Matt zunächst mit Joe, dann mit Rebeccah (Luca u. Joe gehen unabhängig von einander)
Nur kurz erwiderte Matt das kurze Nicken des Kroaten, bevor er sich wieder Joe zuwandte. Er hatte im Augenblick keinen Blick für Luca übrig, denn noch hatte Joe auf seine Bitte weder eine Antwort, noch ging er auf den Ärger ein, den Matt gerade im Hinblick auf seinen Vater empfand. Aus dem Augenwinkel heraus bemerkte er, dass Luca sich offenbar von Rebeccah verabschiedete. "Das weiß ich doch, Joe. Ehrlich." Matt nickte mit Nachdruck, denn er rechnete es Joe hoch an, dass dieser seinem Vater er möglichst positives Bild von sich zu vermitteln suchte. Nicht, dass Matt etwas gegen Jesse hatte, nein, aber bisher hatte dieser nicht viel dazu getan, um für guten Umgang für Matt zu gelten. Allerdings und das gestand Matt dem älteren Freund durchaus zu, hatte dieser auch kaum Möglichkeiten, sich seinen Eltern zu nähern - jedenfalls nicht, ohne dass er, Matt, den Ärger des Vaters darüber zu spüren bekäme. dann kriege ich richtig Ärger.. Innerlich seufzte Matt, denn er hielt es schlicht für Unrecht, dass er für eine Verzögerung um Rebeccahs Willen bestraft werden würde. "Keine Sorge, ich bin rechtzeitig da." Davon ausgehend, dass Joe ihm den Vorsprung gewährte, war er bereits im Begriff, sich Rebeccah zuzuwenden, als der Kroate diese verließ und in den Mittelgang kam. "Danke, Joe - und ich bau' keinen Mist, versprochen." Beinahe hätte Matt dem Freund diese Bemerkung übel genommen, aber er meinte auch in dessen Ton nicht nur Mahnung sondern auch ehrliche Anteilnahme an seiner eigenen Person gehört zu haben. Dennoch schien Joe sich nicht wohl in seiner Haut zu fühlen, denn er hatte angedeutet, sich zukünftig rauszuhalten. Genauso wie er es dem Freund anrechnete, dass dieser ihm weder von dem Versuch, als Deputy zu arbeiten, abriet, noch ihm Löcher nach dem Verlauf des Gespräches mit Mr. Clayton fragte, verlangte er nun aber auch nicht, dass dieser Stellung für ihn bezog - womöglich gegen seinen Vater. Das wäre nun wirklich kontraproduktiv, denn bekäme sein Vater den Eindruck Joe unterstützte Matt gegen die väterliche Autorität, wäre ein Umgangsverbot für Matt die Folge - und dann wär das hier nicht der Beginn, sondern das Ende einer echten Freundschaft. Gerade als Matt sah, wie Rebeccah ihm einen flüchtigen Blick zuwarf und dann, wie ein scheues Reh, an ihm vorbei zu huschen gedachte, machte sich Joe nun auf den Weg nach draußen. Darüber war Matt weniger überrascht, sondern eher erstaunt. Joe schien recht viel Feingespür zu besitzen, denn möglicherweise reagierte Rebeccah auf dessen Anwesenheit so scheu. Eigentlich hatte Matt gedacht, mit Rebeccah vor Joe zu gehen, aber so war es ihm auch Recht. Joe würde wohl kurz vor ihm ankommen und wer weiß, ob er nicht schon in Bezug auf einen Tisch Wesentliches unternommen hatte, bis er mit Rebeccah im Gästehaus ankam?
"Rebeccah - warte. Bitte." Matt hielt Rebeccah auf, in dem er sich ihr in den Weg stellte und hoffte, dass ihr Verhalten mit Joes Anwesenheit hinreichend zu erklären war. Shy girl.. Ein warmes Gefühl stieg in ihm auf, als ihm diese Worte in den Sinn kamen, und eben so warm, hatte seine Stimme gerade geklungen. "Bitte, Rebeccah. Mir ist das wirklch ernst. Ich..." Kurz unterbrach Matt sich und suchte in Rebeccahs Antlitz nach einer Spur des Lächelns, das ihn so verzaubert hatte. "Ich kann es Dir nicht weiter erklären, außer damit, dass Du mir mein Herz geraubt hast- mit Deinem süßen Lächeln. Erweist Du mir die Ehre?" Matt hatte Herzklopfen, als er Rebeccah nun seinen Arm bot, so wie er es oft bei den Erwachsenen gesehen hatte.
John mit Emily im Gespräch mit Arthur und Adrian (Adrians Familie im Hintergrund)
So, also doch ein Bürger in Not und das an einem Sonntag Vormittag, ging es John durch den Kopf, als der Fremde auf seine Frage hin nickte und dann mit einem charmanten Lächeln näher trat. Mit etwas Glück würde es sich nur um einen Hühnerdiebstahl handeln, oder um eine Kleinigkeit, die zur Anzeige gebracht werden wollte. Zumindest wagte John zu hoffen, dass er nicht noch vor dem Mittagessen die Stadt verlassen musste, um dem Mann zu helfen. Als dieser um Verzeihung bat, weil er dachte eine Unterhaltung gestört zu haben, winkte John ab. Im Grunde hatte er mit Mister Waltham nur kurze Worte gewechselt und sie waren eben im Begriff gewesen, die Kirche zu verlassen. Von seiner Seite aus, gab es da nichts zu verzeihen, denn einen Schaden hatte nichts genommen. Dafür erfuhren Emily, Mr. Waltham und er eingeschlossen, dass sie es scheinbar mit dem neuen Arzt der Stadt zu tun hatten. Das war ja einmal erstaunlich schnell gegangen. John war geneigt zu glauben, dass Dr. Leigh schon länger mit ihrer Abreise gedanklich gespielt hatte und deswegen auch frühzeitig einiges für ihre Nachfolge veranlasst hatte. Ein Arzt also. Das würde Camden Village sicher gut tun. Die Bürger waren weder mit Dr. Leigh noch mit ihrer Vorgängerin wirklich warm geworden. Auch wenn sich beide die größten Mühen gegeben hatten. Dr. Smith hatte wohl schlicht den Vorteil, dass er ein Mann war und zudem wirkte er charmant und offen. Zumindest erweckte er diesen Eindruck. Zwar irritierte es John, dass ihm die Gemahlin von Dr. Smith nicht weiter vorgestellt wurde, noch der Arzt Wert darauf lag, dass man sich die Hände schüttelte und die beiden Kinder ihre sicherlich gute Kinderstube vorführten, aber da der Doktor so schnell weitersprach, dass ein Nachfragen kaum möglich war, verflüchtigte sich diese Irritation in Windeseile. Ihm blieb nicht einmal Zeit den Arzt entsprechend willkommen zu heißen, denn schon wurde er auf seinen Stern angesprochen. Er konnte zur Bestätigung nicken.
"Ja, ich kann es kaum leugnen," sagte John auf seine schlichte Art, aber mit etwas Humor in der Stimme. Und um nachzuholen was ausstand, reichte er Dr. Smith die Hand. "Sheriff Clayton. John Clayton," stellte er sich rasch vor. "Ich schätze sie haben mich nicht ohne Grund aufgesucht, Dr. Smith? Gibt es ein Problem?"
