Adrian verlässt mit der Familie die Kirche trifft auf John, mit Emily, Matt, Arthur
Wenigstens scheinen das hier brave Bürger zu sein, wenn Alle in die Kirche gehen. dachte Adrian, während er langsam an den Menschen vorbei ging, freundlich lächelte und sich die Handschuhe überzog. Und dann entdeckte er einen Mann, der ganz nach Sherrif aussah, er trug einen Stern an der Brust. Um Himmels Willen, wer hat den Mann denn so zugerichtet? Adrian konnte nicht anders. Vorsicht näherte er sich der kleinen Gruppe. Er wollte nicht unhöflich erscheinen und das Gespräch stören. Seine Handschuhe zog er sich wieder aus, wenn er die Hand geben musste. Aus höflicher Distanz warf er einen Blick auf das geschwollene Auge des Mannes.
Das sieht bös aus. Das sollte er dringend kühlen. Aber wie mache ich jetzt am besten auf mich aufmerksam? Unterbrechen geht wohl schlecht. Was machte das für einen ersten Eindruck. Oder ob ich doch noch warte, bis ich den Reverend abfangen kann? Andererseits weiß ich noch gar nicht genau, wo der Empfang ist. So viel Zeit hatte ich schließlich nicht mich über die Örtlichkeiten schlau zu machen. Und wer könnte mir besser Auskunft darüber geben, wo ich hin muss, als der Gesetzeshüter?
Dennoch blieb Adrian in höflichem Abstand stehen. Man würde ihn bemerken, dafür stand er nah gernug dran. Aber immer noch weit genug weg, dass es nicht aufdringlich erschien. Adrian hatte sein freundliches Gesicht aufgesetzt.
Matts Eltern begegneten ihm zwar kühl, schienen aber durchaus kein Problem mit ihm zu haben. Joe musste zugeben, dass er keinen allzu glänzenden Start hingelegt hatte. Wenn er ehrlich war, hatte er heute noch keinen besonders verlässlichen und verantwortungsvollen Eindruck gemacht, aber glücklicherweise ließ sich ja das meiste wieder ausbügeln. Er hoffte, mit dem Gespräch, das er soeben führte, war ebendies der Fall. Denn genau dafür hatte er es ja ursprünglich begonnen. Die kleine Sache mit dem Gespräch zwischen Matt und Clayton war nur ein angenehmer Nebeneffekt gewesen. In dem Falle hatte er das Abendessen jetzt wieder in der Tasche? Sah so aus. Irgendwie freute er sich darauf, trotz des Hauches an Skepsis, den Mr. McKay ihm wohl noch entgegenbrachte. Joe konnte es ihm nicht verdenken, ging es ihm selbst doch wohl genauso. Im Grunde wirkten Mr. und Ms. McKay auf ihn freundlich und höflich, also machte er sich keine großen Sorgen mehr darüber. Joe war nach der kleinen auffordernden Geste die paar Schritte neben Matts Vater hergelaufen. Er war eigentlich froh darüber, dass sein Freund noch keine Romane erzählt hatte, dann hatten die McKays noch keine voreingenommene Meinung von ihm. Abgesehen davon hätte er es nicht als angenehmer empfunden, hätten Matts Eltern mehr über ihn als er über sie gewusst. Im Grunde musste er sich da jedoch keine großen Sorgen machen. Allzu viel gab es ja über ihn nicht zu erzählen, fand er. Ebenso schien seine kleine Bemerkung Früchte getragen zu haben und bis auf den kleinen Kommentar Mr. McKays war er auch ganz zufrieden mit dem Ausgang der Situation. Die Wahrheit? Natürlich ist es die Wahrheit – auch wenn er in letzter Zeit einiges an Mist gebaut hatte, das musste er sich dann doch selber eingestehen. "Natürlich, sehr gerne, Mr. McKay", gab er zurück. Mit einem leichten, höflichen Nicken verabschiedete er sich von Mr. und Ms. McKay und deren Kindern, die er noch kurz musterte. Matts Schwester war wohl das Alter betreffend etwa im selben Verhältnis wie er zu seiner jüngsten Schwester Emma. Vaterpflichten. Er sah für den Bruchteil einer Sekunde auf die Hände der beiden Kinder hinab und hielt sich davon ab, in Gedanken darüber zu spekulieren, was es damit auf sich hatte, bevor er sich mit einem erneuten freundlichen Lächeln abwandte. Sein Blick glitt suchend durch die Kirche. Das große Gedränge war vorbei, was es ihm einfacher machte, seinen Freund zu finden, der im Mittelgang stand. Mit lockeren Schritten ging er auf Matt zu und stellte sich neben diesen. "Wie ist es mit dem Sheriff gelaufen?", fragte er und sah Matt von der Seite her an. "Achja, wir sollen schon mal ins Gästehaus vorausgehen. Dein Vater will, dass du einen Tisch reservierst", sagte er noch, während er versuchte, Matts Blick zu folgen, der auf dem Mädchen ruhte, die unweit von ihnen in der Kirche stand und sich mit einem ihm fremden Mann unterhielt. War sie das? Matt hatte von einem Mädchen gesprochen, das sie irgendetwas mit einem älteren zu tun hatte. Diese Beschreibung passte wohl auf mehr als nur ein Mädchen, aber es kam Joe dennoch wieder in den Sinn. Er hielt sich zurück, danach zu fragen.
Es war schon irgendwie seltsam, wie Onkel Eric die Frau ansah... Sarah war sich nicht ganz im klaren darüber, was das zu bedeuten hatte, aber es fiel ihr auf. Miss Tucker erschien ihr wirklich nett – sie hatte keine Angst vor ihr, und das wollte schon etwas heißen. Sie schloß sogar das Mädchen in ihre Frage ein, wie Eric und seiner Nichte wohl der Gottesdienst gefallen habe. Das hätte sie um ein Haar erröten lassen, wurde ihr doch dadurch sehr bewußt, daß sie die Predigt zum allergrößten Teil verträumt hatte... Dennoch antwortete sie mit einem kleinen Lächeln auf Miss Tuckers Erkundigung. Das mochte der Frau vielleicht sehr mager erscheinen, stellte für Sarahs Verhältnisse jedoch bereits eine merkliche Reaktion dar, einer noch fast Fremden gegenüber. Für gewöhnlich schenkte sie ein Lächeln, das über pure Höflichkeit hinausging, nur solchen Menschen, die sie schon näher kannte. Ihr Gesicht nahm allerdings einen eher fragenden Ausdruck an, als sie zu ihrem Vormund hochsah, der auf Miss Tuckers Frage aus unerfindlichen Gründen zu stottern anfing, als sei er ein Schüler, der die Antwort auf eine Frage des Lehrers nicht wußte.
