Witashnah mit Megan, Kleine Krähe und Jethro kommen gleichzeitig zurück
Etwas geistesabwesend nickte sie auf Megans Frage, sah aber auch etwas gequält auf als Megan nach dem Namen fragte . "Witashnah!". Ein hübscher Name wie die Blondine fand, warum die Lakota also so gequält dreinschaute entging ihr damit völlig. Das Witashnah so ein schweres Schicksal mitgemacht hatte, konnte sie ja nicht ahnen. Sie sah Megan an. "Ich bin nicht gern hier. Ich... bin voll Angst." Megan lächelte sanft. Das Gefühl konnte sie sehr gut nachvollziehen, ihr ging es ja nicht besonders anders auch wenn ihre Probleme hier am Ort ganz anderer Natur waren als die der Lakota. "Oh das glaub ich. Das geht mir genauso." erwiderte sie lächelnd. "Teilen wir uns die Angst? Dann ist sie nicht so gross." Bevor diese Unterhaltung allerdings so recht in Gang kommen konnte, kam der Junge wieder zu seiner Mutter zurück. Verdenken konnte Megan ihm das nicht, nach dem kleinen Zwischenfall.
"Alles in Ordnung bei Dir?" fragte sie gerade den Jungen, der sich an die Seite seiner Mutter gesellte, als auch der 'Vater' zurückkam. Ob Mr Hayway wirklich der Vater des Jungen war, wusste Megan nicht, woher auch, aber irgendwie zweifelte sie daran. "Ich könnt' drauf wetten, das richtige ausgesucht zu haben", mit diesen Worten und einem heiteren Ton, reichte er dem Jungen eine Limonade, die dieser auch strahlend annahm. So wie er da stand, ein ganz normaler Junge, wie hunderte andere auch, nur eben mit einer leicht anderen Haut. Allerdings entdeckter der Vater, Megan beschloss ihn einfach als solchen einzusortieren, die rote Stelle am Kinn des Jungen. Auch die aufgebissene Unterlippe von Jacob entging ihm nicht und ganz wie ein Vater fragte er auch gleich was passiert war.
"NIchts ist passiert. Ich bin gestolpert. Mir geht es gut." erwiderte der Junge stolz. Sicher wollte er verhindern das die anderen Jungs ihm mehr Streiche spielten weil er gepetzt hatte, Jungen taten sowas ja gerne mal. Armer Kerl. Da stand er, wie sie selber auch, in einer Gesellschaft die ihn nicht so recht akzeptieren wollte, aufgrund seiner Haut wohl nie akzeptieren würde und versuchte seinen Weg zu finden. Er war ein Kind, er sollte eigentlich Spass am Leben haben, spielend und mit Lachen die Welt für sich entdecken, geborgen durch die Eltern die ihn vor der Unbill der Welt abschirmten, bis er bereit war auf eigenen Füssen zu stehen. Das geschah recht früh hier draussen, aber Jacob schien Megan dann doch noch etwas zu jung, als das das schon an der Zeit wäre. Jethor schaute auch zu den beiden Frauen. Eine Gelegenheit die Megan nutzte um mit dem Blich in Richtung der Camdens zu deuten. "Ein einfaches Missgeschick, da bin ich sicher." erwiderte sie auf Jethros Blick und stumme Frage. Der Mann hatte so was er brauchte wenn er ein ernstes Wort mit dem Bürgermeister reden wollte, ohne das sie gepetzt hätte, oder Jacobs Geschichte wiederlegt zu haben.
Dann schaute sie wieder zu Witashnah. "Sie brauchen aber keine Angst zu haben. Das schlimmste was wir hier erdulden müssen ist Spott der Dorftrottel. Im allerschlimmsten Fall wirft uns die Besitzerin raus, aber da hab ich grössere Chancen als du." lächelte sie der Lakota zu. Die wusste vermutlich nichts von Megans Beruf, den sie erst heute Morgen inoffiziel aufgegeben hatte. Wenn Mrs Farley einen von ihnen beiden hinausbeordern würde, dann zweifelsfrei die Hure, nicht die Ehefrau eines weissen Mannes der hier lebte.
Jacob, Matt und Joe, Jacob geht, Erin u. Kinder am Tisch im Hintergrund andere verteilt im Raum
Joe zog etwas verwundert die eine Augenbraue nach oben als Jacob erschrak, bloß weil Matt sich etwas zu ihm hinunterbückte. Matt ging es offensichtlich nicht viel anders. Er wusste nicht weshalb oder was sonst so in dem Jungen vorging, konnte sich aber durchaus vorstellen, dass ihm hier nicht wohl war. Trotzdem hätte er nicht einer solchen Reaktion Jacobs gerechnet. Keiner von ihnen wollte dem Jungen schließlich etwas Böses, nur ihn aus dieser Situation rausholen. Als er dann gegen den Tisch hinter sich stieß und keine anständige Entschuldigung hervorbrachte, reagierte die Frau wenigstens verständnisvoll und schickte wohl ihn im Grunde wieder zu Matt. Joe schmunzelte leicht und blickte zu seinem Freund, der sich in der Zwischenzeit wieder aufgerichtet hatte. Die Hand, die Joe dem Jungen für die Serviette hingehalten hatte, nahm dieser jedoch nicht an, sondern reichte die Serviette Matt. Joe war keineswegs neidisch um den blutigen Stofffetzen und offensichtlich sahen sich Matt und Jacob auch nicht zum ersten Mal, er dagegen war ja noch immer neu hier, aber er fühlte sich wie zuvor ein wenig sinnlos einfach nur herumzustehen. Und einfach zu gehen, weil er hier nicht benötigt wurde, wäre ihm nicht in den Sinn gekommen. Er seufzte nur leise und hielt sich zurück, die Augen zu verdrehen, was die Sache für den Jungen wohl nur noch unangenehmer machen würde. Erst nahm Jacob nun zumindest das Angebot an, nur um kurz darauf wieder abzuwehren. Er blickte in die Richtung in die der Junge gesehen hatte und machte einen Mann aus. Als er wieder zu Jacob blickte, war dieser schon dabei, sich zu verabschieden und zu dem Mann hinüberzugehen, von dem anzunehmen war, der erwähnte Jethro zu sein. Noch im selben Moment fragte er sich, in welcher Verbindung die beiden standen. Der Mann begegnete dem Jungen dabei durchaus liebevoll, auch wenn er nicht verstand was sie zu einander sagten, und dabei war der Junge kein Weißer. Irgendwie machte es Joe neugierig, was es damit auf sich hatte. Matts Bemerkung holte ihn schließlich aus seinen Gedanken zurück. "Limonade?", fragte er mit einem Grinsen zurück und folgte Matt. Er hatte natürlich nicht vor, sich zu betrinken aber ein Bier wäre bestimmt auch nichts Schlechtes. Dass weder Matts Eltern, noch dessen Freundin, wenn er sie denn schon als solche bezeichnen konnte, schon da waren, war Joe natürlich nicht entgangen, aber wenigstens die McKays waren bestimmt schon auf dem Weg hierher. Was für Vaterpflichten Mr. McKay auch zu erfüllen gehabt hatte, inzwischen war er damit bestimmt fertig. Ein Gedanke, der Joe nicht unbedingt erheiterte. Matts unglücklicher Gesichtsausdruck entging ihm dabei jedoch völlig, hatte dieser sich doch schon abgewandt um in Richtung Bar zu gehen. Und da fiel ihm wieder ein, was er noch am selben morgen vor dem Laden der McKays zu Matt gesagt hatte. "Hey Matt, ich habe doch gesagt, ich geb' einen aus, wenn alles glatt läuft", bemerkte er lächelnd. Dazu musste er natürlich erst einmal wissen, was mit dem Sheriff gewesen war und nach allem wie Matt danach reagiert hatte, war es wohl nicht gut gelaufen. Aber dann hatte er eben einen anderen Grund dafür, das Glas auf sich gehen zu lassen. Und zumindest die Sache mit seinem Vater war aus dem Weg.
