Matt, Joe, Rebeccah, Nicholas u. Francis in unmittelbarer Nähe, Martha verläßt den Raum
"So überrascht?" Matt lachte leise, denn Martha schien tatsächlich erstaunt darüber zu sein, dass er sich sofort Zeit für sie nahm. "Du weißt doch, dass ich Dir jederzeit helfe. Ob ausgerechnet ich aber helfen kann, Pa zu überreden.." Matt zuckte die Achseln, denn daran zweifelte er. So wenig ernst wie sein Pa ihn nahm, würde dieser von ihm wohl keinen Vorschlag anhören oder gar viel Wert auf seine Meinung legen. Völlig unabhängig von dem, was Martha vorhat. Etwas Verbotenes wird es wohl kaum sein. Der Ausritt mit Joe hatte noch Zeit, zumal der Freund auf die Schnelle gar kein Pferd zur Verfügung hatte. "Den Ausritt haben wir verschoben." Kurz sah Matt auf Joe, der den Kartoffelsalat offensichtlich gerne aß. Rebeccah hielt sich, wie meistens in der Nähe ihr Fremder, sehr zurück. Marthas Bemerkung ließ ihn nun staunen, denn dass Martha so sensibel auf die Situation zwischen Rebeccah und ihn reagierte, hätte er nicht gedacht. Offenbar wusste Martha eher und genauer, was er in Bezug auf Rebeccah nur ahnte, oder aber sich erhoffte. Matt fuhr zusammen, als er die Stimme seines Pas plötzlich in unmittelbarer Nähe hörte. Es gab für ihn gar keinen Grund, sich erwischt oder auch nur unsicher zu fühlen, und doch fühlte er sich, als habe er eine zu enge Jacke angezogen. "Danke, Dir auch." Mehr erwiderte er nicht auf die an Alle gerichteten Worte seines Vaters. Er war froh, dass dieser sich nun offensichtlich in Gänze Mr. Firth widmete. "Lass uns später darüber reden, ja?" Fragend sah er Martha an, denn genau wie sie, wollte er nicht in Gegenwart des Vaters mit ihr sprechen. "Wir finden schon einen passenden Zeitpunkt." Sein Kartoffelsalat war nahezu alle, so dass er sich an Joe wandte. "Also, ich will mal sehen, ob Rebeccahs Kuchen noch da ist - und wirklich so gut, wie Mr. Firth sagt." Sein fröhliches Zwinkern galt Rebeccah. Mit ihr wollte er unbedingt noch einen Augenblick alleine sein und noch hoffte er, dass sie mit ihm gehen würde. Jetzt war ihr Ziehvater ja nicht mehr alleine und würde sie hoffentlich entbehren können. "Soll, ich Dir ein Stück mitbringen, Joe?" Er fragte Joe noch, während er bereits in Richtung des Buffets ging. "Ist gut, Martha. Ich weiß ja dann Bescheid." Kurz nickte er Martha zu, als diese an ihm vorbei den Raum verließ. Einen Augenblick an der frischen Luft würde ihr sicher gut tun und dagegen konnten seine Eltern kaum Einwendungen erheben. Vor Allem aber konnten sie ihm nicht vorwerfen, seine Schwester stehen gelassen zu haben, so er in ein paar Augenblicken mit Rebeccah spazieren ginge. Hey.. Finger weg - meins. Diese Worte schossen ihm in den Sinn, als Joe sich plötzlich mit einem Scherz an Rebeccah wandte. Dieser war nicht charmanter, als sonst auch und machte auch nicht den Eindruck, mit Rebeccah flirten zu wollen. Trotzdem hatte Matt ein ungutes Gefühl dabei. Der Freund wollte ihm doch wohl nicht die Tour vermasseln? Ich habe wohl tatsächlich keine Zeit zu verlieren.. Erst jetzt bekam die Bemerkung Marthas dazu für Matt einen Sinn, denn falls sich Joe nun seinerseits für Rebeccah interessierte, würde er wohl etwas unternehmen müssen. Matt tauschte seinen leeren Teller am Buffet gegen zwei frische aus und gab auf jedes ein Stück Kuchen. Sein Vater beachtete ihn nicht weiter und das war einerseits die übliche Ignoranz seiner Person, die Matt schmerzte. Auf der anderen Seite fühlte Matt sich vergleichsweise frei und so ging er wieder zu den Beiden. "Hier, Du wolltest doch probieren?" Matt reichte Joe den Teller an. Er war sich sicher, dass Joe vorhin noch gesagt hatte, den Kuchen unbedingt kosten zu wollen. Er hielt sich nun etwas dichter bei Rebeccah und unterdrückte ein triumphierendes Grinsen. Er war Derjenige, von dem Rebeccah den Blick nicht abwandte und das hatte Martha auch weit vor ihm bemerkt. Und ob sie mich lieb hat. Matt probierte den Kuchen und betrachtete Rebeccah von der Seite. Wie hübsch sie ist.. wenn sie nur nicht stets so traurig wirkte.. "Er ist wirklich gut, Rebeccah. Magst Du?" Ohne sich Gedanken, um die Etikette zu machen, spießte er ein Stück Kuchen auf die Gabel und hielt sie so, dass Rebeccah ihn leicht von der Gabel nehmen oder direkt abbeißen konnte. "Ah, dort vorne ist der Bürgermeister frei.." Matt deutete mit seinem Kopf kurz in Richtung Mr. Camdens. Dieser schien gerade sein Gespräch mit dem Fremden, den der Reverend als Dr. Smith kurz vorgestellt hatte, beendet zu haben. Stattdessen unterhielt dieser sich nun mit seiner Ma, was Matt ein Grinsen entlockte. So war seine Ma nämlich abglenkt und würde kaum bemerken, dass er nicht mehr da war. Außerdem war der freie Nachmittag ohnehin abgesprochen und diesen verbringe ich nun halt mir Rebeccah. Joe hatte ohnehin mit dem Bürgermeister sprechen wollen und würde sicherlich ohne ihn klar kommen. "Rebeccah - wollen wir gleich mal los? Noch ist ein paar Stunden hell?" In seiner Frage lag durchaus auch eine Bitte, denn er wollte wirklich Zeit mit der Fünfzehnjährigen verbringen und diese viel besser kennen lernen wollen. "Ich verspreche, auf Dich zu achten und Dich sicher wieder heimzubringen, jedenfalls so Du mich lässt?"
