Witashnah mit Jethro und der kleinen Krähe. Megan kommt dazu Viele Andere ebenfalls im Raum...
Jethro vernahm beruhigt dass es Mr. Harding wohl wieder besser ging, zog aber ein ernstes Gesicht, als Miss Foster erwähnte, dass es da einiges gab, mit dem Harding zu kämpfen hatte. Nur am Rande hatte Hayway die Entführungsgeschichte mitbekommen. Er kannte keine Details, wusste nicht die Gründe dafür, noch wer dafür verantwortlich war. Seine Leseschwäche ließ es nicht zu, dass er sich mit dem Kleingedruckten einer Zeitung auseinandersetzte und vom Hörensagen hatte er eben durch den Umbau am Bordell nicht viel mitbekommen. So nickte er nur knapp und murmelte ein "Verstehe". Witashnah versuchte sich nun ihrerseits an einer Konversation und Jethro hoffte für sie, dass sie dadurch ein wenig ihre Ängste verlor und aus ihrem Schneckenhaus kam. Miss Foster zumindest ging behutsam mit ihr um und das gefiel Jethro. Für einen Moment fühlte er sich seiner Verantwortung für Witashnah enthoben und konnte sich zu Jacob beugen, der sich zwar etwas ungezwungener gab als seine Mutter, aber dennoch angespannt wirkte. "Willst du rüber gehen," er nickte zu dem Tisch der Lehrerin, von wo aus Jacob immerhin freundlich zugewunken worden war. "Ich würde so lange für uns alle etwas zu trinken holen?". Jacob zögerte und wusste nicht so recht, was von ihm erwartet wurde. Er wäre gerne in der Nähe seiner Mutter geblieben, hätte ihren beschützer gespielt, wie er es vor Jethro getan hatte, aber er wollte auch mit den anderen Kindern spielen, sofern sie ihn ließen und natürlich wollte er Jethro imponieren. Darum nickte er auch tapfer und ging mutiger als er sich fühlte auf den Tisch von Miss Spencer zu. Clara war ein nettes Mädchen. Viel zu jung für ihn, selbst ihr BRuder war jünger, aber ziemlich in sich gekehrt. Er wusste nicht ob er immer so war, oder nur zu ihm, weil er eben ein Halbblut war. Deswegen hatte er bereits sehr zu leiden gehabt, aber Eli war wenigstens keiner seiner Peiniger. Kurz bevor er den Tisch erreichen konnte, stolperte er unerwartet und fiel entsprechend vor Überraschung haltlos zu Boden. Dort schlug er sich das Kinn auf und biss sich ungeschickt auf die Zunge. Sofort schmeckte er BLut im Mund und vernahm das gehässige Lachen von Thomy Camden, den er seitlich hinter sich neben seinen Eltern stehen sah. Es stand außer Frage, wer ihm ein Bein gestellt hatte....
Kates Nachfrage ließ Holly verlegen erröten und sie schlug kurz die Augen nieder, sie konnte unmöglich ihrer Mutter den Grund für ihre plötzliche Angst nennen, schon gar nicht hier! Oder besser doch? Was, wenn Jesse doch noch kam? Der Gedanke ließ sie nicht mehr los und sie überlegte fieberhaft, was sie dann tun sollte.
"Oh, äh, nein!" stotterte sie unsicher. "Ich meine, ich weiß nicht..." Das passte nun wirklich jetzt nicht hierher, aber andererseits sollte sie Kate ehrlicherhalber vorwarnen, denn sie war sich ziemlich sicher, Jesses Anwesenheit nicht aushalten zu können und schon gar nicht in Megans Begleitung. Wenn sie aber plötzlich den Raum verlassen müsste, sollte Kate wissen, warum. Schließlich wollten sie doch ehrlich miteinander umgehen und Holly wollte ihr bißchen Vertrauen nicht verspielen. Und wer weiß, vielleicht konnte sie ihr ja sogar helfen?
Sie guckte ihre Mutter unsicher lächelnd an. "Das ist kein günstiger Moment, ich weiß, aber..." Wie konnte sie das nur möglichst kurz, aber trotzdem verständlich genug ausdrücken? "Ich habe Angst, dass Je.., ähm Mr.Harding noch erscheint. Dann kann ich, glaube ich, nicht hier im Raum bleiben." Immer leiser wurde sie, vor Angst, jemand könnte es zufällig mithören und vor Verlegenheit. "Ich will ihn nicht sehen, oder gar sprechen müssen! Aber ich will dich auch nicht im Stich lassen!"
Verzweifelt sah sie Kate an, nicht ohne sich zwischendurch prüfend im Raum umzusehen. Das mühsam aufgelegte Lächeln war schon längst wieder verschwunden.
Matt sprach ebenso leise zurück und Joe behielt Recht mit dem Gedanken, dass er es vermutlich nicht sofort hinausposaunen sollte. Nicht umsonst hatte er zuvor seine Stimme gesenkt. Matt sollte vorerst selber entscheiden können, wer davon wusste und wer nicht. "Dann hast du dir ja ganz umsonst solche Sorgen gemacht", entgegnete Joe nun wieder in normaler Lautstärke und freundlich lächelnd. Es war genau so, wie er es sich gedacht hatte. Wenn die Gefühle verrücktspielten, stellte man sich alles komplizierter vor als es eigentlich war. Er wusste natürlich nicht, wie kompliziert die Situation zwischen den beiden tatsächlich gewesen war und ob es noch immer ungelöste Probleme gab, aber zumindest war das wichtigste einfach genug gewesen, um es auf dem Weg von der Kirche bis zum Gästehaus zu besprechen. Matt konnte ihm offenbar in Bezug auf den Bürgermeister auch nicht wirklich weiterhelfen. "Dann werde ich es nachher selbst versuchen und herausfinden müssen", gab er zurück und zuckte mit den Achseln. Mit allem was er Zuhause und auf der Reise gelernt hatte, glaubte er jedoch gute Chancen zu haben. Sein Bruder hatte zwar offenbar mehr Geschäftssinn, zumindest wenn es nach Joes Vater ging und er könnte bestimmt den einen oder anderen Rat gebrauchen, aber selbst wenn er da alleine durch musste, würde er es trotzdem machen. Auch wenn er dabei vielleicht zugeben musste, dass er bis zu einem gewissen Grad auf die Gutherzigkeit anderer Menschen angewiesen war, die er nicht einmal kannte. Und wenn es nicht klappte, würde er eben ohne eigene Werkstatt arbeiten müssen. Kleine Arbeiten ließen sich mit dem richtigen Werkzeug auch in einer Sattelkammer durchführen. Nicht ideal, aber notfalls würde ihm wohl nichts anderes übrigbleiben. Daran wollte Joe jedoch noch nicht denken. "Ach ja, liegt es an mir, dass Rebeccah mich in der Kirche so seltsam angesehen hat?", fragte er noch nebenbei. Die Frage war ihm sogar ein wenig unangenehm. Er wusste, dass er hier noch ein Fremder war und irgendwo niemanden zu kennen, war keine neue Situation für ihn, aber so scheu wie sie es getan hatte, begegneten ihm doch die wenigsten, die meisten ignorierten ihn im Grunde einfach. Er nahm es nicht persönlich, weil es für ihn eigentlich keine Rolle spielte, was das Mädchen von ihm dachte, solange sie ihn nicht gerade hasste. Dann würde es nämlich für Matt schwierig werden. Aber etwas seltsam fühlte es sich dennoch an.
