied dem Major höflich zu und wandte sich gleich wieder an Dr. Smith, der Gott sei Dank bereit war mitzukommen. "Selbstverständlich. Ich zeige ihnen den Weg," bot sie sich an und wandte sich auch gleich wieder Richtung Ausgang, nachdem der Arzt ihr angedeutet hatte, ihr folgen zu wollen. Dabei wurde sie Zeugin eines recht kühlen Umgangs von Dr. Smith mit seiner Familie, dachte sich allerdings dabei nichts weiter, und hoffte für Mrs. Alcott dass die Klinik nicht zwingend nötig wurde.
Terry, Eric u. Erin Martha bzw. Clara suchend, Martha u. Clara an abgelegeneren Ecke vor der Wand stehend, Ruth u. a. ebenfalls im Raum
Das Bild, das sich Terry beim Eintreten in den Speiseraum bot, war ebenso erschreckend, wie komisch zu nennen. Das einst schöne Buffet, das mit so viel Mühe und Liebe vorbereitet worden war, lag nun als ein großes Durcheinander am Boden. Miss Cornwell war bereits dabei, zu retten, was noch zu retten war. Sie hatte Unterstützung durch die Barkeeper und Holly. Letzteres überraschte Terry ein bisschen, denn von Holly hatte er bisher nicht den Eindruck gewonnen, dass diese eine eifrige Mitarbeiterin im Twin Falls war. Genau genommen ist sie mir gegenüber noch nie in Erscheinung getreten. Sich durch die Situation ein bisschen überfordert fühlend suchte er mit den Augen den Raum, nach irgendeinem ihm bekannten Kind ab. Lediglich Eli konnte er ausmachen, der entweder verärgert oder verängstigt war. So genau konnte Terry dessen Verhalten nicht interpretieren und das wollte er auch gar nicht. Eigentlich sollte es ihn beruhigen, weder Jeremiah noch Benjamin in dem Chaos entdecken zu können, aber die Sorge um Clara, die in Erins Stimme mitgeklungen war, ließ dies in den Hintergrund treten. Eric wirkte mit der Situation ebenso überfordert und zu Terrys Verwunderung konnte er Sarah nicht an der Seite seines Freundes entdecken. Es war für Terry undenkbar, dass Sarah irgendetwas mit diesem Durcheinander zu tun hatte. Dazu war sie viel zu schüchtern und Clara? Nein, das konnte er sich auch nicht denken. Zumindest nicht absichtlich.. "Eric? Was ist hier geschehen und wo sind die Mädchen?" Terry trat auf seinen alten Freund zu und sah ihn ebenso fragend wie auffordernd an. Immerhin waren ihm die Mädchen anvertraut worden! Das durfte doch nicht wahr sein, dass dieser die Mädchen nicht hatte im Auge behalten können? Eine Antwort Erics erwartete er selbstverständlich, aber er wandte sich dennoch sofort in seiner ruhigen Art an Erin, deren Angst und Sorge ihn zu seiner eigenen Verwunderung mitten ins Herz traf. "Wir finden sie, Erin. Ich bin sicher, dass sie noch im Raum ist." Am Liebsten hätte er ihre Hand in die seine genommen, um sie wissen zu lassen, dass er da war und ihre Not teilte. Leider war es für so eine Geste im Speiseraum viel zu öffentlich und noch waren zahlreiche Gäste anwesend, so dass er davon absehen musste. Zwischen die Schaulustigen hindurch und über die Köpfe der Aufräumenden hinweg, ließ er den Blick nun durch den Raum schweifen. Noch blieb Erich ihm die Antwort schuldig, aber in einer abgelegeneren Ecke des Raumes zwischen den zusammengeschobenen Tischen und der Wand entdeckte er plötzlich eine erstarrte Clara die scheinbar nicht wusste, wie sie sich nun verhalten sollte. Wahrscheinlich hat sie sich mit am Meisten erschrocken. "Dort drüben, Erin. Ich sagte doch, wir finden sie."
