Warren Simones an der Tür (kurz Jethro und Witashnah, Richard und Smith, Selina und Gabriel, Spencer und Terry mit Francis und Shepard uvm.)
Spät war er dran, und das ärgerte Warren gewaltig. Alles nur wegen diesem rothaarigen, frechen Frauenzimmer, das ihm auch noch hatte erklären wollen, wie Mann eine Frau zu behandeln hatte. Jetzt hatte er den Gottesdienst versäumt und darüber hinaus auch den Reverend nicht kennen gelernt. Der Empfang würde wohl inzwischen in vollem Gange sein und über ihn konnten sich die Klatschtanten Morgen den Mund zerreißen. Oh ja, Warren Simones war so richtig wütend. Und das ließ gewaltigen Druck aufkommen. Aber dieses verdammte, neue Bordell hatte ja noch zu. Wie sollte man da Ärger abbauen? Dabei war er auf die neuen Ladies in der Stadt mehr als neugierig. Da er nun den ganzen Weg wie ein Irrer zurückgelegt hatte und schon einmal in unmittelbarer Nähe war, zog er den Empfang einem Besuch bei Meredith vor. Dort bekam er was er wollte umsonst und sobald er dem Reverend die Hand geschüttelt hatte und den neuen Mann hatte wissen lassen, wer in Camden Village wirklich das Sagen hatte, würde er Meredith besuchen. Die würde vielleicht schön dumm aus der Wäsche schauen, aber genauso brav spuren. Sie hatten ihr Übereinkommen und es wurde Zeit sie daran zu erinnern.
Vom anstrengenden Ritt war nur seinem Pferd etwas anzumerken. Warren selbst zog nur den Mantel etwas zurecht, ließ die Reitgerte am Sattel, nahm das Gewehr an sich und betrat aufrecht das Gästehaus. Der Empfang war verwaist und lautes Stimmengewirr kündete von einem vollen Restaurant. Wahrscheinlich war ganz Camden dort drinnen eingepfercht.
Warren nahm den Hut ab, warf ihn auf die Theke und knöpfte sich den Mantel auf. Dem Gewehr entnahm er die Patronen und stellte es hinter die Theke, zog den Mantel aus und die Handschuhe und deponierte alles bei Hut und Gewehr. Dann trat er an die offenen Türen des Speiseraums und überflog bekannte und neue Gesichter. Richard stand bei einem ihm völlig unbekannten Mann und unterhielt sich. Die Bakers standen bei Mr. Harris, ihren Sohn konnte er nirgends entdecken. Die Familie von Richard hatte sich unter den Gästen verteilt, am Fenster saß Miss Spencer mit einem fremden Mann, mit dem sich Francis und Shepard unterhielten. Der neue Bordellbesitzer trat zwischen all den Menschen hervor, eine Rothaut bei sich und so ein dreckiges Halbblut. Er hatte von der sündigen Ehe gehört, die dieser Mann zu führen schien, aber die Rote mit eigenen Augen zu sehen war etwa völlig anderes. Er fühlte sich mit Gewalt an den Überfall erinnert und glaubte den Schuss noch einmal zu spüren. Was völliger Blödsinn war, immerhin lag das nun auch wieder Monate zurück. Er trat jedoch auffällig weit zur Seite, um die drei an sich vorbei zu lassen und badete dann ein wenig in der Menge - Hände schütteln hier, small talk dort, Fragen nach Scarlett beantworten und einen bösen Blick hinüber zu Selina, die sich mit diesem Mr. Marlowe zu unterhalten schien. War ja klar, dass er seiner lieben Schwägerin hier begegnen würde... Noch ein paar Hände schütteln, dann würde er Baker mal so neben bei nach dem Reverend fragen müssen...
Cassiel und Martin, Jesse und Megan, Cassiel andere drum herum
Cassiel begann zu grinsen. "Oh wie unfair. Bei einem Schießeduett ... ehm, Duell meine ich, hätte ich wahrlich nicht die geringste Chance." lächelte er verschmitzt und versuchte die Stimmung freundlich gelassen zu halten. "Aber etwas abgucken täte ich mir schon gerne. Ich bin wohl besser mit Worten und manchmal mit den Fäusten, als beim Schießen."
"Wissen Sie was, kommen Sie doch nachher auch einfach ins Café, dann können wir ein wenig in Abenteuererinnerungen schwelgen." Und ich kann herausfinden, wie Du zu Indianern stehst, mein Freund. Vielleicht habe ich Glück und Du hast zumindest hier in der Gegend noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Das wär wirklich ein Glücksgriff. Ich kann jeden Fürsprecher gut gebrauchen.
"Ach, oh, wie unhöflich. Das war übrigens eben meine Schwester Serenity Ryan. Ihr gehört das Café. Verzeihen Sie, dass ich sie nicht direkt vorgestellt habe. Aber da der Major hier ist, musste ich sie als Laufburschen mißbrauchen." lächlte er entschuldigend. "Dort drüben steht mein Bruder Nathanniel Brown. Ich stelle IHnen Beide nachher in Ruhe vor, wenn Sie einverstanden sind. Hier ist das zu viel Gedränge."
Dann sah er Megan und Jesse wieder an, die sich verdammt verliebt ansahen. Cassiel grinste freundlich. "Das sieht nach Hausfrau, Verlobten und zukünftiger Mutter aus." sagte er leise zu den Beiden. Dabei war es ken Vorwurf oder eine Anspielung. Cassiel interpretierte lediglich, was er sah. Und er sagte es entsprechend charmant. "Ich gratuliere." zwinkerte er.