Sarahs Blick wanderte mit offenkundiger Ratlosigkeit zwischen beiden hin und her. Und dann erwiderte ihr Onkel ihren Blick, und in seinen Augen lag fast so etwas wie eine Gegenfrage. Oder eine Aufforderung..? Sie legte den Kopf schräg, sah zu ihm hoch und blinzelte etwas. Doch dann begann sie zu ahnen, daß er irgend etwas von ihr wollte. Nur was..? Noch einmal schaute sie zu Miss Tucker und nagte dabei nachdenklich an ihrer Unterlippe. Und dabei kam ihr eine Idee. "Oh ja. Da können wir zusammen gehen, Sie und Onkel Eric und ich!" Dabei versuchte Sarah so viel Begeisterung in ihre helle Stimme zu legen, wie sie konnte. Sie drehte sich beim Sprechen der neuen Bekannten ihres Onkels zu, schielte aber zu ihm hinüber, um zu erkennen, ob sie das richtige getroffen hatte. Wenn sie sich nicht täuschte, wollte er gern mit der Frau zusammen gehen. Hatte er sie vielleicht lieb..? Für Sarah war der Gedanke nicht aufregend oder erschreckend. Daß sie die Aufmerksamkeit ihres Vormunds in der Konsequenz vielleicht mit jemandem würde teilen müssen, wenn dem so war, so weit dachte sie noch gar nicht. Sie wußte nur, daß Erwachsene manchmal komisch waren, wenn es darum ging, zu sagen, daß man jemanden lieb hatte. Sehr seltsam.
Mit einem seligen Lächeln tätschelte der riesige Mann den Arm seiner Angebeteten, bevor er sich mit beschwingten Schritten in Richtung des Ausgangs wandte. Er fühlte sich in diesem Moment rundum glücklich – er hatte in den letzten Jahren die Gottesdienste ziemlich schleifen lassen und das ehrlich bereut, aber siehe da: Kaum kam er als reuiger Sünder zurück zu Gott und hoffte aufrichtig auf Vergebung, schenkte ihm der gnädige Schöpfer alles, was er sich nur gewünscht hatte! Ben war mehr denn je davon überzeugt, daß seine Zukunft golden sein würde. Es blieben nur noch wenige Dinge zu klären, bis er das alte Haus seiner Familie würde beziehen können, er hatte sein Gewissen endlich wieder erleichtert, war mit Gott und sich im reinen, und nun erlaubte ihm Abby auch noch, sie in aller Öffentlichkeit zu führen, als sei sie schon sein Mädchen. Gewissermaßen war sie es ja schon, aber es vor allen zu zeigen, das war... das war... der große Mann strahlte! Einige Flecken hatten sich vor Aufregung in seinem Gesicht gebildet, und er mochte ein wenig zu schwungvollen Schrittes gehen, gemessen am Ernst des Anlasses, zu dem er hier erschienen war.
Dennoch, ihm war einfach danach, und Ben war noch nie gut darin gewesen, sich in Geduld zu üben. Die seltsamen Lieder, die der Reverend hatte singen lassen, hatten zu seiner guten Stimmung beigetragen, und so pflügte er, von diversen "Tschuljung, Ma’am" oder „Hab’se nich gseh’n, Sir“ voran, die kleine Frau an seinem Arm. Mit einem kindlich anmutenden fröhlichen Leuchten in den Augen lachte er jeden an, den er sah. Seinen Hut trug er in der freien Hand, doch hob er ihn jedesmal zum Kopf, nur um ihn gleich wieder abzusetzen, sobald er jemanden grüßte oder ansprach. Am Portal angekommen machte er ein großes Aufhebens darum, Abby die Tür aufzuhalten – die allem menschlichen Ermessen nach auch von allein offen geblieben wäre – und darauf zu achten, daß sie nicht etwa stolperte oder von jemandem angerempelt wurde. Sobald sie nach draußen getreten war, schlüpfte auch er hinaus, wobei er fast die gesamte Türbreite einnahm, setzte seinen Hut auf und strahlte sie an. Er hätte vor Glück platzen können, wußte aber nichts zu sagen, weshalb er seine Finger knetete und sie einfach nur ansah.
John mit Emily, Matt kommt dazu, Arthur und Adrian ebenso
So langsam wurde es Emily beinahe unbehaglich zumute. Ihr wurde mit einem Mal bewußt, wer John Clayton war. Er war nicht nur der Mann, den sie in ihrer kleinen häuslichen Welt kannte, der Mann, dem sie seine Mahlzeiten auf den Tisch stellte, dem sie die Wäsche wusch und die Wohnung sauber hielt. Clayton hatte auch ein Leben abseits seiner Wohnung. Im Gegensatz zu dem Emilys spielte es sich nicht größtenteils in den überschaubaren vier Wänden ab, die sie gewissermaßen als ihr Reich ansah und in die sie auch gehörte. Es gab Menschen dort draußen, Menschen, die mit dem Sheriff reden wollten, die Anliegen hatten. Verunsichert blieb sie stehen, während John sich dem jungen Mann unterhielt, der nett und anständig wirkende neue Gast aus Miss Farleys Haus hinzutrat und schließlich auch noch ein dritter Mann ganz in der Nähe wartete – offenkundig ein gebildeter Herr aus besserem Hause. Als ehemaliges Dienstmädchen war sie sehr rasch darin, Menschen hinsichtlich ihres sozialen Status zu taxieren. Und aus demselben Grund hegte sie auch einen tiefen Respekt vor derartigen Männern wie John oder auch diesem Neuankömmling, so sie ihn richtig einschätzte. Respektable Männer eben. Da hatte eine Frau, noch dazu eine so einfache wie sie, natürlich nicht naseweis dreinzureden.
Sie wartete also gesenkten Hauptes ab, zupfte nur ab und an am Schirm ihrer Haube oder strich über ihre Röcke, faßte ihr Schultertuch zusammen oder verlagerte ihr Gewicht von einem Bein aufs andere. Himmel – ihr wurde wirklich ganz angst und bange, wenn sie daran dachte, was es heißen würde, Mrs. Clayton zu sein... sie wäre mit einem Mann verheiratet, der einer ganz anderen Schicht angehörte als sie selbst. Gewiß, sie hatte ihr Lebtag lang in den Häusern der Betuchten und Edlen zugebracht, aber doch als Bedienstete, nicht als eine von ihnen! Sie fragte sich beklommen, ob der gütige Herrgott ihr wohl in diesem Augenblick eine Warnung zukommen lassen wollte: - Hüte dich, Emily Hunter! Nicht nur hast du dich der Lüsternheit schuldig gemacht, nein, auch ehrgeizig bist du! Statt dich damit zufrieden zu geben, an welche Stelle dich die Vorsehung gestellt hat, strebst du plötzlich nach mehr – nicht mehr Dienerin willst du sein, sondern Hausfrau. Herrin vielleicht gar..? Hüte dich..! - Verzagt schielte sie nach John. Und selbst wenn ihre Liebe rein und unbefleckt von der Sünde gewesen wäre, die sie, sie ganz allein verschuldet hatte... durfte sie sich denn einbilden, überhaupt eine Frau zu sein, die ihn zufriedenstellen konnte? War sie nicht zu simpel, zu schlicht, aus zu ärmlichen Verhältnissen..?