Terry u. Jeremiah, Erin, Clara u. Eli, Randall am Tisch am Fenster
"Na, dann lass uns mal." Terry erhob sich, als Jeremiha erwähnte, Hunger zu haben. Am Buffett herrschte ein bisschen Gedränge, so dass Terry begann, sich unwohl zu fühlen. Kurz ließ er den Blick durch den Raum schweifen. Die Meisten schienen sich gut zu unterhalten. Mr. Hardings Anliegen an ihn schien sich erledigt zu haben, denn er sah ihn ohne Miss Foster den Raum verlassen. Eric scheint nicht mehr zu kommen.. Terry war darüber enttäuschter, als er sich eingestehen wollte. Die Anwesenheit des Freundes hätte ihm wohl einen gewissen Rückhalt geben können und er hätte von diesem auch gerne erfahren, wie seine Predigt angekommen war. Eric war nun wirklich einer der wenigen Menschen, die ihn korrigieren durften. Wer weiß, was ihn aufhält.. In Sorge war Terry nicht, denn als ehemaliger Sheriff würde Eric mit den meisten Unbillen des Lebens fertig. Ein Hauch von Enttäuschung empfand er, als auch Erin die Kinder zum Zusammenräumen aufforderte. Sie wollte offenbar mit den Kindern daheim essen. Diese Entscheidung Erins traf durchaus auf Terrys Verständnis. Inzwischen war es im Speisesaal unangenehm laut, voll und unübersichtlich. Ein persönlicheres Gespräch war schon kaum mehr möglich und sein Vorhaben, um sie zu werben und ihr Herz zu gewinnen, konnte er kaum mehr umsetzen. Jeremiah wäre auch froh, gehen zu können - und nach Ben sehen zu können.. "Sie wollen uns schon verlassen? Das verstehe ich natürlich - bedaure es aber auch." Terry war im Begriff, Erin zu verabschieden und ihr einen schönen Sonntag zu wünschen, als Mr. Bowman an ihm vorbei an den Tisch kam. Ihn völlig ignorierend, forderte dieser Erin auf, mit ihm zu gehen. Terry verstand zwar Erins Worte nicht, aber doch ihren Ton. Besonders glücklich über sein Erscheinen wirkt sie nun nicht gerade. Sie schien sich die Sache jedoch anders zu überlegen, denn Mr. Bowman bemerkte gerade, dass er in dem Falle mit Erin und den Kindern essen wolle. Ungemütlich ist es gerade in der Tat. Terry nahm den Seitenhieb Randalls durchaus wahr. Dessen Ton ließ auch für ihn keinen Zweifel zu, dass seine Person gerade unerwünscht war. Mr. Bowman betrachtete Erin und ihre Kinder immer noch als seine Familie. Dies erkannte Terry nun zähneknirschend an, denn die Kinder waren eben nicht seine und Erin nicht seine Frau - noch nicht einmal seine Freundin oder gar Braut. [/i]Es wäre schön, sich darüber mit Andrew austauschen zu können. Habe ich denn Gottes Stimme nicht deutlich wahrgenommen?[/i] Terry war sicher, dass sein Freund und Seelsorger seinen Eindruck entweder bestätigen oder aber korrigieren könnte, so er im Gottesdienst gewesen wäre, aber nun -ja.. City of Kansas war weit. Er wollte jedenfalls einer möglichen Versöhnung der Eheleute Bowman und damit einer Familienzusammenführung nicht im Wege stehen, so dass er sich zunächst zurück ziehen würde. "Was meinst Du, Jeremy? Wollen wir lieber daheim essen?" Fragend sah er auf seinen Sohn hinab und wieder freute er sich, dass dieser um seinetwillen doch noch wider seiner Schmerzen und Vorbehalte ins Gästehaus gekommen war. "Ehrlich gesagt, fühle ich mich unter so vielen Menschen nicht sehr wohl - und Du willst bestimmt nach Ben sehen?" Jeremys Antwort abwartend, sah er sich nach Ben um, konnte diesen aber nirgends entdecken.
Gabriel zuckte mit den Schultern und nickte gleichzeitig auf Selinas Worte, als sie von feigen Hunden sprach und auch das, was sie dann noch meinte. Doch etwas groß darauf sagen war Gabriel nicht mehr möglich, auch nicht auf das, was Selina mit dem Anstand meinte, oder, dass sie hoffte, dass Gabriel so etwas nicht noch einmal passieren würde. Er hätte gerne noch etwas gesagt, aber inzwischen war ihr Schwager ja bei ihnen und nahm Gabriel so jegliche Möglichkeit, viel zu sagen, allerdings schien er kurz etwas stolz zu lächeln, als Selina meinte, dass seine Menschenkenntnis unglaublich wäre. Nun, Gabriel war zwar in armen Verhältnissen aufgewachsen und hatte in einem Heim gelebt, aber seit er zu dieser Berühmtheit gelangt war, hatte er eben auch Menschen wie Warren Simones kennengelernt, wenn vielleicht auch auf andere Weise, denn so einen Viehbaron kannte er weniger.
Selina zeigte ihrem Schwager dann, wer der Reverend war und stellte Warren dann Gabriel vor. Allerdings auf eine Weise, die ihm eigentlich nicht gefiel. Aber er glaubte zu verstehen, warum Selina es tat. Es war keine Angeberei, er konnte das auch noch nicht genau zuordnen, aber es hatte etwas mit dem Verhältnis zwischen ihr und diesem Warren zu tun und so sagte er nichts. Allerdings schaute Gabriel nun auch nicht arrogant oder eingebildet. Aber Gabriel war eben schon aufgefallen, dass der Mann ihn nicht einmal wirklich begrüsst hatte, sondern sich den Platz nahm, von dem er meinte, dass er das dürfe und es war ihm egal, wie das ankam. Ja, er fühlte sich wie der größte Platzhirsch und fast hatte Gabriel Mitleid: Denn es wirkte auf ihn so unglaublich armselig. Da half auch kein Lächeln, welches von Warren eh wirkte, als würde er sich gerade noch an den allgemeinen Anstand erinnern.
Und ja, Selinas Worte klangen überhaupt nicht protzig. Dennoch hoffte er, dass sie ihren Schwager nicht verärgerte, denn Gabriel glaubte da eine ziemliche Spannung zwischen den beiden zu bemerken. Doch Gabriel wollte sich auf keine Spiele einlassen, alleine schon wegen Selina. Dennoch wollte er auch nicht als dämlich gelten. Die Hand reichte er dem Mann nicht, da es unüblich war, wenn man sich nicht kannte. Aber er nickte dem Mann zu und auch Gabriel lächelte ganz schwach, aber freundlich. Auf Selinas Einwand wegen der Predigt, ging er nicht ein, war Gabriel doch nicht einmal dabei gewesen. »Mr. Simones!« nickte Gabriel dann einfach und wirkte dabei aber kein bisschen eingeschüchtert, auch wenn Mr. Simones ihn anfangs auf unhöfliche Weise angesprochen hatte, in dem er nicht einmal auf eine Antwort wegen der Störung gewartet hatte oder es sonst wie freundlich angestellt hatte. Nein, dies war ein Mann, der sich Raum nahm, wie er wollte, ohne zu Zögern.Innerlich belächelte er den Mann, der es wohl nötig hatte und nicht wusste, dass man mit Freundlichkeit manchmal sehr viel mehr erreichte. Den Seitenhieb von Selina an Warren bekam Gabriel dann nicht so mit, war er doch etwas zu fremd und auch wenn er wusste, wie Selina über ihren Schwager dachte, so ahnte er nichts. Und so stand Gabriel einfach da, machte sich aber weder klein, noch zog er sich zurück. Im Gegenteil. Er stand neben Selina und blickte diesen Viehbaron einfach nur an. Mit einem leicht milden Lächeln. Gabriel stand gerade irgendwie über der Situation.
Nur schwach aus den Augenwinkeln bemerkte Gabriel, wer alles auf einmal, wenn auch verzögert den Raum verliess (Cassiel, Martin, Samuel, Jesse, Megan, andere wie Martha oder die Hayways oder noch wer) und wer kam (Eric und Sarah) ...