Terry mit Jerry und Francis, Sam, Erin mit Clara und Eli
"Ich bin ebenfalls erfreut, Sie kennen zu lernen, Mr. Sheppard." Terrys Lächeln blieb unverbindlich. Er hatte weder Grund, dem Major zu misstrauen, noch diesen abzulehnend und doch gefiel ihm die Vorstellung nicht, dass dieser hier das Militär als präsent in Erinnerung rief. Sein eigenes Gespräch mit Jeremiah lenkte ihn jedoch wieder ab, so dass er nicht verstand, was der Major mit seinem Nachbarn zu besprechen hatte. Dass dieser ein Anliegen an ihn hatte, lag auf der Hand, allerdings konnte Terrry sich beim besten Willen nicht denken, was ausgerechnet ein Mitglied der Armee von ihm wollen konnte. Anders als er war Jeremiah durch den Anblick der Uniform allein schon abgelenkt. Terry schmunzelte, denn das konnte er durchaus nachvollziehen. In Jeremiahs Alter hätte er wohl auch vor Staunen den Mund nicht mehr zu bekommen. Das konnte das Essen leicht zu einer Nebensache werden -und offenbar für Mr. McKay auch das eben noch geführte Streitgespräch. Bei allen Vorbehalten gegen Soldaten und gegen diesen Major, der vergleichsweise unhöflich in seine Feier geplatzt war, ärgerte Terry sich nicht über dessen Erscheinen. Dieses sorgte zumindest dafür, dass er sein Gespräch mit Mr. McKay nicht fortzsetzen konnte. Das war für sein Dafürhalten gut so, denn erstens würden sie sich in Sachen Kindererziehung kaum einig werden und zweitens würde eine weitere Auseinandersetzung sein Verhalten Matthew gegenüber beeinflussen - ob ihm das nun bewusst wäre, oder nicht. "Nein, Jerry - in der Kirche hat er sich gut benommen." Terry schüttelte den Kopf, denn das war wohl ziemlich sicher. Langsam dämmerte ihm, dass Jeremy offenbar ungewollt Zeuge einer Züchtigung bei McKays gewesen war, hatte Mr. McKay den Jungen doch von seinem Grundstück laufen sehen oder gar verscheucht, kurz bevor er auf ihn gestoßen war. Der Anblick einer Züchtigung, wie Ben sie vermutlich erlebt haben musste, konnte schon verstörend auf Jeremy wirken und das ließ Terry erneut zu dem Schluss kommen, dass es besser wäre, den Umgang der Junges miteinander zu begrenzen. "Nein, Schlimmeres ist ihm auch nicht passiert. Er ist ausgerutscht und hat sich bei dem Versuch, einen Sturz zu verhindern, seine Jacke am Zaun aufgerissen. Dafür konnte er wirklich nichts." Terry seufzte und führte nicht aus, dass die darüber zu führende Unterhaltung, die Mr. McKay angedeutet hatte, sicherlich auf eine Züchtigung mit der Rute hinaus laufen würde. Es war kein Wunder, dass der Junge nun Angst hatte. Das war eine traurige Sache, von der er annahm,dass Jeremy über diese Bescheid wusste. "Meinst Du denn, Du hast Ben nun noch zusätzlich in Schwierigkeiten gebracht?" Terry warf einen Blick zu Mr. McKay und den Major hinüber. Dieser kam gerade auf ihn zu, so dass Terry nun wohl erneut um das Essen hinweg kommen würde. "Ben wird nicht allzu weit gelaufen sein. Da bin ich mir sicher." Erwartungsvoll sah Terry dem Major entgegen und erwartete doch, dass Jeremy bat, Ben suchen zu dürfen. Davon würde er ihn auch nicht abhalten wollen, denn wo war der ängstliche Junge schon hin gelaufen? Weit weg sicherlich nicht - wahrscheinlich verkriecht er sich in irgendeiner Ecke bis der Ärger der Sorge weicht. Noch bevor Jeremiah antworten konnte, trat der Major zu ihm und schon nach wenigen Worten wurde klar, dass er tatsächlich ein Anliegen hatte. Dieses war so ungewöhnlich, dass Terry zunächst schwieg. Sicher würde er dem Major Gelegenheit einräumen, ein paar Worte zu sagen, so diese wichtig wären - zur Not auf seiner Feier. "Nun, so Ihre Worte wichtig sind - und den Hörenden Gnade geben, räume ich Ihnen gerne ein paar Minuten ein, Sir."
Matt mit Rebeccah, Martha, Joe u. Nicholas (bemerkt werden Francis, Jeremy u. Sam)
"Das geht so schnell nun auch wieder nicht - hoffentlich." Matt grinste Joe an, während er von Martha den Teller annahm. Joe reagierte mit Humor auf seinen Scherz und Matt hoffte im Stillen, dass diese fröhliche Stimmung, Martha und Rebeccah aufmuntern konnte. "Oh, in dem Fall sollte ich vielleicht nicht den ganzen Kartoffelsalat essen." Fröhlich zwinkerte Matt Rebeccah zu, als Mr. Firth erwähnte, ihren Kuchen immer als lecker zu empfinden. "Du hast Recht, Martha. Er ist Euch wirklich gut gelungen." Matt kostete und schloss Martha in sein Lob mit ein, wusste er doch, dass Martha seiner Ma sicherlich tatkräftig geholfen hatte. "Was?" Fragend sah er seine Schwester an, als diese andeutete, mit ihm über Irgendetwas sprechen zu wollen. Genau genommen fühlte er sich gekriegt, aber darin konnte er sich auch täuschen. Die Gabel verharrte in der Luft, als er Marthas Blick folgend seinen Vater sah, der erbost den Sohn des Reverends an den Haaren oder Ohr mit sich zog. In Matts Augen war das zwar das übliche aber eben auch ein sehr schlechtes Benehmen seines Pas. Er erinnerte sich zwar gut daran, dass Jeremiah ihn so übel vors Knie getreten hatte, also eben doch so manches Wässerchen trüben konnte, aber er hielt den Jungen nicht für besser oder schlechter erzogen, als andere Jungs in dem Alter. Das ist doch nicht zu fassen..Was macht er denn da? Matt war sichtlich schockiert, als sein Vater nun den Reverend mit schnellen und allem Anschein nach auch sehr ärgerlichen Worten nahezu überfuhr. Abgesehen davon, dass sich das nicht gehörte, konnte diese Auseinandersetzung durchaus dazu führen, dass seine Vereinbarung bezüglich Shy Boy mit dem Reverend platzte. "Manchmal.. also echt." Matt sprach so leise, dass diese Worte außer von ihm selbst wohl von Niemandem gehört werden konnten. Das Verhalten seines Vaters war ihm vor Rebeccah, Joe und Mr. Firth so peinlich, dass er verlegen und ein wenig errötend auf seinen Salat starrte. Ausgerechnet vor Rebeccah musste sein Pa den wütenden Stier rauskehren! Er wollte gar nicht wissen, wie Rebeccah über ihn dachte, so sie annahm, er sei seinem Vater auch nur ein wenig ähnlich. Erst als Major Sheppard so auffällig wie möglich den Raum betrat und die Aufmerksamkeit der meisten Anwesenden wieder auf sich zog, hob auch Matt seinen Blick wieder. Ohne es zu wissen, hatte Mr. Sheppard ihm gerade einen großen Gefallen getan, denn so wurde die Auseinandersetzung unterbrochen und wurde hoffentlich nicht zum Stadtgespräch. Ein Anflug von Neid empfand er, als er einen Blick auf Jeremiah erhaschen konnte, der Schutz suchend in den Armen seines Vater saß. Wie lange war es her, dass er sich bei seinem Vater hatte so sicher und geborgen fühlen können! "Ach, was ich erzählen wollte.. Ich habe mit dem Reverend eine Vereinbarung getroffen. Ich kann Shy Boy bei ihm mit Keno gemeinsam unterstellen. Deswegen musste ich eben kurz vergleichsweise unhöflich verschwinden." Matt lächelte Rebeccah warm und entschuldigend an, denn das Letzte, das er gewollte hatte, war diese zu versetzen. "So, steht er meistens draußen, tut ihm gut, und er steht näher, als bei Simones." Matt war mit diesem Arrangement sichtlich zufrieden. Inzwischen aß er weiter, obwohl ihm fast der Appetit vergangen war. Natürlich hoffte er, dass sie ihr Gespräch nun wieder aufnehmen würden und er so von seines Vaters Verhalten ablenken konnte. "Martha - was wolltest Du eben gesagt haben?"
Cassiel und Martin, Jesse und Megan, Cassiel andere drum herum
Jesse bestätigte, das es ihm gut ging, wenn auch auf seine übliche, abwiegelnde Art mit der er sie beruhigen wollte. Sie konnte sehen das er angespannt war und auch müde und irgendwie ging es ihr ganz ähnlich im Moment. Von der kleinen Unterhaltung die Cassiel und Mr Tanner hatten, bekam sie wenig mit, war zu sehr auf Jesse fixiert. Auch eine Art, wie Jesse gerne von sich ablenkte, war, das er sich nach ihrem eigenen befinden erkundigte. In Anbetracht ihres Zustandes aber sehr süss und so liess sie ihn einfach mal gewähren. Gott, sie war ja schon jetzt eine Glucke, wo sollte das hinführen wenn sie erstmal Mutter war? "Uns geht es gut." lächelte sie zu Jesse hoch. Müde war sie, das war nicht zu verleugnen. Die Woche hatte doch mehr an ihren Kräften gezehrt als sie so zugeben wollte, vor Jesse und vor sich selber.
