Gabriel, der zwar von Selina wusste, dass sie ihren Schwager nicht sonderlich schätzte und dieser sich ja auch seltsam verhalten hatte und erst wirklich sehr unhöflich gegen über Gabriel, sprach dann noch zu Selina und Gabriel war froh, dass er gerade nicht mehr irgendwie reagieren musste. Er war in Gedanken. Er war hier hergekommen, um zur Ruhe zu kommen und war dennoch froh, eine so gute Freundin wie Selina wieder getroffen zu haben, denn es war schön zu wissen, dass es Menschen gab, die einen einfach so akzeptierten, wie man war und einen nicht nervten mit Fragen. Denn Gabriel wollte keine Antworten mehr geben. Er wollte einfach mal seine Ruhe habe. Dennoch war er natürlich froh, dass er Selina hatte, denn sie gehörte zu den wenigen Menschen hier, die er aufrichtig mochte und der er vertraute. Und so hatte er den Gruss ihres Schwagers einfach nur erwidert. Und dieser hatte sogar gesagt, das er es interessant fand, ihn kennengelernt hatte. Natürlich war das nur eine Phrase aber Gabriel hatte freundlich genickt und ein: »Danke, ebenso ...« gemurmelt, sogar mit einem Lächeln. Ja, der Mann war unangenehm oder selbstherrlich. Aber Gabriel kannte ihn nicht und nur weil er Selina mochte und als Freundin sah, war er nicht total gegen den Mann. Der war zwar unangenehm, aber dennoch wollte Gabriel freundlich sein. Und dann entfernte sich der Mann. Und kaum war der Mann vor, sprach Selina Gabriel an, der ein wenig in Gedanken versunken war. Gabriel nickte einfach nur. »Und du bist bestimmt in seinen Augen auch das schwarze Schaf ... so jedenfalls kam es mir vor. Familien eben.« Gabriel zog si h etwas in sich zurück, ohne dabei Selina verletzen zu wollen. Und diese schien es vielleicht zu verstehen, oder auch nicht, not dann aber an, ob sie nicht etwas essen wollten und Gabriel nickte und folgte Selina zum Buffet. Den Blick zu dem Schreiberlin bekam Gabriel gar nicht mit. Er verspürte ein wenig Schmerzen in seinem Arm, dennoch sagte er er erst einmal nichts. Doch dann schaute er Selina fragend an. »Du, sei mir bitte nicht böse, aber es geht mir gerade nicht so gut. Ich würde mich gerne auf mein Zimmer zurückziehen.Aber gerne würde ich dich später wieder treffen ... wenn du denn magst ... «
»Ja, es ist ok ...« hatte Eric einfach gesagt auf all das was das Mädchen sagte. Und er nickte freudnlich. Auch wenn er sich nicht sicher war, wie Sarah sich eitklich fühlte. Aber wenn er ehrlich war, wollte er eh ein wenig alleine sein. »Geht nur und das mit Eli ist ok. « Fast wollte er sagen: Ich bin eh kein Vater und habe keine Ahnung. Doch er sagte nichts. Er deutete einfach an, dass er Sarah und ... wie war ihr Name? Clara seine quasi Tochter die Freiheit liess, auch ohne ihn etwas zu machen. Denn eines wusste er: Sarah würde keinen Blödsinn anstellen. Im Gegenteil. »Geht nur ...« Lächelte er die Kinder an.Aber er ging auf nichts weiteres ein. Seine Kopfschmerzen wurden zu groß. So gerne er Selina wieder gesprochen hätte, so dachte er darüber nmach, ob er nicht einfach nach Hause gehen sollte. Und doch vernahm er ja auch die Worte des anderen Kindes, dass sie in der Nöhe bleiben wollten und Eric nickte einfach nur und wollte dann zeigen, dass er Sarah einfach mal eine Freiheit gab, die diese nicht kannte. Und so nickte er auch seiner Nichte zu, aufmunternd und wandte sich dann dem Buffet zu, auch wenn er keinen Hunger hatte.
(ooc: Sorry, aber schreibt einfach ab nun ohne mich, wenn ihr mögt. Aber ich mag momentan allgemein wenig posten, was aber nichts mit euch zu tun hat)
Luka stand noch einige Zeit rum, merkte aber, dass das irgendwie auch keinen Sinn machte und so gerne er die junge Frau auch hatte, warum auch immer, merkte er doch auch, dass es keinen Sinn machte. Zumindest nicht heute. Luka hatte seine Gedanken, seine Erinnerungen und die machten ihn traurig. Nein, er würde seiner verstorbenen Frau doch nicht untreu werden. Und doch wusste er auch, dass sie ihm alles Glück wünschte. Aber Luka war dann, wie er spürte, einfach noch gar nicht bereit sich auf etwas einzulassen. Und so schaute er sich noch einmal um und schaute zu Holly und dann zu ihrer Arbeitgeberin. Er war sich nicht bewusst, ob sie schauten, aber er tat einfach etwas, was für ihn normal war. Er grüsste zum Abschied, auch wenn es vielleicht niemand sah. Aber er wollte fort. Er gehörte gerade nicht hier her und so nickte er einfach nur und verliess dann den Speiseraum. Und er versuchte nicht mehr an Holly zu denken ...
