Martha, Rebeccah, Nicholas, Joe und Matt viele Andere drum herum
Rebeccah errötete kurz unter Nicholas Kompliment, aber nicht weil sie wie üblich fand, dass ihr ein solches Lob nicht stand, sondern weil sich Matthew in unmittelbarer Nähe befand und sie sich nicht sicher war, ob Nicholas nicht schlicht übertrieb. Was wenn Matt oder Joe der Kuchen überhaupt nicht schmeckte? Und war das überhaupt wichtig? Ja, irgendwie schon und Rebeccah war verwirrt darüber, dass es ihr sehr viel bedeuten würde, wenn Matt davon probierte und ihn für gut befand. Sie war doch sonst auch nicht auf die Meinung anderer angewiesen? Sie hauchte ein schüchternes "Danke" und vermied es dabei zu Matt zu blicken.
Rebeccah bemerkte wie der Rest auch, Mr. McKays Rückkehr. Das war auch komm zu übersehen oder besser gesagt zu überhören, weil der Junge, den er am Ohr mit sich zerrte ein Geschrei veranstaltete, als würde er gleich sterben müssen. Nun Ohrenziehen konnte schon höllisch schmerzen und wenn man sich dagegen wehrte, wurde es nicht besser. Rebeccah hatte früh gelernt, dass es weiser und klüger war, wenn man sich nicht allzu sehr gegen jede Art von Bestrafung auflehnte. Umso schneller war sie meist vorüber und man forderte nicht mehr Schmerz heraus als nötig. Den Aufstand den Mr. McKay dann vor dem Reverend vollführte brachte Martha und ihren Bruder sichtlich in eine unangenehme Situation. Selbst Rebeccah fühlte sich irgendwie beschämt, vielleicht, weil sie sich Matt näher fühlte, als sie bislang geahnt hatte. Erklären konnte sie sich das kaum. Allerdings war es ihr nun möglich zu erkennen, wen Mr. McKay da so unsanft in den Raum gezerrt hatte. Jeremiah, Rev. Stevensons Sohn. Das entsetzte Rebeccah und sie wollte hoffen, dass Matts Vater allen Grund für die Aufregung hatte. Im selben Moment trat ein Soldat in Uniform in den Raum und grüßte laut die Gemeinde, ehe er auf den Tisch mit dem Reverend zuschritt und damit erst einmal für Ruhe am Fenster sorgte. Sie stocherte ein wenig lustlos im Essen umher, nachdem sie gespürt hatte, wie die gerade noch humorvollen Stimmung zwischen Matt und Joe schlagartig umschlug und alle etwas befangen waren. Sollte sie etwas zu Matt sagen, damit er sich nicht so peinlich berührt fühlen musste? Oder zu Martha? Aber die richtigen Worte wollten ihr dazu nicht einfallen. Nicholas versuchte es stattdessen, aber seine Worte galten wohl nur ihr und sie lächelte anstandshalber und nickte mit einem leisen "Ja, scheint so." und war froh, dass Nicholas nur sie einbezogen hatte. Matt oder auch Martha hätten ihren Vater wohl gerade lieber verleugnet, als ihn als Jahrmarktsattraktion zu betrachten. Trotzdem musste sie ganz kurz ein klein wenig über Nicholas Worte doch grinsen.Aber zum Glück überwand Matt zumindest seine Verlegenheit und erklärte kurz, wieso er eben mit dem Reverend ein paar Worte hatte wechseln müssen. Es war scheinbar um das Pferd gegangen, von dem Matt Rebeccah schon auf dem Weg zum Gästehaus berichtet hatte. Sie lächelte schüchtern zurück, als er sie bei seinen Worten entschuldigend ansah und nickte. Sie hatte verstanden. Gewisse Umstände zwangen einen nun manchmal dazu unhöflich sein zu müssen. Martha dagegen blinzelte nur irritiert, denn Matts Worte hatten so überhaupt keinen Bezug zu ihrer Bitte, die sie eben noch an Matt gestellt hatte. Möglich dass der Aufstand von Vater ihren Bruder so abgelenkt hatte, dass er ihre Worte schlicht überhört hatte. Ansonsten wäre er doch sicher darauf eingegangen? Überhaupt, was hatte der Reverend mit Matthew zu schaffen? Das war doch ein sehr merkwürdiges Angebot und es kam so plötzlich. Scheinbar wollte Matt darüber gar nicht nachdenken, denn er war Feuer und Flamme dafür, nur weil es Kendo sichtlich besser beim Reverend haben würde. Doch das wollte irgendwie gut in das Bild dieses merkwürdigen Sonntags passen, über den Martha leise seufzen musste. Bis auf Mutter hatte sich heute schon jeder seltsam verhalten, einschließlich Matt, der auf einmal kürzeres Haar hatte haben wollen. Und der Tag war noch nicht vorbei. Es konnte leider noch sehr viel mehr passieren, auf das Martha überhaupt nicht neugierig war. Zum Glück beruhigten sich die lauten Stimmen rasch wieder, nach dem der Major zu den Streithähnen getreten war und die meisten Leute nahmen ihre Unterhaltungen wieder auf. Zum Glück.
Sie murmelte ein "Großartig," auf Matts Worte und hielt es für angebrachte Aufmerksamkeit, denn immerhin hatte ihr Bruder auch nicht wirklich viele für sie übrig gehabt. Sie dachte schon gar nicht mehr daran mit Matt über den Schulbesuch zu sprechen, als er doch noch nachfragte, was sie eben von ihm gewollt hatte. Für einen kurzen Moment dachte sie daran mit einem schlichten "Ach nicht mehr so wichtig", zu antworten, doch damit hätte sie sich mehr geschadet, als Matt Informationen vorzuenthalten. "Ach, ich... ich würde gerne etwas mit dir besprechen. Du müsstest mir bei etwas helfen.. aber das hat noch Zeit. Vielleicht heute Abend? Vor dem Essen? Oder danach?" Es kam Martha irgendwie nicht sehr passend vor, Matt jetzt zu entführen, wo er doch die ganze Zeit über Rebeccah dümmlich anlächelte, als wäre sie ein von Gott gesandtes Wesen und sein Freund noch dabei stand. Auf ein paar Stunden mehr kam es nun auch nicht mehr an, wo sie doch schon überhaupt nicht mehr daran geglaubt hatte, jemals wieder ein Schulgebäude betreten zu dürfen.
Kurz war Matt durch das Auftreten des Majors abgelenkt. Dieser schien im Dienst zu sein und ging so zielstrebig auf seinen Vater und den Reverend zu, dass Matt kein gutes Gefühl bei der Sache hatte. Dessen Gruß galt allen Anwesenden, obwohl er offensichtlich nur mit seinem Pa sprechen wollte. Sämtliche Regeln der Höflichkeit mißachtend, platzte er in die Auseinandersetzung seines Pa mit dem Reverend. Matt brauchte nun wirklich nicht hellseherische Fähigkeiten, um anzunehmen, dass es um Jeremiah ging. Viel sehen konnte Matt zwar von dem Geschehen dort nicht, aber er sah doch, dass Jeremiah auf dem Schoß des Reverend Zuflucht gesucht hatte. Der Major ließ diese Auseinandersetzung ein jähes Ende finden, so dass Matt davon ausging, er habe interveniert, um Schlimmeres zu verhindern. Das war wohl gut so, denn das Verhalten seines Pas würde ihm wohl am nächsten Tag ohnehin in Form des üblichen Klatsches auf dem Silbertablett präsentiert werden, oder aber unter die Nase gerieben. Das waren wohl keine guten Voraussetzungen für eine Aufnahme einer Arbeit als Deputy. Gut, dass Clayton bereit gegangen ist. Das wäre mir vor ihm mehr als unangenehm geworden. Der Major schien noch mehr mit seinem Pa besprechen zu wollen, aber die durch dessen forsches Auftreten unterbrochenen Gespräche im Raum wurden fortgesetzt, so dass nun auch Matt seine Aufmerksamkeit wieder auf sein Essen und Marthas an ihn gerichtete Bitte richtete. "Das klingt aber sehr geheimnisvoll. Wie wäre es mit jetzt?" Fragend sah Matt seine Schwester an. Sie ließ sich so gut wie nie Ernsthaftes zu Schulden kommen und so konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen, bei welcher Angelegenheit er ihr helfen sollte. Er konnte sich auch keine Angelegenheit denken, die Martha nicht vor ihm, aber offenbar vor Rebeccah und Joe unangenehm sein könnte. Natürlich konnte sie sich auch durch die Anwesenheit Mr. Firths gestört fühlen. Das konnte er mehr als gut nachempfinden und sie war vielleicht nicht in der Lage, dessen Anwesenheit allmählich als zu Rebeccah gehörig, wie es deren Haube war, zu empfinden und so weitgehend auszublenden. Für ihn gab es zwei bis drei sehr gute Gründe noch beim Mittagessen mit Martha zu sprechen. Erstens wusste er nicht, ob er lange genug vor dem Abendessen heim kam, da er Rebeccah nach dem gemeinsamen Spaziergang noch heimbringen wollte und zweitens war er nach dem Abendessen noch mit Joe verabredet. Vielleicht kann ich auf dem Rückweg mit Rebeccah noch eben Shy Boy zu Stevenson bringen.. . Der wichtigste Grund diesen Zeitpunkt als idealen Zeitpunkt zu halten, war wohl, dass so ein Gespräch Joe wohl davon ablenken konnte, irgendeine Bemerkung zum Thema Deputy McKay zu machen. Martha konnte zwar das kurze Gespräch darüber mit seinem Pa in der Kirche gehört haben,aber Rebeccah wusste noch nichts über seine diesbezüglichen Pläne und würde sich wohl zu Recht vor den Kopf gestoßen fühlen. Sie signalisierte zwar auf ihre gewohnt schüchterne und ruhige Art Verständnis für sein kurzes Verschwinden vorhin, aber ob sie dafür Verständnis aufbrachte, von Joe statt von ihm zu hören, dass er als Deputy arbeiten wollte, war nicht sicher. Noch hatte er nicht die Traute gehabt, ihr selber davon zu berichten - und Dank eines übervorsichtigen Mr. Firths auch noch keine Gelegenheit. Nicht einmal während dieses Empfangs ließ dieser Rebeccah aus den Augen und ihn schon mal gleich gar nicht. Als ob er vor den Augen der gesamten Einwohner über Rebeccah herfiele! Für wie dumm, hielt Mr. Firth ihn nur! Selbstverständlich würde er Rebeccah über seine Pläne sprechen wollen, aber eben nicht in Anwesenheiten ihres werten Vaters oder der halben Gemeinde, sondern in vertrauterem Rahmen, so er mit ihr spaziere ging.