Matt u. Joe auf dem Weg zur Bar, zahlreiche Gäste im Raum verteilt
Über sich selber grinsend schüttelte Matt kurz den Kopf, denn er gab wahrscheinlich schon ein lustiges Bild ab, wie er da mit der mit Blut besudelten Serviette in der Hand auf die Bar zu ging. Wie viel lieber hätte er stattdessen Rebeccahs Hand in der seinen! Quatsch, als ob die mir diese überhaupt gäbe.. echt.. doch nicht in der Öffentlichkeit. Matt erwischte sich bei dem Gedanken, dass er sie dazu aus Rücksicht auf ihre Gefühle wohl auch nicht auffordern würde - und das war wiederum ein für ihn neuer Gedanke. Matt wusste genau, dass er im allgemeinen spontan seinen Impulsen folgend handelte und oft ignorant gegenüber den Gefühlen Dritter war. Irgendetwas hatte Rebeccah also an sich oder mit ihm gemacht, dass er sich plötzlich um Gefühle scherte, zumindest um ihre. Bei seinen heimlichen Treffen mit Megan oder diversten Flirts, hatte er nach den Gefühlen dieser so gut wie nie gefragt. Irgendetwas bewegte und veränderte sich offenbar ihn ihm, ohne dass er diese beeinflussen konnte. Vielleicht ist es dies Ding, dass mein Vater als erwachsen werden bezeichnet.. Matt war froh, das Joe ihn mit seiner Frage nach Limonade aus den Gedanken riß. Irritiert sah er Joe an, grinste dann aber breit. Joe wusste schon, dass er jederzeit ein Bier oder seltener gar einen Whiskey bevorzugen würde. Wahrscheinlich würde er den Freund nun schockieren oder zumindest überraschen, so er sich auf Limonade oder Wasser beschränkte. Egal.. Hauptsache er hält mich nicht für ein Kleinkind.. Suchend sah Matt sich kurz um und konnte weder seine Familie noch Rebeccah entdecken. Das Risiko von dieser oder Rebeccah mit einem Glas Whiskey in der Hand gesehen zu werden, war wohl nicht sehr groß, aber es war eben doch eins. "Ja - Limonade hört sich gut an." Ein bisschen unangenehm war es Matt schon, jetzt vor dem Freund, wie ein kleiner Junge da zu stehen, aber er wollte weder seinen Eltern noch Rebeccah einen Stein des Anstoßes liefern. Obwohl sein Vater selber ab und zu Whiskey trank und auch bei ihm wohl schon mal das eine oder andere Auge zu drückte, konnte er nicht sicher sein, ob dies dann nicht doch wieder einer dieser "Fehler" war, die ihn den freien Nachmittag kosten könnten. "Das habe ich nicht vergessen, mein Freund. " Matt lachte, denn natürlich erinnerte auch er sich gut an das Gespräch am Morgen. "Lass uns heute Abend darauf zurückkommen, ja?" Nur kurz sah Matt den Freund fragend an und warf dann gezielt die Serviette in den nächsten Mülleimer, an dem er vorbei kam. Na, wenigstens das gelingt heute. "Ehrlich gesagt, würde ich jetzt gerne bei Limonade bleiben. Nicht, dass ich nicht gerne Einen mit Dir hebe.." Matt bleib kurz stehen und suchte nach den richtigen Worten. Sicher würde der Freund seine Einladung nicht im Ernst davon abhängig machen, ob Clayton ihn nun nahm oder nicht, aber so wirklich glatt lief im Augenblick auch nichts. "Noch ist nicht raus, ob es glatt gelaufen ist - und ich will meine Eltern nicht gegen mich aufbringen. Nicht, dass mein Vater nicht auch mal tränke, aber ich und in der Öffentlichkeit - das sähe er nicht gern - und was das bedeutet, willst Du nicht wirklich wissen, Kumpel." Matt wich kurz zur Seite aus, denn gerade trat ein aussergewöhnlich großer Mann ein. Kurz musste Matt ein Kichern unterdrücken, denn die zierliche Frau wirkte an dessen Seite fast wie ein Kind. Es gelang ihm, wie meistens, seine Gesichtszüge zu kontrollieren, so dass er das Zucken seiner Mundwinkel in ein höfliches "Guten Tag, Sir, Ma'me," umwandeln konnte. Irgendwoher kam ihm der Hüne in seiner Art bekannt vor, aber er konnte das nicht weiter einordnen. Der Hüne und seine Begleitung schienen ihn auch nicht zu kennen, so dass er sich vermutlich schlicht täuschte. " Hör, mal.. Mir fällt da gerade was ganz anderes ein.. Du kennst Dich doch als Sattler bestimmt gut mit Leder aus." Matt sprach, während er nun etwas gezielter, die Bar ansteuerte. Es wurde von Minute von Minute voller und Jimmy hätte bald alle Hände voll zu tun. So sie noch einen Augenblick in relative Ruhe miteinander sprechen wollten, wäre es wohl geschickt in die Bar zu gehen, bevor dort der Andrang zu groß werden würde. "Ich habe mir leider eine gute Lederjacke zerrissen.. also nicht komplett zerrissen, aber in einem Ärmel ist ein ordentlicher Riss. Meinst Du, das ließe sich reparieren?" Matt hatte da so seine Zweifel, denn es handelte sich um einen langen Riss, der wie eine Triangel ein großes Loch in das Leder gerissen hatte.
John im Gespräch mit Arthur, danach mit Jesse, Emily dabei
Das Gespräch Johns mit Mr. Waltham fand direkt vor Emilys Augen statt. Doch die kleine Haushälterin hätte bereits nicht mehr zu sagen vermocht, worüber die beiden Männer gesprochen hatten, als sich Waltham verabschiedete. Ganz ähnlich ging es ihr mit dem hochgewachsenen Pianospieler, der Clayton kurz darauf ansprach. Schweigend stand sie schräg hinter dem Sheriff und hielt den Blick gesenkt, um nur kurz aufzusehen und ein nervös-schüchternes Lächeln sehen zu lassen, wenn sie von den Männern in dieser eigenartigen amerikanischen Art angesprochen wurde, unerwartet und direkt, aber irgendwie auch galant. Es war ein schwer verständliches Volk in dieser neuen Welt, in der sie sich nun befand. Mittlerweile hatte sie sich an die meisten der amerikanischen Eigenarten gewöhnt, die diesen Menschenschlag von der britischen Zivilisation unterschieden, und mitunter sogar Gefallen daran gefunden, hier trotz ihrer gesellschaftlichen Stellung oftmals zuvorkommend behandelt zu werden, beinahe wie eine richtige Dame. Im Moment jedoch litt ihre Stimmung unter ihrem schlechten Gewissen und unter der Angst vor der Aussprache mit Clayton, die nunmehr unausweichlich war. Denn er würde sie nicht entlassen, bevor es zu dieser Aussprache gekommen war, das wußte sie. Sein Blick hatte bei aller Zuneigung auch etwas enthalten, das keinen Widerspruch von ihrer Seite duldete.