Freudig überrascht, dass Mr. Malone ohne Einwände Claras Idee oder besser gesagt der Idee ihrer Mutter zustimmte, strahlte das etwas jüngere Mädchen über das ganze Gesicht und wirkte sichtlich erleichtert darüber. Nur das Mr. Malone Sarah nicht mit Ermahnungen überhäufte ließ sie für einen kurzen Augenblick verunsichert zurück. Ihre Ma hätte bestimmt nicht mit der einen oder anderen Ermahnung gespart. Da kam inzwischen auch Clara nicht immer so gut davon. Mr. Malone jedoch schien keine Sorgen darüber zu haben, dass Sarah mit Fremden mitging oder sich einfach beim Spielen das schöne Kleid ruinierte. Noch schien er sonderlich besorgt darüber zu sein, dass sie sich mit dem Essen bekleckern konnte. Wahrscheinlich lag das aber alleine daran, dass sie ja nicht wirklich weit weggingen. Nur ein paar Schritte nach rechts, um sich das Büffet anzusehen. Wohl nah genug, damit Mr. Malone nicht wirklich beunruhigt werden musste. "Danke sehr, Mr. Malone," sagte Clara auf jeden Fall viel gefasster als sie sich eben noch gezeigt hatte, lächelte Sarahs Onkel glücklich an und sah dann abwartend zu Sarah. Die hatte eben noch ziemlich verunsichert gewirkt, so als hätte sie nicht mit einem Ja gerechnet. Doch rasch hatte Sarah angefangen zu lächeln und das hatte Clara sehr gefallen. Inzwischen war auch Sarahs Gesicht hell erstrahlt und Clara gewann ein wenig mehr Zuversicht in ihrem Handeln. Sie trat näher zu dem etwas älteren Mädchen heran, schenkte Mr. Malone noch einmal ein reizendes Lächeln und sah dann über das Büffet. Genau dorthin wo Sarah gerade mit dem Finger zeigte. Eine herrlich verlockende Gebäckpyramide stand da, so ziemlich genau außerhalb ihrer Reichweite. Das war typisch Erwachsene, die hatten das mit Absicht gemacht. Da war sich Clara ganz sicher. "Oh ja das tun sie bestimmt," stimmte Clara Sarah mit einem tiefen Seufzen hinzu und grübelte bereits über das Problem, dass Gebäck als Nachtisch galt und sie ja noch nicht einmal ein Stück Brot oder so gehabt hatte. Ob Ma das merken würde? Rasch sah sich Clara um, aber von ihren Eltern fehlte weiterhin jede Spur. Nein, wenn sie und Sarah davon naschen wollten, würden sie das tun können, ohne das Clara mit Tadel zu rechnen hatte. Unschlüssig nahm sie ihre leuchtenden Augen von dem Gebäck und sah zu Sarah, die auf einmal wieder ganz stumm war und deutlich etwas zurückgezogener wirkte. Innerlich musste Clara ein wenig schmunzeln, als sie sah wie Sarah nun auf den Fußspitzen wippte. Das machte Clara auch gerne, wenn sie etwas nervös wurde. Da waren sie sich wohl ein bisschen ähnlich. Auch wenn Clara fand, dass Sarah überhaupt nicht nervös sein musste. "Tja, also... wie kommen wir aber daran," fragte sie leise und sah nach Mr. Malone. Den hätten sie bestimmt bitten können... er schien nett zu sein... aber irgendwie wirkte er ein wenig abwesend und nahm kaum noch Notiz von den Mädchen. "Dein Onkel... er ist nett," stellte Clara sachlich fest und kaute ein wenig auf ihrer Unterlippe. "Meinst du er erlaubt uns etwas Süßes, und wir könnten ihn darum bitten uns etwas davon zu geben? Sonst war es das wohl," seufzte sie etwas übertrieben und sah kurz über die anderen Speisen. Da gab es sehr vieles was sie überhaupt nicht mochte, aber da waren auch Kuchen. Und an die kamen auch Sarah und sie sehr gut heran...
Einerseits war es nicht wirklich überraschend für Sarah, von ihrem Onkel die Erlaubnis zu bekommen. Er war viel weniger streng als andere Erwachsene. Ein wenig besorgt machte sie andererseits die Art, wie er seine Zustimmung gab. Zweifelnd schielte sie zu ihm hoch. Es war ihr eigentlich schon ganz recht, wenn Erwachsene sie einfach in Ruhe ließen, doch bei ihrem Onkel war diese wortkarge Art nach allem was sie wußte ein Zeichen für Unwohlsein. Die meisten Männer sprachen nicht sonderlich viel, schon gar nicht mit kleinen Mädchen. Das taten eher die Frauen. Doch auch in dieser Beziehung stellte ihr Vormund eine Ausnahme dar. Wenn er sich heute eher wie andere Männer verhielt, trug das nicht gerade dazu bei, ihre Sorgen um ihn zu besänftigen. Doch sie nickte nur schweigend und sah dann zu Clara. Das Mädchen war wohl ein ganzes Stück jünger als sie – insbesondere, wenn man bedachte, wieviel in ihren Augen bereits ein Altersunterschied von ein oder zwei Monaten ausmachte. Dennoch schien Clara selbstsicherer, was Sarah dazu veranlaßte, sich ebenfalls ein wenig selbständiger zu geben als gewöhnlich. Sie wollte ihren Onkel nicht vor einer Jüngeren blamieren. Es galt also, den Drang zu unterdrücken, einfach bei Onkel Eric zu bleiben, und sich der Herausforderung des Fests zu stellen. Zögerlich knetete sie ihre Finger, dann beschloß sie sich am Verhalten der anderen ein Beispiel zu nehmen, strich sich ihr Kleid mit einer energischen Bewegung glatt und erwiderte dann Claras Lächeln so beherzt, wie sie konnte.