Eher unbewusst legte Megan eine Hand auf ihren Bauch und strich sanft darüber. Kaum zu glauben das da ein neues Leben in ihr heranwuchs. Ihr Kind und das von Jesse. Der Mann schaffte es einfach auf wundersame und wundervolle Weise sie glücklich zu machen. Cassiel, der sich wieder ihr und Jesse zuwandte, riss Megan aus dem kleinen Gedankenausflug. Sie lächelte ihm zu und nickte. "Danke Mister Brown." strahlte sie den Anwalt an. Sie unterdrückte den Drang Jesse lobend auf die Hose zu klopfen. Jeder beglückwünschte immer nur die Frau, das sie in freudiger Erwartung war, aber niemand ging zu dem Vater und sagte 'Gut gemacht' dabei war es doch genauso sein Verdienst, das da Leben in ihr heranwuschs. Als wollte sie eben diesen Dank an Jesse aussprechen, lehnte sie kurz den Kopf an den Arm ihres Grossen und schmunzelte seelig. "Es wird allerdings noch eine Weile dauern, bevor Camden seinen neuen Bewohner oder Bewohnerin begrüssen kann." fügte sie lächelnd hinzu.
"Mister Brown, ich muss gestehen, ich platze vor Neugierde. Können sie mir einen kleinen Tip geben? " scherzte Megan, auch wenn sie nicht wirklich damit rechnete. Bisher war Cassiel ja recht bedeckt, fast schon geheimnisvoll gewesen, was die Hilfe anging, die er von ihr und Jesse wollte.
Terry mit Jerry und Francis, Sam, Erin mit Clara und Eli Serenity kommt dazu.
Während Sam mit McKay gesprochen hatte, hatte sich der Reverend um den Jungen gekümmert, der an dessen Seite stand. Der Knirps schaute schon irgendwie beeindruckt zu Sam hoch, ein wenig so als wäre dies seine erste Begegnung mit einem Soldaten. Francis seinerseits wirkte wenig begeistert hier Vorräte zu verkaufen, vorbei an seinem Geldbeutel. Verständlich. Alternativ könnte er Francis die ganzen Waren auch direkt verkaufen, dann allerdings würde dieser seinen normalen Profit draufschlagen, was Samuel eigentlich gerne vermeiden wollte. Hier ging es ja darum, Nahrungsengpässe auszugleichen, nicht Francis McKay gute Gelegenheit zum Profit zu bieten. Ein Versprechen, die Waren nicht teurer als normal zu veräussern war Sam offen gestanden noch zu unsicher. Da entlohnte er den Ratspartner lieber aus eigener Tasche wenn nötig.
Diese Gedanken waren aber erstmal zweitranging, denn das Gespräch verlagerte sich, zumindest kurz, zu dem neuen Reverend, der Samuel freundlicherweise gestattete auf seinem Empfang ein paar Worte zu verlieren. Sehr schön, das machte Dinge einfacher. "Danke Reverend, das ist sehr zuvorkommend. Keine Bange, heute bringe ich frohe Kunde. Zumindest für die Bürger." lächelte der Major. Schon seltsam was Frauen mit einem Mann so anstellen konnten. Er lächelte viel öfter, seid Maureen und die Kinder im Haus waren. Es war fast schon ein wenig unheimlich. Kurz sah er sich um, ob er seine Haushälterin hier irgendwo sah, konnte diese aber nicht entdecken. Wie er Maureen einschätzte, war die vermutlich brav auf dem Heimweg, um ihrer Arbeit nachzugehen. "Mr. McKay.." hob Sam an und unterbrach somit wieder kurz die Unterhaltung mit Terry und läutete die Wideraufnahme der Unterhaltung mit Francis ein. ".. sie müssten mir nur noch mitteilen, was sie als Aufwandsentschädigung angemessen finden würden. Wollen sie die Sachen nach dem Empfang, direkt vom Wagen verkaufen oder in ihrem Laden? Pures Interesse, ich überlasse das ganz Ihnen, sie haben da ganz gewiss mehr Erfahrung als ich." fügte Sam dem vorherigen Gespräch hinzu. So ganz stimmte das natürlich nicht, denn ein gewisses Grundwissen in Logistik hatte er als Major natürlich, immerhin hatte er Truppen zu versorgen, aber dem ehemaligen Sheriff ein wenig zu schmeicheln war sicher nicht schädlich. Die kleine Unterhaltung wurde allerdings abermals unterbrochen als eine weitere Person dazu kam. Die Cafébetreiberin....
Gabriel & Selina viele andere drumherum Warren wird bemerkt
Die Schmiedin war froh, das ernste Thema um Emma vorerst abgehakt zu haben. Sie redete vielleicht nicht gern darüber, weil die Erinnerung an die verstorbene Freundin sie einfach schmerzte, und doch wollte sie sich aber auch nicht über diesen schrecklichen Vorfall ausschweigen. Wenn man nicht mehr an die Verstorbenen dachte, dann waren sie wirklich tot, und das war etwas, was Emma schlichtweg nicht verdiente – in Vergessenheit zu geraten. Daher war ihr Dank an Gabriel nicht bloß auf seinen Trost und Zuspruch und auch auf seine kleine Kopfwäsche bezogen, sondern auch darauf, dass er seine Halbschwester eben auch nicht vergaß. Obwohl die Zwei sich wirklich nur sehr kurz kennen gelernt hatten. Viel zu kurz… Selina seufzte innerlich, wollte das Thema dann aber auch für sich im Geiste beenden. Ihr Blick glitt kurz durch den Speiseraum und sie sah plötzlich Warren, wie er sich den Weg durch die Menge bahnte. Na toll. Selbst auf das Wetter konnte man sich nicht mehr verlassen, dabei hätte eben das doch ruhig dafür sorgen können, dass ihr werter Schwager Camden wenigstens einen Sonntag in Ruhe ließ. Aber nichts da… er musste den Reverend sicher selbst in Augenschein nehmen und natürlich sein Revier markieren. Die Schmiedin hob nur kurz eine Augenbraue an, als Warrens und ihr Blick sich trafen, wandte sich dann aber lieber wieder Gabriel zu.
Auf Selinas Frage, was Gabriel denn nun eigentlich den Armbruch beschert hatte, verfinsterte sichdie Miene des Geigers plötzlich und ließ die Schmiedin ein wenig verwundert die Augenbrauen hochziehen – doch die Erklärung dafür folgte sofort. Er war überfallen und zusammen geschlagen worden? „Nein, wirklich?!“ Die Frage war an für sich überflüssig, hatte Gabriel doch ziemlich deutlich gesagt, was vorgefallen war. Doch er führte seine Antwort sogar noch weiter aus und als er Darwin erwähnte, musste die Schmiedin zwar einen Moment nachdenken, nickte dann aber zustimmend. Natürlich, Darwin! Wie konnte sie so einen interessanten wissenschaftlichen Ansatz vergessen? Obwohl Selina natürlich keine Ahnung von all den Dingen hatte, die Darwin im Einzelnen erklärte, dazu fehlte ihr einfach das entsprechende Wissen. Doch seine Theorie klang an für sich logisch. Selina war sowieso nicht sonderlich gläubig – zumindest nicht so sehr, wie sie es eigentlich sein sollte – und glaubte eher weniger, dass besagter Gott in frühen Zeiten einfach Menschen erschaffen haben sollte. Aus Lehm oder aus Rippen… das klang weitaus weniger logisch als die Theorie, die Gabriel ansprach. Auch wenn Selina das offen nicht zugeben würde, schlichtweg aus dem Grund, um unnötigen Stress zu vermeiden.