Matt u. Joe (andere im Raum, bemerkt werden Jacob (Kleine Krähe) u. Samuel Camden)
"So, sieht es aus." Matts grinste fröhlich, denn mit dem Wissen, dass Rebeccah ihn tatsächlich gern zu haben schien, fühlte er sich fast wie neugeboren. Es war ihm, als sei der Raum plötzlich heller und die Menschen freundlicher. Erleichtert schmunzelte er, als ihm bewusst wurde, dass es gar keinen Tisch gab, den Joe oder er hätten freihalten können. Eine Einladung, sich mit ihm und seiner Familie an einen Tisch zu setzten, war damit inhaltslos geworden und so brauchte dies nicht seinen Eltern zu erklären. Noch sah er Rebeccah nicht kommen, als er seinen Blick durch den Raum und aus dem Fenster hinaus auf die Mainstreet schweifen ließ. Sein Herz schlug vor Freude schneller, denn er war sich ganz sicher, dass sie kommen würde. Rebecchah war kein leichtes Mädchen oder leicht zu haben. Das war völlig abwegig, aber leichtfertig ihm ihr Kommen zu sagen, würde sie auch nicht. "Nein, Quatsch. Das liegt nicht an Dir." Matt schüttelte den Kopf. Was Rebeccah gegen Joe haben könnte, konnte er sich nicht vorstellen. "Nein, sie war sicherlich überrascht, Dich zu sehen und ist stets zurückhalten und fast misstrauisch fremden Männern gegenüber." Mit halben Auge beobachtete Matt den Jungen der bei Megan und deren Gesprächspartnerin, einer Indianerin, stand. Dass muss Jacob sein und soweit Matt wusste, gehörten er und seine Mutter zu Mr. Hayway, den er aber auch nicht persönlich kannte. Megan jedenfalls schien sich mit der Mutter des Jungen zu unterhalten und dieser ging nun auf den Tisch zu, an dem die Spencer-Kinder saßen. Claras Winken hatte wohl eher Jacob gegolten, als dass es die Antwort auf sein Winken beim Eintreten war. Verübeln tat er ihr dies nicht, sondern er lächelte sogar ein bisschen belustigt. Was sollte die Kleine wohl auch mit einem Siebzehnjährigen anfangen? "Also - ich könnte was zu trinken gebrauchen, Du auch?" Freundschaftlich stupste er Joe an, um dessen Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. "Dass sie Dich so angesehen hat - war wohl nichts Persönliches." Das wohl schon.. Matt beobachtete, wie Jacob noch vor dem von ihm angestrebten Tisch über ein ihm gestelltes Bein fiel. "Entschuldige mich kurz.." Mit ein, zwei Schritten stand er neben Jacob und reichte ihm die Hand, um ihm auf die Beine zu helfen. Die Frage nach dem gesellschaftlichen Status des Jungen oder Herkunft spielte bei seinem spontanen Eingreifen keine Rolle. Erst als er neben dem Jungen stand, hörte er das hämische Kichern und fuhr herum, um zu sehen, wem dieses in den Weg gestellte Bein wohl gehörte. Schade, dass Clayton nicht sofort zugestimmt hat. Matt grinste, denn in dem Fall hätte er wohl einen anderen Status und könnte den zur Familie Camden gehörenden Jungen wohl zur Rede stellen. Böse Absicht konnte er diesem weder nachweisen, noch nur aufgrund des hämischen Kicherns unterstellen. "Lass Dich nicht von mir erwischen." Matts Worte waren ein Zischen, das von dem Jungen durchaus verstanden werden - und gerne als Drohung aufgefasst werden konnte. Sich von dem Übeltäter abwendend, neigte er sich ein wenig nach unten und streckte Jacob seine Hand mit Nachdruck entgegen.
John spürte instinktiv, dass er wohl mit seinen Worten über die eigene, aktive Zeit ein wenig untertrieben hatte. Der deutlich musternde Blick von Mr. Waltham, der daraufhin erfolgte, sprach eine deutliche Sprache. John kam nicht umhin verlegen, aber einsichtig zu schmunzeln. Das lenkte wenigstens rasch von dem gemischten Paar an der Tür wieder ab und als Mr. Waltham von seinen Empfehlungen sprach, die er bei sich trug, zeigte sich John zwar nicht beeindruckt, aber dafür äußerst zufrieden. "Das ist eine Menge," nickte er und meinte dies keineswegs herabsetzend. "Bringen sie die Unterlagen morgen bitte wirklich mit. Ich denke, neben dem ganzen abenteuersuchenden Jungvolk in dieser Stadt kann ich mich glücklich schätzen, einen Mann mit echten Erfahrungen einstellen zu können. Ich hoffe nur, sie unterschätzen diesen "halbwegs ruhigen Posten" nicht und langweilen sich deswegen auch nicht zu schnell. Hier passiert entweder gar nichts, abgesehen von ein paar dummen Jungenstreiche, oder es passiert alles. Dazwischen gibt es nichts," mit diesen Worten hatte er zustimmend genickt, als Mr. Waltham dieses Mal deutlicher Johns Verletzungen ansprach und tippte sich selbst vorsichtig auf eine nicht ganz so empfindliche Stelle unterhalb des Jochbeines. "Wie gesagt alles oder nichts." Er lachte leise, auch wenn die Erinnerung an den Montag alles andere gewesen war, als ein Vergnügen. "Und ach was," winkte John die von St. Johns erwähnten Gerüchte ab. "Die Nachbarn übertreiben. Hier ist es nicht anders als überall auch. Umerziehende Outlaws sind eine Plage wohin auch immer man schaut. Wir haben unsere allerdings in den Griff bekommen. Wenn auch mit deutlichen Spuren," seufzend sah John nach vorne, wo kurz ein wenig Tumult entstand, aber was der Anlass dafür war konnte John von der anderen Zimmerseite aus nicht sehen. "Seitdem haben wir Ruhe vor Überfällen und Mord."
Cassiel, Nathanniel und Serenity kommen hinzu viele Andere im Raum
Die drei Geschwister kamen in den Speiseraum und grüßten höflich nach allen Seiten. Der Raum war gut gefüllt, auch wenn irgendwie weniger Menschen hier waren, als eben noch in der Kirche, hatte Cassiel den Eindruck. Sie sahen sich um und genossen kurz die wusellige Atmosphäre.
ooc: Wenn Jemand mit den Dreien posten will bitte PN an Wind in seinem Haar. Die Drei sind NPCs und werden bei Bedarf gespielt.