Dennoch war unschwer zu bemerken, wie sie sich an der Jüngeren orientierte, als sie gemeinsam auf die Leckereien in unerreichbarer Ferne starrten. Unsicher sah sie zu ihr und zwirbelte eine Haarsträhne, die sich vorwitzig von ihrer Position hinter Sarahs Ohr gelöst hatte. Sie folgte dem Blick Claras zu Eric und nickte dann. "Ja, er ist wirklich sehr nett. Er verbietet mir kaum was, weißt du? Aber er fragt einen immer so viele Sachen, weil er doch mal böse Verbrecher gejagt hat. Er sagt, das Fragen hat er sich dabei angewöhnt." Ja, Erics Wißbegier konnte einem unangenehm werden, wenn man ungern etwas von sich preisgab... noch zumal, da er seine Fragen durchaus geschickt stellen und einem manche Dinge entlocken konnte, die man eigentlich lieber für sich behalten hätte. Trotzdem war Sarah anzuhören, wie sehr sie an ihrem Onkel hing. Erst auf Claras Fragen hin legte sie den Kopf nachdenklich schräg und zupfte wieder an ihrer Locke herum. "Hmmm... ich weiß nicht so recht. Ich denke schon, er würde es uns erlauben..." Sie klang dabei wieder recht zögerlich. Sie wußte ja, er würde selbst im schlimmsten Fall nicht so reagieren, wie es ein anderer getan hätte. Sie konnte sich nicht erinnern, daß er sie jemals angeschrieen oder ihr den Hintern versohlt hätte, wie es allgemein üblich war. Aber trotzdem hatte sie Hemmungen, ihn zu fragen. Sehnsüchtig ließ sie ihren Blick über den Tisch gleiten. Nun bekam sie doch auch Lust auf einen kleinen Bissen, auf etwas Süßes... gab es denn keine Möglichkeit, da heranzukommen, ohne die Hilfe von Erwachsenen in Anspruch zu nehmen..? Hilfesuchend sah sie zu Clara. Sie wirkte, als ob sie wissen könnte, wie man so etwas anstellte, fand Sarah.
Der Bürgermeister schien zunächst ebenfalls nicht wirklich zu wissen, was er zu Joes Situation sagen sollte. Joe hinderte sich daran, deshalb noch nervöser zu werden. Abgesehen davon verriet ihm nichts in den Zügen des Bürgermeisters, dass dieser nicht nach einer Lösung suchen würde, mit der sie beide leben konnten. Und was er ihm dann vorschlug, klang schon mal nicht schlecht. Dass die Werkstatt nicht unbedingt auf Hochglanz poliert war, hatte Joe bereits geahnt. Von außen hatte er sie tatsächlich bereits gesehen, wie der Rest aussah, würde er wohl noch herausfinden. Daran sollte es aber ganz bestimmt nicht scheitern. Wenn sie genügend Platz bot und sich eventuelle Schäden reparieren ließen, würde er mit größter Wahrscheinlichkeit auf ein Angebot eingehen. Natürlich solange auch der Preis stimmte. Dann würde er eben selbst noch ein wenig Hand anlegen müssen und vielleicht würde ihm Matt dabei ja sogar helfen, je nachdem wie viel Arbeit dabei auf ihn zukam. Vorerst war aber erst einmal entscheidend, dass er die Werkstatt überhaupt bekam. "Natürlich, hört sich gut an", gab er zurück und kommentierte damit im Grunde alles, was Mr. Camden gerade gesagt hatte. "Für alle weiteren Besprechungen richte ich mich selbstverständlich nach Ihnen. Sie haben bestimmt auch schon ohne mein Anliegen genug zu tun." Joe musste bei seinem letzten Satz unwillkürlich leicht schmunzeln. Joe hatte offenbar gerade einen großen Schritt hinter sich gebracht. Er spürte selbst, wie er innerlich aufatmete und ein ganzes Stück entspannter wurde. Äußerlich zeigte sich das vor allem an einem fröhlichen Lächeln, irgendwie ganz und gar nicht geschäftsmännisch, immerhin war noch nichts wirklich sicher. Das war ihm aber in dem Moment mehr oder weniger egal. Und währenddessen dachte er bereits wieder ein ganzes Stück voraus, wo er gutes Werkzeug herbekam und geeignetes Leder zum Beispiel. Eigentlich hätte er auch einfach erst irgendwelche anderen kleinen Jobs annehmen können um mehr Geld zusammenzusparen, darüber hatte er ebenfalls bereits nachgedacht. Aber wenn Camden Village einen Sattler brauchte und er Sattler war, wäre er dumm gewesen es nicht zumindest zu versuchen.
Gabriel & Selina, Selina später bei Eric am Buffet
Zusammen mit Gabriel steuerte die Schmiedin recht gemütlich auf das Buffet zu, an dem momentan nur Sarah und die Tochter von Erin Spencer zu sehen waren. Viel war von dem guten Essen nicht mehr übrig, doch das machte nichts. Im Endeffekt waren sie ja nicht zum Essen hier, es ging ja viel mehr um die Gesellschaft. Von dem neuen Reverend hatte Selina zwar auf dem Empfang selbst nicht viel mitbekommen – was jedoch ihre eigene Schuld war, allerdings glaubte sie auch kaum, dass er mehr als ein paar nette Worte zur Eröffnung des Buffet gesagt und sich dann auch recht bedeckt gehalten hatte. Man würde den Reverend schließlich von nun an jeden Sonntag sehen und wenn sich die Möglichkeit ergab, war vor oder nach der Predigt immer Zeit für ein kurzes Gespräch. Zumal die Schmiedin noch nicht einmal allzu scharf auf ein solches Gespräch war… es lag nicht an Reverend Stevenson selbst, der Mann war ihr durchaus sympathisch. Selina hatte nur einfach nicht allzu stark ausgeprägte Ansichten, was die Religion an sich betraf, auch wenn sie das natürlich nie offen zugeben würde. Sie wusste auch nicht, wann sie das letzte Mal in der Bibel gelesen hatte. Als Kind, ja, gezwungenermaßen. Doch sie interessierte sich eher für andere Literatur, auch wenn ihr dafür oftmals die Zeit fehlte. Gabriels Buch zum Beispiel, obgleich sie es unter ihrer Matratze versteckt hielt. Und das würde sie auch weiterhin tun, besonders nachdem sie erfahren hatte, was die Ursache für den Armbruch ihres guten Freundes war.