(ooc: @Clara: Danke, langsam genese ich wieder)[/size]
Erin (Eli nahe bei) und Eric und Terry nach Sarah und Clara suchend, welche etwas entfernt am Ende des Büffets stehen [size=85]Ruth, Holly und andere Bedienstete sind dabei, das Büffet am Boden auzuräumen, andere im Raum, einige diesen verlassend
Eric konnte sich ebenfalls nicht wirklich vorstellen, dass die zwei Mädchen etwas mit diesem Desaster am Büffet zu tun haben konnten. Zwar kannte er Clara nicht, aber er glaubte seine Nichte zu kennen. Und die würde sicherlich nicht an so einem Vorfall beteiligt gewesen sein. Dennoch versuchte er zu rekonstruieren, was hier vielleicht passiert sein konnte. Da kamen ganz alte Denkweisen als ehemaliger Sheriff zum Vorschein, ja fast wollte er deduktiv vorgehen. Die Lage des Lakens, des Tisches, des Geschirrs. Aber es war kein Betrunkener in die Tische gefallen, denn die standen ja noch aufrecht da, nur eben nur halb bedeckt. Und wer zog schon einfach aus Spass an der Tischdecke? Es war auch kein Betrunkener neben dem Tisch, so nach dem Motto: Verdammt: Ich fallen und halte mich am Laken fest. Aber Erics Kopfschmerzen liessen eh kaum klare Gedanken in ihm reifen, zudem er nun mitbekommen hatte, dass sich die Mutter von Clara ernsthafte Sorgen machte, wo denn ihre Tochter steckte. Eric mochte manchmal überfürsorglich auf Sarah wirken, aber im Moment war es nicht, da er Sarah einfach nicht mit diesem unschönen Scherbenhaufen in Zusammenhang brachte. Die Mädchen waren sicherlich einfach irgendwo im Raum, nur eben nicht zu sehen, bei all den doch noch übrig gebliebenen Gästen.
Mr. Spencer schaute sich, nachdem sie mit Eric zusammen in der ersten Reihe am Büffet stand, auch um und gerade wollte Eric seinen Blick in alle Richtungen schweifen lassen, als Terry auf ihn zu kam und ansprach. Dies lenkte Eric davon ab, die Mädchen zu entdecken. Auch Terry schien besorgt und Eric fragte sich für den Moment, was denn jetzt eigentlich so dramatisch daran war, dass die zwei Mädchen nicht sofort auf das Rufen geantwortet hatten. Es war seit dem Desaster kaum Zeit vergangen. Überall standen Menschen. Und die Mädchen hatten sicherlich nicht den Raum verlassen, das würde er von Sarah einfach nicht kennen. Wenn, dann hätte sie ihn gefragt. Doch Terry wartete nicht einmal Erics Antwort ab, sondern kümmerte sich nun auf einmal um die Mutter von Clara. Kurz hob Eric eine Augenbraue. Er verstand das Verhalten seines alten Freundes nicht. Warum fragte er Eric erst etwas, um sich dann beruhigend um die Frau zu kümmern? Galant konnte Terry schon sein, aber etwas befremdlich empfand es Eric schon. Und das da etwas mehr zwischen den beiden Menschen neben ihm war, bekam Eric momentan einfach nicht mit, zu sehr plagten ihn seine Kopfschmerzen.
Und so bekam er auch nicht mit, wie Clara unter dem Tisch hervor kam. Dennoch fiel Eric etwas an seinem Freund auf, was er noch nicht erklären konnte. Aber wahrscheinlich machte er sich gerade einfach mehr Sorgen um die Mutter.