Entsprechend dieser ihrer gedrückten Stimmung war Emily schweigsam geblieben und hatte sich nicht in die Männergespräche eingemischt, so wenig man dies einer Frau in diesem liebenswerten, aber verrückten Land auch übelzunehmen schien. Auch daß die beiden Gesprächspartner Johns sie nicht gänzlich übersahen, hatte in ihr nur das Gefühl gestärkt, zu stören. Sie wußte, daß die beruflichen Angelegenheiten Claytons sie nichts angingen, und heute waren sowohl ihre Redefreudigkeit als auch ihre angeborene Neugier mehr als gedämpft. Ihre Gedanken waren so sehr mit ihrer Situation beschäftigt, daß sie nicht einmal die Ohren gespitzt hatte, wie sie es üblicherweise getan hätte. Immer wieder ging ihr die Frage durch den Kopf, was sie wohl erwarten würde. Was würde John sagen, was würde er sie fragen? Und vor allem, was würde er von ihr erwarten? Einige Male wanderte ihr Blick zu ihm hinüber. Nicht daß sie gewagt hätte, ihn weit zu heben. Nein, nur zu den Hosenbeinen Claytons ging ihr vorsichtiges Schielen. Mit einem gewissen Maß an Verwunderung zunächst, danach resignierend, hatte sie einsehen müssen, daß auch er einen Gegenstand ihrer Gedanken bildete, von dem sie einfach nicht loskam. Ihr christliches Gewissen schrie ihr zu, daß sie diesen Mann in Versuchung geführt und ihn zur Sünde gebracht hatte, schwaches, sündiges, lüsternes Weib, das sie war. Daß sie von ihm lassen mußte, zu seinem Besten, für seine unsterbliche Seele. Doch zugleich fühlte sie, daß er eine Macht über sie hatte, die sie zwingen würde, ihre Sünde wieder und wieder zu tun.
Oder war es eine Macht in ihr? Gleich welcher Natur, die junge Frau war sich inzwischen bewußt, daß sie niemals in der Lage sein würde, sich von Clayton loszusagen, wenn er sie nicht verstieß. Sie liebte diesen Mann von ganzem Herzen und sehnte sich nach seiner Berührung! Zu wissen, wie verworfen ihre Sehnsucht war, vergrößerte nur ihre Schuldgefühle. Es war eine süße Qual, verführerisch und unwiderstehlich. Sie ging über Emilys Kräfte, und in ihrer naiven Frömmigkeit glaubte sie darin die Bestätigung für all das zu erkennen, was sie mit inbrünstiger Andacht in zahllosen Sonntagspredigten gehört hatte: Sie war schwach, ihr Fleisch war schwach, und der Satan besaß Macht über sie, weil sie der Lüsternheit erlegen war! Alles war ganz genau so, wie es die Geistlichen in ihren Schilderungen ausgemalt hatten. Die Leichtigkeit, mit der sich die Sünde in ihr Handeln und Denken schlich, die Sinnenlust, die sie ihr angenehm und als trügerisches Spiegelbild himmlischer Freuden erscheinen ließ... Emil wußte, daß sie ihre Seele und die Johns verdammte, wenn sie nicht bald Reue zeigte und ihre Missetat zu sühnen versuchte. Und sie wußte zugleich, daß ein Blick von ihm genügen würde, und sie wäre erneut seine willige Gefährtin auf dem so bequemen Weg in die Hölle...
Jesse hatte die letzten Worte des Sheriffs vernommen, aber er merkte auch, dass er sich nicht wirklich wohl fühlte. Auch hatte er gesehen, dass Jesse sich wohl nicht zu entschuldigen bräuchte, der Sheriff kam ihm richtig menschlich vor. Aber so war das eben. Der Sheriff hatte ja irgendwie recht und Jesse war nur viel zu fertig, er konnte nicht so klar denken, wie er wollte. Doch er hasste es, wenn man ihm in so einer Situation sagte, dass es Zeit brauchte. Aber immerhin war dies wohl das erste normale Gespräch, was er mit dem Sheriff führte und Jesse wollte auch nicht zu aufdringlich wirken, machte sich aber dennoch Gedanken, ob er seine sonstige Entschlossenheit verloren hatte. »Jones ist mehr als nur gefährlich und intelligent.« hatte Jesse dann doch noch mit einem versucht ehrlichen Lächeln zu antworten. Vielleicht war es das Beste. Nichts überstürzen. Das Clayton ihm dann eine Art Profil von Jones machte, liess Jesse ein wenig hoffen. Ja, denn Jesse war hier wohl der Einziege, der Jones im wahrsten Sinne des Wortes am besten kannte. Einige Jahre hatte er mit ihm verbringen müssen, war sein "Sklave" gewesen. Dennoch nickte Jesse nun einfach erst einmal nur, wollte sein Gesicht nicht verlieren, in dem er hier ausrastete und dem Sheriff klar machen wollte, WIE gefährlich Jones wirklich war. Und irgendwie hatte Mr. Clayton dann mit seinen letzten Worten sogar wirklich geschafft, dass Jesse nicht einfach ausrastete. Auch wenn sich Jesse fast sicher war, dass dessen letzte Worte doch nur eine dumme Phrase war, dass er Jesse würde verstehen. Aber Jesse war eh nicht wirklich er selber, also wollte er sich zusammenreissen und das Angebot, dass man sich dann morgen gleich traf, war ok, mehr als ok. Er hatte weiter zugehört, auch wenn Jesse irgendwie wirklich demotiviert wirkte, doch dann hatte er genickt. »Ja, Sie haben wohl Recht, was die Spuren und die Kopfgeldjäger angeht. Morgen, das wäre gut. « Der Sheriff meinte dann noch, dass Jesse sich hätte nicht bedanken müssen, wieder nickte dieser dann und freute sich zum Schluss, wenn auch nur mit einem gequälten Lächeln, dass es dem Deputy gut ging. Zum Abschied hatte Jesse dann noch so etwas gemurmelt wie: »Schönen Tag noch ...« und dabei auch der schüchternen Frau an Johns Seite zugenickt, sich dann aber entfernt.
Ganz kurz erblickte er Holly, die gar nicht gut aussah, sich aber gerade mit der Besitzerin des Hauses unterhielt. Gerne hätte er mit Holly gesprochen, aber das war ihm gerade wirklich zu fiel. Später, in ein paar Minuten oder so. Nicht jetzt. Auch sah er Matt und diesen jungen Mann in Richtung Bar gehen. Gerne hätte er auch mit Matt geredet. Aber eigentlich wollte Jesse gerade nicht stören und nur noch zu einer Person: Zu Megan. Er war wegen ihr hier heute und hatte sie schon viel zu lange alleine gelassen.
Witashnah mit Megan, Kleine Krähe und Jethro, Jesse kommt dazu und will Megan entführen für nur ein paar leise Worte
Und so trat Jesse etwas unbeholfen zu der kleinen Gruppe. Er hatte mitbekommen, dass Megan gerade etwas zu der Lakota sagte und es tat ihm fast etwas leid, sie unterbrechen zu müssen. Aber ihm war es wichtig, einige Worte mit Megan zu sprechen. Das der kleine Junge blutete, hatte Jesse nicht gesehen, da dieser etwas seitlich stand. Und Jesse war eh momentan mit ganz anderen Dingen beschäftigt.