Selinas Blick wanderte zu Gabriel, der auf einmal ein wenig zurückgezogen wirkte. Gerade wollte die Schmiedin fragen, was los sei, als er auch schon meinte, sich gern auf sein Zimmer zurückziehen zu wollen. „Natürlich.“, entgegnete die Dunkelhaarige und legte ihre Hand an seinen gesunden Arm. „Ich werde nicht mehr allzu lange hier bleiben – aber du weißt ja, wo du mich findest.“ Sie zwinkerte Gabriel kurz zu und drückte seinen Arm einmal sachte. Hoffentlich war ihm Warren mit seiner Fragerei nach Emma nicht zu sehr auf die Nerven gegangen. Er merkte einfach nicht, wann er anfing, jemandem auf die Füße zu treten. Und selbst wenn, störte er sich nicht daran. Selina nahm es Gabriel jedenfalls nicht übel und ging alleine in Richtung Buffet weiter, als der Geiger den Raum verlassen hatte. Die beiden Mädchen standen ein Stückchen weiter, bei dem süßeren Teil des Essens, und Selina wandte sich Eric zu, der ein wenig in Gedanken versunken wirkte. „Sei nicht deprimiert, weil es nichts mehr von dem Kartoffelsalat der McKays gibt.“, eröffnete die Schmiedin mit scherzendem Unterton und sah den Dunkelhaarigen von der Seite an. „Hast du noch mit Reverend Stevenson reden können, oder habt ihr euch verpasst? Hier war die Hölle los.“ Das war in Anbetracht des Anlasses der Feierlichkeit vermutlich der absolut falsche Ausdruck, aber es war ja zum Glück kein Geistlicher mehr anwesend, der sich daran stören konnte.
OOC: Wir machen hier mal weiter, da sich Crowe bisher nicht mehr zurückgemeldet hat.
Francis mit Joseph, Molly kommt dazu
Auf eine Antwort von Mr. Crowe musste Francis einen Augenblick warten, denn gerade als er zu Ende gesprochen hatte, gesellte sich Molly zu ihnen beiden hinzu und Francis sah sich kurz dazu verpflichtet sie über die eher nicht so angenehmen Entwicklungen für den Sonntag zu informieren. Schließlich gedachte er sofort aufzubrechen, damit dem Gästehaus eine peinliche Situation erspart blieb. Und auch Major Shepard würde wohl in der nächsten Stunde bei ihnen zu Hause auftauchen und ihn dort erwarten. Arbeit demnach und das am heiligen Sonntag. Molly würde sicherlich nicht begeistert darüber sein, aber sicherlich verstand sie die Notwendigkeit beider Anliegen. Die würde er ihr aber im Privaten näher erklären müssen. Der Ort hier war höchst ungünstig dafür. "Ah Molly, schön das du uns mit deiner Gesellschaft beehrst," mit einem warmen Lächeln, das seiner Frau galt, sah er schließlich von ihr kurz zu Mr. Crowe zurück. "Mr. Crowe hier braucht dringend neue Fässer Bier. Dem Gästehaus ist leider der Vorrat zu Neige gegangen. Ich war so freundlich dem jungen Mann anzubieten mit uns zu kommen, damit ich ihm den restlichen Vorrat aus dem Keller überlassen kann. Wir müssen sowieso aufbrechen, da auch Major Shepard meine Dienste in Anspruch nehmen muss. Er stiftet nämlich Vorräte aus dem Fort, die wir im Laden verkaufen sollen." Wohlwissend hielt er weitere Informationen zurück. Molly würde sich nur unnötig darüber aufregen, dass sie 'faire' Preise machen sollten. Auch das wollte er ihr erst in vertrauter Umgebung näher erläutern. Genauso wie er ihr gestehen musste, dass Ben ihm weggelaufen war und seitdem wohl (hoffentlich) zu Hause auf ihre Rückkehr wartete. Nur Marthas Verbleib war ihm ein Rätsel und beunruhigte ihn sogar mehr, als ihm lieb war. Sicherlich sorgte er sich auch um Ben, doch dieser war ein gesunder Junge, der sich schlicht der väterlichen Strafe zu entziehen versuchte. Nichts was Francis nicht selbst gekannt hätte oder bei seinen größeren Söhnen schon erlebt hatte. Der Junge konnte auf sich aufpassen und hatte entweder ein Versteckt zu Hause gesucht oder trieb sich verbotener Weise irgendwo herum. Martha dagegen hatte erst am Montag erleben müssen, wie leicht sie für einen Mann verlockend sein konnte, der sich einfach mit Gewalt nahm, was er begehrte. Von dieser Sorte Mann gab es überall welche und oftmals mehr als einem guten Bürger lieb war. Nur weil man darüber nicht sprach und es gesellschaftlich totgeschwiegen wurde, hieß das nicht, dass die Gefahr nicht vorhanden war. Ein junges Ding wie Martha, hübsch anzusehen, wenn auch pummelig, wäre doch ein leichtes Opfer, so sie in ihrem aufgewühlten Zustand Ben nacheiferte und sich herumtrieb. Dieser Mann... er könnte noch immer in der Gegend sein und beenden wollen, was er am Montag angefangen hatte. Wieso hatten sie darüber nur nicht geredet? Molly musste doch in dieser Beziehung die gleichen Ängste ausstehen? Sie hätten Martha aufklären müssen, ihr die mögliche Gefahr vor Augen führen sollen... Innerlich stöhnend musste er zugeben, dass es ihm sehr lieb gewesen wäre, hätte sie sich doch kurz abgemeldet, selbst wenn sie eine Lüge dafür benutzt hätte. Womöglich machte er sich aber unnötige Gedanken und Martha war zu Hause, um nach Ben zu sehen oder ihn zu suchen. Hatte ihn vielleicht schon gefunden... Im Stillen bat er Gott genau um diesen Fall und versprach ihm hoch und heilig nicht wieder schwach zu werden, wenn es später darum ging dieses unmögliche Verhalten seiner beiden Jüngsten konsequent abzustrafen, Hauptsache Gott sorgte für die Sicherheit seiner Kinder. Ob er das Versprechen halten konnte, wusste Francis nicht. Es war zu viel heute geschehen und Ben als auch Martha hatten zu genüge den väterlichen Zorn zu spüren bekommen. Aber hier ging es um eine Bitte an Gott und um ein Versprechen, das er ihm gab. Hielt sich Gott an die Abmachung, würde Francis sich an die eigene halten müssen, ob er wollte oder nicht. Mit diesen Gedanken geplagt verzichtete Francis darauf Molly nach den Kindern zu fragen. Sie hatte ja selbst zwei Augen im Kopf und hatte bestimmt mitbekommen, dass Ben nicht hier war und Matthew mit Rebeccah zu dem vorhin wohl erwähnten Spaziergang aufgebrochen waren. Und das sich Martha verbotenerweise verselbständigt hatte, war ihr bestimmt auch nicht entgangen. "Ich würde daher vorschlagen, dass wir gleich aufbrechen? Mr. Crowe, vielleicht sollten sie sich einen Handkarren besorgen oder einen Fuhrwagen. Fünf oder sechs Fässer sind es schon, die ich ihnen verkaufen könnte. Kommen sie einfach nach. Ich erwarte sie in ein paar Minuten vor dem Laden."