Clara stand dann da, als Terry Erin darauf aufmerksam machte. Clara war also gefunden. Und wo war Sarah? Hoffentlich nicht all zu weit entfernt. Allerdings fiel ihm das wieder auf: Er hatte nur Erin angesprochen und gemeint, dass er doch gesagt hatte, dass sie sie finden würden, womit er dann auch sich meinte. Aber Terry hatte gerade auch sehr die Initiative ergriffen, was Eric immer noch etwas verwirrte. Warum, wusste er für den Moment aber einfach nicht. Dann schaute er auch Clara. Dort hinten, etwas abseits nahe des Büffets- Allerdings sah sie irgendwie verschüchtert aus. Wahrscheinlich hatte sie der Vorfall selbst ein wenig verstört.
»Wo sollte sie denn auch sonst sein ...« murmelte Eric dann leicht verstimmt, aber eher zu sich selber. Was für eine Aufregung, dachte er sich auf einmal. Oder verhielt sich Terry so besorgt, weil er glaubte, sein eigener Sohn hätte etwas mit diesem "Unfall" zu tun? Ach, seine Gedanken kamen einfach nicht auf einen richtigen Pfad und so blickte sich weiter nach Sarah um. Schliesslich schaute er noch einmal zu Mrs. Spencer, welche wohl erleichtert schien und Terry anschaute, so das Eric dann wieder zu Clara hinüberschaute und ihr seine Aufmerksamkeit schenkte. Sie wirkte wirklich recht verstört. Aber das war ja eben auch ein lautes Geschepper gewesen. Oder sollten die Mädchen damit etwas zu tun haben? Eric kam dazu kein weitere Gedanke und hatte auch keine logische Erklärung dafür, wie dieses Malheur entstanden sein konnte. Also tat er nur eines: Er winkte Clara zu mit einer klaren Geste, sie sollten doch herkommen. Er schaute dabei ernst, und sich auch weiter nach Sarah um.
OOC: Ihr lieben, ihr könnt doch nur Clara sehen, wenn man Sarahs Post liest, im letzten Abschnitt - da sitzt das Mädchen noch unter dem Tisch
Clara mit Sarah am/unter dem Tisch, Erin mit Eric und Terry
(Erin wird mitgeführt)
"Ja, da ist sie. Gott sei Dank," entfuhr es Erin voller Erleichterung, als Terry die Richtung wies, in der er die Mädchen, oder zumindest Clara entdeckt hatte. Ihre Tochter wirkte ein wenig erschrocken und sichtlich durcheinander, so wie sie da neben dem Büffet stand und zu ihr herüber starte. Aber bei dem Chaos und dem Lärm, die hier geherrscht hatten, war das wohl auch kein Wunder. Kurzentschlossen raffte Erin ihre Röcke und eilte an das andere Tischende.
Clara, die stocksteif ihrer Mutter entgegenblickte, die sichtlich erleichtert wirkte, und gar nicht ärgerlich, hätte am liebsten mit einem Ja auf Sarahs ängstliche Frage geantwortet. Lügen brachte ja nichts. Sie hatten dieses Chaos angerichtet und bestimmt hatte man sie dabei gesehen. So war das doch immer. Man stellte ein einziges Mal in seinem ganzen Leben etwas Dummes an und wurde dabei gleich erwischt und bestraft. Aber ihr wollte im Augenblick des ganzen Schocks die Stimme versagen. Und umso länger sie dabei die Gelegenheit hatte über das Unheil nachzudenken, das ihnen drohte, umso besser hielt es Clara die Sache vielleicht ein klein wenig anders anzugehen. Denn wenn man es genauer betrachtete, dann konnte man ihnen keine Schuld zu weisen. Außer jemand hatte sie unter den Tisch schlüpfen oder eben gar wieder darunter auftauchen gesehen. Und da bis jetzt noch niemand entrüstet in ihre Richtung deutete, aufschrie und gar lautstark bekundete die Missetäter entdeckt zu haben, schöpfte Clara ein wenig Mut. Wenn sie jetzt die Nerven nicht verlieren würden, dann kamen sie hier heil heraus. "Ich... ich glaube nicht," raunte Clara zurück. "Nicht wenn wir.. also nichts sagen. Aber da, da kommt dein Onkel und Ma und der Reverend," langsam konnte Clara ihren Blick wenden und zu Sarah blicken, die sich noch nicht ganz aufgerichtet hatte und deswegen nicht sehen konnte, dass man sie entdeckt hatte. Oh, das war gar nicht gut, dass Sarah noch immer ängstlich zitternd zwischen Tisch und Zimmerecke saß. Das sah sehr verdächtig aus. Sehr, sehr verdächtig. "Steh auf Sarah, bitte. Sofort. Sonst verrätst du alles." Ihre Stimme war ein Flüstern, aber ein deutliches Appellieren. Als sie jedoch wieder zurück zu den Erwachsenen sah, hatte ihre Mutter sie bereits erreicht und Mr. Malone winkte sie heran. Doch Clara konnte sich überhaupt nicht bewegen. Sie schluckte, verlor jede Farbe im Gesicht und suchte krampfhaft nach Worten, falls unangenehme Fragen erfolgen sollten.