Dennoch war er höflich genug und nickte allen in der kleinen Gruppe entschuldigend zu, auch der jungen Lakota. Und sprach: »Verzeihung, wenn ich Megan mal kurz entführe ...« Allerdings war dies eben keine Frage, sondern eine Tatsache. Und Jesse sah blass und irgendwie gar nicht gut aus, riss sich aber wirklich zusammen. Er legte Megan leicht eine Hand an die Taille. Forderte sie damit kurz auf, mit ihm zu gehen. Viel Spielraum hier war ja eh nicht mehr. Jesse wollte nur einige Sekunden mit Megan haben, mehr nicht. Und es machte ihm auch nichts aus, dass diese kleine Gruppe um Megan alles mitbekam, denn er wandte sich mit ihr ja nur leicht ab, wollte sie nicht sonst wohin führen.
Dann schaute er Megan tief in die Augen, aber er sah angespannt aus, versuchte es aber zu verbergen. »Wie geht es dir mein Schatz? Und bitte entschuldige, ich wollte dich nicht so lange alleine lassen ...« Und dann blickte Jesse seine Megan so liebevoll an, wie es in seiner Macht stand. Es war ein aufrichtiger Blick, wie auch die Frage. Er fühlte sich zwar schlecht, wollte es aber nicht zeigen. Im Gegenteil, er versuchte zu zeigen, dass er es ernst meinte, als er nach ihr fragte, denn Megan war für ihn wirklich gerade der Mensch, den er am meisten liebte und aber auch brauchte.
(ooc: Da Witashnah gerade für einige Tage off ist, nutze ich mal diese Möglichkeit mit Megan zu posten - ist mit ihr abgesprochen)
Matt u. Joe auf dem Weg zur Bar, zahlreiche Gäste im Raum verteilt
Joe sah im ersten Moment leicht irritiert aus der Wäsche, als Matt tatsächlich auf seinen Vorschlag, der eigentlich ein Scherz hätte sein sollen, einging. Er war sich selbst nicht ganz sicher warum, aber es war ihm dann sogar leicht unangenehm. Nicht wegen Matt, sondern weil er seinen Freund offenbar falsch eingeschätzt hatte, oder einfach nicht wirklich darüber nachgedacht hatte, dass Matt sich keinen einzigen Fehler mehr erlauben durfte. "Gut, Limonade", sagte er dann, um die merkwürdige Situation zu beenden. Dass er sein Versprechen auf den Abend verschieben würde, war damit eigentlich ja sowieso schon geklärt. Er würde Matt bestimmt keine Limonade ausgeben. Er hatte genauso wenig vor, Matt abzufüllen, wie er daran dachte, sich selbst zu betrinken, aber etwas mehr als ein Glas Limonade dürfte es schon werden. Dass Matt seine Einladung abwies störte ihn dabei also nicht im Geringsten. "Schon in Ordnung", gab er deshalb zurück, als Matt versuchte, seine Entscheidung zu erklären. In dieser Angelegenheit konnte er Matts Vater dann sogar verstehen. Dennoch war das Verhältnis zwischen Matt und dessen Vater für Joe ungewohnt. Sein Vater war auch nicht immer einfach gewesen und wenn er genauer darüber nachdachte, waren es gerade dessen Entscheidungen und Forderungen gewesen, die ihn dazu gebracht hatten, Philadelphia hinter sich zu lassen, aber am Ende hatte er dennoch das Gefühl, dass er sich zumindest früher besser mit seinem Vater verstanden hatte. Dem hatte er ja auch einen anständigen Beruf und eine gute Ausbildung zu verdanken, was ihm bis jetzt geholfen hatte, sich über Wasser zu halten. Dass Matt die Stelle als Deputy noch nicht sicher war, empfand Joe jedoch erst einmal eher als gute Nachricht. Er mochte den Job vielleicht noch nicht haben, aber dass er beim Sheriff offenbar nicht durchgefallen war, hörte sich zumindest schon einmal besser an, als das, was Joe zuvor erwartet hatte. Nach allem wie sich Matt in der Kirche nach dem Gespräch mit Clayton gegeben hatte, hätte Joe eher an eine Absage gedacht. Matt wich zur Seite, um weitere Leute in den Raum zu lassen und auch Joe sah sich nach den beiden um, die nun den Speisesaal betraten. "Einen schönen Sonntag", fügte er zu Matts Begrüßung hinzu, während er sich Mühe gab, den riesigen Mann nicht anzustarren.. was ihm auch gelang, da Matt mit einem Mal auf seinen Beruf zu sprechen kam und sich Joe wieder aufmerksam an seinen Freund wandte. "Dazu müsste ich mir die Jacke erst ansehen", antwortete er. "Kommt auf das Leder und den Riss an." Ein glatter kleiner Schnitt im Leder war meist kein großes Ding. Auch ein großer hässlicher Riss ließ sich irgendwie richten, aber die meisten würden wohl danach nicht mit einer Jacke herumlaufen wollen, die aussah wie ein Flickwerk. "Und ob es dich stört wenn man es später sieht", fügte er deshalb hinzu und folgte Matt in die Bar und trat an den Tresen.
John, Emily und Jesse, der dann geht (in der Nähe Holly und Kate)
Mit dem Gefühl nicht gänzlich gegen eine Wand angesprochen zu haben, sah John Mr. Harding noch kurz hinter her. Er schien zumindest, wenn auch nicht sonderlich erfreut, akzeptiert zu haben, dass er erst einmal den Sheriff mit seinen Männern ihre Arbeit tun lassen musste, bevor man über nächste Schritte nachdenken konnte. Wirklich beruhigt ließ John Mr. Harding nicht ziehen, aber mehr als an dessen Vernunft hatte er nicht appellieren können. Er musste nun darauf vertrauen, dass Harding tatsächlich verstanden hatte, was er selbst eben noch beim Gehen gesagt hatte - Jones war gefährlich und intelligent. Und damit so explosiv wie TNT. Schließlich hatte man sich ja auf ein Treffen geeinigt, um ein paar Fragen und Zweifel aus der Welt zu schaffen. Mehr konnte er Mr. Harding einfach nicht anbieten.
Rasch verlor John Mr. Harding zwischen dem Gedränge aus dem Blick und da im Augenblick tatsächlich niemand etwas von ihm wollte, wandte er sich mit einem entschuldigenden, charmanten Lächeln an Emily. "Es tut mir schrecklich leid, dass ich ausgerechnet heute ein so gefragter Mann bin. Und wenn der Reverend nicht in den nächsten Minuten auftaucht, damit wir endlich etwas zu essen bekommen, entführe ich Sie einfach," sie waren zwar nun ungestört, aber viel zu viele Ohren befanden sich im Raum, um allzu vertraut mit Emily umzugehen. Er wahrte lieber etwas Abstand und hielt so die spitzen Zungen des Ortes im Zaum. "Ich kann nirgends Cassidy sehen," merkte John aus purer Verlegenheit an und sah sich suchend um. Sie müsste inzwischen doch angekommen sein. Er vermutete sie draußen bei Sophie, die ja an der Rezeption saß, verspürte aber dennoch eine leichte Unruhe. Er wusste sie doch lieber in Sicherheit hier bei sich oder mit Bestimmtheit bei Sophie. Doch Emily ausgerechnet jetzt auch noch alleine hier stehen zu lassen, käme wohl einer Unverschämtheit gleich. Aber sein ernstes Gespräch konnte und wollte er nicht hier drinnen führen und so war er tatsächlich ein wenig über eine passende Unterhaltung verlegen. "Na ja, sie wird schon zu uns kommen, wenn der Hunger sie treibt," gab er den Versuch auf mit der Suche nach Cassidy eine Brücke zu schlagen. Als er zurück zu Emily blickte entdeckte er in unmittelbarer Nähe Kate und Holly. MIt einem Lächeln winkte er hinüber, konnte aber erkennen, dass Holly sichtlich über etwas unerfreut war, denn Kate sprach auf die junge Frau ein, die ein sehr unglückliches Gesicht machte. Am liebsten wäre er hinüber gegangen un dhätte nach dem Grund gefragt und seine Hilfe angeboten. Doch auch das hätte bestimmt den einen oder anderen misstrauisch gemacht und für Gespräch gesorgt. Vielleicht ergab sich noch über dem Essen eine passende Gelegenheit.