„Oh Gabriel, das tut mir sehr Leid für dich.“, entgegnete die Dunkelhaarige schließlich bezüglich des Überfalls, trat dann aber noch ein wenig näher an Gabriel heran, um sicherzugehen, dass ihnen auch niemand zuhören konnte. Es war ja ein heikles Thema, doch Selina war von Natur aus eine neugierige und wissbegierige Person. Zwar war es ein wenig deprimierend, von dem Fachwissen kaum etwas zu verstehen, doch die Theorie an sich war selbst ihr klar. „Ich finde es gut, dass du diese Meinung vertrittst… aber… du musst wirklich vorsichtig damit sein. Die Menschen finden immer das abstoßend, was sie nicht kennen, und ihren Glauben lassen sie sich erst Recht nicht nehmen. Hier in Camden würdest du vermutlich sofort dafür gesteinigt werden…“ Schade eigentlich, dass selbst solche Großstädte wie San Francisco in dieser Hinsicht keineswegs offen waren – oder nein, das war eigentlich falsch… sicher gab es noch andere Leute, die eine ähnliche oder gar dieselbe Meinung vertraten wie Gabriel. Diese Menschen trauten sich vielleicht nur nicht, dazu zu stehen, und nach solchen Überfällen erst Recht nicht mehr. Dabei war diese Thematik hochinteressant und Darwin hatte sicher nicht zum Spaß eine solch gewagte These aufgestellt…
Richard Camden bei Adrian Smith; dann Adrian mit Familie bei Mrs. Mac Kay, Mrs. Harris und Mrs. Porter viele andere drum herum
Adrian speicherte blitzschnell die Informationen, die der Bürgermeister ihm recht bereitwillig Preis gab; wohl verpackt in die Antwort auf Adrians Frage. Dann nickte er. "Ich verstehe, Bürgermeister. Vielen Dank, so werden wir bestimmt nichts falsch machen." lächelte er höflich. Und da das Gespräch zu Ende war, nutzte er die Gelegenheit, die ihm der Bürgermeister indirekt geboten hatte und fügte hinzu: "Dann werde ich gleich die Gelegenheit nutzen und mich persönlich bei den Damen vorstellen. So hat auch meine Frau die Möglichkeit Kontakte für den Nähkreis zu knüpfen." Er deutete eine leichte Verbeugung an. "Ich Danke Ihnen, dass Sie mir ein wenig Ihrer kostbaren Zeit geopfert haben. Wir sehen uns nachher wieder, wenn ich nach Ihrer Frau schaue." Er wartete höflich die Antwort von Mister Camden ab, bevor er sich dem Buffet zuwandte.
"Ihr habt es gehört, probieren wir die Speisen und gehen dann zu den Damen hinüber." sagte er leise zu seiner Famile. Sein Ton klang freundlich, doch seine Familie kannte ihn besser. Es war keine freundliche Aufforderung, sondern eine strikt zu befolgende Anweisung. Und da sowohl Elisabeth als auch die Kinder ziemlich hungrig waren, folgten sie nur zu gerne. Die Vier füllten sich angemessene und doch kleine Portionen von Allem auf ihre Teller und begannen gesittet zu essen.
Als Alle fertig waren, stellten sie das Geschirr dort ab, wo offensichtlich die schmutzigen Bestecke und Teller gesammelt wurden und begaben sich zu Mrs. Mac Kay, Mrs. Harris und Mrs. Porter.
"Guten Tag die Damen." grüßte Adrian höflich und blieb in respektvollem Abstand stehen. Dann wartete er ab, dass man ihm Aufmerksamkeit schenkte, ohne das Gespräch der Drei direkt zu unterbrechen.
Selina und Gabriel, Warren wird bemerkt andere drumherum
Auch Gabriel war eigentlich froh, dass sie das Thema um Emma erst einmal bei Seite schoben, so gerne er sich auch mit Selina hätte ausgetauscht. Denn wirklich gute und wahre Freunde hatte der an sich berühmte Musiker nicht, auch wenn man dies vielleicht nicht für möglich hielt. Es gab da natürlich Menschen in Frisco, aber die waren sehr dünn gesät. Die meisten Menschen, die sich gerne um ihn scharten, waren Speichellecker, die sich gerne in der Gesellschaft einer Berühmtheit befanden und es schick fanden. Doch Gabriel war inzwischen lange genug im Geschäft, dass er dies durchschaut hatte. Wie viele seine sozusagen engen Bekanntschaften wollten ihn für sich und ihre Projekte gewinnen, seine Berühmtheit nutzen. Daher war Gabriel sehr froh, dass er hier in Camden Selina hatte und ein paar wenige Menschen, die sich nicht viel um seine Berühmtheit scherten, sondern ihn mochte, als Mensch.
Und als er dann leise von dem Vorfall gesprochen hatte, verstand er zu gut, warum Selina erst so reagierte, wie sie es tat und er nickte nur. »Ja, wirklich und leider. Aber so ist das eben ...« Als seine gute Freundin dann ihr Mitgefühl aussprach, winkte er nur ab, dankte ihr aber dennoch. »Ach, ich hätte es eigentlich voraussehen müssen, bei all den Drohbriefen im Vorfeld.« Aber Selina verstand ihn und das freute ihn. Auch wenn sie vielleicht nur am Rande von Darwins Theorie gehört hatte. Sie war einfach eine so liebe Frau. Und Gabriel, dem man ja eh schon viele Affären in San Francisco nachgesagt hatte, wovon allerdings auch manche stimmten, fragte sich, warum er sich eigentlich nicht in Selina verliebte. Aber das war nicht immer nur so einfach. Sie war die beste Freundin seiner Halbschwester und einfach eine Freundin und das war ihm mehr wert. Auch wenn er zu geben musste, dass er sich schon sehr zu Selina hingezogen fühlte, eben WEIL sie ihn so gut verstand, so verständnisvoll und intelligent war. Und reizend anzusehen so wieso. Und so schaute er sie einfach nur freundlich und dankend an, auch wenn sein Lächeln wirklich mehr als das zeigte: »Ich danke dir und ja, ich muss aufpassen. Daher bin ich ja im Moment auch hier. Ich bin so zusagen ein "Flüchtling".« Er lachte dann, um die Stimmung wieder zu heben, denn er war wahrlich kein Mensch von Traurigkeit.
Am Rande bekam Gabriel dann das übliche Treiben mit, auch wie jemand neues des Raum betrat und wirkte, als wäre er hier der King und er bemerkte ganz kurz Selinas Mimik. »Kennst du den Mann?« Gabriel war sich nicht sicher, ob er ihn kannte. Und dann deutete er unauffällig auf Warren.