Erin, die bereits auf Clara zu eilte, war sowohl über den Aspekt Clara unversehrt vorzufinden, als auch über Terrys Nähe heilfroh. Terry war kurz zuvor zu Mr. Malone und ihr getreten und hatte sich darüber informieren wollen, was hier im Speiseraum passiert war. Seine tröstende Worte, die er gleich an sie gerichtet hatte, hatten sie ein klein wenig beruhigt und die Sache mit doch etwas weniger Herzklopfen weiterverfolgen lassen. Er hatte eine unglaubliche Wirkung auf sie, die sie selbst jetzt, wo sie es bereits mehrfach erlebt hatte, überraschte. Doch darüber konnte sie sich jetzt keine Gedanken machen. Schließlich zählte Clara und die Erleichterung, dass Randall sie nicht einfach so entführt hatte oder um ihr, Erin, eins Auszwischen ohne lange nachzufragen mit auf einen Ausflug genommen hatte. Als sie zu Clara schließlich eilte, überließ sie es Mr. Malone seinen Freund einzuweihen. Zumal sie ja selbst überhaupt nicht wussten was passiert war und von Sarah noch keine Spur zu sehen war. Das irritierte Erin zwar einen Moment lang, aber sie konnten ja gleich Clara fragen. Oder befand sie sich in der Nähe? Denn mit wem sollte Clara eben kurz gesprochen haben, als sie sich weggedreht hatte? Und wieso wurde ihre Tochter gerade noch eine Spur blässer? "Da bist du ja, Schatz," Erin klang so erleichtert wie sie es auch tatsächlich war. "Ich hatte schon befürchtet dir wäre etwas passiert. Dir geht es doch gut? Du hast doch hoffentlich keine Scherbe oder etwas anders abbekommen?" Sie griff nach Claras linken Arm um ihre Tochter sanft an sich zu ziehen, als sie hinter dieser am Boden kauernd Sarah entdeckte und leicht die Stirn runzelte. Das war nun wirklich merkwürdig. "Sarah?" Erstaunt blickte sie ihre recht verängstigte Schülerin am Boden an, ließ ihren Blick fragend zu Clara wandern, die auf einmal dunkelrot wie eine Tomate anlief, ehe sich mit einer Mischung aus leichter Verärgerung und Erkenntnis Erins Blick zurück ans andere Ende des Tisches richtete. Die beiden hatten doch nicht etwa.. nein, das war unmöglich. Und selbst wenn, dann war es sicher doch nur ein Unfall... Unwillig schüttelte Erin leicht den Kopf und fegte diese Gedanken beiseite. "Sarah? Ist bei dir alles in Ordnung? Ist dir etwas passiert?", zeitgleich winkte sie Terry und Eric heran, die nicht sehen konnten, dass Sarah sich unter dem Tisch versteckt hielt....