Clayton schien mit der Menge an Referenzen durchaus zufrieden zu sein, war auch über die Menge angetan, wie er mit einem Nicken kundtat. Der Nachsatz war es allerdings, der Arthur am meisten freute auch wenn er diese eher wie ein gesetzterer Mann zum Ausdruck brachte und seicht lächelnd nickte. Das abenteuerliche Jungvolk irritierte ihn dann allerdings doch ein wenig aber das konnte auch genausogut bis morgen warten. Mit solcherlei Fragen musste er dem Mann nicht den Sonntag und einen Empfang verderben. Claytons Worte zu der normalen Arbeit hier liessen ihn wieder leicht lachen. Ja, so war es ja eigentlich immer. Entweder gar nichts und man bügelte sich die Falten aus dem Gesicht oder schoss gelangweilt auf Dosen oder es kam alles auf einmal. Ganz normaler Arbeitswahnsinn. "Wie gesagt alles oder nichts." Auch Clayton lachte leise. Die Ausführungen zu den Gerüchten waren ein wenig ernúchternd, offenbar waren diese, wie so oft, stark übertrieben gewesen. Es gab genügend Galgenvögel überall, um Gesetzeshütern ständige Arbeit zu bescheren. Vielleicht nicht unbedingt in den abgelegenerern Gebieten wie hier und die Landschaft war auch gewöhnungsbedürftig, sowohl im Vergleich zu seiner Heimat als auch seinen bisherigen Dienstjahren. Colorado, Texas und Tennesse hatten ein etwas anderes Klima und andere Vegetation als Wyoming.
Deutliche Spuren trug der Sheriff, ja. Er war gespannt wie der sich ein Arbeitsverhältnis vorstellte. Wenn er wirklich umsovieles älter war, waren genug Deputies und ausgebildete Deputies für ihn die Fahrkarte in die ruhige Verwaltung, wenn ihm das denn lag und er das machen wollte. "Seitdem haben wir Ruhe vor Überfällen und Mord." Hörte er den Sheriff sagen und nickte erneut. Auch wenn dessen Gesicht so aussah als wenn das Seidem noch nicht so sonderlich lange her war. Einige Verbrecher sannen auf Rache, hielten sich in der Gegend auf, zumindest eine Weile. Das wäre nichts ungewöhnliches. "Freut mich zu hören." Erwiderte Arthur lächelnd. "Nun Sir, wenn sie keine dringenden Fragen mehr haben, würde ich vorschlagen ich stehle Ihnen nicht mehr ihren Sonntag und empfehle mich bis Morgen früh, lasse sie mit ihrer zauberhaften Begleitung alleine." Er hielt erst Clayton die Hand hin, sowohl zum Abschied als auch als besiegelung der kleinen Verabredung für Morgen, bevor er sich Emiliy zuwand und ihr ebenfalls die Hand hinhielt., mit der Handfläche nach oben, so das sie ihre hineinlegen konnte wenn sie es wollte und er so den Handkuss andeuten konnte. Wenn die Frau das nicht wollte, nun, dafür hatte sie ihre Signale die er verstehen würde und in dem Falle würde er sich eben so zurückziehen. Einer Frau nicht die Hand zu geben war ja im Süden nichts ungewöhnliches.
Witashnah mit Jethro und der kleinen Krähe. Megan kommt dazu. Dann Matt. Viele Andere ebenfalls im Raum...
Megan... Perle! So lautete ihr Name. Leider konnte Witashnah damit nicht viel anfangen, da sie keine Ahnung hatte, was eine Perle war. Für ihre Stickarbeiten, bei denen sie viele verschiedenfarbige Holz- oder knochenperlen aber auch Stachelschweinborsten benutzte, hatte sie andere Bezeichnungen. Die aber konnte Megan nicht wissen. Also lächelte sie höflich und nickte der weißen Frau zu.
"Dein Name hört schön an." sagte sie vorsichtig während sie Megan ein wenig musterte. Das war eigentlich unhöflich aber sie starrte der Weißen nicht ins Gesicht und so hoffte sie, dass diese ihr die Blicke verzieh. Aber in der Kirche hatte sie weder Möglichkeit noch den Mut gehabt, die Frau näher zu betrachten.
Megan trug ein weißen Kleid. Der Schnitt war nicht so kompliziert und schon gar nicht so unmöglich wie die meisten Kleider sonst, die weiße Frauen trugen. Auf jeden Fall konnte Megan sich darin bewegen ohne den ganzen Boden zu fegen. Und schlichtes weiß war schön. Witashnah wünschte sich, einmal ein ähnliches Kleid aus weißem Rehleder zu haben. Aber die Chance dazu war nicht da. Nicht in der Stadt und nicht unter Weißen. So seufzte sie und lächelte wieder.
Was anderes wusste sie auch nicht so recht zu sagen. Megan war nett. Freundlich sogar. Aber dennoch war sie eine weiße Frau und von diesen hatte Witashnah bislang bestenfalls nur Ablehnung erfahren. Jetzt etwas anderes zu erleben war neu für sie und so recht wusste sie damit nicht umzugehen. Aber nur schweigen war auch nicht gut. Vielleicht...
Witashnah wollte eben erwähnen, dass sie einige der Lieder in dem Gotteshaus recht schön fand, als sie bemerkte, dass die kleine Krähe stürzte! Ihr Sohn war keinesfalls ungeschickt und einfach so zu stürzen.. Witashnah handelte fast instinktiv. Ihre linke Hand war geschient und bandagiert aber das hinderte sie nicht. Flink drehte sie sich weg von Megan und hin zu ihrem Sohn, der ja nur wenige Schritte entfernt auf dem Boden lag und sich das Blut vom Mund wischte.
Blut!
Sofort kniete Witashnah neben ihm, die linke Hand zu ihm gewandt, die Rechte an ihrem Messergriff, bereit, es sofort zu ziehen und Blut mit Blut zu vergelten. Sie mochte schüchtern sein. Und manchmal auch ängstlich. Aber sie war eine Mutter und Mütter kämpfen für ihre Kinder. Das war bei Mäusen so und auch bei Grizzlies. Und bei den Lakota ebenfalls.
Doch... sie war nicht die erste, die Taoya-te-duta zur Seite stand! Ein junger weißer Mann war noch schneller als sie gewesen und hielt ihrem Sohn die Hand hin um ihm aufzuhelfen. Und Witashnah entspannte sie ein ganz klein wenig. Wahrscheinlich war das kein echter Angriff gewesen. Vielleicht ein Jungenstreich den Jungens eben einander spielten. Lakotakinder waren nicht so viel anders. Nur... woher sollte sie das gewusst haben? Bei alledem, was ihr bislang passiert war hier in der Stadt.