Natürlich hatte Molly das Gespräch ihres Mannes mit Mr. Crowe nicht stören wollen und hielt sich deswegen mit einer Begrüßung zurück. Ihre Bedenken stellten sich jedoch als unnütz heraus, denn Francis unterbrach sein Gespräch mit dem Barkeeper nahezu sofort. "Das tue ich doch gerne, Schatz." Molly lächelte zurück. In Francis Worten lag weder Belustigung noch ein versteckter Vorwurf. Die Wärme in seiner Stimme machte deutlich, dass er sich freute, sie zu sehen. Gerade wollte sie ihn nach Ben und Martha fragen, als er ihr auseinandersetzte, warum sie den Empfang bereits verlassen mussten, noch ehe sie mit allen Bekannten hatten plaudern können. "Also in dem Fall, sollen wir wirklich zügig heimgehen." Molly ließ einen Ärger in ihrer Stimme mitschwingen. Für sie war es ein Ding der Unmöglichkeit, am Tag des Herrn zu arbeiten. Selbstverständlich gab es Situationen, in denen Arbeit erlaubt war, aber der Verkauf von alkoholischen Getränken gehörte wohl kaum dazu. Inzwischen hatten sie schon seit ein paar Tagen Probleme mit dem Nachschub und Lebensmittel waren knapp. Mit dem Wenigen jedoch hatte man sich mehr als gut arrangieren können, so dass die Annahme von Vorräten und deren Verkauf ja wohl noch ein paar Stunden Zeit hatte. Andererseits hatte der Herr selbst am Sabbat Wunder getan, da würde er es doch verzeihlich finden, so man um der Bevölkerung willen, Lebensmittel verräumte und zum Verkauf anbot? Mollys Ärger wich vollends, als ihr bewusst wurde, dass ihr dies eine willkommene Ausrede für ein vorzeitiges Verlassen des Empfangs bot. Ihr ging es nicht ohne Einschränkung gut, so dass sie ohnehin schon daran gedacht, zur Not ohne Francis zu gehen und dies mit der Sorge um Ben oder Martha zu begründen um keinen Verdacht zu erregen, aber das Anliegen Sheppards war ihr als Erklärung lieber. "Das ist aber sehr freundlich von Mr. Sheppard. Viel ist ja wirklich nicht mehr." Sie zog die Stirn kraus, um ihren Unmut darüber kund zu tun, dass Francis offenbar ernsthaft vorhatte, noch irgendwelche Fässer zu schleppen - und das ausgerechnet an einem Tag, an dem Matthew gar nicht da war. "Nun, gut. Es wäre wirklich gut, so Sie noch dazu kämen, Mr. Crowe. Ausgerechnet heute hat unser Ältester seinen freien Nachmittag." Molly deutete an, sich bei Francis einhaken zu wollen. "Gehen, wir? Ich will kurz nach den Martha sehen. Sie ist sicherlich bei Ben daheim.." Das waren Sie doch, oder? Fragend sah sie zu Francis auf und hoffte, dass sie mit ihrer Bemerkung über Matt nicht Schlafende Hunde geweckt hatte. Dieser hatte sich seinen freien Nachmittag wirklich verdient und würde zu Recht aufbegehren, so ihm dieser nun doch noch gestrichen würde.
tbc:~ Gästehaus/Rezeption o. direkt McKays Beverages?
Kathleen (bemerkt werden die McKays und Joseph Crowe)
Kate hatte natürlich mit Blicken Joe auf seinem Weg hinüber zu Mr. McKay verfolgt und angespannt beobachtet wie der ältere Herr auf die Bitte ihres Barkeepers reagieren würde. Sie stand nicht wirklich weit von der Gruppe entfernt, aber durch das viele Stimmengemurmel war es schlicht unmöglich auch nur ein Wort zu verstehen. Auch schob sich ihr immer wieder ein Gast in das Blickfeld und sie musste sich etwas recken um wirklich ununterbrochen die beiden Männer sehen zu können. Mr. McKay hatte wohl kurz das Gesicht verzogen, nicht sonderlich erpicht darauf der Bitte nachzukommen, aber dann sah sie ein Nicken und einen etwas nachsichtigeren Gesichtsausdruck. Gut, sehr gut... erleichtert atmete Kate durch und ließ sich von einem Gast ablenken, der nachfragte, ob noch Wasser da wäre. Scheinbar hatten sich die Krüge auf dem Büffet geleert und Joe samt Jimmy hatten genug anderes zu tun gehabt um die Krüge auszutauschen. Sie bat um Geduld und versprach sich darum zu kümmern. Als Holly an ihr vorbeieilte und ihr rasch zu verstehen gab, dass an der Rezeption Gäste warteten, bat sie ihre Tochter darum die Krüge zu füllen und warf einen letzten Blick über die Speisen. Viele Schüssel waren geleert und mit einem weiteren Blick in die Runde konnte Kate feststellen, dass bereits einige Gäste gegangen waren. Miss Spencer war nicht mehr hier mit ihrem Ex-Mann und auch der Reverend samt Sohn war verschwunden. John war vor einer Ewigkeit aufgebrochen und auch Harding mit der Hure war nicht mehr unter den Gästen zu entdecken. Und viele mehr drängten gerade Richtung Ausgang. Nicht mehr lange, dann würde Holly, Ruth und ihr eine Menge Arbeit mit dem Aufräumen bevorstehen. Doch nun galt es wohl erst einmal nach den neuen Gästen zu sehen und mit diesem Entschluss, raffte Kate ihre Röcke und bahnte sich einen Weg Richtung Rezeption
Richard schmunzelte, als der junge Mann sich mit allem sofort einverstanden zeigte und damit erst einmal die erste Hürde genommen war. Das sah wohl auch Mr. Leery so, denn sein Strahlen im Gesicht zeugte deutlich von Erleichterung. Er freute sich sichtlich und schämte sich auch gar nicht dafür diese Freude zu zeigen. Das wiederum entlockte Richard ein nachsichtiges Lächeln. Es war immer wieder schön behilflich sein zu können, obwohl Richard schon sehr oft Lehrgeld hatte zahlen müssen. Seine Menschenkenntnisse waren nicht immer die besten, aber im Augenblick hatte er ein gutes Gefühl.