Matt u. Joe, Rebeccah u. Luca in unmittelbarer Nähe, dritte Reihe
"Frag' lieber nicht, ok?" Matt fand keine klare Antwort über ein Ergebnis seines Gesprächs mit dem Sheriff. Ihm selber war nicht klar, warum dieser nicht wenigstens über ihn als Deputy nachdachte. Dennoch tat es ihm nicht leid, das Gespräch gesucht zu haben, denn so hatte er das eben im Zweifel selber verbaselt.
Ungläubig sah Matt Joe an, als dieser neben ihn trat und ihm von seinem Vater ausrichten ließ, er möge doch schon mit Joe zum Gästehaus vorgehen. Das durfte doch nicht wahr sein! Nicht dass, er was gegen Joe hätte, aber er war doch mit Rebeccah verabredet und wollte mit ihr gehen. Das hatte doch sein Vater nicht nur gewusst, sondern vor gut eineinhalb Stunden sogar noch für gut befunden! So hat er natürlich sichergestellt, dass ich weder trödele, noch Rebeccah aufhalte.! Sein Blick, dem er seinem Vater hinterher sah, war voll bitterem Sarkasmus, bevor er sich Joe wieder zu wandte. Sein Ärger darüber war ihm deutlich anzusehen, obwohl er nun die Stimme senkte. So stellte er wohl sicher, dass Niemand, außer Joe seine Worte verstand. "Siehste? Das ist es was ich meine. Warum vermasselt er mir die Chance, Rebeccah zu begleiten, obwohl er noch vor einer Stunde damit einverstanden war? Das ist so typisch!" Zorn wallte in Matt hoch und er musste sich selber ermahnen, diesen nicht an Joe auszulassen, denn der konnte schließlich rein gar nichts dafür. Kurz überlegte er und kam zu der Erkenntnis, dass er hier möglicherweise doch noch aus diesem vom Vater provozierten Konflikt heraus kam. "Tust du mir einen Gefallen? Gib mir mit Rebeccah ein paar Minuten Vorsprung, ja?" Bittend sah er den Freund an, denn er wollte diesen nicht verärgern - aber dennoch Zeit mit Rebeccah alleine verbringen können und diese, wie zugesagt, begleiten. "Komm schon - ich bin immer noch so rechtzeitig da, dass ich einen Tisch für uns reservieren kann."
John mit Emily, Matt kommt dazu, Arthur und Adrian ebenso
Das Clayton die Hand auf den Waffengriff legte, als Arthut näher kam, hatte der ehemalige Texas Ranger sehr wohl bemerkt, aber nach den Gerüchten die er über die Gegend gehört hatte, nahm er die Geste als Schutzgeste hin, nicht als Bedrohung. Mit einer Bande in der Gegend war ein fremdes Gesicht immer eine mögliche Bedrohung und er registrierte die Hand an der Waffe sogar eher wohlwollend. Ein umsichtiger und vorsichtiger Mann. Kein Draufgänger, aber er machte auch nicht den Eindruck als liesse er sich herumschubsen. Nachdem Arthur Miss Hunter und Mrs Spencer erwähnt hatte, nickte er auch bestätigend, was seine Person anging. Als Arthur dann auch endlich auf den Punkt kam, entlockte das Clayton ein kleines, zufriedenes Schmunzeln dem er alelrdings ein recht kurz angebundenes "So, haben das die zwei Ladies," sagte John ein wenig kurz angebunden und nahm seinen Blick wieder von Emily, um Waltham anzusehen.
Der Sheriff räumte ihm auch einige Minuten im Gästehaus ein, das war zwar nicht viel aber ein Anfang. Geschäftliches wollte er, wie ein guter Christ, auf den Montag verschieben was Arthur auch sehr recht war. Natürlich wollte er Informationen haben, gerade bei einem Fremden, warum er den Job haben wollte und welche Qualifikationen er mitbrachte. Was ihm etwas sauer aufstiess, war der Ausspruch der möglicherweise vorhandenen Stelle. Eine Stelle war frei, oder eben nicht. Wenn er sie nicht bekommen würde, weil Clayton jemanden anderen für besser oder passender hielt, völlig in Ordnung, aber der Sheriff sollte schon wissen ob sie frei war oder nicht. Möglicherweise kämpfte er aber auch mit der Countyverwaltung um mehr Plätze und wusste noch nicht wieviele er einstellen durfte und konnte. Das war in diesen kleinen Nestern nicht selten ein Problem. Das zugemanschte Auge des Mannes sprach eigentlich Bände. Es gab auf jeden Fall etwas zu tun, das stand fest, nur ob Clayton das alleine, oder mit seinen bisherigen Deputies, die er garantiert haben würde auch unter Kontrolle halten konnte, das stand auf einem anderen Blatt"Oh, das warum ist schnell erklärt. Ich hab in der Tätigkeit das Gesetz zu hüten meine Berufung und Erfüllung gefunden." Merkte er mit ernstem, ehrlichen Gesicht an.
"Können sie uns auch gerne begleiten." Schloss Clayton seine kleine Ansprache und Arthur nickte. 'Gerne, bis zum Gästehaus. Dann überlasse ich Sie gerne ihrer wohlverdienten Freizeit und wir sprechen Morgen weiter. " lächelte er und machte nun gänzlich Platz für John und Emily, so das diese vorbeigehen konnten. Sein Blick viel kurz auf Adrian. Der mann schaute höflich, hatte aber trot des grundlegend sympatischen Ponems einen gewissen hauch von Arroganz und Balsiertheit an sich. Definitiv aus höherer Schicht, wie Arthur feststellte. Haltung, Kleidung, im Kopf hatte er auch was, wie an seinen Augen fast sofort sehen konnte. Die Augen eines dummen Menschen sahen einfach anders aus. Waltham nickte dem Mann grüssend zu. Draussen würde er sich an Johns freie Seite begeben, so konnte er mit dem Mann reden, ohne über die kleine Britin hinwegsprechen zu müssen und die kleine Lady musste sich nicht zwischen zwei Männern eingeengt fühlen.