Rebeccah im Begriff zu gehen, Joe vor ihr, Matt hält sie auf
Rebeccah hielt den Blick gesenkt und nahm daher wenig von ihrem Umfeld wahr. Dass der fremde junge Mann bei Matt inzwischen ebenfalls auf dem Weg nach draußen war, oder Luka bereits die Kirche verlassen hatte, entzog sich ihrer Kenntnis. Doch selbst wenn sie dies beobachtet hätte, hätte es sie nicht mehr zurückgehalten. Sie wollte nur noch rasch an Matthew vorbei, ehe ihr ihre eigene Dummheit zu deutlich bewusst wurde. Im Moment fühlte sich ihr Stolz noch nicht sehr verletzt an, aber sie befürchtete einen Schmerz, wenn sie zu sehr darüber nachdachte, wie leicht es einem hübschen jungen Mann wie Matthew gelang, einer dummen Pute wie ihr den Kopf zu verdrehen. Sie glaubte sich bereits in Sicherheit, als plötzlich Matts Stimme erklang. Seine Stimme und diese nannte sie beim Namen, ganz sanft und warm. So weich klang ihr Name nicht einmals aus Nicholas Mund. Jetzt musste sie wohl stehen bleiben und reagieren. Alles andere wäre doch sehr unhöflich gewesen. Zudem schrie in ihr alles danach Matthew zu gehorchen. Sie wollte es gerne, auch wenn sie wusste, dass sie besser daran wäre zu gehen. Letztendlich entschied sie sich dafür, stehen zu bleiben und hob ihren Blick. Die neugier auf das, was er von ihr wollte war größer, als die Furcht vor dem was er mit ihr alles anstellen konnte und wollte. Erschrocken, weil Matt sich ihr in den Weg gestellt hatte, zuckte Rebeccah zurück. Damit hatte sie nicht gerechnet. Auch nicht damit, dass er wieder alleine war. Verwundert sah sie sich nach dem Fremden um, doch dieser schien die Kirche verlassen zu haben, denn egal wohin sie ihren Blick auch richtete, sie entdeckte ihn nicht wieder.
Wie seltsam heftig ihr Herz auf einmal schlug, kaum dass sie Matt in die Augen geblickt hatte. Wie sonderbar rot ihre Wangen wurden, so dass sie ihr Glühen spüren konnte... War das tatsächlich Matt, der dies in ihr auslöste? Merkwürdige Gefühle... Rebeccah wusste nicht richtig zu sagen, ob sie diese Gefühle mehr ängstigten, als sie ihr gut taten. Sie waren ihr fremd und sie hatte niemanden, der sie ihr erklären könnte. Sie wusste, dass sie damit nicht zu Nicholas gehen konnte. Ein reiner Instinkt, weniger ein Wissen. Doch so verwirrt wie sie über ihre Gefühle auch war, war dies nichts gegen die Irritation, die sie bei Matts Worten empfand. Er sprach so wirr, dass Rebeccah im ersten Moment völlig perplex dastand und dann ganz automatisch nach seinem Arm griff, den er ihr ganz Gentleman, reichte. Was... wie... was war ihm ernst und wie geschah ihr gerade? Sie glaubte ihr Herz spränge ihr gleich aus der Brust, so heftig schlug es. Ihr Puls raste und die Berührung von Matts Arm löste ein merkwürdiges Kribbeln aus, das durch ihren ganzen Körper zu laufen schien. Und was soll sie haben? Ihm das Herz gestohlen? Und sie hatte was? Ein süsses Lächeln? Nun, das gefiel ihr auch wenn sie sich damit der Eitelkeit schuldig machte. Die war ihr gerade herzlich egal... zum ersten Mal in Rebeccahs Leben vergaß sie sich Sorgen über die Sünden zu machen und über Buße. Sie wollte nur genießen und aus Matts Mund weitere charmevolle Komplimente hören... Nur erklären.. dass musste er ihr im Moment tatsächlich nichts. Sie strahlte, während sie an Matts Seite zum Ausgang schritt und hatte bereits erneut Nicholas und Luka vergessen. Nicht einmal flüchtig dachte sie daran, was Nicholas sagen würde, wenn sie mit Matt an ihrer Seite die Kirche verließ. Sie dachte viel mehr an all die dummen Puten, die sie sonst so merkwürdigen begafften. Ja jetzt konnten sie gaffen. Die Neue, die naive Dumme, die mit einem Heiden zusammenlebte, hatte den schönsten Jungen der Stadt abbekommen... "Wer... wer, wer war das denn eben," fragte sie plötzlich in das Schweigen hinein und klag so schüchtern und zurückhaltend wie immer. Sie hatte das Gefühl gehabt, etwas sagen zu müssen und hatte nach dem erst besten gegriffen.
John mit Emily im Gespräch mit Arthur und Adrian (Adrians Familie im Hintergrund)
Adrian ergriff lächelnd die Hand des Sheriffs, der sich als John Clayton vorstellte. Dann schüttelte er den Kopf und zuckte leicht mit den Schultern. "Nein, Mister Calyton, es gibt kein Problem." Außer, dass mein Sohn gestern Abend den Wecker umgestellt hat, damit er heute nicht zur Kirche muss und ich ihm dafür nachher noch die Hammelbeine langziehen werde! "Ich gestehe, dass ich mich morgen in Ruhe bei Ihnen vorgestellt hätte, jedoch der Versuchung nicht widerstehen konnte, als ich Sie eben hier entdeckte. Bitte verzeihen Sie mir meine Aufdringlichkeit." Ein Hauch von Reue schwang mit, die jedoch deutlich als höflicher Scherz zu enttarnen war, da Adrian nach wie vor lächelte. "Selbstverständlich komme ich morgen dennoch in Ruhe zu Ihnen, sollten etwaige Formalitäten zu erledigen sein." bot er an.
Und vielleicht lassen Sie mich dann auch mal einen längeren Blick auf Ihr Auge werfen. Das sieht nämlich gar nicht gesund aus und damit sollte man nicht spaßen.
Doch Adrian verkniff sich das laut auszusprechen und sah John nur feundlich ins Gesicht. Er war neu in der Stadt und dachte gar nicht daran sich jetzt schon das ihm zustehende Recht in Anspruch zu nehmen jede Verletzung begutachten und verarzten zu müssen. Der SHeriff machte einen sicheren Eindruck auf ihn und war ganz offensichtlich kein Greenhorn mehr. Der würde schon vernünftig genug sein.
Obwohkl eric für seine Verhältnisse wohl momentan recht unsicher für Sarah wirkte, so bemerkte er auch die ihre. Und doch auch irgendwie deren Freude. der Offenheit. Auch wenn sie ein wenig auf ihrer Unterlippe nagte, ein typisches Zeichen von Unsicherheit. Ob das Eric auch so tat, oh je, wenn ja, wie peinlich ... Aber als Sarahs Antwort kam, glaubte er darin wirklich ehrliche Begeisterung heraus zu hören. Auch wenn sie dann doch noch irgendwie einen kleinen Blick zu Eric warf. Aber Eric war selber momentan selbst zu aufgeregt, dies irgend wie zu deuten. Auch wenn er bisher glaubte, darin gut zu sein. Aber irgendwie schien hier heute alles anders zu laufen. Aber Sarah handelte irgendwie ganz unerwartet und irgendwie freute es Eric, dass sie mit ihm und Miss Tucker zusammen zum Empfang gehen wollte. Das war einfach eine ungewöhnliche Offenheit, die seine Nichte ausstrahlte. Und er wollte aber nicht weiter darüber nachdenken.