"Wie ich sehe sind sie mit den Vorschlägen sichtlich einverstanden Mr. Leery. Und machen sie sich bloß keine Gedanken über meine Arbeit. Ich als Bürgermeister bin für all meine Bürger jederzeit zu sprechen. Und ebenso verfügbar. Aber verraten sie das bloß nicht meiner Frau," Richard lachte leise. "Sie glaubt ich würde kürzer treten. Wenn sie möchten, kann ich ihnen die Werkstatt gerne zeigen. Wir waren ohnehin mit dem Essen fertig. Ich habe lediglich gegen später einen Termin mit unserem neuen Arzt. Den haben sie sicher vorhin auch kennengelernt? Er wirkt äußerst kompetent," Richard redete gerne, ganz gleich ob man ihm zuhörte oder nicht. Entsprechendes erfuhr nun auch Mr. Leery. "Nun ja, wo war ich? Ach ja die Werkstatt... Wenn es ihre Zeit erlaubt, Mr. Leery?"
Claras unbekümmerte Art und ihr zartes Alter gepaart mit ihrer guten Erziehung machten es ihr nicht möglich in Sarahs Verhalten etwas "Abnormales" zu sehen. Für sie war die Reaktion des anderen Mädchens nur natürlich und vor allem artig. Man traf zwar die eine oder andere Entscheidung als Kind selbst, aber in wichtigen Dingen hatte man gefälligst zu warten, was Ma oder Pa oder in diesem Fall der Onkel dazu zu sagen hatten. Man holte Erlaubnisse ein, die man nicht beeinflussen konnte und handelte danach. Das Sarah in sich selbst sehr unsicher war und sich auch noch an Clara zu orientieren versuchte, entzog sich dem anderen Mädchen.
Als Sarah ein bisschen mehr über ihren Onkel verriet, musste Clara amüsiert schmunzeln, denn bis auf einen winzigen Aspekt hätte Clara wohl auf eine ähnliche Frage über ihre Ma genauso geantwortet. Das zu zugeben fiel ihr nicht schwer. "Wie Ma, nur dass sie keine bösen Verbrecher jagt." Kurz machte sie eine nachdenkliche Pause und fügte dann hinzu: "War dein Onkel denn ein Sheriff?" Claras Blick wurde nicht bewundernd, auch nicht schreckhafter, aber sie musterte Mr. Malone doch etwas genauer. Bis lang kannte Clara nur John, der ein recht strenger Sheriff war, wenn sie es sich genauer überlegte. Freundlich, nett, das war er auch, aber meist hatte er so einen Blick an sich, der selbst Clara verstummen ließ, wenn es darauf ankam. Entsprechend traute sie Mr. Malone zu, dass er auch mal nicht so nett sein konnte, für wie sie ihn hielt. Sarahs Einlenken über die Frage nach Mr. Malones Hilfe wollte sie auch gleich in dieser Annahme bestätigten. Wenn es um Süßes ging, waren alle Erwachsene gleich. Auch ihre Ma. Sarah räumte zwar ein, dass es möglich wäre, dass ihr Onkel ja sagen könnte, doch ein Aber schwang gefährlich unausgesprochen in ihren Worten mit. So deutlich, dass es Clara für sinnvoller hielt Mr. Malone erst gar nicht zu fragen. Denn wenn er Nein sagte und sie würden sich dann heimlich etwas mopsen, wäre das sehr ungezogen. Und wenn es gar am Ende auch noch herauskam... nun, dann hatten sie beide ein Problem. Wenn Clara eines von ihrem großen Bruder gelernt hatte, neben Klettern und einen Frosch mit bloßer Hand zu fangen, dann war es die unerschütterliche Feststellung, dass man besser nicht nachfragte sondern einfach handelte. Dann konnte hinter her niemand behaupten, man hätte doch davor gewarnt oder es gar verboten. Damit fuhr Eli oft ganz gut und Clara war so auch schon hin und wieder geschickt einem mütterlichen Strafgericht entgangen. Da Sarah aber scheinbar keine Idee einfallen wollte, wie sie ansonsten an diese Köstlichkeiten herankommen wollten, sah sich Clara um eine Lösung genötigt. Und sie hatte in der Tat einen Plan...