Gabriel & Selina Warren wird bemerkt, viele andere drumherum
Natürlich nahm Selina Anteil - man war sich, auch durch Emma, aber auch inzwischen einfach nahe - und es war nur logisch, dass sich ihre Augen kurz weiteten - Freunde reagierten so, und Gabriel hätte es auch nicht anders getan. Aber er wollte seine gute Freundin auch nicht beunruhigen. Aber er kannte Selina: Sie war stark. Und sie hatte ihn gefragt und er hatte eine ehrliche Antwort gegeben. Aber er wusste auch, warum. Selina war ehrlich, ja geradezu aufrichtig. Aber dann gab es da wohl doch ein Missverständnis, aber so etwas passierte mal und Gabriel fühlte sich fast verlegen, aber auch gerührt. »Natürlich habe ich Anzeige erstattet. Und es wird ja auch ermittelt. Aber die Drohbriefe waren ohne nennenswerter Information über den Absender. Verstehst du? Wäre ja auch ineffektiv. ...« fast lachte Gabriel leicht auf. Aber er lachte nicht Selina aus. »Also, natürlich bekannte sich niemand per Namen oder Organisation zu den Drohbriefen. Und der Text bestand aus einzelnen, aus mehreren verschiedenen Zeitungen zusammengesetze Buchstaben. Also nicht mal von einer Zeitung. Die Polizei konnte sogar rekonstruieren, welcher Buchstabe aus welcher Zeitung stammte, aber wie gesagt, es waren mindestens drei Zeitungen. Und die Angreifer hatte ich nicht erkennen können. Es war dunkel und die trügen irgendwie Masken. ALles läuft also ins Leere.« Gabriel hatte leicht geseufzt. Aber Selina konnte auch merken, dass es Gabriel zwar nahe ging, ihn aber nicht total fertig machte.
Er fühlte sich gerade hier sicher und das war ihm anzumerken. Und er zeigte aber auch, dass er nicht erbost war über Selinas mitfühlenden Tipps und Gedanken. Er hatte einfach nicht alles erzählt. »Wie gesagt: Keine Anklage, wenn es keinen Angeklagten gibt, verstehst du? Aber natürlich habe ich mich an die Polizei gewandt, oder nein, mein Anwalt ...« Gabriel lächelte, wenn auch nicht ganz echt. Aber er wollte nun wirklich sein Problem nicht zu Selinas machen. Auch wenn er durchaus den leichten Vorwurf in ihrer Stimme erkannte, aber er sagte sich einfach, dass es mit ihrer Sorge zusammenhing.
Und zum Glück war Selina kein Mensch, der zu sehr im Trüben fischte und alles negativ sah und als sie ein wenig mit in sein Lachen einstieg und dann später meinte, dass sie gerne mit ihm ein anderes Mal daarüber sprechen wolle, nickte er dankbar. Und dann klärte Selina Gabriel über Warren auf und ihre Mimik zeigte eindeutig Missbehagen und fast schon ein Greul vor diesem Mann und Gabriel verstand seine gute Freundin nur zu gut. Der Mann war aalglatt. Dieses seltsame Lächeln, dass nicht echt war und dennoch auf seine Weise einnehmend. Der Mann strotzte nur so vor Selbstbewusstsein und Macht, sowie einer kalten Überheblichkeit. Der war hier aufgekreuzt und schien zu erwarten, dass alle ihn wahrnahmen. Aber war dem so? Vorsichtig sah sich Gabriel um, bevor er sich leise wieder an Selina wandte: »Du tust mir wirklich leid, Selina ... der wirkt ja so, als gehöre ihm die ganze Stadt. Weisst du was ich meine? Aber schau mal unauffällig in die Gesichter der anderen. Viele habe ich noch nicht gesehen, aber die wenigen mimischen Ausdrücke reichen schon. Unter der Hand scheint er echt unbeliebt ... und doch sind da auch Gesichtsausdrücke, die ich echt nicht deuten kann ... aber er glaubt vielleicht von sich, er wäre der König hier ... Hoffentlich gibt das keinen Ärger ...« Gabriel war froh, jetzt nicht mehr über seine eigenen Probleme reden zu müssen, hatte aber zugesagt, dass er Selina ein andermal gerne alles erzählte. »Was für eine Position in dieser Gemeinde hat er denn inne?« fragte er Selina fast flüsternd an Selinas Ohr.
Eher nebenbei bekam Gabriel anderes mit, wie etwa Jesse jemanden ansprach, der eindeutig eine Indianerin in seiner Gesellschaft hatte, wie auch ein Kind, oder wie Major Shepard ernst mit anderen redete, auch wenn Gabriel nichts verstand und andere sich zusammen taten und es sich teilweise neue Gesprächsgruppen bildeten, was normal war auf so einem Empfang. Gabriel merkte, wie wenige Menschen er hier kannte und war froh darüber, jemanden wie Selina zu kennen.
Fenster, am Tisch Jerry mit Terry sitzend, Francis mit Shepard dabei stehend, Serenity kommt dazu Erin mit Eli und Clara sitzend am Tisch
Stevenson hielt sich für den Moment aus den Gesprächen heraus, gab sich weiterhin den Kindern hin, was Samuel sehr begrüsste. Auch wenn der Kirchenmann einen netten Eindruck machte, so war und blieb er ein Kirchenmann und die lösten bei dem alten Soldaten immer eun gewisses Unwohlsein aus. Gott und seine Diener und Sam Shepard, das passte nunmal nicht zusammen. Francis wollte ihn dann wissen lassen, was er sich als Vergütung vorstellte und Sam nahm das so hin, das er die Antwort bekommen würde, wenn Francis einen Überblick über den Arbeitsaufwand bekommen hatte.Für den Major war halt nur auch noch wichtig, wann der Verkauf stattfinden sollte, denn er würde Francis ganz sicher ein paar Männer zur Seite stellen um für di nötige Ruhe zu sorgen. Übereifrige Käufer brauchte niemand aber es würde sie geben, das war sicher.
"Mein Gott, Major. Es ist heiliger Sonntag! Ein bisschen mehr Respekt vor dem Herrn," Sam, der kurz durch den Raum geschaut hatte blickte Francis an, bereit ihm trotz Reverend zu sagen, wo er sich den heiligen Sonntag hinstecken konnte, sah aber das schumnzeln des ehemaligen Sheriffs und erwiderte dieses. "Nur für die Planung. Mein Anweg ist ja doch etwas weiter um einfach mal eben zu fragen.