Martin, Cassiel, Megan, Jesse (Auch Reihenfolge)[/size] J[size=85]esse dann bei den Hayways, und andere drumherum,
Jesse war nicht bewusst, wie gut ihn seine Megan kannte. Natürlich lenkte er gerne von seinen eigenen Problemen ab und stellte dann einfach auch die Frage, wie es jemanden ging. Aber bei Megan meinte er es auch zusätzlich ehrlich. Er sorgte sich vielfach mehr um sie, als sie vielleicht ahnte. Natürlich auch um das noch heran wachsende Kind in ihrem Bauch, aber auch um Megan. Und so lächelte er, wenn auch schwächer heute als er sonst vielleicht war und schaute seinem Sonnenschein in die Augen, nahm wahr, wie sie über ihrem Bauch strich. »Das freut mich ...« gab Jesse ehrlich von sich und dennoch sah er auch in ihren Augen, dass Megan erschöpft und müde aussah, auch wenn das nichts an ihrem wundervollen Aussehen änderte. Aber Jesse war ja eh verliebt, da konnte Megan sonst wie aussehen, er würde sie immer und ewig als schön empfinden. Was er auch sehr an ihr schätzte, dass sie wenig Schminke benutze. Und wenn, dann eher dezent. Ja, so einfach das klang, er schätze sogar diese Kleinigkeit an seiner Megan. Aber ja, Jesse fiel nun erstmals auf, wie Megan müde aussah und er wusste warum: Die ganze Woche über war sie täglich an seinem Krankenbett gehockt oder eben im Haus und hatte sich gekümmert. Und auch wenn Jesse sich nicht an alles erinnerte, es musste hart gewesen sein, als er immer wieder nach Alkohol verlangte, als seine Glieder gezittert hatten und er im Fieberwahn Megan oder auch Tristan böse angeschrien hatte. Er schämte sich ein wenig dafür. Aber er wusste auch, dass es nun mal so gewesen war und er es nicht böse gemeint hatte. Dennoch: Besonders Megan hatte er es nicht immer leicht gemacht. Gerade wollte er sagen, dass sie doch einfach erst einmal gehen sollten, doch dann kam es anders und Jesse hielt sich zurück. Mr. Brown machte dann seinen Spruch und innerlich verdrehte Jesse die Augen. Er kannte den Mann einfach noch nicht und dennoch liess er es kommentarlos geschehen und sah ja, wie strahlend Megan sich bedankte. Auf die Idee, dass er auch etwas dazu beigetragen hatte, kam er gar nicht, also anders als Megan. Er bezog die Gratulation auch auf sich. Und als Megan dann aber so lieb ihren Kopf an seinen Oberarm schmiegte und ihre Worte sagte, dass es es noch etwas dauern würde, was den neuen Bewohner oder die Bewohnerin anginge, da hatte Megan ihn wieder voll gekriegt und er lächelte einfach nur seelig und legte dann sanft seine Hand auf Megans Bauch und es war ihm egal, was die Menschen dachte. Er wollte endlich Vater werden. Mit Megan als Mutter. Er wollte nie wieder erleben, seine Frau und ein ungeborenes Kind zu verlieren, wie damals bei seiner Indianischen Frau. Niemals. Und dann kam dennoch ein freundliches, verhaltenes "Danke", und Jesse klinkte sich halb aus. Vorher hatte er auch nicht sehr viel von der Unterhaltung zwischen dem Anwalt und Mr. Tanner mitbekommen, nur Wortfetzen. Und als der Anwalt dann sich entschuldigte und dann seine Schwester und seinen Bruder nachzüglich vorstellte, nickte Jesse und lächelte das Lächeln, was man eben so aufsetzte, wenn man nicht unhöflich sein wollte. Dabei war ihm dennoch nicht entgangen, dass es zwischen Brown und Tanner vielleicht aus Spass um ein Schiess-Duell ging und fast wäre Jesse hellhörig geworden, einfach weil er selber Spass an so etwas hatte und selber nicht schlecht darin war. Aber er sagte nichts.
Und als Megan den Anwalt dann eine Frage stellte, schaute sich Jesse unauffällig um. Er hatte ihre Frage schon noch mitbekommen und auch ihn interessierte es, was der Anwalt eigentlich von ihnen wollte, aber Jesse war auch einfach angesopannt, wusste nicht, was nun wirklich wichtig war. Der Anwalt würde Megan schon eine Antwort geben. Aber nun sah Jesse, dass die Hayway den Empfang verlassen wollten und so wollte Jesse doch noch kurz mit ihnen sprechen.
Mr. Hayway und seine Familie nämlich waren dabei, den Raum zu verlassen. ... und der neue Arzt hatte ja auch ein ganz tolles Los gezogen: Kaum neu hier, sprach er, nachdem er mit dem Bürgermeister gesprochen hatte und seine mit seiner Familie am Buffet essen liess, mit den Tratschtanten des Ortes. Oder versuchte es auf eine, wie Jesse fand, steife, aber freundlich Art. Er wollte sich wirklich noch kein Urteil über den Mann machen. Aber wenn, war das nicht gerade das Beste. Es war einfach die Art des Mannes, wie er sich gab und so und was Jesse so nebenbei mitbekommen hatte.
Aber viel wichtiger waren ihm Hayway und seine Familie. Zwar hatte er die Frage von Mr. Hayway nicht gehört, welche er an seine Familie stellte, aber er entschuldigte sich kurz bei Megan und den zwei anderen und folgte Hayway. »Entschuldigen Sie, Sir. Sie wollen gehen?« fragte Jesse ohne Vorwurf oder so und dann streckte er dem Mann einfach die Hand entgegen. Und sprach. »Schade, aber es war mir und meiner Verlobten eine Freude, Sie und ihre Familie kennengelernt zu haben und vielleicht sieht man sich ja mal wieder. « Jesse war das wichtig. Eigentlich war ihm zwar momentan dieser Empfang fast egal, aber Hayway und seine Familie waren für Jesse etwas besonderes hier. Und Jesse meinte es ernst, als er Mr. Hayway die Hand entgegen streckte. Denn ja, Jesse hatte viele, Sorgen und mochte den Empfang nicht sonderlich. Aber das Zusammentreffen mit diesem Mann und seiner Familie war Jesse wichtig genug, so zu reagieren. Einfach, weil er sie mochte, auch wenn er sie nicht kannte. Zwar hatte Jesse mitbekommen, dass der Mann das Bordell leitete, aber das war Jesse egal . Denn der Saloon, in dem Jesse arbeitete, hatte schliesslich auch Freudenmädchen.
Zwischen all dem hatte Jesse dann allerdings auch Mr. Simmones Ankunft bemerkt oder vielleicht auch jetzt, und innerlich seufzte er nur. Er wusste, dass er diesen Mann nicht mochte. Schon seit längern, aber er musste auch zugeben, dass er sich gerade nicht daran erinnerte, warum das so war. Und so hatte Jesse den Mann einfach nur entdeckt, kümmerte sich aber nicht weiter um ihn.
Martin, Cassiel, Megan, Jesse (Auch Reihenfolge) Jesse dann bei den Hayways, und andere drumherum
Mister Brown grinste und meinte das er beim Schießduell keine Chance hätte. Martin grinste ebenfalls mit. Dann erklärte Mister Brown , das er besser mit Worten umging und manchmal auch mit Fäuste. Martin nickte und dachte kurz an die unsanfte Begegnung mit Ediths Liebhaber, diesem Mat. Er hoffte diesem Typen nicht noch einmal zu begegnen. Doch ehe Martin etwas sagen konnte lud Mister Brown ihm zu dem Cafe ein.
''Danke Mister Brown, ich komme gerne vorbei.'' lächelte Martin zurück. Die fremde Frau stellte Mister Brown anschließend als Serenity Ryan vor und es seine Schwester war. Ihr gehörte auch das Cafe. Er musste sie kurz als Laufburschen missbrauchen, weil der Mayor da war. Die Sache war langsam komisch, was wollte der Anwalt von den Mayor? Martin begann langsam etwas Neugierig zu werden. Soldaten waren selten in einer Stadt außer sie waren außer Dienst oder es gab was zu klären. Mister Brown stellte noch einen anderen Mann vor, Nathanniel Brown, es war dessen Bruder. Er wollte die beiden später noch vorstellen, da im Speiseraum zuviel Gedränge war. ''Das macht nichts Mister Brown, hier ist sowieso alles durcheinander. Wie ich bereits sagte, ich komme gerne beim Cafe vorbei.'' Bloß wo das Cafe war, wusste Martin nicht. Er findet das aber schon. So schwer war das sicher nicht.