Sarah und Eric (Sarah wird einmal mitgeführt) Sie treffen dann auf Terry und Jerry, aber auch Erins Familie
Als der Major Erics Missgeschick in der Rezeption gelassen nahm und ihn mit Namen grüsste, hatte Eric sich auch wieder daran erinnert, woher er den Major doch kannte. Und so hatte man sich eben gegrüsst, wie auch die anderen und schliesslich war man seiner Wege gegangen. Natürlich hatte sich Eric noch bedankt für den Tipp mit dem guten Essen. Dennoch wunderte er sich schon, was der Mann hier in Uniform zu schaffen hatte und gleich kam wieder seine Neugierde durch, die er als Zeitungsmann brauchte. Aber von dem Gespräch in der Rezeption hatte Eric dann nichts mehr mitbekommen, da er sich nun im Speiseraum befand, der noch reichlich voll war. Erst einmal sah er sich um und erkannte ein paar bekannte Gesichter. Er hatte sich ja damals bei einigen hier in der Stadt vorgestellt, so wie dem Bürgermeister. Und so fiel ihm natürlich auch sofort wieder Selina ins Auge und er lächelte ein wenig und versuchte zumindest kurz mit ihr in Augenkontakt zu treten. {Würde sie ihn kurz erblicken, würde Eric ihr dezent zuwinken) Aber sie stand mit zwei Herren zusammen und wollte da nun nicht stören, also suchte er sich erst einmal nach seinem Freund und dem GastgeberTerry um. Zwar nahm er Sarah inzwischen selten noch an die Hand, aber hier war doch ein ziemliches Gedränge und so legte er ihr automatisch eine Hand auf ihre Schulter, vorbei an ihrem Nacken, damit sie nicht das Gefühl bekam, hier als kleinerer Mensch unterzugehen und damit sie spürte, dass Eric für sie da war. »Ganz schön voll hier, was?« hatte er sie leise gefragt, als er sich kurz zu ihr gebuckt hatte und das Mädchen hatte mit etwas größeren Augen wegen all der Menschen nur stumm genickt. »Dann suchen wir mal Terry ...« Eric schob sich vorsichtig mit Sarah an seiner Seite durch die Menschen, grüsste hier und da und erkannte dann (edit) Terry und auch Jerry, welche mit einer Familie zusammen standen. Terry und Jerry unterhielten sich gerade und so nickte erzum Gruss erst mal allen anderen zu und erkannte nun auch die Lehrerin, Sarahs Lehrerin. Natürlich wollte Eric nicht einfach so da rein platzen. Dennoch bahnte er sich so einen Weg, dass sie schliesslich bei den Stevensons standen und als es sich durch eine Pause ergab, machte sich Eric auch verbal kenntlich, mit Sarah an seiner Seite. »Hallo Terry, hallo Jeremiah.« begrüsste er erst einmal beide und schaute dabei auch Jerry an und schenkte ihm ein Lächeln. Dann aber eher an Terry gerichtet sprach er ehrlich entschuldigend: »Entschuldige bitte Terry, wir wurden aufgehalten. Eigentlich wollte ich wirklich schon früher hier gewesen sein.« Er gab hierfür nicht Sarah die Schuld, denn er hatte sich ja wirklich bemüht under ging davon aus, dass Terry ihm genug traute. Und den Kindern überliess er dann selber, zu grüssen. Eric fasste Eric sanft am Oberarm. Er hätte ihn gerne umarmt, aber nicht hier vor allen Menschen, denn vielleicht war es Terry unangenehm und so etwas machte man dann doch eher unter sich. »Wie ist es dir ergangen?« fragte er dann Terry, denn dies war hier ja schliesslich sein Einstand. Normalerweise hätte er auch jerry gefragt, aber damals war es nun mal üblicher, dass Kinder nicht immer sofort in alles einbezogen wurden.
Warren verschwendete nicht viel Kraft damit sich über Selinas Verhalten aufzuregen. Diese Zeiten waren längst vorbei und wenn er ehrlich war, war es auch kaum der Mühe wert. Sie ließ sich einfach nicht lenken und steuern wie ihre Schwester und war darüber hinaus vollkommen immun gegen jeden Versuch sie zu domestizieren. Doch die Vernunft war das eine, der verärgerte Stolz etwas anderes. So kam Warren über diese Angelegenheit nach wie vor nicht mit einem lachenden Auge darüber hinweg und versuchte immer wieder gegen jedes bessere Wissens Selina seinen Wünschen entsprechend zu formen. Doch heute hatte er wahrlich andere Dinge im Kopf und war entsprechend dankbar dafür, dass Selina sich ebenfalls nicht lange aufhielt und wie gewöhnlich direkt antwortete. Das brachte ihn rasch weiter und aus ihrer Nähe wieder heraus. Sein Blick richtete sich entsprechend auf die Gruppe Menschen am Fenster, von der Selina sprach und erkannte den Mann. Schwer fiel ihm das nicht, denn der erwähnte Junge rutschte dem neuen Reverend gerade von den Knien. So, das war er also? Ein bisschen jung, wie Warren enttäuscht feststellen musste. So einer kam sicher mit neuen Ideen und brachte Bewegung in die Gemeinde. Unruhe, besser gesagt.
"Danke," knurrte Warren eher aus Enttäuschung über den Reverend, als über Selinas Antwort. Und ob dessen Predigt "fabelhaft" gewesen war, stand für Warren schon in dem Augenblick in Frage, als Selina die Worte in den Mund genommen hatte. "Na man wird sehen," merkte er wortkarg an und wollte sich schon wieder empfehlen. Doch Selina verhinderte dies, in dem sie Warren ihren Begleiter vorstellte. Ein gewisser Gabriel Marlowe. Ein berühmter Geiger? Sollte ihn das jetzt beeindrucken? Warren las zwar die Zeitung, aber gewöhnlich das Blatt aus der Gegend. Da waren die Marktpreise bei weitem wichtiger und die neuen Entscheidungen aus Washington interessanter, als schillernde Persönlichkeiten, die von harter Arbeit nichts verstanden und weil sie nichts konnten unnötiges Zeugs den Leuten verkauften. Er räumte diesen Menschen ein gewisses Talent ein, das er bewunderte. Denn man musste schon ganz schön gewieft sein, um das hart erarbeitete Geld seiner Mitmenschen mit solch einer Leichtigkeit wieder aus den Taschen zu ziehen. Völlig frei von einem schlechten Gewissen. Viel Achtung hatte Warren allerdings für diesen Zweig Menschen, die sich Künstler nannten, nicht übrig. Seine Arbeit ernährte die Menschheit. Er lieferte Fleisch, Leder und Milch und konnte damit die Läden der Umgebung versorgen. Musik ernährte nicht. Sie war unnötig und kostete nur Zeit und Geld. Frauen wie Scarlett natürlich neigten dazu sich etwas aus Kunst zu machen. An der Küste gab sie sicher sein Geld für Theater und Oper aus. Wahrscheinlich schmachtete sie solchen Schönlingen auch noch hinterher, die mit ihren ach so kostbaren Händen sicher noch nie einem jungen Kalb das Leben gerettet hatten, in dem sie die kostbaren Hände tief in den Hintern einer Kuh gesteckt hatten. Wieso sich aber ausgerechnet die burschikose Selina mit einem Künstler schmückte verstand Warren nicht. Schon gar nicht was ein angeblich berühmter Mann in so einer gottlosen Gegend zu suchen hatte. Da konnte es mit seinem Publikum wohl nicht weit her sein. "Ah, ein Bogenkratzer sind sie also?", fragte er mit einer Spur Hohn in der Stimme und verriet deutlich, dass er noch nie etwas von einem Gabriel Marlowe gehört hatte. "Und was verschlägt sie ausgerechnet hier her, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen?"
OOC: Was ist aus dem eifersüchtigen Faustschlag geworden? Und wenn mich nicht alles täuscht stehen Terry und Jerry noch immer am Tisch von Erin, nicht am Büffet
Terry u. Jeremiah, Erin, Clara u. Eli, Randall am Tisch am Fenster
Oh gerne ja... Auch wenn Jerry nicht wirklich großen Hunger verspürte, dafür machte er sich wegen Ben nun doch ein bisschen Sorgen und der eigene Ärger vom Vormittag mit seinem Pa hatte ihn auf den Magen geschlagen, so wollte er ganz schnell weg vom Tisch. Dieser Mr. Bowman versprühte eine gewisse Aggressivität, die sich Jerry überhaupt nicht erklären konnte. Und die auch überhaupt nicht zu Miss Spencer passen wollte. Die schien auch eher nicht erfreut zu sein und wirkte sichtlich angespannt. Da sein Pa nicht vorhatte diese aus der eher peinlichen Situation zu erretten, wollte Jerry wenigstens rasch aus der angespannten Atmosphäre raus, in der sich nicht behaglich fühlte. Er nickte daher und blickte zu dem etwas größeren Gedränge am Büffet. Au weih, das würde wohl dauern, bis sie etwas zu essen bekamen. Überrascht, dass sein Pa jedoch keinen Schritt weitermachte, sondern sich erst einmal nur umblickte, tat es ihm Jerry gleich, als wüsste der Junge, nach was oder wen er suchte. In Wahrheit hatte er keinen blassen Schimmer und fühlte sich eher von seinem Vater etwas irritiert. So trat er auch bald darauf etwas unruhig von einem Bein auf das andere, kaum das sein Pa sich noch einmal an Miss Spencer wandte, um sein Bedauern über ihr Gehen auszudrücken. Er empfand darüber überhaupt kein Bedauern. Nun zumindest nicht im Zusammenhang mit dem ganzen verquerten Tag gesehen. So peinlich wie ihm am Morgen sein Verhalten überhaupt nicht gewesen war, so sehr war es ihm jetzt. Nicht zu Letzt auch, weil er seine Lehrerin ein bisschen benutzt hatte, um seinen Pa etwas milder zu stimmen. Es war gar nicht verkehrt wenn sie ging und gleich den dämlichen Eli mitnahm, der vorhin so blöde gegrinst hatte, während Mr. McKay sich über Jerry beschwert hatte. Dann musste er auch diese tollen Zinnsoldaten nicht mehr länger neidisch anstarren... seiner Vorfreude wurde von Mr. Bowman ein Dämpfer aufgesetzt, der zwar wollte dass Miss Spencer mit ihm nun ging, diese aber wohl deswegen gerade erst recht blieb.