Megan neben Witashnah mit Jethro und der kleinen Krähe neben Megan, dann auf dem Weg nach draussen
Die Zeremonie ging dann bald zu ende. Witashnah fand sie seltsam und wenig mystisch. Und schon gar nicht feierlich. Eigentlich bestand sie nur daraus, dass gemeinsam Lieder gesungen wurden deren Sinn ihr natürlich verborgen blieb. Allerdings waren einige der Lieder sehr schön melodisch, dass sie zu mitklatschen einluden - was sie ja aufgrund ihres Verbandes schon nicht konnte; ganz davon abgesehen, dass sie dazu viel zu schüchtern war. Und natürlich hatte der Gottesmann vorn viel geredet. Rein inhaltlich hatte sie einiges davon verstanden aber der Sinn war ihr dennoch verborgen geblieben. Diese Dschieses, von dem immer die Rede war, war wohl ein heiliger Mann gewesen der aber von seinen Feinden umgebracht worden war. Und der aber noch vor seinem Tod... oder danach? Nein, das hatte sie falsch verstanden... wie auch immer, er hatte seinen Feinden verziehen.
Witashnah kam damit nicht so richtig klar. Sie würde Jethro fragen müssen. Oder Taoya-te-duta. Der konnte ihr das erklären ohne vielleicht böse zu werden. Obwohl Jethro sich vielleicht über ihr Interesse freuen würde.
Die gelbhaarige Frau stand dann auf. Ihr Gefährte war zuvor schon hinausgegangen, weil ihm übel geworden war. Sehr krank sah er aus und Jethro hatte sich sogar angeboten, ihm zu helfen. Witashnah war nun doch sehr erstaunt über ihren Mann und strahlte ihn an. Er hatte sich seit gestern so verändert. Lieb war er und wirklich zuvorkommend in seiner Art. Doch der kranke Mann hatte Jethros Hilfe abgelehnt und war dann nach draußen gegangen. Und nun gingen alle hinaus.
Da die Weiße Frau sie zum Abschied wieder gegrüßt hatte, nickte Witashnah ihr ebenfalls zu. "Danke. Ich möchte auch gern wiedersehen." sagte sie. Und zu ihrer eigenen Überraschung meinte sie das auch so.
Witashnah fiel ein, dass der Gottesmann zu einem weiteren Teil der Feier eingeladen hatte. Vielleicht würde da dann der dramatischere Abschnitt der Feier kommen. Aber ob sie dazu auch eingeladen war? Sie beschoss, zu fragen. "Jethro?" fragte sie, als sie sich erhoben. "Jetzt ist vorbei hier, ja? Nicht mehr singen und hören, nein? Aber der Gottesmann hat gesagt, noch ein Teil der Feier anderswo jetzt. Wir gehen dort?"
Anders als beim Hineingehen war das Herausgehen aus dem Gotteshaus sehr eng. Alle strebten gleichzeitig ins Freie. Und Witashnah stellte fest, dass ihr diese Nähe zu den vielen weißen hier gar nicht behagte. Also drückte sie sich ziemlich eng an ihren Mann und achtete auch darauf, dass ihr Sohn nicht von ihnen getrennt wurde.
Dann auf dem Vorplatz sah sie sich um. War der Gottesmann irgendwo zu sehen? Und wo sollte nun der zweite Teil der Feier stattfinden?
John mit Emily im Gespräch mit Arthur, Matt geht, Adrian kommt dazu
John lächelte milde, als Waltham ihm gleich die erste und wohl auch wichtigste Frage beantwortete. Scheinbar hatte Waltham Erfahrung, so überzeugt und selbstsicher wie er von seiner Berufung sprach. Doch alleine schon von seinem Auftreten her hatte John rückgeschlossen, dass er es einmal zur Abwechslung nicht mit einem Grünschnabel zu tun hatte. Welche Referenzen Waltham tatsächlich mitbrachte, ließ sich morgen noch in Ruhe prüfen. Erfüllung konnte hier draußen im Beruf eines Gesetzeshüter leider alles bedeuten. Von einem aufrechten Mann bishin zum größten Schlitzohr, der sich selbst bereicherte, in dem er Rancher für seinen Schutz zahlen ließ, oder seine Machtposition für eigene Geschäfte ausnutzte. Nun ja, er würde ja sicher bald erfahren mit was für einen Mann er es hier vor sich zu tun hatte. Für den Moment mussten die eigenen Beobachtungen für ein erstes Abschätzen reichen. Viel gab das Äußere von Waltham jedoch nicht her. Er war gepflegt, er hatte einen kräftigen Körperbau und einen West-Charme an sich, obwohl der dem leichte Singsang in seiner Stimme nach eindeutig einer aus dem Süden war. Dem Alter nach möglicherweise sogar ein Veteran. Doch das sollte John nicht daran hintern Waltham einzustellen, sollte er sich für den Job eignen. Der Krieg lag nun doch schon viel zu lange hinter ihnen, um Groll zu verspüren.
"Fein, dann wollen wir mal?", die Frage richtete sich nach Walthams Zuspruch auch an Emily und John machte eine einladende Bewegung für seine Haushälterin Richtung Ausgang. Sie waren noch nicht weit gegangen, als sich erneut jemand direkt auf ihn zubewegte. So wie der Mann sein Gesicht musterte lag es nahe den Anlass dafür zu erraten. Es war jedoch erneut ein fremdes Gesicht. Dieses Mal ein gänzlich anderes. Feiner geschnitten und unverbrauchter, als das von Waltham, der trotz seinen noch nicht allzu fortgeschrittenen Jahren einen gewissen rauen Charme ausstrahlte. Beide Männer trugen Bärte, gepflegt ohne Frage und doch war der des Dunkelhaarigen akkurat gestutzt worden, was neben seinem sonstigen äußeren Erscheinungsbild leicht darauf rückschließen ließ, dass er keinen Mann des Westens vor sich hatte. Zumindest keinen, der schon sehr lange hier lebte und sich mit den Umständen arrangiert hatte. In seiner Begleitung war eine junge hübsche Frau und zwei kleine Kinder, ein Junge, etwas jünger als Eli nahm John an und ein Mädchen, das sichtlich jünger als Clara sein mochte. Die drei hielten sich schüchtern im Hintergrund und überließen eindeutig dem FAmilenoberhaupt die Initiative.
"Kann ich ihnen behilflich sein, Sir," John blieb stehen, als er gewahr wurde, dass der Fremde ihn nicht nur einfach so musterte, wie es jemand tat, der wohl noch nie einen übelst zusammengeschlagenen Sheriff getroffen hatte. Nein, der Mann war in einer deutlichen, abwartenden Haltung stehen geblieben und hatte sogar seinen Handschuh wieder abgestreift. Das ließ die Vermutung zu, dass der Mann mit ihm sprechen wollte.