"Wir bringen die Ladung erst einmal direkt in den Laden. Ich muss ja erst einmal in Ruhe zusehen, was sie alles gebracht haben und wie viel und wie wir den Ansturm bewältigen wollen."fügte er dann hinzu und Sam nickte. Das machte Sinn ja. "Kaffee und Tee, Zucker, Mehl und der Rest des Wagens ist voll mit Kisten mit Konserven. Fleisch, Gemüse. Rind und Truthahn, wenn ich die Versorgungslisten noch gut im Kopf habe." gab Samuel kurz dazu, dann konnte Francis schonmal den Kopf arbeiten lassen. Bevor die beiden Männer weitersprechen konnten trat Serenity zu der kleinen Gruppe. Höflich knickste sie in die Runde und sah dabei alle drei Männer an. Für Sam genug der Höflichkeit aber er musste leicht schmunzeln als die Irin nur den Reverend um Verzeihug bat, für die Unterbrechung, Sam und Francis dabei aussen vor liess. Der ehemalige Sheriff legte ja höchsten Wert auf gutes Benehmen, obwohl er es selber oft genug vermissen liess. Den Gastgaber einer Veranstaltung anzuraunzen war auch nicht auf der Top 10 der Benimmregeln zu finden, zumindest nicht des guten Benehmens und genau das hatte Francis noch vor Minuten getan. Das Kurzzeitgedächtnis mancher Camdener, wenn es um eigene Verfehlungen ging, war schon faszinierend.
"Major Shepard, mein Bruder Cassiel Brown lässt höflich bitten, dass er Sie ziemlich dringend sprechen möchte, wenn Ihre Zeit es erlaubt. Er sagte mir leider nicht, worum es geht, doch es klang äußerst wichtig. Wenn Sie also gleich noch einen Augenblick erübrigen könnten?" übermittelte sie respektvoll und formvollendet die Bitte ihres Bruders und Samuel nickte. Er warf einen kurzen Blick zu Cassiel Brown, dem Anwalt, dann schaute er wieder zu Serenity. "Ich bin gleich da." bestätigte er die Bitte des Anwalts. Musste seine Ansprache halt noch einen Moment warten. Nicht so tragisch. Er wandte sich an Stevenson und Francis. "Entschuldigen sie mich kurz, das klingt sehr dringend." und vorbei an den beiden zu Miss Spencer, warf er ein kurzes "Ma'am" denn da die beiden ohnehin noch nicht miteinander gesprochen hatten war mehr auch gar nicht nötig. Dann bedeutete er Serenity vorzugehen und folgte der Irin zu deren Bruder. Er war gespannt was dieser wohl auf dem Herzen hatte aber gerade heute viel ihm da nur eine Sache ein.
Ben und Abigail am Buffet Erst diverse Umstehende, dann Shepard von Ben neugierig angestarrt
Der Riese war mehr als beschäftigt damit, sich unter den Gästen umzusehen. Er war selten in seinem Leben in zahlreicher Gesellschaft gewesen. Kindheit und Jugend Bens waren in einem noch nicht wirklich zum richtigen Ort gewachsenen Camden verlaufen, noch zudem als Außenseiter, ob seiner körperlichen wie auch geistigen Außergewöhnlichkeit. Nachdem er seinem Heimatort den Rücken gekehrt hatte, war er für lange Jahre unter die Holzfäller gegangen, die sich, eine eingeschworene Gemeinschaft bildend, auch meist von anderen Menschen ferngehalten hatten. Und Ben war damit immer zufrieden gewesen. Er brauchte keine große Gesellschaft, war ohnehin lieber mit Tieren zusammen oder allein mit seiner Arbeit. Das Holz war etwas, das er verstand. Es fügte sich seinen geschickten Händen und stellte ihn nicht vor Rätsel. Menschen dagegen waren ihm oftmals zu kompliziert, und so viele auf einem Haufen wie hier waren ihm direkt unheimlich. Er fühlte sich stark gehemmt, wollte keinesfalls negativ auffallen oder gar Abby blamieren, und so traute er sich kaum einmal ein Wort zu sagen oder sich zu heftig zu bewegen. Zu tief saßen die Erinnerungen an seine jungen Jahre, in denen er seine gewaltige Körperkraft unbedacht eingesetzt und noch nicht gewußt hatte, daß die anderen seine geistige Trägheit wahrnahmen und damit eine Art unsichtbarer Barriere um ihn herum bestand.
Nein, er wollte keinesfalls in den Blick anderer rücken. Daher blieb er ruhig und hielt sich an der Seite seines Mädchens – sie war klug und wußte schon, wie man sich am besten verhielt. Trotzdem begann er jedoch mit dem Ausdruck eines Neugeborenen verschiedene der Anwesenden anzustarren, die seine Neugier weckten. Das lag daran, daß ihm gar nicht bewußt war, wie sehr er gerade dadurch auffallen mußte, ganz abgesehen von seiner Körpergröße. Nur ab und zu wanderte sein Blick zu der so viel kleineren Frau an seiner Seite. Solange er sich vergewissern konnte, daß sie noch da war, fühlte er sich nämlich trotz der beunruhigenden Menschenansammlung einigermaßen ruhig. Eher automatisch begann er unterdessen zu essen, was sie ihm auf den Teller gelegt hatte. Er wurde erst aus seinem stillen Kauen und Starren aufgestört, als der Mann in Uniform den Raum betrat und sich ganz anders als Ben, nämlich ziemlich laut und selbstsicher, bewegte. Der riesige Mann verlegte sein Starren auf den Neuankömmling und hielt mit dem Kauen inne. Sein Mund stand ein Stück weit offen. Erst nach einigen Augenblicken schloß er ihn wieder, um den zerkauten Bissen hinunterzuschlucken und seine Stirn zu runzeln. Angestrengt dachte er nach. War der Mann ein Reverend, weil er die Gemeinde so grüßte..? Aber er trug doch eine Soldatenuniform..?
Abbys Frage schnitt seinen Gedankengang ab, und er mußte zunächst einmal geistig auf ihre Worte umschalten, bevor er antworten konnte. Sein Gesicht überzog sich dann jedoch mit einem Strahlen, und er grinste sie an wie ein Junge, der seiner Mutter stolz einen schönen Kieselstein zeigt, den er in einem Bachlauf gefunden hat. "Hab schon mächtig viel fertig, Miss Abby! Zeig’s dir gern, wennde magst, ja? Ich kann bald anfang’ mit’m Arbeiten. Will nur noch’n Schuppen anbaun. Wird ganz große Klasse!" Er bekam vor Aufregung rote Flecken im Gesicht, und sein Grinsen zog sich immer mehr in die Breite. Um seine Worte zu unterstreichen, fuchtelte er eifrig mit seiner Gabel in der Luft umher, wobei einige kleine Tröpfchen Soße sich in der Umgebung verteilen mochten. Ein verlegenes Lachen und Hüsteln zeigte an, wie stolz er war, daß sie ihn gefragt und Interesse an seiner Arbeit gezeigt hatte – und natürlich auch darauf, wie fleißig er gewesen war. Für einen Moment hatte er seine Scheu vor den Menschen rundum vergessen, denn seine kleine Angebetete war jetzt alles, woran er dachte.
Martin, Cassiel, Megan, Jesse, Serenity kommt mit Sam dazu Jesse dann bei den Hayways, und andere drumherum
Serenity war wirklich ein Goldstück. Was auch immer sie zum Major gesagt hatte, dieser ließ sich nicht zwei Mal bitten und folgte ihr auf dem Fuße. Da Jesse sich zu Anderen gesellt hatten, standen nur noch Martin und Megan bei Cassiel. "Es wäre mir lieb nicht Alles gleich zu verraten, Megan." sagte Cassiel und lächelte. Er fand es doof Megan mit dem Nachnamen anzusprechen. Schließlich war er damals öfter im Saloon, als das mit dieser dreckigen Mexikanerin noch aktuell war.
Der junge Anwalt lächelte freundlich, als Serenity mit Sam dazu kam. Mit einem bittenden Blick schickte er jedoch gleich seine Schwester wieder weg. Serenity kannte das und nahm es Cassiel nicht übel. Sie würde schonnoch einen ausführlichen Bericht erhalten. Also knickste sie höflich und verabschiedete sich mit einem freundlichen: "Meine Herren." und ging zurück zu Nathanniel.
