Sophie und Cassidy am Tresen der Rezeption, Luka hinter Cassidy
Am Rande nahm Cassidy wahr, dass die Browns mit ihrer Schwester an ihnen vorbei zum Speisesaal marschierten und fühlte sich daher gleich etwas sicherer im Umgang mit Sophie. Auch Matt war weiter gegangen und die restlichen Anwesenden standen nicht bei ihnen sondern in Grüppchen und schienen sich über die Predigt zu unterhalten. Da würde niemand herüber sehen oder seine Ohren spitzen. Aber da war auch schon gleich wieder der anfängliche Ärger auf Sophie verfolgen, als sie sehen konnte, was ihre ruppigen Worte angerichtet hatten. Sicher, Sophie hatte noch nie, sah man einmal vom Streit am See im Sommer ab, groß dagegen gehalten. Sie steckte ein und duckte sich. Wie auch jetzt. Doch in Cassidys Augen war das überhaupt nicht nötig. Sophie hätte sich ruhig verteidigen können oder Cassidy wegen des Tones tadeln dürfen. Irgendetwas eben, dass Cassidy gezeigt hätte, dass das Leben in ihrer Freundin noch vorhanden war. Nun war es an Cassidy betreten auf die Theke zu starren und nicht so recht zu wissen, was sie sagen konnte, um die Anspannung zu lösen. Sie hätte besser Elisa vorhin davon überzeugen sollen, nicht mit herein zu kommen. Sie hatte ja genau gewusst, was passieren würde.
"Ist schon gut," murmelte Cassidy genauso hilflos zurück, wie Sophie sich unnötig entschuldigt hatte. Mehr wollte auch Cassidy nicht einfallen und das tat ihr wiederum sehr leid. Zum Glück hatten sie die Unterhaltung rasch auf John gelenkt, der zwar auch kein besonders gutes Thema zwischen ihnen beiden war, aber dennoch half, ein Gespräch fortzusetzen. Zumindest waren Sophies Informationen über John sehr hilfreich und Cassidy konnte etwas aufatmen. Es gab keinen Zwang für sie in den Speisesaal zu gehen. Ihr Vater würde aber dennoch auf sie warten, da war sie sich sicher. Aber sie hatte jetzt eine Ausrede, um sich später verteidigen zu können, sollte es doch Ärger geben. Ein kurzes, zufriedenes Lächeln huschte über ihre Züge, zum Teil nicht nur wegen der gefunden Ausrede, sondern auch dank Sophies Einladung. Da musste sie sie kein zweites Mal bitten. Sie leistete ihr nur zu gerne Gesellschaft. In den vergangenen Wochen, fast Monaten hatte ihre Beziehung zu Sophie darin bestanden, dass sie sich entweder aus dem Weg gegangen waren oder bei einem Treffen ihre Probleme herunter gespielt hatten. Es war durch Thunder etwas zwischen sie getreten, das Cassidy schon eine kleine Weile befürchten ließ, sie würde Sophie für immer verlieren. Nicht wie erst kürzlich stattgefunden durch einen Selbstmordversuch, sondern einfach... so. Langsam und quälend. Weil man sich fremd wurde, weil man sich nichts mehr zu sagen hatte, weil man den gemeinsamen Problemen nichts gemeinsam entgegenstellen konnte. Man fing an ein neues Leben zu suchen und ein Teil davon war Elisa geworden. Sie hatte angefangen den erdrückenden Erinnerungen an Thunder zu entfliehen, während Sophie begonnen hatte, sich in diesen zu verlieren. Was am Montag passiert war, hatte Cassidy wachgerüttelt. Sie wusste nun mit Sicherheit, dass sie nicht mehr weiterfliehen wollte und auch kein neues Leben brauchte. Sie brauchte schlicht ihre Sophie zurück. Und das ging wohl nur mit Geduld und mit Kampf. Da sie Gott nicht gerade mit viel Geduld ausgestattet hatte, würde sie sich eben aufs Kämpfen verlegen müssen. Darin kannte sie sich aus. Im Moment wusste Cassidy nur noch nicht so recht, wo sie damit anfangen sollte. Aber vielleicht war es ein guter Start einfach hier zu bleiben und Sophie die Zeit zu vertreiben.
Sie humpelte um die Theke herum und lehnte sich mit der Hüfte dagegen. Längeres Sitzen war einfach noch nicht möglich und sie sah auch weder einen Stuhl noch die Möglichkeit den Fuß hochzulegen. "Ich bleib einfach ein bisschen hier stehen und vertreib dir die Zeit. Viel los ist ja nicht," die meisten BEsucher gingen sowieso gleich in den Speisesaal weiter. Trotzdem würde das Gespräch zwischen ihnen warten müssen. Der Ort hier war denkbar ungünstig. "Aber ich frag bestimmt nicht Ruth nach einem Tee. Die schaut mich doch eh schon an als wäre ich der Teufel in Person, nur dafür erschaffen, dich ständig vom rechten Weg abzubringen," sie lächelte grimmig, auch wenn ihr gar nicht zum Scherzen zu mute war. Ruth war nämlich so ein Thema für sich...
Erneut erfasste ein kühler Luftzug Cassidy und sie sah eher gelangweilt Richtung Tür um nachzusehen, wer jetzt wieder angekommen war. Vielleicht der Reverend? Dann könnte sie Sophie entführen... aber nein, es war nicht Stevenson, sondern ein hochgewachsener, dunkelhaariger Mann, den Cassidy gelegentlich auf den Straßen gesehen hatte. Sie wusste nicht wie er hieß, noch wo er wohnte oder arbeitete. Das er nicht gleich auf die Theke zuging, nahm Cassidy ohnehin an, er würde hier jemanden suchen, erwarten oder einfach weitergehen. Deswegen verlor Cassidy auch gleich wieder das Interesse an ihm und sah zu Sophie zurück. Gerade im Begriff sie zu fragen, wie es ihr denn nun wirklich ging, so ganz ohne Lüge und Beschwichtigungen für Außenstehende, fing sie einen schnellen Blick von ihr auf, der deutlich um Entschuldigung bat, dafür, dass Sophie sich an den Fremden wandte und ihrer Arbeit nachging. Cassidy seufzte leise, aber keineswegs enttäuscht. Dass Sophie arbeiten musste, hatte sie ja gewusst. Nur die Geduldsübung fiel ihr dabei etwas schwer...