"Und... wie hat Ihnen die Predigt gefallen, Emily," erleichtert darüber, etwas gefunden zu haben, über das Emily sicherlich gerne reden würde, strahlte er seine kleine Haushälterin an und nahm sich, als Jimmy mit dem Tablett Richtung Bar entschwinden wollte ein Glas Wasser herunter. "Nun zumindest der Teil, den Sie nicht verpasst haben?"
Witashnah mit Megan, Kleine Krähe und Jethro, Jesse entführt Megan für ein paar leise Worte
Megan hatte gerade ihren Satz an Mr Hayway beendet, als Jesse zu der kleinen Gruppe stiess. Das er nun mit ihr reden wollte kam zeitlich recht passend, gab es Mr Hayway und seine Frau doch Gelegenheit sich um den Sohn zu kümmern ohne das fremde Ohren allzu aufmerksam lauschten. In diesem Falle ihre Ohren. Statt sich aber zu der Gruppe zu gesellen, sagte ihr Verlobter "Verzeihung, wenn ich Megan mal kurz entführe ..." und das klang weniger wie eine Frage, als vielmehr eine Tatsache. Ein wenig überrascht sah sie kurz zu Jesse. Solches Verhalten war sie von ihm nicht wirklich gewohnt, also musste es wichtig sein, wenn er das so formulierte das kein Widerspruch in Frage kam. Sie lächelte entschuldigend zu Witashnah und Mr Hayway herüber und liess sich von Jesse mitziehen, der seine Hand um ihre Hüfte legte und sie ein wenig beiseite führte. Wirklich weit war es nicht, nur ein oder zwei Schritte, also eher symbolisch. Jesse blickte sie an und wirkte angespannt auch wenn er das versuchte zu verbergen. Etwas das er immer wieder versuchte, auch wenn er inzwischen wissen sollte das sie ihn leicht durchschauen konnte/
"Gut, danke." erwiderte sie lächelnd, aber auch ein wenig alarmiert. Die Frage und der Blick den er ihr schenkte waren beide aufrichtig aber Megan fühlte das irgendetwas im Busch war. Kurz war die Blondine abgelenkt, als Luka den Speisesaal betrat und winkte ihm kurz lächelnd zu. "Bei Dir auch Schatz? Du wirkst etwas....angespannt." meinte sie, nachdem sie wieder zu Jesse schaute und schenkte ihm einen besorgten Blick. Die Horatio Geschichte nagte schwer an ihm, sehr schwer und schien langsam aber sicher zu einer Obsession zu werden. Das ihr Grosser sehr interessiert daran war den verrückten alten Sack mit der Augenklappe zu stellen und endlich loszuwerden, endlich einen Schlussstrich unter diese Episode zu ziehen, das konnte sie sehr gut nachvollziehen aber wenn er sich in dieser Idee verrannte würde er sich selbst und seiner werdenden Familie nur schaden statt zu nutzen. Horation musste weg, da bis keine Maus den Faden ab, aber der Schuft war leider auch alles andere als dumm und ungefähr so leicht zu packen wie ein nasses Stück Seife. Sanft strich sie Jesse über den Arm und sah ihn aus grossen Rehaugen an.
Jethro und Kleine Krähe bei Megan und Witashnah, Jesse kommt hinzu und "entführt" Megan
Kleine Krähe war ein bisschen damit überfordert, dass ihn sowohl die fremde Blonde ansprach als auch Jethro und gleichzeitig auch noch die Limo in seiner Hand darauf wartete, getrunken zu werden. Erst hatte er der Blonden zugenickt und dann Jethro angeschwindelt. Seine Mutter sah er dabei erst gar nicht an, aus Angst etwas in ihrem Gesicht lesen zu können, was ihn wegen der Tapferkeit tadelte. Er hielt sich im Augenblick in der Tat für tapfer und nicht wie ein Lügner. Es brachte ja auch gar nichts Jethro aufzuregen. Der würde nur hinübergehen und gewaltig Ärger machen. Etwas, das Kleine Krähe in dieser Angelegenheit überhaupt nicht brauchte. Er regelte seinen Ärger schon alleine, sonst galt er ja noch als Muttersöhnchen, mit dem man erst recht machen konnte, was man wollte. "Das sieht aber nicht nach nichts aus," erwiderte Jethro streng und keineswegs beruhigt. Dafür sah ihn Jacob nämlich fast schon wieder zu trotzig an. Wäre er nur gestolpert, wäre er darüber hinweggegangen, aber die Art wie er das vortrug.. so stolz und mit Nachdruck, ließ Jethro mehr dahinter vermuten. Miss Foster bestätigte seine Bedenken auch sogleich und sein Blick wanderte missgelaunt in die Richtung, in die sie kurz gedeutet hatte. Er sah dort den Bürgermeister im Gespräch mit der Familie stehen und konnte sich nur schwer vorstellen, dass Jacobs rotes Kinn etwas mit den Camdens zu tun haben könnte. Man sah auch nicht ein einziges Mal nach ihnen, so dass Jethro sich wohl oder übel damit zufrieden geben musste, dass es wirklich nur ein Missgeschick welcher Art auch immer gewesen war. Alles andere hätte sicher zu einer unschönen Szene geführt und wenn Jethro eines im Moment nicht wollte, so war es Aufsehen erregen. Witashnah und Jacob sollten hier lernen, dass es auch anders ging, dass es nette Menschen unter den Weißen gab, die nicht nur eine Rothaut ausbeuten wollten oder sie lieber tot sahen, als unter sich zu dulden. Der Anfang im Ort war holprig gewesen, aber sie begegneten bei weitem weniger Anfeindungen als Jethro noch im Winter befürchtet hatte. Er hoffte, dass Witshnah das genauso sah wie er und sah daher etwas besorgt drein, als Miss Foster von Angst sprach. Über was hatten sich die beiden Frauen nur unterhalten? Und über welche Angst sprachen sie? Da er nicht wusste, über was die beiden redeten hielt er sich zurück und nippte an seinem Glas, während er seinen Blick durch das Restaurant schweifen ließ. Viele bekannte Gesichter waren da, aber auch sehr viele unbekannte darunter. Einige neugierige Blicke, aber auch einige verächtliche trafen sie hier drüben und Jethro sah genauso grimmig zurück, bis die Starrer und Gaffer betreten zur Seite sahen. Gerade bekam er eine Gelegenheit geboten nachzuhaken, über was die beiden Frauen sich denn nun unterhielten, während Jacob genüsslich an seiner Limo nippte, darauf bedacht, ja nicht zu sehr die wunde Lippe damit zu berühren. Doch ehe Jethro den Mund aufbekam, kehrte Mr. Harding zurück. Ohne sich darum zu scheren, über was man sich gerade unterhielt wollte er Miss Foster entführen und kümmerte sich auch nicht die Bohne darum, wie sein Verhalten auf Jethro und Witashnah wirken musste. In diesem Fall schien Mr. Harding wohl nicht anders zu sein, wie die meisten Weißen auch - mit den Indianern konnte es man machen, die kannten ja keine Sitten, keine Moral und keinen Anstand. Jethro zog ein Gesicht, als hätte er auf eine Zitrone gebissen und umgriff sein Glas unbewusst fester. Man ließ ihnen nicht einmal die Zeit etwas zu erwidern, denn schon hatte Mr. Harding Miss Foster zwei, drei Schritte zur Seite genommen. Mit einem entschuldigenden Lächeln sah er zu Witashnah herab. Sie sollte nicht spüren, dass ihn selbst dieses Verhalten wurmte. "Es ist bestimmt etwas sehr wichtiges," versuchte er zu beschwichtigen und unterdrückte den Ärger in seiner Stimme darüber.