Aber zu vor war Miss Tucker dann darauf eingegangen, dass Sarah und Eric den Reverend bereits kannten und Eric nickte einfach nur, als die junge Frau dann meinte, dass die Welt doch eigentlich nur ein Dorf war. Was sollte er auch anderes darauf erwiedern, sie hatte ja recht, auch wenn es fast mehr war. Vielleicht einfach Schicksal, denn auch wenn Eric recht gebildet war, so konnte er sich die Größe dieses Landes irgendwie immer noch nicht bildlich vorstellen ...
Und das Selina ... eh Miss Tucker dann schmunzelte, verunsicherte Eric erst, liess ihn aber irgendwie auch etwas Hoffnung schöpfen. Sie war ihm wegen seines Gestammel wohl nicht wirklich böse, er hingegen fühlte sich nur schlecht. Aber Eric war auch selbstbewusst genug, zu spüren, dass es wohl gerade noch im Rahmen war. Aber auf einmal hätte er gerne den Rat seiner Schwester zu seinem Verhalten gehört, Sarahs Mutter ... sie war in solchen Dingen einfach perfekt. Aber der Rat blieb aus. Und so musste Eric damit ganz alleine klarkommen. Also, wo war sein scharfer Verstand? Aber hatte Miss Tucker nicht auch so ein, zweimal, sein Lächeln erwidert? Also so ganz unangenehm konnte es dieser selbstbewusst auftretenden Frau auch nicht gewesen sein. Oder spielte sie ihm eine unbekannte Rolle vor? Nein, so schätzte er diese Frau einfach nicht ein.
Seine Frage wegen des Empfangs allerdings schien dann auch diese Frau vielleicht etwas zu verunsichern. War er zu direkt gewesen? Wahrscheinlich. So war er nun aber mal. Er mochte Offenheit. Und er hatte Miss Tucker auch so eingeschätzt und wurde dann erst einmal nicht enttäuscht. Sie willigte ein. Und das nicht aus falschen Gefühlen. Eric strahlte, musste dies fast ein wenig unterdrücken, auch wenn er es albern fand. Und Sarah wollte es doch auch. Was also war daran falsch? Und Miss Tucker zwinkerte dann sogar noch Sarah zu. So ein Zwinkern war nicht gespielt. Sicherlich hatte es eine Bedeutung, die Eric gerade nicht zu deuten wusste, aber sie strahlte damit dennoch eine Unkompliziertheit aus, die Eric an der Frau sehr schätzte. Und er war glücklich. Sie nahm seine Einladung an. Also lächelte er auch Sarah an, als wäre sie seine Verbündete.
Schliesslich schaute er Selina wieder an und strahlte mehr, als ihm lieb war: »Danke, das freut mich ... und ... auch Sarah ...« Er lachte ein wenig steif, meinte es aber ehrlich, denn er glaubte, dass auch Sarah es wollte.
Die anderen Menschen um sie herum nahm Eric kaum mehr war. Eher so nebenbei. Ja, da war John, der als Sheriff sehr in Anspruch genommen wurde von Menschen, die Eric nicht kannte. Und auch sonst nahm er einiges wahr, aber eher unbewusst. Er kannte hier eh kaum wen und in diesem Moment war ihm einfach nur wichtig, dass er zu Sarah und auch Miss Tucker Kontakt hatte. Er mochte sonst vielleicht mehr um sich herum wahrnehmen, aber heute nicht. Er wollte es auch gar nicht.
Er strahlte erst Miss Tucker an, dann Sarah, drückte diese sanft mit der Hand an der Schulter, und schaute wieder zu Miss Tucker. Das dies vielleicht einige hier falsch verstehen konnten, interessierte auch den ehemaligen Sheriff nicht. Er fand, dass er sich noch zurückhielt, aber vielleicht war das hier im Ort dennoch anders. Egal.
»Es freut mich sehr, mit zwei so reizenden Damen gemeinsam zu dem Empfang zu gehen und ich danke beiden ...« meinte Eric dann einfach nur. Und er strahlte dabei wahrlich Freude aus und auch Erleichterung. Eric hatte nun mal so seine Probleme mit Gefühlen zum anderen Geschlecht. Er wollte erst Selina seinen Arm reichen, liess es dann aber, denn wahrscheinlich wäre es einfach zu fiel gewesen. Aber Eric strahlte auf einmal fast bis über beide Ohren, denn auf einmal wurde ihm bewusst, was Miss Tucker gesagt hatte: „Wie könnte ich bei so einer netten Einladung nein sagen?" Schöner hätte es niemand sagen können.
So glücklich und seltsam verzagt er auch war, schaute er dann aber zu Sarah, einfach um zu sehen, wie sie schaute. »Wollen wir dann?« fragte er einfach nur, bot nun allerdings eben nur Sarah seinen Arm an. Doch dann glitt sein Blick zu Selina und es war einfach sein Blick, der so etwas sagte wie: Danke, mögen sie meinen Arm nehmen, wenn auch nur in Gedanken?
Molly mit Francis im Gespräch mit Joe, (Martha u. Ben in unmittelbarer Nähe], dann Fam. McKay alleine
Molly stand ein wenig abseits, während Francis sich mit Mr. Leery unterhielt. Insgesamt machte dieser auf sie durchaus den Eindruck eines höflichen jungen Mannes. Dennoch war es wohl gut, dass Francis sich ein wenig länger mit diesem unterhielt, als es dem ersten Anschein nach nötig war. Beinahe hätte sie gelächelt, denn nicht nur hatte Matt ihnen nichts über seinen offenbar noch neuen Freund erzählt, sondern offenbar auch diesem nicht viel über sich oder zumindest, hatte er ihn nicht vorgewarnt, was seinen Vater betraf. Dass dieser nämlich genauer hinsehen würde, um Mr. Leery möglichst genau unter die Lupe zu nehmen - das war wohl auch für Matt mehr als leicht vorhersagbar gewesen. Obwohl sie von Joe immer noch nicht erfahren hatte, wovon dieser lebte oder ob er Familie hatte, war sie nicht weiter misstrauisch. Tatsächlich schien dieser junge Mann aufrichtig zu sein und damit war er für Matt allemal besserer Umgang als Jesse Harding, der ihrer Meinung nach viel zu oft betrunken war, in den Tag hineinlebte und das noch mit einem Wolf zusammen. Immerhin hatte er diesen nicht mit in die Kirche gebracht und damit weder Matt noch Ben auf dumme Gedanken bringen können. Nicht dass Ben das noch sieht und meint er dürfe unseren Hofhund als Schmusetier betrachten und mitnehmen - das hat uns gerade noch gefehlt! Nein, bei Allem was Recht ist.. Kurz warf sei einen Blick auf ihre Kinder, deren Verhalten im Augenblick ihr keine Veranlassung gab, sich über diese zu ärgern. Martha war sehr still und auch Ben war ungewohnt ruhig. In beiden Fällen schob Molly dies auf die Angst ihrer Kinder vor der noch zu erwartenden Züchtigung. Beides hatten sie diese in ihren Augen verdient, so das sie keinen mitfühlenden Blick für die Beiden übrig hatte, sondern sich wieder dem Gespräch zwischen ihrem Mann und Mr. Leery zu wandte. Gerade schlug Francis vor, dass Mr. Leery doch schon einmal mit Matt gemeinsam vorgehen solle, um einen Tisch zu reservieren. Das hielt Molly zunächst für einen guten Einfall, denn am Tisch aß es sich nun doch weit bequemer als im Stehen. Außerdem zeigte es deutlich, dass Francis mit diesem jungen Mann als Umgang für Matt einverstanden war und diesem ein Stück weit traute, denn sonst hätte er ihn wohl nicht darum gebeten. Erst als sie mit ihren Blicken Mr. Leery folgte und sah, dass Matt in unmittelbarer Nähe zu Rebeccah stand, fiel ihr ein, dass noch sie noch vor dem Gottesdienst ihrem