Der Weg von der Kirche zu dem Gästehaus des Ortes war ruhig verlaufen. Ben und Abigail hatten sich in die Reihe der Bürger eingereiht, die sich gleich einer Schafsherde über die Mainstreet zum Gästehaus bewegten. Wirklich viele Worte hatte sie auf dem Weg nicht gewechselt mit Ben. Ihr gingen immer noch die Gedanken durch den Kopf, bezüglich des grossen Mannes. Die vielen Für und Wieders die um ihn kreisten und wie die Zukunft wohl aussehen mochte. Ob nun mit ihm darin oder ohne und wenn mit, dann auf welche Weise. Für Ben schien die Sache ja wesentlich einfacher und auch wesentlich definitiver zu sein, als für die kleine Töpferin. Ein Mann, oder Junge. Er war nicht der hellste, aber er hatte ein gutes Herz. Sie würde sich wirklich Gedanken machen müssen was sie wollte, was sie vom Leben erwartete. Wenn es ein einfaches Leben war, ohne viel Klimbim und einen verlässlichen und hart arbeitenden Mann an ihrer Seite, dann reihte sich Ben sicherlich in der Gruppe der besseren Partien ein. Wollte sie einen gebildeten Mann, dann stand er wohl ganz hinten in der Reihe. Aber konnte sie sich erlauben wählerisch zu sein. Sie liess den Blick über die anderen Männer schweifen, die vor ihnen liefen. Es schien ja genug Junggesellen zu geben aber ob diese Interesse an ihr haben würden? Abigail bezweifelte es. Sowas war noch nie vorgekommen, warum also sollte sich das hier ändern. Alles gegeneinander abgewogen stand Ben gar nicht mal so schlecht da. Er war stark, er war geduldig, ein lieber Kerl den sie ohnehin schon ins Herz geschlossen hatte und sie kannte ihn, wusste recht genau was auf sie zukommen würde.
Sie erreichten das Gästehaus und Ben, wenn auch auf seine liebenswürdig holperige und leicht ungeschickte Art, hielt ihr die Tür auf und Abigail trat ins Warme der Rezeption. Am Tresen war die kleine Rothaarige und ein blondes Mädchen, das Abigail schon in der Kirche gesehen hatte mit dieser Niggerin. Na, da hatte die Rezeptionistin isch ja schönen Umgang ausgesucht, wenn sie mit Niggerfreunden verkehrte. Tragisch. So jung und schon so schlechter Umgang. Armes Ding. Ein hochgewachsener Mann, fast so gross wie Ben, wenn auch deutlich schmaler und bei weitem nicht so kräftig, stand vor der Rezeption und wurde gerade von dem Mädchen bedient, indem diese fragte was er den wolle. Eine recht überflüssige Frage eigentlich, wie Abigail fand da der Mann wohl vermutlich genauso zum Empfang wollte wie der Rest des Ortes. Sie lächelte aufmunternd zu Ben hoch, der schon wieder verlegen seine Hände knetete und wartete bis er die Tür geschlossen hatte, bevor sie mit ihm an ihrer Seite auf die Rezeption zuging. Abigail hatte die Garderobe entdeckt. Den Mantel abgeben und dann in den Gästeraum, in dem sicherlich schon einige Camdener zugegen sein würden. Sehen wer noch alles im Ort lebte und wer neu hinzugekommen war, wer nichtmehr hier war, sie freute sich irgendwie darauf. Alles in allem also eine zauberhafte Idee des Reverend, diesen Empfang zu veranstalten.
Für Ben war der Weg zum Gästehaus durchaus nicht so gleichförmig gewesen wie für seine Begleiterin. Der riesige Mann war mit stolzgeschwellter Brust neben ihr hergelaufen und hatte ununterbrochen darauf geachtet, daß nicht etwa irgendein winziges Hindernis sich ihr in den Weg stellte. Sein breites Gesicht glänzte vor Freude und Zufriedenheit. Wie lange hatte er davon geträumt, so mit seinem Mädchen zu gehen, in aller Öffentlichkeit, ein stolzer Bürger, der hart arbeitete und sein eigenes Mädchen hatte! Nun ja, so gut wie jedenfalls. Ein Mann also, der nicht weniger wert war als all die anderen, mochten sie auch noch so viel schlauer sein als er. Denn daß er nicht so viel im Kopf hatte wie andere, das wußte der Hüne durchaus, und er haderte auch nicht oft damit. Nicht um seinetwillen. Nur Abby wollte er gern alles bieten, was sie verdiente: einen Ehemann, der sie nicht nur ernähren und beschützen, sondern auch klug für sie entscheiden konnte. Für ihr Auskommen und ihre Sicherheit zu sorgen, ebenso wie für das all ihrer Kinder, das traute er sich mittlerweile zu. Der Weg war lang genug gewesen, der ihn vom allseits verspotteten Dorfidioten bis zum ausgebildeten Handwerker geführt hatte. Nur was die Entscheidungen anging... er ahnte, wie schwer es für ihn sein würde, einer Familie vorzustehen, was doch die Aufgabe eines guten Familienvaters war. Und auch Abby konnte und würde von ihm erwarten, daß er die Zügel in die Hand nahm, er ganz allein. Alles andere wäre ja auch für sie eine öffentliche Demütigung gewesen, und für sein Mädchen wollte er doch nur das beste! Nein, sie hatte nichts anderes verdient als eine anständige, christliche Familie, in der alles so war, wie es sein sollte. Dieser Gedanke beunruhigte ihn mitunter. Aber sie war klug, viel klüger als er, das wußte er. Und wenn sie sich für ihn entschieden hatte, dann konnte das doch schließlich nur eines heißen: Sie war sicher, daß sie sich seiner Führung würde anvertrauen können. Sich selbst und ihre Kinder.
Und dieses Vertrauen gab ihm Mut. Wenn Abby der Meinung war, er könne es schaffen, dann irrte sie sich gewiß nicht! Sie war nämlich wirklich nicht nur schön und ein anständiges, herzensgutes Mädchen, sondern auch sehr klug. Ja, das war sie. Von ihren sehr viel nüchterneren Überlegungen, die ihm vielleicht einen bösen Schlag versetzt hätten, ahnte der Mann mit den gewaltigen Körpermaßen nichts. So kam es, daß er glückselig strahlte, vom Verlassen der Kirche bis zu ihrer Ankunft am Gästehaus. Natürlich riß er sofort die Tür auf, um sie eintreten zu lassen, achtete aber dieses Mal darauf, beim Schließen nicht mehr so viel Schwung hineinzulegen, so daß der Türrahmen diesmal nicht zitterte. Im Warmen nahm er seinen Hut ab und machte sich bereit, Abbys Mantel und ihre Haube entgegenzunehmen, wenn sie sie ablegen würde. Das machten Gentlemen so für feine Damen, er hatte es sich von anderen abgeschaut und wußte daher genau bescheid. Indem er an ihrer Seite zum Tresen trat und liebevoll auf sie hinabsah, erinnerte er sich indes der Pflichten eines Gentlemans auch Fremden gegenüber. Er wandte sich den beiden weiblichen Wesen zu, die im Raum waren, deutete eine ungeschickte Verbeugung an und ließ für jede ein "N’Tag auch, Miss" hören, das für einen so riesigen Mann überraschend leise und schüchtern klang. Dabei lächelte er unsicher. Keinesfalls wollte er Abby mit einem Fehltritt blamieren. Dem Mann schenkte er ein linkisch wirkendes Grinsen und ein "Tach, Mister." Schließlich blickte er wieder hilfesuchend auf Abby hinab. Beim Reden war sie einfach geschickter und auch etwas flinker als er.
Sophie und Cassidy am Tresen der Rezeption, Luka kommt dazu, kurz darauf betreten Ben und Abby die Rezeption
Luka war geduldig, war das doch hier alles noch so neu und doch fremd für ihn, und das, obwohl er schon einiges von diesem Land und den Menschen mitbekommen hatte. Er konnte somit nicht ahnen, was die beiden jungen Frauen verband. Natürlich hatte er Worte unabsichtlich aufgeschnappt, nachte sich vielleicht auch Gedanken, was diese zwei Frauen, beide an Krücken gefesselt verband. Aber das ging ihn nichts an und er wollte einfach auch nicht stören. Das die blonde junge Frau ungeduldiger war, als die andere, bekam er nicht mit, stand er doch hinter ihr und schaute sicher eher um.