Erwachsene sollte mal einer verstehen. Kaum merklich aber völlig unbewusst schüttelte Jerry mit dem Kopf, sah aber rasch auf als sein Pa einen ähnlichen Vorschlag machte. Zu Hause essen? Nun, angesichts des Gedränges, der eher unliebsamen Gesellschaft der Spencers für ihn und dem ganzen Gefühlschaos in seinem Kopf hätte es Jerry durchaus gerne gesehen, wenn sein Pa mit ihm jetzt einfach das Fest wieder verlassen hätte um zu Hause den Sonntag doch noch etwas gemütlicher und wie für ihn gewohnt ausklingen zu lassen. Andererseits hatte es Jerry gar nicht so übel gefunden, dass Miss Spencer gestern und vorgestern für sie gekocht hatte. Es war etwas anders gewürzt wie er das kannte, aber gar nicht übel gewesen. Zumindest war es eine nette Alternative gewesen. Sein Pa konnte nun wahrlich nicht großartig kochen und ob sie von den ganzen tollen Speisen etwas mit nach Hause nehmen durften, bezweifelte Jerry. Somit verlangte sein Pa eine fast unmögliche Entscheidung von ihm. Er traf doch sowieso gewöhnlich keine für sie beide, nun ja, meist blieb ihm keine Wahl. So war er das gewohnt und fand es im Augenblick auch ganz gut so. Jerry zog die Stirn kraus. Konnte Pa nicht einfach bestimmen was sie jetzt taten? Essen oder nicht? Hier oder zu Hause? Mit den Spencers oder nicht? Und was sollte jetzt die Frage nach Ben? Natürlich wollte er nach dem Freund schauen, aber er wollte doch auch seinem Pa zeigen, dass er für ihn da war?. Und überhaupt wo fing er mit einer Suche an? Er kannte sich doch hier am Ort noch überhaupt nicht aus? Draußen war es eiskalt und es schneite wieder. Wo sollte er da suchen? Entsprechend überfordert mit so vielen Entscheidungsmöglichkeiten zuckte er deswegen auch nur mit den Schultern und sah etwas hilflos zu seinem Pa auf. "Wenn ich denn darf...," fragte er gedehnt, aber mit etwas missendem Elan. Im selben Moment sah er durch die Menge hindurch die vertraute Gestalt von Mr. Malone und an dessen Seite... Sarah. Schlagartig verzog Jerry das Gesicht. Wenn er neben Eli eine noch unliebsamere Gesellschaft hätte finden müssen, dann wäre sie gerade Fleisch geworden. Es kostete Jerry erhebliche Mühe nicht sofort das Gesicht auch als Reaktion auf Sarahs Onkel zu verziehen. Der Mann, den Pas Gebete gerettet hatten, aber Ma nicht. Düster fiel sein Blick allerdings aus und diesen richtete er rasch zurück auf den Tisch, wo er jetzt doch viel lieber gesessen wäre, anstatt der Aussicht entgegenzublicken, sich um Sarah kümmern zu müssen. Darauf war es schon jedes Mal hinaus gelaufen. Dass er demonstrativ die Arme vor der Brust verschränkte fiel Jerry nicht auf. Und weil er es für unhöflich hielt, dass sich Mr. Malone einfach so in die Unterhaltung zwischen Pa und ihm gedrängt hatte, nicht mal von den Spencers Notiz nahm, sah Jerry keinen Grund es selbst mit Höflichkeit zu versuchen. Kurz entschlossen nahm er wieder die Arme herunter und zupfte am Ärmel seines Vaters, lang genug um Aufmerksamkeit zu erhalten. Ganz gleich wie diese aussah....er wollte ja nur bescheid gegeben, dass er doch lieber nach Ben suchte, sofern man ihn hier nicht mehr brauchte.
Francis mit Nicholas (Matt, Rebeccah und Joe in der Nähe)
Gegen herrschende Verleumdungen zum Trotz hatte Francis nicht die geringsten Probleme damit dem Heiden die Hand zu reichen und diese zu schütteln. Er fühlte sich danach weder beschmutzt noch entehrt. Schon gar nicht neigte er dazu sich sofort in einem stillen Gebet davon wieder reinzuwaschen. Anders als seine Frau hatte er den meisten Menschen gegenüber keine Vorbehalte und ging auf sie offen zu, soweit dies eben die Gesellschaftsnorm zu ließ. In diesem FAll war an einer Unterhaltung mit Mr. Firth und ein Händeschütteln nichts, was in der Gemeinde schlecht auffallen würde. Wäre Mr. Firth ein Schwarzer gewesen, hätte Francis seine Schritte wohl etwas mit mehr Bedacht gewählt. Francis hielt nun einmal nichts davon permanent aus dem Rahmen zu fallen, wie es hier so manch einer zu tun für richtig hielt. Nicht er eckte an, sondern diese ganzen Zugezogenen, die keinen Anstand kannten und sichtlich aus Gesellschaftsschichten kamen, in denen man wenig auf die Etikette und die Gesellschaft gab. Francis fand es sogar belustigend, wie gerade diese Menschen, die sich darüber beklagten, dass man sie nicht akzeptierte und mit vorherrschenden Vorurteilen belegte mit den Fingern auf die ganz normalen Menschen zeigten. Natürlich wusste Francis dahinter den Neid zu erkennen, aber in diesem Punkt hielt er es eisern mit seiner Regel, dass einem das Leben nichts schenkte. Oder eben damit, dass von nichts nichts kommt. Er war der Mann, der er war, dank seiner Eltern, die immer schon trotz ihres Geldes die Arbeit nicht gescheut hatten und anders hielt er es nicht. Er musste nicht wie Warren umher stiefeln und jeden wissen lassen wie reich er doch war und was er mit seinem Geld alles kaufen konnte. Francis tat das einfach still und heimlich und die meisten Immobilien der Stadt gehörten längst ihm. Die Kinder, sollten sie nicht wie die Großen in die Umgebung ziehen wollen, hätten alle ein sicheres Heim und noch genug, um alleine von den Mieteinnahmen all jener Menschen gut zu leben, die lieber die leichte Arbeit suchten, aber dann ständig jammerten und klagten, dass das Geld nicht vorne und nicht hinten reichte. Er zumindest musste weder mit seinem Geld provozieren, noch mit seinem Verhalten. Zumindest hatte er vor, einmal, wenn sich die Wogen zwischen Stevenson und ihn wieder geglättet hätten, ein paar ernste Worte mit dem Kirchenmann über den Zerfall der Moral in dieser Gemeinde zu reden. Es war jedem Menschen selbst überlassen wie er sein Leben führte, da wollte Francis niemanden etwas abschwatzen, aber es musste dem ganzen ein Ende gesetzt werden, dass Hinzugezogene, die für diese Stadt bisher nicht viel geleistet hatten, hier einen Zerfall einführten, der rasend schnell seinesgleichen suchte. Man musste sich ja nur umblicken. Heiden kauften einen Saloon und schenkten gegen den eigenen Glauben Alkohol aus. Ein Deputy, sofern Mister Foster das überhaupt noch war, eröffnete ein Bordell. Ein Hilfsarbeiter wurde sein Geschäftspartner, der auch noch seine Halbwilde und deren Kind in der Stadt zur Schau führte. Ganz von den Huren einmal abgesehen, die auf einmal heirateten und glaubten sich in der Gemeinde damit einen respektablen Platz erobert zu haben. Iren führten das Café und darüber hinaus eine sehr merkwürdige Familienstruktur mit zwei alleinstehenden Männern, angeblich Brüder und die dazu geschiedene oder verwitwete "Schwester". Oh, er hörte lieber auf herumzustochern, denn wenn er so weiter machte, verging ihm die gerade wieder gewonnene gute Laune. Er war schließlich hier um mit Mr. Firth ungezwungen zu plaudern. Nicht um die ganze Stadt zu verbessern.