Ihre rechte Hand ließ den Messergriff wieder los und sie richtete sich wieder auf. Ebenso wie der junge Weiße, der offensichtlich den Angreifer auch identifiziert hatte. Tatsächlich, ein kleiner weißer Bursche, der sich nun plötzlich auch ihrer Aufmerksamkeit gewahr wurde. Sie funkelte ihn finster an und tappte dann merklich gegen ihren Messergriff, zog sich dann aber wieder zurück zu Jethro und Megan. Sie wollte keinen Streit. Aber sie würde sich wehren, wenn nötig. O ja!
Vom Gespräch der beiden Männer hatte Emily, genauso wie vom Rest ihrer Umgebung, nur Teile mitbekommen. Sie war hauptsächlich mit sich selbst, mit ihrem Gewissen und ihren Befürchtungen beschäftigt. Natürlich waren die Worte Johns und seines Gegenübers immer wieder an ihre Ohren und in ihr Bewußtsein gedrungen, so abgelenkt sie auch war. Sie wußte daher, daß sie sich über etwas Berufliches unterhalten hatten. Männerangelegenheiten um Kämpfe und Kriminelle, die sie nichts angingen und darum normalerweise ihre Neugier um so mehr angestachelt hätten, all ihren ehrlichen Bemühungen um angemessene Diskretion für eine Dienstbotin zum Trotz. Heute aber war sie kaum mehr als mit halbem Herzen bei der Sache gewesen, denn ihr war nicht nach Lauschen zumute, so wenig wie nach Klatsch und Tratsch im allgemeinen. Sie hatte sich also mit gesenktem Kopf schräg hinter Clayton gehalten und ihre nervösen Hände irgendwie zu beschäftigen versucht. Zwischen dem ziellosen Herumgezupfe an Haube und Röcken, der andauernden Suche nach wirklichen oder eingebildeten Stäubchen oder Falten, die ihre Kleidung verunzieren mochten, und einem gelegentlichen kaum hörbaren Seufzen waren die Gesprächsfetzen unzusammenhängend an ihrem Bewußtsein vorbeigeglitten, wie Blätter, die an einem Regentag auf einem Fluß an einem Beobachter vorübergeschwemmt wurden.
Über den Krieg hatten sich die Männer unterhalten, über den Norden und den Süden, dann wieder über die Natur. So glaubte sie zumindest, denn sie hatte etwas Derartiges noch im Ohr gehabt, als sie einmal kurz aufgeschreckt war. Mr. Waltham hatte ihre Heimat erwähnt, und die junge Haushälterin hatte das unterbewußt als an sich gerichtet wahrgenommen. Nervös und verlegen hatte sie sein Lächeln erwidert, um sofort wieder den Blick zu senken. Sie mußte wieder an die bevorstehende Aussprache mit John denken und bekam ein ganz flaues Gefühl im Magen. Am liebsten hätte sie sich irgendwohin gesetzt, aber sich deswegen zu Wort zu melden und damit die Aufmerksamkeit beider Männe auf sich zu ziehen, am Ende gar deren Gespräch zu beenden und damit die kurze Schonfrist zu verkürzen, die ihr vor dem unangenehmen Gespräch noch blieb... nein, da blieb sie lieber stumm und hoffte, sie würde nicht irgendwann weiche Knie bekommen und sich unfreiwillig setzen. Das stand vielleicht einer vornehmen Dame von zarter Konstitution an, aber nicht einer gestandenen Haushälterin! Und ihr Stolz war im Moment das einzige, das sie davon abhielt, vor dieser ganzen Situation zu fliehen, sich in ihrem Kämmerchen einzuschließen und sich ihrem Kummer hinzugeben.
Endlich nahm sie, wiederum halb unterbewußt, die typische Unregelmäßigkeit im Gesprächsverlauf wahr, die entstand, wenn ein neuer Teilnehmer auftauchte oder wenn man sich voneinander trennte. Sie sah vorsichtig auf, und tatsächlich, Waltham war gerade dabei, John die Hand zu schütteln. Und dann hielt er ihr die Hand hin, in einer Weise, die sie, aufgewachsen in einem vornehmen Haushalt Londons, wenn auch nur als Dienstmädchen, gar nicht falsch interpretieren konnte. Beinahe schrak sie zusammen, so unerwartet kam die Geste für sie. Dann begannen sich ihre Wangen langsam aber sicher rot zu färben. Himmel, sie war doch gar keine Lady, nur eine einfache Frau, die ganz gewiß nicht gewohnt war, wie eine Dame behandelt zu werden..! Es stellte sich nur die Frage, was sie nun tun sollte. Emilys Gedanken wirbelten wild durcheinander, als sie versuchte, sich auf die Situation einzustellen. Unwillkürlich streckte sie dem Mann eine Hand ein Stück weit entgegen, hielt erschrocken inne, wußte sich dann aber nicht mehr anders zu helfen als durch die Vollendung der Bewegung. Ihre Hand zitterte leicht, als sie sie über die Walthams streckte, mit den Fingerkuppen nur ganz leicht seine Handfläche berührend.
Ihr war es peinlich, so galant behandelt zu werden. Zum einen hatte sie eben aufgrund ihrer Stellung gar keinen Anspruch darauf, und Ordnung mußte schließlich sein. Dieses Argument allein hätte sich allerdings wahrscheinlich nicht gegen die geschmeichelte Eitelkeit behaupten können, die sie in einem kleinen Winkel ihres Herzens verspürte. Doch da war ja zum anderen auch noch ihre Schande, die Schande ihrer Sündhaftigkeit. Wenn sie allgemein bekannt gewesen wäre, jeder echte Gentleman hätte sich gewiß gehütet, sie überhaupt wahrzunehmen, geschweige denn ihr eine solche Ehrung anzubieten! Das Bewußtsein um diese Tatsache ließ die Röte in ihrem Gesicht noch stärker brennen. Doch was blieb ihr schon übrig? Sie hatte die Hand unbedachterweise bereits ausgestreckt. Sie nun zurückzuziehen hätte eine grobe Beleidigung Walthams bedeutet, derer sie sich noch viel weniger schuldig machen wollte. Es hätte so ausgesehen, als wolle sie ganz deutlich machen, daß ihr ein Handkuß von ihm zuwider sei. So war sie dazu gezwungen, die galante Behandlung anzunehmen, derer sie sich weiß Gott nicht würdig fühlte. Wieder eine Sünde auf ihrem Konto – die der Eitelkeit diesmal.