Doch dann wandte sich die junge Frau hinter der Rezeption an ihn und nun hatte sie seine volle Aufmerksam. Luka lächelte, aber nicht übertrieben, eher bescheiden, als die junge Dame ihn fraget, wie sie ihm helfen könne. Genau darum ging es: Luka war das erste Mal hier. Zwar nahm er nun langsam war, dass dieser Empfang wohl gleich neben an sein musste, denn er hörte viel, wenn auch noch durch die Tür gedämpftes Stimmengewirr, aber deshalb kannte er sich hier doch noch längst nicht aus. Luka trat dann neben die andere Frau, lächelte ebenfalls freundlich, zog sich aber seine Jacke schon aus und schaute Sophie dann freundlich an. »Mein Name sein Luka Towac und ich wollte zu Empfang von Reverend. Ich hier in Haus sein das erste Mal.« Er schaute kurz hinter Sophie. Ja, deis war eine Rezeption, dass kannte er gut aus Wien. Und so lächelte er erneut. Denn auch und gerade Luka erkannte ja die Krücken. »Darf ich Jacke selber aufnehmen .... eh hängen, denn ich nicht möchten Umstände machen?!« Wieder lächelte Luka, aber es war kein anzügliches oder sonst ein seltsames Lächeln. Er war einfach höflich. Dennoch war in seinen Augen noch die Frage, ob er hier überhaupt richtig war.
Zwischenzeitlich hatte ein erneuter kalter Luftzug sie fast alle erreicht, als erneut die Tür aufgegangen war. Die junge Frau hatte allen freundlich zugenickt und auch der Mann, der noch etwas größer war als Luka, der ihm etwas linkisch zu winkte, aber auch hier nickte Luka freundlich. Das war schon ein seltsames Paar, aber Luka machte sich darüber keine Gedanken. Erst einmal wollte er seine Jacke aufhängen, da dies wohl so üblich war und er aber es gerne selber machen wollte, da er ja sah, wie die junge Frau gehandikapt war. Ich dürfen??« Fragte Luka und wollte nach einem Bügel greifen. Allerdings fragte er sich schon, wie man eine Empfangsdame an diesen Ort setzten konnte, die doch sicherlich Schwierigkeiten hattte, ihrer Arbeit nachzugehen. Aber das war Luka egal. Zu wenig wusste er von den Menschen hier und vielleicht litt das Haus an Personalmangel oder es gab einen andern Grund.
Nur kurz schaute er noch einmal zu der jungen Frau, ebenfalls auf Krücken, und sein Blick war freundlich und leicht entschuldigend, da er ja nun an die Rezeption getreten war, eben aber auch, um der anderen anzudeuten, dass er seinen Mantel gerne und gut selber aufhängen und sie nicht strapazieren wollte. Alles was er an Informationen wissen wollte war lediglich, ob er hier richtig war, auch wenn er es inzwischen irgendwie ahnte, dass dem so war. Aber einfach die junge Dame an der Rezeption zu übergehen, wollte er nicht. Das wäre unhöflich gewesen. Sie saß nämlich sicherlich nicht einfach zum Spass hier.
Und zudem hatte er eh den Eindruck, dass die beiden Frauen, vielleicht Freundinnen, etwas zu besprechen hatten. Luka wollte da nicht stören. Er wollte nur zu diesem Empfang.
Sophie und Cassidy am Tresen der Rezeption, Luka dabei, Ben und Abby kommen dazu
Ben warf eine freundliche Begrüssung in die Runde, oder besser gesagt, er bedachte jeden der im Raum anwesenden Personen mit einer solchen und began, wie es sich gehörte, bei den Damen auch wenn es in diesem Falle eher Mädchen waren. Dieses arme, fehlgeleitete Blondchen, das so vertraut mit der Niggerffamilie umgegangen war. Sie hatte wohl nicht allzuviele Freundinnen im Ort, wenn sie zu solch drastischen Massnahmen und Kontakten zurückgreifen musste. Ein bedauerliches Schicksal. Wenigstens war Ben das damals erspart geblieben während der Schulzeit. Die Rothaarige kümmerte sich um den anderen, ebenso hochgewachsenen Mann, der gerade in einem fürchterlichen Englisch etwas fragte. Abby schaute etwas irritiert zu dem grossen Mann, dessen seltsamen Akzent sie noch nie gehört hatte. Man schien wirklich nirgendwo vor diesen Imigranten sicher zu sein. Schlimm. Erst das Lager vor dem Ort und jetzt schon die ersten die in den Ort reinsickerten. Wo sollte das nur hinführen? Der Fremde wollte, wie er gerade kundtat, wohl auch zum Empfang, eine Feststellung die Abigail erneut eine Augenbraue leicht hochziehen liess. Gehörte der Mann etwa auch zur Gemeinde, oder hatte der Reverend etwa auch die Imigranten aus dem Zeltlager eingeladen? Das wäre ja.... Wenn der Herr ein einsehen hatte, liess er das Gesindel in seinen Zelten erfrieren. Holländer, Deutsche und womöglich noch Iren die da hausten. Undenkbar wenn die hier alle siedeln würden. Katholiken, Protestanten und Barbaren. Sowas hätte es früher nicht gegeben.
Abigail versuchte ihre leichte Entrüstung zu überspielen und sah zu der Rothaarigen. "Guten Morgen Miss." lächelte sie freundlich und nickte auch Cassidy kurz zu. Selbst zu einer Begrüssung des Ausländers liess sie sich hinreissen. "Mister Tovac" Seinen Namen hatte sie ja gerade gehört als er sich den Mädchen vorgestellt hatte. Dann began sie aus dem Mantel zu schlüpfen, lächelte dankbar zu Ben, als dieser ihr dabei half. Wenn sie das richtig sah, hatte Ben sogar schon gewartet das sie den Mantel ablegen würde, quasi parat gestanden. In dem einfachen Mann steckte doch irgendwo ein kleiner Kavallier und Gentleman. "Danke Ben." Mit den Worten zog sie auch die Haube vom Kopf und verstaute sie in der Tasche des Mantels, den Ben in den Händen hielt und darauf wartete das Luka seinen Mantel abgegeben hatte, damit Ben an die Reihe kam. Unauffällig schaute sie auf die Blessuren der beiden Mädchen. Beide gingen an Krücken umher. Sophies Bein schien geschient zu sein, das der Blonden nur verbunden. Sie wollte leiber nicht wissen was die beiden angestellt hatten um sich solche Verletzungen zuzuiehen. Von sittsamen Verhalten schienen zumindest beide nicht sehr viel zu verstehen oder zu halten.