"Schön, schön," nickte Francis zu den kurzen Informationen die Mr. Firth gab. Viel war es ja nicht, dass er Francis damit in die Hand gab um anzuknöpfen, aber was hatte Francis von dem Heiden schon erwartet. "Das Haus ist auch eines der guten Stücke der Stadt. Das war sicher nicht billig gewesen?", fragend sah er über den Tellerrand hinweg kurz zu Mr. Firth, biss etwas Brot ab und lächelte über das Kompliment über den Salat seiner Frau. "Und auch ein fast erwachsenes Mädchen wie ihre Rebeccah unter die Haube zu bringen verlangt einiges von einem alleinstehenden Mann ab, nicht," er nahm einen Schluck Wasser und betrachtete kurz die jungen Leute, die beisammen standen und sich unterhielten. War eben nicht noch Martha bei ihnen gewesen? Ja verflixt noch einmal... seit wann gingen Molly und ihm die Kinder verloren? Er reckte ein wenig den Kopf, sah aber Martha auch nicht bei seiner Frau. Ebenso fehlte noch immer von Benjamin jede Spur. "Ich kenne das gut. Meine älteste ist er kürzlich ausgezogen, um mit ihrem Mann eine Familie zu gründen. Gott steh mir bei, einfach ist das nicht und ich habe zum Glück meine Frau an meiner Seite. Die sich übrigens sicher über ihr Kompliment freuen wird. Sie sagten Rebeccah geht noch zur Schule? Ist sie dafür nicht ein wenig... nun... schon zu alt? Sollte sie nicht eher praktischere Dinge lernen, die ihr helfen einen jungen Mann zu finden?" Francis Fragen waren alle aus einem bestimmten Grund gestellt und waren bei Leibe keine unschuldige Fragen, die da im Plauderton gestellt wurden. Natürlich wollte Francis einen kleinen Einblick über das Zusammenleben der beiden gewinnen und über die finanzielle Lage Bescheid wissen. Auch war es für ihn in Bezug auf Matt sehr wichtig in Erfahrung zu bringen, ob Rebeccah überhaupt zur Ehefrau taugte. Schließlich war sie im besten Alter. Sie hatten Martha sogar ein Jahr früher aus der Schule genommen, damit ihr mit all dem unnötigen Zeug über die höhere Mathematik und Erdkunde nicht der Kopf verdreht wurde.
Martha hatte sich einen entsprechenden Kommentar über Matts Hilfsbereitschaft gerade noch verkneifen können. Natürlich wusste sie, dass er für sie da war, wenn sie ihn brauchte. Aber meist war er eben nicht da. Im Sommer trieb er sich auf irgendeiner Ranch herum, um Geld zu verdienen oder eher um Pa zu beweisen, dass er zu mehr taugte, als zum einfachen Geschäftsmann. Und im Winter suchte er sich auffällig oft eine Beschäftigung außerhalb des Hauses, war mit Shy Boy unterwegs oder vergnügte sich im Saloon. Da war es für Martha oft schwer mit ihren Problemen zum großen Bruder zu gehen und Benjamin war einfach noch zu jung. Nein, sie blieb viel zu oft auf ihren Sorgen und Nöten sitzen und musste zusehen, wie sie damit klar kam. Dennoch lächelte sie tapfer und nickte nur, anstatt die Wahrheit zu sagen. Leider hatte Matt aber auch damit recht, dass er Zweifel hegte an seinem Talent Pa zu etwas zu überreden. Glücklicherweise wusste Martha jedoch ganz genau wie in diesem einen speziellen Fall dieses Überreden möglich war. Schlicht mit einer Tat und nicht mit Worten. Deswegen lächelte sie geheimnisvoll und fand Gefallen daran, dass sie zur Abwechslung einmal mehr wusste als Matt und wenn dies auch nur daran lag, dass sie im Besitz von Informationen war die Matt noch gar nicht kannte. Da Pa inzwischen in ihrer Nähe weilte, war es nur ein schwacher Trost, dass Matt wohl doch Zeit gehabt hätte, da sein Ausflug verschoben worden war. Jedoch froh darüber, dass auch Matt die Gegenwart von Vater eher erdrückend und einengend empfand, nickte sie zu seinen Worten. Später stand ganz in ihrem Sinne. Da sich Matt jedoch gleich darauf den anderen wieder zuwandte, war sich Martha nicht so sicher, ob er ihre Bitte noch gehört hatte, sie kurz zu entschuldigen, falls Pa oder Ma nach ihr suchten. Sie getraute sich jedoch nicht, noch einmal nach zu fragen, da längst Rebeccahs Kuchen im Mittelpunkt stand. Mit einem leisen Seufzen wandte sie sich zum Gehen ab. Sie musste es wohl darauf ankommen lassen. Gerade als sie sich an Joe vorbei drängen wollte hörte sie noch einmal Matts Stimme, die sich an sie richtete. Mit einem erleichterten Lächeln sah sie noch einmal dankbar zu ihrem großen Bruder zurück und nickte. "Bis gleich," sagte sie viel zu leise, um wahrscheinlich von den anderen gehört zu werden, ehe sie sich vorsichtig, um ja nirgends mit den Händen oder ihrer Kehrseite in Berührung zu geraden an den Menschen vorbei hinaus arbeitete. In der Rezeption sah sie Menschen stehen, beachtete sie aber nicht weiter und huschte unscheinbar zur Tür hinaus ins Freie.
Matt, Joe, Rebeccah, Nicholas u. Francis in unmittelbarer Nähe, Martha verläßt den Raum
Es wurde ein wenig unüberschaubar im Speiseraum des Gästehauses und damit für Rebeccah zu laut, zu eng und... beängstigend. Es fiel ihr schwer die Ruhe zu bewahren und noch viel mehr ruhig durch zu atmen. Doch die kleine Panikattacke auf der Straße war ihr noch immer mehr als peinlich und sie wollte hier unter so vielen Leuten nicht Nicholas oder gar Matt in erneute Verlegenheit bringen. Zumal Nicholas dann sofort darauf bestanden hätte, dass sie nach Hause zu gehen hatte um sich hinzulegen. Dass ging gar nicht. Nicht mit der Aussicht auf ein oder zwei Stunden mit Matthew an ihrer Seite im Schnee.... Oh der Gedanke half ganz wunderbar sich wieder zu beruhigen und sie konnte mit etwas mehr Appetit weiter essen. Sie kostete auch von dem eben so viel gelobten Kartoffelsalat und wog bedächtig leicht den Kopf. Er war nicht schlecht, nein ganz und gar nicht. Er hatte ein wunderbares Aroma. Aber sie hätte das eine oder andere Gewürz noch dazu getan um dieses Aroma zu vervollkommnen. Die Kritik behielt sie natürlich wohlweislich für sich. Weder wollte sie Matt damit vor den Kopf schlagen, noch dessen Vater, der sich zu Nicholas gesellt hatte. Wahrscheinlich hätte es ihr auch von Nicholas einen warnenden Blick eingebracht, weil er ihre Kritik als Angeberei verstanden hätte. Dass sie womöglich eine wundervolle Köchin war, musste man auch nicht jedem gerade unter die Nase reiben. Bescheidenheit stand ihr viel besser und dazu war Nicholas nicht einmal nötig um sie daran zu erinnern. Während Matt mit seiner Schwester leise etwas abseits sprach hielt es Rebeccah mit Matts Freund und aß schweigend, während sie so tat, als hege sie großes Interesse an dem Geschehen um sie herum. Sie hatte nun einmal nicht sonderlich viel Gesprächsstoff und wusste daher auch nicht was sie mit Joe hätte bereden sollen. Selbst als ihr Kuchen kurz wieder im Mittepunkt stand empfand sie darüber eher Verlegenheit als Freude. Sie nickte Joe aber leicht zu, das einzige Zeichen, dass es sie freute, dass der ihr eigentlich Unbekannte bereit war seine Geschmacksnerven zu strapazieren. Sein Versuch schließlich mit ihr ins Gespräch zu kommen amüsierte Rebeccah überraschenderweise. Es war irgendwie... süss. Sicherlich nur nett gemeint, aber dennoch niedlich. Sie und ein Pferd... sie war eine junge Frau, die brauchte kein Pferd wie ... ja wie halbe Männer, die um sie herum standen. Aber sie war höflich genug mit einem artigen "Danke, dass ist sehr nett," zu antworten. Nicht das Angebot meinte sie damit, sondern eher dieses "Matts Freunde sind auch meine Freunde". Sogar ein Lächeln bekam sie zustande. Dass er Sattler war behielt sie jedoch gleich im Gedächtnis, falls Nicholas einmal entsprechend einen Bedarf hatte. Aber auch Matt schenkte sie ein Lächeln, als dieser sich anbot für Joe ein Stück Kuchen mitzubringen. Von ihrem Kuchen. Den er probieren wollte. Ungewollt wurde sie darüber nervös. Es war ihr wichtig. Das spürte sie, wusste aber nicht so recht zu erklären, wieso es sie bei Joe einfach nur freute, dass er probieren wollte, bei Matt aber der Gedanke mit schwankte, was er darüber dachte.