Francis im Gespräch mit Joe, dieser geht, Familie McKay alleine
Francis nickte dem jungen Mann kurz zu, als dieser ohne ein Problem mit seiner Bitte zu haben, bereit war, sich zu Matthew zu gesellen. Mit der Gewissheit, dass Matthew ganz sicher den Auftrag erfahren würde, gab er dem jungen Mann zum Abschied ein: "Wir sehen uns heute Abend, Mr. Leery," mit auf den Weg. "Gehen wir," murmelte er zum Rest der Familie und sah dann zu Molly, während sie inzwischen fast zu den letzten gehörten, die die Kirche zu verlassen gedachten. Der Nachteil, wenn man ganz vorne seinen Platz hatte. "Ein netter, höflicher, junger Mann," stellte er überzeugt und zufrieden fest, während er Clayton im Gespräch mit zwei fremden Männern umging und dann weiter den Ausgang ansteuerte. Er führte dabei Molly fürsorglich leicht am Oberarm haltend durch die Menge. Nicht dass noch jemand unwissendes über ihre Schwangerschaft Molly anrempelte oder empfindlich stieß. "Ich glaube mit ihm haben wir weitaus mehr Glück, als mit Matts bisherigen Versuchen Freundschaften zu schließen." Kurz sah er sich nach seinem Sohn um und entdeckte ihn zusammen mit Leery. Er hoffte, dass die beiden bald aufbrechen würden, um den gewünschten Tisch zu reservieren, damit sie wenigstens zum Essen sitzen konnten. Er würde gewiss so schnell nicht ins Gästehaus kommen und er mochte es nicht sonderlich leiden im Stehen Small Talk zu führen, in einer Hand ein Glas und in der anderen einen Teller und keine dritte Hand, die einem das Essen in den Mund führte. "In dieser Beziehung werde ich auch mit Ben noch ein Wörtchen zu reden haben," fügte er etwas abwesende aber in Gedanken bei dem furchtbaren Benehmen von Jeremiah weilend hinzu. "Nun ja, schauen wir mal, was er uns heute Abend über sich erzählen kann," mit einer Hand in Bens Rücken und der anderen im Rücken von Martha, drängte er die beiden vor sich hinaus in das Schneegestöber, das während dem Gottesdienst eingesetzt zu haben schien und setzte im Freien den Hut auf. Bitterkalt war es noch immer und der unangenehme Wind sorgte dafür, dass man die Kälte bei weitem schlimmer empfand, als sie ohnehin schon war. Zahlreiche Grüppchen standen auf dem Kirchenplatz und unterhielten sich. Francis hätte nur zu gerne mit den Bakers geplaudert oder kurz ein Wort mit Mrs. Cornwell über den Gottesdienst gewechselt, aber dazu war jetzt keine Zeit. Die Gespräche mussten bis später warten. Zum Glück hatten sie es nicht weit bis nach Hause, auch wenn er das Gefühl hatte, dass er mehr als nur einmal Ben und auch Martha mit einer Hand im Rücken den Weg weisen musste. Er hielt ihnen die Furcht vor der Züchtigung zu gute und im Fall von Martha war auch jede Sorge berechtigt, um sich mit Ermahnungen zurück zu halten. Nun, mit ihr konnten - nein durften - sie nicht so leicht ins Gericht gehen wie mit Ben. Allerdings hatte er im Gottesdienst ein wenig Zeit dafür verwendet über Marthas Bestrafung nachzudenken und war für sich zu keinem wirklich zufriedenstellenden Ergebnis gekommen. Es ging dabei weniger darum was Martha zu erwarten und wie sie ihre Züchtigung zu erhalten, als vielmehr darum, ob er wirklich die geeignete Person dafür war. Noch einmal musste er die Kinder vor sich herschieben, als das Haus bereits in ihren Fokus rückte und er das Gefühl hatte, ihre Schritte wurden langsamer und zögerlicher. Anstatt beide sofort in den Schuppen vorzuschicken, um zu folgen, hielt es ihn kurz vor dem Haus, dem er einen langen Blick zu warf, wohl wissentlich Zeit schiendend, ehe er mit einem leisen Seufzen seinen Blick auf Molly richtete. Obwohl er sich seine Worte sorgfältig in der Kirche zurecht gelegt hatte, war es nicht einfach über so etwas letztendlich laut zu reden. Es war doch auf eine gewisse Weise intim und machte noch einmal aufs aller Deutlichste bewusst, dass es seinen Grund hatte, wieso gewöhnlich ab einem gewissen Alter, die Kinder dem Geschlecht getrennt nach bestraft wurden. Es war für ihn unvorstellbar mit Bens Anwesenheit seiner fast schon erwachsenen Tochter auf den blanken Hintern mit dem Riemen Hieb für Hieb die elterlichen Sorgen über ihre moralische Verwerflichkeit einzubleuen. Genauso unvorstellbar war es ihn seine eben fast erwachsene Tochter entblößt zu sehen. Andersherum wäre es auch Ben gegenüber nicht fair, wenn er sich vor seiner Schwester der Hose entledigen musste. Und das würde er müssen. Den groben Unfug, den er sich mit Jeremiah geleistet hatte, und der damit verbundene Ungehorsam war eine ernste Sache. Auf jeden Fall würde er bei diesem Wetter keinen der beiden vor der Tür warten lassen. Und angesichts der gebotenen Eile um das Gästehaus ein großes Tamtam daraus zu machen war ihm ebenfalls fremd. Schon gar nicht wollte er einen der beiden Übeltäter seine Strafe erlassen, nur weil er Molly gegenüber eine Verpflichtung verspürte, die sich nicht erfüllen ließ. "Molly, ich weiß, wir haben das vorhin schon besprochen und ich weiß auch dass es dir heute Morgen nicht gut ging. Ich möchte auch nichts von dir verlangen, zu was du dich nicht im Stande fühlst. Daher ist es natürlich meine unabwendbare Pflicht für dich Marthas Züchtigung vorzunehmen, nur... also ich habe darüber nachgedacht. Wir sind uns ja einig, dass Martha nicht auf die ihr gewohnte Art und Weise für ihr sündhaftes Verhalten bestraft werden kann. Der Diebstahl ist zwar abgegolten," er warf Martha einen strengen Blick zu, die betreten zu Boden sah und sich weit fort wünschte. Wieso musste Vater das hier vor dem Haus besprechen? Es gingen doch ständig Menschen vorbei, die Richtung Stadt strömten... wie gerne wäre sie jetzt unter ihnen. So unbeschwert und heiter wie diese Laura Harris, die gerade lachend mit ihren Brüdern vorbeitobte...