Sophie und Cassidy am Tresen der Rezeption, Luka dabei, Ben und Abby kommen dazu
Ein merkwürdig boshaftes Gefühl befiel Sophie, als sie sah, wie sehr ihre Entschuldigung Cassidy aus dem Konzept brachte. Zeigte es ihr doch, dass ihre blonde Freundin schon selbst erkannt hatte, dass ihre Worte zu harsch gewesen waren. Sie hatte bereits festgestellt, wie man anderen mit aggressivem Entschuldigen unangenehm sein konnte. Wenn ihr also nichts anderes übrig blieb, dann wurde das zu ihrer Waffe. Es war ja sinnlos zu versuchen, sich und ihre Haltung zu Elisa zu erklären. Cassidy war eigentlich die erste, die verstehen sollte, dass man sich manchmal selbst im Weg stand und dass man erst einen Weg finden musste. Aber dieses Konzept konnte sie wohl leider nicht von sich selbst auf andere übertragen. Doch Sophie wollte sich nicht streiten. Sie wollte wieder zurück zu einem unbeschwerten Umgang mit Cassidy, der ihre Sorgen vertrieb. Wollte wieder die Schmetterlinge, die den ganzen Sommer lang durch ihren Bauch gehüpft waren, wenn sie nur Cassidys Blicke auffing und wusste, dass sie allein ihr galten.
Jetzt hatte es den Anschein als wäre es ihnen gelungen, das gefährliche Thema ab zu schließen und Cassidy entspannte sich sichtlich. Dankbar griff sie Sophies Vorlage auf und Sophie bemühte sich redlich nicht allzu offensichtlich zu strahlen. Sie hatte gelernt, dankbar für kleine Dinge zu sein, und Cassidy jetzt bei sich zu haben, wo sie einmal nicht von einem zornigen Vater irgendwohin geschleppt wurde. „Das... ist schön. Sag' nur, wenn du irgendetwas brauchst.“ erwiderte sie deswegen. „Eine warme Decke oder irgendetwas.“ Sie sah ein, dass es Cassidy in ihrem Zustand schwer fiel sich mit ihr hinter die Theke zu quetschen. Sie hatte ja völlig vergessen, wie teuer auch Cassidy ihren eigenen Todeswunsch bezahlt hatte. Sie selbst hatte einen merkwürdigen Frieden mit dem verlorenen Ohr getroffen. Ihr hätte auch die Nase abfrieren können und das wäre um einiges schlimmer gewesen. Wahrscheinlich wäre es viel schlimmer gekommen, wenn Major Shephard nicht gewesen wäre. Sie sollte ihm noch für seine Freundlichkeit danken, aber das gestaltete sich als schwierig, da der brummelige Soldat im Fort arbeitete, und im Umland eine Farm bewohnte, so dass er nur selten in Camden an zu treffen war. So nahm sie nahm das Ohr stillschweigend als den Preis, den Gott von ihr für ihre Tat gefordert hatte. Nur Abends, wenn sie die Haare löste, tastete sie manchmal noch nach dem Stumpf. „Hast du denn noch Schmerzen?“ erkundigte sie sich leise bei Cassidy, denn dieses Thema war nun wirklich zu persönlich, um es vor allen Leuten zu besprechen. Leider hatte ihr unbedachtes Angebot mit Ruth dazu geführt, dass sie sich wieder hinaus aufs Eis begeben mussten, denn Ruth und Cassidy waren noch nie sonderlich gut miteinander ausgekommen. Die Köchin machte einfach kein Hehl daraus, dass sie Cassidy für einen schlechten Umgang hielt. Du bist viel zu hübsch, um ein Teufel zu sein.lag es Sophie auf den Lippen, doch so schüttelte sie nur lächelnd den Kopf. „Das ist vielleicht wahr, aber sie würde mir doch keine Bitte abschlagen. Mir armen verletzten Mädchen...“ Ein bisschen Schalk funkelte in ihren Augen, denn sie war sich durchaus bewusst, wie gut sich die Karte der hilflosen Jungfer in Nöten immerzu ausspielen ließ und sie hatte auch wenig Skrupel sie zu benutzen.
Sie konnte Cassidys Ungeduld beinahe spüren, als das kalte Wetter erneut Leute hereinspülte. Sophie sehnte jetzt schon die Pause herbei, wenn sie nicht gezwungen war, sich ständig mit neuen Leuten auseinander zu setzen. Der dunkelhaarige Mann richtete das Wort an sie und es kostete Sophie einen kleinen Kraftakt, nicht offensichtlich von seinem tiefen Akzent irritiert zu sein. Woher er wohl kommen mochte? Er sah nicht aus, als wäre er aus dem Süden, dann musste er Europäer sein. Von Europa hatte Sophie, die in ihrem Leben nie über St. Johns hinausgekommen war, natürlich nicht viel Ahung, aber die alte Welt hatte sie stets mit seiner Kultur und seiner alten Geschichte fasziniert. Sein Lächeln war jedoch liebreizend und abgesehen von seinen Sprachschwierigkeiten schien er ein echter Gentleman zu sein, denn auch er bot sich sofort an, die Gaderobenarbeit für sie zu tun. „Da sind Sie hier genau richtig.“ lächelte Sophie aufmunternd, zögerte kurz, kam dann aber zu dem Entschluss, dass es wesentlich gescheiter war, wenn er seine Sachen selbst aufhängte. Kathleen würde sich noch überlegen, ob es eine gute Idee gewesen war, Sophie in der Rezeption sitzen zu lassen. Aber irgendwer musste die Gäste schließlich in Empfang nehmen und Kathleen und Ruth waren völlig damit beschäftigt im Speisesaal nach dem Rechten zu sehen. Da konnte man an der Rezeption noch am ehesten Abstriche machen. „Das … ähm.. ist sehr freundlich, Mr. To... Toväc.“ meinte sie und hielt ihm den Bügel hin, so dass er ihr – sobald er die Jacke darauf platziert hatte – den Bügel zurückgeben konnte und sie sich nur umdrehen musste, um sie auf zu hängen.Hoffentlich hatte sie seinen Namen richtig wieder gegeben.
Hinter dem Europäer waren zwei vereiste Gestalten eingetreten, die unterschiedlicher kaum hätten sein können. Die zierliche Ms. Archer wirkte neben dem hühnenhaften Mr. Dowry beinahe wie ein Kind. Doch es war der Riese, der mit kindlicher Zurückhaltung grüßte. Sophie warf ihm einen schüchternen Blick zu. Viel mehr als die Namen der beiden wusste sie nicht. Ob sie zusammengehörten? Da lag eine Zärtlichkeit in den Augen des Riesen, wenn er die kleine Frau neben sich betrachtete, die ihr bekannt vorkam. Automatisch grüßte sie zurück: „Guten Tag, Sir … Miss. Ich bin gleich bei Ihnen.“ Natürlich war das im übertragenen Sinne gemeint, denn aufstehen und zu ihnen hinüberlaufen wäre schon ein Kunststück für sich, wo die Leute relativ dicht gedrängt in der kleinen Rezeption standen. Aber sie hatte so eine Hoffnung, dass der galante Riese, der seiner Freundin gerade aus dem Mantel half, ihr vielleicht ein wenig entgegenkommen würde.