Jethro und Kleine Krähe bei Megan und Witashnah, Jesse kommt hinzu und "entführt" Megan. Jesse und Megan in der Masse kurz alleine
Es war tatsächlich nicht Jesses Art, so ein Gespräch wie zwischen Megan und den Hayways zu unterbrechen. Und schon gar nicht Menschen, denen er wohlgesonnener war, als so manch anderen hier. Aber Jesse war heute auch nicht der Mann, der er war, wenn er ausgeglichen war. Vielleicht mochte man dies als erneute Schwäche eines Mannes ansehen. Ein Mann hatte sich schliesslich unter Kontrolle zu haben. Aber wenn nur jemand wusste, was gerade in Jesse vorging, hätte man sich gewundert, wie sehr er sich unter Kontrolle hatte. Und wie gut, dass er kaum etwas getrunken hatte. Das er beim Gespräch mit dem Sheriff zu ruhig geblieben ist, war schon ein Wunder. Denn ja, Horatio Jones war zur Besessenheit geworden. Erinnerte dieser Dämon ihn doch nicht nur an das, was vor einer Woche geschehen war, nein, acht Jahre seines vergangenen Lebens kamen wieder an die Oberfläche. Wie er für Horatio ein Sklave war. In Jesses Essen hatten sie uriniert, was er essen musste, bishin zu den Mehrfachvergewaltigungen. Jesse sehnte sich fast nach seinem Gedächtnisverlust zurück, aber seit Horatio auf der Bildfläche vor einiger Zeit auftauchte, setzte sich das Puzzel in Jesses Kopf mehr als real zusammen. Es waren nicht nur die Erinnerungen. Es waren die real von damals gefühlten Momente der Scham, der Hilflosigkeit, der Abscheu vor dem Leben und der endgültigen Abkehr von Gott, obwohl das Letzte wahrlich nicht das Schlimmste war. In sofern tat es ihm zwar eigentlich leid, dass er Megan von den Hayways "entführte", aber auch wiederum nicht, denn es ging Jesse zu schlecht, als dass er noch Rücksicht nehmen konnte ... Er hatte Holly kurz gesehen und dachte an Tristan und Megan und auch Matt, all jene, die er auf unterschiedliche Weise liebte. Und er selber vergass sich fast um Sorge dabei. Doch nicht ganz. Er suchte Megan nicht nur auf, um sie zu fragen, wie es ihr ging, er brauchte ihre Nähe, da sie ihm Kraft und Halt gab. Und als Megan dann meinte, bei ihr wäre alles gut, war er beruhigt. Schliesslich war das heute ihr Tag und es freute ihn, wenn es ihr gut ging. Dass sie merkte, dass was mit ihm nicht stimmte, merkte er nur halb, wusste aber um ihre Empathie. Und genau diese brauchte er gerade, dennoch wollte er stark sein. Aber auch ehrlich. »Es geht.« gab er dann zu und untertrieb starb, aber immerhin spielte er nicht den starken Mann.
Er drückte Megan ein wenig mehr, aber so, dass es nicht zu viel auffiel. Er wollte dies zu diesem Zeitpunkt nicht in aller Öffentlichkeit tun, wohl auch wegen Holly. Und dann beugte er sich zu Megan leicht runter und flüsterte in Megans Ohr: »Wenn ich ehrlich bin, möchte ich hier nur weg und mit dir alleine sein ... Aber ich weiss, das geht nicht ... oh Megan ... ich brauche dich ...« Seine Worte klangen allerdings nicht verführerisch, so, als würde er sich rein lüstern nach ihr sehnen. Megan wusste wohl schon selber, wie er es meinte, und wenn nicht, konnte sie fragen. Und doch war auch klar, dass sie nicht einfach gehen konnten, wollten sie doch nicht noch mehr auffallen und eigentlich noch mit dem Reverend sprechen, wegen der Hochzeit. Jesse drückte Megan sanft an sich, seufzte ellen schwer und senkte aber auch irgendwie seinen Kopf, so dass seine Stirn die ihre berührte. Und das Jesse aussprach, dass er Megan brauchte, hatte vielleicht niemals so viel Gewicht gehabt, wie nun.
Das Megan kurz auch Luka zugewunken hatte, hatte Jesse nicht wahrgenommen. Hier nickte und winkte irgendwie jeder jedem zu.
Scheu erwiderte die kleine Haushälterin das Lächeln des Pianospielers, bevor er sich durch die Menge schob und sie und Clayton zurückließ. Ein peinliches Schweigen entstand, während dessen sie erneut zu Boden schaute und sich angelegentlich mit ihrer Haube beschäftigte, sie hier und dort völlig unnötig zurechtzupfte und fühlte, wie ihre Wangen sich gegen ihren Willen mit einer leichten Röte überzogen. Emily schämte sich noch immer, und nun um so mehr, da sie John allein gegenüberstand. Zwar waren überall um sie herum kleine Grüppchen von Gästen, die sich unterhielten. Aber direkt bei ihnen stand nun niemand mehr, und sie spürte die drohende Aussprache mit großen Schritten näher kommen. Der Sheriff entschuldigte sich bei ihr galant, als sei sie eine richtige Lady, die man nicht warten ließ. Unwillkürlich hob sie ihren Blick etwas und lächelte ihn schüchtern an. Er war trotz allem so höflich, so zuvorkommend zu ihr..! Und das, obwohl sie wirklich alle Veranlassung hatte, sich vor ihm in Grund und Boden zu schämen. Vielleicht, sagte sie sich, wollte er ihr ja nur die allergrößte Demütigung ersparen, hier vor der Öffentlichkeit so tun, als sei ihm ihre Schuld gar nicht bewußt. Und dafür war sie dem großen Mann unendlich dankbar.
Die rundliche kleine Britin spürte sehr wohl, daß seine kurze Suche nach seiner Tochter nur ein Vorwand war, eine Verlegenheitslösung, um von den Männergesprächen zu jenem überzuleiten, das nun unmittelbar bevorstehen mußte. Sie irrte sich nur in dem tiefer liegenden Grund für Johns Verlegenheit. Emily begann immer mehr daran zu glauben, daß er sie – ganz Gentleman, selbst ihr, einer einfach Bediensteten, gegenüber – einfach schonen wollte, jedenfalls vor Zeugen. Er wußte natürlich, wie stolz sie auf ihren untadeligen Ruf war und wie tief eine ehrbare Frau sank, wenn sie diesen Ruf verlor, zumal eine alleinstehende. Doch dann sprach er es aus. Entführen wollte er sie, wie er scherzhaft sagte. Das hieß soviel wie beiseite nehmen. Er wollte in Ruhe, unter vier Augen mit ihr sprechen, wahrscheinlich um ihr ins Gewissen zu reden. Die junge Frau spürte, wie sich ihr Magen schmerzhaft zusammenzog, doch sie hatte es sich fest vorgenommen: Sie würde demütig annehmen, was immer ihr der gute Herrgott als Sühne für ihre Sünde auferlegte. Wenn eine Strafpredigt, vielleicht auch eine handfeste Bestrafung, durch Clayton dazugehörte, dann mußte sie da hindurch! So nickte sie und murmelte ein leises ergebenes "Ja, natürlich." auf seine Ankündigung.