"Es ist ja nur ein Kuchen," sagte sie fast entschuldigend an Joe, weil sie gar nichts besseres zu sagen wusste und sah Matt entgegen, der mit zwei Tellern zurückkehrte. Anscheinend war doch noch etwas davon übrig gewesen. Gespannt beobachtete sie Matt bei seinem ersten Bissen. Sie erwartete nicht unbedingt, dass er sofort das Gesicht verzog und angewidert die Nase rümpfte, aber es war durchaus denkbar, dass er nicht gleich vor Entzückungsschrei ausbrach. Sie hielt sogar ein wenig die Luft an, die sie erleichtert ausstieß, als Matt sofort zu loben anfing. Das war ihr so peinlich, dass sie ohne nachzudenken auf sein Angebot selbst davon zu kosten nickte und von seiner Gabel das Stückchen Kuchen mit den Lippen abpflückte. Nur um über ihre Verlegenheit hinwegzutäuschen. Sie wurde jedoch gleich darauf dunkelrot, als ihr bewusst wurde, wie ihr Verhalten auf die Umstehenden wohl wirken mussten. Zum Glück hatte Matt gerade größeres Interesse an dem Bürgermeister, wieso auch immer. Aber so hatte er vielleicht ihre Röte gar nicht bemerkt. Und Joe? Sie seufzte erneut leise und sah zu Boden. Sie fühlte sich irgendwie unbeholfen und ahnte dabei, dass das wohl normal war und sich dennoch merkwürdig anfühlte. Der nahtlose Übergang von Bürgermeister Camden zu ihr verwirrte Rebeccah gleich wieder und sie sah fragend zu Matt auf. Natürlich wollte sie. Was für eine Frage. Ihr Herz fing unweigerlich zu hämmern an und ihre Hände fühlten sich seltsam feucht an. Die Aufregung nahm von ihrem ganzen Körper Besitz und sie musste zugeben, dass es eine überraschend gute Aufregung war. Sie war nicht mit jener zu vergleichen, die sie verspürt hatte, wenn ihr Vater sie zu sich in sein Arbeitszimmer bestellt hatte, auch nicht mit jener, die sie jedes Mal empfunden hatte, wenn sie mit auf eine Kutschfahrt zu Vaters Gemeindemitgliedern hatte mitgehen dürfen. Nein, es war weder diese ängstliche unangenehme Aufregung, noch mit normaler Vorfreude zu beschreiben. Es war etwas völlig neues. Und mehr als zuvor wollte sie nicht erst Nicholas um Erlaubnis fragen. Die Angst er könnte nein sagen war zu groß. Größer als die davor von ihm später deswegen zur Rechenschaft gezogen zu werden. Und doch verstand sie die Zusammenhänge noch immer nicht wirklich und sah daher Matt mit fragendem Blick an. "Ja...nun, also, wolltest du eben nicht noch erst zu Bürgermeister Camden?"
Tisch am Fenster: Randall im Gespräch mit Erin, Clara u. Eli Terry u. Jeremiah von Randall ignoriert am Tisch, Eric und Sarah kommen dazu
"Das ist es auch," gab Erin mit einem leisen Seufzen ohne nachzudenken Randall gegenüber zu. Wie üblich machte sie der Mann komplett verrückt. Dass gute daran war jedoch, dass sie nicht mehr verheiratet waren und sie weder dem Schein zu liebe noch für die Kinder eine heile Welt vorspielen musste, die es für sie nicht mehr gegeben hatte, seit sie von Randalls Geliebten erfahren hatte. Doch natürlich befanden sie sich noch immer in der Öffentlichkeit und Terry stand nach wie vor mit Jerry unschlüssig am Tisch. Sie wollte nicht, dass jemand etwas von den Unstimmigkeiten mitbekam. Deswegen hatte sie auch versucht fröhlich auf Terrys Worte zu reagieren. Mehr als zu einem "Wir sehen uns ja morgen nach der Arbeit", hatte es nicht gereicht, denn Randalls Auftauchen hatte sie gewaltig aus der Bahn geworfen. Viel mehr sein Verhalten, das sie irgendwie vor Terry beschämend empfand. Zumindest nahm ihr Randall die Wankelmütigkeit nicht weiter krumm. Anders als Eli, der sichtlich alarmiert dreinblickte. Dem Ärmsten waren die Warnsignale der Eltern noch viel zu gut im Gedächtnis, um nicht zu ahnen, dass sich einer der zahlreichen Streitigkeiten anbahnte, von denen sie immer so getan hatten, als hätte es sie nie gegeben. Doch Eli hatte feine Ohren und einen leichten Schlaf. Er hatte auch ein sensibles Feingespür und einen guten Riecher. Er hatte viel eher als Clara gespürt, dass etwas zu Hause nicht mehr richtig lief und sich Ärger anbahnte. Dass dieser dazu geführt hatte, dass sie von zu Hause hatte wegmüssen hätte er sich damals nicht träumen lassen. Und jetzt saß er hier am Tisch und sah zwischen Pa und Ma hin und her und hatte wieder diesen schweren Klumpen im Bauch, der weder Angst noch Sorge war, sondern etwas dazwischen. Wenn die beiden nämlich noch immer stritten, dann gab es kein gemeinsames Heimkehren, wie Pa es ihm versprochen hatte. Dann war seine Ma noch immer böse auf seinen Pa und dieser hatte noch längst nicht eingesehen, dass er etwas falsch gemacht hatte.
Das Pa blieb und sie damit doch noch etwas gutes zu essen bekamen freute Eli zwar, aber es war ihm nicht entgangen, dass dieser den Reverend einfach ignorierte. Er beachtete ihn weder mit Blicken noch hatte er ihn gegrüßt. Jeremiah nahm er wahrscheinlich noch nicht einmal wahr. Ob das Absicht war? Eli störte das überhaupt nicht. Zumindest entlockte es seiner Mutter jedoch einen tiefen Seufzer und eine umwölkte Stirn deutete auf den nahenden Sturm hin. Unangenehm berührt ließ sich Eli wieder auf seinen Stuhl nieder, packte aber die Soldaten nicht noch einmal aus, sondern wartete lieber erst einmal ab, wohin diese Unterhaltung seiner Eltern führte.
"Wir waren deine Familie," kam es auch prompt und fast erwartet aus Erins Mund geschossen und sie setzte sich ebenfalls wieder auf ihren Stuhl. "Die Kinder sind deine Familie. Ich nicht mehr. Ich weiß überhaupt nicht was in dich gefahren ist. Du hattest es verdammt eilig die Papiere zu unterschreiben und uns alle loszuwerden. Und jetzt das hier. Das ganze unnötige Theater. Du machst mich vor den Leuten völlig unmöglich," Erin hatte ihre Stimme ein wenig gesenkt, weil ein Mann an den Tisch getreten war und Terry ansprach. Er musste nun wirklich nicht auch noch die Auseinandersetzung mitbekommen.