Sohn gestattet hatten, mit Rebeccah zu gehen. Molly glaubte zwar nicht, dass Francis ihrem Sohn in der Beziehung Steine in den Weg hatte legen wollen, aber der würde dies wohl so empfinden. Molly konnte ein Seufzen nicht in Gänze unterdrücken, denn sie würde nun wohl in zweifacher Hinsicht Frieden stiften müssen. Wahrscheinlich hatte Francis Matts Anliegen, mit Rebeccah gehen zu dürfen, schlicht vergessen - oder aber vergessen, dass er diesem diese Bitte bereits gewährt hatte. Matt jedoch davon zu überzeugen, dass Francis es nur gut gemeint hatte - so wie mit dem angedachten Gespräch mit John über die Stelle - würde wohl mehr als schwierig werden. "Ja - er scheint höflich zu sein und ist wohl ein guter Freund für Matt - oder jedenfalls ein besserer als Mr. Harding." Wobei das natürlich kein Kunststück ist. Molly verkniff es sich, Francis darauf hinzuweisen, dass er Matt nun schon in zweifacher Hinsicht gegen sich aufgebracht hatte. Unmittelbar nach dem Gottesdienst war weder der richtige Ort noch der richtige Zeitpunkt, um ihren Mann darauf anzusprechen. "Hoffen wir, dass er heute Abend mehr erzählt, nicht? Gerne hätte ich Rebeccah zum Abendessen eingeladen, aber um Matts Willen bin ich froh, dass es sich nur um ein Missverständnis handelt." Molly genoss im Hinausgehen das Gefühl der Sicherheit, dass Francis ihr gerade vermittelte, obwohl er in den Gedanken offenbar bereits bei den Kindern war. Je, den Umgang Bens würde man wohl zunehmend im Auge behalten müssen und ob dieser Jeremiah nun so der beste Freund für den Jungen war, bezweifelte sie auch ein bisschen.
Draußen schneite es noch immer, so dass Molly den Kragen ihres Mantels hochschlug. Kopfschüttelnd bemerkte sie, dass in einer Ecke auf dem Kirchenplatz dieser Jesse Harding mit einer der Huren aus dem Saloon in inniger Umarmung stand. Das war allerdings nur einer von vielen Steinen des Anstoßes für die biedere Gesellschaft Camden Villages. Der Gottesdienst an sich, Jeremiah Stevensons Verhalten und die vielen Verspätungen würden wohl für ausreichenden Gesprächsstoff für den Klatsch und Tratsch der nächsten Monate reichen. Erst kurz vor der Tür zu ihrem Laden wurde ihr bewusst, welch schwere Aufgabe noch vor Francis lag. Diesem würde es wohl nicht leicht fallen die Kinder zu züchtigen. Kurz seufzte sie, als er um Verständnis dafür bat, Marthas Strafe selbst in die Hand zu nehmen. Im Grunde war sie dankbar dafür, denn ihr fiel das zunehmend schwerer, aber für Martha wäre das wohl unter des Vaters Züchtigung noch schwerer. "Selbstverständlich, Francis. Ich werde nach der Bestrafung Bens mit diesem schon einmal ins Gästehaus vor gehen." Molly ahnte, dass Martha schwer zu leiden haben würde. Im Vergleich zu ihren Vergehen, deren Betrug an ihr und dem Diebstahl war Bens Versäumnis und das Spielen mit Schnee wohl eher harmlos zu nennen - und für den Schneeball hatte er bereits Hiebe erhalten.
Matt unterdrückte ein Schmunzeln, als Rebeccah vor ihm zurückschreckte. Sie reagierte wirklich ähnlich, wie sein Pferd auf Unbekanntes. Diesen Vergleich meinte er weder verächtlich noch böse, aber er wollte auch nicht, dass sie aufgrund seines Lachens annahm, er lache sie aus oder verachte sie gar. Das lag ihm völlig fern, fürchtete er doch, dass sie möglicherweise vor ihm oder Joe Angst hatte. Es war ihm schon aufgefallen, dass sie oft nervös war und sogar verängstigt reagierte, so ein ihr fremder Mann ihr zu nahe kam. Trotz dieser Befürchtung oder gerade eben deswegen, machte sein Herz gefühlt einen Freudensprung, als sie seinen Arm nahm, sprach diese Geste doch auch Vertrauen aus. Weitere Erklärungen schienen nicht nötig zu sein, denn Rebeccah strahlte und lächelte wieder ihr bezauberndes Lächeln. Matt war sich nicht einmal sicher, dass sie seinetwegen so strahlte, aber er freute sich an seiner Nähe. "Ach, das war ein Freund von mir - Joe Leery. " Kurz fragte Matt sich, was die anderen Mädchen von Camden Village wohl nun dachten. Immerhin galt er als gute Partie und auch wenn er nie ernsthaftes Interesse an Laura Harris oder Mary Simones gezeigt hatte, so war es auch kein Geheimnis, dass er einem Flirt nie abgeneigt gewesen war. Er galt als leicht zu haben und sicherlich hatte manche ihr Herz schon an ihn verloren - und auch ihre Unschuld - , so dass von diesen wohl kaum angenommen wurde, er meine es jetzt ernst. Allerdings war ihm die Meinung einer Laura oder Mary nicht wichtig. Weit wichtiger war ihm, dass Rebeccah ihm die Ernsthaftigkeit glaubte, mit der er nun Interesse an ihr bekundete. Allerdings war Rebeccah nicht leicht zu haben und sie war auch Keine, die sich von jedem Mann anfassen ließe, so dass Matt schon ein wenig stolz war, dass sie nun an seinem Arm die Kirche verließ. Das war ein gutes Gefühl, dass er durchaus genoss und doch achtete er immer wieder auch darauf, dass er Rebeccah nicht versehentlich zu nahe kam. Sie war eben doch auch sehr schüchtern und scheu - ein shy girl eben. "Sag mal.. ich möchte sehr gerne mehr Zeit mit Dir haben - Dich kennenlernen. Magst Du gleich mit mir, also mit uns, am Tisch sitzen?" Für einen kurzen Augenblick blieb Matt auf den Stufen der Kirche stehen, denn er war sich unsicher. Hoffentlich verstand Rebeccah ihn nun richtig. Er wollte gerne mit ihr essen, plaudern und lachen - aber er war auch noch an seine Eltern und Joe ein bisschen gebunden. Man würde sich wohl einen großen Tisch teilen müssen, aber vielleicht war Rebeccah ohnehin lieber mit ihm im Rahmen seiner Familie zusammen, als mit ihm alleine. Noch schneite es vor sich hin, so dass Matt den Kragen seiner Jacke hochschlug. Rebeccah besaß einen warmen Mantel, so dass er davon ausgehen konnte, dass sie nicht gerade fror. Dennoch ging er nun so neben ihr die Stufen hinab, dass sie in seinen Windschatten geriet und der Wind ihr nicht die Haube vom Kopf wehen konnte. Kurz warf er einen Blick zu Graham hinüber, der auf Jemanden zu warten schien. Im Stillen rechnete er mit irgendeinem Spruch oder einer Bemerkung von dem Freund und stellte sich schon darauf ein, eine passende Antwort zu finden. Er war nicht bereit zuzulassen, dass nun über Rebeccah getratscht wurde. Über ihn mochte der Freund von ihm aus Bemerkungen fallen lassen, aber nicht über Rebeccah. Das würde er nicht zulassen wollen. An einer etwas abgelegenerer Ecke des Kirchplatzes sah er Jesse und Megan eng zusammen stehen. Die beiden würden ihn vermutlich nicht einmal wahrnehmen, so er nun direkt an ihnen vorbei musste und das war in Anbetracht der Tatsache, dass es Megan war, die ihm so manches Geheimnis der körperlichen Liebe gezeigt hatte, wohl auch besser so. Jesse würde wohl ohnehin nicht mit einer Bemerkung Rebeccah erkennen lassen, dass er mit ihm befreundet war.