Witashnah mit Jethro und der kleinen Krähe. Megan kommt dazu. Dann Matt und Joe Andere ebenfalls im Raum
Was sollte Rebeccah auch gegen ihn haben? Sie kannte ihn ja nicht einmal, genau deshalb war Joe auch so verwundert über ihren Blick gewesen. "Dann kannst du ihr sagen, sie braucht sich wegen mir keine Sorgen zu machen." Wenn sie nachher ins Gästehaus kam, würde er sich ohnehin noch bei ihr vorstellen und wenn er sich dabei gut anstellte, würde sie das dann selbst merken. Dass sich irgendwer wegen ihm Sorgen machen könnte, ließ ihm wiederum ein flüchtiges Grinsen über die Lippen gleiten. Er konnte schließlich nicht einmal richtig mit einer Waffe umgehen, auch wenn er sich hin und wieder darüber Gedanken gemacht hatte, dass es gut wäre, das nachzuholen, nur für den Notfall. "Gut, holen wir uns was zu trinken", antwortete er. "Was... ?", begann er noch, als Matt sich entschuldigte und praktisch gleich darauf abwandte, um einem eben erst hingefallenen indianischen Jungen wieder hochzuhelfen, den Joe bis dato noch gar nicht wirklich bemerkt hatte. Neben diesem kniete bereits die indianische Frau, die Joe bereits zuvor aufgefallen war. Unentschlossen musterte er den kichernden Jungen, den Matt offenbar als Schuldigen sah. Joe fühlte sich wiederum in seiner Annahme bestätigt, dass die Indianerin und der Junge, der offensichtlich zu ihr gehörte, Mut hatten, hierher zu kommen und sich unter die Weißen zu mischen. "Ist alles in Ordnung?", fragte er ein wenig unbeholfen und fühlte sich reichlich überflüssig einfach nur daneben zu stehen, und nichts zu tun. Deshalb trat er an den nächstbesten Tisch an dem zuvor unter anderem Mr. Bowman gesessen hatte. "Entschuldigen Sie mich, Miss. Darf ich?", fragte er höflich die Frau und nahm eine der Servietten vom Tisch, kam sich dabei aber dennoch reichlich unhöflich vor, egal wie glatt er die Worte auch sagen mochte. Er trat wieder zu Matt und den anderen beiden und reichte dem Jungen, der noch Blut im Mundwinkel hatte, wortlos aber mit einem freundlichen Ausdruck auf dem Gesicht die Serviette. Er hoffte nur, hier nicht falsch reagiert zu haben und vor den restlichen Anwesenden ein schlechtes Bild abzugeben, und beruhigte sich mit dem Gedanken, dass sowieso die meisten im Speisesaal nicht sie beobachteten sondern im Gespräch waren. Er selbst störte sich nicht an den Indianern, dass es dabei nicht allen so ging, war ihm aber durchaus bewusst. Vielleicht machte er sich auch einfach zu viele Gedanken darüber, was andere von ihm hielten. Aber ging das überhaupt? Wer wollte denn schon von anderen schief beäugt werden? Und bisher hatte er eigentlich immer sein Bestes gegeben, das "Problem" Indianer zu umgehen oder zu ignorieren.
John mit Emily und Arthur, Arthur geht andere in der Nähe
John musste automatisch breiter als er zeigen wollte schmunzeln, kaum das Mr. Waltham Emily als bezaubernd erwähnte. Oh ja, dass war sie durchaus. Und mehr als das. Mit einem Nicken reagierte er dabei auf Walthams Worte, mit denen er sich höflich empfahl und John damit seinen Zielen, Emily betrefend, näher kam. "Nein, im Moment haben wir wohl das Wichtigste geklärt," fügte John seinem Nicken hinzu. "Kommen sie morgen einfach auf der Station vorbei und sollte ich nicht dort anzutreffen sein.. ich wohne gleich daneben im ersten Haus. Scheuen sie sich nicht zu klopfen. Ist stehe zwar früh auf, aber sie haben ja meine Tochter gesehen. Sie braucht ein wenig mehr Hilfe als üblich," und John war sich ziemlich sicher, dass er dadurch nicht wie gewöhnlich bei Zeiten in der Station sein würde. Und Graham neigte auch nicht immer zur Pünktlichkeit. Bei seinen Worten hatte John kurz Walthams Hand ergriffen und gewohnt fest und kurz zugegriffen. "Wir besprechen die Details auf jeden Fall morgen früh," versprach er und warf Emily einen schrägen Blick zu, als ihm bewusst wurde, dass Mr. Waltham gentleman like Emily gegenüber alle Höflichkeit aufbrachte. Er musste ein Schmunzeln unterdrücken, als er für ihn bereits vertraute Gesichtszüge erkannte, die ihre Überraschung aber auch ihren Schock verrieten. Natürlich sah sie sich nach wie vor als seine Hausangestellte, während John sie am liebsten bereits jedem als das vorgeführt hätte, was sie inzwischen für ihn war - seine zukünftige Weggefährtin, die es noch ein wenig zu formen galt, aber durchaus vorzeigbar war. Ihr Zögern gegenüber Waltham mochte auch dem angehenden Deputy nicht entgangen sein, aber er hoffte inständig, dass er sich dadurch nicht beleidigt fühlte. Er lächelte ihr auf jeden FAll aufmunternd zu und nickte kaum merklich. Sie sollte schon wissen, dass sie gerade das richtige tat und ihre leichte Schamesröte völlig unnötig war.
Der Doktor betritt mit Familie den Raum viele andere Bürger anwesend
Der Doktor war zügig vom Kirchvorplatz über die Mainstreet zum Gästehaus gegangen. Viele Menschen strömten dort hin und der Arzt hatte keine Lust erneut zu spät zu kommen. Seine Kinder mussten fast laufen, um mit ihm Schritt zu halten und seine Frau stolperte mehrmals. Doch das interessierte ihn wenig. Auf dem Gehweg vor dem Gästehaus hatte er mehrere Personen freundlich gegrüßt, ebenso im Eingangsbereich. Doch da er nichts von der Rezeption wollte, folgte er einfach dem Geräusch sich unterhaltender Leute.
Nun betrat er den Speiseraum und blickte sich um. Viele Gesichter erkannte er aus der Kirhce wieder. Er nickte höflich in alle Richtungen und etwas deutlicher zum Sherriff, den er unweit entdeckte. "Stell das Brot zum Buffet." sagte er zu seiner Frau, die ihm sofort gehorchte. Dann wandte er sich an seine Kinder. Dabei beugte er sich herab und lächelte süßlich. Außenstehende mussten ihn für einen freundlichen Vater halten. Doch die Kinder wussten es besser. Die STimme des Arztes war leise und schneidend.
"Wagt es ja nicht hier herumzutoben. Nur ein schlechtes Benehmen und es gibt heute den ganzen Tag nichts mehr zu essen für euch. Habt ihr mich verstanden?" Die Geschwister sahen betreten zu Boden und nickten stumm. "Wiebitte?" "Ja, Vater." "Gut."