Den Blick ausschließlich auf ihre Schuhspitzen gerichtet, sah sie gar nicht, wie er jemandem zuwinkte, den er entdeckt hatte. Sie schreckte erst wieder auf, als er sie erneut ansprach und über die Predigt befragte. "Ich... tja also, ich weiß nicht, Mr. Clayton. Die Predigt war... ungewohnt." Nervös suchte sie sich zu sammeln, konnte sie doch keinen Grund für dieses neue Gesprächsthema erkennen, wo sie doch ein so viel wichtigeres vor sich hatten. Doch sich Claytons offensichtlicher Auforderung zu einer Äußerung zu widersetzen, wäre ihr keinesfalls in den Sinn gekommen. Daher versuchte sie ihren Eindruck – einen nicht gerade guten Eindruck – in diplomatische Worte zu fassen. Es stand einer ungebildeten Frau schließlich nicht zu, einen Gottesmann einfach so zu kritisieren. "Ich habe ehrlich gesagt nicht alles verstanden, was der Reverend gesagt hat. Ich verstehe zu wenig davon. Aber es klang sehr... äh... modern..?" Das letzte Wort sprach sie in einer unnachahmlich britischen Mischung aus vornehmer Indigniertheit und höflicher Zurückhaltung aus.
In der Tat hatte sie die wenigen Sätze, die sie trotz ihrer eigenen schwerwiegenden Gedanken mitbekommen hatte, nicht recht verstanden. Oder falls doch, dann hatte der neue Reverend Ansichten, die sie für höchst bedenklich hielt. Allein schon diese Aufhebung der sittsamen Trennung von Männern und Frauen! Und dann hatte sie auch nicht ein einziges Mal die klaren, kompromißlosen, aber dafür so einfach verständlichen Worte gehört, wie sie der Vorgänger des jetzigen Predigers so oft mit ergreifender Donnerstimme an die Gemeinde gerichtet hatte. Es war schon reichlich respektlos, ja, beinahe eine weitere Sünde, aber Emily war der Auffassung, ein Reverend müsse respektgebietender sein als dieser anscheinend sehr milde gestimmte neue Mann in der Kirche. Sofern es einem solch verkommenen Weibsbild wie ihr überhaupt zustand, mehr Moral einzufordern. Ausgerechnet sie! Peinlich berührt wich sie Johns Blick aus, als ihr die Unverschämtheit so recht bewußt wurde, die ihre Worte eigentlich enthielten. Eine wollüstige Sünderin, die einen Reverend dafür tadelte, zu nachsichtig zu sein – das war fast schon lästerlich!
Holly zwang sich ihre Mutter anzusehen, die sich geschickterweise auch zwischen Holly und Jesse schob, sodass Holly Jesse nicht unbedingt sehen konnte. Sie sah sie flehend an und hörte ihr zu. Auch wenn es ihr schwer fiel, versuchte sie den Worten konzentriert zuzuhören. Das war gar nicht so einfach, den ihre Gedanken schweiften ständig ab.
Als Kate aber betonte, dass sie sie heute hier bräuchte und ihr gleichzeitig anbot, die Bedienung Jesses zu übernehmen, sollte sie nötig werden, wurde ihr erst klar, was für Kate auf dem Spiel stand. Denn wenn sie jetzt tatsächlich verschwinden würde, wäre sie ganz allein! Ruth war völlig gegen ihre Gewohnheit noch nicht aufgetaucht, zumindest hatte Holly es nict mitbekommen und Sophie konnte nun wirklich nicht beim Bedienen helfen. Es war ein guter Entschluss gewesen, ihrer Mutter helfen zu wollen und sie würde das jetzt auch schaffen. Wenn sie auch noch nicht wusste, WIE?!
Holly atmete eimal tief durch und versuchte ihre Mutter anzulächeln, was allerdings etwas gequält ausfiel. "Du hast ja Recht! Ich werde das schon schaffen und ich werde dich vor allem nicht im Stich lassen!" , antwortete sie zaghaft. "Falls er wirklich bedient werden muss, wäre ich dir sehr dankbar wenn du das übernehmen könntest!" Noch einmal atmete sie tief ein und aus, streckte ihren Rücken durch und versuchte ihre zitternden Hände unter Kontrolle zu bekommen.
"Aber für einen kleinen Moment muss ich dich allein lassen, bitte! Ich möchte nur einen Moment in der Küche durchatmen! Vielleicht kann ich auf dem Weg ja auch noch etwas holen und nach Ruth schauen?" Bittend schaute sie ihre Mutter an, während sie etwas zappelig vor ihr stand.
Luka stand weiter dort hinten in der Ecke, kurz vor der Küchentür. Aber hier störte er nicht, denn es kamen immer irgendwie mehr Menschen und er beobachtete dieses einfach nur. Er musste sich nicht unterhalten. Dennoch fragte er sich, was er hier alleine machte. Doch dann fiel es ihm ein: Dem Reverend Respekt zollen, oder wie das hiess. Auch wenn dieser noch nicht anwesend war. Luka wollte einfach der Gemeinde Respekt zollen, auch wenn er teilweise anderes mitbekommen hatte. Luka war nicht nachtragend. Er suchte einfach nur seinen kleinen Platz im Leben, in seinem neuen Leben.
Daher freute er sich sehr, als Megan ihm kurz zuwinkte und er tat es ihr gleich und winkte zurück, mit einem bescheidenen Lächeln, wie er nun mal war. Und dann sah er Jesse, der nicht besser aussah, als eben vor dem Gästehaus. Aber er wusste so gut wie nichts von diesem Mann. So wie er von den Menschen hier eh nichts wusste.
Und so stand er einfach da, lehnte sogar ein Glas Sekt von dem Barkeeper ab, der durch die Menschen ging und denen seine Getränke anbot. Luka lehnte dankend ab. Er trank nur selten etwas. Und so schaute er sich weiter um.
Jethro und Kleine Krähe bei Megan und Witashnah, Jesse kommt hinzu und "entführt" Megan. Jesse und Megan in der Masse kurz alleine
Bei jedem anderen hätte sich Megan wohl nicht entfúhren lassen, aber hier war es immerhin Jesse der sie entführte und er bestätigte auch sogleich, das es im jalbwegs gut ging. Megan fühlte sich leicht gedrückt und lächelte glücklich. Als Jesse sich herunterbeugte um ihr ins Ohr zu sprechen, suchten ihre Augen kurz die seinen. Seine Worte sprachen dann aber eine andere Sprache als die, das es ihm halbwegs gut ging. Er wollte hier weg und mit ihr alleine sein. Das stellte Megan vor ein kleines Dilemma, denn einerseits wollte sie dem Wunsch ihres Liebsten natürlich entsprechen aber andererseits hatte sie die ganze Woche mehr oder weniger mit ihm alleine verbracht, war kaum unter Menschen gekommen und vermisste nun einfach den Kontakt. Das hier war eine gute Gelegenheit mal ungezwungen mit den anderen Camdenern zu reden, in einem Umfeld in dem sie nicht unflätig werden würden. Das er diese besondere Form des 'mit ihr alleine seins' meinte, daran zweifelte sie. Das hätte er schon heute morgen haben können und hatte nicht gewollt. Er sagte aber auch genau jene Worte, die jeden Widerstand in ihr brachen. 'Ich brauche Dich' Da stand sie nun, hin und her gerissen zwischen ihrem Wunsch noch hier zu bleiben, der gesellschaftlichen Verpflichtung, dem Gespräch mit Witashnah und ihrem...ja wie sollte sie es nennen? Pflichtgefühl getragen von Liebe ? Megan wusste nicht wie sie das Gefühl benennen sollte, aber es war da und es flüsterte ihr zu mit Jesse diese Veranstaltung zu verlassen.