Terry mit Eric, Erin mit Clara an abgelegenerer Stelle des Buffets, Sarah noch unter/hinter dem Tisch
Erin reagiert genau so, wie Terry es erwartet hatte. Eli sich selbst überlassend eilte sie mit gerafften Röcken auf Sarah zu und Terry atmete erleichtert auf, als sie ihre Tochter in die Arme nahm. Demnach ging es der Kleinen bis auf den ausgestandenen Schrecken offenbar gut. "Sag Du' mir." Forschend musterte Terry Eric, der sich offenbar nicht vorstellen konnte, dass Clara und Sarah den Raum verlassen haben könnten. Von den Bedenken bezüglich eines eifersüchtigen Randall Bowmans, der durchaus hätte Clara mit sich nehmen können, um Erin zumindest einen tüchtigen Schrecken einzujagen, konnte Eric selbstverständlich nichts ahnen, so dass Terry den Freund versöhnlicher ansah. "Entschuldige schon.." Terry hätte sicherlich erklären können, warum Erin so ausgesprochen in Sorge um Clara gewesen war. Eric hätte das sicher verstanden, aber er es war nicht an ihm, Eric über die Sorgen und Nöte Erins in Kenntnis zu setzen. Die Tatsache, dass Sarah nirgends zu entdecken war, machte ihm ebenso viele Sorgen, wie die Tatsache, das Eric zwar im selben Raum gewesen war, aber dennoch nicht wusste, was genau geschehen war. Er kannte Eric gut genug, um erkennen zu können, dass es diesem im Augenblick nicht gut ging. Besorgt musterte er den Freund, dessen an Clara gerichtete Aufforderung, zu ihnen zu kommen, ihn nicht darüber hinweg täuschen konnte. "Eric? Ist Alles in Ordnung?" In einer freundschaftlichen Geste legte er dem Freund eine Hand leicht auf den Oberarm, um ihn wissen zu lassen, dass er selbstverständlich für ihn da war. Warum Eric Clara herbei winken wollte, war für Terry völlig unklar, denn gerade winkte Erin ihnen Beiden zu kommen. Noch immer konnte er Sarah nicht entdecken und das war ein beunruhigender Gedanke. Sarah war viel zu schüchtern und viel zu ernst für ihr Alter, so dass sie vermutlich nicht für das zerstörte Buffet verantwortlich zu machen war. So, wie er sie wieder gesehen hatte, hatte sie sich vermutlich weit eher in irgendeine Ecke verdrückt, als selber für so viele Unruhe gesorgt zu haben. "Du siehst aus, als ob Du Dich lieber hinsetzen solltest, mein Freund. Würde Dir ein Glas Wasser helfen, oder eine Tasse Tee?" Mit erhobener und geöffneter Hand deutete Terry Erin gegenüber an, dass sie noch einen kurzen Augenblick warten solle, bevor er fragend wieder Eric ansah.
Terry mit Eric, Erin mit Clara an abgelegenerer Stelle des Buffets, Sarah noch unter/hinter dem Tisch, Holly und Jim räumen auf
Holly räumte gerade das Buffet auf, stellte die leeren Schüsseln und Platten zusammen und zur Seite, damit sie weniger Platz brauchten und schneller abzuräumen waren. Außerdem wurde dadurch das Buffet wieder übersichtlicher für die noch anwesenden Gäste.