Dann stellte Adrian sich wieder hin und öffnete den Mantel. Sein Blick schweifte umher. Wo war denn bloß der Reverend? Er wollte ihn unbedingt abfangen, bevor er hier die große Rede schwang.
Kleine Krähe am Boden, Matt kommt dazu, Jethro verschwindet gerade in der Bar
(Die Spencers, Richard und Thomy werden mit geführt)
Clara war sofort empört aufgesprungen, als Jacob so mir nichts dir nichts zu Boden ging und scheinbar verletzt liegen blieb. Ehe sie genauso empört hätte etwas sagen können, wurde sie völlig überraschend von Erin zurück auf den Stuhl gezogen, während Eli für Clara und vor allem für Erin unerwartet schadenfroh grinste. Nicht sicher wo sie als erstes ansetzen sollte, warf sie Eli einen warnenden Blick zu und fuhr Clara an, als diese zurecht entrüstet anmerkte, dass man Jacob doch helfen müsste. Unverständlich sah sie ihre Mutter an, als diese ihr befahl sitzen zu bleiben. Jacob sei ihr Schüler und sie würde sich schon darum kümmern. Scheinbar, folgerte Clara, war es ihrer Mutter unangenehm ihre Kinder in der Öffentlichkeit mit einem Halbblut zusammen zu wissen. Entsprechend zog Clara eine kleine Schnute und wartete, bis ihre Mutter aufgestanden war, um Eli die Zunge herauszustrecken. So ein Dummkopf! Jacobs Leid war doch nicht zum Lachen... Erin dagegen gestand sich nur ungern ein, dass Eli bereits eine Grenze überschritten zu haben schien. Jene die ihn denken ließ, besser ein anderer als er selbst. Ein Zustand, den sie sich für ihren Sohn nicht erwünscht hatte. Als Erin von ihren Kindern zurück zu Jacob blickte, war bereits der junge McKay bei ihm und wollte ihm eine helfende Hand reichen. Der daneben stehende feixende Thomas Camden ließ Erin erahnen, wer für Jacobs Sturz vermutlich verantwortlich war. Aber nachweisen würde es ihm wohl keiner können und die Camdens hatten wohl alle samt genug Hass auf Indianer in ihrer Vergangenheit gesammelt um Thomas nicht dafür gerade stehen zu lassen. Sie setzt sich wieder und glaubte die Situation in guten Händen. Mit einem unguten Gefühl sah sie jedoch, wie Jacob verfemend mit dem Kopf schüttelte und Matts Hand ignorierte. Der Junge wollte vor den Mitschülern nicht als Waschweib dastehen, das auf Hilfe angewiesen war. Er war schließlich indianischer Abstammung und hart im nehmen. Dass sollte ruhig jeder wissen. Erin befürchtete jedoch gerade, dass er mit dieser Handlung auf den Rest der Anwesenden arrogant wirken musste. Sie seufzte leise und fragte sich, warum Mr. Hayway die Gemeinde so prüfen musste. Ausgerechnet an einem Sonntag. Es war ihr jedoch trotzdem unverständlich, dass Matthew McKay der einzige war, der sich um den Jungen zu kümmern versuchte. Thomy zeigte sich von Matts Worten sichtlich unbeeindruckt und zog nur eine Braue hoch. Er war die Unschuld in Person und zupfte auch gleich den Großvater am Jackenärmel, der zwar in einem Gespräch mit seiner Tochter verwickelt war, aber dennoch kurz unterbrach, wenn auch unwirsch nach dem Grund der Unterbrechung fragte. Thomas konnte auf Kommando wie ein völlig verschüchtertes Wesen wirken, das größte Angst ausstand und zeigte auf Matt. Er hatte eben vom Besten der Besten gelernt. Auch wenn Oliver Cooper nicht mehr unter ihnen war. Gelernt war gelernt. "Der da hat mich eben bedroht, Großvater. Ich kann doch nichts dafür, dass die dumme Rothaut über die eigene Füße stolpert." Richard hatte mit einem Stirnrunzeln zwischen Thomy und Matthew hin und her gesehen und dann kurz auf Jacob geblickt, der sich gerade auf den Hosenboden hochzog und das Gesicht verzog. Er hatte nicht viel übrig für das kleine Halbblut, aber er kannte seinen Enkel. Er kannte auch den McKay-Sprößling... beides keine Heiligen, wenn auch Matthew mit den Jahren etwas ruhiger und erwachsener geworden war. Da war es wohl mit Vorsicht zu genießen, was der eine vom anderen behauptete...
Witashnah kommt und geht, Joe gesellt sich dazu
"So..," setzte Richard gerade mit strenger Miene an, als auch schon die Mutter des Jungen herbeigesprungen kam. Richard schwieg wieder und sah dabei zu, wie diese Rothaut neben dem Jungen in die Knie ging. Ihre Hand lag dabei deutlich am Messergriff und das stieß Richard nun wirklich säuerlich auf. Eine bewaffnete Rothaut außerhalb des Reservates war noch immer etwas streng verbotenes... dummerweise war diese Frau eine Bewohnerin der Stadt... und doch sah man ja wie gefährlich das war. Sofort zog er Thomy an den Schultern zurück, näher an sich heran und wandte sich ebenfalls etwas weiter ab. Sein Blick glitt jedoch suchend nach Clayton im Raum umher. Der Sheriff sollte gefälligst dafür sorgen, dass die Rothaut sich mit der Waffe von hier entfernte... doch er konnte den Sheriff in dem leichten Gedränge im Raum nirgendwo ausfindig machen. Zum Glück war er so abgelenkt gewesen, ansonsten hätte er die stumme Drohung der Indianerin gegen Thomy gerichtet gesehen und sofort darauf bestanden, jemand möge mit Hilfe des Gesetzes die Rothaut entfernen. Verwundert blickte jedoch Richard, sowie all die um ihn stehenden und Erin samt Clara Witashnah hinter her, als diese ohne ihrem Sohn zu helfen sich einfach wieder davon machte. Da saß ihr Junge mit blutendem Mund am Boden, zu stolz sich von einem Weißen helfen zu lassen und bestimmt auf den Schutz der Mutter angewiesen und sie wandte sich ab. Für Erin war dies einmal mehr der Beweis dafür dass diese Wilden ohne jegliche menschliche Regungen waren. Tiere eben, die sich nicht einmal anständig um ihren Nachwuchs kümmern konnten. Erin wollte schon erneut aufstehen und sich anstatt der Mutter um den verletzten Jungen kümmern, als erneut ein junger Mann geistesgegenwärtig genug war, um für Jacob eine Serviette zu holen um ihm dabei zu helfen die Blutung zu stillen. Er nahm diese allerdings von ihrem Tisch, so dass ihr nur ein Nicken blieb, so rasch geschah dies alles.