Zufrieden kauend stand der riesige Mann neben Abby und tat sich an den verschiedenen Leckereien gütlich. Er war kein sehr anspruchsvoller Esser, was die Erlesenheit und die raffinierte Zubereitung von Speisen anging. Für Ben zählte hauptsächlich die Menge, auch wenn er natürlich seine Vorlieben hatte. Nur waren diese eben eher simpler Natur. Ein Laib frisch gebackenen Brots mit einem Stück herzhaften Schinkens, ein einfacher, aber noch warmer, duftender Apfelkuchen, solche Dinge waren ihm viel mehr Gaumenfreude als teure Souffles mit Zutaten, deren Namen er noch nicht einmal kannte. Gute Hausmannskost, die satt machte, das war nach seinem Geschmack. Und nachdem er sich nun etwas beruhigt hatte, begann er auch zunehmend Appetit zu verspüren, dem er am Buffet auf angenehme Weise Abhilfe schaffen konnte. Seine kleine Angebetete hatte deutlich weniger als er gegessen, was kein Wunder war, bedachte man, um wie viel schmaler und kleiner sie war. Der hünenhafte Stellmacher dagegen hätte noch eine ganze Weile so weiter essen können, ohne sich überfressen zu fühlen. Doch als er sah, daß die kleine Frau ihren Teller beiseite stellte, schlang auch er hastig die letzten Bissen seiner Portion hinab – seine Ma hatte ihm immer gepredigt, daß man alles aufaß, was auf dem Teller lag, und kein gutes Essen verschwendete – und tat es ihr nach. Indem er sich die etwas fettig gewordenen Finger nach kurzem Zögern mit der Zunge säuberte und damit noch ein letztes Mal die guten Saucen verkostete, sah er sie erwartungsvoll an.
Ein seliges Lächeln ging über sein breites Gesicht, als sie ihm vorschlug, seine Werkstatt zu besichtigen. Oh, er wollte ihr schon zeigen, wie er sie und ihre Kinder mit seiner Hände Arbeit ernähren und kleiden konnte! Sie würde sehen, was für ein geschickter Handwerker er mittlerweile war, und einsehen, daß er ein guter Ehemann sein würde! Als sie dann gar auf den versprochenen Kuchen zurückkam, nickte er begeistert. Es war schon lange her, daß er in einem Haushalt gewohnt hatte, in dem eine Frau in der Küche stand. In seinen Jahren bei den Holzfällern und auch später, als Lehrling und Junggeselle, hatte er sich meist selbst mehr schlecht als recht etwas nahrhaftes, aber meist wenig schmackhaftes zubereitet, wie er es sich von anderen im Laufe der Zeit abgeschaut hatte. Kochen war eben doch Mädchensache, er hatte einfach kein Talent dafür. Aber Mädchen, ja, die konnten das, auch backen natürlich, und seine Abby mußte es viel besser als alle anderen können, denn sie war das beste, schönste und klügste Mädchen der Welt, das verstand sich von selbst! Das Wasser lief ihm also im Mund zusammen, als er an den Kuchen dachte, den sie ihm backen würde, und das versöhnte ihn im Handumdrehen mit dem verlockenden Buffet, das er nun gleich hinter sich lassen würde. In seiner Eile, sie aus dem Raum zu geleiten, verhaspelte er sich allerdings ein wenig, machte erst einen Schritt, mit dem er sie um ein Haar umgerannt hätte, wies dann unbeholfen mit beiden Händen zur Tür, fragte sich, ob er nun vorangehen sollte oder ob die Lady immer voran ging, und lächelte Abby verlegen an. Endlich fiel ihm eine Redewendung ein, bei der er sich nicht ganz sicher war, ob sie angebracht war, die sich aber in seinen Ohren gut anhörte. "N-nach dir, Miss Abby..." Er grinste ein wenig. Das klang wirklich nicht schlecht. Vielleicht hatte er ja doch Begabung als Gentleman..?
Tisch am Fenster: Randall, Erin, Clara u. Eli, Terry u. Jeremiah, Eric und Sarah kommen dazu
Etwas mutiger geworden trat Sarah durch die Tür des Gästehauses, die ihr Eric aufhielt. Ein wenig verlegen grinste sie, als er sie beinahe wie eine Erwachsene ansprach. Ganz unwillkürlich bemühte sie sich daraufhin auch wieder um eine erwachsen wirkende Haltung und bleib abwartend neben der Tür stehen, sich in etwa so verhaltend, wie sie es von erwachsenen Frauen in ähnlichen Situationen gesehen hatte. Wie erheiternd das bei einem Mädchen wirken mußte, das noch nicht einmal der Kinderschürze entwachsen war, wurde ihr gar nicht bewußt. Es machte Sarah einfach stolz, wenn ihr Onkel so tat, als sei sie schon größer, auch wenn sie natürlich wußte, daß es ein Spiel war, ähnlich wie sie selbst nur spielte, ihre Puppe zu füttern oder zu baden. Das hinderte sie aber nicht daran, sich trotzdem mehr ernstgenommen zu fühlen, als wenn er sie an der Hand geführt oder ihr vor aller Augen über den Kopf gestreichelt hätte, wie einem ganz kleinen Mädchen. Denn sooo klein war sie ja gar nicht mehr, so empfand sie es zumindest. Mit einer entsprechend würdevollen Bewegung reichte sie ihrem Vormund dann auch Haube, Schal und Mantel, die sie ganz allein ausgezogen hatte, mit ihren kurzen Ärmchen hinauf, und strich sich mit wichtiger Miene Kleid und Schürze glatt.
Die bemüht erwachsene Haltung verflog aber binnen weniger Sekundenbruchteile, kaum daß Onkel Eric in den Durchgang zum Speiseraum getreten war. Denn dort stieß er mit einem Mann in einer Uniform zusammen und entschuldigte sich sofort. Seine Nichte, die ohnehin schon eine gewisse Angst vor fremden Männern hatte, flüchtete sich sogleich vor dem Anblick der Uniform hinter Erics Rücken und spähte aus dieser sicheren Deckung heraus nur sehr vorsichtig nach dem Fremden. Zum Glück und zu ihrer großen Erleichterung nahm der sie jedoch nicht wirklich wahr und sprach nur kurz mit ihrem Onkel, ohne sie weiter zu beachten. Manchmal war es eben doch gut, nur ein kleines Mädchen zu sein... Auf dem Weg durch den Speiseraum trippelte sie neben Eric her und machte auch keine Anstalten, angesichts seiner Hand auf ihrer Schulter Unmut zu zeigen. Generell mochte sie es nicht sonderlich, angefaßt zu werden, selbst von den wenigen Menschen, denen sie vertraute. Doch in diesem Fall war es ein beruhigendes Gefühl, sich im Schutz ihres Onkels zu bewegen. Es waren doch sehr viele Menschen hier, und die meisten überragten Sarah weit. Ganz schön voll, ja, da hatte Onkel Eric recht, dachte sie mit einem beklommenen Nicken zu ihm hoch. Sie hielt sich dicht bei ihm, während er sich auf der Suche nach Onkel Terry seinen Weg bahnte. Miss Tucker, deren Anblick vielleicht etwas zu Sarahs Beruhigung beigetragen hätte, konnte das kleine Mädchen nicht sehen. Für sie war der Raum hauptsächlich ein Meer aus sonntäglich wirkenden Hosenbeinen und Röcken.