Währenddessen dachte sie über diesen fremden Mann nach, in den sie peinlicherweise hineingelaufen war. Ihr wurde immer noch warm vor Verlegenheit, wenn sie nur daran dachte. Das änderte auch sein freundliches Verhalten nicht, auch wenn sie mehr als froh war, dass er so und nicht anders reagiert hatte. Bei ihrem Glück hätte es sie auch nicht verwundert, wenn er sie vor dem gesamten Speisesaal bloß gestellt hätte. Holly fragte sich, wer er wohl war, denn sie hatte ihn bisher nie wahrgenommen und auch wenn sie das niemals zugeben würde, sah er sehr gut und auch interessant aus. Sein Dialekt tat sein Übriges, um sie neugierig werden zu lassen. Er hatte eine Zeitlang neben dem Buffet gestanden, war dann sogar auch näher gekommen und hatte sich mit Kate unterhalten. Leider war sie zu der Zeit zu beschäftigt gewesen und hatte das zu spät bemerkt und auch nichts von der Unterhaltung mitbekommen. Holly seufzte. Sie war immer noch nicht über Jesse hinweg und ließ sich trotzdem von einem Mann so aus dem Konzept bringen. Was stimmte nur mit ihr nicht?
Bevor sie weiter darüber nachdenken und sich gedanklich ausschimpfen konnte, gab es plötzlich direkt neben ihr ein großes Getöse, klirren, scheppern und zwei spitze Schreie. Zusätzlich verschwand sie linke Hälfte des Buffets auf den Boden. Holly hatte keine Ahnung, wie das passieren konnte, hoffte nur, dass ihre Mutter nicht sie damit in Verbindung brachte und eilte sofort zu dem Chaos und versuchte Ordnung zu schaffen. Glücklicherweise war Jimmy auch direkt zur Stelle. Jetzt war Holly genau an so einem Ort, den tunlichst versuchte zu vermeiden, nämlich im Mittelpunkt. Allerdings konnte sie sich damit trösten, dass keiner auf sie achtete, sondern nur auf das unbeschreibliche Chaos.
Erst als sie die Rufe hörte und die Lehrerin auf den noch stehenden Tisch zu eilen sah, bemerkte sie das Mädchen, das dort stand. Ihr kam es seltsam vor, warum es da stand, aber sie hatte wahrlich andere Sorgen um die sie sich kümmern musste. Jetzt war sie heilfroh, dass der fremde Mann nicht mehr hier war – das wäre ja noch peinlicher!
Zwischenzeitlich war Ruth, die den Lärm sicherlich bis in die Küche gehört hatte, mit einem Eimer und Besen dazu gekommen, sodass sie die Scherben einsammeln konnte. Es war zu schade um das Essen. Unglücklicherweise war genau der Teil umgekippt, auf dem Holly die noch vollen Schüsseln platziert hatte. Sie fragte sich, wie das nur passieren konnte. So voll war der Tisch nicht mehr gewesen, dass das Gewicht schuld an der Misere sei könnte. Da hätte er am Anfang der Feier eher umkippen müssen. Sie würde es früher oder später herausfinden, spätestens wenn ihre Mutter sich der Sache annahm, denn ihr macht so schnell keiner etwas vor. Wo blieb Kate überhaupt? Holly sah sich suchend um, konnte es wirklich sein, dass sie es noch nicht mitbekommen hatte, was hier passiert war? Holly beeilte sich noch mehr, aufzuräumen, damit Kate nicht das volle Ausmaß zu sehen bekam.