Jacob, inzwischen auf dem Hosenboden sitzend, den weißen Mann vor sich misstrauisch beäugend und etwas irritiert von der Reaktion seiner Mutter rieb sich das schmerzende Kinn. Sicher, er war noch nie von seiner Mutter verhätschelt worden, aber das sie ihn einfach so zwischen all den Weißen, die ihn entweder ignorierten oder mit Hilfe bedrängten, sitzen ließ, war für Jacob unverständlich. Dabei hatte er noch versucht, nach ihrer Hand zu greifen, mit der sie nach ihrem Messer gegriffen hatte, um wenn auch ungerne in seiner Muttersprach ihr zu versichern, dass das nicht nötig war und besser nicht noch einmal passieren sollte. Die Weißen waren einfach instinktiv nervös, wenn sie auf Indianer trafen und selbst er als Halbblut hatte es deutlich schwer. Automatisch griff er jedoch nach der Serviette, die ihm ein anderer junger Mann reichte und nickte mit einem schüchternen Lächeln dankbar. Diese Hilfe hatte er mehr oder weniger nicht abwenden können, aber er glaubte nicht, dass er deswegen wie ein Weichei dastand. Er musste sich ja das Blut abwischen und wenn seine Mutter ihn lieber ignorieren wollte, würde er sich eben alleine helfen müssen. Vorsichtige tupfte er sich über die schmerzende Stelle, bis kein Blut mehr zurück auf dem Stoff blieb, rappelte sich dann von alleine auf die Füße und blickte etwas betreten um sich, weil er nicht so recht wusste, wohin mit der Serviette....
Matt bei Jacob, Witashnah und Joe kommen dazu, Fam. Camden u.Jethro mit Megan in unmittelbarer Nähe, andere im Raum verteilt "Später..." Matt winkte ab, als Joe noch einmal auf Rebeccah zurück kam. Er konnte sich nicht vorstellen, dass diese sich ernsthaft Sorgen Joes wegen machte. Von dem jungen Camden kurz abgelenkt, nahm Matt nur mit halbem Auge war, dass die Mutter des gestürzten Jungen an dessen Seite stürzte. Erst die im Raum entstehende Spannung ließ ihn sich zu dieser umdrehen. Erleichtert atmete er auf, als er beobachtete, dass sie zwar nach einer Waffe, vermutlich einem Messer, an ihrer Seite gegriffen hatte, aber davon absah, diese zu benutzen. Das war auch besser so, denn auf eine Messerstecherei durfte dieser Zwischenfall seiner Meinung nach nicht hinauslaufen. "Alles gut - ich tue dem Jungen nichts." Beschwichtigend hob Matt seine geöffnete linke Hand, während er sein Gewicht verlagerte. Ob es seine Worte gewesen waren oder die des Jungen, die dazu führten, dass dessen Mutter davon absah, das Messer auch zu ziehen, wusste er nicht zu sagen. Verblüfft sah Matt ihr hinterher, als die Frau , deren Namen er noch nicht einmal wusste, den Jungen seinem Schicksal überließ und sich wieder zurück zog. Fassungslos schüttelte Matt den Kopf und statuierte innerlich, dass diese entweder nicht die Mutter war, oder aber gerade eindrucksvoll bewies, dass den Indianern menschliche Regungen und Bewusstsein abging. Sogar seine so kalt wirkende und strenge Mutter, hätte ihr Kind in so einer Lage nicht allein gelassen. Von den Umstehenden schien sich Niemand verantwortlich zu fühlen. Jacob schüttelte vehement den Kopf und lehnte Matts Hilfe ab, so dass dieser seine Hand wieder zurück zog. Von Indianern wusste er nicht viel, hatte aber doch zumindest von Wind in seinem Haar den Eindruck gewonnen, dass ihnen ihr Stolz besonders wichtig war. Möglicherweise war Jacob zu stolz, um sich von ihm, einem Weißen, helfen zu lassen. Das trug er dem Jungen nicht nach, aber letzten Endes stellte dies die ihm bekannte These, Indianer seien eben dumm und den Tieren ähnlicher, als den Menschen, mehr als in Frage. Nicht, dass er diese Meinung vertrat, aber es zeigte eben ganz deutlich, dass sie falsch war, denn Tiere kannten derlei Stolz nicht. Sogar der vermeintliche Stolz eines wilden Pferdes war diesem nicht bewusst sondern entsprechend in sein Verhalten interpretiert. Erst als Joe mit einer Serviette in der Hand auf den Jungen zu kam und fragte, ob Alles in Ordnung sei, sah Matt, dass Jacob geblutet hatte. Jacob reagierte darauf, wie es wohl jeder Junge tat und nahm die Serviette an. Offenbar ging es Jacob nicht so schlecht, denn er rappelte sich ohne weitere Hilfe wieder auf, nach dem er sich das Blut abgewischt hatte. Nun schien er nicht genau zu wissen, wohin mit sich und der Serviette, denn er sah ein wenig betreten um sich. . "Du bist Jacob nicht?" Matt sprach den Jungen an, um deutlich zu machen, dass dieser keine Angst vor ihm oder Joe zu haben brauchte. Sicherlich hatte Jacob sich erschrocken, aber ein Gespräch würde verhindern, dass er diese Situation als verängstigend empfand. Nach seinen Erfahrungen half ruhiges Reden oft mehr, als hektische Versuche zu helfen und zu betüteln. "Also - mein Name ist Matt - und mein Freund hier, das ist Joe. " Matt ging leicht in die Knie, um mit dem Jungen in Augenhöhe sprechen zu können. Es gab für ihn keinen Grund von oben herab mit dem Jungen zu sprechen, nur weil er bereits älter und damit auch größer war. "Was hälst Du davon, mir die Serviette zu geben? Ich wollte ohnehin gerade mit Joe zu den Getränken hinüber." Matt warf Joe einen Blick zu und hoffte, dass dieser seine Worte kurz bestätigte. Das würde nämlich verhindern, dass Jacob erneut aus Stolz heraus, auch diese angebotene Hilfe ablehnte. "Ich kann sie ja für Dich gegen einen Saft tauschen.. Was meinst Du? Eine Serviette gegen Saft - ist kein schlechter Tausch.." Matt zwinkerte dem Jungen kurz zu, während er sich langsam wieder aufrichtete. Mehr wollte er nicht an diesen hin reden. Ab jetzt war es seine Entscheidung, wie er auf ihn reagierte. Für ihn war es kein Ding, ihm einen Saft mitzubringen - und noch war weder Rebeccah noch sein Vater zu sehen, so dass er die innere Freiheit hatte, dem Jungen das Gefühl zu geben, angenommen und willkommen zu sein.