Sophie und Cassidy HINTER der Theke (nix da geschientes Bein sichtbar oder neben Cassidy treten ) Luka VOR dem Tresen, Ben und Abby kommen dazu
Cassidy hatte als Antwort für Sophie ein feines Lächeln auf ihren Lippen. Es stand doch außer Frage, dass sie hier blieb. Aber natürlich freute es sie zu hören, dass Sophie womöglich sich genau das erhofft hatte. Nur wegen dem Angebot schüttelte sie gleich wieder den Kopf. "Es ist alles in Ordnung, Sophie. Ich brauche nichts, wirklich. Keinen Tee, keine Decke," und mit gesenkter Stimme und einem vorsichtigen Blick über die Theke hinweg fügte sie hinzu: "Ich hab doch schon alles wichtige hier." Ein breites Lächeln wollte die eher stimmungstrübende Frage von Sophie nach Cassidys Wohlbefinden vertreiben, aber Cassidy musste wohl ehrlich zur Freundin sein. Ähnliches hatte sie ja gerade vor zwei, drei Minuten auch eingefordert. Sie lächelte dennoch tapfer weiter. "Es geht so," wich sie weniger geschickt aus. Schließlich kannte Sophie sie gut genug, um zu wissen, dass ein Alles in Ordnung, meist doch hieß, dass gar nichts in bester Ordnung war. Aber Cassidy wollte Sophie nicht auch noch ein schlechtes Gewissen wegen ihren Schmerzen bereiten, und zog es vor, wie üblich die Tapfere zu spielen. "Du kennst mich doch," sie grinste schief. "Ich bin hart im Nehmen." Wobei es in Bezug auf Ruth gar nicht so sehr stimmte. Cassidy war im Umgang mit anderen Menschen durchaus geübt und geschickt, wie sie selbst fand. Nur manchmal war sie vielleicht zu direkt und zu laut, aber das verdankte sie wohl ihrem ach so tollen Vorbild John. Aber meist half ein gewinnendes Lächeln, ein bittender Blick und sicherlich ihr hübsches Gesicht, um doch noch an das Ziel zu gelangen. Dass ihre Bescheidenheit einen wesentlichen Teil dazu beitrug verbarg sich vor Cassidy. Sie selbst sah sich weder so selbstlos und hilfsbereit wie es ihr letztens der Major bescheinigt hatte, noch empfand sie sich als recht bescheiden, wie Elisa eben erst behauptet hatte. Nein in Ruth' Nähe wurde Cassidy oftmals sehr schweigsam und es war ihr sogar hin und wieder gelungen Sätze daher zu stottern. Woran das lag wusste Cassidy nicht zu sagen. Womöglich war ihr der Eindruck wichtig, den sie auf Ruth hinterließ, weil diese so große Stücke auf Sophie hielt und leider überhaupt keine auf Cassidy. Das setzte Cassidy doch häufiger etwas unter Druck. "Na ja, wenn du sie fragen willst... dann gerne. Aber du musst nicht extra jetzt aufstehen und zu ihr in die Küche gehen," lenkte Cassidy ein, einsichtig darüber, dass Sophie eindeutig die besseren Karten bei Ruth hatte, als sie.
Der dunkelhaarige Riese war inzwischen näher getreten, fast so, als hätte er einen Moment gebraucht, um sich zu trauen. Vielleicht erschreckte ihn auch der Anblick zweier junger Frauen hinter der Theke, zumal Sophie und sie recht blass und abgeschlagen von den erlebten Tagen waren. Mit einem Lächeln, das erneut zurückhaltend wirkte, nahm der Mann sichtlich dankend die Aufmerksamkeit von Sophie an. Als er auf ihre Frage antwortete, zog Cassidy angesichts des schweren Akzentes eine Braue in die Höhe und hatte Mühe ihm zu folgen. Scheinbar wollte er zum Empfang und seien Jacke abgeben. In der Zwischenzeit öffnete sich erneut die Eingangstür und zwar so schwungvoll, dass Cassidy gar nicht anders konnte, als hinüber zu sehen, wo eine blonde, zierliche Frau in Begleitung eines grobschlächtigen Riesen die Rezeption betrat. Manche Menschen konnten wirklich richtige Trampel sein. Erneut zwei fremde Gesichter, dachte Cassidy und fragte sich langsam, ob sie irgendetwas wichtiges in den letzten fünf Tagen verpasst hatte. Irgendetwas, das so viele Fremde anzog. Flüchtig warf Cassidy einen zweiten Blick auf die beiden, als diese grüßten. Da Sophie sich im Gespräch mit diesem Mister Towatsch oder so ähnlich befand, größte Cassidy schon einmal mit einem höflichen "Guten Tag," zu mehr fühlte sie sich nicht verpflichtet, gehörte sie ja nicht zum Personal. Sie sah zurück zu dem Fremden mit seinem Akzent und wunderte sich kurz, wieso er sich mit seiner Bitte an den Empfang gewendet hatte, wenn er seine Jacke selbst aufhängen wollte. Sie sah mit einem fragenden Blick zu Sophie hinab und verkniff sich ein Grinsen. Wahrscheinlich waren ihm die Achselkrücken nicht verborgen geblieben, auf die sich Cassidy gestützt hielt und war in der Annahme sie würde mithelfen von einer Einschränkung ausgegangen. Sie war ja kurz davor diesem Mister Towatsch vor Augen zu führen, dass sie und Sophie keine hilflosen Wesen waren, nur weil sie a) weiblich und b) verletzt waren. Sie war immerhin den ganzen Weg hier her gehumpelt! Da konnte sie auch noch Sophie beim Aufhängen der Jacken und Mäntel helfen. Doch Sophie dachte gar nicht daran, sich auf die Verstimmung von Cassidy einzulassen und reichte dem Mann bereits einen Kleiderbügel. Auch die Neuankömmlinge legten ab und Sophie bat sie um einen Moment Geduld.
Sophie und Cassidy HINTER der Theke, Luka und Abby VOR dem Tresen, Ben geistig überfordert und orientierungslos auch irgendwo dabei
Unschlüssig stand der riesige Mann neben seiner Begleiterin, während einige kurze Worte des Grußes zwischen den Anwesenden ausgetauscht wurden. Er fühlte sich ein wenig unbehaglich und hoffte nur, ihm würde kein peinlicher Fehlgriff passieren wie so oft bei ähnlichen Gelegenheiten. Seinen Hut in den Händen drehend sah er dem fremden Mann zu, der einem der Mädchen mit einer Jacke half. Nachdenklich runzelte er die Stirn. Die Aussprache des Fremden war alles andere als flüssig und klang ungewohnt, er mußte also von weit weg stammen. Vielleicht aus dem Süden? Ben hatte gehört, man spreche dort Spanisch. Vielleicht war der Akzent des Mannes ja spanisch. Dann allerdings fehlte der große Hut, den man dort im Süden doch immer trug. Er musterte den Mann angestrengt nachdenkend, konnte sich aber nicht ganz klar darüber werden, ob seine Vermutung wohl richtig sei. Er wurde erst wieder aus seinen Überlegungen gerissen, als Abigail aus ihrem Mantel zu schlüpfen begann. Er half ihr aus dem Kleidungsstück, bekam dafür einen Dank zu hören und strahlte sie an. "G-gern, Miss Abby!" Er wartete, bis sie ihre Haube verstaut hatte, und legte den Mantel dann vorsichtig über seinen Arm, als sei sie eine Reliquie. Mit stolzgeschwellter Brust baute er sich dann hinter dem Fremden auf, um Abbys Mantel wie auch den seinen abzugeben. Ab und zu drehte er sich zu seiner kleinen Angebeteten um und lächelte sie ein wenig einfältig an, als wollte er ihr zeigen, wie gut er seine Sache machte.