Schließlich schien Eric sein Ziel ausgemacht zu haben, denn sein Weg durch die Menschen wurde mit einem Mal zielstrebiger. Tatsächlich teilte sich auch auf Sarahs Augenhöhe das Kleidermeer irgendwann, und sie erkannte unter anderem Miss Spencer – was sie ein wenig schlucken ließ. Nicht daß sie eine schlechte Schülerin gewesen wäre, aber da Miss Spencer sie wohl auch erkennen würde, ahnte Sarah eine persönliche Ansprache voraus, vielleicht gar Fragen von der Erwachsenen. Unbehaglich folgte sie Eric. Doch als sei das noch nicht genug, erspähte sie plötzlich auch noch Jeremiah. Sarahs kleines Gesicht verzog sich zu einem teils mißmutig, teils aber auch ängstlich wirkenden Flunsch. Dieser garstige Kerl würde sie mit Sicherheit ärgern, wenn sie nicht sehr sorgfältig darauf achtete, sich stets im Schutz der Erwachsenen zu halten! Unwillkürlich drängte sie sich noch dichter an Eric und behielt den Jungen nervös im Auge. Ihm war wer weiß welcher Streich auf ihre Kosten zuzutrauen... Sie hoffte nur, sie würde heute nicht wie üblich dazu verdonnert werden, mit Jeremiah "schön zu spielen", also mehr oder minder dessen Launen ausgeliefert zu sein. Sarahs Wachsamkeit wurde kurz abgelenkt, als Eric die Anwesenden ansprach. Wie sie es gelernt hatte, redete sie nicht von sich aus, machte aber einen artigen Knicks vor jedem der Erwachsenen, der sie direkt ansah und damit zur Kenntnis nahm. Kaum hatte sie diese Artigkeit hinter sich gebracht, schielte sie wieder mißtrauisch in Jerrys Richtung.
Tisch am Fenster: Terry u. Jeremiah im Gespräch mit Eric u. Sarah,Randall im Gespräch mit Erin, Eli u. Clara am Tisch
Mit gemischten Gefühlen bemerkte Terry, dass Erin sich die Sache anders überlegt hatte und sich auf ein leise geführtes Gespräch mit Bowman einließ. Was Sie wohl an ihm gefunden hat? Er ist so ganz anders, als ich. Ihre kurzen an ihn gerichteten Worte nahm er mit einem dünnen Lächeln zur Kenntnis. Die Aussicht darauf, sie wiederzusehen erfüllte ihn mit Freude. "Gerne." Mehr Worte machte er ihr gegenüber nicht, denn noch stand eine Antwort Jeremys aus. Der Junge schien nicht glauben zu können, dass er die Wahl hatte nach dem Mittagessen daheim zu bleiben oder eben seinen Freund zu suchen. So zögerlich kenne ich ihn gar nicht. Terry war über Jeremiahs zögerlicher Frage nach seiner Erlaubnis irritierter, als er wahrhaben wollte. Der Junge kannte ihn doch und wusste so, dass er ihn nicht danach fragen würde, so er ihm nicht auch erlaubte, ein "Ja." dazu zu finden. Entweder habe ich an Integrität verloren, oder aber er hofft, mit mehr Zeit überlege ich mir die Sache anders. Innerlich schmunzelte Terry belustigt. Es war Jeremiah durchaus zuzutrauen, dass er seine Antwort verzögernd hoffte, dass Terry doch noch angesprochen und damit bleiben musste. In dem Fall nämlich würde man doch noch in den Genuss der Speisen am Buffet kommen. Terry wusste ja, dass er zwar zur Not auch schmackhaft kochen konnte, aber die Speisen auf dem Buffet waren auch für ihn verlockender, als seine Küche daheim. "Wir könnten natürlich auch rasch hier essen, aber anschließend.." Terry wollte Jeremiah nicht nur erlauben, Ben zu suchen, sondern diesen sogar dazu auffordern. Ben war offenbar gefühlt in Nöten, in die er vermutlich ohne Jeremiahs Einfluss nicht geraten wäre. Jeremiah war es dem Freund also schuldig, ihn zu suchen und ihm beizustehen. Terry konnte seinen Satz jedoch nicht beenden, denn just in diesem Augenblick wurde er angesprochen. Überrascht sah Terry auf und ein breites Grinsen verriet, wie sehr er sich freute, Eric mit Sarah vor sich zu sehen. Er hatte schon nicht mehr damit gerechnet, den Freund noch im Gästehaus zu sehen. "Eric - schön Dich zu sehen. Sarah." Terry begrüßte Eric herzlich und ließ dessen Hand auf seiner Schulter gerne zu. Am Liebsten hätte er den Freund umarmt, um ihn wissen zu lassen, wie sehr er sich freute. Da dieser sich aber mit Gefühlsäußerungen meistens zurück hielt und in Anbetracht der vielen Leute nun auch vor ihm, verzichtete er darauf. Sarah bedachte er mit einem kurzen, freundlichen Blick, bevor er Eric wieder ansah. "Frag lieber nicht.." Gespielt genervt verdrehte Terry die Augen. "Scherz beiseite, Eric. Darüber lass uns mal später in Ruhe rechen." Terry wollte in aller Öffentlichkeit weder von der Auseinandersetzung mit Francis McKay noch über seine Gefühle in Bezug auf Erin sprechen. Obwohl er den Gottesdiennst und vor Allem die vielen Menschen danach als anstrengend empfand, überlegte er sich die Sache noch einmal. Mit Eric zu plaudern und in dessen Gesellschaft zu essen, war sehr viel verlockender, als daheim im Pfarrhaus zunächst kochen zu müssen. Das sah Jeremiah vermutlich ebenso. "Wollen wir zusammen essen? Noch ist reichlich da." Terry deutete an, zum Buffet zu gehen und hielt in der Bewegung inne, als Jeremy ihn auf sich aufmerksam machte. "Einen Augenblick, Eric." Lächelnd neigte Terry seinen Kopf und wandte seine Aufmerksamkeit Jeremiah zu. "Was ist denn, Jeremy?" In keiner seiner Silben schwang Ärger mit. Sofort und ohne weitere Bedingung war er sofort für einen Sohn ansprechbar.
Als Ben sah, daß Abby ihren Teller beiseite stellte, schlang auch er hastig die letzten Bissen seiner Portion hinab und tat es ihr nach. Das wäre zwar nicht nötig gewesen, denn Abigail hätte auch gewartet bis er aufgegessen hatte aber sie konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Ben war schon süss auf seine Art und Weise. Das er sich die Finger mit der Zunge säuberte liess sie allerdings einen Hauch pikiert dreinschauen. Sowas tat man doch nicht in der Öffentlichkeit. Da Ben aber so Urglücklich dreinschaute, musste Abigail in angrinsen und übersah den kleinen Fehltritt mal. Sie nahm wortlos eine Serviette vom Buffet, welche sie Ben reichte, damit er sich die Finger anständig säubern konnte. Wie auch immer er es geschafft hatte sie trotz Besteck überhaupt fettig zu bekommen. Eines dieser uralten Rätsel der Welt für Abby. Männer schaften es immer irgendwie schmutzig zu werden, wie auch immer sie das schafften.
Ihr Vorschlag die Werkstatt zu sehen zauberte ein seeliges Lächeln auf Bens Gesicht und sie konnte den Stolz darin sehen. Stolz konnte er auch sein, er mehr als alle anderen. Der tumbe, einfältige Ben hatte einen festen Beruf und einen ansehnlichen noch dazu. Gut, er war kein Arzt, kein Anwalt oder Grossgrundbesitzer, aber Stellmacher war ein ehrbarer und wichtiger Beruf mit dem er sein Auskommen haben würde. Viele Kutschen hatte sie hier zwar noch nicht gesehen, aber sie war sicher das die umliegenden Farmen mit Sicherheit Fuhrwerke besassen. Ben hatte es wohl eilig hier weg zu kommen. Ob es nun einfach die Möglichkeit war diese Gesellschaft zu verlassen und irgendwo hin zu gehen, wo er sich weniger Beobachtet fühlen konnte oder die Aussicht auf den versprochenen Kuchen war dabei einerlei. Er machte einen Schritt, unbedacht und hätte Abby fast umgerannte, bevor er mit beiden Händen zur Tür wies. Er war sichtlich aus dem Häuschen und wieder mal ein wenig überfordert, aber Abigail liess ihm Zeit. Er würde die Lage schon sortiert bekommen, das tat er immer.
"N-nach dir, Miss Abby..." sagte er schliesslich und grinste ein wenig. Die kleine Töpferin lächelte ihm zu, knickste leicht und raffte dann die Röcke ein wenig, um vorzugehen. Erstmal zu Rezeption und die Mäntel holen und dann wieder hinaus in die Kälte. Etwas auf das sie gar nicht erpicht war, aber es half ja nichts. Die Stellmacherei war ja zum Glück nicht weit weg. "Danke der Herr." schmunzelte sie dem grossen Mann zu, und lief dann vorweg.