John mit Emily im Gespräch mit Arthur und Adrian (Adrians Familie im Hintergrund)
Ein freundlicher Händedruck, wie John fand, dennoch versäumte er es nicht fest zu zugreifen. Er mochte es selbst nicht so gerne, wenn ihm ein Mann eine zu leichte Hand bot und demonstrierte gerne seine Direktheit. Allerdings konnte er einen erleichterten Gesichtsausdruck nicht gänzlich vermeiden, als Dr. Smith ihm versicherte, dass es kein Problem gab. Zumindest wohl keines, bei dem ihm John helfen konnte. Der Sonntag war gerettet, zumindest für den Moment. "Das freut mich zu hören, Dr. Smith. Keine Probleme und keine Sorgen zu haben, können die wenigsten behaupten." Nun, sicherlich würde auch Dr. Smith irgendwo der Schuh drücken, aber Privates gehörte fürs Erste zwischen ihnen noch nicht ausgesprochen. Er schmunzelte stattdessen ein wenig auf Dr. Smith weitere Worte und winkte ab. "Aufdringlichkeit ist durchaus etwas anderes. Und Formalitäten haben sie höchstens bei unserem Bürgermeister zu erledigen. Da ich sie nun kennen, ist ein weiterer Besuch kaum nötig. Allerdings könnte es sein, dass ich bei ihnen vorbeischaue. Mir wurde vor einer Woche das Jochbein gebrochen," es war wohl unnötig darauf zu zeigen und John verzichtete. Der Blick des Arztes war inzwischen zu häufig und auffällig genug auf die blaue, grüne Schwellung gewandert, um nicht anzunehmen, er würde sich dafür interessieren. "Und Dr. Leigh hatte mir empfohlen es regelmäßig kontrollieren zu lassen. Und wie ich Miss Hunter an meiner Seite kenne," er holte damit geschickt die Vorstellung seiner Begleitung nach, was er zuvor versäumt hatte und Dr. Smith in Bezug auf seine Familie nicht nachzuholen gedachte. "Wird sie darauf bestehen, dass ich dies nicht versäumen werde. Meine Haushälterin ist in diesem Punkt unnachgibig." Er streifte kurz Mister Waltham mit seinem Blick, hielt es aber in Anbetracht ihrer noch nicht einmal bestehenden Geschäftsbeziehungen für nicht höflich, wenn er ihn einfach dem Arzt vorstellte.
Mit einem Gefühl der Dankbarkeit nahm Emily wahr, wie Mr. Waltham sich auf Johns andere Seite begab, so daß die beiden Männer nicht mehr an ihr vorüber, oder besser gesagt, über die kleine Frau hinweg ihre Unterhaltung führen mußten. Sie fühlte sich ohnehin schon etwas fehl am Platze bei Männergesprächen über berufliche Fragen, konnte aber ohne einen unverzeihlichen Etikettebruch nichts weiter tun, als ergeben abzuwarten. Und darauf zu hoffen, daß ein Gentleman ihre mißliche Lage wahrnahm und entsprechend reagierte. So wie Mr. Waltham. Mit einem innerlichen Nicken sagte sich die kleine Haushälterin, daß sie den Mann ganz richtig eingeschätzt hatte. Er hatte in der Tat etwas beinahe britisches an sich. Sehr vertrauenerweckend, sehr erfreulich unter all diesen oftmals herzlichen, aber teilweise doch etwas ungehobelten Neuweltlern. So schwieg sie zwar weiterhin, wie es sich gehörte, neigte aber ihren Kopf dankend in seine Richtung, als er sie kurz mit seinem Blick streifte. Im weiteren hörte sie nur dem Gespräch der Männer zu – nicht ganz korrekt, aber angesichts ihrer Position doch verzeihlich, denn sie konnte kaum vermeiden, mitzuhören.
Ein wenig kühl wurde ihr trotz ihrer molligen Figur allerdings schon, so daß sie gelegentlich ihr Schultertuch enger um sich schlang und sich zu der Entscheidung gratulierte, heute wieder zu ihrer alten Gewohnheit zurückzukehren und ein paar Unterröcke mehr zu tragen. Während sie wartete, musterte sie Clayton von Zeit zu Zeit besorgt. Bei allem Unbehagen, das ihr der Gedanke an eine Unterhaltung mit ihm derzeit einflößte, konnte sie doch nicht anders, als um sein Wohlergehen besorgt zu sein. Noch sah er schlimm aus, hatte sich bei weitem nicht von den Strapazen und Kämpfen der letzten Zeit erholt... von denen einige nur sie verschuldet hatte, dumme, naive Gans, die sie war, einfach so in die Falle der Banditen zu tappen. Und er hatte alles möglich erduldet, um sie zu retten..! Um so weniger wohl war ihr, wenn sie ihn nun so lange dieser ungesunden Kälte ausgesetzt sah. Emily beschwor in Gedanken die Männer, ihn doch endlich in Ruhe zu lassen, damit sie ihn ins Warme bugsieren und ihm dort ein heißes Fußbad verabreichen konnte, einen Kaffee und was sonst noch vonnöten sein konnte, seine Genesung zu fördern!
Was sich natürlich erst nach der bewußten Aussprache würde ausführen lassen, denn sie kannte John Clayton mittlerweile: Er hatte angekündigt, daß er mit ihr reden wollte, und er würde es in jedem Falle tun, da würde ihr auch kein stummes Betteln mit Blicken helfen. Trotzdem sie sich davor fürchtete, war es ihrem Bemutterungstrieb aber doch noch unerträglicher, ihn hier im Freien stehen zu sehen, Wind und Wetter ausgesetzt, als Genesender! Wie sie es nicht anders gewohnt war, achtete aber keiner der Männer weiter auf sie, und warum auch? Denn seit wann hatten sich erwachsene Männer nach weiblichen Ansichten zu richten! Dementsprechend schien auch der nächste von ihnen, der offenkundig vornehme, ein ausführliches Gespräch anzustreben. Ergeben sagte sich die rundliche Britin, daß ihr nichts blieb, als zu warten und zu hoffen. Lediglich John stellte sie kurz vor, woraufhin sie bescheiden den Kopf neigte. Nach einem höflichen Nicken auch dem neuesten Ankömmling gegenüber ließ sie ihren Blick schweifen und begegnete dem seiner Frau. Zumindest nahm sie an, daß die bescheiden im Hintergrund wartende Lady mit ihm verheiratet sei und die beiden Kinder folglich ihre gemeinsamen Sprößlinge. Sie schenkte ihr und den Kindern ein warmes Lächeln, schien die Fremde doch zu sein, was Emily zu werden sich so sehr wünschte: Gattin eines ehrlichen, angesehen Mannes und Mutter hübscher, gesunder Kinder.