"Major." sagte Cassiel freundlich und reichte dem Mann die Hand. Die gemeinsme Freundschaft zu Tadewi hatte die beiden Männer dazu gebracht, freundlich und ein klein wenig vertraut mit einander umzugehen. Sie waren zwar noch nicht bei den Vornamen, aber das wäre nur noch eine Frage der Zeit. "Danke, dass Sie so promt meiner Bitte nachgekommen sind." leitet er das Gespräch ein. "Das ist Mister Tanner, Major Shepard und dies Miss Foster." stellte er die Drei einander dann kurz vor und wartete geduldig, dass sie sich begrüßen konnten. Dann senkte er die Stimme ein wenig. "Major, Sie hier bedeutet nichts Gutes und ich weiß es schon." kam er direkt zur Sache, ohne genau zu benennen, worum es ging. "Tadewi war vorhin bei mir und hat mich um Hilfe gebeten. Ich gehe davon aus, dass Sie deshalb in der Stadt sind und die Personen ebenfalls?" Fragend sah er den Soldaten an. "Wenn ja, würde ich unwahrscheinlich gerne unter vier Augen mit ihnen sprechen und natürlich auc die Personen befragen." fuhr er fort. Doch dann wartete er ab, was ihm der Major zu sagen hatte.
Auch wenn ich nicht ganz kapiere, warum er ausgerechnet den Empfang sprengt. Was auch immer er vor hat, er hat hoffentlich gute Gründe dafür!
Fenster am Tisch Terry mit Jeremiah sitzend, Erin, Eli u. Clara sitzend, Francis u. Sam stehend, Serenity kommt dazu
Terry nickte seufzend, denn diese Reaktion Jeremys hatte er befürchtet. Dass was für Jeremiah Spiel war, konnte für Ben vermutlich bereits eine Züchtigung nach sich ziehen. Vielleicht nicht einmal wegen des Spielens an sich, sondern, weil Ben dabei vermutlich genauso schnell schmutzig wurde oder mit kaputten Klamotten heim kam, wie jeder andere Junge auch. So, wie sich Mr. McKay vorhin schon darüber aufgeregt hatte, dass Ben am Zaun hängengeblieben war, wollte Terry gar nicht so genau wissen, was Ben zu fürchten hatte, so er beim Spielen schmutzig geworden war. Gerne hätte er noch gefragt, ob es ernste Schwierigkeiten waren, wurde aber daran durch den Major gehindert. "So? Na, wenn das so ist, überlasse ich Ihnen gernde das Feld, Sir." Ein bisschen schmunzeln musste Terry schon, denn selbstverständlch war es nicht Sorge oder Angst, die ihn hatte so antworten lassen. Jedenfalls nicht vor dem Major, sondern eher um das Seelenheil meiner Hörer. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass er hören müsste, wie ein vermeintlich Gläubiger mit konträrer Biblauslegung,das zerstörte, was er mit seiner Predigt gerade gesät hatte. So der Major frohe Botschaft hatte, würde er wohl kaum das Evangelium in Frage stellen. Ein wenig irritiert war Terry, als der Major sich nun von ihm abwandte und statt seine Rede zu halten, eine Unterhaltung mit Mr. McKay begann. Allerdings war er darum nicht böse, denn so fand seine unschöne Auseinandersetzung ein jähes Ende und er konnte sich wieder um Anderes kümmern. Ich bin wohl nicht der Einzige, der ums Essen hingekommen ist. Schmunzelnd beobachtete er Clara und Eli, die so vertieft mit ihren Spielsachen spielten. Eli schien von den Zinnsoldaten wohl mindestens so fasziniert, wie Jeremy von dem Major, der leibhaftig vor ihm stand. So, wie Terry seinen Sohn kannte, hatte dieser darüber bereits völlig vergessen, dass er eben noch über Ben nachgedacht hatte. Schlimm war das für Terrys Dafürhalten nicht, denn so brauchte er nicht fürchten, dass sich der Junge allein auf den Weg machte, Ben zu suchen. "Mrs.Ryan, guten Tag." Freundlich begrüßte er die Irin, die er in guter Erinnerung hatte. "Oh, nicht bei mir." Humorvoll schmunzelnd neigte er seinen Kopf in Richtung Mr. McKays, der mit dem Major offenbar Wichtigeres als angenommen zu bsprechen hatte. Irgendwo im Raum wurde gelacht und Geschirr klapperte, so dass Terry nicht verstehen konnte, was die beiden Männer zu bereden hatten und lauschen wollte er nicht. Seine Neugier hielt sich in Grenzen und obwohl Mrs. Ryan sich umständlich ausgedrückt hatte, verstand er doch, dass ihr Bruder dringend mit Mr. Sheppard sprechen wollte. Diesem schien diese Bitte offenbar dringlicher, als seine kurze Rede an alle Anwesenden, denn er entschuldigte sich höflich und verließ mit Mrs. Ryan den Tisch. "Nun, ich muss gestehen, dass ich zwar nicht vom Brot allein, aber auch nicht vom Wort Gottes allein satt werden kann. Was ist mit Dir, Jeremy? Hast Du Hunger?" Seinen Arm von den Schultern des Jungen wegnehmend, reckte er sich ein bisschen. Er würde wohl für Jeremy im Zweifel ein Essen vom Buffet mitbringen können, aber mit diesem auf dem Schoss kam er wohl gar nicht erst zum Buffet. "Na, komm, Jeremy. Gehen wir, so lange wir noch auswählen können, oder was meinst Du?"
Fenster, am Tisch: Francis kurz mit Shepard (der geht samt Serenity), dann mit Terry Francis geht hinüber zu Matt, Rebeccah, Nicholas, Martha und Joe
Fenster, am Tisch: Jerry mit Terry sitzend, Erin mit Eli und Clara sitzend am Tisch
Francis hatte verständnisvoll genickt, als Major Shepard darauf hinwies, dass das Fort nicht gerade um die Ecke lag und er schon gerne gewusst hätte wie er dran war. Das konnte und wollte Francis aber hier an Ort und Stelle nicht näher definieren. Auch nicht, nachdem der Major kurz aufzählte was er so im groben auf dem Wagen mitgebracht hatte. Damit wusste Francis zwar nun ein bisschen besser Bescheid, aber die Menge an Kaffee und Zucker so wie der Umfang der Konservendosen verschloss sich ihm weiterhin. Aus dem Stehgreif konnte er somit nicht festlegen, wie lange sie brauchen würden, um alles in den Laden zu tragen, schon gar nicht wie groß der Aufwand von seiner Seite aus werden würde. Doch an der Vielzahl der gebrachten Güter konnte Francis zumindest davon ausgehen, dass es Arbeit bedeuten würde. Die er keineswegs scheute. Die Frage war nur, wie viel Männer Shepard dabei hatte und ob diese auch zum Abladen bereit standen. Doch selbst wenn, blieb die Arbeit des richtigen Lagerns und Aufbewahrens an ihm hängen. Alleine würde er das kaum schaffen. Molly würde in ihrem schwangeren Zustand kaum helfen können und Martha und Ben hatten sicher genug an den Nachwirkungen ihrer Züchtigungen zu knabbern, als das er sie auch noch mit fast nicht ausführbaren Arbeiten für sie weiter quälen wollte. Wenn er nur nicht so leichtfertig heute Morgen Matthew gegenüber zugestimmt hätte... jetzt wollte der Bengel mit seinem Freund ausreiten und soweit er es richtig verstanden hatte, auch noch Rebeccah ausführen. Sicherlich war er niemand der je groß Rücksicht auf die Bedürfnisse seiner Kinder genommen hatte. Er konnte hinüber marschieren und einfach bestimmen, dass Matthew mit in den Laden kam und half. Basta. Aber andererseits stand er in letzter Zeit in einem andauernden inneren Streit mit sich selbst, bei dem er nie so recht zu wissen schien, ob seine Haltung den Kindern gegenüber angebracht war oder nicht. Noch vor ein paar Monaten hätte er ohne zu zögern Matts Pläne durchkreuzt und das Wohl der Familie über dessen Bedürfnisse gestellt, damit der Laden seine Arbeit auch bewältigt bekam. Er hätte auch nicht darüber nachgedacht ob Ben später am Nachmittag für den Streit mit Jeremiah und der kaputten Jacke tatsächlich noch einmal eine Züchtigung benötigen würde und niemals hätte er den Wunsch gehegt seine strenge Haltung Martha gegenüber schlicht und ergreifend einfach aufzugeben, um das arme Dinge tröstend und mit ein paar entschuldigenden Worte in den Arm zu ziehen. Was da wirklich in ihm vor sich ging, wusste Francis sich nicht zu erklären. Er hielt es allerdings für gefährlich, denn seine ab und an gezeigte Nachlässigkeit den Kindern gegenüber hatte seiner Meinung nach dazu geführt, dass Martha die Eltern bestahl und belog und Matt nun endgültig glaubte tun zu können was er wollte, während der Jüngste sich einen Freund suchte, der ihm überhaupt nicht gut tat. Innerlich seufzend sah sich Francis trotz all dieser Gedanken nicht in der Lage hinüber zu Matt zu gehen, und ihm den Nachmittag mit der Arbeit im Laden zu verderben. Dass er die ganze Zeit dabei Reverend Stevenson mit Jeremiah beobachtet hatte, war ihm nicht weiter aufgefallen. Auch nahm er durch deren vertrauensvollen Umgang keinen Bezug auf sich und seine Gefühle. Soweit der Erkenntnis war Francis mit seinen eigenen Gedanken noch nicht. Mrs. Ryans Anliegen brachte die gesamte Unterhaltung zum Erliegen und ihre Bitte setzte der ganzen Planung mit Major Shepard ein abruptes Ende. Er musterte die junge Frau streng, die Reverend Stevenson anscheinend kannte. Zumindest ließ dessen Gruß etwas in diese Richtung annehmen. Denn das Verhalten von Mrs. Ryan ließ davon nichts ahnen, die wandte sich nämlich ohne weiter auf den Reverend einzugehen wieder Richtung ihres Bruders, dicht gefolgt vom Major, der sich kurz entschuldigt hatte. Was um alles in der Welt konnte ein Anwalt vom Major wollen? Irgendetwas, das auch noch so dringend war, dass der Major die Grundversorgung der Bevölkerung erst einmal hinten an stellte? Einen Reim konnte sich Francis darauf nicht machen und wollte unbedingt mit Richard darüber sprechen. Als Bürgermeister wusste er doch bestimmt mehr. Doch dieser stand gerade bei diesem neuen Arzt, der sich zu verabschieden schien und zu der Gruppe Frauen trat bei der sich auch Molly befand. Ihr von Bens Weglaufen zu berichten kam ihm flüchtig in den Sinn, aber er wusste auch, dass sie das sicherlich sehr aufregen würde. Zudem.. wohin sollte Ben schon laufen? Zuhause sich zu verstecken wäre nicht das Klügste und zum richtigen Weglaufen fehlte dem Jungen der Mumm. Der würde schon wieder ins Gästehaus kommen, noch bevor Molly das lange Wegbleiben ihres Jüngsten auffiel. Und Francis käme um eine unangenehme Erklärung herum.