"Tja, dann sollten wir ihn vielleicht lieber nicht fragen," flüsterte sie Sarah zu und grinste verschmitzt. "Dann kann er es auch nicht verbieten und wir müssen nicht folgen. Komm," sie nahm Sarah ungeniert an die Hand und zog sie ein Stück weiter das Büffet hinauf. Sie hatten ja die Erlaubnis von Mr. Malone, dass Sarah ihr das Büffet zeigen durfte. Und nichts anderes taten sie gerade. Sie liefen das Büffet ab. Doch Clara wollte nur ein bisschen aus Mr. Malones Sichtkreis treten und als sie sich zwischen zwei Erwachsene wieder an das Büffet schoben, sah Clara sich kurz um. Es war niemand in der Nähe den sie zwingend kannte oder der ihre Ma besser kannte. Auch Mr. Malone konnte sie hier nicht mehr sehen. "Oh schau mal, mein Schuh ist ja auf," das entsprach keineswegs der Wahrheit, aber die umstehenden Erwachsenen beachteten sie nicht weiter, so das Clara einfach in die Hocke ging und an ihrem Stiefel herumnestelte. "Kannst du mir vielleicht dabei helfen," sie hatte kurz ihren Blick zu Sarah gehoben und klang ernsthaft verzweifelt. "Ich kann das noch nicht so gut." Eine weitere Lüge, denn Clara war der ganze Stolz ihrer Mutter mit vier Jahren gewesen. Denn seit dem konnte Clara sich alleine anziehen, die Schuhe binden und war im Gegensatz zu Eli rasch selbständig geworden. Doch jetzt brauchte Clara Sarah auf ihre Ebene um ihr den Plan mit der Tischdecke zu verraten, die weit über hing und unter die man ganz toll schlüpfen konnte, um sich unter den Tischen vor zu den Süßigkeiten zu schleichen. Da die Tische nicht ganz an die Wand geschoben waren, konnte man so vielleicht versuchen mit einer Hand durch den Spalt an den Teller zu gelangen.
Gabriel & Selina (Gabriel verlässt dann den Speiseraum)
Gemeinsam hatten sich Selina und Gabriel noch dem Buffet genähert, bis eben Gabriel sich entschuldigte, dass er sich dann doch erst einmal zurückzuziehen wolle. Dies hatte weder etwas mit Selina oder ihrem Schwager zu tun. gabriel fühlte sich einfach nicht wohl. Er war zwar Menschenmassen gewöhnt durch all die Partys und Premierenfeiern, aber eben gerade deshalb gab es auch Momente, wo er einfach alleine sein wollte und dies auch gnadenlos durchzog. Und Selina verstand dies und er hatte nichts anderes erwartet, denn Freunde sollten manchmal auch einfach nur Verständnis haben, ohne nachzufragen. Und Selina fragte nicht. Gabriel hatte ihre Hand auf seiner Schulter gespürt und ihre Worte vernommen, dass er ja wüsste, wo er sie finden könne und Gabriel hatte Selina noch ein dankbares, wenn auch etwas erschöpftes Lächeln geschenkt, sowie die Worte: »Danke und ich weiss.« Mehr bedurfte es nicht und Gabriel war Selina sehr dankbar. Er brauchte sich von ihr auch nicht großartig verabschieden, denn er würde ja nicht gleich abreisen.
Und so entfernte er sich aus dem Speiseraum, ohne je etwas von dem Buffet gekostet zu haben. Zwar war ihm bewusst, dass er heute Nachmittag von dem Anwalt gebeten wurde, im Cafe seiner Schwester aufzutauchen, aber dahin war es ja noch etwas Zeit. Gabriel mit seinem gebrochenen und gegipsten Arm war einfach doch recht erschöpft von der langen Reise aus San Francisco, dass er sich erst einmal auf sein Zimmer hier im Gästehaus zurückziehen wollte.
Ein letzter Blick über die Menschen zeigte GAbriel noch, dass Selina irgendwie fröhlich einen anderen, ihm unbekannten Mann ansprach und Gabriel hatte irgendwie so ein seltsames Gefühl, als wenn die beiden sich kannten und so freute sich Gabriel um so mehr, dass Selina, die hier ja aufgewachsen war, wohl einen netten Gesprachspartner gefunden hatte. Dann verschwand er Musiker. Mit einem seltsamen Lächeln auf den Lippen.
Eric war froh, dass dieses kleine Mädchen aufgetaucht war und höflich darum gebeten hatte, ob sie mit Sarah etwas unternehmen dürfe. Eric freute sich einfach für Sarah und hoffte, dass es ihr auch Freude bereitete. Eric war nicht entgangen, dass das Mädchen sogar jünger war als Sarah. Aber sie war höflich und besaß eine Art von Selbstbewusstsein, die er sich bei Saarah wünschte. Aber er glaubte keine versteckten Gemeinheiten hinter ihren Absichten bei dem Mädchen gegenüber Sarah zu entdecken, so weit er es denn in der Lage war, zu beurteilen, auch wenn er den Eindruck hatte, dass diese Clara viel selbstbewusster war als Sarah. Vielleicht half es seiner Nichte ja einfach mal. Andere Kinder konnten Wunder wirken, so glaubte er zumindest.. Es freute Eric einfach. Und so hatte er noch bemerkt, wie sich das Mädchen freute über Erics Aussage, dass er nicht dagegen hätte. Innerlich hoffte er dennoch, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Die würden doch nun kein Unheil anrichten? Nein, er glaubte seine Sarah zu kennen, die war zu so etwas eh nicht in der Lage. Und wenn ja, dann würde er eben erneut schauen, wie es mit seiner Erziehung war, was ein kleines Mädchen anging, womit er eh manchmal ein wenig überfordert war. Und auch wenn er versuchte, trotz seiner bohrenden Kopfschmerzen, den Mädchen mit seinem Blick zu folgen, waren sie irgendwie verschwunden. Erst kam seine überzogene Sorge hervor, weil er sich eben verantwortlich fühlte, aber dann siegte leider der Schmerz in seinem Kopf und für einen Moment war es Eric einfach egal. Kinder mussten ihre eigenen Erfahrungen machen. Und so stand er für einen Moment einfach alleine da zwischen all den Menschen, aber es machte ihm nichts aus. Er wollte nur, dass siese verdammten Kopfschmerzen weggingen.