Sie begriff zwar nicht ganz den Grund, aber wenn sie die Mienen der beiden Erwachsenen richtig deutete, hatte sie ihnen eine Freude gemacht. Es war Sarah nicht erklärlich, warum Onkel Eric Miss Tucker nicht einfach direkt gefragt hatte, ob sie sie begleiten wolle. Er war schließlich kein solcher Angsthase wie seine Nichte. Aber aus irgendeinem unerfindlichen Grund schien sie ihm da bei etwas geholfen zu haben, das ihm schwer gefallen war. Miss Tucker ihrerseits schien über die Vermittlung des Mädchens auch nicht böse zu sein, ihrer Reaktion nach zu schließen, und so entschloß sich Sarah, ihr Lächeln vorsichtig zu erwidern. Ein wenig stolz war sie dabei schon auf sich. Immerhin hatte ein Empfang mit vielen Menschen, fremden Menschen, nichts Anziehendes für sie an sich. Doch um Onkel Erics Willen hatte sie sich aufgerafft und Miss Tucker eine glänzende Möglichkeit verschafft, das Angebot ihres Vormunds anzunehmen. So viel bekam sie nämlich schon von der Erwachsenenwelt mit, daß sie das Prinzip begriff: Eine Einladung eines alleinstehenden Mannes an eine Frau war verdächtig. Aus dem Mund eines unschuldigen Kindes dagegen – und kleine Mädchen wie sie galten den meisten grundsätzlich als unschuldig – war nichts daran auszusetzen. Die Regeln für den Umgang von Frauen und Männern waren ihr nicht so recht erklärlich, und sie war auch noch zu klein, als daß sie ihr jemand erklärt hätte. Aber ein Gespür dafür hatte sie schon, ob etwas Unbehagen auslöste oder als harmlos galt.
Wieso Onkel Eric ein so offenkundiges Interesse daran hatte, Miss Tucker näher kennenzulernen, das wußte sie wiederum nicht. Er hatte sie vielleicht wirklich lieb, einfach so. Das kam vor, und die Erwachsenen nannten das dann "auf den ersten Blick". Sarah jedenfalls mochte von Jungs nicht allzuviel wissen. Die meisten von ihnen waren laut, gemein und einem Streich auf Kosten eines so wehrlosen Opfers wie ihr nie abgeneigt. Nicht daß viele Mädchen merklich besser gewesen wären. Sie spürten genauso, wenn man sich nicht recht zur Wehr zu setzen wußte, und konnten auch sehr gehässig werden. Immerhin zogen sie einen aber nicht an den Haaren und erschreckten einen auch nicht mit Grashüpfern unter der Schulbank oder dergleichen. Nein, Jungs und Männer waren nichts für sie! Onkel Eric und Miss Tucker schienen das allerdings anders zu sehen, diesen Verdacht wurde sie nicht mehr los... Nun, da sie ihre Aufgabe erfüllt zu haben glaubte, blickte sie abwechselnd zu den beiden hoch und wartete ab, was sie tun würden. Als ihr Eric seinen Arm bot, nahm sie ihn an, bemüht, es mit der Grazie einer richtigen erwachsenen Lady zu tun, auch wenn sie doch arg weit nach oben fassen mußte, was Miss Tucker einen wohl eher komischen Anblick bot. Doch trotzdem blickte sie danach zum ersten Mal offen zu dieser hinauf. Denn zum einen erfüllte es sie schon Stolz, wenn sie nicht wie ein kleines Kind behandelt wurde. Und zum anderen lag in ihrem Blick etwas, das der Frau zu sagen schien: "Nun mach schon – du siehst doch, wie einfach es ist." Und in der Tat ging Sarah fest davon aus, daß Onkel Eric der Frau seinen anderen Arm angeboten hatte und daß sie ihn ebenfalls annehmen würde.
Es war seltsam, wie sehr sie ohne den leisesten Zweifel bereit war mit Matt in ihrer Nähe die Kirche zu verlassen. Sicherlich lag es daran, dass ihre merkwürdigen Gefühle in bezug auf ihn verrückt spielten und sie dazu drängten, aber auch daran, dass er so völlig anders roch, als die Männer in ihrer Erinnerung und in seinem ganzen Auftreten nicht unbedingt etwas bedrohliches an sich hatte, wie viele Männer, die schlicht groß, laut und ungehobelt waren. Selbst ein etwas kultivierterer Mann wie Mister Towätsch machte ihr mit seiner größe und die dahinter verborgene Kraft Angst. Matt dagegen war etwas völlig neues. Er war jung, nicht viel älter als sie, und auf seine Art nicht nur sehr charmant sondern auch sehr unsicher. Sie hatte es vor dem Gottesdienst gemerkt, als er mit den Worten so herumgedruckst hatte und auch eben hatte er alles andere als die Situation beherrschend gewirkt. Das machte ihn verletztlich und stellte ihn für Rebeccah mit ihr auf eine Ebene. Da war es nicht schwer all die Warnungen ihres Vaters zu verdrängen, die immer nur wieder davon gesprochen hatten, dass ein Mann, egal welchen Alters, nur immer das Eine von einer Frau wollten. Das Eine? Darauf hatte es nie eine Antwort gegeben und wenn sie zu sehr danach gefragt hatte, hatte ihr Vater es für viel wichter gehalten ihr eine nötige Abkühlung mittels der Rute zu verordnen. Sie wusste nichts und war völlig unaufgeklärt. Sie wusste nur, dass sie Matt mochte und sich zu ihm hingezogen fühlte. Sie wollte mehr von ihm wissen und vor allem über ihn. Es war eitel, dass es ihr sogar gefiel, wie sie an seiner Seite durch den Mittelgang schritt. Ja es konnte ruhig jeder sehen. WIe unrecht sie damit tat, sündigte und unzüchtiges Verhalten an den Tag legte, sollte ihr erst viel später am Tag in den Sinn kommen. Für den Augenblick war sie jedoch ein völlig normaler Backfisch.
Ihre Wangen glühten vor Aufregung, aber auch ein wenig aus Scham, die daher rührte, dass sie nicht sicher war in dem was sie mit Matt reden sollte. Da kam es ihr nur recht, dass er gewillt war Auskunft über den Fremden zu geben. Joe Leery... sie hatte den Namen noch nie gehört. "Er ist wohl neu in der Stadt," fragte sie vorsichtig, da sie selbst ja erst seit Ende November hier lebte und nicht wirklich wusste, wer hier regelmäßig vorbei kam oder dauerhaft lebte. Mit den nächsten Worten verwirrte Matt sie jedoch gleich wieder und sie sah erstaunt an seiner Seite hoch und zog die Stirn ein wenig kraus. "Ich glaube ich verstehe nicht ganz... ich meine... so etwas braucht doch Zeit," Rebeccah war zwar in vielen Dingen nicht aufgeklärt, aber das der richtige Mann für sie nur derjenige sein konnte, der um sie warb und sich Zeit nahm, hatte ihr ihr Vater erfolgreich eingebleut. Matt erschien ihr da ein wenig zu direkt und plumpt. Ganz so als könnte er nicht abwarten oder habe Angst darum, jemand könne sie ihm wegschnappen. Was für ein alberner Gedanke. Wer sollte das denn sein? Oder war er nur ungeschickt darin sich ihr gegenüber auszudrücken? Das wäre ja durchaus ein gutes Zeichen dafür, dass Matt ebenfalls so gut wie keine Erfahrung mit Frauen hatte und unbedarft wie sie nur versuchte das Richtige zu machen?