Dann wandte sich Mister Brown Harding und Foster zu. Martin dachte bei dem Anblick des verliebten Pärchen auch kurz an sich selbst. Er hoffte auch eines Tages, eine Frau zu finden und eine Familie zu gründen. So stand er nun in sich gekehrt da und bekam nicht mit, wie Mister Harding sich kurz entfernte und sich zu dem Mann mit der indianischen Frau gesellte, die gerade den Raum verließen, ebenso als noch ein anderer Mann im Speiseraum kam.
Dann aber war Martin wieder geistig da und sein Blick fiel auf seinem leeren Teller. Er hielte es noch in der Hand. ''Entschuldigen sie mich kurz, ich muss eben den Teller abstellen.'' sagte er zu Mister Brown und Miss Foster, die sich noch unterhielten. Das Mister Harding sich woanders gesellte, fiel Martin nicht auf. Er drehte sich um und ging dorthin wo die anderen benutzten Teller sich schon stapelten.
''Entschuldigung, darf ich kurz.'' bat er eine andere Person und legte den Teller dazu. Dann bannte er sich wieder dem Weg zurück. ''So, da bin ich wieder. Wo ist denn Mister Harding?'' schaute sich aber um und sah ihm dann bei dem Mann mit der Indianerin. ''Ach so, da.'' lächelte er.
Gabriel & Selina Warren wird bemerkt, viele andere drumherum
„Drohbriefe?“, fragte die Schmiedin erstaunt nach und ihre Augen weiteren sich kurz. Nach dem ersten Überraschungsmoment über diese Information hatte sie jedoch auch gleich den Drang, Gabriel einen Klaps auf den Hinterkopf zu verpassen. Idiot! Er bekam Drohbriefe und machte nichts dagegen? Gut, bei genauerem Nachdenken fielen Selina selbst auch nicht allzu viele Optionen ein, auf die man in solch einem Fall zurückgreifen konnte. „Kannst du nicht wenigstens Anzeige erstatten? Die Polizei weiß doch sicher davon…“ Nun lag fast etwas Vorwurfsvolles in ihrer Stimme, hatte sie ihren letzten Satz absichtlich ein wenig wie eine Frage klingen lassen. Sie würde Gabriel durchaus zutrauen, dass er die Drohungen für sich behalten hatte und auch dem Überfall keine große Beachtung schenkten wollte. Das Problem war nur, dass es davon ja nicht besser wurde. Im Gegenteil, wenn er nichts unternahm, dachten diese Rüpel am Ende noch, sie konnten ihm immer wieder eins auf den Deckel geben, denn er wehrte sich ja sowieso nicht. Ein gebrochener Arm war ja so schon schlimm genug für den Geiger, aber wenn sie ihn einmal schlimmer verletzten und er nie wieder spielen konnte? Das wäre wirklich dramatisch. Umso mehr musste man es da schätzen, dass Gabriel trotzdem an seiner Einstellung festhielt.
Auf Gabriels Lachen stieg die Schmiedin kurz mit ein, zumal sie auch merkte, dass Gabriel genau wie sie es auch stets tat gerne die Stimmung wieder etwas auflockern wollte. „Dann bist du hier wirklich genau richtig. Camden ist wohl der letzte Ort auf der ganzen Welt, an dem dich diese Halunken vermuten würden.“, stimmte Selina ihrem guten Freund zwinkernd zu. „Aber wenn sich in deiner Zeit hier noch einmal die Möglichkeit zu einem Gespräch über diese… Thematik… anbietet, würde ich sie gerne nutzen.“ Diese Worte sprach sie etwas leiser, auch wenn sie das sensible Thema um Darwin ja noch nicht einmal mit Namen nannte. Doch Selina war eben wirklich an dieser Materie interessiert und da Gabriel ja sowieso erst einmal hier sein würde, ergab sich bestimmt einmal die Möglichkeit für ein solches Gespräch. Irgendwann, wenn sie unter vier Augen waren und ihnen auch niemand lauschen konnte.
Gabriel hatte wohl Selinas Blick bemerkt, als sie zu Warren rübergesehen hatte, und auf seine Frage seufzte sie bloß – was an für sich wohl schon Antwort genug war. „Das ist Warren Simones. Mein Schwager.“, erklärte sie Gabriel und ihre Tonlage zeigte allzu deutlich, wie wenig erfreut sie über diesen Umstand war. Vor Gabriel konnte sie ruhig so ehrlich sein, außerdem war es ein offenes Geheimnis, dass sie und Warren sich nicht leiden konnten. Selina ertrug ihren Schwager nur ihrer Schwester und ihrer Nichte zuliebe und umgekehrt verhielt es sich wohl genauso. Allerdings dachte die Schmiedin durchaus daran, später doch einmal kurz – wirklich nur ganz kurz – das Gespräch mit Warren zu suchen. Vielleicht gab es ja Neues von Scarlett und den Kindern…
Terry mit Jerry und Francis, Sam, Erin mit Clara und Eli Serenity kommt dazu
Serenity hatte nichts dagegen, dass Cassiel ein wenig als Laufbursche benutzte. Sie kannte ihren Bruder ziemlich gut. Und dass er sich nach außen locker und charmant gab, täuschte sie nicht. Sie sah in seinen Augen, dass etwas vorgefallen sein musste. Etwas Schlimmes. Also nickte sie den Dreien bei Cassiel nur freundlich zu und bahnte sich dann ihren Weg zu Major Shepard. Dieser entdeckte sie sofort.
Serenity knickste höflich in die Runde und sah kurz Alle an. "Reverend." grüßte sie höflich. "Verzeihen Sie die Störung, ich habe nur eine Kleinigkeit für Major Shepard." sagte sie höflich und lächelte entschuldigend.
"Major Shepard, mein Bruder Cassiel Brown lässt höflich bitten, dass er Sie ziemlich dringend sprechen möchte, wenn Ihre Zeit es erlaubt. Er sagte mir leider nicht, worum es geht, doch es klang äußerst wichtig. Wenn Sie also gleich noch einen Augenblick erübrigen könnten?" übermittelte sie respektvoll und formvollendet die Bitte ihres Bruders.
Serenity hatte brav die Hände gefaltet und sah Major Shepard eindringlich, aber höflich an. Ich habe keinen blassen Schimmer, was hier vorght. Aber es muss wirklich etwas Schlimmes sein, ich kenne meinen Bruder zu gut. Hoffentlich merkt auch der Major, wie ernst es Cassiel ist.