Erin dir kurz dem Major noch einmal zugenickt hatte, als dieser sich wieder zurückzog, hatte schlicht und ergreifend das Gefühl im Augenblick überflüssig zu sein. Mr. McKays Wut schien auf angenehme Art und Weise verraucht zu sein und Terry war ganz und gar mit seinem Sohn beschäftigt. Kurz hatte sie schmunzeln müssen, als Terry sehr geschickt Mrs. Ryan auf die eigentliche Person hingewiesen hatte, die über die Störung in Form der Irin verärgert sein könnte. Gemessen an der kurzen Gesichtsentgleisung von Mr. McKay brauchte man auch überhaupt kein besonders feines Gespür für solche Situationen, denn dessen Missfallen trug er gut zur Schau. Als Major Shepard und Mrs. Ryan zwischen den anderen Gästen wieder verschwunden war und Terry für Jeremiah und sich etwas zu essen holen wollte, ohne Mr. McKay noch weiter zu beachten, war eine entsprechend ähnliche Gesichtsentgleisung zu beobachten, die Erin fast zum Lachen gebracht hätte. Da sie sich aber selbst gerade ziemlich unsichtbar fühlte, brachte sie mehr Verständnis für Mr. McKay auf, als für Terry, der Jerry aufforderte mit zu kommen. Kurz sah dabei Clara auf und gab bekannt, dass sie ebenfalls hunger hätte. "Gleich Schatz," versprach Erin und sah sich eher unbewusst nach Randall um. Der hatte doch gar nicht lange wegbleiben wollen? Gefühlt war eine halbe Stunde ins Land gegangen und ihre Hoffnung, dass Randall sich zumindest für die Kinder am Büffet ums Essen schlug schwand dahin.
"Nun, glauben sie ja nicht, dass die Sache damit erledigt ist," brummte Francis, kaum dass sie wieder alleine am Tisch waren. Er war verärgert, dass der Major erst eine wichtige Unterhaltung unterbrochen hatte, um sie dann einfach so stehen zu lassen und dieselbe Verärgerung verspürte er über Stevenson, der von niemanden mehr Notiz nahm, außer von seinem missratenen Lümmel. Doch mehr zu sagen fühlte sich Francis gerade nicht im Stande, denn im Kopf war er tatsächlich schon längst wieder im Laden und schob Kisten und Fässer hin und her um Platz für die neue Ware zu schaffen. Das beruhigte und machte Francis auch bewusst, was im Augenblick neben Bens Verschwinden, wichtiger war. "Aber nun entschuldigen Sie mich bitte," sagte er knapp und reserviert."Meine Familie wartet auf mich." Und mit einem knappen Nicken und einem begleitenden "Miss Spencer!" wandte er sich herum und verschwand zwischen den Gästen. Innerlich war er noch immer sehr aufgewühlt, aber er hoffte dass er mit ein paar kleineren small talks wieder die Ruhe zurück gewann, für die er bekannt war. Richard fand er in dem Getümmel leider nicht, auch sah er seine Frau mit all ihren Freundinnen in einem angeregten Gespräch mit dem Arzt, bei dem er nicht stören wollte und suchte daher nach Matt, den er nicht unweit vom Büffet mit diesem Mr. Leery und Mr. Firth fand. Auch Martha und Rebeccah standen dabei. Noch wog er innerlich ab, wie viel Hilfe er im Laden tatsächlich gebrauchen würde, kam aber zu keinem Entschluss. Er wusste nur, dass er für weiteren Unfrieden sorgen würde, wenn er Matt den Ausritt verbat. Ohne noch länger zu zögern trat an die kleine Gruppe heran.
"Einen guten Appetit wünsche ich allen zusammen," sagte er in die Runde und steuerte dann doch zielgerichtet Mr. Firth an. Sollte etwas an den Vermutungen dran sein, dass Matt Interesse an Rebeccah hatte, war es doch an der Zeit dem angeblichen Ziehvater ein bisschen auf den Zahn zu fühlen. "Nun Mr. Firth... wie gefällt es ihnen denn bisher in unserer kleinen Gemeinde? So lange wohnen sie ja mit Rebeccah noch nicht hier," bei der Gelegenheit nahm sich Francis einen Teller, denn an diesem Ende des Büffets war gerade keine Schlange und schenkte dem Heiden ein breites Lächeln, angelte sich ein Stück Brot und sah kurz hin und wieder zum Büffet, darauf wartend dort auch noch etwas anderes zu ergattern.
(Francis nun in der Gesellschaft von Matt, Martha, Joe, Nicholas und Rebeccah)
Fenster, am Tisch: Jerry mit Terry sitzend, Erin mit Eli und Clara sitzend am Tisch
Jerry warf Mr. McKay einen unsicheren Blick hinter her. Dessen abschließende Worte ließen überhaupt nichts Gutes vermuten. Aber was er damit bezweckte konnte sich Jerry überhaupt nicht erklären. Sein Pa hatte doch schon klar gemacht, dass die Sache in seinen Augen nicht weiter wild war. Oder wollte Mr. McKay am Ende noch Ben und ihm das gemeinsame Spielen verbieten? Kurz machte sie Sorge und Panik in dem Jungen breit, wurde aber von der Aufforderung an das Büffet zu gehen von seinem Pa abgelenkt. Er nickte automatisch. Hunger hatte er schon, nur war er ziemlich gedanklich durcheinander um so recht zu sagen auf was er Appetit hatte. Zum einen war da noch immer die Aufregung wegen dem Major und dann drängte sich auch schon wieder Ben in seine Gedanken. Er rutschte vom Schoss seines Pas und sah ein bisschen unsicher aus, weil er nicht wusste, ob Miss Spencer und ihre Kinder mitkamen. Pa hatte sie nicht dazu aufgefordert, was ihn schon ein klein wenig irritierte, aber andererseits verschaffte ihm das vielleicht die nötige Luft um seinem Pa von dem Vorfall im Schuppen der McKays zu berichten, oder aber diesen zu bitten, nach Ben suchen gehen zu dürfen. So recht mit Freude essen konnte er sowieso nicht, denn er hielt es für ungeheuerlich unverschämt von ihm, im warmen zu sitzen, sich satt essen zu können, während Ben irgendwo da draußen fror und Angst litt. "Ein bisschen Hunger hätte ich schon," sagte er zögerlich und sah hinüber zum vollen Büffet. Sie würden ewig anstehen müssen. Auch Clara hatte Hunger angekündigt, doch Miss Spencer wollte aufbrechen, wie sie gerade bekannt gab. Gerade hatte sie Eli und Clara den mütterlichen Befehl erteilt die Spielsachen zusammen zu räumen, weil man anscheinend lange genug auf den Vater der Kinder gewartet hätte.