Ja, abgegolten, dachte Francis, aber so schnell nicht vergessen. Da konnte der feine Herr Reverend predigen was er wollte. Man bestahl seine Eltern nicht und nichts auf der Welt machte das wieder gut oder so schnell vergessend. "Aber die Lügerei und ihr obstinates Verhalten dir gegenüber, der Vertrauensbruch uns gegenüber, lässt keinen Zweifel darüber aufkommen, dass ich sie nicht anders behandeln kann wie ihre Brüder in gleicher Situation. Nur sollte Ben seine Schwester nicht in dieser für sie kompromittierend Situation sehen müssen und ich glaube auch mir als Vater steht das nicht mehr zu. Nun du verstehst hoffentlich meine Bitte, Marthas Züchtigung selbst in die Hand zu nehmen, sofern es geht?" Falls nicht, dann war guter Rat teuer...
Rebeccah und Luka, Matt kommt dazu, Luka geht dann nach draussen
Jetzt, wo die ersten Bewohner die Kirche verliessen, merkte auch Luka den kühlen Wind, der sich einen Weg in das Innere der Kirche bahnte. Aber dank der warmen Sachen von Mr. Firth, war die Kälte gut zum Aushalten. Miss Bailey schien dann etwas irritiert, als Luka sie ansprach. Allerdings schaffte sie es dann auch, Luka in Verlegenheit zu bringen. Natürlich, sie alle hatten sich ja mit Mr. Firth vor der Kirche verabredet. Wie nur hatte er das vergessen können? War Luka vielleicht zu sehr in seiner Heimat gewesen, auch wegen dem schönen Gottesdienst?? Und nun war es Luka, der entschuldigend dreinblicke, aber Rebeccah erst einmal sagen liess, was sie zu sagen hatte. Zuerst meinte sie aber, dass sie ihn nicht am Gehen hindern wollte und Luka lächelte leicht verlegen. Er hatte das heute scheinbar irgendwie alles nicht so richtig hinbekommen, aber egal, er tat doch auch niemanden wirklich weh. Worüber Rebeccah nachdachte, dass ein gestandener Mann ein junges Mädchen nicht um Erlaubnis bitten musste, wusste er ja nicht. Aber er war eben auch kein oberflächlicher Amerikaner. Bei ihm zu Hause herrschten andere Sitten. Da war es egal, wie jung eine Frau war, man hatte ihr stets mit Respekt zu begegnen. Und das hatte Luka versucht. Das er Rebeccah damit vielleicht irritierte, daran konnte er nun auch nichts ändern. Dann aber sprach Rebeccah wieder von Nicholas und auch von dem jungen Mann und Luka hatte verstanden. Allerdings freute es ihn aufrichtig, als die junge Dame dann meinte, dass sie sich wirklich freuen würde ... nein, eher Nicholas, wenn Lukas mit zum Empfang kommen würde. Einen kleinen Hieb gab es dann noch, was die Leute im Saloon anging. Wenn Luka ehrlich war, verletzte ihn das ein wenig. Er hatte wirklich Anstand und sie meinte sicherlich auch nicht unbedingt ihn, denn er hatte Rebeccah nie einen Grund gegeben, dass er nicht voller Anstand war. Aber dann wurde ihm klar, dass sie ja auch nur die Besucher eines Saloons meinte ... dennoch ... er hatte den Eindruck, dass Rebeccah mit dem Saloon noch nicht so klar kam ... Aber dann nickte Luka, denn ja, Nicholas wollten sie treffen. »Sie tun haben Rrrrecht, Nicholas, ja warrrten, es tun mirrrr leid. «
Gerade wollte er dann Rebeccah weiter etwas sagen, als sich eben jener junge Mann hinzugesellte, von dem sie eben auch schon gesprochen hatte. Aber er hielt sich taktvoll zurück. Luka schlug den Kragen seiner Jacke etwas hoch, um seinen Hals vor der Kälte draussen zu schützen und blickte dann erst zu Matt, schenkte ihm ein Nicken, ein einfaches höfliches Lächeln und blickte dann wieder zu Rebeccah: »Und natürrrlich ich wissen, dass Sie aufpassen können auf sich, Miss. Ich dann gehen raus und schauen nach Nicholas. Wir uns dann wieder schauen ... eh treffen, verzeigung ...«
Luka nickte Rebeccah dann wie zum Abschied zu, hob leicht seine Hand und schenkte auch Matthew einen Blick und einen Gruss, sogar die Worte: »Sir ...« Mehr ging ihn dann erst einmal zwischen den beiden nicht an. Außerdem hatte Luka den Eindruck, dass der junge Mann eh recht froh war, wenn Luka ging, aber es war nur so ein Eindruck. Aber nun wollte Luka tatsächlich seinen neuen Chef nicht im Stich lassen. Als Arbaber war es verständlich, dass er nicht in den Gottesdienst gehen wollte. Muslime glaubten eben anders. Aber vielleicht stand Nicholas auch schon draussen, wurde angestarrt, was Luka nur zu gut kannte.
Um andere in der Kirche kümmerte Luka sich dann nicht, einfach nur,w eil er raus wollte, eh kaum wen kannte und Megan war eh schon draussen. Es war dennoch nicht so, dass ihn die anderen Bürger egal waren. Luka nickte hier und da, wenn ein freundlicher Blick ihn traf und begab sich dann auch nach draussen auf den Kirchenplatz. Außerdem wollte er nun gerade den zwei jungen Menschen ein wenig Raum geben.
»Bis später ... wann das auch sein ...« Luka lächelte leicht und verschwand.
Rebeccah lächelte nachsichtig, als sie an Mister Towätschs Gesicht leicht ablesen konnte, dass er offenbar Nicholas vergessen hatte. Das war nicht weiter schlimm. Denn dasselbe war ja auch ihr passiert, vor lauter Neugier auf Reverend Stevenson und ihrem verwirrenden Gespräch mit Matthew, das sie in einer seltsam aufgekratzten Stimmung zurückgelassen hatte. Erst jetzt war ihr durch den Saloon die Verabredung wieder eingefallen. So nickte sie leicht, als Mr. Towätsch ihr in Bezug auf Nicholas recht gab und schüttelte sofort wieder den Kopf, denn dafür entschuldigen musste sich der Kroate nicht. Und weil der hochgewachsene Mann darüber sehr verlegen wirkte, versuchte sie ihm ihre Reaktion auch zu erklären. "Sie müssen sich dafür nicht entschuligen, Mister Towätsch," wie üblich sprach sie seinen Namen sehr ungeübt aus und lächelte darüber selbst verlegen. "Ehrlich gesagt, ist es mir nicht unähnlich ergangen. Matthew lud mich ein ihn zu begleiten und darüber habe ich Nicholas ganz vergessen. Wenn sie mich nicht verraten, verrate ich sie auch nicht," sie blinzelte dem Kroaten verschwörerisch zu und lachte leise und verlegen über diesen Vorschlag. Sie lief sogar rot wie eine TOmate an. Brachte sie Matthew schon dazu unehrlich zu werden? Was es das gewesen, vor was ihr Vater sie immer gewarnt hatte? Wurde ihr gerade der Kopf gehörig verdreht? Nun, wenn dem so war, war sie verloren. Ihr Vater hatte ihr immer wieder vorgepredigt, dass seine strenge Erziehung von Nöten war, um sie vor solchen Gefahren zu bewahren, oder eben, wenn doch nötig, um ihr wieder den Kopf gerade zurücken. Nicholas würde sicher mit dieser neuen auch für Rebeccah ungewohnten Situation über Matthew überfordert sein und Rebeccah in ihr Unglück rennen lassen. Zumindest wenn sie an das glaubte, was ihr Vater ihr mit auf den Weg gegeben hatte. Da hatte sie sich ja auf was eingelassen...