Clara mit Sarah (nun sichtbar) am Tisch, dabei Erin; Eric, Terry und andere etwas weiter entfernt
Unsicher schielte das Mädchen nach oben. Der Schreck von eben steckte ihr noch in den Gliedern. Das Klirren, der Lärm, die Aufregung und nicht zuletzt das Schuldbewußtsein. Nicht sehen zu können, was im Raum geschah, machte sie nur noch nervöser. Zitternd stand sie neben Clara, in ihrer gebückten Haltung verharrend, und versuchte wenigstens einen Blick auf deren Miene zu erhaschen. Vielleicht ließ sich ja so in Erfahrung bringen, wie es stand. Sie war derart angespannt, daß sie regelrecht zusammenzuckte, als Clara zu ihr hinunter flüsterte, leise zwar, aber doch sehr drängend. Kurz kämpfte ihre Angst vor dem Entdecktwerden, der Wunsch, sich irgendwo in ein Mausloch zu verkriechen, mit dem unguten Gefühl, was wohl passieren würde, wenn sie dem Drängen nicht Folge leistete. Umsonst suchte ihre neue Spielkameradin sie sicherlich nicht zum Aufstehen zu bewegen. Bevor sie sich aber endgültig durchgerungen hatte, tauchte plötzlich Miss Spencers Oberkörper in ihrem Gesichtsfeld auf. Erneut erstarrte Sarah und schaute zu der Lehrerin hoch wie ein Kaninchen zu einer Schlange. Sie war wie gelähmt, denn nun schien doch eingetreten zu sein, was sie so sehr befürchtet hatte: Clara und sie waren unartig gewesen, und prompt hatten die Erwachsenen sie entdeckt! Zögerlich, als handle eher ihr Körper denn ihr Verstand, richtete sie sich auf. Mama hatte sie Respekt vor Erwachsenen gelehrt, und ihre Lektionen saßen tief. Man stellte sich ordentlich hin und sah einem Erwachsenen ins Gesicht, wenn er mit einem sprach, erst recht einer Lehrerin. Vor allem der letzte Punkt fiel ihr jedoch schwer. Erst wurde sie blaß und schluckte, dann lief sie, wie auch Clara, zusehends rot an.
Schließlich hielt sie dem Blick Miss Spencers nicht mehr stand und senkte verlegen den Kopf auf die Brust, um auf ihre Schuhe zu starren. An ihrem Kleid nestelnd schielte sie zu Clara, doch auch die machte den Eindruck, als seien ihr die Ideen ausgegangen. Sie wirkte kaum weniger kleinlaut als Sarah selbst. Von ihr war im Moment kaum eine Hilfe zu erwarten, die die Situation auf wunderbare Weise bereinigte. Von Miss Spencer angesprochen, mußte Sarah sich jedoch sowieso nach wenigen Momenten wieder der Lehrerin zuwenden, die vor ihr aufragte und auf sie hinab sah. Ob ihr etwas passiert sei, wollte sie wissen. Das Mädchen war aber einfach nicht in der Lage, ihr zu antworten. Sie hatte dieses seltsame Gefühl im Hals, das sie immer hatte, wenn sie ganz furchtbare Angst verspürte. Sie wußte, würde sie jetzt zu sprechen versuchen, sie bekäme nur ein unverständliches Piepsen heraus. So preßte sie die Lippen zusammen, sah mit großen Augen zu der Frau hinauf und schüttelte rasch den Kopf. Den Wink Erins in Richtung der anderen Erwachsenen nahm sie dabei zwar erst nicht richtig wahr, doch dauerte es nicht lang, bis ihr Blick in die entsprechende Richtung wanderte. Da standen Onkel Terry und – Onkel Eric. Sie schrumpfte innerlich in sich zusammen. Oh, wie enttäuscht würde ihr Vormund sein, wenn er erfuhrt, was Clara und sie angerichtet hatten..! Und dabei war ihr erst auf dem Hinweg die Sache mit dem feinen Kleid passiert. Vielleicht würde er sogar richtig böse werden..? Oh je, oh je... ihr wurde ganz flau im Magen.