Der Fremde vor ihm war recht groß, doch konnte Ben ohne Probleme über seine Schulter nach vorn schauen. Die beiden Mädchen dort waren viel kleiner als er, so klein und zierlich wie seine Abby. Dennoch, oder gerade deswegen, wurde er etwas nervös, wann immer ihre Blicke sich auf ihn richteten. Elterlicherseits war ihm stets eingebleut worden, man müsse sich Frauen gegenüber respektvoll verhalten. Er war zwar von recht simplem Gemüt, wußte aber durchaus um seine Tolpatschigkeit, wenn es um gesellschaftlichen Umgang ging. Geschicklichkeit besaß er nur für handwerkliche Arbeiten. Arbeit, damit kannte er sich aus, und dabei halfen ihm seine immensen Körperkräfte auch. Wenn es um Zurückhaltung und feine Manieren ging, das hatte er trotz aller geistigen Beschränktheit gelernt, waren sie ihm eher im Wege. Wenn er sich die aus seiner Sicht zerbrechlichen Körper der Mädchen betrachtete, hatte er stets Angst, ihnen zu nahe zu kommen, sie am Ende durch irgendeine unbedachte Bewegung zu verletzen. Das war nur bei seiner Abby anders. Wenn er mit ihr allein war, verließ ihn diese Angst. Im Moment allerdings fing er langsam zu schwitzen an, während der Moment nahte, in dem er den beiden Mädchen gegenüber stehen würde. Seine gewaltigen Hände begannen feucht und ein wenig zittrig zu werden. Seine Lippen bewegten sich lautlos, während er sich mit zur Decke verdrehten Augen einzuprägen versuchte, mit welchen Worten er die Mäntel übergeben wollte. Er durfte nicht über den Satz stolpern, sonst würde er wieder zu stottern anfangen und Abby blamieren.
Sophie und Cassidy HINTER der Theke, Luka und Abby VOR dem Tresen, Ben auch da, Luka geht
(Sorry, dass mir nicht klar war, dass auch Cassidy inzwischen neben Sophie HINTEN dem Tresen steht, ist nun mit eingebaut)
Wie gut, das Luka keine Gedanken lesen konnte. Denn das er ein Immigrant war, hatte man ihm schon so manchmal negativ vor Augen gehalten. Dabei waren alle Vorfahren dieser Weissen, ja sogar die der spanisch-stämmigen alles einmal Einwanderer gewesen. Aber hier waren alle bisher wirklich freundlich gewesen. Natürlich hatte es immer seltsame Blicke gegeben, weil er eben besonders durch sein schlechtes Englisch und seinem Akzent mit dem rollenden, wenn auch weichen R auffiel. Aber an diese Blicke hatte er sich inzwischen gewöhnt und gelernt, sie so gut es ging zu ignorieren. Nur wenn ihm jemand offen gegenüber verbal Ablehnung zeigte, kam es schon mal vor, dass er seine Stimme erhob. Aber Luka war von Natur aus ein friedlicher Mensch. Und sollten die Leute doch denken, was sie wollten. Immerhin hatte er in Wien studiert, einer Metropole, wenn gar Weltstadt, welche auf eine lange, kulturelle und politische Geschichte zurückblicken konnte.
Nun aber freute sich der Kroate einfach nur über den freundlichen Service der Rothaarigen und deren aufmunterndes Lächeln, als sie meinte, dass er hier genau richtig sei zu dem Empfang. Und es freute ihn, dass seine Höflichkeit mit Dank angenommen wurde und so nahm er den Bügel entgegen, hängte seine Jacke darüber und reichte sie der jungen Dame mit einem ebenfalls freundlichen, dankbaren Lächeln zurück, damit sie diese zu den anderen hinter sich hängen konnte. Inzwischen stand auch die blonde junge Damen hinter dem Tresen, das war ihm wohl zwischenzeitlich entgangen, vielleicht, als er sich kurz nach den Neuankömmlingen kurz umgeschaut hatte, oder aber auch, als der Pianospieler und vor diesen weitere Leute an ihnen vorbei gerauscht waren, oder als ein anderer Mann (Arthur) den Speisesaal verlassen hatte. Ein Kommen und Gehen. Zwei Damen am Empfang waren Luka fremd, aber vielleicht war das hier so üblich, oder man half sich eben gegenseitig, denn es war ja offensichtlich, dass die Rothaarige gehandicapt war. Oder es waren eben einfach Freundinnen, wie Luka ja schon eben annahm, wegen dem leisen Gespräch, dass länger war als die übliche Prozedur eines Empfangs.
»Ich Ihnen danken, Miss!« betonte Luka dann noch einmal, ohne dabei zu wirken, als diente seiner Höflichkeit irgendeiner Art von übertriebener Freundlichkeit oder Charme. Luka hatte nicht nur einfach gute Manieren, sondern hatte jahrelang in Wien gelebt und gearbeitet. Und dort war Höflichkeit eine Tugend.
Doch nun wurde es Zeit, die junge Dame nicht weiter aufzuhalten, welche die dazu gekommenden Gäste kurz vertröstet hatte. Und so nickte er Sophie und auch Cassidy, noch mit einem kleinen Lächeln zu, das deutlich machte, dass er nun gehen würde. Dem Hünen und der kleinen Lady hinter sich hatte er ja schon zum Gruss zugenickt und beide hatten zurückgegrüsst, die kleine Frau hatte sogar ebenfalls wie Sophie seinen Namen genannt. Und beide versuchten ihn so gut es ging so zu sprechen, wie er ihn ausgesprochen hatte.
Und so drehte er sich in Richtung der Tür, hinter der die vielen Stimmen drangen, nickte kurz den beiden weiteren Gästen im Raum zu und begab sich schliesslich in den Speiseraum, innerlich nun doch etwas angespannt, da er nun doch recht viele Bürger treffen würde.
ooc Sorry nur kurz, irgendwie gerade ein kreatives Loch...
Sophie und Cassidy hinter der Theke, Luka und Abby und Ben vor dem Tresen, , Luka geht
Die junge Blonde liess sich zu wenig mehr als einem kurzen "Guten Tag" hinreissen. Da sie hinter dem Tresen der Rezpetion sass, ging Abby davon aus das sie für das Gästehaus arbeitete, aber wohl noch recht neu war denn bei der Schokolade die sie mit Ben hier eingenommen hatte, war die Kleine nicht dagewesen. Zumindest hoffte Abby das die Blonde noch neu war, denn ansonsten konnte sie dem Haus hier ernstlich schaden. Die Rothaarige war da wesentlich geschäftiger, eifriger und auch höflicher. Der Imigrant wurde, trotz seiner offensichtlich fremden Abstammung, doch sehr zuvorkommend behandelt von dem Mädchen. Ein gutes Zeichen von wirklichem Service. Die Rothaarige hatte das verstanden. Etwas das die Blonde wohl noch lernen musste. Ben strahlte sie an, als sie den Mantel auszog und Abby lächelte zurück. Er hielt ihr den Mantel, bis sie die Haube verstaut hatte und reihte sich dann hinter dem Imigranten ein. Obwohl der Mann schon sehr gross war, Ben hatte keine Mühe über dessen Schulter zu schauen aber Abby sah auch die Nervosität die sich in Ben wieder breit machte. Der Ärmste, im Speiseraum würde er ja zum reinsten Wrack werden wenn ihn das hier schon so aufregte. Auch sein einfältiges Lächeln, das er ihr nun immer mal wieder zuwarf, während er hinter diesem Tovac wartete, erwiderte sie, aufmunternd. Ben schien da Bestätigung zu suchen, das er seine Sache gut machte. Das Englisch von dem Mann war, wie Abby fand, recht schwer verständlich. Naja, jeder lernte mal und wenigstens bemühte er sich überhaupt die Landessprache zu sprechen wo immer er auch herkommen mochte.