Molly im Gespräch mit Mrs. Porter, Mrs.Harris u. andere, Adrian kommt dazu
Mrs. Porter ließ sich gerade sehr ausführlich über die soeben gehörte Predigt und über das unmögliche Gebahren des Reverendssohns aus, als Molly ihre Kinder sich selbst überlassend dazu kam. Inzwischen waren immer mehr Gäste dazu gekommen, so dass Molly es schließlich aufgab, Martha und Matthew im Auge zu behalten. Immer wieder schob sich Jemand in die Sichtlinie, so dass sie wirklich weder Matthew sehen konnte, noch wer den Speiseraum verließ oder betrat. "Also, wenn meine Jungs sich so aufführen würden, na, die könnten was erleben." Molly musste Mrs. Porter in dem Punkt Recht geben, denn Jeremiah hatte sich wirklich schlimm aufgeführt. Ständig hatte er herumgezappelt, bis ihm schließlich das Gesangbuch polternd auf den Boden gefallen war. Als ob der Junge das nicht hätte wissen können! Und anstatt sich bei Francis für das Zerbrechen der Scheibe zu entschuldigen, war er einfach davon gelaufen! Wahrscheinlich würden sie sich doch noch einmal Gedanken darum machen müssen, ob Jeremiah für Ben wirklich guter Umgang war. Nein, da hatten ihr die stillen Kinder dieses neuen Arztes besser gefallen. Francis war offenbar noch immer nicht zurück und Molly ging davon aus, dass er Ben gefunden hatte und wie gewohnt sofort dessen offensichtliche Bummelei und Verspätung abstrafte. Damit war sie auch einverstanden, denn Jeremiah Stevenson hatte man ja nun deutlich gesehen, wo es hinführte, so man nicht jede Verfehlung konsequent abstrafte. Gerade erwähnte Mrs. Harris einen Aspekt der Predigt, der auch Molly zu schaffen machte. Wenn nämlich Jesus tatsächlich ans Kreuz gegangen war, damit die von Sünde zerstörte Beziehung zu Gott wieder hergestellt werden konnte, dann war Gott den Menschen mehr zugetan, als sie bisher geglaubt hatte. Vielleicht war es dann wirklich ein die Sünde vergebender, statt die Sünde suchender Gott. Darüber würde sie mit Francis wohl noch einmal sprechen wollen, so er wieder für sie verfügbar wäre. Wehgeschrei ließ sie kurz herumfahren, aber wegen der vielen Menschen konnte sie nicht genau sehen, wen ihr Mann da an den Haaren in den Speiseraum zerrte. Sie sah lediglich ihren offensichtlich wütenden und verärgerten Mann und seufzte. Seine Laute hatte sich offenbar eher noch verschlechtert, denn verbessert und das wollte Molly ausgerechnet heute so gar nicht gefallen. Immerhin wollte sie mit ihm noch über das Aussetzen der strengen Diät für Martha sprechen. Der Zeitpunkt war dafür schon nicht der Günstigste, wenn Francis derart schlecht gelaunt war. Es war also gut, dass sie noch nicht wusste, ob es Miss Spencer bereits gelungen war, Matt von der Wichtigkeit einer guten Schulausbildung zu überzeugen. Erst wenn es dieser tatsächlich gelungen war, Matt davon zu überzeugen, in seiner Freizeit noch mehr zu lernen, hatte sie eine gute Ausgangslage, um über Marthas Wunsch, die Schule zu besuchen, sprechen zu können. Skeptisch zog sie ihre Augenbrauen zusammen, als sie zu erkennen meinte, dass ihr Mann sich mit dem Reverend zu streiten schien. Worum es dabei ging konnte sie nur ahnen, denn ihr Mann schon Jeremiah vor sich her. "Gerne, Mrs. Porter. Ein Kuchen geht wohl immer weg im Nähkreis, nicht? Haben Sie denn schon wieder etwas Neues begonnen?" Interessiert hörte Molly sich das Für und Wider eines bestimmten Schnittmusters an, während sie gleichzeitig nach Ben Ausschau hielt. Entdecken konnte sie ihn nicht, aber sie machte sich auch keine Sorgen. Der Junge war nicht der Größte und da Francis bereits im Raum war, war sicherlich auch Ben wieder an der Seite seines Vaters oder seines Bruders. Gerade wollte sie Mrs. Harris noch einen Rat bezüglich des von dieser zu nähenden Kleides geben, als Major Sheppard den Raum betrat. Dieser war Molly zwar flüchtig bekannt, aber besonders gut einschätzen konnte sie ihn nicht. Der Anblick seiner Uniform löste in Molly ungute Erinnerungen im Zusammenhang mit dem Bürgerkrieg aus. Der Major war sicherlich in dienstlicher Angelegenheit unterwegs, obwohl er alle Anwesenden laut und betont forsch begrüßte. Hoffentlich sind die Indianer nicht ausgerückt. Die sollen man hübsch in ihren Reservaten bleiben. Kopfschüttelnd beobachtete sie, wie der Major mit ihrem Mann und dem Reverend sprach. Wahrscheinlich verhinderte er damit eine Eskalation des Streites zwischen den Beiden und darum war Molly froh. Auch die Besitzerin des Cafés in der Mountain-View-Street trat nun dazu und Molly wandte ihren Blick wieder ab. Es ging sie wohl nichts an, was ihr Mann mit dem Major oder Mrs. Ryan zu besprechen hatte. Anderenfalls, so wusste sie sicher, würde dieser sie wohl über den Inhalt des Gesprächs in Kenntnis setzen. Gerade verabschiedete sie sich von Mrs. Porter und Mrs. Harris, um sich wieder an die Seite ihres Mannes zu stellen, als der Mann auf sie zu kam, den der Reverend als Dr. Smith und seines Zeichens Arzt vorgestellt hatte. Dieser besaß ganz offensichtlich gute Manieren, denn er begrüßte sie und ihre Bekannten höflich und blieb in respektvollem Abstand stehen. Molly war ohnehin auf dem Weg zu ihrem Mann, so dass sie nun ohne Weiteres auf den Arzt zu ging. Sie war wirklich froh, dass sich ein Arzt in Camden Village niedergelassen hatte, ersparte ihr das doch die lange und nicht ungefährliche Reise nach St. Johns. In ihrem Zustand würde sie wohl schon bald nicht nur einen Arzt konsultieren wollen, sondern auch auf keinen Fall so eine unbequeme Reise unternehmen. "Guten Tag, Dr. Smith. Wie geht es Ihnen?" Freundlich lächelnd begrüßte Molly den Arzt und reichte ihm ihre Recht zum Gruß. Doch mit diesem würde sie sich gut stellen wollen, schließlich wollte sie auch von ihm gut behandelt werden, so diese nötig wäre. und seine Frau ist sicher eine Bereicherung im Nähkreis.