Das Luka ihr gerade zurückwinkte lenkte sie einen Moment lang ab und Megan kam mit einer Idee die vielleicht alles kombinieren würde. Für Jesse da sein, hier bleiben und mit den Hayways weiter reden. "Was ist den los Schatz?" besorgt schaute sie zu ihm hoch, trat einen halben Schritt zurück um ihn richtig ansehen zu können und legte ihm kurz beide Hände an die Wangen. Das Holly das mitbekommen könnte war ihr dabei ziemlich egal . Jesse war jetzt ihrer, Punkt aus. Da musste die ehemalige Kollegin durch. Noch vor einer Stunde war er bereit gewesen hierher zu kommen und in die Kirche, für sie. Jetzt wollte er sich herausmogeln? Megan würde zumindest noch gerne sehen ob der Reverend noch etwas zu sagen hatte. "Hällst du noch 10 oder 15 Minuten durch Schatz?" fragte sie, weiterhin mit Sorge im Blick, als sie zu Jesse hoch blickte.
Jesse und Megan kurz in der Masse kurz alleine, dann wieder bei Jethro, Kleine Krähe und Witashnah
Jesse war sehr froh, nur für einige Sekunden Megan für sich zu haben. Er genoss es sehr, als sie ihre Hände an seine Wange legte, er ihre weiche war,e Haut spürte und er schloss geniesserisch die Augen und schien irgendwie seinen Kopf so zu bewegen, als würde er seine Wangen an ihre Hände anschmiegen. Dann hob er aber auch seine eigenen Hände und legte diese über Megans Hände, einfach um sie noch näher zu spüren. Jesse fühlte sich unglaublich schlecht, doch nun, wo er Megans sanfte Haut an seinen Wangen spürte, ging es ihm auch besser. Er brauchte einfach ihre Nähe. Wäre Megan mit ihrer Liebe nicht gewesen, Jesse hätte nicht gewusst, ob er nicht einfach ausgeflippt war. Aber so war es mal wieder Megan, die ihn auf den Boden der Tatsachen brachte, auch mit ihrem Worten. Seicht strich er noch mit seinen Händen über die ihren und nickte dann einfach nur. »Natürlich halte ich es noch aus ...« Er nickte einfach ruhig und versuchte zu lächeln. Natürlich würde er es aushalten. Es musste ja nicht immer nach ihm gehen. Auch wenn er hier wirklich einfach nur weg wollte, sich einfach nicht wohl fühlte. Viele Freunde hatte er verloren. Und mit Matt durfte er nicht mal öffentlich reden. Oder er durfte schon, aber dann hätte er dessen Vater nur gegen den Jungen aufgebracht. Matt war dann mit dem anderen jungen Mann zur Bar gegangen, wo es Jesse auch fast hingezogen hatte. Und ein wenig war er traurig: Gegen diesen jungen Mann hatte wohl Vater McKay nichts, aber gegen ihn Jesse. Das tat schon ziemlich weh. Nicht, dass Jesse Matt diesen Freund oder was der auch war, nicht gönnte. Aber was war das für eine Freundschaft, die sie nicht einmal zeigen durften, nur weil Jesse in den Augen von Matt ein Zorn des Anstosses war. Die Welt war wirklich verrückt. Aber so war eben jedem das am Wichtigsten, was eben wichtig war. Und so gerne Jesse Matt gesprochen hätte, war dies eben wohl doch eine andere Freundschaft. Und das musste warten. Jesse und auch Matt hatten ihre Probleme und die passten nun mal nicht zusammen. Und da war es klar, dass Jungen in Matts Alter eher seine Freunde waren, besonders, wenn diese keinen schlechten Ruf hatten. Wie sehr wünschte sich Jesse gewisse Menschen hier her, denen er wirklich vertraute, die er fast liebte, wie Kaluluka oder eben die Freunde, die er hier kurz zu Gesicht bekommen hatte, die dann aber leidder geaggen waren. Es war schon extrem schmerzhaft.
Und so wandte sich Jesse wieder an Megan, nahm sanft ihre Hände in die seinen und löste sie von seinem Gesicht.. Jesse wollte so viel sagen, aber er schaffte es nicht. Er wollte ab nun stark sein. Er wollte Megan nicht den heutigen Tag erneut versauen. »Gegen wir, meine Liebe ....« sagte er mit einem versucht liebevollen, aber eben recht gequälten Lächeln und führte sie zurück zu Mr. Hayway und seiner Familie. Jesse wirkte nicht glücklich und gar nicht entspannt. Er wirkte ungemein angespannt und angegriffen, verzweifelt, wie auch immer.
Aber er schaffte es, mit Megan zu der Gruppe zurückzukehren und Jesse schaute Witashnah wie auch Jethro Hayway entschuldigend an, wie auch den kleinen Mann, und meinte nur: »Bitte verzeihen Sie, ich ... hatte nicht wirklich stören wollen ...« Nun aber war Megan wieder bei jenen, mit denen sie sich eben noch kurz vor seiner kleinen Entführung unterhalten hatte und es war gut so. Jesse hatte auch wirklich nicht stören wollen, er hatte einfach nur wenige Augenblicke mit Megan verbringen wollen, un das was geschehen und nun war es auch gut.
Jesses Blick war aufrichtig entschuldigend und dann stand er ein wenig hinter Megan und wirkte fast ein wenig so, als gehörte er nicht dazu. Und normalerweise hätte sich Jesse auch gerne mit diesen Menschen unterhalten, aber er hielt sich sehr im Hintergrund.
Jimmy kam dann vorbei und reichte Jesse seinen Whisky. Jesse nahm diesen dankend entgegen, trank aber erst einmal nichts davon, auch wenn er sich nichts sehnlicher wünschte. Jesse wollte hier einfach nur weg, aber er übte sich in Geduld. Für Megan.
Jesse hatte Megan also wieder zu der kleinen Gruppe geführt, hielt sich selber aber ein wenig im Hintergrund und lächelte einfach nur ... auch wenn es nicht gerade glücklich war. Er wollte aber nicht in den Vordergrund rücken, schliesslich hatte sich Megan gerade mit diesen Menschen unterhalten und Jesse war froh, dass es Menschen waren, die sich wohl gerne mit seiner Megan unterhielten.
Doch dann sah er den kleinen Jungen, und wie er immer noch etwas blutete. Was auch immer passiert war, so konnte Jesse nicht aners als auf Lakota zu sagen: "Sein alles ok, großer, kleiner Mann?" Er kannte das von seiner Frau so, wie sie mit Kindern geredet hatte. Und Jesse meinte es einfach nur freundlich, aber auch , um von sich abzulenken