Schliess drehte sich Mr Tovac in Richtung der Tür, nickte kurz ihr und Ben begab sich schliesslich in den Speiseraum. Damit war Ben an der Reihe mit dem Mantel und seiner Jacke. Die Rothaarige schien gehandicapt zu sein, zumindest bewegte sie sich so und auch das Mr Tovac angeboten hatte die Jacke selber aufzuhängen deutete darauf, das sie wohl nicht so gut auf den Beinen war derzeit. Sie würde helfend einzpringen wenn Ben Probleme haben würde mit den beiden Mädchen. In Gegenwart von anderen und besonders Frauen, egal welchen Alters, war er ja immer etwas unsicher. Selbst bei ihr noch stellenweise, wenn auch lange nicht so schlimm wie bei anderen.
Sophie und Cassidy hinter der Theke, Ben und Abby vor der Theke, Martin kommt dazu
Martin kam nun herein und bemerkte sofort die Wärme als er die Tür zumachte. Bei der Kälte draußen war er nur noch froh wieder was warmes zu spüren. Er schüttelte noch ein wenig den Schnee von Stiefeln ab und sah dabei zur Rezeption. Er sah noch einen großen Mann, der etwa die gleiche Größe hatte wie Luka und eine kleine Frau, die wohl in Begriff waren zum Speiseraum zugehen. Hinter der Theke waren ein blondes Mädchen und eine junge rothaarige Dame auf Krücken. Diese Zwei waren wohl hier angestellt oder eine von ihnen arbeitete hier.
Wie kann man den mit Krücken arbeiten?
Martin ging dann zur Rezeption, mit einen kurzen ''Guten Tag.'' begrüßte er die Anwesenden und zog sein Mantel aus, so das er nur noch einen Bügel brauchte. ''Und der Empfang ist im Raum daneben?'' zeigte er in Richtung Speiseraum wo er Stimmen vernahm. Er sah noch zu den Mann rüber, der wohl etwas nervös war. Seine zittrigen Hände waren nicht zu übersehen. Was er wohl hatte? Martin musste wohl warten, also wartete er geduldig ab bis er dran war und die Antwort auf seine Frage war auch nicht von Nöten.
Sophie und Cassidy hinter der Theke, Martin, Abby und Ben vor dem Tresen, , Luka geht
Psssst, eigentlich sind Abby und Ben noch da.
Wie immer wehrte Cassidy Sophies Versuche, sie zu verwöhnen ab. Manchmal schien es ihr fast als habe die Freundin Angst, ihr damit zusätzliche Arbeit zu bescheren. Dabei tat Sophie nichts lieber, als Cassidy mit kleinen Aufmerksamkeite zu überraschen. Ihr Lieblingsgericht zu kochen, ihr heiße Schokolade ans Bett zu bringen oder ihre Kleider aus zu bessern. Doch jetzt hätte lächelte sie nur scheu, ohne zu Cassidy hinüber zu sehen. „Du weißt immer genau, was du sagen musst.“ murmelte sie leise zurück und war doch sichtlich geschmeichelt davon, das Wichtigste für Cassidy zu sein. Doch gleich darauf wurde ihr Blick mitfühlend und sie nickte. Sie hatten ihren eigenen Code, der besagte, wie schlecht es einem wirklich ging, ohne dass jemand anders es mitbekam. Bei Cassidy konnte man immer davon ausgehen, dass es ihr schlechter ging, als sie zugab. Doch es war nicht schwer für Sophie, das zu durchschauen. Cassidy musste stets die Tapfere sein, also überließ Sophie ihr diese Rolle. Also nickte sie nur mit einem kleinen bedauernden Lächeln. Sie war sich der eigenen Schuld an Cassidys Schmerzen bewusst, hätte gerne etwas getan, um sie zu lindern, doch hier mitten in einer geschäftigen Veranstaltung war das völlig unmöglich. „Es ist ja bald Mittagspause.“ versicherte sie Cassidy dann, so dass für sie beide die Aussicht auf eine Pause von dem geschäftigen Trubel und auch die versprochene Tasse Tee von Ruth nicht in allzu weiter Ferne war. Wenn sie ehrlich war, begann sie bereits, diese Pause herbei zu sehnen. Auch wenn sie nicht viel mehr tat, als da zu sitzen und höflich zu grüßen, war es anstrengend, für jeden ein Lächeln zu erübrigen. Harte körperliche Arbeit war es nicht, aber sich ständig Leute um sich zu haben, die etwas von ihr wollten, war auf seine ganz eigene Art anstrengend.
Mr. Tovatsch hatte ihre undankbare Gedanken zum Glück nicht bemerkt. Er hatte wirklich ausgesprochen gute Manieren und sie wollte sich nicht undankbar ihm gegenüber zeigen. Dass die englische Sprache ihm Schwierigkeiten machte, war ja schließlich nicht seine Schuld und da er so sichtlich bemüht war, ihr keine zusätzlichen Umstände zu bereiten, war sie bereit ihm seine Fremdartigkeit zu verzeihen. Ob er wohl bei Bekannten wohnte? Ihr fiel niemand ein, der in letzter Zeit einen Ausländer aufgenommen hatte, aber Ruth hätte ihr sicherlich erzählt, wenn er im Gästehaus untergekommen wäre. Für den Saloon hatte er irgendwie zuviel Klasse. Die Männer die dort abstiegen, stellte sie sich in erster Linie vulgär vor. Ein wenig musste sie sich strecken, um den Haken an seinen Platz zu hängen, aber das war immer noch besser, als ständig herumrennen zu müssen, also klagte sie nicht, sondern entließ den Mann mt einem: „Schönen Tag noch, Sir.“
Dann wandte sie sich dem Paar zu, welches zuvor eingetreten war, nur um zu erkennen, dass sie die Gäste wohl schneller durch winken musste, wenn sie nicht wollte, dass sich eine Schlange bildete. Mr. Dowry hatte aber schon die Kleider der ihn begleitenden Dame schon in der Hand. Sichtlich ein Kavalier und das ließ in ihr die Hoffnung keimen, er würde – wie Mr. Tovätsch vor ihm – ihr zumindest ein Stück weit entgegenkommen. Automatisch hatte sie nach weiteren zwei Haken gegriffen und stellte jetzt aber ein erhebliches Problem fest. Zwar schien der große Mr. Dowry bis zum abnehmen der Mäntel gekommen zu sein, doch jetzt legte er allen Anschein nach erst einmal eine Pause ein. Seine Lippen bewegten sich, aber kein Laut kam darüber und seine Augen starrten an irgendeinen fernen Punkt. Ein hilfloser Blick traf Cassidy. Was sollte sie denn jetzt tun? Ihn an zu sprechen und ihn auf zu fordern, ihr die Sachen zu geben, wäre irgendwie unhöflich und ihr fiel auch kein Weg ein, seinen Lapsus geschickt zu überspielen. „Verzeihung... Sir?“ erkundigte sie sich so leise, dass man schon die Ohren spitzen musste, um sie überhaupt noch zu hören. Leider musste in genau diesem Augenblick noch ein weiterer Mann eintreten. Das Gesicht war ihr unbekannt, doch er seine Kleidung war etwas abgetragen und sein Kinn zierten Bartstoppeln. Solche Gestalten sah sie öfters und auch wenn sie nicht zur feinen Gesellschaft gehörten, so waren sie doch Alltag. Wohl ein Durchreisender oder jemand der hier in Camden sein Glück versuchen wollte. Nur, dass er denkbar ungelegen kam, denn jetzt fühlte sie sich gedrängt und ihr Gebaren wurde ein wenig hektisch, als sie versuchte die Aufmerksamkeit von Mr. Dowry auf sich zu lenken und nur mit Mühe der Versuchung widerstand ihm mit den Kleiderbügeln unter der Nase herum zu fuchteln.