Und dann wurde er auf einmal angesprochen. Von Selina. Jener Frau, bei der er total nicht wusste, was mit ihm war, als wenn sie ihn beeinflusst hätte, positiv. Ja, er erinnerte sich an seine seltsamen Gefühle für sie. Aber selbst diese waren kurz einfach weg, wegen seiner bohrenden Kopfschmerzen. Aber Selina wusste von seinem Schmerz ja nichts und dementsoprechend trat sie unverhofft auf ihn zu und machte Scherze. Und es passte so gut zu ihr. Nur nicht gerade zu seinem Kopfschmerz, den er aber ja nicht zeigen wollte, aber der so dermaßend bohrend war, dass er Selina zwar anschaute und auch versuchte anzulächeln, aber was auch immer er vorhin für diese so liebreizende Frau empfunden hatte, so spürte der ehemalige Sheriff nur einen Gedanken: Warum ausgerechnet muss sie jetzt mir über den Weg laufen?
Dennoch lächelte Eric, aber gequält und eben soächelte er über ihren Scherz, was den Kartoffelsalat anging, von Menschen, die er eh nicht kannte Und dennoch wollte er sich freuen, Selina wieder zusehen, jener Frau, bei der es sich anfühlte, als würden sich Schmetterlinge in seinem Bauch breit machen. »Ach, ich habe eh keinen Hunger ...« war dann alles, was er über seine Lippen brachte und hoffte, dass Selina nicht merkte, wie es ihm ging. Und er lächelte sie an, wirklich. Aber etwas eben stimmte nicht. Erics Kopfschmerzen raubten ihm teilweise einfach die klaren Gedanken. Und er hasste es. Da war sie, eine Frau, die er einfach mochte, vielleicht mehr und er hatte nichts besseres zu sagen, als das er keinen Hunger hatte. Selina fragte dann noch nach dem Reverend. Und Eric schüttelte nur den Kopf. »Nein. Aber da wir uns ja gut kennen, werden wir schon die Gelegenheit bekommen.« Erst dann schaute er Selina freudig an. Und Eric wollte soviel sagen und sagte gar nichts. Er hielt sich die Hand vor den Mund und hustete kurz, dann wanderten seine Hände kurz zu seinen Schläfen, die er massierte und er fühlte sich einfach nur schlecht. Da war eine Frau, die er seltsam gerne hatte und er tat nichts. rein gar nichts. Dabei freute er sich wirklich. Und doch fühlte er sich überfordert. Wie nur sollte er ihr begegnen? Sie kannten sich doch kaum und doch duzten sie sich. Eric wollte soviel fragen, so viel sagen, denn er spürte erneut, wie ihm das Herz in der Brust schlug. Aber er war gerade unfähig, angemessen zu handeln und er hasste seine Kopfschmerzen.
Eric fühlte sich einfach nur elendig. Er konnte andere Schmerzen gut vertragen, aber diese ewigen Kopfschmerzen machten ihn mürbe. Und nun war da diese so liebreizende Frau und er schaffte es nicht, irgendwie ... ja was eigentlich? Charmant zu sein? War das nicht eh egal? Er war doch nicht auf der Suche nach einer Frau. Aber Selina war einfach wirklich etwas besonderes. Aber wie sollte er sich nur nun verhalten?
Und so sprach er ehrlich, egal, wie die junge Frau es auffassen würde: »Bitte verzeihen Sie ... eh du, Selina. Es geht mir gerade nicht so gut. Und es mag dir seltsam erscheinen, aber so ist es einfach. Ich will da ehrlich sein.« Eric hatte noch nie ein Händchen dafür gehabt, einer Frau zu schmeicheln und sie vielleicht so für sich zu gewinnen. Aber das wollte er ja auch nicht. Denn wäre es anders, wäre er sicherlich mehrmals verheiratete gewesen. Und so sprach er aus, was wohl in seinen Augen keine Frau hören wollte: Schwäche. Oder Ehrlichkeit. Eric hatte damit einfach keine Erfahrung. Wahrscheinlich tat er gerade eh wieder nur das falsche, sich interessant zu machen, aber er war ja auch nicht darauf ausgelegt. Und so wartete er einfach ab, im Glauben, dass Selina sich nun eh von ihm abwenden würde. Aber Eric hatte einfach eh nie Glück mit Frauen. Und nun, wo er so unter diesen schrecklichen Kopfschmerzen litt, war er eh zu nichts fähig. Er fühlte sich nur elendig und so gern er Selina hatte, war er sich sicher, dass die Frau ihn nun seltsam fand. Vielleicht war es auch gut so. Eric hatte nie Glück bei Frauen gehabt ...
Joe erwiderte das Lächeln des Bürgermeisters, wurde allerdings wieder etwas ernster. Er war sich grundsätzlich sicher, dass er Mr. Camden vertrauen konnte und sah keine Probleme, die einer geschäftlichen Vereinbarung in die Quere kommen könnten. Aus dem Lächeln, dass der Bürgermeister ihm schenkte, glaubte Joe herauslesen zu können, dass dieser die Sache ähnlich sah. "Voll und ganz", bestätigte Joe erneut. "Wie gesagt, ich richte mich voll und ganz nach Ihnen." Immerhin hatte Joe später auch noch etwas vor, obwohl die Sache mit Matt erst gegen Abend war. Besser man erledigte wichtige Sachen sofort, obwohl natürlich Sonntag war. Aber wenn der Bürgermeister es ihm anbot, ihm sofort die Werkstatt zu zeigen, würde er diesem das Angebot mit Sicherheit nicht ausschlagen. "Nein, leider noch nicht, aber irgendwann wird sich das bestimmt noch ergeben", sagte er. Einen neuen Arzt gab es also auch. Den hatte Joe tatsächlich noch nicht kennengelernt. Aber gut zu wissen war es auf jeden Fall, vor allem wenn er einen guten Eindruck machte. Allerdings hoffte er auch, dass er den Arzt nie für etwas Schlimmeres als einen Schnupfen benötigen würde. "Sehr gerne sogar", antwortete Joe. "Noch erlaubt meine Zeit fast alles", witzelte er. Er hatte nicht allzu viel um die Ohren, vollkommen logisch, wenn man bedachte, dass er immerhin keine Arbeit hatte und in der Stadt bisher nur eine Handvoll Leute kannte.