Jesse hatte die Rezeption nur schnell durchquert, er war ja nicht lange draussen gewesen und hatte seinen Mantel bereits selber aufgehängt. Nur kurz hatte er den beiden jungen Frauen zu genickt, aber irgendwie leicht abwesend. Luka stand dort noch, und kurz vor Jesse waren eben diese Familie und die Brown Familie in den Speisesaal getreten, der sich nun mehr und mehr füllte. Und da er nichts von dem Vorfall mit dem Halbblut mitbekommen hatte, fiel ihm erst auch nichts auf. Oder war die Stimmung angespannter? Nein, dass lag sicherlich nur an seiner eigenen Anspannung. Da Jesse einige hier überragte, schaute er sich eben nach Megan und dem Sheriff um. Irgendwie glaubte er auch Matt zu sehen, aber die Familie vom Bürgermeister stand irgendwie dazwischen, so dass Jesse auch den Jungen nicht am Boden sah oder irgendwie mitbekam, was da gerade vor sich ging.
Megan stand noch mit Mr. Hayway zusammen und auch die Lakota gesellte sich gerade wieder zu ihnen. Kurz versuchte Jesse Blickkontakt zu Megan zu halten und sollte sie ihn mitbekommen, würde er ihr ein weiches, liebes Lächeln und ein Nicken schenken. Oh, wie liebte er diese Frau. Und wie glücklich war er, dass sie an seiner Seite war und ihm die Woche über so geholfen hatte. Dennoch war Jesse auch voller Sorge. Hatte er sich nicht von Holly getrennt, um sie von Horatio zu schützen?? Und nun war er mit Megan sogar verlobt. Wie sollte er sie nun schützen? Viele Gedanken bombardierten Jesses Gehirn. Kurz dachte er auch an Holly und wie es wohl war, sie wieder zu sehen. Er musste sie mehr als nur verletzt haben, denn so weit er wusste, hatte sie ihn in der Woche, wo er krank ans Bett gefesselt war, nicht besucht oder nach ihm gefragt. Was ihn ein wenig schmerzte, aber was hatte er auch schon erwartet??? Und dabei mochte er Holly doch immer noch so sehr. Es war alles nur eben anders gekommen. Das Holly nun sich mit ihm in einem Raum befand, bekam der Klavierspieler aber auch irgendwie nicht mit, weil sie gerade von anderen Gästen verborgen war, als sie mit der Besitzerin aus der Küche kam.
Und dann sah Jesse den Sheriff und wie dieser gerade das Gespräch mit dem Fremden beendete. Schon wieder ein Fremder, aber irgendwie wirkte der nicht, als würde er mit Horatio unter einer Decke stecken. Nein, Jesse war sich klar, dass er echt nicht paranoid werden durfte. Und so schob sich Jesse so gut es ging an den Menschen vor ihm vorbei, ohne unhöflich zu sein, aber schon mit leichtem Nachdruck. Der Reverend schien noch nicht da zu sein, also musste Jesse Mr. Clayton jetzt sprechen. Er versuchte noch mal Megan kurz zu zuwinken, aber nun hatte er nur ein Ziel: Clayton. In seiner inneren Panik hatte Jesse ganz vergessen, seinen Hut abzunehmen, als er den Raum betreten hatte. Und so steuerte er Clayton an, bekam gerade noch die letzten Worte mit. Das war sein Stichwort. Und was da zwischen dem Sheriff und seiner Haushälterin abging, dafür war Jesse heute eh nicht empfänglich.
Jesse bei Emily und John und Arthur, der im Begriff ist zu gehen(alles mit J. und A. abgesprochen)
Kaum hatten sich also die beiden Männer verabschiedet, steuerte Jesse Clayton an und stellte sich zu ihm und der schüchtern wirkenden Frau, welche Jesse kurz und höflich anschaute. Das sie wohl gerade froh war, ein wenig alleine unter den Menschen mit John zu sein, das bemerkte Jesse nicht in seiner Verfassung. Und so etwas murmelte wie: »Entschuldigung, Ma'am ...« Jesse wirkte gehetzt,ja irgendwie aufgeregt, auch wenn er es versuchte zu verbergen. Und so nannte er Emily einfach Ma'am, statt Miss, aber wusste er, ob sie verheiratet war? Und ausserdem war es ihm eh gerade egal. Jesse war sonst nicht so und schon gar nicht unhöflich, aber er hatte das Gefühl, dass ihm die Zeit davon rannte. Und dass er sich vielleicht nicht richtig verhielt, war ihm auch gerade egal. Dann aber nahm er plötzlich schnell seinen Hut ab. Wer Jesse ein wenig kannte, sah nun, wie er abgenommen hatte und was ihm an gesunder Röte fehlte, machte Emily gerade wett. Sie noch von eben etwas rötlich, Jesse kränklich blass und mit einer nun klaren Schürfwunde noch am Kopf. Seinen geliebten Hut hielt er etwas verkrampft zwischen seinen Händen, drückte ihn sogar mehr, als es dem alten Hut gut tat.
»Sheriff Clayton, verzeihen Sie. Ich weiss, es ist sicherlich nicht der angemessenste Augenblick, aber ....« Jesse holte kurz tief Luft. Er musste sich beruhigen, wenn er hier nicht wieder als Sonderling abgestempelt werden sollte und das wollte er wirklich nicht. Also schluckte er, versuchte sich zu fangen. Jesse war nicht cool, wie es vielleicht manch andere Männer waren. Aber er bemühte sich ruhig zu bleiben, und höflich, denn ihm war klar, dass er nun nicht in Panik gegenüber Clayton ausbrechen durfte. Aber Jesse musste einfach kurz mit ihm reden. Und dann beugte er sich nur leicht vor und es war eher ein Flüstern in Johns Ohr: »Bitte, ich muss kurz mit Ihnen über Horatio Jones sprechen.« Jesse hatte mit dem Deputy Barkley darüber schon gesprochen, Jesse hatte einen Steckbrief angefertigt, Clayton wusste also Bescheid. So hoffte Jesse. Seine Worte an den Sheriff waren leise genug, als dass die Umstehenden sie verstanden, aber nicht leise genug, dass Emily es nicht mitbekam, stand sie doch einfach zu nah. Aber das war Jesse egal. Und dann schaute Jesse den Sheriff mit einem versucht ruhigen Blick an, aber dem aber mehr Panik lag, als Jesse es wollte und vor allem mit einem Bitten, wie man es von Jesse nicht kannte.
Jesse hoffte, dass der Mann ein Einsehen hatte, auch wenn es Sonntag war. Aber Jesse war innerlich dermaßen angespannt, dass er einfach nicht anders konnte. Er wollte nicht aufdringlich sein, aber er hatte hier wirklich etwas wichtiges zu sagen, oder zu fragen. Und was auch immer kommen würde, Jesse war auf nichts gefasst. Auch wenn er es versuchte. Und nur kurz setzte er etwas leise nach: »Bitte.« und blickte Clayton fest an. Wie Jesse schlussendlich auf den Mann wirkte, war diesem überlassen. Jesse versuchte dennoch Stärke zu zeigen, so gut es ihm gerade möglich war. Aber eben auch die Dringlichkeit.