"Wir wollen rasch nach ihm sehen," beruhigte sie kurz Elis Protest und Claras zur Schau gestellten Schmollmund. "Vielleicht finden wir ihn ja auch schon am Büffet," sie bezweifelte zwar, dass ihr Exmann so viel Umsicht zeigen würde, um sich einmal um die Familie zu kümmern, aber die Hoffnung starb ja bekanntlich zu letzt und sie hatte immerhin den Vorsatz nicht immer alles gleich im schlechtesten Licht zu betrachten. "Und wenn nicht, ist es am Büffet vielleicht auch ein bisschen leerer und wir drei müssen nicht ewig anstehen." Wenn sie ehrlich zu sich selbst war, hoffte sie weder Randall zu finden, noch ein leeres Büffet anzutreffen. Beides würde ihr Gründe geben mit den Kindern nach Hause zu gehen. Auch wenn das hieß das gute Essen auszuschlagen um von dem wenigen zu Hause ein spätes Mittagessen kochen zu müssen. Inzwischen war es ihr zu laut und zu voll und Terry hatte weiß Gott genug andere Verpflichtungen auf diesem Empfang, der letztendlich ja auch sein Empfang war, um sich weiter um sie zu kümmern. Automatisch warf sie einen Blick auf die Christrose, die sie nicht aus der Hand gelegt hatte, seit Terry sie ihr gereicht hatte. Unbewusst musste sie ein klein wenig lächeln. Die Geste verriet ihr doch mehr, als ihr Verstand gerade zu lassen wollte....
Molly im Gespräch mit Mrs. Porter, Mrs.Harris u. andere, Adrian kommt dazu
Adrian verbeugte sich höflich, als die drei Damen ihn bemerkten. Mrs. Mac Kay sprach ihn auch sogleich an und reichte ihm ihre Hand zum Gruß. Adrian ergriff sie und deutete einen höflichen Handkuss an. "Mrs. Mac Kay, vielen Dank, es geht mir sehr gut." Dann winkte er seine Familie heran. "Darf ich Ihnen meine Frau Elisabeth Smith vorstellen? Bürgermeister Camden war so freundlich zu erwähnen, dass die Damen nicht nur wirklich exellente Speisen herstellen können, wovon wir uns gerade persönlich überzeugen konnten, sondern dass Sie auch im Nähkreis beisammen sind." Adrian hatte auf den ersten Blick liebevoll seine Hand um die Hüfte seiner Frau gelegt. Elisabeth lächelte schüchtern und knickste brav. "Guten Tag." kam es ihr leise über die Lippen.
"Und das sind mine Kinder: Connor und Cathrine." Die Kinder knicsten und verbeugten sich höflich, sagten aber kein Wort. "Es wäe wirklich wndervoll, wenn Sie Elisabeth in IHren Nähkreis mit aufnehmen würden. Sie beweist immer wieder Geschickt darin und es wäre, so hoffe ich, eine Bereicherung für die Damen."
Erin mit Eli u. Clara, Terry mit Jeremiah am Tisch am Fenster, Randall kommt dazu.
Erfreut nahm Randall zur Kennnts, dass ein weiterer Gast das "Twin Falls" betrat. Kurz lehnte er sich über das Treppengeländer und erkannte Major Sheppard an der Uniform. Bisher war er diesem nicht begegnet, sondern ihm tunlichst aus dem Wege gegangen. Ein Mann wie Sheppard hatte vermutlich Kontakte weit über Camden Village hinaus und so war es besser, diesen nicht mit der Nasenstpitze auf den fragwürdigen Lebensstil eines Spielers zu stoßen. Jetzt allerdings war Randall dem Schicksal dankbar, den Major so zielstrebig an der Repeption vorbei in den Speisesaal gehen zu sehen. Die Uniform trug dieser sicher nicht zum Vergnügen, sondern weil er Dienst hatte und warum dieser den Major den Empfang des Reverends stören ließ - er sorgte dafür, dass sich die Aufmerksamkeit der Menschen auf ihn richtete. Niemand beachtete Randall, der eilig die Treppe hinunter lief und dann im Windschatten des Majors den Speiseraum betrat. Während der Major alle Anwesenden begrüßte verschaffte Randall sich einen Überblick. Missmutig zog er die Augenbrauen zusammen, als er sah, dass der Reverend sich zu Erin gesellt hatte. Der führt sich auf, als ob sie zu ihm gehöre! Den Zahn werde ich ihm wohl ziehen. In seiner Eifersucht ballte Randall seine Hände zu Fäusten, während er den Raum durchschritt. Für einen kurzen Augenblick blieb er stehen, um die Szene um Erin herum genauer in Augenschein zu nehmen. An ihrem Tisch saß der Reverend mit seinem Sohn, der gerade von seines Vaters Sohn rutschte. Gleichzeitig verließ der Major in Begleitung einer dunkelhaarigen Frau den Tisch und auch Mr. McKay schien gerade ein Gespräch mit diesem oder dem Reverend zu beenden. Randall hielt sich im Hintergrund und beobachtete, wie der Major der Dunkelhaarigen folgte und sich sodann zu einer andere Gruppe von Menschen begab. Stand dort nicht auch dieser seltsame Mann, den er neulich nackt auf einem Pferd vor der Klinik gesehen hatte? Sicher war sich Randall ganz und gar nicht, denn in dem Gesprächspartner des Majors meinte er, einen Anwalt zu erkennen. Zumindest hatte er am Rande erfahren, dass dieser Mr. Brown wohl Anwalt war. Was also hatte ein Anwalt mit diesem seltsamen Menschen zu schaffen, der sich nackt beritten vor der Klinik herumgetrieben hatte? Wahrscheinlich nicht viel im Gegensatz zu dem Major, der offenbar alleine mit dem Anwalt sprechen wollte. Die Anwesenheit eines ihm noch völlig Unbekannten ließ ihn misstrauisch die Augenbrauen zusammenziehen. Diese Unterhaltung ging ihn genausowenig an, wie die Beziehungen dieser Gruppe von Menschen zueinander und doch beabsichtigte Randall sich die dazu gehörenden Gesichter gut einzuprägen. Nach seinen Erfahrungen bedeutete es stets Ärger, wenn sich Männer in Uniform mit Anwälten zusammen stellten, vor Allem wenn dann noch Fremde involviert waren. Sein Einbruch bei Mr. Foster konnte sich kaum so schnell herumgesprochen haben, aber dennoch war Vorsicht besser als Nachsicht. Ohne sich seine Anspannung, die er durchaus beim Vorbeigehen an dem Major verspürte, anmerken zu lassen, setzte er ein fröhliches Grinsen auf und marschierte zu seiner Familie hinüber, wo Erin wohl gerade zum Buffet aufbrechen wollte. "Entschuldige, Erin. Ich habe gerade ein -nennen wir es einmal gesundheitliches - Problem lösen müssen." Ohne den Reverend zu beachten, der offenbar den gleichen Weg hatte, zog er sich einen der leeren Stühle zu sich heran. Er setzte sich jedoch nicht, sondern betrachtete mißmutig die Christrose in Erins Händen. Von ihm war diese nicht, so dass er schnell seine Schlüsse zog. Dieser Reverend führte sich nicht nur so auf, als sei Erin zu ihm gehörig, sondern er übernahm offenbar auch die Rolle des Liebhabers, in dem er ihr eine Blume geschenkt hatte - und dann noch eine Rose, die eigentlich dem Ehemann vorbehalten war. Eifersucht und Wut ließ Randall blass werden und den Kindern ungeduldig beim Zusammenräumen der Spielsachen zusehen. "Erin?! Wir gehen. Essen können wir wohl später. Kommst Du?" Randalls Ton ließ keinen Widerspruch zu, zumal er bereits auf Erin zuging und andeutete, sie im Zweifel einfach mit sich zu führen. Sie war seine Ehefrau und als solche, hatte sie einer Aufforderung unbedingt Folge zu leisten.