OOC: Cassidy setzt mal eine ganze Runde aus. Viel mehr als alles noch mal beschreiben, was in der Rezeption passiert ist nicht nötig. Denkt euch einfach ein freundliches Lächeln und ein stummes Zunicken für jeden, der kommt und weitergeht
Sophie und Cassidy hinter dem Tresen, Abby und Ben davor, Martin kommt dazu
Völlig auf den bevorstehenden Wortwechsel mit dem einen der Mädchen konzentriert, bekam Ben wenig davon mit, wie der Mann vor ihm sich radebrechend verabschiedete und in Richtung des Speiseraums wandte. Er registrierte auch nicht die peinliche Pause, die sich danach dehnte, wartete die junge Frau am Tresen doch auf ihn. Doch er war noch nicht ganz so weit. Der riesige Mann wollte Abby zeigen, wie sehr er sich bemühte, einen guten Eindruck zu machen. Er wollte sie wissen lassen, daß sie sich für ihn nicht zu schämen brauchte, wenn sie ihm ihr Jawort gab. Daß er nicht nur ein ehrlich und hart arbeitender, sondern auch ein Ehemann für sie sein würde, der sich höflich und angemessen zu verhalten verstand, ohne sie zu blamieren. Daher feilte er in Gedanken noch immer an seinen Begrüßungsworten für die junge Bedienung, wobei er die Worte lautlos mit dem Mund formte, eine Tatsache, der er sich gar nicht bewußt war. Doch der Hüne war einfach nicht in der Lage, intensiv an etwas zu denken, ohne daß sich die Denkprozesse in irgendeiner Art äußerlich zeigten. Seine Konzentrationsfähigkeit war fürs erste ausgelastet, so daß er auch von dem neu Hinzugekommen hinter seinem Rücken nichts bemerkte und dessen Gruß nicht erwiderte.
Endlich wandte er seinen Blick doch dem Mädchen zu, das schon ungeduldig zu werden begann. Er hatte allerdings ihre Worte nicht bewußt vernommen, sondern war schlicht und ergreifend mit seiner Planung fertig geworden. Ben sah, daß der Mann vor ihm gegangen war, überbrückte die Distanz mit einem seiner riesigen Schritte und ragte dann direkt vor dem Mädchen auf. Klein war sie, und zierlich, wie Abby. Er sah, wie sie den Kopf leicht in den Nacken legen mußte, um zu ihm aufzusehen. Unbeholfen verlagerte er sein Gewicht von einem Bein auf das andere, sah zu ihr hinunter und versuchte ein gewinnendes Lächeln, das allerdings mehr dem verlegenen Grinsen eines kleinen Jungen glich, zumal er auch noch vor Nervosität rote Flecken im Gesicht bekam. "Ääähmmhmmm... n’Tag auch, Miss! Ich h-hab’ hier zwo Mäntel..." Eine offenkundige Tatsache, aber dennoch hob er seinen Unterarm an, um ihr die Mäntel zu zeigen, als müsse sie sich mit eigenen Augen erst noch von der Richtigkeit seiner Worte überzeugen. "U-und’n Hut..." Rasch zeigte er ihr auch seinen Bowler. Doch dann geriet er ins Stocken. Was hatte er gleich noch sagen wollen..? Es erschien ihm unhöflich, ihr die Sachen einfach so in die Hand zu drücken. Sie war doch auch’n schmales Mädchen, so klein, und bestimmt nicht sehr kräftig. Er hätte sich jetzt gern als Gentleman erwiesen, der Kleinen alle Arbeit abgenommen – und Abbys stolze Blicke auf sich gerichtet gesehen. Ja, vor allem das letztere hätte ihm sehr gefallen!
Aber ihm fehlte die Souveränität, mit ein paar kurzen Worten seine Galanterie zu umkleiden und einfach zu handeln. Wie immer in Gegenwart weiblicher Wesen war er gehemmt und fürchtete, irgend etwas falsch zu machen. Die gesellschaftlichen Gesten gingen ihm einfach nicht so mühelos von der Hand wie handwerkliche Aufgaben. Für die hatte er Talent. Aber Reden und zuvorkommend sein... es wollte ihm beim besten Willen nicht recht gelingen! Er spürte selbst, wie sich eine zweite Pause betretenen Schweigens zu dehnen begann, und drehte sich in seiner Not hilfesuchend zu Abigail um. Wie ein verlegener Schuljunge hielt er ihre und seine Sachen hoch. Doch dann erinnerte er sich, daß sie gewiß keinen Mann wollen würde, der sie erst um Rat fragen mußte. Daher beschloß er einfach zu handeln, wie es ihm seine Intuition eingab. Er wandte sich dem Mädchen wieder zu und hielt ihr nun die Sachen mit einem einfältig wirkenden Lächeln entgegen. "Da... bitte. Ich kann... also wennich... also wennse Hilfe woll’n, Miss... sollich... äh..?" Er hoffte darauf, sie würde irgendwie verstehen, was er meinte. Mädchen waren meist gut darin, Dinge zu verstehen, die man sagen wollte. Besser jedenfalls, als er darin war, sie auszusprechen.
Cassiel und Gabriel kommen aus dem Speiseraum andere Personen im Raum
Cassiel hatte sich vorsichtig durch die Menge geschoben und war nun im Vorraum angekommen. Dort standen deutlich weniger Menschen herum und so fand er eine ruhige Ecke.
Cassiel drehte sich zu Gabriel um. "Also, Mister Marlowe, was ist so dringendes mit Wind in seinem Haar!?" Nun sah man Cassiel doch ein wenig an, dass er sich Sorgen machte. Allerdings nur in seiner Stimme. Das charmante Lächeln hatte sich festgesetzt, sodaß ein Außenstehender nicht erkennen konnte, wie aufgewühlt der junge Anwalt in Wahrheit war.
Was ist bloß geschehen, dass Tadewi nicht persönlich her kommt? Ach ja, das mit dem Hängen, ok. Aber was ist denn nun bloß geschehen? Reden Sie endlich, Marlowe!