Die frische Luft die ihr am Eingang entgegenschlug half, damit sich ihre Wangen ein wenig erkühlten die inzwischen so stark glühten, dass sie sich für die Rötung schämte. Allerdings konnte die Luft auch nicht gerade dabei helfen ihre Gedanken zu sortieren. Ihr Herz schlug bereits wieder so heftig, dass es schmerzte und ihr ein wenig die Luft nahm. Sie befürchtete, dass sie dringend etwas gescheites noch sagen sollte, ehe Matt sein Angebot wieder zurückzog. Denn so albern es ihr auch erschien, sie wollte sehr gerne mit Matt an einem Tisch sitzen. "Das braucht es doch, Zeit?", vergewisserte sie sich unsicher bei Matt und sah wieder an ihm hoch. "Sich kennenzulernen... wenn du aber damit meinst, dass ich mich zu deiner Familie mit an den Tisch setzen soll, um sie und dich besser kennenzulernen, würde ich das sehr gerne machen. Nur wird mich Nicholas abholen kommen. Das hat er versprochen und ich habe es vorhin gänzlich vergessen. Wenn es deiner FAmilie nichts ausmacht ihr Mahl mit einem Heiden zu teilen, wird er bestimmt ja sagen," kurz huschte ien Lächeln über ihr Gesicht als sie an Nicholas dachte und an seine Großzügigkeit. "Weißt du, er kann mir keinen Wunsch abschlagen. Auch wenn ich das gar nicht möchte... ich muss ihn nur bitten. Oder besser gesagt, erst einmal finden," sie hatte inzwischen Luka entdeckt, der etwas weiter vorne stand und sich suchend umblickte. Der Grund dafür war leicht... Nicholas war nicht hier. Er stand nicht wie üblich an seinem Warteplatz und das machte Rebeccah doch ein wenig nervös und lenkte sie kurz von Matt ab. "Er scheint nicht hier zu sein..."
John mit Emily im Gespräch mit Arthur und Adrian (Adrians Familie im Hintergrund)
Adrian nickte freundlich. "Das hat alles sicherlich bis morgen Zeit. Kommen Sie einfach in der Praxis vorbei." Dann nickte er Mrs. Hunter zu als Zeichen, dass er sie wahrgenommen hatte. "Mrs. Hunter." "Mister Calyton, ich danke Ihnen, dass Sie sich kurz die Zeit genommen haben." Er reichte dem Mann erneut die Hand. "Wir werden uns sicherlich auf dem Empfang sehen. Gott mit Ihnen." verabschiedete er sich dann.
Adrian wartete höflich eine Reaktion des Sheriff ab und wandte sich dann zum Gehen.
Die ganze Situation hatte etwas Seltsames, fühlte sich deswegen jedoch keineswegs schlecht an. Es war bloß… ja, was eigentlich? Eigentlich hatte die Schmiedin damit gerechnet, dass das aufregendste und seltsamste Ereignis der heutige Gottesdienst unter dem neuen Reverend darstellen würde. Mittlerweile war diese Predigt – auch wenn sie anders und vor allem sehr erfrischend gewesen war – völlig in den Hintergrund gerückt. Es war einer dieser seltenen Momente, in denen Selina von sich selbst ein wenig irritiert war und nicht so recht wusste, was sie da eigentlich tat. Natürlich hatte sie der Einladung Mr. Malones zugestimmt, aber auch nur, weil sie seiner niedlichen Nichte einfach kein Nein entgegen schmettern konnte. Aber das war nicht der einzige Grund… es freute sie wirklich, mit den Beiden zum Empfang gehen zu können. Auch wenn es doch ziemlich gewagt war, selbst für Selinas Verhältnisse. Sie hatte Eric erst einmal gesehen, als er sich kurz vorgestellt hatte. Er war noch gar nicht lange in Camden und allein das war Grund genug, eine gewisse Distanz einzuhalten. Abgesehen von jener Distanz, die eine ledige Frau zu einem ledigen Mann sowieso einhalten sollte. Aber Mr. Malone war ihr gleich auf Anhieb so sympathisch gewesen. So weltoffen und herzlich. Und wie er mit seiner Nichte umging… Sarah selbst war ja auch ein ganz entzückendes Kind. Ein hübsches Mädchen, zwar etwas schüchtern, doch sicher gab sich das mit der Zeit auch. Selbst wenn nicht – herrje, es gab weitaus schlimmere Charakterzüge als Schüchternheit! Außerdem glaubte die Schmiedin, dass das Mädchen während dieses doch etwas absonderlichen Gesprächs gerade ein wenig aufblühte und ihr gefiel dieser freudige Charakterzug. Selina hatte immer einen guten Draht zu Kindern gehabt, schlichtweg aus dem Grund, weil sie alles andere als streng war. Weil sie alles und jedem offen gegenüber trat. Und vielleicht brauchte das Mädchen ja genau das? Dass sie behandelt wurde wie jeder andere auch, egal ob Kind oder Erwachsener, Frau oder Mann? Dass sie einfach einbezogen wurde und sich nicht bloß wie ein lebloses Anhängsel an der Hand ihres Onkels fühlte.
Doch auch Mr. Malone’s Züge sprachen von deutlicher Freude und Selina konnte gar nicht anders, als ein weiteres Mal zu lächeln. Besonders, als er dieses nette Kompliment an sie und Sarah aussprach. „Es freut mich ebenso, glauben Sie mir.“, setzte die Schmiedin noch nach und ihre Stimme ließ keinen Zweifel, dass sie es ernst meinte. Für einen winzigen Moment hatte sie diesen mädchenhaften Drang, sich eine Strähne aus dem Gesicht streichen zu müssen, obwohl diese überhaupt nicht im Weg war. Herrje, dieser Geste hatte sie sich ja noch nie bedient. Aus dem Alter, in dem sie so etwas wie mädchenhaften Scharm empfinden sollte, war sie längst raus. Wenn sie überhaupt jemals in diesem Alter gewesen war, in jungen Jahren hatte Selina doch eher burschikose Züge gehabt… Wenigstens wurde sie nicht rot, das wäre dann echt peinlich gewesen. Und wieder etwas! Als ob ihr je etwas peinlich gewesen wäre. Wenn dem so wäre, könnte sie ja kaum einen Fuß auf die Straße setzen. Es war ganz gut, dass Mr. Malone in dem Moment in Aufbruchsstimmung geriet, denn so musste Selina sich nicht weiter mit diesen verwirrenden Gedanken befassen. Was war denn nur los mit ihr? Sie machte sich doch sonst auch um nichts Gedanken. Einfach den Dingen ihren Lauf lassen, irgendwann ergab sich alles von selbst. Warum dieses Prinzip gerade heute nicht ganz rund lief, verstand die Schmiedin auch nicht.