Martin, Cassiel, Megan, Jesse, Serenity kommt mit Sam dazu Jesse dann bei den Hayways, und andere drumherum
Mrs Ryan geleitete Samuel zu ihrem Bruder. Wieviel mochte dieser Morgen, oder mittlerweile dieser Tag wohl noch bereithalten? Irgendwie häuften sich die Dinge die Sam zu erledigen hatte und fast schon wünschte er sich ein zweites ich um alles unter einen Hut zu bringen. Das der Anwalt offenbar so immens dringend mit ihm reden wollte verhiess nichts gutes und es war ganz gewiss besser darüber Informiert zu sein bevor er seine kurze Rede halten würde. Es galt die Bevölkerung, die ja nun schon eine Weile mit der Unterschwelligen Furcht vor den 'freien' Cheyenne leben musste zu beruhigen. Auch musste er für die kommenden Wochen ein klares Verbot aufstellen sich ins Reservat zu begeben denn weitere Störung wie die, welche gerade vorlag, konnten den wackeligen Frieden schnell zerstören. Sams Männer waren zwar motiviert und gut ausgebildet, allesammt Veteranen, aber der Major machte sich keine Illusionen diese Menge an Cheyennen auf offenem Felde besiegen zu können. Selbst wenn diese geschwächt und schlecht bewaffnet waren war ein Verhältnis von 10 zu 1 ein ganz beschissenes für einen Sieg. Das hatte Custer ja deutlich bewiesen. Diesen Fehler, die Injuns zu unterschätzen, würde Sam auf keinen Fall machen. Nicht vor seinem geplanten Rückzug ins Privatleben. Schauckelte er diese Situation und brachte wirklih das Kunststück fertig die Cheyennen gewaltfrei wieder zu integrieren, blickte er einer letzten Beförderung entgegen, die seiner Abfindung nochmal einen netten Schub geben würde und dann würde er die Uniform an den Nagel hängen. Pferde züchten und Pferdebedarf veräussern, das waren seine Vorstellungen für einen ruhigen Lebensabend.
Der Anwalt grüsste freundlich, wie gewohnt und die gemeinsame Freundschaft zu Tadewi hatte das steife aus dem gegenseitigen Umgang genommen. Sam zog die Handschuhe aus, klemmte diese unter den Gürtel und ergriff dann die Hand des Anwalts. "Mr Brown." erwiderte er die Begrüssung mit einem gleichfalls freundlichen Gesichtausdruck. Was er an dem Anwalt schätzte, er laberte nicht lange dumm herum sondern kam gleich zur Sache, vergeudete nicht Samuels Zeit mit unsinnigen Floskeln und gespielten Höflichkeiten. Sam mochte Iren einfach. Geradlinig und ehrlich im Umgang mit anderen Menschen. Cassiel stellte den anderen, Sam unbekannen Mann vor, dem Sam grüssend zunickte. "Mr. Tanner." Damit war diese Notwendigkeit aus dem Weg und Sam fokusierte seine Aufmerksamkeit auf den Anwalt.
Er hob die Augenbraue, als Cassiel so direkt meinte das Sams hiersein nichts gutes zu bedeuten hatte. "Ich war mir nicht bewusst das ich ihm Ort als Bringer des Übels gesehen werde, aber in diesem Fall haben sie sogar recht Mr. Brown." stellte er schmunzelnd fest. Tadewi war bei ihm gewesen? Klar, der Ojibwe war ganz zweifelsfrei am Ende. Seine beiden Frauen verhaftet und seine kleine Welt die er sich hier aufgebaut hatte, bröcklete gerade gewaltig. Wäre es nur Anovaoo'o die unter Haft gestanden hätte, es wäre wohl auch wesentlich berechtigter gewesen denn die ältere von Tadewis Frauen war und blieb ein störischer Freigeist der die alten Traditionen hoch hielt. Ein glaubwürdiger Kandidat für einen Unruhestifter. Sanuye war es, die Sams Zweifel aufkeimen liessen. Das Mädchen war viel zu lebensfroh um alles aufs Spiel zu setzen für ein paar Skalps von Weissen, besonders da sie ihren Jagdtrieb ja beim Nachbarstamm ganz ungestört ausleben konnte. Sie brauchte keine Weissen um sich einen Ruf zu schnitzen.
"Unter anderem Mr Brown, unter anderem. Aber ja, lassen sie uns ein ruhiges Plätzchen suchen. Es macht Sinn wenn wir einige Dinge klären, bevor ich die Zeit nutze, die der Reverent mir geschenkt hat um ein paar Ankündigen zu machen. Bitte..." Sam machte eine einladende Handbewegung um Cassiel vorgehen zu lassen. Der hatte gewiss einen Ort im Sinn, wo sie ungestört reden konnten.
Jethro, Kleine Krähe und Witashnah im Aufbruch. Jesse kommt noch einmal hinzu
Witashnah war insgesamt froh, dass diese Feier bei den Weißen für sie nun zuende war. Und auch, dass sie, wie Jethro selber ja auch angemerkt hatte, so gut abgelaufen war. Naja… relativ gut. Dass man die kleine Krähe angegriffen hatte war… ach, hier wohl normal. Aber ihr Sohn hatte tapfer reagiert und den Schmerz und die Schmach einfach fortgelächelt. Witashnah war sehr stolz auf ihn. Wenn man dem Gegner den Sieg nicht gönnt, war es kein Sieg.
Aber so lustig oder seltsam diese Feier auch war, es war nun gut. Und sie wollte gern wieder zurück in ihr Haus, auch wenn es dort viel düsterer war. Aber dort fühlte sie sich sicherer, weniger beobachtet und hatte nicht das Gefühl, jederzeit kämpfen zu müssen, was sie eh nicht konnte. Nur mit Megan hätte sie gern noch gesprochen, aber das schien wohl nicht mehr möglich zu sein.
Jethro hatte das wohl erraten und die Lakota schenkte ihm ein Lächeln. Er war doch ein guter Mann! Er regte an, dass Megan und sie sich ja möglicherweise morgen treffen könnten. Wenn er das schon anregte, dann war es vielleicht doch nicht nur reines Wunschdenken. Witashnahs Lächeln wurde breiter. Vielleicht würde sie doch endlich eine Frau treffen, mit der sie reden konnte. Und die ihr vielleicht Hilfestellung geben konnte, besser hier im Ort unter den Weißen zu bestehen. O, wäre das wunderbar. Dafür wollte sie sich auch zusammennehmen und tapfer hier bestehen.
Und fast wie durch ein Wunder kam Megans Mann zu ihnen und wollte sie verabschieden. Damit hatte sie nicht zu rechnen gewagt. Da sie ja schon so am Lächeln war, nickte sie… Yes-See... Richtig… nickte sie Jesse sehr lieb zu und versuchte, nachdem Jethro auf die Worte des Mannes reagiert hatte, ihrerseits ein paar Worte zu bringen: "Ich danke. Ich bin voll Glück Dich zu treffen. Und Deine Frau. Danke!" Mehr fiel ihr auf die Schnelle nicht ein aber sie hoffte, dass Yes-See sie richtig verstanden hatte.
Ben und Abigail am Buffet Erst diverse Umstehende, dann Shepard von Ben neugierig angestarrt
Bens Reaktion auf den lauten Auftritt dieses Majors war gänzlich anders als die von Abigail. Während sie den Mann mit eher zweifelnden Blicken bedachte und über dessen Benehmen, oder besser das in ihren Augen fehlende Benehmen innerlich aufs schärfste verurteilte, heftete Ben seine Blicke an den Uniformierten, starrte diesen an. Den Mund ein wenig geöffnet und er vergass sogar das weiterkauen. Zumindest fiel ihm nichts aus dem Gesicht. Die gesammelte Menschenmasse hier, musste für Ben ziemlich erdrückend wirken, wie Abby sich plötzlich bewusst wurde. Wie hatte sie das vergessen können? Ben und Menschenansammlungen, das war eigentlich nie eine gute Idee gewesen und erst jetzt nahm sie die Anspannung wahr, die von Ben ausging. Der Ärmste wagte sich ja kaum zu bewegen. Ihre Frage, die sie gestellt hatte, lenkte das Gespräch allerdings erstmal in eine ganz andere Richtung. Gab Ben die Möglichkeit üer Dinge zu sprechen die er verstand und die ihm Freude bereiteten. Die Freude darüber stand ihm deutlich im Gesicht geschrieben auch wenn sein Lächeln eher dem eines Jungen glitt als einem Erwachsenen. Es dauerte einen Moment, bevor Ben auf ihre Frage antworten konnte, oder wollte. Für Abigail, die den Hünen ja noch halbwegs kannte aber sehr deutlich, das er erstmal seine Gedanken sortieren musste, bevor er ihr die Antwort geben konnte.