Als Luka seinen Kragen hochschlug, schien er bereit zu gehen, obwohl sie auf Nichoals hingewiesen hatte. Sein Blick allerdings wanderte über sie hinweg und sie wandte sich automatisch in die Richtung herum und entdeckte Matthew. Kurz hatte sie doch tatsächlich mit Nicholas gerechnet, aber er würde als Heide niemals ein Fuß in die Kirche setzen. Gerade wollte sie Matt zuwinken, als ein junger Mann an dessen Seite trat und ihn kurz ablenkte. Sie kannte diesen anderen nicht, hatte ihn noch nie in der Stadt gesehen und sah zurück zu Mister Towätsch. Dieser erklärte gerade seinen nächsten Schritt und löste einen Teil von Rebeccahs Verwirrung. "Oh, dass wäre sehr nett, Mister Towätsch. Dann könnte ich ganz kurz mit Matthew... ehm... ja... noch schnell... reden." Das sie erneut eine zarte Röte zierte spürte Rebeccah natürlich und sie senkte verlegen ihren Blick. "Oh ja.. bis später," murmelte Rebeccah sichtlich verlegen über ihr Gestammel in Gegenwart von Mister Towätsch, aber dennoch erleichtert, dass er mit seinem Gehen sie aus dieser etwas peinlichen Situation rettete. Jetzt blieb ihr nur zu hoffen, dass er nicht gleich Nicholas alles erzählte, sobald er auf ihn draußen traf. Aber wenn der Kroate nur einen kleinen Anteil von Achtung gegenüber ihren Sitten und der Moral besaß, war sie verloren. INnerlich verdrehte sie die Augen über sich und versuchte sich erst gar nicht Worte für Nicholas zurecht zu legen. Das ging auch gar nicht, weil ihre Gedanken schon wieder von Matthew beherrscht wurden. Gerade ging seine Familie an ihrer Bankreihe vorbei und sie nickte höfflich, mit einem leicht angedeuteten Knicks den McKays zu und wartete, bis sie Platz hatte auf den Mittelgang zu treten. Sie kam sich irgendwie merkwürdig dämlich vor. Den ganzen Gottesdienst über hatte sie tatsächlich zu hoffen gewagt, Matthew hätte seine Worte ernst gemeint und wollte nur mit ihr alleine zum Gästehaus gehen. Die Anwesenheit des Fremden an seiner Seite irritierte Rebeccah so sher, dass sie den Mut Matthew anzusprechen nicht aufbrachte und nach einem flüchtigen Blick zu Matt, versuchte an ihm vorbeizuhuschen.
Selina nahm sehr wohl das zarte Lächeln des kleinen Mädchens wahr und erwiderte dieses freundlich. Es war jedoch Sarahs Onkel, der letztendlich die Antwort für die gestellte Frage übernahm. Vielleicht sprach bloß die gute Erziehung aus Sarah, dass sie ihrem Vormund das Reden überließ, vielleicht war es aber auch etwas anderes. Tucker wollte das Mädchen mit dieser Frage sicher nicht bloßstellen, sie war als Kind selbst in den seltensten Fällen wirklich aufmerksam den Worten des Reverends gefolgt, als Kind hatte man einfach andere Prioritäten und die Gedanken schweiften viel zu leicht ab. Sie hätte es Sarah daher auf keinen Fall verübelt, wäre dem so gewesen. Es ging der Schmiedin schließlich vor allem darum, das Mädchen in das Gespräch mit einzubeziehen. Was sie daraus machte, lag an Sarah selbst. Aber sie sollte auf keinen Fall das Gefühl kriegen, dass sich über ihren Kopf hinweg unterhalten wurde. Den Worten von Mr. Malone lauschte Selina aufmerksam und ihr Blick bekam etwas Neugieriges, als Eric erwähnte, dass er und Sarah den Reverend bereits kannten. „Tatsächlich? Die Welt ist doch ein Dorf.“, entgegnete die Schmiedin mit einem Schmunzeln. Kansas… wie es dort wohl war? Ein wenig seufzte die Schmiedin dann doch innerlich darüber, da sie genau wusste, dass sie nie mehr in solche Städte wie die City of Kansas kommen würde. Oder generell reisen würde… doch die Gedanken waren schnell wieder verflogen. Natürlich fiel ihr auch auf, dass der Journalist seine Worte ein wenig stammelnd hervorbrachte, doch sie sah darüber hinweg.
Die Antwort bezüglich des Empfangs artete dann jedoch in weiterem Stammeln aus, das Selina jedoch bloß zum Schmunzeln brachte. Eigentlich war sie solches Verhalten ihr gegenüber bloß in der Beziehung gewohnt, dass Fremde einfach nicht mit ihrer Tätigkeit klarkamen, oder dass sie von ihrer für eine Frau viel zu selbstsicheren Ausstrahlung schlichtweg überfordert waren. Aber… nunja. Sie war hier nicht bei der Arbeit und Mr. Malone schien zudem kein Problem damit zu haben, dass sie in einem Männerberuf arbeitete und außer sonntags kaum in einem Kleid anzutreffen war. Komisch… als er sich vorgestellt hatte, da hatte er sich doch noch ganz normal verhalten – oder? Doch Selina hatte den ein oder anderen Blick gespürt, den Eric ihr während des Gottesdienstes zugeworfen hatte, und sie hatte sich selbst auch dabei ertappt, wie sie es ihm gleichgetan hatte und sogar das ein oder andere Mal gelächelt hatte, wenn sich ihre Blicke trafen. Gefühle dieser Art waren der Schmiedin an für sich eher fremd, auch wenn sie tief im Inneren natürlich genau wusste, worauf sie hinauslaufen würden. Aber… Herrgott. Sie kannte den Mann doch gar nicht. Er war nur einfach… furchtbar nett und sympathisch und völlig anders als die meisten männlichen Geschöpfe, die man in einem Ort wie Camden antraf.