Eli (in der Nähe Terry mit Eric, am Büffet Clara mit Sarah und Erin)
Eli stand etwas unbeholfen mit absichtlich gewähltem Abstand zum Reverend im Raum und wusste nicht so recht wohin mit sich. Er hätte seiner Mutter zum Büffet folgen können, wo diese Clara entdeckt hatte. Doch damit hätte er ihr wohl zu deutlich signalisiert, dass er an irgendetwas interessiert war, dass zur Abwechslung einmal nichts mit seinem Pa zu tun hatte. Doch jetzt wo Clara wieder da war und es auch ziemlich offensichtlich wurde, dass seiner Schwester weder etwas zugestoßen noch dass sie abhanden gekommen war, sah er eigentlich wenig Nutzen darin mehr Anteil zu zeigen. Doch wirklich viel Abwechslung bot ihm das Restaurant nicht mehr. Die meisten Kinder aus der Schule waren schon wieder nach Hause gegangen, viele davon hätte er auch nicht einmal als Freunde bezeichnen können, und der Rest der Gäste bestand aus Erwachsenen, die immer noch kopfschüttelnd vor dem ruinierten Büffet standen und sich fragten, was hier wohl passiert war. Er würde späte ganz sicher Clara deswegen fragen. Die schien ja doch nah am Unglücksort gewesen zu sein, so erschrocken wie sie im Augenblick wirkte und dass obwohl ihre doch über alles geliebte Mommy bei ihr war und sie tröstend in den Arm zog. Innerlich seufzend und völlig leugnend, dass er eifersüchtig war, wandte er sich von diesem Anblick ab und sah mit Desinteresse zu den beiden Männern in seiner Nähe, die sich unterhielten, obwohl seine Ma beide etwas aufgeregt zu sich heranwinkte. Irgendwie schien der Reverend besorgt um Sarahs Onkel. Weswegen entzog sich Elis Kenntnis und er war auch nicht sonderlich erpicht darauf, es herauszufinden. Er fragte sich viel mehr, wie sehr es wohl auffallen würde, wenn er sich jetzt einfach verdrückte. Denn wirklich Notiz schien niemand mehr von ihm zu nehmen. Wie üblich. Solange er nicht negativ auffiel, war er von wenig Interesse. Der Gedanke stieß Eli säuerlich auf, und er verzog ein wenig das Gesicht. Nicht das er Wert darauf gelegt hätte, dass der Reverend sich wie heute Morgen seiner noch einmal annahm, aber zumindest von seiner Mutter hatte Eli doch erwartet, dass sie ihn zu sich heranwinkte oder mit zum Büffet gezogen hätte. Kurz musste Eli mit tiefer Gehässigkeit darüber nachdenken, was wohl wäre, wenn Clara und ihre neue Freundin schuld an dem Schlamassel wären. War es nicht verdächtig, dass Clara da unten am Tischende aufgetaucht war? Und von Sarah gar noch jede Spur fehlte? Das gebe vielleicht ein großes Hallo. Doch Eli kannte seine Schwester. Der perfekte kleine Engel. Die hatte so wenig mit der Sauerei am Büffet zu tun, wie er mit der Rechtschreibung.
Erneut seufzend ließ Eli seine Hände in den Hosentaschen versinken und lustlos aus dem nahen Fenster starren. Wahrscheinlich würde es wirklich niemand bemerken, wenn er ging. Er könnte ja zu Pa hinauf gehen und ihn fragen, ob sie nicht heute schon zum See wollten. Aber irgendwie hatte er dazu gar keine rechte Lust. Denn wenn er im Moment an seinen Pa dachte, sah er nur immer wieder vor sich, wie dieser seine Ma mit viel zu viel Kraft gegen die Wand gedrückt hielt und gleich darauf dem Reverend einen derben Kinnhaken versetzte. Das hatte doch einen arg bitteren Nachgeschmack. Und auch wenn er darüber nachdachte, dass man später sehr wohl sein Verschwinden bemerken würde und seine Ma sich dann erneut noch einmal um einen von ihnen sorgen musste, wollte keine rechte Abenteuerlust aufkommen.
So blieb er an Ort und Stelle, sah noch einmal zum Büffet und zog erstaunt die Brauen in die Höhe, als er hinter Clara nun Sarah sehen konnte. Da war sie also. Kein Grund mehr für Panik, wie Eli fand. Waren ja doch nur Mädchen! Die stellten sich eh immer nur furchtbar kompliziert an und waren schreckhaft bis zum Geht nicht mehr. Sah man ja an der eigenen Schwester und dieser stummen Sarah, die aussahen, als hätten sie ihren größten Schrecken der Welt erlebt. Dabei war doch nur etwas Geschirr zu Bruch gegangen....