Stolz schwang mit, als er berichtete, das er schon sehr viel fertig hatte. Ganz im Gegensatz zu ihr, aber die Töpferei war ja zum Glück nichts, was soviel Arbeit bedeutete wie Bens Stellmacherei. Ihre Regale waren geputzt und gewachst, poliert und glänzten schön. Ebenso der Fussboden und der Verkaufstresen. Alles was Abigail jetzt noch fehlte um loslegen zu können war Ton, der aber würde erst kommen wenn der Schnee weg war und die Wagen wieder durchkamen. Freudig schlug Ben vor es ihr zu zeigen. Zwar wusste sie nicht was es an einer Werkstatt gross zu zeigen gab, aber wenn es Ben Freude bereitete, war es ein kleines Zeitopfer, das sie gerne erbringen würde. Sein Projekt einen Schuppen anzubauen klang nach viel Arbeit, denn wie sie Ben kannte, würde der sich nicht mit ein paar Brettern und einem losen Dach zufrieden geben. Beruhigend legte sie Ben ihre Hand auf seine, als diese mal wieder in Reichweite war. Zum einen weil Ben rote Flecken bekam von der Aufregung, zum anderen weil er mit der Gabel herumfuchtelte und die sich verteilende Sosse war dabei noch die kleinere Gefahr.
"Das ist schön. "lächelte sie zu ihm hoch, wie immer, wenn sie mit ihm sprach, den Kopf weit in den Nacken gelegt. Das störte sie aber nicht wirklich. "Magst du es mir zeigen, nach dem Empfang?" fragte sie Ben. Einerseits in der Tat ein Hauch Neugierde, der da aus ihr sprach, anderseits einfach ein Thema, das Ben ganz offensichtlich freute und ihn von dem Druck dieses Empfangs ablenkte.
Jethro, Kleine Krähe und Witashnah im Aufbruch. Warren wird bemerkt. Jesse kommt noch einmal hinzu
Witashnahs Lächeln war Jethro Antwort genug. Miss Foster würde also gerne gesehen werden. Vielleicht würde er morgen persönlich bei Harding vorbeigehen und Miss Foster darum bitten. Möglicherweise wollte sie ja auch keinen näheren Kontakt haben und war eben einfach nur nett gewesen. Aber diese mögliche Absage wollte Jethro Witashnah ersparen und lieber selbst erst einmal die Fühler ausstrecken. Auf dem Weg zum Ausgang sah Jethro Mr. Harding von der Seite auf sie zusteuern, dem maß er aber keine Bedeutung bei, denn letztendlich war der Raum so voller Menschen, dass Miss Fosters Verlobter auch jeden anderen hier drinnen suchen konnte. Vielleicht sogar diesen grimmig dreinblickenden Mann, der gerade vor ihnen im Ausgang erschien. Ein gut gekleideter älterer Herr, der Autorität und Macht ausstrahlte. Mr. Simones, wenn sich Jethro richtig erinnerte. In den fast zwei Monaten ihres Hier seins war er dem Rancher nur gelegentlich über den Weg gelaufen. Aber nie hatten sie ein Wort gewechselt. Und so wie Mr. Simones seine Frau anstarrte, war auch dieser auch keine Unterhaltung wert.
Überrascht von Mr. Hardings, der sein Wort tatsächlich an sie richtete, blieb Jethro stehen, wohl auch weil Kleine Krähe und Witashnah schon auf Mr. Harding reagiert hatten und ebenfalls stehen geblieben waren.
Jethro nickte auf die gestellte Frage hin. "Ja, das wollen wir. Ich habe heute selbst noch einen Empfang nebenan zu geben," er grinste dabei nicht zu breit, aber auch nicht zu verlegen. Für sein gegründetes Unternehmen schämte sich Jethro nicht. Damit verdiente man genauso gut sein Geld wie mit jedem anderen Laden auch. Und hier im Westen, wo eine Frau auf zehn Männer kam, war ihr Geschäft auch noch eines, das sehr hoch im Kurs stand. Bei der ausgestreckten Hand zögerte Jethro jedoch. Nicht weil ihm Mr. Harding suspekt gewesen wäre oder unsympathisch, sondern einfach weil es eine Berührung war. Eine Berührung, die ausdrücken würde, dass man sich nicht gänzlich gegenseitig abgeneigt war. Und Jethro war in den letzten Jahren sehr vorsichtig gewesen, was die Wahl seienr Freunde betraf. Doch am Ende ergriff er die Hand gewohnt fest, schüttelte sie zum Abschied und zuckte leicht mit den Schultern. "Nicht zu ändern, Mr. Harding. Meine Familie braucht Essen auf den Tisch und anständige Kleider im Schrank. Holz zum Feuern und das Haus ist renovierungsbedürftig. Da geht die Arbeit dem Vergnügen vor. Aber ganz meinerseits, Mr. Harding. Und weil sie es gerade erwähnen... vielleicht möchte ihre Verlobte morgen ja gerne mal auf einen Kaffee vorbeischauen? Also bei meiner ... meiner Frau, während ich arbeiten muss?" Fragend blickte er auch zu Witashnah, die sich gerade ein bisschen umständlich für die Bekanntschaft bedankte. Das löste ein feines Lächeln aus, das aber rasch wieder von Jethros Zügen verschwand, ganz so als sei er davon selbst überrascht gewesen.
Am Fenster an einem Tisch: Erin mit Eli u. Clara, Terry mit Jeremiah Randall kommt dazu
"Da ist Pa," mit diesen durchaus hart ausgesprochenen Worten brachte sich der eben noch völlig ins Spiel vertiefte Eli zurück in Erins Erinnerung. Keine gute, wenn sie es genau betrachtete, denn Eli ließ deutlich spüren, dass er über Randalls rechtzeitige Rückkehr erfreut war und deutlich Position bezog. Sie seufzte in Gedanken, ließ sich nichts von ihrer Anspannung anmerken und nickte sogar mit einem Lächeln, als wäre sie über Elis Entdeckung froh. Randall gesellte sich rasch wieder zu ihnen und entschuldigte sein Fernbleiben mit seltsamen Worten, die für Erin überhaupt keinen Sinn ergaben. Da sie aber das Vorhaben hatte, auf Randall so wenig wie möglich einzugehen, zumindest, solange er in Camden Village weilte, verbat sie sich eine entsprechende Frage. Dass Randall Terry vollkommen ignorierte, ihn nicht einmal grüßte stieß ihr dagegen doch empfindlich auf. Immerhin war der Reverend ihr Arbeitgeber und das wusste Randall. Natürlich hatte sie seine merkwürdigen Drohungen vor über einer Stunde ebenso wenig vergessen wie ihren Verdacht, Randall könnte womöglich eifersüchtig sein. Das würde sein Verhalten zwar erklären, aber machte es nicht entschuldbar. Als Randall einen Stuhl zurückzog wollte sie ihn schon darauf hinweisen, dass sie gerade am Gehen gewesen sei, doch scheinbar hatte er das Zusammenpacken der Kinder richtig gedeutet und nahm erst gar keinen Platz. Clara war allerdings fleißiger als Eli damit beschäftigt, die Puppe wieder einzupacken, während Eli eher darauf zu warten schien, dass Randall das Kommando zum Bleiben und Essen gab. Erin rechnete mit ähnlichen, denn ein Randall Bowman würde sich niemals ein kostenloses Essen entgehen lassen. Schon gar nicht so ein üppiges bei dem auch noch die Getränke umsonst waren. Umso überraschter sah sie auf, als er wie völlig aus dem Nichts und im wahrsten Sinne des Wortes den Befehl zum Gehen erteilte. In einem Ton, in dem er nicht einmal während ihrer Ehe mit ihr zu sprechen gewagt hatte. Und jetzt? Jetzt waren sie nicht mehr verheiratet und Erin erwartete eine entsprechende Behandlung durch ihren Ex. Ganz gleich wie er Terry gegenüber eingestellt war oder selbst auf einmal diese Scheidung betrachten mochte. Entsprechend bedrohlich empfand sie auch seinen Schritt auf sie zu. Misstrauen lag in ihrem Blick, als sie ein wenig zurück zuckte. "Was soll das Randall," sagte sie leise, weil sie vermeiden wollte, dass Terry zu viel mitbekam Aber deutlich verärgert klang sie und sie sah Randall recht entgeistert an. "Ich habe weder vor zu gehen, noch gehe ich wenn DU es willst. Geh ruhig, wenn es dir hier zu ungemütlich ist. Die Kinder und ich werden hier essen." Der fragende Blick von Clara ignorierte Erin einfach. Sie wollte ihrer Tochter jetzt nicht erklären müssen, wieso es manchmal sein musste, dass auch eine Mutter log. Gott sei Dank half ihr Claras feines Gespür, das die Kleine zur Abwechslung einmal den Mund halten ließ und sie die Wahrheit nicht gleich ausplauderte. Ein schräger Blick zu Eli brachte auch hier zum Glück Beruhigung. Zwar hatte der Junge seine Stirn kraus gezogen, aber auch er protestierte nicht und berichtigte sie nicht.