Und dann kam Mr. Malone endlich zum Punkt und fragte auf einigen Umwegen, ob er und Sarah sie zum Empfang begleiten dürften. Diese Einladung überraschte selbst Selina im ersten Moment, sodass sie gar nicht wusste, wie sie am Besten reagieren sollte. Das war jedoch auch erst einmal nicht nötig, denn Sarah unterstützte die Frage ihres Vormunds und legte dabei plötzlich so viel Begeisterung und ja, auch Offenheit in ihre Worte, dass die Schmiedin ein breites Grinsen schlichtweg nicht unterdrücken konnte. Es sollte nicht spottend wirken, gewiss nicht. Daher räusperte sie sich schnell und versuchte, einen ernsthafteren Gesichtsausdruck aufzulegen, doch ihre Mundwinkel konnten ein erfreutes Lächeln einfach nicht verstecken. „Gerne.“, stimmte sie Eric mit einem Nicken zu, um ihn nicht weiter auf die Folter zu spannen. Dann wanderte ihr Blick noch einmal hinunter zu Sarah. „Wie könnte ich bei so einer netten Einladung nein sagen?“ Sie zwinkerte dem Mädchen zu und ihr Lächeln wurde noch etwas breiter, als sie wieder zurück zu Eric sah. Sie meinte nicht bloß die überschwänglichen Worte des Mädchens, die in der Tat sehr herzlich gewesen waren, sondern auch die vorherigen Worte ihres Vormunds. Und dabei war es Selina ziemlich egal, wie es wohl nach außen wirken würde, wenn sie mit Mr. Malone und seiner Nichte zusammen dorthin ging. Sie war doch um Gottes Willen nicht das Zentrum der Welt, warum zerrissen sich dann trotzdem noch so viele Menschen das Maul über sie? Doch das interessierte die Schmiedin nicht im Geringsten. Auch wenn sie sich jetzt bereits das ein oder andere entsetzte Gesicht vorstellen konnte, wie von Mrs. McKay oder vermutlich sogar ihrer eigenen Mutter.
Joe war auf Matts Antwort hin doch etwas überrascht. Es war mehr als nur offensichtlich, dass Matt nicht darüber reden wollte und Joe würde nicht nachbohren. Er konnte sich nur zusammenreimen, was passiert war, womöglich hatte sein Freund die Stelle also nicht bekommen. Er hoffte für Matt, dass er sich irrte, auch wenn er natürlich selbst nicht sicher war, was er davon halten sollte, wenn sein Freund zum Deputy werden würde. Der Rest der McKays zog an ihnen vorüber und Joe bemerkte den Blick, den Matt seinem Vater zuwarf. Vielleicht hat dein Vater einfach nicht daran gedacht, wollte er erst sagen, doch wenn er jetzt auch noch Stellung für dessen Vater bezog, würde Matt bestimmt noch weniger begeistert von der ganzen Angelegenheit sein. Stattdessen ließ er Matts Ärger unkommentiert. Joe fragte sich leise seufzend, weshalb er es überhaupt zugelassen hatte, dass man ihn immer mehr in diese Sache mit hineinzog. "Du weißt aber, dass ich mir vor deinem Vater keinen Fehler leisten will?", gab er auf die Bitte um den kleinen Gefallen zurück. Er blickte Matt ernst an, verzog den Mund und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. Er sollte hier vermutlich der klügere, weil ältere, sein. "Wenn du nicht rechtzeitig kommst ...", begann er. ... dann hast du noch mehr Ärger als sowieso schon, beendete er den Satz in Gedanken. Und er hatte McKay im Grunde versprochen, dass er keinen Ärger machte. Wie oft hatte er sich immer gesagt, er würde sich nicht in die Probleme anderer Leute einmischen? Und wie oft hatte er genau das getan? Oft genug, um zu wissen, dass es keine schlechte Einstellung war. Nur war Matt nicht einfach irgendein dahergelaufener Typ, und abgesehen davon brauchte er seine Hilfe, auch wenn es dabei "nur" um das Mädchen ging. Bei der ganzen Sache war ja der Tisch selbst nicht das, was wirklich wichtig war, sondern dass er nicht schon wieder als unzuverlässig und schlecht erzogen dastehen wollte, zum zweiten Mal am selben Tag. Dennoch, Joe konnte notfalls immer noch woandershin reisen, wenn es ihm hier nicht mehr gefiel. Matt dagegen konnte nicht einfach verschwinden. Nur wollte Joe im Moment gar nicht weg. "Gut, dieses eine Mal, aber bau keinen Mist, ja?", sagte er, schenkte Matt noch einen fragenden Blick und wandte sich dann ab. Sein Blick streifte erneut das fremde Mädchen, bevor er die Kirche verließ. Vermutlich hatte er ja Recht und sie war die, von der er gesprochen hatte, das Alter jedenfalls schien zu stimmen. Er setzte draußen wieder seinen Hut auf und ging, die Leute, die noch vor der Kirche waren, nicht wirklich beachtend, die Stufen hinunter. Joe steckte seine Hände in die Hosentaschen und machte sich auf den Weg zum Gästehaus. Bestimmt machte er sich zu viele Sorgen und alles würde gut laufen. Was sollte denn schon schief gehen.
John mit Emily im Gespräch mit Arthur, Matt geht, Adrian kommt dazu
Der Sheriff wandte sich zum Gehen, doch er fing Adrians Blick auf und blieb stehen. Freundliche fragte er, ober ihm helfen könne. Adrian nickte lächelnd, kam auf den Sheriff zu und hielt dessen Blick höflich stand. "Bitte verzeihen Sie, ich wollte Ihr Gespräch keinesfalls stören. Doch gestatten Sie mir, dass ich die Gelegenheit nutze und mich kurz vorstelle. Mein Name ist Adrian Smith. Doktor Adrian Smith. Dies ist meine Familie. Wir sind am Freitag hier angekommen und obwohl noch vieles einzurichten ist, war es mir ein Anliegen diesem Gottesdienst beizuwohnen." Er machte nur eine kurze Atempause. "Ihrem Stern nach zu urteilen sind Sie der Hüter des Gesetzes in dieser Stadt?" lächelte er dann freundlich und versuchte mit der Offensichtlichkeit dieser Tatsache eine entspannte Note anzuschlagen.
Adrian wirkte nicht aufdringlich oder unterwürfig. Aus seiner Sicht hatte er einen sozial gleich gestellten Mann vor sich, es bedurfte also weder des Speichelleckens, noch einer Abwertung. Und Adrian hatte gute Umgangsformen. Adrians Familie hielt sich weiterhin schüchtern im Hintergrund. Seine Frau war eh daran gewöhnt mit den Kindern zusammen nur als Familie und nicht einzelnd vorgestellt zu werden. Adrian sah darin auch keine Notwendigkeit. Nur, wenn Jemand fragte, nannte er die Namen. Die Familie gehörte schließlich ihm.