Fenster, am Tisch Jerry mit Terry sitzend, Francis mit Shepard dabei stehend, Serenity kommt dazu Erin mit Eli und Clara sitzend am Tisch
(Jerry, Francis und Erin)
Jerry zog kurz ein besorgtes Gesicht, als sein Pa die einzige Begründung für Mr. McKays Verhalten im Schuppen mit einer schlichten Antwort verflüchtigte. Denn wenn sich Ben in der Kirche gut benommen hatte, dann musste entweder etwas auf dem Weg nach Hause passiert sein, oder aber ... nein, das war abwegig. Oder etwa doch? Jerry sah fast ängstlich zu Mr. McKay hinauf und wollte einfach den Gedanken nicht zu lassen, dass Mr. McKay Ben einfach so verprügelt hatte oder wegen einer absoluten Nichtigkeit, die für Jerry vielleicht, wenn es hochkam, höchstens für Hausarrest gereicht hätte. Aber so wie sich Bens Pa heute Morgen erst aufgeführt hatte, wegen ein bisschen spielen im Schnee, war es durchaus möglich. Das mit der Jacke schien wohl später erst passiert zu sein, denn so wie es Pa erzählte, war er direkt dabei gewesen, also vorhin, als er die drei beobachtet hatte. Nein, dafür war das im Schuppen wohl auch nicht passiert. Ein bisschen verzog Jerry ja das Gesicht und schmollte über das Verständnis seines Pas für Bens Missgeschick. Immerhin hatte er sich ja auch nicht absichtlich die Jacke im Gestrüpp zerrissen oder die Knie der Sonntagshose mit Vorsatz beschmutzt. Überhaupt war er nicht einmal mit Berechnung weggelaufen, sondern im Zorn und da hatte sein Pa schon oft genug gesagt, er käme dagegen nicht an und wäre unberechenbar. Aber für ihn hat's dann doch für den Stock gereicht, anstatt für Verständnis. Doch das Schmollen währte nur für ein paar Sekunden, denn die nächste Frage seines Vaters, die unweigerlich folgen musste, ließ Jerry gleich wieder betreten zur Seite blicken und etwas unsicher mit den Schultern zucken. Natürlich hatte er Ben mit seinem Affenaufstand noch mehr in Schwierigkeiten gebracht. Aber konnte er das so gefahrlos zugeben? Vielleicht wurde Pa dann doch wütend? Andererseits hatte er eben schon gar nicht so böse reagiert, wie Jerry befürchtet hatte. Auf einen Versuch kam es wohl an, denn erneut lügen wollte Jerry nicht. Das hatte er diese Woche wohl ein paar Mal zu viel ausgereizt. "Ich weiß nicht," druckste er entsprechend herum. "Vielleicht... glaube schon....". Vor allem Mr. McKay glaubte das, seufzte Jerry in Gedanken tief durch und fragte sich, ob Pa recht hatte. Also mit Ben und dem weit weglaufen. Hätte er nämlich so eine Tracht Prügel eingesteckt wie Ben und hätte er noch einmal die Aussicht auf solch eine, er wäre soweit gelaufen, wie ihn seine Beine getragen hätten. Ganz gleich wohin. Und Ben kannte sich ja hier in der Gegend aus. Aber wie er Ben kannte, hatte der nur noch mehr Bammel davor was mit ihm geschehen würde, wenn man ihn nach einer langen Suche fand. Womöglich hatte er sich im eigenen Heim irgendwo auf dem Hof oder im Garten versteckt. Vielleicht war er zum See gelaufen, oder hinaus zum Stall von Mr. Simones. Mehr kannte Jerry im Ort noch nicht. Die Zeit hatte einfach noch nicht gereicht, um den Ort anständig auf den Kopf zu stellen. Flüchtig dachte Jerry darüber nach Mr. McKay zu bitten zu Ben einfach ein bisschen netter zu sein. So wie Pa zu ihm es war. Er konnte sich auch entschuldigen, vielleicht beruhigte das ja den aufgebrachten Mann? Oder aber er suchte Ben und überredete ihn dann dazu mit zu ihm nach Hause zu kommen. Dort könnte er sich gut verstecken, weil ihn bestimmt niemand beim Reverend vermutete. Ben konnte sich in seinem Zimmer verstecken oder im Stall. Da müsste nicht einmal sein Pa etwas davon erfahren und Ben wäre mehr als sicher. Jerry hatte ja doch ein bisschen etwas wieder gut zu machen. Er hatte Ben jetzt zweimal in Schwierigkeiten gebracht, obwohl er es hätte besser wissen müssen. Doch ehe er Pa um Erlaubnis bitten konnte nach Ben suchen gehen zu dürfen, unterhielt sich dieser mit dem Major, der scheinbar ein paar Worte an all die Leute im Raum richten wollte. Sofort war Ben wieder vergessen, denn in Jerrys blühender Fantasie taten sich wahnsinnige Abenteuer auf, die der Major versprach - ein Indianeraufstand vielleicht, vor dem er den Ort warnen wollte, oder aber flüchtige Indianer aus dem Reservat. Vielleicht gab es aber auch gefährliche Outlaws in der Umgebung... oh... das versprach verdammt spannend zu werden. Und glücklicherweise sagte sein Pa nicht nein.
Darüber war Francis wiederum nicht sonderlich überrascht. Obwohl er ein paar Unstimmigkeiten mit dem neuen Kirchenmann hatte, hatte sich dieser bis jetzt als sehr umgänglich erwiesen. Zumal es Stevenson auch gar nicht bereuen würde. Major Shepard würde wahrscheinlich nur die Lebensmittel der Gemeinde ankündigen wollen. Bereuen würde es nur Francis, denn Shepard würde damit dummerweise einen unnötigen panischen und sicherlich auch hysterischen Run auf seinen Laden provozieren. Jeder der Anwesenden würde morgen der erste sein wollen, damit er auch ja seine Vorräte zu günstigem Preis auffüllen konnte und die, die als letztes kamen und leer ausgehen mussten, würden als wütender Mob die Stadt in Unruhe versetzen. Er würde sicherlich an diesem Tag die Waffe greifbar in seiner Nähe haben müssen, um jeden davon abzuhalten seinen Laden zu stürmen. Er würde zudem erst einmal sehen müssen, wie viel Major Shepard hatte entbehren können und vor allem was er gebracht hatte. Danach war vielleicht eine begrenzte Menge pro Bürger eine ratsame Praxis um gerecht zu verkaufen und zu verteilen. Francis blinzelte kurz, als der Major sich wieder an ihn wendete und praktisch orientiert wichtige Fragen stellte. "Ich lass sie das wissen, keine Sorge," brummte Francis auf die Frage nach der Vergütung. Er würde rechnen müssen, aus dem Stehgreif konnte er es kaum sagen. Entrüstet zeigte sich Francis jedoch über die Frage, wann er verkaufen wollte. "Mein Gott, Major. Es ist heiliger Sonntag! Ein bisschen mehr Respekt vor dem Herrn," er schmunzelte jedoch bei seinen Worten und nickte Richtung reichhaltiges Büffet. "Und noch ist keiner in der Stadt verhungert. Bis morgen hat das gewiss auch noch Zeit. Wir bringen die Ladung erst einmal direkt in den Laden. Ich muss ja erst einmal in Ruhe zusehen, was sie alles gebracht haben und wie viel und wie wir den Ansturm bewältigen wollen." Gerade als er noch die Frage hinzufügen wollte, ob der Major es eilig hatte, oder noch den Empfang abwarten konnte, trat die Cafe-Besitzerin aus der Mountain-View hinzu und zeigte sich von der erwarteten groben und unhöflichen irischen Seite, die sie ja alle kannten. Auch wenn sie wohl dachte mit einem höflichen Knicks in die Runde wäre es getan, empfand es Francis als Beleidigung, dass sie ihn als Gemeinderat und Kirchenältesten unbedacht ließ . Auch das sie alleine den Reverend persönlich ansprach, als wäre er alleine dafür zuständig ihre Störung zu entschuldigen, obwohl sich der Major in einer Unterhaltung mit Francis befand und dabei auch noch Miss Spencer völlig ignorierte, stieß Francis sauer auf. Er wusste, wieso er in diesem Cafe nicht mehr gewesen war, seit Mrs. Wilder es aufgegeben hatte und diese Iren in die Stadt gekommen waren.
Erin dagegen nahm es weniger schwer, als Francis und hatte nur knapp Mrs. Ryan zugenickt und empfand es zur Abwechslung nicht sonderlich schlimm, dass ihre Kinder mit ihren Spielsachen mehr beschäftigt waren, als auf die Erwachsenen um sich herum zu achten. So waren sie wenigstens beschäftigt und fielen nicht mehr weiter auf. Sie selbst hatte versucht die Unterhaltung zwischen Jerry und Terry zu verfolgen, aber es war einfach zu laut um sie herum, um ernsthaft etwas mitzubekommen. Doch die war sichtlich nicht geprägt von Vorwürfen und Tadel. Die beiden gingen viel zu entspannt miteinander um und das entlockte Erin ein doch sehr erleichtertes Lächeln, denn all ihre Sorgen in Bezug auf einen erneuten Vater-Sohn-Streit schienen unbegründet gewesen zu sein.