Sie erhoben sich aus der Bank und Eric bot seiner Nichte den Arm an, und es war ein herzlicher Anblick, wie das kleine Mädchen mit all seiner Eleganz damenhaft das Angebot annahm. Sie musste sich zwar etwas strecken, um den Arm ihres Onkels richtig umfassen zu können, da er schlichtweg ein ganzes Stückchen größer war als sie. Doch der Anblick war einfach nur schön und hatte Selinas Meinung nach keineswegs etwas Lachhaftes an sich. Der Blick des Mädchens entging ihr nicht, sah sie doch zum ersten Mal von sich aus ganz unverfänglich zu ihr, anstatt den Boden unter ihren Füßen zu begutachten. Doch da lag noch etwas anderes in ihrem Blick. Selina sah von dem Mädchen zu Eric und zum ersten Mal hatte sie das Gefühl, dass sie sich gerade in einer klassischen Situation des peinlichen Schweigens befand. Sie versuchte den Blick ihres Gegenüber zu deuten, irgendetwas Aufforderndes lag darin, doch die Schmiedin war sich unsicher. Fast ein wenig ratsuchend sah sie zu Sarah zurück, auch wenn es sicherlich etwas viel von dem Kind verlangt war, die Situation ein weiteres Mal zu koordinieren. Der Blick des Mädchens war dem ihres Onkels gar nicht so unähnlich und so langsam ahnte die Schmiedin, was es zu bedeuten hatte. Aber vielleicht ging es wirklich ein wenig zu weit, wie eine Familie aus der Kirche herauszumarschieren? Ihr Anblick wurde ja wie auf dem Servierteller geboten. Auch wenn mittlerweile ja schon ein wenig Zeit verstrichen war und der Großteil der Bürger längst nach draußen gegangen und womöglich schon längst auf dem Weg zum Empfang oder eben nach Hause war. Es war nicht so, dass es Selina peinlich gewesen wäre. Doch ihr würden die schiefen Blicke für Eric und Sarah Leid tun. Und man würde ihnen in dieser Konstellation schiefe Blicke zuwerfen, so viel war sicher. Dann war Reverend Stevenson mit seiner Predigt sofort Schnee von gestern. Vermutlich erregte es so schon genügend Aufruhr, wenn sie zu dritt auf dem Empfang eintrafen, vor allem weil sie ja auch zu dritt zur Kirche erschienen waren (was jedoch eher Zufall gewesen war, aber bei manchen Leuten nützten Erklärungen schon längst nichts mehr).
Im Nachhinein konnte die Schmiedin nicht genau sagen, wie viel Zeit ihr Zögern in Anspruch genommen hatte. Vorgekommen war es ihr wie etliche Minuten, doch vermutlich steckten bloß lang gezogene Sekunden dahinter. In der kurzen Zeit hatte die Schmiedin längst genug Gründe gefunden, die eindeutig gegen Eric’s stummes Angebot sprachen. Und dennoch erwischte sie sich dabei, wie sie sich letztendlich doch in den freien Arm von Mr. Malone einhakte und ihn sogar ein wenig verschmitzt anlächelte. Einfach den Dingen ihren Lauf lassen klappte eben doch noch am Besten. Die Situation war ihr im Endeffekt doch zu schön erschienen, um sie nun mit falscher Scheu zu zerstören. Sarah strahlte förmlich und auch Mr. Malone war die Freude deutlich anzusehen, das wollte Selina den Beiden sicher nicht nehmen. Zu guter Letzt war da ja immerhin auch noch sie selbst und sie war der Meinung, dass es sich gut anfühlte. Vielleicht war es nicht unbedingt richtig, aber davon hatte sie sich noch nie beirren lassen. Wenn es falsch wäre, hätte sie sofort ein schlechtes Gewissen geplagt, oder wenigstens ein ungutes Gefühl in der Magengegend. „Ich hoffe doch, es hat Ihnen nicht wieder die Sprache verschlagen.“, meinte die Schmiedin dann in gutmütigem Scherz an Mr. Malone gerichtet und sah anschließend noch einmal mit einem Zwinkern zu Sarah, wobei in ihrem Blick ein kleines Danke lag. Manchmal brauchten eben selbst Erwachsene, egal wie selbstbewusst sie sonst sein mochten, einfach einen kleinen Schubs…
tbc – Kirchplatz/Lake Street ?
((ooc: War mir wegen dem tbc etwas unsicher, aber da wir ja doch langsam mal in die Pötte kommen dachte ich, es wäre ganz passend ))
Jethro mit Witashnah und Kleine Krähe, Jesse geht, Megan folgt
Seine geboten Hilfe war scheinbar nicht nötig gewesen, zumindest lehnte Harding sie ab und bekam den Husten alleine unter Kontrolle. Jethro hatte nur kurz dem Mann aufmunternd zugenickt und dann wieder nach vorne geblickt. Die Unruhe in der Kirche war zum Ende hin ein wenig unerträglich geworden, denn noch immer kamen Kirchenbesucher zu spät und reihten sich daher entsprechend störend in die schon Anwesenden ein. Sogar ein Junge ungefähr in Jacobs Alter hatte sich so spät noch ins Gotteshaus gewagt und schien weiter vorne für Unruhe gesorgt zu haben. Als man sich zum Vaterunser erhob war Harding nach draußen geflüchtet. Verständlich. Wenn es einen nich gut ging und die ganze Unruhe hinzunahm, war es wohl die einzige Lösung gewesen. Miss Foster war ja bei ihnen ganz gut aufgehoben. Zumal Jethro glaubte, dass die Hure gut auf sich selbst aufpassen konnte. Jethro nickte Miss Foster nur knapp zu, während Witashnah ein paar Worte auf Englisch fand, die Jethro überraschten. Wusste sie was sie da gesagt hatte? Immerhin war Foster keine von den Frauen, mit denen man sich im Ort als Freundin schmückte. Und Witashnah konnte im Moment keine falschen Freunde gebrauchen. Aber wahrscheinlich war eine Freundin besser als keine. Deswegen schwieg er auch dazu, stand dann aber auf, als der Gottesdienst auch für sie zu Ende gegangen war. Er richtete gerade Hut und Poncho gegen die Kälte, als Witashnah seinen Namen aussprach. Es war noch immer so ungewohnt für ihn, dass er entweder gar nicht reagiert oder wie jetzt zusammenzuckte. Er senkte seinen Blick auf sie hinab und nickte aufmunternd. Er lächelte, als er ihre Fragen vernahm und sich fragte, ob da ein wenig die Erleichterung heraussprach.
"Es ist vorbei ja. Wenn sich alle erheben und sich wieder anziehen, bedeutet das, dass wir gehen können. Und ja, da ist noch ein Fest für den Gottesmann im Gästehaus. Das Haus neben meinem Laden. Das kennst du." Aber ob sie dort hin sollten? Er hatte ja die eigene Eröffnungsfeier und konnte Foster nicht alleine lassen. Nicht am ersten Tag. "Möchtet ihr denn dorthin," fragte er an Jacob und Witashnah gerichtet. Sie hatten dabei ein wenig Schwierigkeiten die Kirche zu verlassen, denn natürlich wollte jeder so schnell wie möglich hinaus an die frische Luft und sich der Freizeit zuwenden. Ihm erigng es ja nicht anders. Jacob hatte bereits genickt und natürlich verkündet, dass das Fest immerhin ein Höhepunkt war. Da musste er dem Jungen recht geben. Aber Witashnah war schon mutig gewesen mit ihm hier her zu kommen und die Art wie man einen Bogen um sie schlug, obwohl es eng im Mittelgang war und auch auf dem Kirchenplatz, ließ durchblicken, dass man im Gästehaus nciht unbedingt mit Freude auf die beiden warten würde. Aber sie mit ins Bordell nehmen... nein das ging nicht. Nicht mit Witashnahs Vergangenheit...